Bonus: Interview mit Petra Köpping (SPD), Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Shownotes

Bleibt der Osten immer anders? Das ist die zentrale Frage, die Anne Will in dieser Woche mit Petra Köpping von der SPD bespricht. Köpping tritt in Sachsen als Spitzenkandidatin zur Landtagswahl im September 2024 an und ist die einzige Ministerin für gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland.

Während Soziologe Steffen Mau davon ausgeht, dass der Osten politisch, ökonomisch und auch hinsichtlich der Mentalität und Identität anders bleiben wird als der Westen, glaubt Petra Köpping, dass der Osten sich angleichen wird. Es gebe nach wie vor erhebliche Unterschiede, zum Beispiel Lohnunterschiede, die angeglichen werden müssten. Köpping glaubt, dass der Osten noch drei Generationen brauche, um die Angleichung an westdeutsche Verhältnisse zu schaffen.

Petra Köpping kritisiert, die Lage in Sachsen und im Osten werde von anderen politischen Parteien schlecht geredet. Neue Ansiedlungen im Osten aus der Chipindustrie zeigen ihrer Ansicht nach, dass die wirtschaftliche Perspektive sehr positiv sei. Das müsse Politik stärker betonen. Köpping ist bekannt dafür, dass sie die Nähe zu den Menschen in Sachsen sucht und auch am Rand der rassistischen Pegida-Demos immer wieder mit Demonstranten gesprochen hat. Sie fordert seit Jahren, die Verletzungen der Ostdeutschen, die im Zuge der Wiedervereinigung entstanden sind, anzuerkennen.

Köpping erklärt, die Menschen im Osten seien nach den Umbrüchen in den 90ern und den Krisen der vergangenen Jahre mit ihrer Geduld am Ende. Die Bundespolitik habe ihrer Einschätzung nach aber mittlerweile verstanden, dass sie sich mehr um den Osten kümmern müsse. Warum die SPD in Sachsen dennoch nur bei 7% in aktuellen Umfragen steht, auch darüber spricht sie im Interview mit Anne Will. Köpping sieht historische Ursachen für die Schwäche der politischen Parteien im Osten und erklärt das zum Beispiel anhand ihrer eigenen Geschichte und ehemaligen Mitgliedschaft in der SED.

Den Wunsch nach Frieden in der Ukraine sieht die Sozialministerin im Osten ebenso wie im Westen. In Bezug auf die Ukraine-Politik warnt Köpping allerdings vor “populistischen Plattitüden" und kritisiert Aussagen von Politikern aus CDU und CSU über ukrainische Geflüchtete und das Bürgergeld. Sie fordert, die demokratischen Parteien müssten stärker zusammenarbeiten, um rechtsextremen Parteien wie der AfD - die in Sachsen als gesichert rechtsextremistisch vom Verfassungsschutz beobachtet wird - nicht das Feld zu überlassen. Das schade am Ende den Menschen im Osten.

Das Interview wurde am Mittwoch, dem 26.06.2024, um 13:30 Uhr aufgezeichnet.

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WICHTIGE QUELLEN:

MDR: Wahlumfrage in Sachsen: AfD und CDU Kopf an Kopf und BSW im Kommen, 20.06.2024 https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/landtagswahl-cdu-afd-bsw-umfrage-sachsentrend-100.html

ARD: Sommerinterview mit Olaf Scholz, 23.06.2024 https://www.ardmediathek.de/video/bericht-aus-berlin/sommerinterview-olaf-scholz/ard/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2JlcmljaHQgYXVzIGJlcmxpbi8yMDI0LTA2LTIzXzE4LTAwLU1FU1o

ZDF: Sommerinterview mit Friedrich Merz, 23.06.2024 https://www.zdf.de/politik/berlin-direkt/merz-sommerinterview-ampel-wahlen-osten-bsw-afd-sendungsvideo-100.html

ARD: Merz' neue Töne für "den Osten", 24.06.2024 https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/cdu-landtagswahlen-100.html

ARD: Wie viele Ukrainer in Deutschland aktuell arbeiten, 24.06.2024 https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/dobrindt-ukrainer-100.html

DIE ZEIT: "Integriert doch erst mal uns!", 20.04.2017 https://www.zeit.de/2017/17/petra-koepping-integration-sachsen-pegida/komplettansicht

Impressum:

Redaktion: Jana Merkel, Olga Patlan

Executive Producerin: Marie Schiller

Audio Producer: Maximilian Frisch, Lukas Hambach, Patrick Zahn

Sounddesign: Hannes Husten

Vermarktung: Mit Vergnügen GmbH

Eine Produktion der Will Media GmbH

Transkript anzeigen

00:00:00: Politik mit Annel Will.

00:00:09: Hallo und herzlich willkommen zu unserer neuen Bonus-Folge.

00:00:24: Darin immer das politische Interview in voller Länge.

00:00:27: Das kennt ihr, das ich für jede Folge führe.

00:00:29: Unser Thema ist diese Woche "Bleibt der Osten immer anders?"

00:00:34: Dass der Ostendeutschlands anders ist und noch anders bleibt,

00:00:38: ist die These des Soziologen Steffen Mau.

00:00:40: Ob sie aber stimmt, darüber will ich mit einer Frau sprechen,

00:00:44: die, wenn ich sie richtig verstanden habe,

00:00:46: seit Jahr und Tag das glatte Gegenteil zu erreichen,

00:00:49: versucht nämlich, dass sich Ost und West annähern,

00:00:53: dass sie sich verstehen und sich wechselseitig integrieren.

00:00:57: Ich spreche mit Petra Köpping,

00:00:59: der Spitzenkandidat in der Sächsischen SPD

00:01:01: für die Landtagswahl Anfang September.

00:01:04: Wir zeichnen das Interview am Mittwoch Mittag,

00:01:07: dem 26. Juni 2024 auf und wir erreichen sie unterwegs.

00:01:12: Hallo Frau Köpping.

00:01:14: Hallo.

00:01:15: Herzlich willkommen bei uns.

00:01:17: Der Soziologen Steffen Mau, ich habe es gesagt,

00:01:19: in der Anmoderation geht nicht mehr davon aus,

00:01:22: dass sich Ost und West noch angleichen würden,

00:01:25: sondern es ist nicht mehr so, dass es nicht mehr so ist.

00:01:28: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:01:30: dass es nicht mehr so ist.

00:01:32: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:01:35: dass es nicht mehr so ist.

00:01:37: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:01:39: dass es nicht mehr so ist.

00:01:41: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:01:43: dass es nicht mehr so ist.

00:01:45: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:01:47: dass es nicht mehr so ist.

00:01:49: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:01:51: dass es nicht mehr so ist.

00:01:53: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:01:55: dass es nicht mehr so ist.

00:01:57: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:01:59: dass es nicht mehr so ist.

00:02:01: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:02:03: dass es nicht mehr so ist.

00:02:05: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:02:07: dass es nicht mehr so ist.

00:02:09: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:02:11: dass es nicht mehr so ist.

00:02:13: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:02:15: dass es nicht mehr so ist.

00:02:17: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:02:19: dass es nicht mehr so ist.

00:02:21: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:02:23: dass es nicht mehr so ist.

00:02:25: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:02:27: dass es nicht mehr so ist.

00:02:29: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:02:31: dass es nicht mehr so ist.

00:02:33: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:02:35: dass es nicht mehr so ist.

00:02:37: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:02:39: dass es nicht mehr so ist.

00:02:41: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:02:43: dass es nicht mehr so ist.

00:02:45: Ich habe es gesagt, es ist nicht mehr so,

00:02:47: dass es nicht mehr so ist.

00:02:49: Ich glaube, dass viele Ungleichheiten,

00:02:51: die es nach wie vor gibt,

00:02:53: das seit ich sein müssen,

00:02:55: bei den Löhnen an,

00:02:57: die nach wie vor ein Lohnerterschied von 700 Euro im Monat

00:02:59: im Durchschnitt da sind,

00:03:01: das ist einfach für Menschen neben Ostenarbeit

00:03:03: nicht nachvollziehbar,

00:03:05: dass für die gleiche Arbeit so viel weniger Lohn gezahlt wird,

00:03:07: wie eben im besten.

