Ist Trump doch zu stoppen? Mit Melanie Amann

Shownotes

“In this moment of political darkness, New York will be the light”, so hat es Zohran Mamdani am Dienstag gesagt, nachdem er zum nächsten New Yorker Bürgermeister gewählt wurde. Mamdani ist Demokrat, jung, Einwanderer, Muslim - und er hat es geschafft, im Wahlkampf zu überzeugen und für die Demokratische Partei ein Momentum zu erzeugen. Für die war es eine besonders erfolgreiche Woche, denn auch bei den Gouverneurswahlen in New Jersey und Virginia machten demokratische Kandidatinnen das Rennen.

Ist Trump doch zu stoppen? Warum wurde ein Kandidat wie Zohran Mamdani so erfolgreich? Und wie wird Trump auf den Erfolg der Demokraten reagieren? Über diese Fragen spricht Anne Will mit der Journalistin Melanie Amann, live beim Festival “Mit Vergnügungspark” in Berlin. Melanie Amann hat den Oktober in den USA verbracht und bringt frische Eindrücke mit: aus New York, von den “No Kings”-Protesten gegen Trump und auch davon, wie es sich mittlerweile anfühlt, als Journalistin in die USA einzureisen.

Außerdem sprechen die beiden darüber, was sich die deutsche Sozialdemokratie hier abschauen könnte und ob es ein deutsches Pendant zu Mamdani geben könnte.

Redaktionsschluss für diese Folge war der 8.11.2025, 16 Uhr.

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Aktuelle Live-Termine: 12.11. Leipzig

Tickets: https://tix.to/Politik-mit-Anne-Will-Podcast-Live-2025

WICHTIGE QUELLEN:

CBS: Here's what CBS News exit polls told us about the 2025 elections, 5.11.2025 Deutschlandfunk: Ein linker Muslim wird Bürgermeister von New York, 05.11.2025 https://www.deutschlandfunk.de/zohran-mamdani-new-york-usa-buergermeister-wahl-100.html

SPIEGEL: US-Demokraten setzen sich bei Gouverneurswahlen in Virginia und New Jersey durch, 5.11.2025 SPIEGEL: Führender US-Republikaner spricht von »No Kings«-Bewegung als »gefährlicher Ideologie« 20.10.2025

The Guardian: The full transcript of Zohran Mamdani’s victory speech after being elected NYC mayor, 5.11.2025

Wahlprogramm von Zohran Mamdani:

Washington Post: Five takeaways as Democrats sweep elections in New Jersey and Virginia, 5.11.2025

ZEIT: Mamdani siegt – und zeigt den Demokraten, wie man heute gewinnt, 05.11.2025

IMPRESSUM Redaktion: Gina Enslin, Leon Ueberall Executive Producerin: Marie Schiller Producer: Lukas Hambach, Patrick Zahn Sounddesign: Hannes Husten Vermarktung: Mit Vergnügen GmbH Eine Produktion der Will Media GmbH

Transkript anzeigen

00:00:00: Du bist quasi gerade erst aus den USA wieder zurückgekommen.

00:00:03: Wie spät ist es gefühlt bei dir?

00:00:06: Bei mir jetzt gerade.

00:00:07: Also ich habe eine Cola bekommen und eine mit Zucker.

00:00:09: Also ich denke, bei mir ist es jetzt gerade tatsächlich, siebzehn Uhr, dreißig oder so.

00:00:13: Hast du Probleme mit dem Jetlag noch?

00:00:16: Ja, also die ersten zwei Nächte liefen so super, dass ich dachte, ha, ich habe es besiegt, aber ... Da hättest du.

00:00:23: die drei Nächte, die dann folgten, waren ganz schlimm.

00:00:26: Ich wache immer um drei Uhr auf und gucke dann eine neue Folge von Suits oder so, weil ich nicht mehr einschlafen kann.

00:00:33: Morando, gedanklich und auch analytisch, da sicherlich noch knabbers.

00:00:38: Darüber will ich jetzt mit dir sprechen, hier live in Berlin.

00:01:03: Hallo und herzlich willkommen in und aus Berlin.

00:01:06: Toll, dass ihr gleich am Unaufgefordert hier bist.

00:01:10: und in die Folge einsteigt.

00:01:11: Wir sitzen tatsächlich schon wieder auf einer Bühne rum und machen schon wieder ein Live-Podcast, haben wir in letzter Zeit gleich dreimal gemacht.

00:01:18: Das ist also nun das vierte Mal.

00:01:19: Wir sind bei einem Festival, bei dem Festival der Freundinnen und Freunde, mit denen wir zusammenarbeiten von der Mitvergnügen.

00:01:27: Das Ganze heißt Mitvergnügungspark.

00:01:29: Und hier ist richtig was los in Berliner Kolosseum.

00:01:32: Das ist eigentlich ein Kino.

00:01:34: Deshalb auch der Soundgut.

00:01:35: Deshalb die Menschen hier prima vor uns in Gemü- Sesseln und Stühlen.

00:01:41: Wir freuen uns total wirklich.

00:01:43: Ich freue mich total, dass ihr dabei seid.

00:01:45: Herzlich willkommen.

00:01:50: Und auch endlich wieder dabei ist die Frau der ersten Stunde, der Gast der allerersten Folge.

00:01:57: Seitdem zum Glück immer wieder bei unserem Podcast gewesen, die ehemalige stellvertretende Chefredakteurin des Spiegel, bald aber Chefredakteurin digital in der Berliner Zentralredaktion der Funke Mediengruppe.

00:02:10: Melody Armann ist bei uns.

00:02:19: Melanie, du warst gerade mehr als vier Wochen in den USA, hattest da ein tolles Fellowship an der feinen Harvard-Universität in Cambridge bei Boston.

00:02:29: Deshalb hab ich dich gefragt nach dem Jetlag, wie du das alles verdaust und wegknabberst.

00:02:34: Und ich weiß, weil wir da im Vorfeld noch hin und her geschrieben haben, es war überhaupt gar nicht leicht für dich, überhaupt ein Visum zu bekommen, um ins Land reinzukommen.

00:02:45: Warum?

00:02:45: Woran lag das?

00:02:47: Das weiß ich bis heute nicht.

00:02:48: Also erstmal vielen Dank für die nette Begrüßung, das ist wirklich toll.

00:02:55: Ich war früher oft hier, als ich studiert habe, hier in der Nähe gewohnt und war dann immer hier in diesem Kino, als das noch ein Kino war.

00:03:02: Und das ist irgendwie schon krass, wie sich so die Welt verändert und das, wo du jedes Wochenende gefühlt warst,

00:03:09: ist jetzt

00:03:10: War mal früher was.

00:03:12: Das ist ein komisches Gefühl

00:03:13: für mich.

00:03:13: Manchmal werden noch Filme gezeigt, aber genau.

00:03:17: Und jetzt ist es ein feines Podcaststudio geworden.

00:03:21: Und für uns die große Chance hier vor Publikum, den Podcast aufzuzeigen.

00:03:25: Also warum lag es, dass du nicht rein durftest?

00:03:27: Du weißt es nicht.

00:03:28: Ich weiß

00:03:28: es bis heute nicht.

00:03:30: Also es ist so, dass man dadurch, dass ich für dieses Fellowship so eine ... Wenn man Aufwandsentschädigung bekommen habe, habe ich dort einen Einkommen gehabt, das steuerpflichtig ist.

00:03:41: Dafür braucht man dann ein Visum.

00:03:43: Sobald du Geld verdienst in den USA brauchst du ein Visum.

00:03:46: Wenn du ein Visum haben möchtest, brauchst du ein Visums-Interview.

00:03:49: Du gehst zur Botschaft und musst erklären, was du machen willst.

00:03:53: Die Person, Beamte, Beamtin prüft dich dann, ob du würdig bist, dieses Visum zu bekommen.

00:04:00: Und ich habe aber erst gar keinen Termin für das Visum bekommen, sondern bekam nur eine Mail, ihr Antrag auf einen Interview wurde abgelehnt.

00:04:07: Oh.

00:04:08: Und ich, dann, und damit ist ihr Fall, damit ist ihr Case closed, war dann die Ansage und ich so, okay.

00:04:16: Also in dem Moment wusstest du, du kannst nicht fliegen, das hast du mir damals ausgetrieben.

00:04:19: Und dann wäre es nicht, hätte es nicht geklappt, dann hätte ich hier im Oktober schlecht gelaunt, hätte ich hier rum gesessen in Berlin.

00:04:27: Und ja, und ich will jetzt gar nicht so ins Detail gehen, weil das auch, es gab dann doch sehr viel Unterstützung da auch von staatlicher Seite.

00:04:35: Aber wer weiß, wenn man sich jetzt bedankt bei Leuten, die einem geholfen haben, bringt man die womögliche Probleme.

00:04:40: Deswegen hat das jetzt doch geklappt letzten Endes.

00:04:43: Du bist

00:04:43: jetzt auch früher zurückgekommen, als du eigentlich wolltest.

00:04:45: Zwischendrin, hast du immer gesagt, kann sein, dass ich den feinen Live-Podcast im Kolossium verpasse, weil ich noch eine Veranstaltung in Harvard hier mit besuche.

00:04:56: kann, die ist mir wichtig, das würde mir Freude machen.

00:04:59: Dafür hast du dann aber keine Verlängerung des Visums bekommen.

00:05:03: Woran liegt das?

00:05:04: Liegt es, dass du Journalistin bist oder liegt es daran, dass du eben an der Harvard-Universität bleiben wolltest?

00:05:11: Harvard im Fokus auch, Trumps und seiner Mega-Leute, wie alle elite Universitäten, weil man sagt, das ist dieses linksprogressive Lager, das verachtet uns.

00:05:23: und jetzt kriegen die das mal zurück.

00:05:25: Also ich muss fairerweise sagen, ich habe es dann, ich habe ein bisschen sondiert, kann nicht kriege ich vielleicht, kann mir das Visum verlängern und habe dann direkt so eine Nervosität auf der anderen Seite gemerkt, bei den Leuten, die mir eben vorher mich dabei unterstützt hatten, das zu kriegen, dass ich dachte, ich probiere es erst gar nicht.

00:05:39: Es ist wirklich, ich will denen jetzt auch keinen Ärger machen.

00:05:43: und also wer weiß, vielleicht hätte ich die Verlängerungen bekommen, wenn ich es... ernsthaft versucht hätte.

00:05:48: Aber habe es dann letztlich nicht versucht.

00:05:50: Und ich glaube, was es so kompliziert macht, ist wahrscheinlich die Kombination aus Spiegel und Harvard.

00:05:56: Das sind wahrscheinlich so zwei Trigger-Worlds, die da irgendwie die Leute irritiert haben oder die da Alarmglocken klingeln lassen.

00:06:04: Anders kann ich es mir nicht erklären.

00:06:07: Es würde sich erfügen, Harvard damit, was die Trump-Regierung versucht, nämlich, dass die Zahl der internationalen Studierenden und auch der internationalen Fellows, also euch ja Menschen wie dir, die da das große Glück eines Stipendiums haben, dass sie diese Zahl reduzieren wollen.

00:06:26: Sie hatten ja sogar auch versucht, die Regierung hat ja versucht, zu verhindern, dass überhaupt Ausländer nach Harvard kommen dürfen.

00:06:38: Die haben schon Ersatzmöglichkeiten gesucht.

00:06:43: Sie haben mit der Uni in Toronto in Kanada ein Ersatzstudienprogramm aufgesetzt, wo theoretisch alle ausländischen Studenten in Toronto studieren können.

00:06:52: Dann wären die Harvard-Leute hingeflogen und hätten die dort unterrichtet, um für die eine Aufnahmemöglichkeit zu schaffen.

00:06:59: Aber dann wurde das vom Gericht gekippt, dieses Visumsverbot.

00:07:03: Letzten Endes haben dann auch ... Aber das zeigt eben, wie ernst die das auch genommen haben.

00:07:19: Und wahrscheinlich war es auch richtig, es so ernst zu nehmen, weil es hätte ja auch einfach sein können, dass dies ... trotz womöglich des gerichtlichen Entscheidungen trotzdem durchziehen.

00:07:28: Du findest ja immer irgendwas bei irgendwem.

00:07:30: Wir haben auch bei mir so ein Social Media Check gemacht, haben sie mir gesagt.

00:07:33: Also, als ich dann endlich dieses Visums Interview hatte, haben sie mir so ein Zettel in die Hand gedrückt.

00:07:38: Herzlichen Glückwunsch, sie bekommen das Visum.

