Ist Politik Stoff für gute Witze? Mit Till Reiners
Shownotes
Während die Bundesregierung von einem „Friedensplan“ überrascht wurde, den die USA und Russland über die Köpfe der Europäer hinweg verhandelt haben, steht in Berlin der Frieden der Koalition auf dem Spiel, die gerade über Rentenpolitik streitet. Liegt in solchen Krisen noch irgendein Funken Witzigkeit? Das bespricht Anne Will mit dem Comedian Till Reiners. Wie blickt er auf die politische Lage im In- und Ausland, wie beurteilt er die Arbeit von Friedrich Merz und Jens Spahn? Der studierte Politikwissenschaftler erklärt auch, inwieweit er politisches Tagesgeschehen in seine Programme einarbeiten kann, zum Beispiel in seiner kommenden Tour „Das ist alles Teil der Show“.
Redaktionsschluss für diese Folge war der 26.11.2025, 15 Uhr.
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WICHTIGE QUELLEN:
SPIEGEL, Comedian der Stunde, 20.08.2025
STERN, “Gegenseitiger Neid ist etwas Herrliches”, 20.06.2025
3sat, Till Reiners’ Happy Hour: Saubere Stadtbilder, Missverständnisse & Rap, 16.11.2025
ZDF, Till Tonight: 1 Kevin Hoffung, 08.08.2025
Studie (PDF): Im Jahr 2022 gab es durchschnittlich 17,6 Suizide unter US-Veteranen pro Tag
IMPRESSUM: Redaktion: Moritz Metz, Florian Barnikel Executive Producerin: Marie Schiller Postproduktion: Lukas Hambach und Patrick Zahn Sounddesign: Hannes Husten Vermarktung: Mit Vergnügen GmbH Eine Produktion der Will Media GmbH Vermarktung: Mit Vergnügen GmbH Eine Produktion der Will Media GmbH
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00:00:00: Folgende Situation, du gewinnst eine Reise auf einem Kreuzfahrtschiff oder wahlweise hast irgendwie eine Bahnfahrt vor dir in einem geschlossenen Abteil.
00:00:08: Welche amtierende Spitzenpolitiker, welche amtierende Spitzenpolitikerin würdest du mitnehmen?
00:00:15: Amtierend.
00:00:16: Amtierend.
00:00:19: Gibt es eine Möglichkeit, dass die Reise nicht anträgt?
00:00:23: Gibt es auch.
00:00:24: Du könntest zum Beispiel sagen, uuh, ökologische Bedenkenkreuzfahrt.
00:00:27: Deshalb hatte ich schon eingebaut, du machst die Bahnfahrten im Abteil.
00:00:31: Also ähnliche Situationen, dass ihr seid nur ihr beide.
00:00:34: Nur
00:00:34: für beide.
00:00:35: Es fällt mir wirklich sehr schwer da, jemanden zu finden, bei dem ich nicht denken würde, ah.
00:00:42: Du hättest die Reise gar nicht... Also will ich
00:00:43: gar nicht so gerne.
00:00:45: Nicht weil das Arschlicher sind oder so, aber ich glaube, Sie sind schon sehr von ihrem Feld deformiert.
00:00:52: Und ich glaube, das wird den Schwerfallen nicht im Politiker- oder Politiker-Innen-Modus zu sein.
00:00:58: Ich glaube, bei Frauen ist es genauso natürlich.
00:01:01: Und da nicht mehr so maskenhaft zu reden, ist, glaube ich, ziemlich schwierig.
00:01:07: Also, man müsste sich da schon wirklich doll betrinken.
00:01:10: Sonst, ich hab gar nichts dagegen.
00:01:12: Ich kann das auch verstehen.
00:01:13: Ich glaube, jedes Wort wird da überprüft.
00:01:15: Deswegen sind die so, dann ... Aber ich würde viel lieber mit Leuten reden, die gerade raus sind aus der Politik, von denen gerade die Last abfällt.
00:01:23: Mit Edmund Stoiber hätte ich eine geile Zeit.
00:01:26: Mit Kevin Kühnert hätte ich eine geile Zeit.
00:01:28: Ich glaube, ich hätte mit allen eine gute Zeit, aber wenn die noch im Amt sind und mir quasi eine Pressemitteilung nach der anderen drücken, das finde ich ganz schwierig.
00:01:36: Das wird gar keine gute Kreuzfahrt mit uns.
00:01:45: Politik
00:01:45: mit Anne Will.
00:01:58: Hallo und herzlich willkommen.
00:01:59: Ihr hört die nächste neue Folge unseres Podcasts und es freut mich total, dass der Comedian Till Reiner zu Gast ist.
00:02:07: Hallo,
00:02:07: ich freue mich auch, da zu sein.
00:02:09: Ich freue mich, weil du mir das versprochen hast.
00:02:11: Ja,
00:02:12: natürlich.
00:02:13: Ja, dann machst du es auch.
00:02:13: Ja, klar.
00:02:14: Bist
00:02:14: du immer so verlässlich?
00:02:15: Ja.
00:02:16: Ja.
00:02:17: Ja, bei so was auf jeden Fall, ja.
00:02:19: Also bei anderen Sachen jetzt vielleicht nicht, also weiß ich nicht, vorsorgen und so, zum Beispiel jetzt mit der Zahnseide.
00:02:27: Muss man das ja immer machen, ne?
00:02:29: Also man lügt ja den immer den Zahnarzt ein oder Zahnärztin, lügt man immer an.
00:02:32: Sie sagen dann immer, ah ja, benutzen sie Zahnseite und sagt man ja, ja.
00:02:36: Und dann macht man das dreimal und dann macht man es nicht mehr, ne?
00:02:38: Aber bei so Verabredungen bin ich achte ich drauf.
00:02:41: Also ich benutze auch keine Sorge, nicht so kritisch gucke ich.
00:02:43: manchmal benutze ich Zahnseite, aber jetzt nicht
00:02:45: so... Oh, schon so wegrücken lang.
00:02:47: Nein, nein, nein.
00:02:47: Aber wir sind echt nah miteinander.
00:02:48: Ich weiß, aber ich mache das jetzt nicht so oft, wie man das machen sollte.
00:02:51: Mit der Zahnseite dann immer.
00:02:53: Ich schon.
00:02:54: Benutzt du Zahnseite immer?
00:02:55: Ja, jeden Abend.
00:02:56: Und dann muss ich nicht mal lügen.
00:02:57: Also, wenn der Zahnarzt die Zahnärztin
00:02:59: sagt, mach sie
00:03:00: das vor, will ich ja, mach ich.
00:03:01: Okay, aber dann nehm ich an, dass du unverlässig Freunden gegenüber bist.
00:03:04: Weil irgendwas
00:03:05: muss ... Also,
00:03:06: ihr wirklich, irgend Fehler musst du doch haben,
00:03:07: alle.
00:03:07: Ja, ich bin super unpünftig.
00:03:09: Ich komme immer zu spät.
00:03:10: Also,
00:03:11: okay.
00:03:11: Also, das freu ich auch.
00:03:13: Das ist mein Fehler, ganz genau.
00:03:15: Wenn ich dann Freundinnen schreibe, du, sorry, Viertelstunde.
00:03:19: Und dann haben die inzwischen schon dazu übergegangen, sich zu einem anderen Zeitpunkt zu verabreden, weil dann komme ich plötzlich ... Ich denke, ich bin zu spät.
00:03:27: Ja, verstehe ich.
00:03:29: Ich freu mich auch, dass ihr uns zuhört und auch zuseht.
00:03:33: Ich bin eigentlich ein Fan davon, dass man Podcasts hört.
00:03:36: Dann kannst du das viel easier so nebenher machen und so.
00:03:39: Das mache ich gerne.
00:03:41: Aber in unserem Fall finde ich es schön, dass man dir auch zusehen kann, weil ich finde ... dass an dir besonders auffällig ist, dass du immer diese, ich wusste nicht, wie's nennen sollte, Dauerlächeln, Dauergrinsen, Dauerlachen, ja, hast denn dann, wenn du auf einer Bühne stehst, beispielsweise.
00:03:57: Und ich hab mich gewundert, dass ich in einem deiner Interviews gelesen habe, du seist ja dessen überhaupt gar nicht bewusst.
00:04:03: Nee, wenn ich jetzt auch schon tatsächlich, nee, hab ich gar nicht so ... Findest
00:04:07: du nicht?
00:04:07: ... präsent.
00:04:08: Nee.
00:04:08: Aber
00:04:08: auf der Bühne in deiner Bühne-Figur machst du das, glaub ich so.
00:04:12: Ist es irgendwie so entstanden?
00:04:13: Ich hab mir das ja nicht so ausgedacht.
00:04:15: Also es ist ja auch ein überfordernes Feld, man muss ja als Comedian dann so Texte schreiben, dann noch Regie führen, Dramaturgie machen und das macht mir ja alles in Personalunion und dann macht man halt irgendwie was.
00:04:27: Nein, aber du kontrollierst dich doch, du timest doch deine Programme, das ist ja eine richtige
00:04:33: Time, so
00:04:34: ein großes Handwerk.
00:04:34: Das stimmt,
00:04:35: ich timen die, aber ich denke ja nicht, jetzt lächeln.
00:04:37: Also das ist ja nicht so.
00:04:38: Sondern es ist ja, das hat ja was mit der Sprachmelodie zu tun, aber ich guck mich ja selber auch nicht an.
00:04:43: Nee.
00:04:43: Nee.
00:04:44: Ich hör mich an, aber ich guck mich nicht an.
00:04:46: Also selten.
00:04:47: Also sehr selten.
00:04:48: Nee, nee.
00:04:48: Also das passiert ja manchmal gefilmt.
00:04:51: Und dann muss man das irgendwie, weil man da Reels von hat oder so im Internet.
00:04:54: Also klar, sehe ich mich dann so.
00:04:56: Aber ich überprüfe jetzt nicht, wie ich dann so gucke meistens.
00:05:01: Jetzt kannst du auch nicht, siehst
00:05:03: du?
00:05:03: Ja.
00:05:04: Ich empfehle es euch trotzdem.
00:05:05: Guckt uns zu bei dieser Folge.
00:05:07: Du weißt das besser als ich.
00:05:09: Du weißt das besser als ich.
00:05:11: Du hast das wahrscheinlich sogar mehr im Blick als ich.
00:05:14: Ich sehe mich da gar nicht so.
00:05:16: Ich hätte gedacht, das ist deine Kunst, aber ich kenn mich gar nicht aus.
00:05:19: Also das ist das, was ich war.
00:05:21: Na ja, schon, aber es ist ja kein Ausbildungsbuch.
00:05:24: Man macht da so vor sich hin, weißt du?
00:05:26: Und dann guckt man halt so, ob die Leute lachen.
00:05:29: Und wenn das so klappt, dann denkt man sich, okay, dann lass ich.
00:05:33: Und da, wo die nicht gelacht haben, dann mach ich noch mal anders.
00:05:36: Es ist eigentlich ein einziges Trial and Error.
00:05:39: Meine Wahrnehmung ist, wenn du eine besonders boßhafte Boßhaftigkeit setzt, dann ... Grinst du, lachst du.
00:05:48: Ach so,
00:05:48: ja, das kann sein.
00:05:48: Und verpackst das so.
00:05:49: Ja, das kann sein.
00:05:50: Deshalb hab ich...
00:05:52: Das ist... Da ist es.
00:05:53: Das kann sein.
00:05:54: Deshalb hab ich mich gewundert.
00:05:55: Du hast es im Übrigen gesagt, nachdem du bei Bully Herbis... Last one, laughing was.
00:06:01: Dieses
00:06:02: Fernsehformat, in dem man auf keinen Fall lachen darf.
00:06:06: Boing, du fliegst
00:06:07: sofort raus.
00:06:08: Mir ist das da aufgefallen.
00:06:09: Da ist es mir das erste Mal aufgefallen.
00:06:10: Ich habe es schon wieder vergessen, dass ich so offenbar viel lächel, Leute anlächel auch.
00:06:14: Weil ich finde es ja auch sonst so... Also ich finde es normal für mich halt.
00:06:18: Also man kennt ja nur sich.
00:06:20: Deswegen fällt einem das nicht so auf.
00:06:21: Aber da, wo man das nicht durfte, fällt einem das auf.
00:06:23: Ich lach gar nicht so viel, aber ich lächel und man durfte auch nicht lächeln.
00:06:27: Und das war wirklich der Tod für mich.
00:06:28: Das war gar nicht mein Format.
00:06:31: Und du fliegst dann raus und sagst den schönen Satz gerichtet an deine Eltern.
00:06:35: Danke, dass ihr meinen Studium bezahlt habt.
00:06:38: Wie ihr sehen könnt, war es umsonst.
00:06:40: Absolut
00:06:40: war es so.
00:06:41: Weil ich ja, ich habe da mit Riccardo Simonetti so eine Mini-Vine-Würstchen-Kette gegessen.
00:06:47: Und ich hatte so Hundeohren auf.
00:06:50: Und in dem Moment musste ich lachen, weil ich dachte, weil ich mich von außen gesehen habe und gedacht habe, also dafür hätte ich jetzt Politik nicht studieren müssen.
00:06:57: Das fand ich einfach lustig.
00:06:58: Ja, hab ich auch gemacht.
00:06:59: Du hast
00:06:59: das gemacht, du hast in Trier Politikwissenschaften studiert und mit Magister abgeschlossen.
00:07:06: Und du hast es natürlich nicht gemacht, um irgendwann bei Last One Laughing mitmachen zu können.
00:07:11: Wofür war es gut für dich, dieses Studium?
00:07:16: Ja, das ist ne gute Frage.
00:07:17: Also ich hab nebenbei viel gemacht, das war super für mich.