00:03:09: Also das ist so ein Punkt, der ganz wichtig ist.

00:03:11: Die Rentenangleichung haben wir mittlerweile erreicht.

00:03:13: Also es gibt Punkte, wo wirklich schon Annäherungen erreicht sind,

00:03:15: es gibt Punkte, wo sie nicht erreicht sind.

00:03:17: Also es gibt Punkte, wo man eben Ertschaften

00:03:19: und Vermögen aufgebaut werden kann.

00:03:21: Also auch das wird sich angleichen.

00:03:23: Und das wird dauern.

00:03:25: Da kann ich jetzt keine Jahreszeiter für nennen.

00:03:27: Ich bin ganz sicher, dass die nächsten Generation das eben schaffen werden

00:03:29: und dann genauso angeglichen sind.

00:03:31: Und bis hin letztendlich natürlich

00:03:33: auf die Sozialisierung der Menschen.

00:03:35: Also das ist ganz klar,

00:03:37: dass die Menschen, die nur der ehemaligen DDR

00:03:39: sozialisiert worden sind, natürlich immer älter werden

00:03:41: und damit auch ihre Erfahrungen

00:03:43: anders wiedergeben als das vielleicht

00:03:45: eine persönliche Erfahrung ist.

00:03:47: Also das heißt, es gibt ganz viele Punkte,

00:03:49: wo ich eine Angleichung sehe.

00:03:51: Und das betritt genauso die Wirtschaft, wenn ich das noch ergänzen darf.

00:03:53: Wir haben ja immer gesagt,

00:03:55: im Osten gibt es ehrlich gesagt keine Konzerne

00:03:57: und keine DAX-Unternehmen,

00:03:59: die angesiedelt sind.

00:04:01: Aber wenn man sich jetzt die Ansiedlungen anschaut, die im Osten passieren,

00:04:03: dann sind es genau die großen Ansiedlungen,

00:04:05: die zukunftsrechtlichen Ansiedlungen,

00:04:07: die in den Osten gehen.

00:04:09: Auf der einen Seite sicher, weil sie gefördert werden,

00:04:11: weil sie unterstützt werden.

00:04:13: Und das ist das, was die Menschen im Osten vorfinden,

00:04:15: die sie vielleicht so in Westen nicht vorfinden.

00:04:17: Und diese Ansiedlung von großen Unternehmen,

00:04:19: die eben auch zur Nudengleichung zu guten Löhnen

00:04:21: und Unterarbeit führen,

00:04:23: da glaube ich, dass es durchaus eine Angleichung geben wird.

00:04:25: Interessant fand ich,

00:04:27: dass Steffen Mau in dem Buch Ungleich vereint,

00:04:29: so heißt das auch, schreibt,

00:04:31: es gäbe besonders bei jungen Menschen,

00:04:33: die also Jahre nach dem Mauerfall geboren sind

00:04:35: und die DDR gar nicht mehr erlebt haben,

00:04:37: dieses klare Bewusstsein von Unterschiedlichkeit.

00:04:39: Da geht er ja von aus.

00:04:41: Junge Menschen im Westen,

00:04:43: schreibt er, der auch Denken ist nicht

00:04:45: und Zitat, fragt man die Bevölkerung,

00:04:47: begreift nicht der Westen den Osten

00:04:49: als anders,

00:04:51: sondern der Osten sich selbst.

00:04:53: Sie haben drei Kinder, Frau Köpping

00:04:55: und sechs Enkelkinder.

00:04:57: Fühlen die sich auch,

00:04:59: die zidieren Ostdeutsch?

00:05:01: Nee, gar nicht.

00:05:03: Die haben dieses Thema Ostdeutsch

00:05:05: und Westdeutsch und überhaupt gar nicht.

00:05:07: Nein?

00:05:09: Nein, keiner.

00:05:11: Meine Tochter lebt in Hamburg,

00:05:13: einer meiner Söhne,

00:05:15: lebt in Bielefeld und mein Trittor so,

00:05:17: der lebt in Leipzig.

00:05:19: Also auch sehr unterschiedlich.

00:05:21: Das Thema Ost-West spielt für sie keine Rolle.

00:05:23: Wir sind beruflich sehr gut aufgestellt.

00:05:25: Ich will gar nicht darüber reden,

00:05:27: sondern mehr darüber reden, was junge Leute betrifft.

00:05:29: Natürlich werden sie durch ihre Eltern beeinflusst,

00:05:31: dass sie sagen, es wird euch nicht besser gehen

00:05:33: als uns.

00:05:35: Ich habe einen Unterschied,

00:05:37: den ich vorhin alle hervorgehoben habe.

00:05:39: Da bin ich überzeugt, dass sich das ändern wird.

00:05:41: Das ist immer so bei Politikern,

00:05:43: das ist eigentlich auch eine Tragik,

00:05:45: dass man ja für fünf Jahre bei uns in Sachsen

00:05:47: in den Landtag gewählt wird.

00:05:49: Oft in dieser Zeit, ja, das Korn gesehen wird.

00:05:51: Das heißt, die Ante dessen,

00:05:53: was wir jetzt an Ansiedlungen,

00:05:55: das sind immerhin in den letzten zwei Jahren

00:05:57: über 30 Milliarden allein für Sachsen gewesen,

00:05:59: dass das eben erst in Jahren

00:06:01: wirklich geerntet werden kann.

00:06:03: Das heißt, die Folge davon kommen kann.

00:06:05: Und das ist so ein Punkt,

00:06:07: wo ich glaube, dass die jungen Leute,

00:06:09: dass es ihnen doch besser gehen wird.

00:06:11: Weil sie Möglichkeiten eben auch in Ostdeutschern finden,

00:06:13: die sie bisher so in dieser Form nicht gefunden haben.

00:06:15: Und das ist für mich ein ganz wichtiges Zeichen.

00:06:17: Auch wenn die ostdeutschen Jugendlichen

00:06:19: im Moment wirklich auch in Sachsen

00:06:21: eine große AfD-Affinität gezeigt haben,

00:06:23: das haben Umfragen gezeigt.

00:06:25: Denke ich, dass das die Erfahrungen ihrer Eltern sind.

00:06:27: Die Erfahrungen, dass sie sagen,

00:06:29: wir haben schon mal eine Umwandlung,

00:06:31: eine Transformation, die man jetzt immer sagt, erlebt.

00:06:33: Und wir wissen, wie schwer die ist.

00:06:35: Das ist nicht nur die Erfahrung,

00:06:37: dass man das schaffen kann, sondern man weiß auch,

00:06:39: wie schwer das ist.

00:06:41: Und das schafft man einmal im Leben.

00:06:43: Das sehen wir ja noch 34 Jahren,

00:06:45: dass die Leute sich so ein bisschen ihren Wohlstand

00:06:47: aufgebaut haben.

00:06:49: Und eine neue Transformation,

00:06:51: die versorgt einfach Ängste,

00:06:53: dass man sagt, Leute, das schaffe ich kein zweites Mal.

00:06:55: Und das, was ich mir jetzt aufgebaut habe,

00:06:57: das haben die Menschen eben auch erlebt,

00:06:59: dass die Vereinigung erstmal alles auf Null gestellt war.

00:07:01: Das können sie kein zweites Mal.

00:07:03: Und deswegen ist auch die Skepsis

00:07:05: und die Sorge von neuen Transformationen,

00:07:07: die man als sehr positiv sehen kann,

00:07:09: aber für den einzelnen Betroffenen

00:07:11: wirklich sehr groß.

00:07:13: Und das transportieren sie natürlich auch auf ihre Kinder.

00:07:15: Ja, feststeht aber jedenfalls,

00:07:17: der Osten wählt

00:07:19: ganz anders als der Westen.

00:07:21: Und zwar immer deutlicher anders.