00:07:40: Und einen zweiten Zettel, sie bekommen das Visum leider noch nicht.

00:07:44: Und da stand dann drauf der Grund sozusagen, erst müssen wir noch ihre Social Media Accounts checken.

00:07:50: Und die hast du aber vorher aufgeräumt.

00:07:52: Die sind natürlich

00:07:53: nicht doof.

00:07:53: Die Crombello

00:07:54: sind die natürlich sowieso.

00:07:56: Ich bin ja eine gute demokratische Staatsbürgerin und poste da nie irgendwas.

00:08:01: Nein, aber jetzt im Ernst.

00:08:02: Nein,

00:08:03: die hatte ich natürlich geschrubbt ohne Ende.

00:08:07: Aber ich ...

00:08:10: Also das gehört alles in diesen Versuch der Trump-Regierung und der Mega-Leute, Leute auf Linie zu bringen, auch die Elite-Universitäten einzuschüchtern.

00:08:21: Wir haben darüber schon mal eine ganze Folge gemacht, die habt ihr auch sehr engagiert und in großer Zahl gehört, mit Mai Thi Nguyen Kim, die damals auch überlegt hat, was sie jetzt dann im November machen würde, weil sie auch zu einer Konferenz eingeladen war und ist.

00:08:39: Ich habe jetzt nicht mehr nachgehört, aber sich dann auch genau überlegte, was sie denn jetzt eigentlich machen soll, um sich nicht zu verraten.

00:08:49: Schruppen finde ich jetzt noch keinen Verrat an sich selbst.

00:08:53: Aber du kannst trotzdem ja jetzt nicht auftreten wie eine unkritische Person.

00:08:58: Und das kann auch Mai Thi Ninh Kim selbstverständlich nicht.

00:09:01: Empfehle ich euch die Folge.

00:09:02: Damals haben wir auch darüber gesprochen, dass auch Harvard und zuallererst Harvard, weil es nun mal die bedeutendste, die Reichste, die tollste Elite-Universität der USA ist echt.

00:09:16: mit den Trump-Leuten liegt.

00:09:18: Da wird mit harten Bandagen gekämpft.

00:09:21: Trump wollte auch Harvard die Fördermittel entziehen.

00:09:25: Hat die erst mal eingefroren und da geht es um nicht weniger als zwei Komma zwei Milliarden Dollar.

00:09:31: Und das ist dann selbst für die reichste Universität in den USA eine Menge Holz.

00:09:36: Harvard hat dagegen geklagt und hat Anfang September auch recht bekommen.

00:09:39: Ein Bundesgericht hat entschieden, dass die Fördermittel nicht einfach hätten eingefroren werden.

00:09:45: werden dürfen und das Geld müssen auch wieder freigegeben werden.

00:09:48: Das ist dann offensichtlich auch jetzt geschehen.

00:09:51: Aber erzähl uns über die Atmosphäre dort.

00:09:53: Du bist also jetzt endlich da mal angekommen mit dem ganzen Hin und Her und hast es geschafft.

00:09:59: Aber schon das hat der wahrscheinlich eine Art von Impact gehabt oder nicht?

00:10:03: Ja, es hat auch vielleicht das noch vorab schon vor der Abfahrt natürlich ein Impact gehabt, weil ich dann auch noch ein paar talkshow auftritte oder dieses streitgespräch mit olf poschard hatte und da denkst du natürlich die ganze zeit da dran.

00:10:15: was ist wenn ich jetzt irgendwas sage da was die irgendwie was irgendein rechter account mitbekommt groß macht und wird dann von irgendwem gesehen und dann hast du ein problem bei der einreise nachher.

00:10:27: also ich meine das ist jetzt sozusagen die wahrscheinlichkeit dass da irgendwie in den usa was auffällt.

00:10:32: was wir drüben machen ist ja vergleichsweise gering.

00:10:35: aber wenn man daran denkt dass jady vance zum beispiel bei der Münchner Sicherheitskonferenz, der das große Wort geführt hat, wie es um unsere Meinungsfreiheit steht.

00:10:42: Und es gab so eine Fernsehsendung in den USA, Sixty Minutes heißt die, die haben deutsche Staatsanwälte interviewt, darüber, wie die gegen Hate Speech vorgehen und wie die so die Häuser durchsuchen bei Leuten, die irgendwie beleidigende oder hetzerische Posts abgesetzt haben und wie die teilweise auch Handys konfizieren und Computer.

00:11:06: Und diese Staatsanwälter hatten da so etwas umglücklichen Auftritt, weil die dann sagten, ja, ja, die Leute, bei denen wir dann vorbeikommen, die sind schon ganz schön geschockt, wenn wir ihnen die Handys wegnehmen und so.

00:11:15: Und das hat natürlich dann so diesen Eindruck erzeugt in Deutschland.

00:11:19: gibt es keine Meinungsfreiheit mehr.

00:11:20: In Deutschland steht sofort der Staatsanwalt, wenn du was Falsches sagst.

00:11:23: Und das hat J.D.

00:11:23: Vance in Social Media auch aufgegriffen.

00:11:25: Er hat das verbreitet, hat gesagt, oh Gott, Deutsch-Germany wird hier, wer weiß was.

00:11:29: Das heißt, die haben es schon so ein bisschen auf dem Schirm.

00:11:32: Und ich habe dann bei mir selber wirklich so eine ungesunde, so eine Schere im Kopf gemerkt, dass ich oft dachte, ah, jetzt darfst du wirklich nichts sagen und auch zu Charlie Kirk nichts sagen.

00:11:40: Da waren die ja besonders empfindlich und also auch bei kritischen Aussagen über ihn und über seine Positionen.

00:11:48: Ja, du merkst sofort, dass du innerlich so in Hab-Achtstellungen bist.

00:11:53: Ja, und dann würde man sagen, dann ist die ganze Arbeit gemacht.

00:11:57: Wenn du schon im Voraus einen Gehorsam jene Schere im Kopf walten lässt, dann hat man ein Problem für sich selber.

00:12:05: Aber die Trump-Regierung weiß, dass ... Ihre Politik und Ihre Zielsetzung und der Druck und die Angst, die die Verbreiten, dass das gewirkt hat.

00:12:15: Und das passt zu deiner Frage insofern, weil ich den Havet eben schon den Eindruck hatte, es hat auch da gewirkt.

00:12:21: Obwohl es die reichste, renommierteste Uni ist, fand ich, war es schon eine etwas gedrückte Stimmung.

00:12:32: Ich fand eben auch bei Veranstaltungen, oft hatte ich den Eindruck, dass die Leute sich sehr zurückhalten mit politischen Meinungen.

00:12:37: Oder zumindest wenn jemand anders eine Meinung sagt, die ihnen nicht passt, dann geben sie nicht unbedingt Kontra, sondern man hat einfach wahnsinnig viel stehen lassen.

00:12:48: Ich war in einer Podiumsdiskussion, da ging es um die Frage, warum wählen junge Leute?

00:12:53: Warum haben so viele junge Leute Trump gewählt?

00:12:55: So wie man bei uns diskutiert, warum wählen so viele junge Leute die AfD?

00:12:59: Und da war dann ein so junger Republikaner dabei und der fing dann irgendwie an.

00:13:02: Ja, die Demokraten wollten uns halt alle zu Frauen umeziehen, die wollten aus den Männern Frauen machen und so.

00:13:11: Und auf die Dauer werden wir Republikaner ohnehin die Mehrheit im Land haben.

00:13:15: Dann ist auch wieder sozialer Friede da, weil wir Republikaner kriegen ja mehr Kinder.

00:13:18: Und unsere Kinder werden dann auch alle Republikaner.

00:13:21: und also es war wirklich so ein bisschen ... Und ich guckte dann immer so im Raum rum und dachte so komisch, die sind alle so ruhig.

00:13:28: Ich glaub, wenn du das in Deutschland in den Behörden sagen würdest, dann würden die Tomaten fliegen oder zumindest würde dann der Moderator, die Moderatorin sagen so, yeah, right, irgendwie, hat da jemand was gegen und dann würden die anderen in der Runde auf diese Person draufgehen oder so.

00:13:44: Ja, man würde

00:13:46: es nicht unwidersprochen stehen lassen.

00:13:47: Und da war es dann so, ich hatte das Gefühl, die lassen das dann über sich wegleiten und denken so, ja, okay.

00:13:53: Lass den reden.

00:13:54: Aber auch vielleicht auch so ein bisschen aus diesem Gefühl raus.

00:13:57: Wir lassen ihm seine Meinung, weil wir wollen jetzt nicht zu intolerant sein oder wollen gar nicht erst den Eindruck erwecken, dass hier eine woke Meinungsdiktatur herrscht, sondern Respekt vor der anderen Meinung.

00:14:09: Und der Respekt gilt auch, wenn du Kokolores erzählst.

00:14:13: Das ist mir mehrmals aufgefallen bei Veranstaltungen, dass ich danach auch die Professorin gefragt habe, wie kommt das eigentlich, dass dann da keiner was sagt?

00:14:23: Entweder haben die eben gesagt, ja, das ist doch gut, wenn wir ja auch dann Meinungspluralismus haben und man diese Meinung überhaupt mal hört und überhaupt mal kennenlernt.

00:14:31: Aber wenn dann jegliche Einordnung fehlt, Und wenn dann auch die Studenten im Raum, die ja teilweise noch sehr jung sind, das ist mir auch so aufgefallen, da hab ich auch, in meinem Fall bin ich auch einfach zu alt selber, aber

00:14:41: nein.

00:14:42: Ich

00:14:42: fand da, die wirkten teilweise wirklich wie bei uns Schüler noch, also die gehören ja auch, sind ja auch früher fertig mit der High School und da dachte ich so, für die muss es doch, was ist das für eine Atmosphäre, die die da reinkommen?

00:14:55: Du willst doch in der Uni auch irgendwie ... gechallengt werden oder du willst irgendwie Dinge hinterfragen und eigentlich müsste man von einer Bildungsinstitution auf dem Niveau erwarten, dass die Dinge einordnen und dass die ...

00:15:06: Aber ich staune, wenn du eine Profession

00:15:09: fragst,

00:15:09: dass die da nicht sagt, ja, wir haben Angst, wir sehen uns vor, wir passen auf, so wie du es für dich ja auch dann wahrgenommen hast, was alleine im Prozess eines, ich möchte ein Vision bekommen, weil ich nach Harvard will, was mit dir passiert und wie du dich veränderst in dem, was du sagst.

00:15:28: Du fährst in vier Tagen wieder hin, nimmst du jetzt gerade auch Rücksicht.

00:15:32: Passt ganz genau auf, was du sagst?

00:15:34: Nee.

00:15:35: Gut, bravo, Melanie.

00:15:37: Politics with Anna Will.

00:15:39: Vielleicht noch nicht

00:15:41: ... Ja,

00:15:41: da täuscht du dich.

00:15:42: In Weißenhaus.

00:15:43: Noch nicht gehört.

00:15:44: Das ist ein Straßentheger.

00:15:46: Jetzt hab ich dich geholfen.

00:15:47: Ja, ja, ja.

00:15:49: Das wird jetzt nicht mehr los.

00:15:50: Also, Politics ... Ja, genau, das wird da auch ... Also, wie nix Gutes gehört.

00:15:55: Heute ist Samstag, der achte November, und wir treffen uns, muss man sagen, nach einer sehr interessanten Woche.

00:16:01: Man kann sagen, das war eine echte Erfolgswoche für die ... demokratische Partei in den USA.

00:16:07: Es gab am Dienstag, viele haben das mitbekommen, gleich vier Wahlen und alle haben die Demokraten gewonnen.

00:16:13: Die meiste Aufmerksamkeit hatte ganz sicherlich keine Frage, dass der junge bis dahin aber weitestgehend unbekannte Demokrat Soran Mamdani zum neuen Bürgermeister von New York gewählt worden ist.

00:16:25: Dann gab es Gouverneurswahlen in New Jersey und Virginia.

00:16:29: Auch da haben Demokraten genauer Demokrat Tinnen gewonnen, nämlich Miguel Spanburger und Mikey Sherrill und in Kalifornien.

00:16:38: Auch das ist wichtig, auch wenn es auf die Midterms im nächsten Jahr zugeht, ist es sehr wichtig, haben die Wählerinnen und Wähler mit großer Mehrheit der sogenannten Proposition FIFTY zugestimmt, des dortigen demokratischen Gouverneurs Gavin Newsom, der sich auch als möglicher Präsidentschaftskandidat aufschwingt.

00:16:56: Da geht das um die Neueinteilung von Wahlkreisen.