00:07:20: Also erst mal das, das es überhaupt ging.
00:07:22: Also ich hab noch Magister gemacht.
00:07:24: Da ging das, glaub ich, mehr.
00:07:25: Das siehst du?
00:07:26: Warst du auch Politik auf Magister gemacht?
00:07:28: Ich hab Geschichte, Politik und Englisch auf Magister gemacht, genau.
00:07:32: Und da hat man ja relativ viel Zeit noch drum herum.
00:07:35: Also ich hatte das zumindest, ich hab da so Hochschulpolitik gemacht und war so in den Theatergruppen.
00:07:40: Das war super.
00:07:42: Und das Studium selber war, glaub ich, ganz gut.
00:07:45: Ja doch, ich hab da schon so Sachen vertieft und irgendwie so hab da ein bisschen mehr abstraktes Denken gelernt und irgendwie gewissenhaft denken vielleicht auch.
00:07:53: Sowas lernt man da.
00:07:55: Das war ganz gut, ja.
00:07:57: Im Sternen-Interview hast du zuletzt gesagt, Zitat im Studium lernt man konzentriert auf etwas hinzuarbeiten.
00:08:03: Das braucht man für ein ausgefeiltes Comedy-Programm auch.
00:08:07: Außerdem hab ich keine Angst vor politischen Themen.
00:08:10: Das fand ich super, weil das natürlich super zu unserem Podcast.
00:08:14: Dass du in einem Politikpodcast sitzt, ausversehen und dann keine Angst vor politischen Themen.
00:08:19: Das
00:08:19: stimmt.
00:08:19: Und ich weiß aber auch, ich hab deswegen keine Angst, also weil ich auch weiß, was ich alles nicht weiß.
00:08:24: Also ich weiß ungefähr, was so Felder sind, wo man so ein bisschen vorsichtig sein muss.
00:08:28: Also nicht, weil man nicht darüber reden darf oder so, sondern weil ich weiß, ah, da ist jetzt ... Da sind ein paar Falsche, das könnte gut durchaus auch falsch sein, was ich da so annehme, das weiß ich nicht so genau.
00:08:40: Das ist ja das, was man idealerweise auch im Studium lernt, dass man so ein bisschen demütiger wird und weiß, das sind ganz schön viele Sachen, die ich gar nicht so im Einzelnen überblicke, aber ich wüsste jetzt, wie ich es nachgucke.
00:08:53: Voll
00:08:53: kann ich total bestätigen, war frustrierend von dich, dass wenn du eintaust, dass du dann genau merkst, was du jetzt noch vertiefen müsstest, auch noch dir draufschaffen, das Buch noch den Aufsatz lesen.
00:09:07: Ich fand es frustrierend, habe für mich rausgefunden.
00:09:10: Das war das Gute auch an meinem Studium nicht.
00:09:12: Da hab ich übrigens auch was gelernt, logisch, du ja auch.
00:09:15: Aber für mich war es gut, um rauszufinden, was ich wirklich will.
00:09:18: Ich wusste dann, diese langen Strecken, Hausarbeiten, Hauptseminararbeit waren mir schon zu lang, will ich nicht, will ne kurze Form, deshalb will ich lieber Journalistin werden.
00:09:28: Dafür war das auch gut.
00:09:30: Ja, voll.
00:09:31: Heute ist Mittwoch, der sechseinzwanzigste November.
00:09:33: Im Bundestag war schon wieder Generaldebatte.
00:09:36: Also es ist schon wieder ein Haushalt beschlossen worden.
00:09:40: Diesmal war es der Haushalt für zwanzig sechsundzwanzig.
00:09:42: Das hat nur jetzt schon ein paar Mal.
00:09:44: Außerdem streitet die Koalition mehr noch die CDU CSU intern über das sogenannte Rentenpaket.
00:09:51: März war auf Auslandsreise, ist da vom sogenannten Friedensplan in Anführungsstrichen der USA oder doch Russlands, weiß man noch nicht genau, für die Ukraine einigermaßen kalt erwischt worden, bei dem jetzt noch alle versuchen, irgendwas Gutes draus zu machen.
00:10:06: Schicksalswoche aller Orten hören wir.
00:10:09: Für die Regierungskoalition, für die Ukraine ist daran für dich irgendwas Stoff für einen guten Witz.
00:10:16: Also das ist erst mal nicht so meine Frage, sondern die Frage wäre für mich erst mal, was ist so, was ist eine lustige Perspektive oder was sind lustige Sachen, die da irgendwie vorkommen?
00:10:26: So, und das wäre jetzt erstmal so die Frage, wie ich da so rangehe.
00:10:30: Also was ist so, was ist lustig am Thema Rente, was ist lustig vielleicht an so einem, also was ich da so checke ist bei diesem Ukraine-Ding, ist ja, dass man gar nicht so richtig weiß, wer hat da wem was diktiert.
00:10:43: Genau.
00:10:44: Und es
00:10:44: ist irgendwie wahrscheinlich, dass Russland da was diktiert hat, wenn ich es richtig verstanden habe.
00:10:49: Denkt man so, ja.
00:10:51: Und dann gibt es da diese achtundzwanzig Punkte.
00:10:54: Genau, also ich glaube, ich würde es dann immer versuchen, so auf so eine menschliche Sache runterzubrechen, zu gucken, wo liegt da die Absurdität?
00:11:01: Also wo liegt die Absurdität in so einer Zusammenkunft von Leuten?
00:11:06: Also die haben ja auch ohne Beisei in der Ukraine besprochen, weil Frieden ist.
00:11:09: Das ist ja schon eine sehr absurde Sache, wenn mich das vorstellt.
00:11:12: Okay, da ist jemand, der greift ein Land an und dann sagt man denen, ihr willst nicht Frieden machen.
00:11:17: Was wären denn dann deine Bedingungen, dass wir voll schön, wenn wir dann Frieden haben?
00:11:21: Weil wir haben, ehrlich gesagt, gar kein Bock mehr, das zu finanzieren.
00:11:24: Das ist ja der so ungefähr, so runtergebrochen, das, was gerade passiert.
00:11:30: Und dann gehen die ja zu Ukraine, also zu dem, der angegriffen wurde, sagen, gute Nachrichten.
00:11:35: Wir haben jetzt schon noch mal gesprochen mit dem, der euch angreift.
00:11:39: Und das ist eigentlich gar kein Problem.
00:11:40: Hier sind achtundzwanzig Punkte, die ihr erfüllen müsst und dann ist schon wieder Frieden.
00:11:44: dass wir gut für uns, wenn wir da so, ne?
00:11:46: Also, wenn man sich das so erst mal vergegenwärtigt und dann kommt es, glaube ich, dann könnte da was draus entstehen vielleicht.
00:11:51: Wenn man das so ein bisschen runter bricht und sich überlegt, was passiert da denn eigentlich auf menschlicher Ebene, sozusagen?
00:11:57: Jetzt habe ich dir das ja so runtergeleiert.
00:12:00: Einmal gesagt, was ist da alles im Skat?
00:12:02: Was könntest du, wenn du das jetzt aktuell machen wolltest, genau machen?
00:12:07: Ja.
00:12:07: Arbeitest du so oder?
00:12:09: Also... dass du gleich auf Krampf guckst, was ist da jetzt verwertbar?
00:12:15: Oder nimmst du mal Dinge, die dich irgendwie anwählen, wo du sofort eine Idee
00:12:19: hast?
00:12:20: Ja, genau.
00:12:20: Ich würde eher was nehmen, wo ich sofort eine Idee hab.
00:12:23: Also eher was, was ich ... Also, ich finde jetzt Rente gar nicht so ... war irgendwie nie so ein großes Thema für mich.
00:12:30: Bis vierzig, dann hast du nix mit am Hut.
00:12:32: Nee,
00:12:33: aber eigentlich auch davor, weil ich komm noch aus einer Generation, da wurde immer gesagt, die Rente ist eh nicht sicher, da müsst ihr euch selber versorgen.
00:12:40: Und dann noch zusätzlich, als jetzt selbstständiger Künstler, hat man das Thema für sich eh abgehakt.
00:12:46: Das hatte ich wirklich jetzt schon vor zehn Jahren für mich komplett abgehakt.
00:12:50: Und ich hab festgestellt, ich muss da irgendwie so ein Polster haben und lange Auftreten unseren Polster haben und von dem ich dann so zähre.
00:12:57: Aber ich hatte jetzt nie gedacht, dass ich da jetzt Pferdrente bekomme sozusagen.
00:13:06: Ich verstehe das nicht so ganz so richtig mit der jungen Union, weil die hat ja jetzt gesagt, die wollen jetzt nicht, dass die Rente so sicher ist.
00:13:13: Nein,
00:13:14: die wollen nicht, dass das Rentenniveau bei dem Niveau bleibt, auf das man sich aber im Koalitionsvertrag ... Verabredet hat bei ... Genau.
00:13:25: ... bis ... Ja.
00:13:27: ... von ... ist aber im Verständnis der jungen Gruppe, wie die heißen, noch keine Verabredung getroffen.
00:13:36: im Gesetzentwurf steht es aber jetzt so drin, dass auch über zwei tausenddreißig hinaus von diesem Rentenniveau aus weiter gerechnet werden soll.
00:13:45: Und dann sagen die, oh no, das war nicht verabredet.
00:13:48: Das wird uns dann langfristig viel zu viel kosten, dreistelliger Milliardenbetrag wollen wir nicht lassen.
00:13:54: Das ist aber ein bisschen absurd, ne?
00:13:55: Weil also das ist ja, Sie sagen ja, es geht ja um unsere Zukunft und die beschweren sich eigentlich, dass sozusagen dass die Rente dann in ihrer Zukunft zu sicher ist.
00:14:05: Das stimmt, aber sie beschweren sich eher darüber, dass sie es finanzieren müssen.
00:14:09: Ja, das ist immer ärgerlich.
00:14:12: Das ist ja
00:14:12: immer ärgerlich.
00:14:14: Und die würden das dann gerne in andere Sachen investieren.
00:14:16: Zum Beispiel, oder würden sagen, bitte lass umleiten, darauf, wie du ja auch unterwegs bist, kapitalgedeckte Eigenvorsorge.
00:14:24: Das habe
00:14:24: ich nicht gesagt.
00:14:25: Nein, nein, nein, nein.
00:14:26: Das habe ich nicht gesagt.
00:14:27: Nein.
00:14:27: Ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich
00:14:29: habe gesagt, ich habe
00:14:29: gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe
00:14:36: gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt,
00:14:38: ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, ich habe gesagt, Ich
00:14:43: weiß.
00:14:43: Das ist von ... Also, meine Spark hast du immer noch hellauf
00:14:44: begeistert.
00:14:45: Hast du noch so ein Knackskonto?
00:14:45: Ja, also ... Das hast
00:14:46: du weitergeführt.
00:14:48: Also ich glaube, das ist so.
00:14:50: ein ganz Standardkonto ist das.
00:14:52: Knacks hatte ich nie.
00:14:52: Ich hatte direkt so ein Konto, was Geld gekostet hat.
00:14:58: Ich hatte nicht mal ein Knackskonto.
00:15:01: Ach so genau.
00:15:01: Also das wollen die, dass man so kapitalgedeckte Sachen mehr fördert.
00:15:05: Das war ja schon bei der Rieser-Rendung ein komvoller Erfolg.
00:15:07: Super.
00:15:08: Das wird bis heute gefeiert.
00:15:10: Das ist, glaube ich, auch das Vorbild jetzt für alles.
00:15:12: Für alles weitere.
00:15:14: Ich gebe zu, ich habe mich für unsere Titelfrage die wir uns immer geben und die wir uns wirklich, also sehr konzentriert ausdenken, habe ich mich so ein bisschen gequält, weil ich wollte sowohl dir als auch unserem Format gerecht werden.
00:15:28: Und dann sind wir gelandet bei der Frage, die jetzt eben schon aufblitzt, nämlich ist Politik Stoff für gute Witze.
00:15:35: Und die Antwort habe ich jetzt aus dem, was ich über dich gelesen habe und mir so zusammengebastelt habe, gedacht, die Antwort ist ja, Politik ist dann.
00:15:44: Stoff für gute Witze, wenn man, wie du es im Sommer gemacht hast, eine Late-Night-Show macht, wenn du also im Fernsehen relativ aktuell was machst oder aber, wenn du, das machst du ja auch, deine Dreisatzsendung, Til Rainer's Happy Arrows macht, dann funktioniert Politik für dich.
00:16:06: wenn ich es richtig verstehe, auch als Vorlage.
00:16:09: Aber es funktioniert nicht, wenn du an einem Bühnenprogramm schreibst, das eben länger halten soll, sodass du dann eigentlich sagen müsst, das Politik ist kein Stoff für zeitlose Witze.
00:16:20: Find ich auch.
00:16:21: Ja, genau.
00:16:22: Also es müsste schon sozusagen ein zeitloses politisches Ereignis sein.
00:16:25: Also müsste was sein wie Mauerfall oder so.
00:16:27: dann glaub ich geht das, weil das ist ja in der Vergangenheit, das verändert sich nicht mehr sozusagen.
00:16:32: Aber wenn ich irgendwas mache, also jetzt rein Rente zum Beispiel, nee, oder ich hab jetzt sogar was gemacht für die Happy Hour zum Thema Werpflicht, da sind schon ein, zwei Sachen jetzt wieder eigentlich passé.
00:16:44: Das kommt raus.
00:16:45: jetzt im Dezember, da war da immer zum Beispiel, hab ich mich unter anderem, zum Glück auch noch mehr geredet, aber unter anderem habe ich mich drüber losgemacht, dass es ja diesen Vorschlag gab, das gelost wird, der ist ja mittlerweile vom Tisch.