00:07:23: Wir haben ja alle die Grafik

00:07:25: nach der Europawahl gesehen,

00:07:27: die abbildet, welche Partei

00:07:29: wo stärkste Kraft geworden ist

00:07:31: und da erscheint Deutschland neu geteilt.

00:07:33: Na zu der gesamte Westen

00:07:35: ist CDU/CSU schwarz.

00:07:37: Der Osten fast komplett AfD-blau

00:07:39: und ihre SPD taucht nicht mehr auf.

00:07:41: Die haben übrigens, aber weil sie das eben gesagt haben,

00:07:43: ja nicht es seit fünf Jahren da

00:07:45: mit in der Regierung sitzt,

00:07:47: sondern schon länger.

00:07:49: Was ist passiert, dass sie,

00:07:51: dass sie als Person und die SPD

00:07:53: als Partei, die Wählerinnen und Wähler,

00:07:55: speziell die Wählerinnen und Wähler

00:07:57: im Osten nicht mehr erreichen?

00:07:59: Na ja, in Sachsen haben wir

00:08:01: immer schon eine besondere Situation gehabt.

00:08:03: Das wissen sie, seit der Wiedervereinigung

00:08:05: regiert bei uns die CDU.

00:08:07: Kann man sie ja aber ja nicht mit abfinden,

00:08:09: als Sozialdemokratin?

00:08:11: Nein, nie gar nicht. Aber das ist einfach,

00:08:13: dass die CDU in Sachsen auch der gute Bedingung vorgefunden hat.

00:08:15: Das heißt, das wirtschaftliche Entwicklung,

00:08:17: die in Sachsen vorangegangen sind,

00:08:19: in dem Industrie-Land, in dem Ingenieur-Land,

00:08:21: vorangegangen sind, wir hatten es etwas leichter als

00:08:23: vielleicht Sachsen-Anhalt oder Turing

00:08:25: und das war deutlich zu sagen.

00:08:27: Und insofern hat die CDU in relativ kurzer Zeit

00:08:29: damals mit Kurt Biedenkopf

00:08:31: große Erfolge erzählt in Sachsen.

00:08:33: Und das finden die Menschen,

00:08:35: das haben sie natürlich auch gesehen,

00:08:37: dass es bei uns ein Stück weit schneller gegangen ist,

00:08:39: als zum Beispiel in Sachsen-Anhalt.

00:08:41: Und deswegen hat sie die SPD in Sachsen

00:08:43: schon immer ein Stück weit schwere gehabt.

00:08:45: Das kann man über die Jahre auch an den Wahlergebnissen sehen.

00:08:47: Aber darauf können sie sich ja nicht ausruhen.

00:08:49: Nein, nie gar nicht. Sie will nur noch mal die Analyse

00:08:51: wählen. Das ist einfach eine andere Situation,

00:08:53: als wir sie in Brandenburg hatten oder in Mecklenburg

00:08:55: vorpommern. Das muss man zur Wahrheit dazusagen.

00:08:57: Zufrieden gehen wir es damit gar nicht.

00:08:59: Und es ist für mich auch ein Auftrag,

00:09:01: das muss man ganz deutlich sagen,

00:09:03: dass eine starke Wirtschaft eben auch

00:09:05: eine starke Sozialpolitik zur Feuerwehr hat.

00:09:07: Und Sachsen hat eine starke Wirtschaft mittlerweile.

00:09:09: Eine stabile Perspektive durch

00:09:11: diese Ansiedlung, die ich vorhin erwähnt habe,

00:09:13: 30 Milliarden für die nächsten Jahre,

00:09:15: die Schippindustrie, in die Forschung,

00:09:17: in die Bundeswehr-Standort,

00:09:19: der neu kommen wird nach Sachsen.

00:09:21: Das sind alles Entwicklungstendenzen,

00:09:23: die natürlich in der Zeit passiert sind,

00:09:25: als sie jetzt gerade mehr SPD-Bundesregierung haben.

00:09:27: Das verkennt man immer oft.

00:09:29: Deswegen ist es meine Aufgabe, den Leuten zu sagen,

00:09:31: dass die Perspektive für Sachsen ausordentlich positiv ist.

00:09:33: Und das, was ich zur Zeit ernebe,

00:09:35: ist, dass wir das Land und das Ergablich-Massiv,

00:09:37: das sage ich auch so deutlich,

00:09:39: massiv schlecht geredet wird.

00:09:41: Und wir haben nicht nur eine AfD in Sachsen.

00:09:43: Wir haben in Sachsen die Freien Sachsen,

00:09:45: die massiv rechtsradikal sind.

00:09:47: Wir haben in Sachsen die freien Wähler,

00:09:49: die auch sehr auf Opposition und auf alles ist schlecht aussehen.

00:09:51: Wir haben auch einen Ministerpräsidenten,

00:09:53: der sehr stark sagt, was alles nicht funktioniert.

00:09:55: Und das macht den Menschen den Eindruck,

00:09:57: dass in Sachsen überhaupt nichts funktioniert

00:09:59: und dem ist nicht so.

00:10:01: Wir sind nach Bayern das zweit geringste,

00:10:03: verschuldete Bundesland in Danz, Deutschland.

00:10:05: Darüber wird nicht besprochen, aber wir reden darüber,

00:10:07: dass wir keinen Euro Schulden aufnehmen dürfen.

00:10:09: Und für mich ist klar, starke Wirtschaftspolitik

00:10:11: und die haben wir in Sachsen,

00:10:13: macht es eben nicht so.

00:10:15: Und die haben wir in Sachsen,

00:10:17: macht es eben möglich, dass wir eine gute Sozialpolitik machen können.

00:10:19: Und diesen Zusammenhang herzustellen,

00:10:21: dass ohne uns in einem Landtag

00:10:23: diese Sozialpolitik wirklich hinten runterfallen würde.

00:10:25: Das ist meine Aufgabe jetzt als Spitzenkandidatin.

00:10:27: Der SPD kommt bundesweit im Moment

00:10:29: laut Ergebnis zur Europawahlkampf

00:10:31: auf 13,9 Prozent,

00:10:33: im Osten auf 9,5 Prozent.

00:10:35: Im aktuellen Sachsentrend

00:10:37: für Juni den Infratestima

00:10:39: für den MDR erhoben.

00:10:41: Das ist ein sehr guter Punkt.

00:10:43: Wenn der Infratestima für den MDR erhoben hat,

00:10:45: stehen Sie jetzt bei 7 Prozent.

00:10:47: Also das ist nicht viel.

00:10:49: Und es sind nur noch ein paar Wochen

00:10:51: bis zur Landtagswahl.

00:10:53: Verstehen Sie Ihre Sächsinnen und Sachsen

00:10:55: nicht mehr richtig,

00:10:57: wenn Sie all das, was Sie eben schon aufgezählt haben,

00:10:59: Erfolge, die Sie Ihrer Regierung zuschreiben,

00:11:01: bislang nicht an den Mann

00:11:03: oder die Frau haben bringen können.

00:11:05: Denn Sie sind ja nicht erst jetzt unterwegs,

00:11:07: sondern schon die ganze Zeit.

00:11:09: Ja, das ist immer eine eigene Artische Geschichte.

00:11:11: Ich verstehe die Menschen sehr gut

00:11:13: und das gleich vorwegzunennen.

00:11:15: Und viele sagen mir, Frau Köpping,

00:11:17: Sie machen ja eine gute Arbeit, aber die SPD.

00:11:19: Das ist immer so dieses Aber, was da hinten steht.

00:11:21: Und was wird der SPD denn angelastet, Frau Köpping?

00:11:23: Es ist sehr viel Bundespolitik.

00:11:25: Was sehr viel Bundespolitik,

00:11:27: was man im Moment als

00:11:29: als Last oder als

00:11:31: Beschwerde wahrnimmt.

00:11:33: Und ich versuche zu sagen,

00:11:35: Leute, hier geht es um die Landtagswahl.

00:11:37: Und genau das, was ich die Menschen,

00:11:39: da bin ich immer sehr klar,

00:11:41: die Menschen sich hier aufgebaut hat.