00:17:00: Und zwar diesmal soll die Erfolgen zugunsten der Demokraten bis zu fünf Sitze mehr könnten.

00:17:06: Die Demokraten dadurch fürs Repräsentantenhaus gewinnen.

00:17:09: Und das ist eine Reaktion auf das, was die Republikanische Partei schon eine Weile macht.

00:17:17: Nämlich, dass die Wahlkreise nach Gusto Zuschneide zuletzt in Texas bei denen klar ist, dann ist es so verhandelt.

00:17:26: aufgeteilt, dass die möglichst viele Sitze bekommen.

00:17:29: So, das alles ist passiert.

00:17:31: Was würdest du sagen?

00:17:32: Weil ich möchte mit dir darüber nachdenken, ob das jetzt ... Gleichsam die Wende im Kampf gegen Donald Trump ist, gewinnt also der Widerstand gegen Trump und seine Mega-Bewegung an Wirkmacht, an Schlagkraft, an Idee, haben namentlich die Demokraten jetzt so was wie das politische Anti-Trump-Rezept gefunden.

00:17:51: Ich will die Frage mit erklären, ist Trump also doch zu stoppen?

00:17:57: Was meinst du?

00:17:58: Ich würde sagen, man kann noch nicht mit Sicherheit sagen, ist er zu stoppen, aber es war ... einfach psychologisch und strategisch unglaublich wichtig.

00:18:06: diese verschiedenen Wahlen und Entscheidungen in ihrer Kombination.

00:18:11: Du hattest Mamdani, der der totale Außenseiter, der so ein bisschen so die Heidi Reichineck der der Demokraten, der es geschafft hat mit der den Demokraten vielleicht so eine Blaupause gegeben hat für für wieder fürs Mobilisieren, fürs sich verbinden mit den jungen Wählern und für auch so eine eben so eine Sozialpolitik, die glaubwürdig ist.

00:18:38: Das hat überhaupt so diese Motivation, so dieses Gefühl, so yeah, so mit Kampfgeist, wie der ja dann auch aufgetreten ist da an seinem Wahlabend und Trump noch mal so richtig eine reingewirkt hat.

00:18:51: Es war unglaublich wichtig so, wir haben endlich mal wieder gewonnen.

00:18:54: Das ist so wie die SPD, als sie in einem Saarland gewonnen hat.

00:18:57: Vor einiger Zeit mit Anke Rehlinger.

00:18:58: Die absolute Mehrheit, da war ja auch für einen Moment so.

00:19:01: Da waren die ja so glücklich im Willy-Brandt-Haus.

00:19:04: Nun ist aber in New York, glaube ich, noch größer als das Saarland.

00:19:07: Das stimmt, das ist eher so.

00:19:10: Es wäre wahrscheinlich bei uns eher schon, ja, könnte man auch schon sagen, Bayern, wenn die SPD in Bayern so abräumt oder die Linke.

00:19:16: Neun Millionen Menschen leben in New York.

00:19:18: Wahnsinn.

00:19:19: Es gab eine Rekordwahlbeteiligung so hoch wie nie zuvor und es eine Million Wählerinnen und Wähler haben, sondern haben da nie gewählt.

00:19:30: Vor allen Dingen junge Menschen, wie du gesagt hast, Du warst am Wochenende ja noch in New York.

00:19:39: Was war der häufigste Satz, den du da gehört hattest, wenn es um die Wahlen ging?

00:19:44: Wir waren bei Freunden, die im Speckgürtel wohnten, die auch ziemlich wohlhabend sind.

00:19:49: Er ist ein TV-Anker bei Bloomberg.

00:19:54: Die haben auch lauter Freunde, die entweder bei Hedgefonds arbeiten oder sonst was.

00:19:58: Das wurde hitzig diskutiert, was von diesem Mandani zu halten ist.

00:20:03: Und es war wirklich gespalteninteressanterweise, obwohl die alle keine Trump-Fans sind, aber die haben eben nicht diese existenziellen Sorgen, kann ich mit dem Bus leisten, kann ich mir die Lebensmittel leisten, die ärgern sich zwar, wenn alles teuer ist, aber das ist letzten Endes für die jetzt kein Problem.

00:20:18: Und für die war dann eher das Thema, wird er, ist er der Hoffnungsträger?

00:20:22: Also ist er eine Blaupause?

00:20:25: Oder ist er ein Amateur, der

00:20:28: auch,

00:20:29: wenn in der absehbaren Konfrontation mit Trump gar nicht ... Standfest genug ist oder gar nicht stark genug ist?

00:20:34: mangels erfahrung mangels regierungserfahrung ist er ein antisemit.

00:20:39: das war auch ein riesen thema.

00:20:40: also was ist von seinen sehr pro-palistinensischen standpunkten zu halten?

00:20:44: ist er in wahrheiten verkabter islamist so wie er ja auch teilweise im wahlkampf dargestellt wurde?

00:20:50: und eben kann er so regieren ohne dass Die reichen alle aus New York abhauen und sagen, das ist uns zu teuer langsam hier und die Steuern sind eh schon so hoch.

00:21:01: Und dann kommt sozusagen, und dann ist er nicht hart genug gegen Crime.

00:21:06: Also ist nicht entschieden genug in der Bekämpfung von Kriminalität.

00:21:10: Und dann wird New York wieder so wie vor Rudy Giuliani und ist wieder so ein... sozusagen wird so ein Chaosort.

00:21:17: Also das waren die Bedenken, die da diskutiert wurden.

00:21:19: Aber es waren schon viele auch auf seiner Seite, wo ich auch überrascht war.

00:21:22: Viele von den Reichen sozusagen oder den Wohlhabenden, zumindest die Freunde, die wir da haben, denen geht es wirtschaftlich gut.

00:21:28: Und die waren auch, also die waren mehrheitlich Mandani-Fans.

00:21:32: Das fand ich schon interessant.

00:21:33: Also man muss sagen, New York, das finde ich jemand Wahnsinn, wenn man dann hört, dass da zig Milliardäre wohnen, Ich muss mir das immer wieder neu klarmachen, dass eine Milliarde tausend Millionen sind, die du dann dein eigen nennst.

00:21:48: Das ist schon Wahnsinn.

00:21:51: New York ist aber auch eine Stadt von Jüdinnen und Juden, die größte Diaspora außerhalb Israels.

00:22:00: Ich will den Gedanken nur aufnehmen, damit er nicht in der Luft hängen bleibt.

00:22:05: Mamdani weist mit abschauenden Empörung zurück, er sei ein Antisemit.

00:22:10: Er wird wahrgenommen und dargestellt da und dort als Antizionist.

00:22:15: Er hadert also mit der Existenz Israels, nimmt ihn nicht einfach mal per se als gegeben und als richtig an.

00:22:23: Er hat aber, weil er um diesen Widerspruch weiß, dann auch in seiner Rede am Abend der Wahl gleich gesagt, wir werden diese City Hall... also das Rathaus so aufstellen, dass sie standhaft an der Seite der jüdischen New Yorkerinnen und New Yorker steht und dass sie nicht schwankt in dem Kampf gegen die Geiße des Antisemitismus.

00:22:49: Das hat er definitiv so gesagt, hat auch im Vorfeld, weil er das natürlich wahrgenommen hat, Gespräche gesucht und dann wird sich jetzt zeigen, wie er sich verhält.

00:22:58: Er ist jung, thirty-four Jahre alt, deshalb die Zuschreibung ist vielleicht dieser Amateur, der jetzt Das las ich irgendwo, das fand ich eine wahnsinnig schöne Formulierung.

00:23:07: Alle Herzen mitreißt, weil er wie ein Ganzkörper lächeln wirkt.

00:23:12: Ist indische Abstammung in Uganda geboren, muslimischen Glaubens.

00:23:16: Damit jetzt der erste muslimische Bürgermeister, den New York jemals hatte.

00:23:20: Ein

00:23:20: Einwanderer, auch das sagt er in dieser Rede, umrichtet sich da gezielt an Herrn Trump und sagt, guck auf diese Stadt, wo die Einwanderer leben.

00:23:28: Und jetzt, Achtung, auch von einem Einwanderer regiert werden.

00:23:35: Das heißt, er kann auch nie Präsidentschaftskandidat werden.

00:23:39: Das kannst du nur, wenn du dort geboren bist, bezeichnet sich selber als Sozialist.

00:23:44: In unserem Verständnis, glaube ich, ist das ein linker Sozialdemokrat, also noch nicht ganz Heidi Reichenig, wie du eben gesagt hast.

00:23:52: Und er hat im Wahlkampf tatsächlich auf ein Thema gesetzt, was dort sehr viele, vor allem die jungen Menschen an die Wahlurnen gebracht hat, die zum Teil niemals zuvor gewähren.

00:24:03: er hat gesagt, er will, dass die extrem teure Stadt New York City für normale Menschen wieder bezahlbar wird, hat versprochen, die Mieten von Sozialwohnungen komplett einzufrieren, zweihunderttausend neue bezahlbare Wohnungen zu bauen.

00:24:18: Klammer auf, das haben wir hier auch schon mal versprochen bekommen.

00:24:20: Da waren sogar vierhunderttausend, die gebaut wurden und Olaf Scholz, wir wissen es, hat es jetzt nicht, also nicht auf die Zahl genau einlösen können.

00:24:29: Busfahren will er schneller und kostenlos machen, Kitas für Kinder unter fünf Jahren auch kostenlos stellen, außerdem will er Supermärkte aufbauen, die der Stadt gehören und dort dann die Lebensmittel besonders billig verkaufen.

00:24:42: Und das Ganze will er finanzieren mit höheren Steuern, was dann deine Freunde Schön zu wissen, Melanie Ärgert, die sich nämlich ganz ungern beteiligen wollen.

00:24:52: Die

00:24:53: wohnen aber außerhalb New Yorks, muss ich jetzt fairerweise sagen, waren also auch gar nicht wahlberechtigt, interessanterweise.

00:24:58: Und

00:24:58: wo wohnen die denn?

00:24:59: In Witzgarstale?

00:25:00: Die wohnen, das ist glaube ich New York State oder so, die wohnen irgendwie ...

00:25:03: Na gut.

00:25:05: Wollen wir Ihnen das mal verzeihen?

00:25:06: Was witzig war, war in dieser Debatte, es gibt ja immer diese Kandidaten-Deile wie bei uns ja auch, und haben wir uns ja von denen auch abgeschaut.

00:25:14: Und da wurden alle Kandidaten gefragt, wo fahren sie denn als erstes hin?

00:25:19: Was ist die erste Auslandsreise?

00:25:21: Und alle so, ich fahre nach Israel.

00:25:24: Und mein Sohn wird hoffentlich da sein.

00:25:26: Er war mit zwar feiern und alle Israel, Israel, Israel, dann kam er da nie dran und sagte, ich bleib hier, ich fahre gar nicht.

00:25:33: Ich war nicht weg.

00:25:34: Ich war super.

00:25:34: Und sofort die Moderatorin hat Israel ein Existenzrecht.

00:25:40: Und er so, ja.

00:25:41: Israel hat das Recht, als Staat zu existieren.

00:25:43: Ja, aber ... Sie sind doch immer gegen Israel.

00:25:46: Jetzt wort alles so auf ihn drauf.

00:25:48: Ich find's total witzig.

00:25:49: Leute, ich will hier Bürgermeister in New York werden.

00:25:51: Deshalb hab ich jetzt nicht

00:25:53: sofort nach Israel, sondern kümmer mich um die Probleme hier.

00:25:56: Mir hat es gut gefallen.

00:25:57: Ich fand's auch witzig.

00:25:59: Ich fand's auch total cool.

00:25:59: Und ich fand's aber auch schlimm oder bezeichnend, dass dann so diese Besessenheit bei ihm, dass er ständig beweisen muss, dass er kein Antisemit ist.

00:26:08: Und sie werden's ihm auch nicht glauben.

00:26:10: Also, er kann ... Das ist, glaub ich, so ein Thema.

00:26:11: Da kann er gar nicht ...

00:26:14: Das, was er da vorlegt, ist der Wendepunkt.

00:26:18: Das ist das politische Programm, mit dem man Trump stoppen kann.

00:26:22: Doch stoppen kann.

00:26:24: Ich glaube, es ist dann doch wirtschaftspolitisch zu radikal links, um Trump zu stoppen, ist mein Eindruck.

00:26:31: Er wird davon jetzt nur realistischerweise ein Teil in New York umsetzen können.

00:26:36: Steuererhöhungen,

00:26:37: z.B.