00:16:57: So was zum Beispiel, das wird ja dann super schnell.
00:17:00: Kann aber wiederkommen.
00:17:01: Die arbeiten dir zu, wenn sie nicht genügend haben, dann überlegt man ja, was man dann macht.
00:17:06: Es gibt die sogenannte Bedarfswerpflicht, wo ich mich gefragt habe, was das denn?
00:17:10: Das steht irgendwo, das ist ja überhaupt gar nicht.
00:17:13: Aber
00:17:13: kann man dann irgendwann nicht mehr ablehnen, heißt das das oder wie?
00:17:16: Weil
00:17:17: jetzt müssen
00:17:17: alle zur Musterung.
00:17:18: Genau, aber wenn diese Bedarfs-Wehrpflicht kommt und dann steht noch aus, wenn ich es richtig verstanden habe, wer dann gefordert ist, zu sagen, okay, sorry, aber du bist das dann jetzt, dann kannst du nicht mehr ablehnen.
00:17:33: Genau, weil bisher ist es so, also wenn ich das richtig verstanden habe, ab nächstem Jahr werden alle Leute
00:17:38: kriegen müssen,
00:17:39: also alle Männer werden müssen zur Musterung.
00:17:41: Ab Jahrgang, zweitausend oder der Jahrgang, zweitausend acht.
00:17:44: Ab achtzehn quasi, ist man dann.
00:17:46: Und man kann dann aber ablehnen.
00:17:47: Genau, da stand nämlich auch drin, da muss man auch einen Fragebogen ausfüllen.
00:17:51: Das hab
00:17:52: ich gelesen.
00:17:52: Ja.
00:17:53: Wirklich.
00:17:53: Da gibt's einen Fragebogen, dann wird man gefragt, wie motiviert man ist.
00:17:57: Und vielleicht auch, ob man superverrückt ist.
00:18:00: Also, ich hoffe, das wird irgendwie sichergestellt.
00:18:02: Also, mich wird dieser Fragebogen auch brennend interessieren, ehrlich gesagt.
00:18:05: So was ist, wird dann lustig, übrigens.
00:18:07: Und was hast du gemacht?
00:18:09: Also, was, also ich jetzt...
00:18:10: Elden nehmen Happy Hour in deiner Happy Hour.
00:18:12: Ach
00:18:12: so, ja, genau.
00:18:13: Ja, da hab ich dann so geredet, wie das so ist, weil man muss ja Krieg immer ein bisschen schön reden.
00:18:17: Also es ist ja eine furchtbare Angelegenheit und um da jetzt Leute zu finden, die da fröhlich in Krieg ziehen, muss man natürlich das alles noch ein bisschen schön reden.
00:18:27: Und ihr habt mir dann so von YouTube-Kredios geredet, so von der Bundeswehr, die dann da so Fahrtfinder spielen.
00:18:33: Also die tun ja dann so, als wäre das so ein Fahrtfinderausflug.
00:18:37: Alles locker, alles cool.
00:18:38: Man hilft sich gegenseitig.
00:18:40: Macht Spaß!
00:18:41: So.
00:18:42: Und ich hab dann gesagt, naja, das ist eigentlich wie so ein... wie so ein Horrorfilm, wo man erst nur die erste fünf Stunden sieht, wo man viele Leute einfach in den Wald fahren und eine gute Zeit haben wollen.
00:18:50: Und dann fragt einer, wo ist eigentlich Mike?
00:18:52: Und dann ist der Film aus.
00:18:54: So sind ungefähr diese Bundeswehrvideos.
00:18:56: Mhm.
00:18:57: Ja.
00:18:58: Aus deiner Til Rainer's Happy Hour habe ich ein anderes Beispiel gefunden, bei dem ich dachte, okay, so funktioniert es, wenn du aktuell arbeiten kannst, dass du dir nämlich genommen hast, dann das war es Friedrich Merz zum ... Problem im Stadtbild gesagt
00:19:16: hatte.
00:19:17: Und das hatte er dann im selben Satz ja mit, wie er findet, der gelungenen Abschiebe bzw.
00:19:24: wie die Feind sagen, Rückführungspolitik des Bundesinnenministers verknüpft.
00:19:29: Und wir hören aus dem Ausschnitt, den wir jetzt zugegebenermaßen bitte nicht schimpfen, ein bisschen zusammengehackt haben, ganz versteckt raus, dass du eventuell doch kein Fan dieses Bundeskanzlers bist.
00:19:41: Und Leute, wir gehen sofort rein.
00:19:43: Stapelt!
00:19:46: Nein, ich will nicht sagen, dass Friedrich Merz ein Rassist ist.
00:19:49: Nein, ich sage nur, Halloween war das beliebteste Kostüm bei uns in Kreuzberg, Friedrich Merz.
00:19:57: Es gab wenig Süßes und viel Saueres.
00:20:09: Das finde ich ganz interessant, wie er es gemacht hat.
00:20:11: Der sagt ja nicht einfach was Rassistisches.
00:20:13: Nee, das macht er ja nicht.
00:20:14: Der ist ja ein Fuchs.
00:20:16: Also leicht rassistischer Fuchs, aber ein Fuchs.
00:20:20: Er sagt nicht einfach so, wenn ich weiß, ist es kein Deutschland, sagt er ja nicht.
00:20:24: Er sagt, ich habe mir ein paar rassistische Bausteine mitgebracht.
00:20:28: Die könntet ihr jetzt zusammenbauen.
00:20:30: Dann baut man die zusammen, das ist ein Rassismus.
00:20:35: Dann sagt er, so wie du das zusammengebaut hast.
00:20:39: Dann wird der Druck irgendwann so groß, dass Friedrich Merz gesagt hat, ja gut.
00:20:43: Ja, das ging mir jetzt hier nicht um alle Migranten, aber es gibt ja so ein paar mit einem Aufenthaltsstatus, der ist schwierig, die machen Probleme.
00:20:53: Und dann hab ich mir gedacht, ja gut, aber das hätte er ja sagen können.
00:20:57: Er hat's ja bewusst nicht gesagt.
00:20:59: Er hat's ja bewusst so gesagt, dass da so ein kleiner Interpretationsspielraum bleibt, dass man so ein besoffener Stammtisch aus dem Sauerland, das checkt, sich denken.
00:21:09: Sie hat so Ausländer rausgesagt.
00:21:12: Der ist einer von uns.
00:21:15: Da kommt Friedrich Merzer her vom Stammtisch.
00:21:19: Der will ja auch wieder hin zurück.
00:21:21: Doch, das ist viel geiler am Stammtisch.
00:21:24: Ich finde, Bundeskanzler ist ein bisschen wie Sex unter der Dusche haben.
00:21:29: Man stellt sich's besser vor, als es ist.
00:21:35: Ist das, würdest du sagen, ein klassischer Tilreiners?
00:21:40: Ich weiß nicht.
00:21:41: Das finde ich ganz unangenehm von sich in der dritten Person zu reden.
00:21:44: Aber ja, also es ist ja von mir.
00:21:53: Also weiß ich nicht.
00:21:55: Ich denke mal, du hörst da viel mehr raus als ich zum Beispiel und hörst wahrscheinlich auch jetzt raus, weil ich hab dich beobachtet.
00:22:02: Du hörst ja sehr genau zu.
00:22:03: Wir haben beide gelacht im Übrigen nicht mehr als du.
00:22:06: Was hörst du, was wir da, ich vielleicht gar nicht hören, wo du sagst, das ist gelungen, das nicht?
00:22:15: Ja, das hör ich raus.
00:22:17: Aber ich finde, um die Frage aber noch zu beantworten, also es ist jetzt so klassisch, würde ich sagen, für eine Happy Hour-Sache.
00:22:23: Also für dieses Format.
00:22:25: Und dann ist es klassisch sozusagen auch von mir.
00:22:28: Aber ich würde jetzt nicht sagen, ja, das ist jetzt so ... Ja, weiß ich nicht.
00:22:34: Also, wir müssen, glaube ich, wirklich dann andere sagen, was sie dann so charakteristisch dann an mir finden oder so.
00:22:40: Aber ich würde sagen, so in etwa gibt es schon so Nummern für die Happy Hour, das sind meistens Sachen.
00:22:46: Da gibt es häufiger mal Sachen, die sind so aktueller und das sind auch Sachen, die mich angesprochen haben und die ich irgendwie spannend fand tatsächlich.
00:22:52: Also das war jetzt nicht so, dass ich mich hinsetzen musste und dachte, was mache ich denn zu dem Thema?
00:22:56: Sondern ich habe gesehen, da gibt es schon viel zu.
00:22:59: Aber es gab so ein, zwei Sachen, wo ich dachte, das hat aber noch niemand so gesagt, glaube ich.
00:23:04: Und zum Beispiel diese, also das mit diesen rassistischen Bausteinen, das empfinde ich wirklich so.
00:23:11: so als Wirkprinzip, glaube ich, wirklich, dass er das so gemacht hat.
00:23:15: Also erst nicht doof.
00:23:16: Also für dich merkt es nicht doof.
00:23:18: Und wenn er sozusagen im Subtext Lehrstellen lässt, dann macht er das ganz bewusst.
00:23:24: Und dann kann er nachher immer sagen, ja, aber so habe ich es ja nicht gesagt.
00:23:28: Habe ich ja gar nicht gesagt.
00:23:29: Ich habe ja nur gesagt Stadtbild und dann regte ich so auf.
00:23:31: Und genau seit er es ja auch gemacht.
00:23:34: Ich will ja wissen, ist Politikstoff für gute Witze?
00:23:37: Ja, Verstanden, okay, eher nicht für Zeitlose, es sei denn die Mauerseld.
00:23:43: Aber sie kann Stoff sein für gute Witze, die sowas rausmendeln.
00:23:49: Ja.
00:23:49: Merz spricht in deinem Empfinden bewusst mit Auslassungen.
00:23:54: Ja,
00:23:54: das würde ich sagen, absolut.
00:23:56: Das ist ja, das ist der Trick.
00:23:58: Also, diese, diese Un, also, er ist ja nie mehr, also, wenn er unpräzise redet, dann redet er unpräzise aus dem Grund.
00:24:04: Er kann sehr präzise reden.
00:24:07: So, wenn er das nicht macht, dann hat das ein Grund und genauso ist es dann.
00:24:10: Und dann kann man sich dann hinstellen und dann spielt man natürlich dumm.
00:24:14: So, dann ist man so, hey, was habt ihr denn?
00:24:17: Was ist denn los?
00:24:18: Also ich hab jetzt hier nur Stadtbild gesagt und dann redet ihr so, redet ihr so, weil ich rassistisch, das ist, das finde ich problematisch, wenn man davon Rassismus spricht.
00:24:26: Das finde ich eigentlich, da verhaben muss man ja jetzt richtigen Rassismus.
00:24:30: Also das könnte ich stundenlang spielen, sozusagen.
00:24:33: Das ist ja eine total einfache, einfaches, rhetorisches Mittel.
00:24:36: liefert er dir mehr Vorlagen für Witze.
00:24:39: Ich will sogar sagen, noch mehr Stoff für gute Witze als Olaf Scholz, über den du, glaub ich, gesagt hast.
00:24:45: Du hast keinen einzigen Gag über den gemacht, stimmt das?
00:24:48: Kaum.
00:24:49: Nee, nee, hab ich schon.
00:24:50: Nee, nee.
00:24:51: Das hab ich schon, oder Scholz hab ich schon auch Witze gemacht.
00:24:54: Olaf Scholz hat sich ja so komplett verweigert.
00:24:57: Der hat ja sehr selten mal was gesagt.
00:25:00: Und, ähm, ja, und ... Friedrich Merz ist eher so jemand, der ist so... Also man hat wirklich das Gefühl, er kommt vom Stammtisch und ist so jemand, dem so sieben Leute am Stammtisch gesagt haben, ey, das wäre voll cool, wenn du Bundeskanzler wärst.
00:25:14: Und dann ist er Bundeskanzler geworden.
00:25:16: und jetzt merkt er, ah ja, aber ich kann da wirklich nicht mehr so reden wie am Stammtisch.
00:25:20: Es gibt ja nur Probleme.
00:25:21: Das nervt er die ganze Zeit.
00:25:23: Also so kann ich ja gar nicht sein.
00:25:25: Und diese Trotteligkeit ist natürlich schon ein Quell der Freude.
00:25:29: Erst mal.
00:25:31: Das kann man natürlich gut ausstellen.
00:25:34: Wobei er sehr lange Anlauf genommen hat von diesem Stammtisch.
00:25:38: Extrem lange Anlauf.
00:25:39: Das war schon ein kleiner Traum von ihm.
00:25:41: Voll.
00:25:41: Ich glaube, das war ein sehr großer Traum von ihm.
00:25:44: Manchmal kriegt man den Job auch wegen Hartnäckigkeit.
00:25:47: Dann ist es einfach nur so, dass man sich irgendwann denkt, der nervt so sehr, dann macht es halt.
00:25:52: Ich will ein nächstes Beispiel mit dir angucken, ob das ein Stoff gibt für deine Arbeit.
00:25:57: Diesmal Otto Friedrich Merz himself.
00:26:00: Nächster Beleg vielleicht auch für deine These des Friedrich Merz zurückwill an den Stammtisch, wo man eben sagen kann, was man will.
00:26:07: Auftritt des Bundeskanzlers habt ihr alle mitbekommen Mitte November beim sogenannten Handelskongress Deutschland.
00:26:14: Merz ist gerade aus dem brasilianischen Belämmen zurück, wo es die große Klimakonferenz gab, will eigentlich Deutschland loben.