00:11:43: Nicht ich, wir haben die Rahmenbedingungen geschaffen.

00:11:45: Wir haben gesagt, was möglich ist in Sachsen,

00:11:47: dass das so nicht wertgeschätzt wird.

00:11:49: Ich finde, dass die Menschen unheimlich stolz sein können,

00:11:51: Sachsen, auf das, was sie sich selber durch

00:11:53: die Rahmenbedingungen der Politik

00:11:55: aufgebaut haben.

00:11:57: Und dieser Stolz, den möchte ich dem Menschen

00:11:59: im Wahlkampf zurückgeben

00:12:01: und ihnen sagen, das ist nicht euer Werk,

00:12:03: aber ohne diese Rahmenbedingungen

00:12:05: wäre das eben auch nicht möglich gewesen.

00:12:07: Ich habe eine Sozialstudie in Auftrag gegeben,

00:12:09: die kann man im Internet nachlesen.

00:12:11: Und da ist nochmal ganz klar deutlich geworden,

00:12:13: wie wichtig diese Sozialleistungen in den letzten

00:12:15: Jahren gewesen sind.

00:12:17: In den letzten Jahrzehntel.

00:12:19: Die waren insofern so wichtig,

00:12:21: weil die Menschen eben nicht noch mehr weggegangen sind.

00:12:23: Es sind ja schon fensiert 4,7 Millionen Menschen

00:12:25: 1990, 700.000

00:12:27: Menschen aus Sachsen weggegangen.

00:12:29: Und übrigens alles Leistungsträger,

00:12:31: Leute, die eine gute berufliche Perspektiv haben,

00:12:33: die sind in den Westen gegangen

00:12:35: und in den anderen Ländern.

00:12:37: Das heißt, die haben wir schon verloren.

00:12:39: Und deswegen ist es wichtig, dass die Menschen

00:12:41: diesen Zusammenhang erkennen

00:12:43: und nicht auf den Leinen gehen,

00:12:45: dass man sagt, wir geben zu viel für die Sozialpolitik aus.

00:12:47: Und deswegen auch mal kein Geld für Wirtschaftspolitik.

00:12:49: Ungekehrt ist es, starke Wirtschaft heißt gute Sozialpolitik.

00:12:51: Und das ist mein Aufgabe, das nahezubringen.

00:12:53: Das ist ein Kampf gegen Windmühlen.

00:12:55: Ich weiß das, muss man so deutlich sagen.

00:12:57: Ich habe es vorhin erwähnt, weil wir 4 Parteien haben,

00:12:59: die tatsächlich sagen, in Sachsen geht nichts voran.

00:13:01: Und das ist einfach schwer.

00:13:03: Da ist eine Partei dagegen zu halten.

00:13:05: Und sie sagen, Leute, es ist schwer umzusetzen.

00:13:07: Wir leben in Krisenzeiten, aber es wird umgesetzt.

00:13:09: Ich will etwas zu Ihrer politischen Biografie sagen.

00:13:11: Sie sind 1958, das ist erst mal Ihr Leben

00:13:13: im thürischen Nordhausen geboren.

00:13:15: Sind aber bei Ihren Großeltern in Grimmer in Sachsen aufgewachsen

00:13:17: und immer in Sachsen geblieben.

00:13:19: Sie haben sich schon zu DDR-Zeiten

00:13:21: kommunalpolitisch engagiert,

00:13:23: waren drei Jahre lang Mitglied der SED,

00:13:25: nach der Wende dann Bürgermeisterin,

00:13:27: die dann in Sachsen geblieben sind.

00:13:29: Sie haben sich schon zu DDR-Zeiten

00:13:31: geblieben, nach der Wende dann Bürgermeisterin

00:13:33: und Landräter im Landkreis Leipzig

00:13:35: von 2002 an als Mitglied der SPD.

00:13:37: Sie saßen von 2009 für die

00:13:39: bis 2019 im Sächsischen Landtag

00:13:41: und sind seit 2014,

00:13:43: also seit 10 Jahren Ministerin,

00:13:45: zunächst für Gleichstellung und Integration.

00:13:47: Seit fünf Jahren nun

00:13:49: Staatsministerin für Soziales

00:13:51: und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

00:13:53: im Kabinett von Michael Kretschmer.

00:13:55: Sie sind damit die einzige Ministerin

00:13:57: für die SED-Zeiten des Landes,

00:13:59: Sie sind damit die einzige Ministerin

00:14:01: für Gesellschaftlichen Zusammenhalt

00:14:03: in ganz Deutschland.

00:14:05: Und wer, wenn ich sie,

00:14:07: ich bleibe da nochmal dran,

00:14:09: müsste wissen, was sich die Sächsinnen

00:14:11: und Sachsen wirklich wünschen,

00:14:13: um zusammenzuhalten.

00:14:15: Denn das ist ja Ihr Sport.

00:14:17: Na ja, Sport ist gut gesagt.

00:14:19: Zwei kleine Korrekturen für die Biografie,

00:14:21: dass es hinterher nicht Nachfragen gibt.

00:14:23: Ich bin nicht in Grimmer aufgewachsen,

00:14:25: sondern in Launhof, das ist nicht weit von Grimmer.

00:14:27: Das war auch schon 1989 bis 90

00:14:29: Bürgermeisterin in der Gemeinde

00:14:31: Großpösenheim, der ich dann auch

00:14:33: ab dem Jahr 94 wieder Bürgermeisterin war.

00:14:35: Stimmt. Also, das ist so richtig.

00:14:37: Damit hinterher nicht jemand sagt,

00:14:39: stimmt ja gar nicht, was erzählt worden ist.

00:14:41: Ja, genau so.

00:14:43: Zum Gesellschaftlichen Zusammenhalt,

00:14:45: das war mein Wunsch.

00:14:47: Im letzten Koalitionsvertrag,

00:14:49: dass wir genau dieses Thema an den Vordergrund stellen.

00:14:51: Und wenn man ehrlich ist,

00:14:53: hat man damals so ein bisschen das vielleicht belächelt,

00:14:55: dass wir brauchen gesellschaftlichen Zusammenhalt.

00:14:57: Und ich durfte ja auch schon bei Ihnen

00:14:59: zweimal der Tugschuh sein

00:15:01: und habe genau darüber gesprochen,

00:15:03: welche Umbrüche die Menschen wahrgenommen haben

00:15:05: und dass es eben nicht darum geht,

00:15:07: den ärmeren Unterneiden neidisch etwas abzusprechen,

00:15:09: wie das im Moment immer und immer

00:15:11: wieder getan wird, sondern dass es darum geht,

00:15:13: dass wir Gerechtigkeit wollen,

00:15:15: auch politische Gerechtigkeit.

00:15:17: Und die besteht eben darum,

00:15:19: dass hier jeder eine gleiche Chance hat

00:15:21: und dass wir eben gleiche Löhne haben.

00:15:23: Und die Menschen, die schon an die Vordergrund diskutiert haben,

00:15:25: und das sind ja nicht am Ende.

00:15:27: Und ich hoffe nur so,

00:15:29: ich glaube, dass die Menschen ganz schön ungeduldig sind

00:15:31: und das nicht zu Unrecht.

00:15:33: Die erwarten, dass es endlich diese Angleichung gibt.

00:15:35: Und deswegen sind die auch so verzweigelt und sagen,

00:15:37: "Mehr, die reden ja alle darüber,

00:15:39: aber wer verändert denn das nun?"

00:15:41: Dass das natürlich in der politischen Landschaft

00:15:43: immer Schritt für Schritt geht,

00:15:45: das gehört zur Wahrheit auch dazu.

00:15:47: Und deswegen bin ich so empört

00:15:49: über populistische Äußerungen,

00:15:51: die Menschen wohl wisselt, dass sie es nicht halten können.

00:15:53: Ich mache es mal so ein bisschen ganz platten.

00:15:55: Friedrich Merz,

00:15:57: der über Ostdeutschland spricht,

00:15:59: da kann ich immer nur sagen,

00:16:01: man muss ja jeden Arten froh sein und sagen,

00:16:03: "Danke schön, dass ich zur Zeit nicht regieren muss."