00:26:37: müsste der Bundesstaat beschließen, das kann er nicht alleine machen.

00:26:40: Genau,

00:26:41: und er kann es auch innerhalb der demokratischen Partei nicht unumstritten, eher als Figur, das ist ein bisschen der Kampfestablishment gegen junge Wilde, den es da gibt, oder wie heißt das bei uns, parlamentarische Linke?

00:26:55: Ja, so heißt das bei der SPD, die parlamentarische Linke,

00:26:58: kommunistische Plattformen.

00:27:01: Das gab

00:27:02: es mal, das gibt

00:27:03: es, glaube ich.

00:27:05: hätte nie eine Chance, und da ist ja schon Gavin Newsom umstritten, also ob der nicht zu links woke, kalifornisch sozusagen ist, um fürs ganze Land zu funktionieren, weil die Kandidaten, die jetzt in New Jersey gab bei den anderen Wahlen, also bei diesen anderen Wahlen, die du genannt hast.

00:27:24: Das waren ja eben gerade keine Mamdhanis.

00:27:26: Das ist aber vielleicht auch, deswegen ist die Kombination aus den beiden oder aus diesen mehreren Erfolgen so wichtig gewesen, weil eben die mit unterschiedlichen Mitteln, mit unterschiedlichen Kandidaten in unterschiedlichen Staaten gewonnen haben.

00:27:37: Und daraus jetzt sozusagen Schlüsse ziehen können und das hoffentlich irgendwie auswerten können.

00:27:42: dass es in eine strategische Richtung geht, dass man dann vielleicht doch Trump schlagen kann.

00:27:45: Und

00:27:46: weil das so gewesen ist, deshalb haben wir die Folge auch so überschrieben, dass wir gefragt haben, ist Trump doch zu stoppen, weil ich das so interessant finde zu sehen, wo da die Gemeinsamkeiten bei dem Jahr durchaus radikal auftretenden, jungen, wütenden, schillernden Kandidaten in New York, aber dann eben auch die Kandidatinnen, die in New Jersey und Virginia angetreten sind, die so zentristische ... sind, die Moderate aufzutreten, pflegen und die eben ganz anders einzuordnen, sind, aber mit derselben Idee antreten, indem sie sich auf die Bezahlbarkeit des Lebens konzentrieren.

00:28:24: Will ich gleich noch darauf schauen, weil erst mal will ich noch den Mann auch selber mal, ja, dass wir den mal hören, denn er selber hat eine Rede gehalten, in der gesagt hat, da ist jetzt was ganz Großes passiert und das ist vorbildlich für alle weltweit letztlich die antreten wollen und sich auch rausgefordert sehen durch rechtspopulistische Kräfte oder durch so jemanden wie Donald Trump.

00:28:49: Er hat also gesagt, ich sage das erstmal auf Deutsch und dann spielen wir das nochmal im Original auch ein.

00:28:55: Gemeinsam werden wir eine Generation des Wandels sein.

00:28:59: Und wenn wir diesen mutigen neuen Kurs begrüßen, anstatt vor ihm zu fliehen, dann können wir auf Oligarchie und Autoritarismus mit der Stärke reagieren, sie fürchten und nicht mehr mit der Beschwichtigung, nach der sie sich sehnen.

00:29:15: Denn wenn jemand einer von Donald Trump betrogenen Nationen zeigen kann, wie man ihn besiegt, dann ist es die Stadt, die ihn groß gemacht hat.

00:29:25: Klammer auf Donald Trump ist er in New York geboren und lebt eigentlich auch irgendwie dort, wenn er nicht gerade in Mara Lago oder in Washington ist.

00:29:33: Also er sagt, Dann ist das die Stadt, die ihn groß gemacht hat.

00:29:37: Und wenn es einen Weg gibt, einen Despoten in Angst und Schrecken zu versetzen, dann ist es der Abbau genau der Bedingungen, die es ihm ermöglicht haben, Macht anzuhäufen.

00:29:48: So stoppen wir nicht nur Trump, sondern auch seinen Nachfolger.

00:29:53: Also Donald Trump, da ich weiß, dass Sie zuschauen, habe ich vier Worte für Sie, drehen Sie die Lautstärke auf.

00:30:01: Und so klingt das im Original.

00:30:06: Wir werden eine Generation von Veränderungen

00:30:09: eröffnen.

00:30:09: Und wenn wir diesen

00:30:12: neuen Kurs eröffnen, sondern von uns fliehen, können wir den oligarchischen und authoritarianismus aufrechnen, mit der Stärke, dass es nicht die Erspielerung ist, sondern die Erspielerung kräft.

00:30:27: Nachher, wenn jemand einen Nationen von Donald Trump betreffen kann, wie er ihn verteidigen kann, ist es die Stadt, die ihn gegründet hat.

00:30:48: In any way, to terrify a despot, Es ist nur, wie wir Trump stoppen.

00:31:04: Es ist nur, wie wir Trump stoppen.

00:31:12: So, Donald Trump, seit ich weiß,

00:31:19: dass ihr seht, was für euch das ist.

00:31:30: Da war auch immer wieder die Rede davon,

00:31:32: dass

00:31:33: viele Junge die Demokraten ein bisschen cringe finden und ein bisschen peinlich finden.

00:31:38: Interessanterweise finden die, obwohl man denken sollte, dass die Trump-Leute tausendmal peinlicher sind, dieses ungenierte und dieses sich selbst vermarkten und dieses so rausgehen und so einfach so dein Ding machen und dir ist egal, was wir anderen denken, sondern du machst, ziehst das so durch.

00:31:57: Da war es für die Demokraten unglaublich wichtig, dass da jetzt jemand ist, der auch sein Ding durchzieht und der mit diesem Selbstbewusstsein und dieser Lässigkeit daraus kam.

00:32:06: Also nicht so geduckt irgendwie so, wir haben verloren und wir kommen jetzt nur wieder daraus.

00:32:13: Der hat den Schlüssel gefunden, wie man die jungen Leute packt und mobilisiert.

00:32:17: Mir gefällt daran die Feuchtlosigkeit mit der Mamdani gegen Donald Trump und auch in Sonderheit gegen den Auftritt.

00:32:29: Wie er ihn gezielt anspricht, wie er sagt, drehen sich die Lautstacke auf.

00:32:34: Ich glaube, übersetzt heißt es, hör uns zu, checkt das, was hier los ist, oder?

00:32:39: Das ist damit gemeint.

00:32:41: Aber er sagt ja mehr.

00:32:42: Ich finde es schon interessant, sich das noch mal anzuschauen.

00:32:45: Er sagt, wenn es einen Weg gibt, einen Despoten in Angst und Schrecken zu versetzen, dann ist es der Abbau genau der Bedingungen, die es ihm ermöglicht haben, Macht anzuhäufen.

00:32:55: So stoppen wir nicht nur Trump, sondern auch seine Nachfolger.

00:32:59: Und da wurde hier vorne geklatscht gerade.

00:33:02: Das gefällt mir.

00:33:03: Ist das das Rezept?

00:33:04: Denkst du?

00:33:05: Oder nicht so?

00:33:07: Also, das war jetzt natürlich schon der Special Case mit Trump und New York, sozusagen.

00:33:12: Aber ich glaube, das wäre zu wenig fürs ganze Land.

00:33:15: Mein Trump hat die gesamte Wahl gewonnen.

00:33:17: Also, der hat in allen Staaten die relevant waren.

00:33:20: Oder der hat die wichtigen Staaten gekippt in seine Richtung.

00:33:24: Und ich denke, ich meine, was will man da dismantlen in Pennsylvania oder so, ne?

00:33:31: Und da, glaube ich, waren die Wahlgründe dann doch eben eher die soziale Frage.

00:33:35: auch die Migration und sicher auch alles angestachelt durch die, das ist, glaube ich, wichtiger, die Methoden zu dismantlen, also abzubauen, mit denen Leute in Angst versetzt wurden und das Gefühl hatten, nur Trump kann uns jetzt retten oder so dieses Misstrauen ins System fühlen und dass man dem entgegentreten muss.

00:33:53: Aber ich glaube, es ist dann doch letztlich eher so, dass Du kannst nur gewinnen, wenn du selber die Positionen hast und die Inhalte hast, die die Leute packen.

00:34:04: Du kannst nicht gewinnen, indem du das abbaust, was der Gegner hat, sondern du musst mit der positiven Botschaft kommen.

00:34:10: Die hatte er ja auch.

00:34:11: Aber du musst die Leute zu dir holen.

00:34:14: Ich will nicht nur weg von den anderen holen.

00:34:17: Aber

00:34:17: Trump ist genau angetreten damit und hat damit auch nicht zuletzt gewonnen, indem er versprochen hat, die Lebenshaltungskosten runterzubringen, die Lebensmittelpreise zu senken, die Inflation runterzukriegen.

00:34:29: Das glatte Gegenteil ist aber bis jetzt zumindest passiert.

00:34:33: Die Lebensmittelpreise sind gestiegen, die Inflation ist gestiegen, nicht zuletzt dank seiner Zollpolitik.

00:34:38: Das merken die Menschen natürlich inzwischen, dass der, der ihnen versprochen hatte, das Leben würde besser werden, jetzt dafür sorgt, dass es in war halt noch schlechter geworden ist.

00:34:48: Es ist unfassbar

00:34:48: teuer da, das ist mir auch wieder auf.

00:34:49: Also Boston ist generell eine teure Stadt, das ist glaube ich auch nochmal, wahrscheinlich auch wie New York so auf dem Level.

00:34:56: Aber es war wirklich, was wir da an Geld ausgegeben haben in der Zeit, das war wirklich herrschräumend und ich weiß noch wie mein Mann, als beim Rückflug wollte er uns so einen Koffer-Trolli irgendwie holen und bekam den da gar nicht raus so aus dieser Reihe und merkte dann, ach ja, da muss man bezahlen für.

00:35:12: Sieben Dollar.

00:35:14: Alleine für so ein Ding, für so einen blöden Kofferwagen.

00:35:18: Das bekamst du auch nicht zurück, es war nicht wie bei uns, machst du einen Einkaufswagen-Chip rein oder einen Euro und kriegst ihn dann wieder, sondern nee.

00:35:27: Es ist nur ein beklopptes Beispiel, aber auch wenn man einen Einkaufswagen hat und da sind, weiß ich, zehn Sachen drin, eine Packung Eier und Milch und ein Orangensaft und wirklich die absoluten kleinen Basics nur.

00:35:40: Und du zahlst dann da, weiß ich, bist schon nah an den Achtzig-Dollar, neunzig-Dollar für so ein paar Lebensmittel.

00:35:46: Und was hast du mitbekommen von Menschen, die sich das genau nicht leisten können?

00:35:51: Nichts muss ich gestehen, weil ich hab die ... Ich war dort eben unterwegs in einer sehr privilegierten Community, natürlich auch in Harvard selber.

00:36:01: Aber du merkst es ja bei den Studenten.

00:36:04: Als ich meinen Ausstand gefeiert habe, blieben am Ende noch jede Menge Muffins und Chips übrig.

00:36:10: Und dann fragte eine Studentin, die meinte, ich mach heute Abend eine Party, kann ich die vielleicht mitnehmen?

00:36:14: Und dann dachtest du echt so, okay, ja klar hier, kannst du auch noch, ich geb dir noch was drauf oder so, weil du merkst, das war für die der totale Erleichterung, dass sie jetzt da irgendwie noch drei Rollen Chips mitnehmen konnte oder so.

00:36:26: Und also insofern so ein bisschen hat man es schon, oder du hast es halt selber auch an der Rechnung, an den Rechnungen gemerkt.

00:36:32: Gut, wer sich leisten kann, in Harvard zu studieren, das ist natürlich nicht der gemeine Amerikaner, die gemeine Amerikaner,

00:36:39: die natürlich auch Stipendien haben und alles Mögliche.

00:36:41: Aber dann musste schon rechnen, um über die Runden zu kommen.

00:36:44: Die Mieten sind unfassbar teuer.

00:36:45: Also unsere möblierte Wohnung hat irgendwie viertausend Dollar gekostet für einen Monat.

00:36:50: Und es ist schon, es ist schon happig.

00:36:53: Und guck, ich will dranbleiben.

00:36:55: Das ist das Thema, was auch die beiden Frauen in New Jersey und Virginia identifiziert haben, wo sie gesagt haben, darauf konzentrieren wir uns in unseren jeweiligen Wahlkämpfen.

00:37:05: Vielleicht um sich das vor Augen zu halten, New Jersey ist ja einmal über den Herzen drüber von New York aus der nächste Bundesstaat.