00:26:22: Aber wie er es macht, das wurde in Brasilien genau gar nicht witzig gefunden.
00:26:27: Meine Damen und Herren, wir leben in einem der schönsten Länder der Welt.
00:26:33: Und ich habe einige Journalisten, die mit mir in Brasilien waren, letzte Woche gefragt, wer von euch würde denn gerne hier bleiben?
00:26:40: Da hat keiner die Hand gehoben.
00:26:42: Die waren alle froh, dass wir vor allen Dingen aus diesem Ort, wo wir da waren, wieder nach Deutschland zurückgekehrt sind in der Nacht von Freitag auf Samstag.
00:26:49: Die nächste Vorlage für dich?
00:26:51: Ja, ja, klar.
00:26:52: Das macht er jetzt so... Also, das ist schon auch mit Kalkül, ne?
00:26:55: Also, es ist irgendwie so... Also, verrät sich das schon selber, glaube ich.
00:26:59: Also, da würde ich aber glauben, das ist ihm irgendwie verrutscht, auch rausgerutscht.
00:27:03: Oder das wollte er doch nicht so.
00:27:04: Ja, natürlich.
00:27:04: Nee, genau.
00:27:05: Aber das ist ja schon... Also, man weiß schon, wer ist ein geistes Kind, der ist.
00:27:09: Also, das rutscht ja nicht bei allen so raus.
00:27:12: Also, wir sind ja, also ich würde sagen, uns rutscht allen mal was raus, wenn wir besoffen sind, sozusagen, zum Beispiel, jetzt sage ich mal.
00:27:20: Zum
00:27:21: Beispiel.
00:27:22: Ja,
00:27:22: das sind ja die Leute, mit denen du auf der Kreuzfahrt fährst.
00:27:25: Absolut.
00:27:26: Also, ich war schon einmal auf der Kreuzfahrt und das war, da gab es Themenabende bei mir.
00:27:31: Und das hatte immer, also es gab den Themenabend, Gentonic, Themenabend, Apparul Spritz.
00:27:35: Wirklich?
00:27:36: Das war der Themenabend, genau.
00:27:37: Ja, also ich musste da aufgehen.
00:27:38: Wie Beginn
00:27:38: der Alkohol ist nicht gesund?
00:27:40: Ist nicht gesund.
00:27:41: Ich bin da aufgetreten, ich brauchte Geld.
00:27:43: Was soll ich machen?
00:27:45: So, wirklich auf dem Kreuzfahrtschiff als Unterhalte.
00:27:47: Naja, egal.
00:27:47: Anderes Thema.
00:27:48: Auf jeden Fall finde ich, Aber es verrät ja schon was über ihn, also das sagt er ja so, also da ist ihm was verrutscht, aber er wollte schon, also das kommt ja nicht von ungefähr.
00:27:58: Also diese Ressentiments hat er ja in sich.
00:28:00: Also das klingt doch so mega nach Stammtisch.
00:28:03: Das ist doch mega so, dass man nach dem zweiten Bier sagt, aber ist schon nicht geil da, oder?
00:28:06: Brasilien ist schon scheiße da, oder?
00:28:08: Ist doch geiler hier einfach.
00:28:10: Boah, Leute, bin ich froh, wieder hier zu sein.
00:28:13: Und das ist ja so eine Hose auf Mentalität, sag ich mal.
00:28:16: Wenn man sich so hinsetzt und die Hose aufmacht.
00:28:19: So eine Art hat das, finde ich.
00:28:21: Und das kann man sich als Bundeskanzler halt nicht erlauben, finde
00:28:25: ich.
00:28:25: Also es ist halt unangenehm, weil es zeigt auch so, dass man, wie wenn man so gestrickt ist, man ist sehr, also was ist das für eine Absurdität?
00:28:34: Also ist das jetzt der Maßstab, der hat die Journalisten gefragt hat, ist es nicht geil hier?
00:28:39: Oder wer würde denn hierbleiben?
00:28:40: Also ich würde im Kleimland hierbleiben.
00:28:43: Ich wohne da ja nicht.
00:28:43: Ich will da gar nicht wohnen.
00:28:45: Die meisten Menschen wollen da wohnen, wo sie wohnen.
00:28:47: Also was für eine absurde Idee.
00:28:49: Also wenn das jetzt schon ein Maßstab ist, dafür zu sagen, wie geil Deutschland ist, dann ist es echt nicht so viel.
00:28:55: Wie viel Respekt hast du vor Friedrich-März und dessen Regierung?
00:29:03: Ja, also ist es nicht im strafbaren Bereich.
00:29:08: Also, ne?
00:29:09: Jetzt
00:29:09: hat man das Respekt jemals im strafbaren
00:29:11: Bereich.
00:29:11: Nein, ich habe so wenig Respekt, dass es absolut noch im gesetzlichen Rahmen ist.
00:29:16: Aber mehr auch nicht.
00:29:18: Also der soll das machen.
00:29:19: Aber also seine Regierung, ich kenne da viele noch nicht, ehrlicherweise.
00:29:23: Du musst dann immer nachgucken, wer, wer ist.
00:29:25: Die habe ich noch nicht alle drauf.
00:29:27: Aber bisher läuft es einfach nicht so gut und er kriegt es nicht gut hin, finde ich.
00:29:31: Also inhaltlich trennt mich sowieso viel von ihm, das ist klar.
00:29:35: Aber ich habe auch das Gefühl, dass er sich krass überschätzt hat und... Alle hätten gedacht, weil er so ein Typ ist mit so markigen Worten, dass er so Führungsstärke hat und er hat keine Führungsstärke.
00:29:48: Und das ist, glaub ich, dann wirklich ein Problem, was man auch mit ihm haben kann, wenn man politisch aber von ihm irgendwie überzeugt ist.
00:29:57: Also, ich glaube, das ist ein absoluter Fehler, Jens Spahn als Fraktionschef zu haben, der organisiert seit, also an mehreren Stellen hat man gemerkt, dass er keinen nicht in der Lage ist, mehr zu organisieren, auch an diesem Rentenpaket merkt man das.
00:30:10: Und der hat es gemacht, um den rechten Rand der CDU ruhigzustellen.
00:30:14: Und das ist eigentlich ein Tod auf Raten, glaube ich.
00:30:18: Das ist gar nicht smart, das so zu machen.
00:30:21: Ja, viele so gesehen, dass es ein durchaus wachhaltiges Unterfangen ist, ausgerechnet hier in Span, von dem die meisten sagen, der arbeitet ausschließlich auf eigene Rechnungen und hat als Ziel dann auch wie März, dass er irgendwann Bundeskanzler werden könnte, ausgerechnet denen dann zum Fraktionsvorsitzenden.
00:30:37: Das
00:30:37: läuft ja auch gerade bestens für ihn.
00:30:39: Ja, läuft, finde ich auch, läuft super.
00:30:41: Deshalb haben wir ihm kurz überlegt, ob wir die Folge unter den Titel stellen, ist diese Regierung ein Witz?
00:30:49: Da habe ich mich aber gebremst, habe gesagt, zum einen denke ich das nicht und zum anderen finde ich es in der derzeitigen politischen Lage auch ganz falsch.
00:30:57: Eine e vorhandene Unzufriedenheit mit der einzig möglichen Regierung der sogenannten demokratischen Mitte, dann noch weiter anzuheizen.
00:31:05: und sowieso ist es nicht meine Rolle.
00:31:07: Ich bin Journalistin.
00:31:09: Meine Rolle ist nicht, mich so in tollsten Formulierungen zugespitzter Natur zu verlieren.
00:31:16: Ist es deine Rolle?
00:31:17: Siehst du dich gut.
00:31:19: Ja, ich hab ne ganz, also ich muss, glaub ich, nicht so viel eine Rolle erfüllen.
00:31:24: Also ich glaub, ich muss dafür sorgen, dass mein Publikum lacht.
00:31:26: Ich muss es sozusagen nicht zum geringsten Preis vielleicht machen.
00:31:31: Also nicht so superwillig.
00:31:33: Also ich bin da weniger, ja weniger sozusagen verpflichtet.
00:31:37: Ich find das auch voll richtig, was du sagst für deine Rolle.
00:31:40: Das stimmt, das glaub ich auch, seh ich auch so.
00:31:43: Ich find das auch super, dass du nicht ... auf Zwang witzig sein willst, das finde ich auch ziemlich gut, weil das merke ich schon sehr, das gibt es einen Druck, alle wollen auf einmal so lustig sein.
00:31:53: Und ich denke, nee, nee, ich finde das schon ganz angenehm, wenn wir das so machen, wir Comedians und so.
00:31:59: Aber ich habe das auch sehr gerne, wenn Journalisten einfach einen guten Job machen.
00:32:04: Und der gute Job ist dann abhängig berichten.
00:32:06: Also ich denke dann gar nicht so, wo ist nie der Gag?
00:32:09: Gar nicht, ganz im Gegenteil.
00:32:11: Und ich, also ... Ich würde zum Beispiel auch sehr selten sagen, dass jemand doof ist.
00:32:17: Ich krieg das immer mit, dass Politiker und Politikern vorgeworfen wird, dass der und der doof ist.
00:32:22: Bei Social Media oder so krieg ich das mit.
00:32:24: Das mach ich eigentlich ganz, ganz selten mal.
00:32:26: Oder ich find dann eine Aktion doof oder so, ne?
00:32:28: Also wirklich so blöd sozusagen.
00:32:31: Aber ich glaub nicht, dass ... Also, weder Jens Spahn ist doof, ich find den aus anderen Sachen furchtbar so, aber ich find doof für was der steht und was der macht.
00:32:39: Und ich sag dann auch, was der macht und warum ich das doof finde.
00:32:43: und versucht es möglichst funny zu machen.
00:32:45: Aber auch bei Friedrich Merz hing ich nicht.
00:32:49: Es gibt da so ein komisches Narrativ von, die sind alle inkompetent oder so.
00:32:53: Das glaube ich auch nicht.
00:32:54: Das glaube ich, also in diesem Fall, glaube ich, das war kein guter Schachtzug sozusagen.
00:32:59: Aber ich glaube grundsätzlich nicht, dass Friedrich Merz gar nichts weiß, gar nichts versteht oder so.
00:33:04: Das glaube ich nicht.
00:33:05: Ich glaube, er hat andere Positionen als ich und versucht die durchzusetzen.
00:33:07: Fertig.
00:33:08: Aber das wäre mir zum Beispiel zu billig, dann zu sagen, ah, die sind alle doof.
00:33:13: Das ist Quatsch, das glaube ich nicht.
00:33:15: Und die meisten sind ja sogar irgendwie von einem Idealismus beseelt.
00:33:18: Das glaube ich sogar auch.
00:33:20: Also wenn man ... In der Politik arbeitet, da macht man das meistens nicht, weil man super viel Geld verdienen will und es gibt auch extrem wenig geregelte Arbeitszeiten.
00:33:28: Also da sind Leute zum Beispiel bei mir im Publikum schon, merke ich, da sind Leute schon gereizt, wenn ich sage... Ah, das ist Friedrich Merz super viel arbeitet.
00:33:38: Aber das ist einfach Fakt.
00:33:39: Natürlich arbeitet er super viel.
00:33:41: Die lachen dann oder was machen die?
00:33:42: Nee, die finden das dann nicht so, oder ich rede das dann mit bei Social Media.
00:33:45: Also im Publikum kriegt das gar nicht so mit, aber bei Social Media kriegt dann mit.
00:33:48: Ah, das ist jetzt aber, hey, aber wir sind doch gegen den so nach dem Motto.
00:33:52: Wieso sagst du denn, dass er viel arbeitet?
00:33:53: Ja klar, aber das ist so.
00:33:55: Natürlich arbeitet der viel.
00:33:56: Das muss man den Leuten schon geben.
00:33:58: Ja, ich kann mich erinnern als, oder ich habe das auch jetzt noch so, als wir noch Publikum hatten in der Fernsehsendung.
00:34:04: Und da habe ich irgendwann auch mal gesagt, ich habe Respekt vor der Arbeitsleistung von Politikerinnen und Politikern, gerade die Spitzenleute, was die volle Terminkalender haben.
00:34:15: Das möchte man alles nicht haben.
00:34:17: Da war so Unmut im Publikum für mich zu spielen.
00:34:19: Auch immer sonst, wenn ich jetzt manchmal auf Bühnen bin und irgendwas halbwegs Schlaues sagen soll.
00:34:25: Und ich sage das, dass ich da wirklich weiterhin voller Respekt bin, weil wir meistern oder gerne mal so Fragen gestellt werden.
00:34:34: Wen finden Sie am unangenehmsten?
00:34:36: Wer ist der blödeste Interviewpartner?
00:34:37: Und der wird natürlich bescheuert, wenn ich auch nur einen nennen würde.
00:34:40: Natürlich.
00:34:41: Aber weil ich es auch im Grundsatz nicht richtig finde, dass ich mich aufge... dazu aufschwingen, was allzu oft gemacht wird, dass du einfach drauf drischst und dir gar nicht klar machst.
00:34:53: Da sind Leute, die viel Zeit, viel Herzblut, auch viel Idealismus und so da reinlegen und die sich zum Teil ja wirklich... bis ans Ende der Kräfte da reinschmeißen.
00:35:10: Also das möchte man wirklich nicht haben.
00:35:11: Du kennst Kevin Kühner, du hast ihn bei dir in der Sendung gehabt.
00:35:14: Er war auch hier und da merkt man ja, das ist ein leidenschaftlicher Politiker gewesen, keine Frage.
00:35:21: Und der hat sich da voll reingehauen, davor habe ich Respekt.
00:35:24: Bleibt auch so.
00:35:25: Ja, das ist bei mir auch so.