00:16:05: Weil auch er könnte die Probleme

00:16:07: von heute auf morgen nicht lösen.

00:16:09: Er hat auch die internationalen Krisen.

00:16:11: Er hat auch die internationalen Belastungen,

00:16:13: die wir haben.

00:16:15: Er hat auch mit Inflation zu kämpfen.

00:16:17: Und das merke ich immer wieder,

00:16:19: dass die Menschen ausgeblendet wird

00:16:21: und nur noch aktuellen Regierungen

00:16:23: an die Ferse gehäftet wird,

00:16:25: ohne damit zu rechnen,

00:16:27: dass wenn er regieren müsste,

00:16:29: er die Probleme auch lesen muss.

00:16:31: Und deswegen verlangt eigentlich die Leute,

00:16:33: dass so große Parteien wie die CDU und SPD

00:16:35: das sie zusammenarbeiten,

00:16:37: auch wenn es mal in der Opposition ist,

00:16:39: dass man gemeinsame Zukunftspläne schmiedet.

00:16:41: Das vermissen sie Menschen eben sehr.

00:16:43: Und dieses herunterbrechen auf die Landesregierung,

00:16:45: das spüre ich immer wieder,

00:16:47: das ist das, was der Ministerpräsident

00:16:49: von der CDU/CSU-Fraktion

00:16:51: im Jahr 2015 anwesend hat.

00:16:53: Da könnte ich jetzt viele Dinge aufnennen,

00:16:55: die wir gerade auf meinem Geschäftsbereich,

00:16:57: meine Depfse mal,

00:16:59: als wir uns gesehen haben,

00:17:01: da hatte ich mit der Flüchtlingswelle zu tun,

00:17:03: die ja 2015 gekommen ist.

00:17:05: Das sind ja auch 69.000 Menschen nach Sachsen gekommen,

00:17:07: von denen im Übrigen

00:17:09: 72 Prozent heute in Arbeit sind.

00:17:11: Auch darüber redet niemand.

00:17:13: So, dann hatte ich gesagt,

00:17:15: nicht nur ich, sondern alle natürlich weltweit,

00:17:17: also auch eine ganz schwierige Zeit,

00:17:19: wo Menschen natürlich,

00:17:21: und es wird mir dann immer wieder auf den Straßen gegeben,

00:17:23: ja, ich habe zwar eine Corona-Unterstützung bekommen,

00:17:25: aber ich muss mich ein Teil zurückzahlen.

00:17:27: Das heißt, die Verzweiflung, die ist natürlich riesig,

00:17:29: aber diese Verzweiflung, die hätte auch ein Friedrich Merz.

00:17:31: Und deswegen erwarte ich einfach,

00:17:33: dass sie großen Parteien

00:17:35: ein Stück weit zusammenarbeiten,

00:17:37: um nicht der AfD das Held zu überlassen

00:17:39: oder auf ein BSW,

00:17:41: der Herr Dinge verspricht, die er nicht halten wird.

00:17:43: Und das ist eine populistische Art und Weise,

00:17:45: wo die Menschen glauben,

00:17:47: dass man erst durch eine einfache Antwort

00:17:49: eine schnelle Lösung findet und die wird verschgeben.

00:17:51: Wenn ich Ihnen zuhöre, Frau Köpping,

00:17:53: dann bin ich geneigt, bei ganz vielem immer zu nicken.

00:17:55: Denke aber gleichzeitig,

00:17:57: Wählerinnen und Wähler

00:17:59: im Osten, auch in Sachsen,

00:18:01: sind ja nicht dumm.

00:18:03: Die denken auch über sowas nach.

00:18:05: Die lesen was, die kriegen was mit,

00:18:07: möglicherweise auch manchmal gefiltert in ihren Blasen,

00:18:09: sei es drum.

00:18:11: Aber es ist ja nicht so,

00:18:13: also ob das, was sie uns da entwickeln,

00:18:15: vorbeiginge an Menschen.

00:18:17: Was ist dann aber der Fehler im System

00:18:19: und in dem was die,

00:18:21: sagen wir, etablierten

00:18:23: demokratischen Parteien anbieten,

00:18:25: wenn in Sachsen,

00:18:27: bei der Europawahl, 31,8%

00:18:29: der Wählerinnen und Wähler,

00:18:31: die AfD wählen,

00:18:33: eine in Teilen

00:18:35: rechtsextremistische

00:18:37: im Landesverband Sachsen

00:18:39: sogar als gesichert

00:18:41: rechtsextremistisch eingestufte Partei.

00:18:43: Ja, ich glaube, dass die Geduld

00:18:47: der Menschen einfach am Ende ist.

00:18:49: Auf der einen Seite, ich sag mal so,

00:18:51: nach der Flüchtlingskrise,

00:18:53: auch nach Corona, hatte man so ein bisschen das Gefühl,

00:18:55: jetzt wird's wieder ruhiger.

00:18:57: Jetzt gehen wir wieder in den Alltag über

00:18:59: und diese Krisen gehen ja an den Menschen nicht vorbei.

00:19:01: Ich hab ja gerade vorhin auch wieder Beispiele erzählt,

00:19:03: neben der Aufarbeitung, was Corona betrifft,

00:19:05: wo ich auch meine Vorschläge gemacht hab,

00:19:07: schon länger übrigens schon seit einem Jahr.

00:19:09: Und hat Kommission, sagen Sie,

00:19:11: und der Kanzler sagt jetzt Bürgerrat.

00:19:13: Ja, da kann man sich drüber streiten,

00:19:15: was das Bessere ist, wichtig ist, dass es gemacht wird.

00:19:17: Und dass tatsächlich die Menschen

00:19:19: das Gefühl bekommen, dass wir sowohl mit feinern,

00:19:21: die natürlich in der Zeit gemacht wurden,

00:19:23: sondern die immer mit dem aktuellen

00:19:25: Erkenntnisstand zu tun hatten,

00:19:27: dass man sich vorbereitet auf eine neue Krise,

00:19:29: wenn sie den kommen und sie auch alle nicht hoffen,

00:19:31: dass sie kommt, aber wir wissen es eben nicht

00:19:33: und darauf muss man vorbereitet sein.

00:19:35: Und auch, dass man durchaus kritisch aufarbeitet,

00:19:37: was war gut und was war nicht so gut,

00:19:39: gerade was die Bereiche betrifft wäre,

00:19:41: hat welche Entscheidungen getroffen,

00:19:43: um es mal ganz deutlich zu sagen.

00:19:45: Es ist ja jüngst auch von Olaf Scholz noch mal gesagt worden,

00:19:48: dass wir zu viele Schulschließungen zum Beispiel in Deutschland gemacht haben.

00:19:51: Wir hätten in Sachsen die letzte Schulschließung nicht beschlossen.

00:19:54: Aber jetzt haben sie beschließen müssen,

00:19:56: weil es der Bundestag beschlossen hat.

00:19:58: Also insofern muss man diese Zusammenhänge nochmal aufarbeiten.

00:20:00: Da bin ich sehr dafür, um den Menschen ganz klar zu sagen,

00:20:02: dass auch Politiker mit Fehlungen und mit guten Entscheidungen

00:20:05: gut miteinander umgehen können.

00:20:07: Aber dann kam eben auch noch diese Ukrainekrieg.

00:20:10: Dass dieser vierterne Überfall Russlands auf die Ukraine

00:20:13: und es war wieder ein tiefer Einschnitt,

00:20:15: das wissen wir durch die Energiekrise,

00:20:17: durch die Inflation, die alle damit zusammengegangen haben

00:20:20: und wieder gab es eine neue Belastung für die Menschen.

00:20:23: Und diese Häufigkeit an Belastung kommt in Ostdeutschland

00:20:26: viel viel schneller an den West als in Westdeutschland.

00:20:28: Das hängt mit denen zusammen, was ich eingangs gesagt habe.