00:37:12: Das ist also dann zum Teil auch Klientel, die auch in New York arbeitet oder dort Zeit verbringt, keine Ahnung.

00:37:20: Virginia ist ein Bundesstaat, wo viele Bundesangestellte wohnen, die in Washington arbeiten und die dann da irgendwie untergekommen sind, vielleicht sogar ganz schön wohnen, die im Moment aber alle große Schwierigkeiten haben.

00:37:34: Es gibt seit über einem Monat die Haushaltssperre, den Shutdown.

00:37:38: Das merken die alle, manche sind dann jetzt auch erstmal auf Null gesetzt.

00:37:42: Das ist ein Impact, den die beiden Kandidatinnen da auch genutzt haben.

00:37:47: Aber das sind, ich habe es gesagt, moderate Demokratinnen.

00:37:50: Das sind nicht die sozialisten oder demokratischen Sozialisten, wie sich Mamdani versteht.

00:37:56: In New Jersey hat eine bisherige Abgeordnete des Repräsentantenhauses gewonnen, die heißt Mikey Sherrill.

00:38:03: Das ist eine ehemalige Hubschrauberpilotin der US Navy, Absolventin der Navy Academy, eine ehemalige Staatsanwältin.

00:38:12: in Mutter von vier Kindern und gewinnt mit sattem Vorsprung von dreizehn Prozentpunkten in Virginia.

00:38:18: Ich habe es gesagt, das ist dieser Ort, wo viele Bundesangestellte oder der Bundesstaat, wo viele Bundesangestellte aus Washington leben.

00:38:26: Da gewinnt Abigail Spenberger mit einem Rekordvorsprung auf, wie man das noch nie gesehen hatte, von fünfzehn Prozentpunkten vor ihrer republikanischen Gegenkandidatin.

00:38:37: Und Virginia war bis dahin republikanisch regiert, sprich.

00:38:40: Die hat den Flip hinbekommen und sie wird damit die erste weibliche Gouverneurin in der Geschichte von.

00:38:47: Virginia war früher beim CIA und saß eben auch im Repräsentantenhaus und hat sich netterweise mit Frau Sherrill eine Wohnung geteilt.

00:38:56: Die kennen sich also, die beiden und die gewinnen dann dort.

00:39:00: Beide, wie gesagt, haben voll auf dieses Thema gesetzt, Bezahlbarkeit, Lebenshaltungskosten.

00:39:07: Kann man das jetzt nehmen als das Rezept?

00:39:10: oder funktioniert es eben an der Ostküste, wo die Menschen ohnehin geneigt sind, die demokratische Partei zu wählen, trotz allem, was du beschrieben hast, wie die inzwischen wahrgenommen werden?

00:39:22: Ist es also keine Überraschung?

00:39:23: Ist es irgendwie auch dem Shutdown geschuldet, wie Donald Trump versucht hat, das Ganze kleinzureden?

00:39:29: Ich glaube, dieses Lebensmittelpreisthema kann man überall in den USA.

00:39:34: die Wohnungskosten sind dann noch mal was anderes, wenn du auf dem Plattenland irgendwo bist, dann hast du kein Problem, wahrscheinlich ein Haus zu finden, hast du eher ein Problem gescheitert, einen bezahlten Job zu finden oder das dann alle wegziehen oder da ist dann, weiß nicht, mit Childcare ist es nicht so weit her oder so oder in einer guten Schule und so, aber ich glaube, dass du schon mit diesen sozialen Themen überall punkten kannst, solange du selber noch nicht ... in Charge bist.

00:39:58: Das ist ja das Problem, das auch beiden hatte und Kamela hatte.

00:40:01: Kamela, ihr kennt euch näher Melanie?

00:40:05: Cool.

00:40:06: Darf ich jetzt nicht sagen, aber wir sind natürlich so.

00:40:09: Nein, die hat ja ihr Buch ausgebracht in der Zeit und das wurde interessanterweise in Harvard sehr diskutiert, wie unsympathisch sie durch dieses Buch überkommt.

00:40:17: Also ich hab das selber noch nicht gelesen, ich weiß nicht ob du es schon gelesen hast.

00:40:21: Ich

00:40:22: kenne ihn nicht so gut wie du.

00:40:26: Beschreibt sie ja sehr weinerlich offenbar.

00:40:28: Oder wurde mir zumindest so geschildert, warum das ja beiden sie eben erst so spät ran gelassen hat, dass er sie vier Jahre da hat verhungern lassen als Vizepräsident.

00:40:38: Und dann kam sie endlich, irgendwie hat sie es doch noch geschafft, ihnen zur Seite zu pushen und Kandidatin zu werden.

00:40:44: Und dann kam der böse Donald und hat alles mit seinen Lügen und so kaputt gemacht.

00:40:48: Aber dass sie selber vielleicht auch Fehler gemacht hat, dass sie irgendwie zu wenig ... rausgegangen ist, dass sie die falschen Messages hatte.

00:40:54: Das kam auch bei diesem Panel, wo ich das jetzt nicht mal erwähne, aber die Gründe, warum die Leute Trump gewählt haben, zum Beispiel, dass sie dann doch sehr viel auch dann noch mal mit Climate Change ankamen und eben auch so mit... Antidiskriminierung und Frauenrechten, das sind ja alles Themen, die mir auch sehr sympathisch sind.

00:41:11: Aber sozusagen diese Vorstellung, warum entscheidest du dich, wen du wählst?

00:41:15: Das waren dann zum Beispiel bei den jungen Schwarzen.

00:41:18: Wie kann ich eine Familie mehr leisten?

00:41:20: Wie kann ich irgendwie eine gescheite Ausbildung kriegen?

00:41:22: Und das Climate Change ist dann halt auf Platz dreißig irgendwie.

00:41:26: Und so, klammer zu, wie kam jetzt darauf?

00:41:29: Aber jedenfalls, wenn du regierst.

00:41:31: Und hast selber dazu beigetragen oder nicht verhindert, dass die Lebensmittelpreise singen, hast du natürlich eine geringere Glaubwürdigkeit.

00:41:37: Also, wenn du sozusagen Titelverteidiger bist, dann heißt es irgendwie ja, bau die Wohnung doch, Olaf.

00:41:44: Oder warum hast du sie nicht gebaut?

00:41:45: Ja.

00:41:46: Und warum, ich sag jetzt auch mal, Olaf.

00:41:48: Ja, ihr kennt euch alle, das ist toll.

00:41:49: Wo du überall rumkommst, Wahnsinn.

00:41:51: Wo du

00:41:51: überall rumkommst, Wahnsinn.

00:41:55: Ja, ich glaube, insofern ist es ein Konzept, auf jeden Fall dieses Thema zu spielen.

00:41:59: Aber es ist halt gefährlich, es zu spielen, wenn du selber, der bis jetzt vier Jahre hätte ändern können, vielleicht wenn du oder zwei Jahre, wenn du jetzt schon irgendwie Senator in dem Staat warst oder wenn du irgendwie Governor warst und Crime ist halt noch immer so, wie es ist, dann... Es ist gefährlich zu sagen, ich werde jetzt die Kriminalitätsrate runterkriegen.

00:42:16: Ja, ich habe die Woche eine Folge gemacht mit Tim Klüßendorf, dem Generalsekretär der SPD.

00:42:22: Mit dem habe ich auch genau darüber gesprochen und hatte da auch noch einen anderen Anlass genommen, dass ich mir angeschaut habe, was ist in den Niederlanden gerade passiert.

00:42:30: Da gab es ja auch eine Wahl.

00:42:32: Auch da ging es für die Parteien, die meisten Parteien darum, gegen Herd Wilders anzuwenden.

00:42:43: anzutreten und eine Kampagne aufzusetzen, bei der sie verhindern, dass der, wie man annahm, die Wahl wiedergewinnen würde, er war klar favorisiert.

00:42:54: Und dann hat sich ein junger Mann durchgesetzt, der ist der thirty- acht Jahre alt, Rob Jetten.

00:43:00: der zwar schon in einem der Kabinette von Mark Rütte war als Klimaminister, der aber jetzt zum ersten Mal für die D-VI angetreten ist.

00:43:09: Also tatsächlich, das wäre ja hier dein Punkt.

00:43:12: Jemand, der auch unbelastet ist von einer Regierungshistorie, bei der du sagen musst, er kann ja sein, dass uns Robjetten jetzt verspricht, er geht endlich mal gegen auch die in den Niederlanden rassierende Wohnungsnot an.

00:43:28: Er identifiziert Problem nicht, sondern er hat nicht nur, sondern er hat auch eine Idee, wie er es löst.

00:43:34: So, das kann man natürlich leichter machen, wenn du das nicht alles mit dir schleppst.

00:43:38: Klüßendorf ist dann als Generalsekretär der SPD sofort in der Falle, dass wenn der sagt, jetzt überlegen wir uns was gegen die Wohnungsnot, dass man in der Tat mitdenkt, dass Olaf Scholz versprochen hatte, vierhunderttausend neue Wohnungen zu bauen und hat eben nur einen Bruchteil davon geschafft.

00:43:55: Aber ich habe ihn dennoch dann Klüßendorf gefragt, da können wir ja kurz noch mal rein hören, was er sich dennoch von dem Wahlerfolg von Robjetten, der die gleiche Sitzzahl erreicht hat, wie ich er hat will, das, was er sich da abschauen kann.

00:44:13: Das, was wir uns auch von der Bürgermeisterwahl in New York abschauen können, nämlich, dass man mit frischen Ideen, mit auch mal ein bisschen Blick über den Tellerrand, auch mal Forderungen, die vielleicht so noch nicht geäußert worden sind.

00:44:26: aber auch mit einer Zuversicht und ohne Angst vor Rechtspopulisten und Extremisten, sondern Wahlkampf begegnen kann und denen auch erfolgreich gestalten kann.

00:44:34: Und das ist meine Botschaft.

00:44:36: Also wir sitzen manchmal... Nicht nur als Sozialdemokratie, fast als Gesellschaft wie so ein Kaninchen vor der Schlange.

00:44:41: und gerade auch die Berichterstattung vor der NRW war eigentlich nur, wie schlimm wird es und kommt das blaue Wunder überall oder nur in den Großstädten?

00:44:49: und irgendwie wann, also ich habe wirklich schon Artikel gelesen, wann gewinnt die AfD das erste Bundesland?

00:44:56: und diese Haltung, also dass wir uns nicht selber sagen.

00:44:59: Ey, wir haben doch auch was beizutragen hier.

00:45:01: Und wir sind doch nicht dem ausgeliefert, sondern wir können doch auch Überzeugungsarbeit leisten.

00:45:05: Wir haben doch eigene Ideen.

00:45:07: Und da ohne Angst ranzugehen, das ist die Haltung, die ich bei D-VI beobachtet habe, aber auch die, die ich gerade in New York beobachte.

00:45:15: Wir zeigen es denen.

00:45:16: Also langsam ist auch mal gut hier.

00:45:24: Das wäre dann die Furchtlosigkeit, die mir aufgefallen ist an Mamdani, die auch Robjetten an den Tag gelegt hat.

00:45:30: Er ist in einer Fernsehdebatte hingegangen und hat Gerhard Wilders gezielt angesprochen und hat gesagt, deine Zeit ist vorbei.

00:45:38: Und wusste da, in dem Moment natürlich noch, der ist aber in Wahrheit favorisiert mit seiner PVV, hat es dann aber eben tatsächlich nur auf einen Gleistand der Sitze gebracht und hat die Wahl nicht gewonnen.

00:45:51: Jetten, in der es wird in der Lage sein, mit den anderen Parteien, die alle nicht mit Wilders zusammenarbeiten wollen, eine Regierung zu bilden.

00:45:59: Ist das das Rezept, die Feuchtlosigkeit?

00:46:02: Und können sich die deutschen Parteien, wir haben den Generalsekretär der SPD gehört, Da war es von abschauen.

00:46:10: Es sind zwei Sachen, finde ich.

00:46:11: Deine Frage war ja genau, was auch an Klüßendorf, was kann man davon sich abschauen?

00:46:16: Ja.

00:46:17: Und da war die Antwort ja, naja, frische Ideen mit frischen Ideen, was machen.

00:46:23: Ja, gut, okay, das kann man das natürlich.

00:46:27: Weiß nicht, das hat mir so ein bisschen Angst gemacht, der Satz, oder zumindest für ihn.

00:46:32: Was soll das denn heißen?

00:46:34: Das ist so, wie wenn wir überlegen, wie kriegen wir neue Leser?