00:35:26: Und wenn ich mich dann nussig mache, also ich will dann meistens schon dann erzählen, warum.
00:35:30: Also das ist dann nicht so.
00:35:31: dieses, ich finde das ganz komisch, wenn Leute das machen, ja, die Politik.
00:35:36: Du kannst gut lügen, ah, dann wär doch Politiker oder so, das find ich irgendwie so Banane.
00:35:40: Das ist irgendwie, also man muss dann schon sagen, wer jetzt genau und warum doof ist und nicht, ah, die sind jetzt alle doof.
00:35:46: Also das find ich irgendwie Quatsch.
00:35:49: Christian Buß hat im Sommer einen, wie ich finde, schönes Porträt über dich geschrieben im Spiegel.
00:35:55: Du hast da diese... Till Tonight, Late Night Show fürs ZDF gemacht, acht Folgen gab's davon schon.
00:36:02: Und er hat das zum Anlass genommen, sich mal anzuschauen, wie du arbeitest, was dich beschäftigt, was du willst, was draus werden soll und so.
00:36:10: Und er schreibt den schönen Satz, bei Reiners ist Politik erlaubt, aber kein Zwang, das macht die Show so lässig.
00:36:17: Ah, cool.
00:36:18: Ja, freut mich doch.
00:36:19: Ja, ne?
00:36:19: Das ist ein gutes Zitat.
00:36:21: Fand ich auch, und ebenso lässt sich, fand ich, wie du hast abtropfen lassen, nicht da, aber anderenorts, die alte, totgerittene Frage zum Unterschied zwischen Kabarett und Comedy.
00:36:32: Das hast du... gesagt.
00:36:34: Allerdings, das ist dann lustig, als du den bayerischen Kabarettpreis bekommst.
00:36:42: Das ist wirklich eine neunziger Jahredebatte.
00:36:44: Und du stehst dazwischen zwei Mikros und baust es dann so.
00:36:48: In das Mikrofon spreche ich jetzt nur Kabarett rein und in das nur Comedy.
00:36:53: Sprich, du wolltest sagen, es gibt keinen Unterschied.
00:36:57: Anders als früher, wo man noch gesagt hat, Kabarett ist für die Klugen und Comedy für die Dummen.
00:37:01: Genau, ja.
00:37:03: Ja, ich finde, das ist eine absolute deutsche Erfindung und da muss immer mit Stempeln gearbeitet werden.
00:37:09: Und es ist auch grundsätzlich, also es genuss steht immer in einem Verdacht.
00:37:14: Es ist immer so ein bisschen so, ah, eigentlich darf man das nicht.
00:37:17: Das dürfen wir nicht, das dürfen wir jetzt hier nicht einfach nur Sachen lustig finden und dann muss eigentlich immer noch so ein Vollkornargument Damit kommen.
00:37:25: Also das Vollkornargument ist dann immer so, naja, aber es ist auch zum Nachdenken.
00:37:30: Und dann ist, das ist dann immer so, ah, was, Marmeladenbrot?
00:37:34: Ja, aber es ist auch Vollkorn.
00:37:35: Es ist so ein bisschen so.
00:37:37: Es ist dann nicht so einfach nur, dass man sagt, krass, der Burger ist aber lecker.
00:37:40: Sondern ja, aber es ist auch mit Bio Salat.
00:37:46: Oder so, ne?
00:37:46: Also es ist immer so, dass man einfach sagt, es ist aber lecker, es ist aber gut, es ist aber lustig einfach, sondern es muss dann irgendwie hinten rum, muss dann immer noch gesagt werden, naja, aber auch klug.
00:37:57: Und das finde ich super nervig.
00:38:00: Und deswegen will ich das auch nie so einreißen lassen, dass ich jetzt nur noch der Typ bin für das und das Thema.
00:38:06: Oder ich rede nur über Politik oder so.
00:38:08: Also ich rede dann auch mal, weiß ich nicht, eine halbe Stunde lang über... Sachen verlieren oder keine Ahnung, worüber ich rede, aber irgendwie Sachen, die jetzt nicht politisch sind.
00:38:18: Und dann finde ich das eben ganz schön, weil dann ist es mir, dann kann das, dann ist es so klar, dass wenn ich über Politik rede, dass es wirklich ein Anlass ist und nicht nur, ah jetzt muss ich, ich mach die Zeitung auf und jetzt muss ich darüber was machen, sondern es kann ich mal machen, aber auch nicht, sondern ich habe dann da wirklich Bock drauf.
00:38:36: Ich habe den ganzen langen Aufbau hier gemacht, bei Reiners ist Politik erlaubt, aber kein Zwang.
00:38:44: Du hast erklärt, Kabarett, Comedy, für dich keinen Unterschied, Blödsinn, hingewollt, Vollkornargument, weil mir dann wieder auffiel, dass die Begriffe ja nach wie vor... Und ich glaubte sie geklärt, mir haben sie eigentlich gar nichts mehr bedeutet, dass sie weiter durch den Raum fliegen.
00:39:02: Du hast dich nämlich zum Beispiel gefreut, als du ein Interview machst mit dem Stern, David Baum fragt dich da.
00:39:11: Linkes Kabarett zeichnet sich oft da durchaus, na ist es also wieder, Linkes Kabarett zeichnet sich oft da durchaus, dass man ein politisches Sendungsbewusstsein erkennt, das oft zulasten der Gags geht.
00:39:23: Das haben sie nicht.
00:39:25: Und dann sagst du, das ist ein tolles Kompliment, da fühle ich mich sehr erkannt.
00:39:29: Und ich habe mich gefragt, was empfindest du hier als Kompliment, dass du kein politisches Sendungsbewusstsein hast oder dass du deine Gags nicht damit ruinierst?
00:39:39: Das
00:39:39: ist meine Gags nicht ruiniere.
00:39:41: Also ich will einfach erstmal, dass es lustig ist.
00:39:46: Es ist ja nicht so, dass ich mich nicht freue, wenn Leute das auch irgendwie smart finden oder so.
00:39:51: Aber das ist für mich erstmal nicht so der Anspruch.
00:39:53: Sondern der Anspruch ist erstmal, ah, die müssen erstmal Leute lachen.
00:39:56: Und die müssen das erstmal gut finden.
00:39:58: Und nicht so, dass man das Gefühl hat, ah, der will jetzt nur hier so eine Message durchdrücken.
00:40:04: sondern das ist so, das ist vielleicht dann auch, das war aber da vielleicht auch so durch die Luft.
00:40:09: Aber vor allem geht es darum, dass es funny ist und mir geht es tatsächlich darum.
00:40:12: Und wenn ich merke, das wird mir jetzt, ich werde gerade selber so didaktisch oder so oder irgendwie so pädagogisch, dann nehme ich das auch raus.
00:40:20: Also ich hatte irgendwie zum Beispiel was bei der, jetzt bei der Werflich-Nummer, da habe ich so ein bisschen recherchiert und so und dann gab es da so eine Zahl von irgendwie das siebzehn Soldatinnen oder sechzehn, sich pro Tag in den USA umbringen, also Kriegsveteran.
00:40:38: Und das fand ich so eine, also ich muss noch mal gucken, ob es das zum Beispiel so ein Wackel, also ich muss wirklich noch mal gucken, weil das so viel klingt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es so ist.
00:40:48: Vom letzten Jahr oder also eine Zahl aus relativ aktuelles Jahreszahl.
00:40:52: Können wir auch nachgucken.
00:40:53: Genau.
00:40:54: Also schießt mir nicht tot.
00:40:58: Das ist sowieso nicht.
00:40:59: Aber eine der letzt in den Jahren ist, so einen Jahr, was relativ nah an unserem ist.
00:41:08: Und so und dann habe ich gemerkt, dann habe ich immer versucht, da was zu machen, habe gesagt, nee, das geht nicht.
00:41:14: Es wird nicht mehr funny.
00:41:15: Das ist einfach so ein runterzieher, das wird nicht mehr gut.
00:41:18: Das lasse ich raus.
00:41:20: So, zum Beispiel.
00:41:21: Und wie machst du das?
00:41:21: Du sitzt dann allein und schreibst?
00:41:23: Oder wie machst du es?
00:41:25: Ja, ich sitze da allein und schreib.
00:41:27: Und bin dann aber unkonzentriert.
00:41:28: Ich schreib ab und zu mal.
00:41:30: Dann gehe ich wieder auf und ab.
00:41:32: Also, es ist ein Krampf.
00:41:35: Es ist ein Krampf.
00:41:35: Na ja, du wirst es vielleicht wissen, auch als Journalistin.
00:41:38: Also, man sagt ja auch, es gibt ja so einen Journalistensatz.
00:41:42: Schreiben ist die Hölle und geschrieben haben ist der Himmel.
00:41:45: Ja.
00:41:46: Und so ist es eigentlich auch bei uns, würde ich sagen.
00:41:49: Also niemand hat da Bock drauf, eigentlich dieses ganze Schreiben.
00:41:53: Auftreten dann mit neuem Material und merken, das funktioniert.
00:41:57: Das ist fantastisch.
00:41:58: Aber der Weg dahin ist immer aufreibend.
00:42:03: Ja.
00:42:03: Wir haben uns kennengelernt bei der Weihnachtsshow von Matze Hilscher, die da immer macht, Weihnachten im Hotel Matze.
00:42:12: Wir waren da zusammen mit Akibosse noch und Matzo und du und ich.
00:42:18: So, und da hab ich erst, muss ich sagen, auch durch das, was Felix Lobrecht mir erzählt hat, verstanden, wie ihr das eigentlich macht.
00:42:25: Und hab verstanden, ihr geht auf kleine Bühnen und testet das, was ihr dann im Wege dieses krampfigen Schreibens aufgeschrieben habt, testest du auf der Bühne.
00:42:37: Und dann, wie geht es weiter?
00:42:39: Du nimmst es auf.
00:42:40: Ja,
00:42:40: ich nehme es auf.
00:42:41: Genau, ich nehme es auf auf dem Handy.
00:42:42: Ich nehme immer alles auf dem Handy auf.
00:42:44: Also, was ich auf der Bühne mache und höre mir das dann an und gucke, was hat gut funktioniert, was nicht gut funktioniert, was muss ich nochmal ändern.
00:42:51: Und dann ist es beim nächsten Auftritt so, dass ich das versuche zu ändern, was nicht gut funktioniert hat.
00:42:58: Und dann entwickelt sich da so langsam ein Programm drauf.
00:43:00: Das ist wirklich so eine Arbeit.
00:43:03: Das ist eine sehr akribische Arbeit, würde ich sagen.
00:43:05: Das ist so Satz für Satz.
00:43:07: Geht man das durch?
00:43:08: Also das machen wirklich alle so, würde ich sagen.
00:43:10: Dein neues Bühnenprogramm heißt, das ist alles Teil der Show.
00:43:13: Ja.
00:43:15: Stiftwort Titel.
00:43:16: Da passt alles drunter.
00:43:17: Ist doch super, oder?
00:43:18: Das ist super.
00:43:18: Dann kannst du wirklich alles
00:43:20: machen.
00:43:20: Das ist auch fantastisch, wenn man noch nicht weiß, was es wird.
00:43:23: ist das einfach ein sehr guter Schultitel.
00:43:25: Und du weißt es jetzt noch nicht?
00:43:27: Also ich sag mal so, wenn mir da Missgeschicke passieren, kann ich immer sagen, das ist alles Teil der Schuhe.
00:43:32: Sist ihr?
00:43:33: Genau, das hab ich fast so gedacht, dass der Titel besser ist.
00:43:35: Du machst siebzig Tourstops, wirst von April, zwanzig, sechsundzwanzig an, damit über die Bühnen sehen.
00:43:42: Aber es geht schon am sechzehnten Januar los mit einem sogenannten Tryout-Doppel mit Anna Lucia.
00:43:49: Was ist das?
00:43:50: Äh, genau.
00:43:51: Ähm ... oder Lucia.
00:43:53: Wir sagen immer Lucia, aber vielleicht ist Lucia sogar gar nicht ... Nee, Lucia ist es wahrscheinlich ...
00:43:58: Na, du wirst es wissen, du kennst ja.
00:44:00: Ist das deine Vorbände?
00:44:00: Wir sagen immer Anna Lucia.
00:44:02: Ja, wir sagen immer Anna Lucia, aber das erste Mal denke ich zuvor nach, ob wir es vielleicht immer falsch sagen.
00:44:07: Und sie denkt sich nach, komm, ey, das checkt es eh nicht.
00:44:11: Ja, dann schönen
00:44:12: Gruß.
00:44:13: Ja, ansonsten liebe Grüße.
00:44:14: muss ich vielleicht noch mal nachfragen.
00:44:16: Genau, also mit ihr gibt es Tryouts.
00:44:19: Davor haben wir sogar schon auch noch Tryouts.
00:44:21: Ich mach insgesamt zwölf oder so.
00:44:23: Und Tryout ist das, was du eben beschrieben hast.
00:44:25: Du
00:44:26: probierst
00:44:27: es aus.
00:44:28: Genau, also es gibt verschiedene Abläufe, es gibt verschiedene Stadien.
00:44:31: Erstmal ist das so, dass ich mit fünf bis zehn Minuten auf eine Bühne gehe.
00:44:37: ins Mett-Monkey oder ins Downstairs oder in Süßvergästern.
00:44:41: Das
00:44:41: sind alles Berliner Clubs?
00:44:42: Alles
00:44:43: Berliner Clubs, wo ich dann auftrete.
00:44:44: Downstairs
00:44:45: ist der von Felix Lobrich in der Oranienburger Mitte.
00:44:48: Genau.
00:44:48: Und da trete ich dann auf, fünf bis zehn Minuten.