00:20:31: Ich meine, wenn jemand in Westdeutschland tatsächlich eine Krise erlebt

00:20:34: und er kriegt eine Energierechnung von 700 Euro oder 1000 Euro,

00:20:38: dann kann der an seine Rücklagen greifen,

00:20:40: in den meisten Fällen natürlich auch nicht in allen.

00:20:42: Aber wenn er eben diese Rücklage nicht hat

00:20:45: und plötzlich zum Sozialfall wird,

00:20:47: dann ist das ein Einschnitt, den Menschen, die 34 Jahre so hart gearbeitet haben

00:20:52: und sich was aufgebaut haben, den sie einfach negativ honorieren müssen.

00:20:56: Und das ist der Unterschied zwischen Ost und West

00:20:58: und deswegen haben sie gesagt, krieg es nicht hin.

00:21:00: Die SPD nicht, die CDU nicht, die etablierten Parteien nicht.

00:21:03: Was sollen wir jetzt tun? Die kriegen es nicht hin.

00:21:05: Das ist der Eindruck, der vermittelt wird.

00:21:07: Und ich finde, dass wir diese positiven Botschaften,

00:21:10: dass wir es hinkriegen, wir haben die Energiekrise gemeistert.

00:21:13: Es gibt wunderbare Übersichten, wie die Energiekosten in Deutschland sind,

00:21:16: wie sie in anderen Ländern sind.

00:21:18: Also dieses Narrativ, dass wir da weit, weit vorne liegen,

00:21:21: stimmt eben einfach nicht, dass man das eben auch miteinander diskutieren muss

00:21:25: und dass in manchmal die Reichweiten gerade über die digitalen Medien

00:21:29: nicht ausreichend, die wir dort haben.

00:21:32: Das sind uns andere Parteien voraus, da muss man sich kritisch an die Nase fassen.

00:21:35: Das ist eine wenig gut genugende Kommunikation.

00:21:37: Das Bündnis Sarah Wagenknecht, haben Sie eben auch schon mal angetippt,

00:21:40: kommt im Sachsentrend auf 15 Prozent jetzt aktuell im Juni.

00:21:45: Das ist die Umfrage, die Infratestima für den MDR macht.

00:21:48: Im Thüringen trennt sogar auf 21 Prozent aus dem Stand eine neu gegründete Partei.

00:21:55: Versteht Sarah Wagenknecht, die wie Sie in Thüringen geboren ist,

00:21:58: die Ostdeutschen am Entbesser als Sie?

00:22:01: Ich will jetzt nicht gegen Sarah Wagenknecht sprechen,

00:22:04: weil sie ja gar nicht antritt bei uns zu wahlen.

00:22:07: Man muss sich doch mal das Personal ansehen, was im Sachsen antritt,

00:22:10: was auch nicht despektierlich sein soll.

00:22:12: Auch es ist irgendwie nicht sagen, Wagenknecht.

00:22:15: Und ich glaube, dass Sie seit vielen, vielen Jahren nicht mehr am Osten leben.

00:22:18: Anders als ich.

00:22:20: Ich bin nämlich geblieben und habe gesagt,

00:22:22: ich möchte hier was mit aufbauen, ich möchte hier mit anfassen.

00:22:25: Das ist ein großer Unterschied zwischen uns.

00:22:27: Und ich glaube, dass einfach diese populistischen Thesen,

00:22:30: man braucht ja nur mal mit Russland verhandeln, da gibt es wieder Frieden,

00:22:33: dass diese Thesen sehr verhänglich sind.

00:22:36: Viele Menschen wünschen sich, dass es, glaube ich,

00:22:38: auch keinen Unterschied in Ost und Westfrieden,

00:22:40: aber die Lienerinnen und Ukraine im Übrigen auch.

00:22:44: Genau so.

00:22:46: Aber dieses Narrativ,

00:22:48: das ist einfach eine verfängliche Botschaft,

00:22:51: die sie auch nicht umsetzen kann.

00:22:53: Und das weiß sie eigentlich auch.

00:22:55: Und deswegen finde ich, dass so brandgefährlich diese Botschaften

00:22:58: in die Bevölkerung zu setzen.

00:23:00: Und das andere ist, dass wir natürlich alle in Haushaltswängen sind,

00:23:03: das ist nämlich, dass sie sagt, sie will die soziale Gerechtigkeit stärken.

00:23:06: Da ist sie genauso gebunden,

00:23:08: da die haushaltrechtlichen Möglichkeiten ging ja auch.

00:23:10: Und das wird ganz schnell auf den Boden fallen,

00:23:13: aber es ist jeden Moment offensichtlich eine Hoffnung für die Menschen,

00:23:16: dass sie etwas anderes machen können.

00:23:18: Und deswegen bin ich so,

00:23:20: was ich uns übernehme als regierende Parteien,

00:23:22: das muss man auch mal ganz klar sagen,

00:23:24: dass wir gerade bei Themen wie Entbürokratisierung,

00:23:27: die ja wie eine Monstranz vor sich hergetragen werden,

00:23:29: die sind ein Problem, aber der schafft dann dieses Problem.

00:23:33: Und da können wir doch nicht nur nach Brüssel gucken

00:23:35: oder können wir doch nicht nur nach Berlin gucken.

00:23:37: Ich habe gerade sehr schönes persönliches Beispiel,

00:23:39: was ich erlebe,

00:23:41: in meinem Bereich, wo ich selbst von einem Untersuchungsausschuss aus

00:23:43: auftreten muss,

00:23:45: so auf Vereinbarung von Förderrichtlinien.

00:23:47: Klingt langweilig,

00:23:49: für den ersten Moment bedeutet er dafür ganz viel,

00:23:51: in vielen Bereichen, auf dem Kultur, im Sport,

00:23:53: aber eben auch bei mir im Bereich der Integration,

00:23:55: der demokratischen Bildung, des Weltaufendensachs unterwegs sind,

00:23:58: dass die eben aufgrund dieser Maßgaben, die wir erhalten,

00:24:01: statt 8 Seiten Fördermittelanträge

00:24:03: zukünftig 14 Seiten ausfüllen.

00:24:05: Das ist das, was wir machen,

00:24:07: weil wir uns ununterprochen in die enge Treiben lasselt

00:24:09: durch jeden Widerstand, der irgendwo entsteht,

00:24:11: statt hier zusammen zu halten und sagen,

00:24:13: "Nee, auf wir wollen Entbürokratisierung,

00:24:15: wir wollen einfache Verfahren,

00:24:17: dass die Menschen davon partizibieren können,

00:24:19: um mal ein Beispiel zu nennen."

00:24:21: Und das sind so Dinge, wo ich glaube, da können wir wirklich besser sein,

00:24:23: als regierende Parteien

00:24:25: und ich hoffe einfach, dass die Chance gegeben wird,

00:24:27: auch nach Normal,

00:24:29: in diesem Jahr, im 1. September,

00:24:31: dass wir dort nochmal richtig kräftig zu lange sagen,

00:24:33: "Leute, so geht es nicht weiter,

00:24:35: wenn wir es selber noch auf die Füße stellen

00:24:37: und alles herkomplizieren,

00:24:39: weil wir die Angst vor dritten, vierten, fünften haben,

00:24:41: dann sollten wir uns selber an die Nase fassen

00:24:43: an das Verein, und das möchte ich."

00:24:45: Das habe ich auch in Teilen getan im Übrigen.

00:24:47: Wir fragen ja in dieser Folge, bleibt der Osten

00:24:49: immer anders, weil Steffen Mau

00:24:51: behauptet oder die These aufstellt,

00:24:53: der Osten sei nun

00:24:55: anders und er bliebe auch so.

00:24:57: Einer der Punkte,

00:24:59: die Steffen Mau da macht,

00:25:01: ist der, den Sie jetzt auch selbstkritisch

00:25:03: angesprochen haben,

00:25:05: er sagt,

00:25:07: der Osten hat eine ausgemachte,

00:25:09: sich immer weiter

00:25:11: verfestigende

00:25:13: Parteienpolitikverdrossenheit,

00:25:15: also ein Verdruss

00:25:17: an der Parteienpolitik, an dem was

00:25:19: etablierte Parteien an Politik

00:25:21: machen und bislang gemacht haben.