00:46:36: Ja, mit guten Artikeln, mit so richtigen Beiträgen.

00:46:40: Ja, vielen Dank.

00:46:42: Nächster Vorschlag.

00:46:43: Das schreiben wir mal auf unser Whiteboard hier.

00:46:49: Ja, danke fürs Gespräch.

00:46:51: Aber mit der Haltung hat er natürlich total recht.

00:46:53: Und das stimmt auch.

00:46:54: Und ich hoffe, das sagt er dann so, das fand ich gut.

00:46:57: Am Ende klang er ja wirklich so ein bisschen kämpferisch.

00:47:00: So, das ist auch mal gut.

00:47:01: Das finde ich ist eine Haltung,

00:47:03: die

00:47:03: soll die SPD ruhig ein bisschen Kraft rausziehen.

00:47:07: Aber du brauchst natürlich dann trotzdem, wenn du da so forcefully irgendwo hingehst, dann halt auch den, muss den Leuten auch sagen, was deine frische Idee ist.

00:47:15: Jetzt muss ich ja Tim Klüßendorf nicht verteidigen, aber ich will eines sagen, das sagt er relativ am Schluss dieser ganzen Folge.

00:47:21: Er hat ja vorher schon ein paar Ideen auch präsentiert.

00:47:25: Aber ja, ich habe gerade eine Folge auch gemacht mit Ulf Burmaier.

00:47:29: Ich war Elternzeitvertretung bei der Lage der Nation und dann sagte Ulf auch, er hört dieses Interview und dachte immer, er will ihn mal schütteln, er will ihn endlich mal schütteln.

00:47:40: Ich habe das versucht durch die Fragen, aber Er kommt dann eben an den Punkt, den du eben beschrieben hast.

00:47:47: Er schleppt

00:47:48: die ganze Regierungserfahrung und auch die ganzen Fehler der Sozialdemokratie aus der Jüngeren und auch zwei Jahrzehnte zurückliegenden Zeiten mit.

00:47:58: Deshalb ist er vielleicht sogar ganz gut beraten, wenn er sagt, lasst mal frische Ideen finden, weil du ihm die alten im Zweifel nicht abkaufst oder im Vorlegst, habt ihr alles schon gemacht?

00:48:12: Was ich auch pausenlos in diesem Interview gemacht habe, dass ich da war und sage, ja, das wissen wir doch alles schon.

00:48:21: Gut, aber ich meine, Kevin Kühnert war auch in der Position und hat halt noch mal eine ganz andere Power reingebracht.

00:48:26: Jeder, wie alt ist die SPD, zweihundert Jahre?

00:48:30: Ja, hundertfünfzig.

00:48:32: Klar, jeder, der da antritt, hat irgendwie im Gepäck, das weiß ich, das Gutesberger Programm oder Hartz IV,

00:48:39: Bürgergeld,

00:48:40: das alles, ja.

00:48:41: Aber trotzdem musst du ja irgendwie dann, also was ist dann deine neue Idee?

00:48:46: oder was ist dein frischer Take?

00:48:48: Und ich fand dabei, er hat insgesamt in dem Gespräch, man merkte, dass er das irgendwie schon auf eine positive Art angehen will.

00:48:56: Ich glaube, er hat einfach das Problem, seine, die Vorsitzenden, Also er trägt schon die größte Last.

00:49:02: Also die Bas muss irgendwie ihr Ministerium machen.

00:49:07: Klingball muss Vizekanzler sein und es ist eigentlich, man müsste eigentlich hätte man jemanden nehmen sollen, der vielleicht noch ein bisschen mehr Erfahrung und Stamina und sozialdemokratische Power irgendwie hat, so ein Schlachtross oder so, dass die das zusammen machen.

00:49:22: Ich glaube, dass Bas und Klingball einfach zu beschäftigt sind mit dem Regierungsgeschäft.

00:49:26: um wirklich da die SPD wieder aufzurichten und sich auch strategisch aufzubauen und dafür ist Klüssendorf halt dann doch sehr sehr jung und sehr frisch noch dabei.

00:49:35: Was ist mit der CDU CSU?

00:49:37: Schaffen die das?

00:49:38: Kriegen die die Kurve?

00:49:40: Beobachtest du diese?

00:49:42: beiden Parteien, die zusammen in der Unionsfraktion erarbeiten, so, dass du sagst, die haben einen Rezept, die wissen, was sie tun sollen?

00:49:52: oder beobachtest du wie ich, dass da ein Gerüttelmaß an Ratlosigkeit herrscht.

00:49:59: dass die eigenen Werte stagnieren, im Vergleich zu schon schlecht ausgegangenen Bundestagswahl mit achtundzwanzig, sechs Prozent noch mal weiter runtergegangen ist und parallel dazu die AfD an Zustimmung gewinnt.

00:50:14: Letzteres, was ja den Klüssendorf auch angesprochen auf diese Diese Theorie will die Bundestagsfraktion eigentlich gar nicht richtig mitziehen.

00:50:23: Und wir haben Unionsleute erklärt, es gibt sechzig neue Abgeordnete ungefähr in der Unionsfraktion.

00:50:29: Die sind alle jünger, männlicher, konservativer als die Vorgänger.

00:50:34: Und die kommen da rein, nicht so wie die ältere Generationen.

00:50:40: Sagt mir, wo ich abstimmen soll.

00:50:41: Sagt mir, welchen Ausschuss ich haben darf.

00:50:42: Ich mach alles so ungefähr.

00:50:43: Sondern die kommen mal rein.

00:50:44: So, ja, ich bin jetzt hier gewählt.

00:50:46: Und ich vertrete jetzt hier meine Überzeugungen und so.

00:50:49: Und dann, tja, gibt's aber irgendwie, muss man sich irgendwie in die Fraktion einfinden.

00:50:53: Oder muss man ja so eine Art Kameradschaft entwickeln und auch mal Dinge mittragen, Kompromisse machen, die man vielleicht nicht so doll findet.

00:50:59: Dafür kriegt man in der nächsten Runde was.

00:51:01: Stichwort Richterwahl oder auch Sozialreformen, Steuerreformen.

00:51:06: Und diese Haltung, die haben halt alle so eine Haltung, ich stehe jetzt für hundert Prozent meiner Inhalte, ich verrate meine Ideale hier nicht.

00:51:12: Und das führt halt dazu, dass da diese Unwucht reinkommt und dieses, ich glaube, das ist die größte Gefahr für den März, dass die Leute, die ihn am Tollsten fanden, jetzt so enttäuscht sind und nirgendwo sonst hin können mehr.

00:51:23: Früher war es ja immer, die Merkel ist blöd, der März würde es viel besser machen.

00:51:26: Kram-Karren war ausblöd, März ist ganz toll, Laschet ist blöd, wäre doch nur der März da.

00:51:32: Also jetzt ist der März da.

00:51:34: steht vor genau denselben Problem wie seine Vorgänger oder muss als Kanzler halt ständig Kompromisse machen und ist noch dazu unerfahren und kriegt.

00:51:42: irgendwie ist auch ein schlechter Verhandler offensichtlich und nicht so in den Themen drin.

00:51:46: Und ja, und dann sind sozusagen diese Märzultras, das sind glaube ich die größte Gefahr für ihn, dass die jetzt nicht mehr seine Fans sind oder dass so dieser enttäuschte Liebe ist ja auch nichts Schlimmeres als so eine enttäuschte Liebe, die sich dann, die dann umschlägt in Frust oder Wut.

00:52:04: Und ja, und das ist, glaube ich, das ist, glaube ich, eine ganz gefährliche Situation für die CDU gerade.

00:52:10: Also ich hatte Klüßendorf angesprochen auf ein Artikel, der mich beeindruckt hat von Mariam Lau, die auch schon bei uns im Podcast verschiebenlich zu Gast war und Mark Schieritz in der Zeit, die gesagt haben, sie glauben.

00:52:22: Friedrich Merz und auch Lars Klingbeil unbedingt, dass sie den Erfolg dieser Regierung wollen, weil sie wissen, was auf dem Spiel steht, Stichwort.

00:52:32: letzte Patrone, wie Herr Sölder sagen würde, letzte Chance für die Demokratie und was da nicht alles schon ein Schreckensbilder an die Wand gemalt worden ist, muss man übrigens auch nicht immer immer so pflegen, sondern kann auch sagen, da macht man die dann noch größer die Gefahr, als sie vielleicht eigentlich ist.

00:52:51: Aber okay, bleiben wir dabei, dass die beiden, Merz und Klingball, wirklich den Erfolg dieser Regierung wollen, das glauben sie denen schon, haben aber zwei ob die angeschlossenen Parteien und die Fraktionen das ebenso wollen.

00:53:06: Das ist das, was du da beobertest.

00:53:08: Das, ähm, sechzig Unionsabgeordnete hast du eben gesagt, eigentlich eher auf eigene Rechnungen arbeiten, sich neu da einfinden, sich neu zurechtfinden.

00:53:19: Ja, die haben wahrscheinlich viele von denen am Amtor vor Augen, der halt so als ich AG da so hochgekommen ist und mit so ein paar flammenden Reden im Bundestag und so ein paar edgy Instagram-Videos ist irgendwie geschafft hat, der ist jetzt Staatssekretär, das muss man sich mal vorstellen.

00:53:39: Und ich glaube, das ist schon für viele so ein Roll-Model, dass die denken, so wow, cool, so einer will ich auch sein.

00:53:46: Ich bin jetzt auch der Abweichler der Prinzipientreue, konservative und der frischen Idee.

00:53:53: Das wird auch mal aufzugreifen.

00:53:54: Es macht einem jetzt eher Angst in dem Kontext.

00:53:57: Aber ich glaube auch überhaupt nicht an dies mit der letzten Chance.

00:54:00: Das finde ich auch, soll man, das ist so ein Doomsday-Geräte.

00:54:03: Also ich halte es da eher mit Jan Böhmermann.

00:54:05: Das kann ja auch sein, dass die sieben Prozent haben nächstes Mal.

00:54:07: Ich glaube, das ist noch offen.

00:54:08: Das hängt ja auch von uns allen ab, irgendwie, dass das nicht... passiert.

00:54:12: Stimmt.

00:54:12: Aber ich habe trotzdem so dieses ungute Gefühl, ich habe es, hat das eigentlich leider beim März schon länger, so dieses Gefühl, er kann es nicht.

00:54:23: Er kann es nicht.

00:54:25: Also ich meine das nicht, ich will nicht über ihn nicht lustig machen oder ich will ihn auch nicht kaputt reden, wie das ja, also ich habe immer so diese Angst, dass die Leute sagen, jetzt macht den März nicht wieder kaputt, so ihr Medien, ihr Verbeißt euch dann immer so in den Leuten, die guten Leute, die macht ihr alle fertig und dann sind die weg und so.

00:54:42: Aber so dieses Gefühl, da ist jemand, der mit dem Kopf noch so in den Neunzigern ist.

00:54:49: Aber auch mit seinen Verhandlungsmethoden, der die Themen nicht richtig durchdringt, der die Art, wie heute vielleicht auch politische Kompromisse geschlossen werden, nicht eingeübt hat.

00:55:04: Und dann im Prinzip keine Freude hat oder kein Team hat oder nur wenige enge Verbündete.

00:55:12: Der hat ja keine breite Masse, die ihn trägt.

00:55:14: Der ist ja auch irgendwie eher so nach dem Prinzip rangekommen.

00:55:17: Okay, er hat jetzt dreimal probiert, jetzt lassen wir es ihn mal machen.

00:55:20: Nein,

00:55:21: da haben sie schon entschlossen für ihn gestimmt, glaub ich.

00:55:24: Ja, irgendwann war ja auch kein anderer mehr da.

00:55:27: Es war doch ... Es tut mir leid, ich find ihn ... Ja, ich finde es beängstigend.

00:55:33: Ich finde es beängstigend, diese Hüftschüsse, die ihr immer ablässt und die einfach mal so sagen, was eben so durch den Kopf geht als Kanzler.

00:55:41: Ich habe diese ganze Stadtbilddebatte ja nur in den USA mitbekommen und da fand ich sie noch, wahrscheinlich hätte ich sie noch, habe ich sie noch schrecklicher gefunden, als ich sie hier gefunden hätte.

00:55:49: Wenn man hier so ist, dann ist man ja gerade als Journalist, dann ist man in so einer Redaktion drin.

00:55:54: Trägt morgens der CVD vor, die Leute interessieren sich wahnsinnig für dieses Stadtbildthema.