00:44:51: Also, meistens wissen die Leute gar nicht, dass ich auftrete, sondern es ist dann eine Überraschung.
00:44:55: Drop da kurz rein, mach meinen Zeug,
00:44:57: bin wieder weg.
00:44:57: Menschen gehen raus und sagen, nee, kommt Tilg rein.
00:44:59: Genau.
00:45:00: Menschen gehen dann, denken sich, schade, dass Tilg da ist.
00:45:03: Genau.
00:45:03: Und dann trete ich da auf, macht da mein Zeug.
00:45:06: Und dann, genau, höre ich mir das an.
00:45:09: Und wenn ich dann denke, ah, das ist gut, dann ist das erst mal das Zehn Minuten, die sind fertig, die lege ich auf dem Stapel.
00:45:15: Und dann kommen die nächsten Zehn Minuten.
00:45:17: Und wenn ich dann ungefähr, deswegen mache ich das auch zusammen mit Anna, ... ... forty-fünf Minuten voll habe, dann mache ich mit ihr zusammen einen Doppel-Tryout.
00:45:26: Also das heißt, sie macht forty-fünf Minuten, ich mache forty-fünf Minuten.
00:45:30: Und dann ist das das erste Mal, dass ich da sozusagen am Stück etwas Längeres präsentiere und ich füge diese ganzen zehn Minuten, die ich vorher gesammelt habe, oder fünf Minuten, zusammen.
00:45:39: Und dann habe ich zum ersten Mal forty-fünf Minuten.
00:45:42: Und wie viel sollen schließlich werden, neunzig?
00:45:44: Genau, neunzig oder vielleicht eher achtzig, würde ich sagen.
00:45:47: Ich gehe eher Richtung ein bisschen weniger, weil ich auch noch einen Opener habe, meistens, der auch noch fünf bis zwanzig Minuten macht und sonst wird es ein bisschen sehr lang der Abend.
00:45:56: Also ach, ich palme mal so achtzig an.
00:45:59: Bei Weihnachten mit im Hotel Mats hast du gesagt, du lässt dir immer Luft, wenn ich mich richtig erinnere, für dreißig Prozent, die du dann aktuell da noch einarbeiten kannst.
00:46:10: Machst du das weiterhin so?
00:46:12: Oder ist das dann wirklich, wie du gesagt hast, die fünf Minuten, die auf den Stapeln gelandet sind, später zusammengebaut zu neunzig und unveränderbar?
00:46:20: Am Anfang ist es so, dass da noch sehr viel Neues immer wieder dazukommt und das nimmt dann immer mehr ab.
00:46:25: Und irgendwann sind das jetzt nur noch so zwei, drei Prozent, die ich ändere den Abend über.
00:46:29: Aber oft ist es so, dass ich die ersten zehn Minuten Crowdwork mache und das ist natürlich dann immer neu.
00:46:36: Also ich rede mit dem Publikum, heißt das.
00:46:38: Und das ist dann immer spontan und natürlich hängt immer sehr vom Publikum ab.
00:46:42: Und ist das politisch dann und wann?
00:46:45: Nein.
00:46:47: Also sehr selten.
00:46:49: Ja.
00:46:49: kann passieren, aber eher nicht, würde ich sagen.
00:46:52: Das gibt es dann manchmal, wenn ich Sachen ausprobiere für die Happy Hour oder so, wo ich politischere Sachen habe, dann probiere ich Sachen aus und dann stellt sich heraus, krass, als jemand Lobby ist im Publikum, dann kann sich so was ergeben.
00:47:02: Jetzt
00:47:05: musst du vielleicht mal gucken.
00:47:06: Politisch ist jetzt im ersten Angang Aktuelle Politik, aber du hast ja bisweilen große Themen da drin, die da unterliegend natürlich erzählt werden.
00:47:19: Was, was ich, keine Ahnung.
00:47:21: Solidarität oder irgendwie sowas.
00:47:24: Ja, würde ich auch sagen, aber es ist immer so auf den zweiten Blick.
00:47:28: Also es ist nie so, ich hoffe nie, dass es eine sprechende Zeitung wäre.
00:47:34: Und dann schiebt er, hallo, wollen wir mal über das Thema reden?
00:47:38: Sondern dass man sich denkt, ach ja, interessante Perspektive, aber erst mal geile Geschichte.
00:47:44: und dann, dass man sich denkt, ach ja, interessantes Thema, was er damit so abhandelt.
00:47:50: Und hast du schon eins für, das ist alles Teil der Show?
00:47:54: Also, wenn da auf jeden Fall, ich finde gut, das Thema Bankraub.
00:48:01: Ich würde gerne... Lufre
00:48:02: wäre auch eine Idee.
00:48:03: Lufre
00:48:03: wäre auch eine Sache.
00:48:04: Das ist natürlich jetzt leider schon gemacht worden.
00:48:07: So, also da kann ich jetzt nicht, also ne?
00:48:09: Also
00:48:10: ins Luferein einsteigen.
00:48:12: Ach du planst ein Bankraub.
00:48:13: Ja, jetzt hab ich's.
00:48:14: Also das würde ich gerne mal machen.
00:48:15: Ich würde gerne mal eine Bank ausrauben.
00:48:17: Das ist ein kleiner Kindertstraum von mir und ich glaube, es wird ein Bankraub geben.
00:48:22: Aber wer weiß das schon?
00:48:23: Vielleicht auch nicht.
00:48:24: Also ich hab schon eine halbe Stunde vorbereitet, aber das ist noch nicht so ganz spruchreif.
00:48:28: Aber ich glaube, das mit dem Bankraub, das könnte sein, dass ich das mir so ausmahle, wie das ablaufen wird bei mir.
00:48:35: Ja.
00:48:36: Dein letztes Bühnenprogramm, Mein Italien, da wirst du die ganze Zeit von Christian Lindner gestalkt und er will Zeit mit dir verbringen und taucht überall und immer fort immer wieder auf, sodass dein Publikum sich schon Sorgen machte und dachte, du hängst wirklich mit ihm ab.
00:48:52: Ja, absolut.
00:48:53: Und auch Christian Lindner.
00:48:54: Hat geschrieben, dann gesagt, warte mal.
00:48:57: Ich war vielleicht nicht ganz beinverstanden, aber wir haben die ganze Zeit zusammen abgehangen.
00:49:00: Er hat bei Marcel schon gesagt, dass er mich nicht kennt und das war eine große Beleidigung.
00:49:04: Aber ja, es ... ist okay.
00:49:07: Also ich hätte jetzt, ich muss ganz ehrlich sagen, aber da habe ich zum ersten Mal schon gemerkt, das erste Mal, krass, das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass ich länger durchhalte als Christian Lindner.
00:49:16: Also mein Programm ging länger als die politische Regenschaft von Christian Lindner.
00:49:20: Das war irgendwann, da habe ich das nämlich genau gemerkt, da war, da habe ich doch über unsere Freundschaft geredet, wo ich das irgendwann nachfragen musste, wisst ihr noch mehr, das ist, das wird mir nicht mehr passieren.
00:49:29: Also so viel Fläche kriegt kein Politiker mehr von mir.
00:49:32: Ja, siehst du, so machst du das.
00:49:33: Also einfach die ganze Zeit darauf ausgerichtet, dass das Programm über anderthalb Jahre hält.
00:49:38: Ja.
00:49:39: So denkst du.
00:49:40: Ja, natürlich.
00:49:41: Und da kann ich jetzt nicht, da kann ich bei dem derzeitigen Wackelkandidaten, kann ich da nicht drauf bauen.
00:49:48: Hast du letzten Gasbeitrag geschrieben für den Tagesspiegel über Meinungsfreiheit in den Medien?
00:49:55: Ja.
00:49:56: Siehst du die Gefährt?
00:49:59: Ja, könnte sein.
00:50:01: Also jetzt gerade nicht, aber ich glaube schon, dass das... Also ich glaube, die ist noch nicht eingeschränkt, aber gefährdet auf jeden Fall.
00:50:09: Ja, das würde ich schon sagen.
00:50:11: Wie so ein Tier, wo man denkt, oh, das wäre gut, wenn es da mehr von gäbe.
00:50:15: Du steigst in den Artikel ein, damit das der Late Night Talker Jimmy Kimmel, da war das gerade im Zuge der ja auch sehr aufgewühlten Stimmung nach dem Mord an Charlie Kirk, kurzzeitig suspendiert wurde und also nicht mehr arbeiten konnte.
00:50:30: Zunächst, inzwischen kann das wieder, aber man weiß nicht wie lange, du schreibst, Zitat, Jimmy Kimmel wurde suspendiert, weil er seinen Job gemacht hat.
00:50:39: Das ist auch mein Job.
00:50:40: Witze machen, nicht immer über die Regierung, aber immer mit der Freiheit.
00:50:44: das tun zu können.
00:50:45: Kimmel muss pausieren, mindestens, weil der US-Präsident das wollte.
00:50:49: Und du legst dann da, was passiert ist, was Kimmel wie gesagt hat, auch, dass er zeitlich mal dem Narrativ gefolgt war, der mutmaßliche Attentäter sei ein Anhänger der Mega-Bewegung.
00:51:01: Kimmel hat später auch gesagt, so richtig supergut sei ihm das nicht alles gelungen, aber dennoch, und du ziehst an das Fazit, Zitat, was Kimmel genau gesagt hat, ist nebensächlich.
00:51:13: ist nicht für Trump und wenn ich für Trump ist, ist gegen ihn und muss weg.
00:51:17: So funktionieren autoritäre Regime, Absatz nächster Satz.
00:51:21: In Deutschland habe ich keine Angst als Comedian meine Meinung zu sagen, noch nicht.
00:51:27: Den Satz hättest du vor einer Weile wahrscheinlich nicht gesagt, oder?
00:51:31: Nee, hätte ich nicht, aber ich verfolgt das ja, was ja so gerade passiert.
00:51:39: Naja, also es gibt ja schon so ein bisschen so ein Kulturkampf von rechts und das ist die Frage, wie der weitergeht.
00:51:48: Kriegst du den ab?
00:51:51: Also ich merke schon, dass in bestimmten Foren die Leute irgendwie so absurd mutig sind und mit ihrer komischen sehr rechten Haltung einen überziehen und denken, das ist okay.
00:52:03: Also wenn ich Facebook aufmache zum Beispiel, also ist ja wirklich so eine... Also ich hab das Gefühl, dass das ist... Das zählt mittlerweile nur noch darauf ab zu provozieren.
00:52:13: Also ich meine auch der Algorithmus.
00:52:15: Also ich kriege nur noch so wehre Sachen vorgeschlagen.
00:52:18: Also entweder von der AfD oder irgendwas, irgendwas Rechtes oder so genanntes Anti-Vogue irgendwie so Nachrichten dazu.
00:52:26: Und ich bin da, das ist überhaupt klar, dass ich gar nicht dafür bin.
00:52:31: Also durch meine... durch mein Profil sozusagen.
00:52:34: Und ich glaube, dass Facebook das sozusagen als Provokation mir vorliegt.
00:52:38: Also immer so sagt, ja, und wie sieht es hiermit aus?
00:52:41: Also es gibt einfach darum, dass man sich aufregt.
00:52:44: So, das kriege ich mit.
00:52:45: Naja, und in diesem wirklich, also bei Facebook ist es wirklich, also das ist komplett verloren mittlerweile.
00:52:51: Habe ich das Gefühl, ich weiß nicht, ob der Feed bei anderen Leuten anders aussieht, aber da hab ich das Gefühl, das ist verloren.
00:52:56: Und da kriegen Leute so richtig Auftrieb.
00:52:58: Da trauen sich Leute so Sachen.
00:53:01: Menschen verachten Sachen zu schreiben.
00:53:03: Und das finde ich schon ... Das ist so die Stimmung.
00:53:07: Dann kriege ich mit, was Wolfram Weimar da so macht.
00:53:10: Und ja, dann kriege ich mit, was ich entsparen will.
00:53:15: Und denk mir so, ja, also ... Der hätte ja auch Bock unter der ... Also, der kann sich das sicherlich vorstellen, mit der AfD zusammen zu
00:53:22: ... Weißt du natürlich mit Abschaul- und Empörung zurück.
00:53:26: Du sagst, dir fällt zur AfD nichts Lustiges ein.
00:53:29: Ist das so?
00:53:31: Kein Witz, kein Gag.
00:53:34: Ja, nicht immer.
00:53:35: Ich find das halt so, das Problem ist oft, dass man dann ... Also, es muss halt wirklich ... Also, ich find, es muss vordergrund nicht erst mal lustig sein.
00:53:44: Es muss erst mal was Witziges sein.
00:53:46: Und man kommt da schon mit so viel Meinungen, so viel Haltung rein, so durch die Tür, weil alle das so furchtbar finden und Menschen veracht, also zumindest immer noch die Mehrheit, dass man da wenig Spielraum hat, finde ich.
00:53:58: Da ist dann schon so ganz viel Meinung in der Luft, dass man da gar nicht mehr so viel Spielfläche hat, sagen wir mal so.
00:54:04: Also ich glaub, da kann man schon noch Gags machen, aber ich will jetzt auch nicht sagen, nicht so Gags machen von, oh, Nazis sind alle doof.
00:54:11: Also das finde ich dann irgendwie ein bisschen langweilig.
00:54:13: Das muss dann schon irgendwie ein bisschen ... bisschen Würze haben, gleich mal.
00:54:17: Und was müsste der Witz dann leisten, bevor man sagt, nee, ich lass es lieber?
00:54:23: Der Witz muss was spielerisches haben.
00:54:27: Es muss immer noch mir Freude machen.