00:25:23: Gemeint ist also,

00:25:25: die etablierten demokratischen Parteien

00:25:27: bekommen kein Bein mehr auf den Boden,

00:25:29: verlieren immer mehr an Zustimme

00:25:31: und auch an Mitgliedern.

00:25:33: Lässt sich das tatsächlich

00:25:35: nochmal umwandeln, denn es trifft

00:25:37: die SPD härter als die CDU

00:25:39: und da haben sie eben gesagt,

00:25:41: ja, da gibt es historische Gründe für,

00:25:43: woraus man jetzt auch machen könnte,

00:25:45: mache ich jetzt mal kurz, ja,

00:25:47: dann ist das eben so und dann bleibt das auch so.

00:25:49: Jetzt gibt es mehr historische Gründe,

00:25:51: also das haben sie ja angeführt,

00:25:53: dass ich auch mal drei Jahre in der SED war

00:25:55: und wer in solchen Parteien war,

00:25:57: übrigens auch in Gewerkschaften oder Ähnlichem,

00:25:59: der ist danach

00:26:01: ja ein ganzes Stück weit auch

00:26:03: beschimpft worden,

00:26:05: ausgegrenzt worden.

00:26:07: Das war,

00:26:09: da war man in

00:26:11: einer halben Vorderlandsverrederung,

00:26:13: das so deutlich zu sagen

00:26:15: und das hat natürlich Menschen geprägt, mich ja auch.

00:26:17: Sie haben es dort umgenannt, ich war viele Jahre parteilos,

00:26:19: weil ich gesagt habe, ne, ne Partei,

00:26:21: gehst du nicht wieder.

00:26:23: Und das ist ganz tief in den Menschen verhaftet,

00:26:25: dass man durchaus auch schnell mal zu den Verlierungen

00:26:27: gehören kann.

00:26:29: Und dieses Narrativ, dass man ganz schnell Verlierer ist,

00:26:31: weil man in der Gewerkschaft war,

00:26:33: weil man in der Verteilung ist,

00:26:35: das ist nach wie vor da und auch das

00:26:37: war erbraucht Generationen.

00:26:39: Und nun habe ich auch so einen Punkt,

00:26:41: der glaube ich an die Gesellschaft auch gerichtet ist,

00:26:43: wie man mit Politikern, Politikerinnen,

00:26:45: mit Parteien eben auch im öffentlichen Umgeht.

00:26:47: Das will ich auch nochmal erwähnen.

00:26:49: Da brauche ich mich manchmal, mein Gott,

00:26:51: wer soll denn diese Politiker-Tätigkeit noch machen?

00:26:53: Wenn man von vorneherein nur immer sagt,

00:26:55: Politiker ist passeh auf mal schlecht.

00:26:57: Das ist ja die Botschaft, die wir oft gesendet bekommen

00:26:59: und ich merke das auch, wenn ich positive

00:27:01: Erfahrungen habe, positive

00:27:03: Besucher habe vor Ort oder sonst irgendwo,

00:27:05: die werden selten berichtet.

00:27:07: Aber es wird sofort aus dem gleichen Bereich

00:27:09: das Negative berichtet.

00:27:11: Ich verstehe den Hintergrund, das verstehe ich alles.

00:27:13: Aber es kommt natürlich bei den Menschen immer

00:27:15: das Skandal an, dann nicht auf positiver.

00:27:17: Und das ist auch eine Sache, wo ich glaube,

00:27:19: wir müssen uns überlegen, wie wir mit Politikerinnen,

00:27:21: Politikerinnen, da fange ich bei einem Botschaftsrat an,

00:27:23: bis zum Gemeinderat, dem Stadtrat,

00:27:25: den Kreisrat, den Bürgermeisterin,

00:27:27: der Bürgermeister, dem Landrat und den Ministerl umgehen.

00:27:29: Also das sind Menschen,

00:27:31: die das Beste für die Menschen wollen.

00:27:33: Das ist nicht immer richtig.

00:27:35: Das will ich doch nie ausschließen.

00:27:37: Auch Politiker können auch Fehler machen.

00:27:39: Das ist doch völlig klar.

00:27:41: Aber sie sind immer von Mehrheitsmeinungen getragen.

00:27:43: Sie sind immer mit Beschlüssen getragen.

00:27:45: Und dass das dann so verunglimmst wird,

00:27:47: da frage ich mich manchmal,

00:27:49: welche Qualität an Politikerin soll denn in Zukunft

00:27:51: noch Politik machen?

00:27:53: Also die frage ich, stelle ich mich schon sehr oft.

00:27:55: Und dann denkt man immer,

00:27:57: wer der oder der nicht nimmt,

00:27:59: der werden wir mal zeigen, da wählen wir die eben nicht mehr.

00:28:01: Ich sage mal so,

00:28:03: ich habe schon mal außerhalb der Politik einen neuen Weg gegangen.

00:28:05: Jetzt bin ich in einem Alter,

00:28:07: wo ich es glaube ich gar nicht mehr muss.

00:28:09: Aber das ist doch nicht für den Politiker der Schaden,

00:28:11: sondern es ist für die Gesellschaft.

00:28:13: Und ich habe wirklich große Sorge,

00:28:15: dass die Menschen sachsen sich das,

00:28:17: was sie sich jetzt 34 Jahre lang aufgebaut haben.

00:28:19: Und was man in jeder Gemeinde

00:28:21: im Stadt wählen kann,

00:28:23: dass sie sich das jetzt kaputt machen.

00:28:25: Und das finde ich außerordentlich bedauerlich.

00:28:27: Sie haben Frau Köpping 2018

00:28:29: ein Buch geschrieben,

00:28:31: das hieß "Integriert doch erst mal uns".

00:28:33: Das war ein Satz, den Sie damals

00:28:35: in vielen Gesprächen gehört haben,

00:28:37: die Sie mit Bürgerinnen und Bürgern geführt haben,

00:28:39: zum Teil auch am Rande

00:28:41: der Pegida-Demonstrationen.

00:28:43: "Integriert doch erst mal uns"

00:28:45: war die Forderung der Mensch,

00:28:47: ich glaube vor allen Dingen von Männern,

00:28:49: die das zu Ihnen gesagt haben,

00:28:51: wenn ich das bei meiner Kollegin Anne Hähnig,

00:28:53: die auch manchmal bei unserem Podcast zu Gast,

00:28:55: das richtig nachgelesen habe.

00:28:57: "Integriert doch erst mal uns" war die Forderung,

00:28:59: dass Deutschland doch bitteschön

00:29:01: auch die Geschichte der Ostdeutschen,

00:29:03: ihre Demütigungen und Verletzungen,

00:29:05: auch die Lebensbrüche

00:29:07: der 90er Jahre sehen sollte,

00:29:09: statt sich in Anführungsstrichen

00:29:11: nur um Geflüchtete zu kümmern.

00:29:13: Gibt es diesen Wunsch nach Integration gerichtet an die Politikerinnen und Politiker der etablierten

00:29:20: Parteien, auch der SPD noch, oder ist der Zug abgefahren?

00:29:23: Nein, den gibt es nach wie vor noch.

00:29:26: Das ist nicht abgefahren.

00:29:27: Es gibt Themen, die sind abgearbeitet, wenn man das so sagen darf.

00:29:31: Also eine der Forderungen in dem Buch war ja damals nach wie vor Angleichung der Renten.

00:29:34: Das ist mittlerweile erfolgt, auch wenn das 33 Jahre gedauert hat.

00:29:38: Das ist natürlich eine Zeit, wo alle auch den Kopfschütteln sagen, wie kann das sein?

00:29:42: Aber wir haben ihnen die anderen Probleme, die ich vorhin auch schon genannt habe, die

00:29:46: Lohnangleichung nach Mipur.