00:55:58: Können wir da nicht noch mal was zu machen?

00:55:59: Und dann bist du so in deinem Auto.

00:56:00: Was können wir denn da machen?

00:56:01: Können wir mal den Fragen, der gibt einen Kommentar und den und so.

00:56:04: Und wenn du so raus bist, dann merkst du so, warum berichten die Leute denn jetzt über diesen Spruch von ihm?

00:56:11: Wenn wir gar nicht wissen, was meint er?

00:56:13: Dann kommen diese ganzen Berichte, was könnte er denn meinen?

00:56:16: Und wenn er das meint, stimmt das dann?

00:56:19: Und wenn er es dann ... präzisiert, dann machen wir eine Umfrage, finden die Leute jetzt.

00:56:24: Sechzig Prozent der Leute finden März hat recht auf der Basis von...

00:56:30: Das ist falsch berichtet worden, weil die Umfrage, die dann schließlich das ZDF für das Politbarometer macht, orientiert sich an der letzten, der dritten Einlassung von Friedrich Merz

00:56:41: zum

00:56:42: Stadtbild oder zu der Frage, zu dem von ihm selber aufgeworfenen Gedanken, es gäbe Probleme im Stadtbild.

00:56:48: Dann hat er ja differenziert, ließt auch ganz bewusst vom Zettel ab.

00:56:53: Da war dann alles drin, was gesagt werden sollte.

00:56:57: eben keine Zweifel mehr aufkommen zu lassen.

00:57:01: Und daraufhin hat das Politbarometer gefragt, ob man dazustimmen könnte.

00:57:06: Da sagt er im Kern, wenn sich Menschen nicht an Regeln halten, dann finden wir das nicht gut.

00:57:14: Da fand ich nicht überraschend, dass die Umfrage dann so ausgeht.

00:57:17: Ja, ja.

00:57:18: Da gebe ich aber dem Herrn Merz jetzt mal recht.

00:57:21: Es ist dann aber, das war echt ärgerlich, fand ich.

00:57:24: Das ist dann total verkürzt dargestellt worden und aufgeschnappt worden, als hätte man die Ursprungsäußerung gut gefunden, wo eben ein Zusammenhang zur Abschiebung aufgemacht wurde, wo sich Menschen, migrantischen Hintergrunds wirklich verletzt gesehen haben.

00:57:41: was vollständig unnötig war.

00:57:43: und ja, du beschreibst richtig, dann beschäftigt man sich tagelang damit.

00:57:50: Mich hat es auch echt aufgebracht, wenn dann Friedrich Merz gefragt wird, was er denn eigentlich gemeint habe, was er erst mal die selbstverständlichste Frage ist, die du stellen würdest, wenn so viel Fragezeichen offen geblieben sind.

00:58:04: Und dann ist er ja sehr, sehr angreifslustig hingegangen und hat gesagt, na ja, ich hab hier gar nichts zurückzunehmen und gar nichts richtig zu stellen.

00:58:14: Und wenn Sie Kinder haben, dann fragen Sie mal Ihre Töchter.

00:58:18: ausschließlich die Töchter sollten gefragt

00:58:20: werden.

00:58:20: Er holt die Frauen immer raus, wenn sie ihm passt.

00:58:22: Also es ist immer dann, wenn es gerade irgendwie

00:58:24: ... Ja, und da finde ich schon, also verstehe, dass, wenn du das von Ferne beobachtest und natürlich Redaktionsalltage sehr, sehr gut kennst, dass du denkst, Leute, also muss man sich jetzt da so ewig mit beschäftigen.

00:58:40: Eigentlich, ehrlich gesagt, ist das sogar ein richtig großes Thema, wenn du dir anschaust, wie wollen wir eigentlich leben?

00:58:47: Wie bildet sich das ab von mir auch in einem Stadtbild?

00:58:50: Das ist ein gutes Thema.

00:58:51: Ich war auch raus, habe ich auch Klüßendorf vorgehalten als dann die SPD.

00:58:56: Einen

00:58:58: Stadtbild Gipfel im Kanzleramt wollte.

00:59:02: Also das ist mir jetzt zu match.

00:59:03: Ja, er ist im Kopf dann doch immer noch in der Rolle, ich beschreibe das Problem und prangere es an.

00:59:10: Ich bin der Oppositionsführer.

00:59:12: Ich mag auch, dass wenn jemand hingeht und sagt, ich spreche eine deutliche Sprache, das ist an dem Vorgänger.

00:59:21: Dein Olaf

00:59:24: ist... Ein Olaf, nicht mein Olaf.

00:59:28: Ist es zu recht kritisiert worden?

00:59:29: Haben wir auch unablässig kritisiert, alle Journalistinnen und Journalisten.

00:59:34: Aber ich hatte für den Podcast ein Interview mit Olaf Scholz gemacht.

00:59:39: Und hat den Klempner zu Hause und sagt, ich muss echt weg.

00:59:42: Weil ich habe jetzt gleich diesen Termin.

00:59:44: Mein Olaf kommt.

00:59:45: Dein Olaf kommt.

00:59:47: Ich mache ein Interview mit dem Bundeskanzler und dann sagt der Klempner, oh Gott, mein Mitleid.

00:59:55: Und ich dachte, bitte, also ich habe mit.

00:59:58: Da konnte es viel Mühe gegeben, tut er viel Arbeit gemacht.

01:00:01: Und dann sagt er, wir brauchst eigentlich gar nicht hingehen.

01:00:04: Ja, und so ein Handwerker wäre ja eigentlich eine gute SPD.

01:00:07: Voll.

01:00:07: Das ist das Problem der SPD.

01:00:12: Das ist wirklich tragisch.

01:00:13: Aber was ich sagen wollte, damit ist doch... Wir haben kritisiert und wir haben es vermisst an Olaf Scholz, dass er eine klare Sprache spricht.

01:00:21: Friedrich Merz hat sich anders entschieden.

01:00:24: Er macht das jetzt.

01:00:25: Jetzt ist es auch nicht recht.

01:00:27: Ja, das finde ich immer so.

01:00:29: Das ist ja Robbins These, so ein bisschen Robin

01:00:31: Aleister.

01:00:32: Statt

01:00:32: den habe ich jetzt auch mein Robin.

01:00:33: Das ist definitiv nicht mein Robin, obwohl ich ihn sehr respektiere.

01:00:36: Aber wir sind ja bei den meisten Themen unterschiedlicher Meinung.

01:00:40: Und das habe ich jetzt schon oft von ihm gehört, das haben wir immer den Merkel und Scholz vorgeworfen.

01:00:47: Ja, aber es kommt schon auch noch drauf an, was du sagst, da inhaltlich ist.

01:00:50: Es ist halt nicht nur irgendwie Klartext, sondern was ist die frische Idee, die im Klartext daherkommt?

01:00:56: Oder ist es überhaupt eine Idee?

01:00:58: Und es ist bei ihm dann eben doch, der Klartext ist dann eben... Entweder hat halt Untertöne, die die Leute verletzen können, ist ungeschickt, ist unklar, ist unpräzise, ist noch im Oppositionsdenken verhaftet, bringt nicht weiter.

01:01:13: Klartext bringt ja idealerweise einen ja weiter.

01:01:15: Also nicht nur das Problem ansprechen, sondern auch die Lösung präsentieren.

01:01:19: Und das finde ich so, das reicht mir nicht.

01:01:21: Also dann lieber Olaf technokratisch, der technokratisch daherkommt, aber vielleicht ein Vorschlag macht, wie man es löst oder Merkel, aber... oder dir im Zweifelsfall einfach gar nichts gesagt hat.

01:01:33: Jetzt hat man ihr ja auch vorgeworfen.

01:01:35: Und jetzt denke ich so, wenn man doch einfach ab und zu mal gar nichts sagen würde.

01:01:40: Du bist ja gut informiert, Melanie.

01:01:41: Was hörst du denn?

01:01:42: Lässt sich denn Fridrich Merz da beraten?

01:01:45: Merkt er an irgendeinem Punkt, dass er schief liegt?

01:01:49: Ich glaube nicht.

01:01:49: Ich glaube, dass die wenigen Leute, die er um sich hat und denen er vertraut, ihm sagen, gut, dass du jetzt mal

01:01:57: da

01:01:58: Klartext redest.

01:02:00: Und ja, und guck mal hier die ZDF-Umfrage.

01:02:02: Sechzig Prozent stimmen dir zu.

01:02:04: Und ich glaube, dass diese Merz Ultras, die wirklich sein Verhängnis werden könnten, dass die ja auch sagen, ja, vielen Dank.

01:02:12: Und die haben ihn ja auch so total gefeiert, als er im Wahlkampf dieses Erschaffenburg, diese Brandräder, das sind meine zehn Punkte, die fordere ich jetzt und die müssen jetzt kommen morgen, sonst fünf.

01:02:24: Das waren so viele gute Ideen.

01:02:29: Frische Ideen.

01:02:31: Und dass die ihn bestärken.

01:02:33: Und dass ihn das dann noch weiter treibt.

01:02:35: Und dass er wahrscheinlich auch ... Ja, es ist von außen wirklich schwierig zu sagen.

01:02:41: Aber ich könnte mir vorstellen, dass mit diesem Stadtbilder hat er sich wirklich ungeschickt ausgedrückt.

01:02:47: Aber dann kann er auch nicht ... Dann kann er das sozusagen als Persönlichkeit nicht.

01:02:53: Einfach zu sagen, da war ich vielleicht ein bisschen zu flapsig.

01:02:56: Was ich meinte, war das.

01:02:59: Dann

01:02:59: muss er noch mal sagen, ist doch klar, hier die Töchter.

01:03:02: Ich hab hier gar nichts zurückzunehmen.

01:03:06: Du hast was zurückzunehmen.

01:03:08: Aber es gibt eben nicht jemand, der ihm die kühle Hand auf die Fiebrige Stirn legt und sagt, pass mal auf, sagst doch mal ein bisschen freundlicher.

01:03:17: Denkt doch mal, wer haben hier irgendwie gehört, das kommt nicht so gut an bei bestimmten Wählerkreisen.

01:03:22: Die übrigens und auch gerade bei migrantischen Wählerkreisen, die ja auch AfD-Affinen sind.

01:03:26: Also wenn er die erreichen will, ist jetzt auch noch die zu verschrecken, die dann noch ... nicht schon AfD-Affinen sind, ist ja vielleicht auch keine so smarte Strategie.

01:03:34: Ich

01:03:34: habe die Folge ja mit der Fragestellung überschrieben, ist Trump doch zu stoppen, genau mit dem Hintergrund, anschauen, was ist da gerade in den USA, frisch passiert, du warst dort, du hast das aus der Nähe beobachtet, um dann zu gucken, was lässt sich daraus ableiten, wenn man sich dann herausgefordert sieht, durch eine recht populistische, rechtsextreme Interne, Kraft wie in Deutschland.

01:03:59: Hast du den Eindruck, dass die Bundesregierung die Kurve noch kriegt?

01:04:05: Wir stehen ja im nächsten Jahr vor Landtagswahlen, die tatsächlich das ergeben könnten, was Herr Klüßendorf in der Zeitung schon liest.

01:04:14: Er will, glaube ich, sagen, das wird herbeigeredet, dass es sein könnte, dass ein Bundesland mutmaßlich Sachsen-Anhalt tatsächlich den ersten AfD-Ministerpräsidenten stellen könnte.

01:04:26: Aber unwahrscheinlich ist es nicht.

01:04:29: Es ist ziemlich wahrscheinlich und ich sehe auch diese Bundesregierung in großer Gefahr, dass es nichts werden könnte.

01:04:37: Wenn man sieht, wie jetzt allein diese Bemerkungen von Wadefohl im Außenminister, siehst du, da habe ich den Nachnamen benutzt, Johann David.

01:04:45: Wenn ich jetzt gesagt hätte, vom Johann, dann hätte natürlich jetzt erst mal so wer.

01:04:49: Ja oder Joe.

01:04:50: Joe wäre auch gegangen.

01:04:52: Also wenn man sieht, was das für eine Aufregung erzeugt, dann und was das ... dass jetzt spekuliert wird, wird er jetzt vielleicht ausgetauscht.

01:05:01: Wahnsinn.

01:05:02: Wegen zwei Sätzen zur Abschiebung.

01:05:04: Das will ich noch mal sagen.

01:05:05: Vielleicht wäre es nicht genau nachgehalten, weil seitdem schon mit der Vielwasser die Spree runtergelaufen ist.

01:05:12: Johann Wadefuhl war in Syrien, hat dort sich angeschaut, wie das Land aussieht.