00:54:30: Also, so viel... Ja, also wirklich,
00:54:32: das
00:54:32: muss ich ganz, natürlich, das muss mir Freude machen, irgendwas daran zu finden, was ich, was ich spielerisch irgendwie sozusagen lösen kann, was ich irgendwie witzig finde.
00:54:42: Wie ist, wie ist Björn Höcke zu XY?
00:54:46: Wie machen die das, die, ne?
00:54:47: Also, so irgendwie, irgendwas, irgendwie Absurdität.
00:54:51: Dann macht's mir Freude.
00:54:52: Aber wenn so die Quintessenz des Witzes einfach nur ist, ah, die sind doof oder so, dann ist so, ja, okay.
00:54:59: Also, dann finde ich es nicht spannend genug.
00:55:01: Und ich glaube, das, was so passiert ist, das große Problem ist, das versucht wird zu sagen, okay, wir nehmen jetzt die Themen der AfD und reden dann darüber.
00:55:10: Und wir nehmen auch teilweise deren Position.
00:55:13: Und die Leute wählen dann immer das Original.
00:55:15: Das macht die AfD stärker.
00:55:17: Also, seit zwei Jahren, ne, also, seit wann ist März jetzt, das kommt dann so ewig lange vor, das ist
00:55:23: gar nicht so.
00:55:24: Seit sieben
00:55:24: Monaten.
00:55:25: Seit sieben langen Monaten, seit sieben Jahren, hat man das Gefühl.
00:55:29: Seit sieben Monaten wird das gemacht, also wird die CDU systematisch nach rechts gerückt, in der Hoffnung, dass man dann die Wähler innen zurückgewinnt, der AfD.
00:55:39: Und es passiert nicht, sondern es wird größer.
00:55:42: Das sagen auch alle Studien.
00:55:43: Es ist ja überhaupt nicht so, dass es Linkes geschwetzt wäre jetzt von mir oder so.
00:55:48: Das ist wissenschaftlich belegt, dass das so ist.
00:55:50: Und er checkt es nicht.
00:55:52: Das macht mich, also das finde ich wirklich verrückt.
00:55:54: Ja, es ist verblüffend, weil er wollte ja zum Beispiel den Bundestagswahlkampf so nicht angelegen.
00:55:59: Es war ihm geraten worden, Wirtschaftspolitik zu machen und nicht Migrationspolitik.
00:56:04: Dann passieren die Attentate, das nimmt den emotional mit.
00:56:10: Das kann man ihm ja wahrscheinlich sogar auch glauben.
00:56:13: Und was er dann macht, ist dann von Januar an voll umstellen auf Migrationspolitik mit dem Ergebnis, unter dem, was im Bereich des Möglichen war.
00:56:25: Die Union hatte sich ja fest ausgerechnet, klar jenseits der dreißig Prozent zu lernen.
00:56:31: Aber auch das hat nicht dazu anders gegeben, zu sagen, das funktioniert hier nicht.
00:56:36: Und jetzt, glaube ich, sind beide Parteien, die in der Regierung sind, sowohl die SPD als auch die Union, in der Falle, dass sie also meiner Wahrnehmung nach wirklich ratlos sind, was sie tun können.
00:56:50: Bei der
00:56:51: AfD immer weiter an Zustimmung gewinnt und die Zufriedenheit mit der Bundesregierung parallel dazu abnimmt.
00:57:01: Absoderweise könnte man sich ein Beispiel an der AfD nehmen.
00:57:04: Was man der AfD nicht vorwerfen kann, ist, dass sie nicht ihren Stiefel durchgezogen hätte.
00:57:09: Die kämpft seit über zehn Jahren unerplästig für falsche Ideale, aber immer wieder für die gleichen.
00:57:19: Die haben immer eine rechte Position gehabt.
00:57:21: Überall, die dann sogar noch rechter geworden ist.
00:57:25: Da denke ich mir, krass, das Durchhaltevermögen wünsche ich mir von den anderen auch.
00:57:30: Und das ist irgendwie nicht so der Fall gerade.
00:57:33: Sondern das ist so ein, oh Gott, was machen wir denn jetzt?
00:57:35: Dann machen wir mal das.
00:57:37: Als wäre man in so einem Atomkraftwerk und da kocht gerade was über und alle drücken mal alle Knöpfe und denken sich, was muss ich denn jetzt hier machen?
00:57:45: Also es gibt Leute, die dann ... Fördert so eine Self-fulfilling Prophecy.
00:57:52: Also man sagt, das wird so, also dann wird es so.
00:57:55: Und das war irgendwie eher so ein Aufruf zu sagen, man kann das auch umkehren.
00:57:59: Also es ist kein unablässiger Prozess.
00:58:01: Es gibt doch ganz viele, die außerhalb dessen stehen.
00:58:04: Und Medien neigen dazu dann auch so.
00:58:09: die AfD dann hochzuschreiben.
00:58:11: Gar nicht, weil sie böse sind oder so, aber wie manchmal Medien eben funktionieren.
00:58:15: Es geht immer darum, das Außergewöhnliche und vielleicht auch das Bedrohliche, das ist auch was Spannendes zu beschreiben.
00:58:21: So, du wirst es auch...
00:58:22: Ich kenne das auch.
00:58:24: Ja, genau.
00:58:25: Also man überlegt sich natürlich zweimal.
00:58:26: Mache ich jetzt eine Sendung über, sagen wir mal, Rente.
00:58:30: Wobei das ist vielleicht noch ein spannendes Thema, aber sagen wir mal Mikroplastik.
00:58:34: Mache ich eine Sendung über Mikroplastik oder mache ich die achzehnte Sendung mit AfD?
00:58:38: und Geil Höcke hat zugesagt.
00:58:40: Nein, das würde ich
00:58:41: natürlich nicht machen.
00:58:42: Nein, aber zum Beispiel, nicht du, aber jetzt zu grundsätzlich.
00:58:46: Also wenn wir jetzt rein nach Aufmerksamkeitsökonomie-Logik denken würde und gehen würde, dann würden wir denken, okay, das klickt natürlich erst mal geiler.
00:58:55: Das ist schon so.
00:58:57: Und ich glaube, dann kommt man so schnell in so ein Strudel zu sagen, ah, guck mal, hier schon wieder AfD, schon wieder AfD.
00:59:02: Man berichtet über die, man berichtet über deren Themen.
00:59:05: Und dann löst das so ein Strudel aus, ohne dass man sieht, Moment mal, aber das ist jetzt gar nicht... Also, ich rät da nur über diese twenty-fünf Prozent und nicht über diese seventy-fünf Prozent außerhalb, weil es dazu irgendwie keine richtige Erzählung gibt.
00:59:19: Also, was ich wirklich teile, ist, dass ich es für... ganz falsch gerade zu gefährlich halte, wenn man jetzt so das Gerede von der letzten Chance oder wie Markus Söhner sagt, von der letzten Patrone in einem seltsamen Sprachbild pflegt.
00:59:38: Das finde ich einfach die falsche Erzählung, dass du die ganze Zeit sagst, oh Gott, oh Gott, zwanzig, neun und zwanzig ist es dann aber soweit bei der nächsten Bundestagswahl.
00:59:47: Könnte sein, dass sie dann ist.
00:59:49: Vielleicht ist sie auch schon früher, wie wir es jetzt gelernt haben, aus Ampelzeiten.
00:59:53: So dann ist es aber soweit, dass die AfD die Macht übernimmt.
00:59:56: Wenn du das natürlich allzu oft und immer fort
00:59:59: etzt, dann
01:00:00: klatscht du das dermaßen an die Wand.
01:00:02: Genauso, ich habe hier zufolge gemacht mit Conny Lewis-Polmer, ein Kollege der Zeit, der da die Zeit im Osten macht.
01:00:09: sich sehr gut selbstverständlich auskennen und sagt fatal, dass man jetzt auch mit Blick auf Sachsen an, halt die ganze Zeit sagt, okay, okay, jetzt sind sie schon bei thirty- acht Prozent in den Umfragen.
01:00:19: Wie weit, wie lange dauert das jetzt noch, bis sie dann drüber sind?
01:00:24: Ist bestimmt nicht richtig.
01:00:25: Gleichwohl ist es richtig, hinzugucken und zu sagen, wow, da passiert richtig was.
01:00:32: Da sind sie jetzt in Bereichen unterwegs, die Es tatsächlich erdenkbar werden lassen, dass es mal so was wie einen ersten Ministerpräsidenten der AfD gibt.
01:00:43: Und da muss man natürlich auch irgendwann als Gesellschaft, auch als Vertreter von Medien, irgendwas mitmachen.
01:00:49: Das musst du da angucken.
01:00:51: Ja, klar.
01:00:51: Ja, genau.
01:00:52: Also ich will auch kein Journalist sein.
01:00:53: Ich finde das auch schwierig.
01:00:55: Also ich finde, man muss berichten.
01:00:57: ohne da sozusagen was mitzudrehen sozusagen.
01:01:01: Und irgendwie, wie weit geht das überhaupt?
01:01:03: So?
01:01:03: Klar, ich finde das auch nicht leicht.
01:01:05: Nee, nee, also es ist jetzt nicht so eine generelle, oh nein, die sind alle schuld, aber es ist natürlich sowas.
01:01:10: Das ist jetzt erstmal eine sehr kraftvolle Erzählung, das ist eine Story, da kommt immer mal wieder was dazu.
01:01:15: Was ist denn die Story von den anderen?
01:01:17: Gerade.
01:01:17: Und die sehe ich gerade so nicht.
01:01:19: Genau.
01:01:20: Die hatten wir ja am Anfang schon mal oder im ersten Drittel, als wir ja auf die Bundesregierung, auf Friedrich Merz geguckt haben, auch als ich gesagt habe, gut, wir waren fast versucht, zu sagen, ist die Regierung ein Witz.
01:01:33: Da macht man natürlich auch einen totalen Fehler, aber du kannst ja jetzt auch nicht unkritisch drauf gucken, was die machen.
01:01:38: Ja.
01:01:38: Ja.
01:01:39: Ja, voll.
01:01:40: Also, nee, würde ich auch nicht.
01:01:41: Aber die müssen dann schon selber noch mal was anbieten, finde ich.
01:01:46: Das
01:01:46: wäre schon ganz gut.
01:01:47: Also irgendwie so eine positive Erzählung.
01:01:51: Und ich glaube sogar, das wird sogar helfen, so was, ein bisschen was ... verbinden, dass vielleicht was ein bisschen pathetisch ist, was vielleicht gar nicht so super pragmatisch ist oder so, sondern irgendwie sowas Visionäres oder idealistisches oder so.
01:02:05: Das ist gar nicht so dumm, also dem Ganzen noch ein bisschen eine Überschrift zu geben, unter denen sich vielleicht viele Leute irgendwie erst mal sammeln können.
01:02:11: Das ist glaube ich gar nicht so dumm.
01:02:12: Ich glaube, das haben wir ein bisschen verlernt über diese ganze Merkel und Olaf Scholz Politik, die alle so Aktenordnermäßig daherkommen.
01:02:21: Und ich denke, nee, das muss man ja nur so machen.
01:02:23: Wir denken hier immer von A nach B. Und eigentlich kann Politik das ja.
01:02:26: Also eigentlich kann Politik ja sowas erschaffen von, ah ja, da fühle ich mich irgendwie zugehörig.
01:02:31: Auch wenn man dann vielleicht genau hinkommt, merkt, na ja, also da ist jetzt gesetzesmäßig gar nicht so konkret viel drin.
01:02:40: Aber so diese Erzählung ist erst mal eine gute.
01:02:42: So ein Sommermärchen oder was?
01:02:44: Sowas wie ein Sommermärchen, ja genau.
01:02:46: Ja, oder ... Ja, man hat dann früher, weiß ich nicht, wie war das denn früher?
01:02:50: Also, da hat man dann irgendwie gesagt, keine Ahnung,
01:02:52: CDU-mäßig,
01:02:53: genau.
01:02:54: Du
01:02:54: weißt doch sowas.
01:02:55: Ja, genau.
01:02:56: Also, es gab dann irgendwie so, ja, ich weiß auch nicht, was das so war im Einzelnen.
01:03:00: Aber vielleicht, ja, was würdest du denn sagen?
01:03:03: Was war denn das letzte Mal, wo das noch so funktioniert hat?
01:03:06: Mauerfall.
01:03:07: Ja, genau schon.
01:03:09: Mauerfall.
01:03:09: Aber so was war so eine Partei, wo eine Partei hingegangen ist oder eine Koalition und irgendwie sehr viele Leute unter sich vereinen konnte, weil das irgendwie so passte.
01:03:18: Ganz ehrlich, gab es natürlich eine Aufbruchstimmung nach der langen Merkelzeit, sechszehn Jahre, als sich eine Koalition ganz gegen übliche Zusammenschlüsse bildet.
01:03:28: Man kannte es auf Landesebene, aber auf Bundesebene noch nicht.
01:03:32: Die Ampelregierung ... hat für sich selber behauptet, sie ist jetzt diese Fortschrittskoalition, die nehmen ordentlich was in die Hand, die nehmen sich gesellschaftspolitisch was vor.
01:03:45: Ich glaube, da hat man, weil du Bock auf was Neues hattest, also habe ich mich zumindest zunächst mal so erlebt, dass ich dachte, ja, lass mal gucken, was sie drauf haben.
01:03:57: Dann knallte es aber ziemlich schnell zusammen, weil Russland den vollumfänglichen Angriffskrieg auf die Ukraine beginnt.
01:04:04: Und dann war schon ganz schnell Schluss mit lustig.
01:04:06: Und auch diese Bundesregierung war natürlich in der Weise gefordert, die sie zunässig absehen konnte.
01:04:12: Ich glaube, dann war es schon wieder vorbei.
01:04:13: War
01:04:14: schon vorbei mit dem Fortschritt.
01:04:15: Du musst dir anschauen, die Reihung der Krisen und Weltkrisen, die wir erlebt haben, die Pandemie, dann eben... Der vollumfängliche Angriffskrieg und so.
01:04:24: Man hat sich immer ein Silvester gewünscht, nach dem modernen, nächstes Jahr wird er auf jeden Fall besser.
01:04:28: Dann hast du's ganz schnell wieder eingesetzt und gesagt, oh, ups, warte mal.
01:04:31: Nee, das sind seit Jahrzehntausendundzwanzig waren wenig gute Silvester dabei.
01:04:34: Ja,
01:04:35: stimmt.
01:04:35: Ja,
01:04:36: also irgendwann hat man sich gedacht, ah ja, ist auch okay, wenn's so bleibt jetzt, weil es kann ja noch schlechter werden vielleicht.
01:04:41: Ja, dann der totale Downer, Donald Trump wird glatt wieder gewählt.
01:04:45: Ja, stimmt.
01:04:46: Was sich so absolut unfassbar und auch unvorstellbar findet, ist, wenn du weißt mit wem ... dem du es da zu tun hast.
01:04:53: Und dann wird er mit noch mal besserem, und diesmal nicht so zugfällig
01:04:58: über das langgekommenen Ergebnis
01:05:00: gewählt.
01:05:01: Das gibt's doch alles gar nicht.
01:05:02: Und das schwappt natürlich rüber, das macht was auch mit unserem Land so.
01:05:07: Also das ist alles eigentlich, um meine Titelfrage aufzunehmen, kein Stoff für Witze, aber es hilft ja nix.
01:05:15: Ja, genau.
01:05:16: Also ich muss ja sagen, ich bin ja auch nicht sozusagen alleine für alles verantwortlich.
01:05:21: Ich kann ja nur so meinen Teil dabei tragen und das ist ja, das macht ja, das ist ja überhaupt nicht tragisch, wenn es ab und zu mal schön ist.
01:05:29: Also das macht einem sozusagen nichts vom Engagement oder von der kritischen Sichtweise kaputt.
01:05:36: Das ist ja erstmal so, hoffe ich, was Grundpositives, also was ich will, ist schon was Grund, erstmal was wirklich Grundpositives.
01:05:44: Leute sollen eine gute Zeit haben.
01:05:45: Ja, wirklich, natürlich.
01:05:46: Also es gibt so viel schlechte Zeit, also danach kann man auch wieder gerne eine schlechte Zeit haben, ne?
01:05:50: Weil das wird gerne so als Gegensatzpartner gesagt so, ah ja, so heile Welt und dann also gar nicht, finde ich gar nicht.
01:05:56: Also man kann ruhig aus mal zwei Stunden lang lachen und dann wieder rausgehen und sagen, okay, jetzt müssen wir wieder... Wir gucken, wie wir das lösen hier alles.
01:06:04: Lass ein Beispiel nehmen, das auch echt gute Laune macht.
01:06:07: Du hattest ja bei deiner Late Night Show, wir haben sie schon angesprochen, Till Tonight, auch Kevin Kühner zu Gast.
01:06:13: Der übrigens, wir haben es schon gesagt, ja auch ein wirklich düsteren Blick auf die Politik und den Politikbetrieb wirft.
01:06:20: Der aber bei dir sehr witzig.
01:06:24: Echt brillant war.
01:06:26: Ihr spielt zusammen das Vorstellen bei dem, was wir hören, Bundespressekonferenz.
01:06:31: Und ihr sollt beide spontan als top professionelle Generalsekretäre antworten.
01:06:37: Er kündert das Wort an Sie.
01:06:39: Friedrich Merz als neues Gesicht auf der Zwei-Euro-Münze.
01:06:44: Top oder Flop?
01:06:46: Weiß gar nicht, wo die Lacher da jetzt herkommen an dieser Stelle.
01:06:49: Bitte auch die Kontonance zu warnen.
01:06:51: Meine Damen und Herren, Fotos von ... Offenen Beinen und Raucherlungen auf Zigarettenpackungen haben erfolgreich bewiesen.
01:06:58: Bitte haben wir erfolgreich bewiesen, dass man mit Horrorbildern das Nutzungsverhalten verändern kann.
01:07:17: Ist keine Spaßveranstaltung hier.
01:07:20: Auch Robin Alexander, da hinten ein bisschen runterkommen.
01:07:23: Insofern erhoffen wir uns von der neuen Märzmünze eine Stärkung der digitalen Zahlungsmethoden im Land.
01:07:41: Ich denke, das ist eine geeignete Maßnahme, damit Kleingeld überhaupt mal Friedrich Merz sieht.
01:07:51: Erkanntet ihr die Frage vorher?
01:07:53: Ja, ja, wir kannten die Frage vorher.
01:07:54: Ich wusste aber nicht, was er antwortet.
01:07:57: Und mir?
01:07:58: Also, ich war wirklich begeistert, dass Kühner das schafft.
01:08:02: Nicht zu lachen.
01:08:03: Das war Wahnsinn, oder?
01:08:04: Ich dachte,
01:08:05: das würde ich so gerne können.
01:08:07: Er hatte
01:08:07: diesen Pressensprecherduktus drin und ich hab dann gedacht, wow, so war es für ihn als Generalsekretär.
01:08:14: Ich glaube, das war für ihn auch so ein bisschen was Katatisches, hatte das, dass er so ... Antworten geben musste, von denen er vielleicht gar nicht so ein hundertprozentig überzeugt war.
01:08:25: Das muss man ja machen als Generalsekretär.
01:08:27: Das geht ja gar nicht anders.
01:08:28: Natürlich musste er das auch machen.
01:08:30: Und er hat das ja sogar so, also das krasseste, finde ich, was er gesagt hat, war das Interview.
01:08:35: Als er gesagt hat, ich finde, ich hatte als Jususchef mehr Macht als als Generalsekretär.
01:08:39: Ja, das stimmt.
01:08:40: Das war doch krass.
01:08:41: Ja, das war krass.
01:08:42: Hab ich auch zitiert in einer der Folgen.
01:08:44: Das war wirklich krass.
01:08:45: Ja,
01:08:46: ja, ja.
01:08:46: Und ich hatte das auch das Gefühl, ehrlich gesagt.
01:08:49: Also, das ist so wahr.
01:08:50: Du kennst ihn.
01:08:52: Nein, ich hatte das Gefühl, dass er als Ususchef war.
01:08:55: Und man hat das ja gesehen.
01:08:56: Es wurde ja alles gezeigt, wie er als Ususchef da teilweise wirklich die beiden Parteichefs der SPD zu dem Zeitpunkt intronisiert hat.
01:09:04: Ja, genau.
01:09:05: Es gibt diese tolle Loko über Kevin Kühnert, die der NDR gemacht hat.
01:09:09: Genau.
01:09:09: Und Norbert Walter-Borjan und Sasuke Eskin sind erkennbar dann, wenn du so willst, die Geschöpfe von Kevin Kühnert.
01:09:16: Und genau, man erinnert sich auch.
01:09:17: Jetzt
01:09:18: ist es für den gegangen.
01:09:18: Es war super crazy.
01:09:19: Und hat gesagt, ihr musst das machen.
01:09:21: Dass man so jetzt raus, holt euch den Parteivorsitz.
01:09:24: Ja, und es gibt diesen sensationellen Auftritt beim Bundesparteitag in Bonn, glaube ich, wo er sagt, Mann, Scheiße, ich will, dass von diesem Laden noch irgendwas übrig bleibt.
01:09:35: Und ja, geht ja.
01:09:37: dann, ja, macht diese No-Groko-Kampagne, um dann sich bald in der Groko wiederzufinden.
01:09:44: Das war natürlich auch ein bisschen, also, strange.
01:09:48: Wege zweiter für dich.
01:09:50: Machst du das noch mal in der Late Night Show?
01:09:54: Weiß ich noch nicht.
01:09:54: Wir sind noch in Gesprächen und ansonsten bin ich auf Tour.
01:09:58: Ich habe ja noch meine Happy Hour und ansonsten bin ich live auf Tour und da schreibe ich jetzt fleißig für.
01:10:03: Im Podcast machst du auch noch?
01:10:04: Im Podcast
01:10:05: mache ich auch noch.
01:10:06: Also ich flangweil mich gar nicht.
01:10:10: Aber Till Tonight, wann erfährst du das?
01:10:12: Wann du das machen kannst?
01:10:13: Oder ob du es nochmal machen kannst?
01:10:15: Ja, wir reden gerade mit Ihnen.
01:10:16: Also, da kannst du gar nichts tun.
01:10:17: Ich kann
01:10:17: nicht gar nichts zu sagen.
01:10:18: Muss ich richtig Generalsekretäre hier wegarbeiten.
01:10:21: Das ist zu meinem, da können wir noch gar nicht, da gibt es gute Gespräche.
01:10:29: Ich bedanke mich sehr herzlich, dass du ... Ach so,
01:10:32: das war's schon.
01:10:32: Ja, gut, danke dir.
01:10:33: Du kannst doch
01:10:33: sagen, vielleicht interessiert mich, gibt es noch Tickets für deine Shows?
01:10:38: Gibt es?
01:10:38: Man kann auf deine Homepage gehen.
01:10:40: Er wässt
01:10:40: auch meine Homepage, genau.
01:10:42: Weil das ist ja nicht bei Eventim gucken, sondern auf tereiners.de.
01:10:45: Warum?
01:10:46: Du gönnst ihn das nicht, oder was?
01:10:48: Ich gönn eventim das nicht.
01:10:49: Nee, ich gönn allen preiswerten Tickets, ja.
01:10:52: Also meistens gibt's bei mir etwas preiswertere Tickets.
01:10:54: Und ich finde hoch sympathisch, was du machst.
01:10:57: Wir haben das auch gemacht für unsere Bühnenshow.
01:11:00: Aber du machst es, glaube ich, noch viel ausführlicher.
01:11:03: Du sagst, wenn ihr euch die Tickets nicht leisten könnt, dann schreibt mir.
01:11:11: Da gäbe es in jeder Stadt ein kleines Kontingent für Gäste-Listen-Plätze und Zögert nicht.
01:11:15: Macht es gerne.
01:11:16: Alle sollen die Show sehen können.
01:11:18: Ja, genau.
01:11:18: Das soll keine Ausrede sein.
01:11:20: Dass Leute kein Geld haben, soll keine Ausrede sein, mich nicht zu sehen.
01:11:23: Ja, natürlich.
01:11:25: Die letzte Frage bei uns im Podcast ist immer, dass wir die Titel fragen nehmen.
01:11:29: Das war in dem Fall und ich habe erklärt, wie wir uns abgeplagt haben.
01:11:32: Wir konnten ja nicht so eine Nichtsagende nehmen wie du für dein nächstes Bühnenprogramm.
01:11:39: Das wird schon noch, also ich sag mal so.
01:11:42: Wenn man reingegangen ist, wird einem nicht aufgehen.
01:11:45: Das ist alles Teil der Show.
01:11:47: Dann sagst du, ja, das Licht geht
01:11:48: auf.
01:11:49: Nein, ich werde versprechen, ich hoffe, du kommst.
01:11:51: Du bist herzlich eingeladen, Himmet.
01:11:53: Ich kaufe auch einen Ticket.
01:11:54: Nein, musst du nicht machen.
01:11:55: Nein,
01:11:57: ich setz dich doch
01:11:58: gerne auf die Gästeliste.
01:12:00: Aber du wirst rausgehen und denkst, das macht schon alles Sinn.
01:12:04: Ich kann mir jetzt unter dem Titel mehr vorstellen, als ich vorher dachte.
01:12:08: Wirklich war.
01:12:09: Das ist schon ein Konzept.
01:12:13: Glaub ich.
01:12:15: So.
01:12:15: Wir hatten auch ein Konzept.
01:12:17: Letzte Frage ist da immer.
01:12:18: Ist Politikstoff für gute Witze?
01:12:21: Nehmen wir die Frage wieder auf.
01:12:23: Ich will gern wissen, wo stehen wir da in einem Jahr?
01:12:26: Ob es dann witziger wird oder was meinst du?
01:12:30: Wie kann man daraus eine gute Frage machen, die in einem Jahr noch Sinn macht?
01:12:34: Oder ist uns dann der Spaß vergangen?
01:12:37: Also mir nicht.
01:12:39: Weil ich mach das ja beruflich.
01:12:41: Also ich werd jetzt nicht in einem Jahr aufwören.
01:12:43: Das kann ich schon mal versprechen.
01:12:45: Also, da werde ich weitermachen.
01:12:48: Ich glaube, wir werden auch alle weitermachen.
01:12:50: Wir gucken neben gelassen entgegen, was da kommt, würde ich uns empfehlen, oder?
01:12:53: Ja, sehr gut.
01:12:54: So machen wir es.
01:12:55: Danke dir, Till.
01:12:56: Danke, dass du bei uns warst.
01:12:57: Danke
01:12:57: dir.
01:12:58: Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, der der sechseundzwanzigste November um fünfzehn Uhr.
01:13:02: mitgemacht haben in der Redaktion Moritz Metz und Florian Barnickel.
01:13:06: Executive Producerin ist Marie Schiller.
01:13:09: Producer sind Lukas Hambach und Patrick Zahn.
01:13:11: Sounddesign macht Hannes Husten für uns.
01:13:14: Wenn ihr Werbung schalten wollt, dann macht das bitte gerne.
01:13:17: Wendet euch an die Mitvergnügen.
01:13:18: Die macht für uns die Vermarktung und das Ganze ist eine Produktion der WMedia.
01:13:23: Danke.
01:13:24: Danke dir.