01:05:19: Man hat die Bilder ja auch, ihr vielleicht auch in der Tage schauen, anderswo gesehen.

01:05:26: eine Trümmerwüste, ein absoluter Wahnsinn.

01:05:28: Und er ist da eine halbe Stunde gefahren, gefahren, gefahren und sagt dann vor den Kameras, die Rückkehr von Syrerinnen und Syrern sei, Zitat, zum jetzigen Zeitpunkt nur sehr eingeschränkt möglich.

01:05:43: Das sei so, er habe diesen Eindruck hier gewonnen und er habe es sich so schlimm gar nicht vorstellen können.

01:05:49: Mich, gebe ich zu, hat das total beeindruckt.

01:05:53: Und ich finde das auch klasse, wenn ein ausgewachsener Außenminister, der es freut mich noch nicht so lange ist, aber dennoch, wenn der sagt, ich habe mir das so nicht vorstellen können, dann ist es für mich hochgradig glaubwürdig.

01:06:13: wuchs sich dieses Zitat, dass ja vorsichtig genug gehalten war, zu einer Absage an die Innenpolitik von Alexander Dobrindt aus, der aufgefordert ist,

01:06:25: straffällig

01:06:27: geworden, Syrerinnen und Syrermeistmänner, glaube ich, zurückzuführen nach Syrien ins ehemalige Bürgerkriegsgebiet.

01:06:39: Das war aber eigentlich gar nicht intendiert.

01:06:41: Es gab keinen Widerspruch zwischen dem, was Herr Wadefuhl sagt und dem, was Herr Dobrindt an Politik umsetzen soll.

01:06:54: Also so und so viele Menschen fangen dann doch an drüber zu reden, obwohl, glaube ich, erst verabredet gewesen war, dass man das bitte einfach ruhen lässt und jetzt nicht irgendwie hochkocht.

01:07:05: Aber das wird dann genauso gemacht bis hin dazu, dass Herr Wadefuhl in der Fraktion der Union sitzt und muss dann da sagen, bitte, er müsste doch ... sagen dürfen, dass man dort im Moment nicht leben kann, zumal in einem Fraktionssaal, wo ein Kreuz hängt, in einer Partei oder einer Parteienfamilien sogar, die sich dem Christentum und dem Gedanken desselben verpflichtet sieht.

01:07:34: Und dann fallen sie endgültig über ihn her.

01:07:36: Dann fallen sie endgültig über ihn her,

01:07:38: ja.

01:07:38: Also was spricht daraus?

01:07:41: Absolut Ratlosigkeit, Verzweiflung, Panik.

01:07:46: Ja, es ist natürlich, es ist alles sehr angstgetrieben, weil eben immer so diese, es schwingt ja immer mit, wir müssen es anders machen als Merkel und das ist unser Hauptthema und wir sind schuld, dass so viele Ausländer hier sind oder Flüchtlinge hier sind und wir sind alle überfordert, die Gesellschaft ist überfordert und das ist das Haupt-AFD-Thema.

01:08:06: Und eben diese Panik so, dass jetzt die Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel, wenn jemand so was sagt.

01:08:12: Wir sind alle, unsere Glaubwürdigkeit ist zerstört durch zwei solcher Sätze.

01:08:15: Anstatt zu sagen, es kann doch in einer Partei, die eine Volkspartei sein will, Leute geben die Vadefuls-Positionen haben, es kann Leute geben, die Dobens-Positionen haben.

01:08:23: Das ist doch irgendwie, wir sind die Union und wir haben halt einen christlichen, liberaleren Flügel und wir haben halt einen konservativen Flügel, ist doch egal.

01:08:33: Aber ich sehe schon einen gewissen Widerspruch, weil die mehr wollen als nur Straftäter abschieben.

01:08:38: Die wollen ja auch, dass Leute zurückkehren.

01:08:41: Was ja auch schon ein bisschen eine absurde Haltung ist, weil die waren jetzt jahrelang hier sind.

01:08:46: Viele von denen ja auch sehr gut integriert, sprechen gut Deutsch, haben Jobs hier.

01:08:51: Das ist pflichtig beschäftigt.

01:08:52: Bringen uns sozusagen was.

01:08:54: Wenn man es einfach mal so utilitaristisch wie die betrachtet, dann ist es ja völlig absurd.

01:09:00: Es trifft ja bei den Abschiebungen leider sehr oft die wo du die Haare raufst und denkst, warum denn jetzt ausgerechnet der, der hat doch gerade einen Ausbildungsplatz in Aussicht.

01:09:09: Aber nein, der muss jetzt zurückgeführt werden nach Spanien oder nach Rumänien, weil er da als erstes registriert wurde.

01:09:14: Und das ist ja einfach ein beschissenes System insgesamt.

01:09:19: Aber da, ja, es ist eben diese Angst, nicht mehr glaubwürdig zu sein.

01:09:23: Und ja, und ich glaube, die CDU hat muss... Nicht so sehr fürchten wie die eigene Angst vor sich selbst.

01:09:31: Und diese Unsicherheit, dass man eigentlich doch die Zweifel in ihrer eigenen Glaubwürdigkeit.

01:09:35: Das war ja bei dem Fall Brosius Gerstdorf, bei der Richterwahl genauso.

01:09:38: Dass sie auch Angst hatten, sie könnten dann als beim Thema Lebensschutz Menschenwürde nicht mehr glaubwürdig sein.

01:09:43: Sie könnten bei der katholischen Kirche nicht mehr glaubwürdig sein und statt zu sagen, wieso.

01:09:46: Das ist eine Frau, die hat eine Position von zwanzig, die uns nicht passt.

01:09:50: Und wir haben uns jetzt darauf geeinigt, unsere Leute, denen wir vertrauen, haben gesagt, die können wir wählen.

01:09:55: Und es ist dann doch immer so diese Unsicherheit und eben dieses, wie vorhin, was wir hatten mit den Jungen Abgeordneten, da müssen wir jetzt so eine Prinzipientreu beweisen.

01:10:02: Da müssen wir jetzt irgendwie so zeigen, dass wir da standfest sind und so was eigentlich aber eher Halsstarigkeit ist.

01:10:09: Das führt dazu, dass wir zwei Migrationsdebatten haben.

01:10:13: Wir haben die guten Ausländer, die kommen und für uns arbeiten sollen.

01:10:16: Wir haben die anderen Ausländer, die als Flüchtlinge kommen sind, die sollen wieder weg.

01:10:20: Anstatt jetzt zu sagen, wir hängt das doch alles miteinander zusammen.

01:10:24: Und wie schaffen wir die Integration?

01:10:25: Lasst uns das doch als ganzheitliche Debatte ansehen.

01:10:28: Und lasst uns jetzt nicht anfangen, ohne Sinn und Verstand Menschen rauszuschmeißen.

01:10:33: Das ist unverständlich,

01:10:36: oder macht Angst.

01:10:39: Melanie, mit Blick auf die Uhr will ich dich fragen, was ich dich immer zum Schluss einer Folge frage.

01:10:45: Und ich weiß, du fürchtest das, weil wir dir das dann später immer wieder vorspielen.

01:10:48: Das ist natürlich bitter, aber ist so.

01:10:51: Ich nehme mal die Folgenfrage noch mal.

01:10:53: Ist Trump doch zu stoppen und frage dich dann, wo stehen wir in der Frage in

01:10:56: einem Jahr?

01:11:00: Ich glaube, dass wir in einem Jahr wissen werden.

01:11:01: Ich glaube, er ist zu stoppen, keine Frage.

01:11:04: Und wir haben ein paar Rezepte jetzt vielleicht in den letzten Tagen gesehen, wie es theoretisch funktionieren kann.

01:11:09: Aber das Schlimme ist ja, dass bei ihm die Frage ist, wenn man ihn stoppt auf demokratischem Wege, akzeptiert er es.

01:11:16: Also wird bei den nächsten Wahlen, und das war schon interessant, das in Harvard zu erleben, das war wirklich teilweise auch so Gänsehaut.

01:11:23: Ich war da eingeladen bei so einem Gesprächskreis, so ein traditioneller Bostoner Club, der sich seit zweihundert Jahren irgendwie trifft.

01:11:30: Also es waren nicht die selben Leute dabei, die vor zweihundert Jahren schon dabei waren.

01:11:33: Aber es war wirklich interessant.

01:11:36: Da waren dann ein Juha-Professor von der Harvard Law School und eine ehemalige Supreme Court-Richterin, also State Supreme Court-Richterin.

01:11:43: Aber auch so Leute von NGOs und so bessere Bostoner Gesellschaft.

01:11:47: Und so, und die sitzen dann da und streiten ernsthaft darüber, wird Trump versuchen.

01:11:52: das nächste Wahlergebnis, wenn es nicht in seinem Sinne ausgeht, mit Gewalt irgendwie zu stoppen.

01:11:58: Und das wird als realistisches Szenario, weil die halt sagen, ja, die... Warum wundest

01:12:02: du dich?

01:12:03: Das hätte ich jetzt erwartet.

01:12:04: Es wundert mich nicht, sondern es ist halt schockierend zu erleben, dass das als reales Szenario so anerkannt wird und dass es halt, wie es diskutiert wird und du dich immer wieder sagen musst, es ist Amerika, sind die Vereinigten Staaten, also du redest nicht über irgendwie hinter dem eisernen vorhang du redest nicht über nordkorea oder du redest nicht über venezuela oder so sondern du redest über die älteste demokratie der welt.

01:12:27: und die sagen eben naja jetzt hat er die armee nach portland geschickt und jetzt sagt er will die armee in den städten trainieren.

01:12:31: und was ist wenn die dann bei den wahlen irgendwie in den Staaten, die für ihn wichtig oder problematisch sind, dass dann irgendwelche Falls-Fleck-Operationen sind und dann schickt er die Armee dahin oder vielleicht auch echte Anschläge oder so was sind oder unruhen Demonstrationen.

01:12:45: Und er hat einen Vorwand um uns hier in New York, Mamdani, er möchte jetzt die Juden von New York beschützen, so wie er die Juden vorab schützen will.

01:12:53: Und jetzt macht er halt, schickt er dann die Armee dahin sozusagen und dann wird die Wahl damit irgendwie gestört.

01:12:59: oder er sagt, die Situation ist so unsicher im Moment, wir können gar keine Wahl abhalten zurzeit.

01:13:03: Die waren noch mal ein halbes Jahr verschieben, weil das ist viel zu unsicher alles.

01:13:07: Und dann, wie klagst du dagegen und wie machst du das?

01:13:13: Das ist das, was mich viel mehr umtreibt.

01:13:14: Ich glaube, er ist absolut zu schlagen.

01:13:16: Er ist ja auch wieder rasend unbeliebt und hat wirklich schlechte Werte da.

01:13:19: Und ich glaube, wenn die müssen sich einfach nur aufrappeln, jemanden finden, der irgendwie als... Die Integrationsfigur funktioniert vielleicht nicht der Typ Mamdani, aber jemand, der mehr zentristisch ist, aber mit Mamdani's Power und

01:13:34: Feuchtlosigkeit,

01:13:35: dann ist der zu schlagen, glaub ich.

01:13:38: Danke, Melanie.

01:13:40: Redaktionsschluss für diese Folge.

01:13:46: War Samstag der achte November um sechs Uhr.

01:13:49: Ich habe zu danken.

01:13:51: die Redaktion haben gemacht, Gina Enstlin und Leon Überall, Executive Producerin Ismarie Schiller, Producers sind Lukas Hambach und Patrick Zahn, Sounddesign macht für uns Hannes Wusten und ich habe zu danken auch unseren Kolleginnen und Kollegen, der mit Vergnügen GmbH, die hier den tollen mit Vergnügungspark veranstalten und mit denen wir sowieso arbeiten, die für uns Werbepartner organisieren und sowas.

01:14:15: und danke an euch!

01:14:16: Ihr wart uns wirklich, ein fantastisches Publikum.

01:14:21: Vielen, vielen Dank dafür.

01:14:23: Wer uns noch mal live sehen möchte am Mittwoch, nächste Woche Mittwoch, den Zwölften, Elften, gibt's eine Gelegenheit in Leipzig.

01:14:31: Da sind wir schon wieder live auf einer Bühne mit Ricarda Lang und dem Kollegen der Zeit, Cornelius Päumer.

01:14:36: Und mein allergrößter Danke dir, Melanie Ahmann.

01:14:40: Danke schön.

01:14:41: Vielen Dank, Anne.

01:14:43: Danke dir.

01:14:45: Danke schön.