00:29:48: Oder eben auch der wirtschaftliche Aufschwung des Ostens, dass es eben tatsächlich auch

00:29:53: Konzerne geben sollte, wie das jetzt, zum Beispiel bei der Schutzansiedlung und ähnlichen

00:29:57: Ja, der Fall ist.

00:29:58: Das baut sich langsam auf.

00:30:01: Aber da muss ich auch sagen, dass in die Menschen sehr, weiß ich, ob das ungeduldig das richtige

00:30:06: Wurz ist nach 34 Jahren.

00:30:07: Nach über 30 Jahren ist Geduld irgendwann mal im Ende.

00:30:11: Aber das ist sehr spät erfolgt.

00:30:12: Ja, das ist sehr spät.

00:30:13: Und da, das ist so ein Punkt, da ist sie geduld am Ende.

00:30:15: Genau das ist ja das Problem.

00:30:16: Und ich mache es mal also um ganz tollen Beispiel.

00:30:19: Wir reden den ganzen Tag über Geld.

00:30:20: Ich sage immer, wenn den Bürgermeisterin oder den Bürgermeister in seiner Gemeinde

00:30:24: kein stabilen Haushalt hat und den Gemeinderat nichts mehr zu entscheiden hat, außer die

00:30:28: sogenannten Pflichtaufgaben, die also die Gemeinde machen muss, ob ihr das wollt oder

00:30:32: nicht, dann sagt er irgendwann, was ist mein demokratisches Instrument.

00:30:36: Und deswegen bin ich ein Verfechter, starke Gemeinden, starke Städte, starke Landkreise.

00:30:41: Weil dort fängt Politik an, dort redet man gut über sein Land oder dort redet man schlecht

00:30:45: über sein Land.

00:30:46: Das heißt, wir müssen diese Kommunen anders finanziell ausstatten.

00:30:50: Und das ist eines der Aufgaben, die wir als Land zu leisten haben.

00:30:53: Das ist nicht der Bund.

00:30:55: Und deswegen ärgte ich mich immer, wenn so Äußerungen kommen.

00:30:58: Ja, da haben wir Gesetze beschlossen im Bund, die jetzt ganz viele Kosten auf die Kommunen

00:31:02: herunterbrechen.

00:31:03: Das haben wir aber alle getan.

00:31:05: Wir haben die CDU, wie die SPD.

00:31:06: Deswegen muss man sich zum Beispiel an dieser Stelle nochmal neu über die Kostenverteilung

00:31:10: an so eine Stelle sprechen.

00:31:11: Und ich sage uns, abgehabt ist was von gestern, nun seht alle zu, wie ihr klar kommt.

00:31:15: Wir brauchen diese Zusammenhalt zwischen Kommunen, Land und Bund.

00:31:19: Diese drei Einigkeit, wenn die wieder da ist und die vermissen die Menschen, dann kann

00:31:23: man auch sagen, es geht politisch was voran.

00:31:25: Aber wenn der Bürgermeister den ganzen Tag schimpft und sagt, ich kann euch den Kindergarten

00:31:30: nicht sanieren, ich habe einfach kein Geld dafür.

00:31:32: Oder 300 Millionen Sachsen fehlen für Schulsanierung.

00:31:35: Dann schimpft er auf den Freistaat auf das Land.

00:31:38: Und da sagen die Menschen nicht, die Köpping ist ja dafür gar nicht zuständig, sondern

00:31:42: da sagen die, das erledigen die nicht.

00:31:44: Und auch die CDU nicht.

00:31:46: Und das ist der Krebsschaden, den ich sehe bei den demokratischen Prozessen im Osten,

00:31:51: dass die ostdeutsche Bundesländer gerade die Kommunen ihre Handlungsspieler in der

00:31:54: Verlohren haben und Schweine und Sägebürgermeisterinnen dann treten.

00:31:57: Und ich weiß wovon ich spreche, wenn wir damals in den 90er Jahren.

00:32:01: Und es war damals mit Kurt Biedenkopf.

00:32:03: So eine Politik vor Folg hätten wir das heute tun.

00:32:06: Hätten wir das dann niemals so aufbauen können wie es jetzt ist.

00:32:09: In diesen Drang, diese Bereitschaft wieder zu investieren in den Städten, in den Gemeinden.

00:32:15: Und natürlich damit auch im Land, die informe ist.

00:32:18: Und den müssen wir durchsetzen, ist mein Ziel.

00:32:20: Aber sie beobachten natürlich genauso wie alle anderen auch, dass die AfD ihre Chance auch

00:32:27: in den Kommunen und in den Landkreisen sucht und findet.

00:32:32: Die haben ja der Erfolg.

00:32:33: Ja, das ist ja genau der Punkt.

00:32:36: Wenn der Landrat da steht und sagt, ich kann das nicht, wir haben kein Geld dafür.

00:32:40: Der Haushalt eines Landkreises hat noch ein Prozent zum Teil Spielraum für freiwillige

00:32:44: Aufgaben.

00:32:45: Freiwillige Aufgaben, zum Beispiel in Schwimmbad, was der Landkreis betreibt oder ähnliches.

00:32:49: Also Dinge, die für die Menschen vor Ort unglaublich wichtig sind.

00:32:53: Was soll sie denn den Menschen sagen, der an seiner Gemeinde, nehmen wir nochmal das Schwimmbad,

00:32:57: immer in Schwimmbad gehabt hat, sogar zu DDR-Zeiten, wo ja nun wirklich viel marode Politik da

00:33:02: war und plötzlich geht das alles nicht mehr aus finanziellen Gründen.

00:33:05: Das verstehen die Menschen nicht und zurecht.

00:33:06: Und gleichzeitig wird wirklich bundesweit natürlich auch für andere Länder Hilfe geleistet.

00:33:12: Jetzt immer wieder bei dem Thema integriert doch erstmal uns, wo sie sagen dafür haben wir

00:33:16: Geld, aber dafür eben nicht.

00:33:17: Und deswegen die Stärkung der Kommunen.

00:33:19: Das ist für mich das A und O für gute Politik, dass man eben Landespolitik und Kommunalpolitik

00:33:24: wieder zusammenwendet.

00:33:25: Und der Einbürgermeister, übrigens auch Ministerpräsident dabei, gesagt, er vermisst, dass die kommunale

00:33:30: Ebene und die Landesebene wirklich eng zusammenarbeiten und die Probleme gemeinsam lösen.

00:33:35: Und das ist eine Sache, da kann ich auf Berlin schimpfen, wie ich will, das müssen wir lösen

00:33:38: in Sachsen.

00:33:39: Gehen wir mal weg vom Geld hin zu den Haltungen, die in der DDR-sozialisierten Menschen haben

00:33:46: ja Erfahrungen mit einer echten Diktatur.

00:33:48: Muss man das eigentlich verstehen, dass ein erklättlicher Teil von ihnen putinfreundlich

00:33:54: denkt und Parteien wählt, die dessen Politik und auch dessen Kriegskurs verteidigen?

00:33:59: Also putinfreundlich sind die wenigsten, die ich kenne.

00:34:04: Aber sie wollen, dass das verhandelt wird, dass man Frieden miteinander schließt.

00:34:08: Das nochmal, das unterscheidet gar nicht Ost und West.

00:34:11: Das waren Menschen, das war wahrscheinlich auch Frieden.

00:34:13: Die Wege dahin, die sind sehr unterschiedlich.

00:34:15: Und das sind wir eben wieder bei dieser Diskussion.

00:34:17: Wenn es nicht für alle reicht, wieso reicht es dann für Waffellieferung?

00:34:20: Wieso reicht es dann für Unterstützung?

00:34:22: Also das ist die Botschaft.

00:34:23: Das ist wirklich wie in der Flüchtlingskrise genauso gewesen, dass man eben gesagt hat,

00:34:28: wie soll man für die Geld und für uns nicht.

00:34:30: Sie gleiche Diskussion, die wir jetzt hören.

00:34:32: Und deswegen ist es so wichtig.

00:34:33: Ich habe einigangs gesagt, Sachsen ist das zweit geringst verschuldete Bundesland nach

00:34:38: Bayern, dass wir wirklich diese Aufbruchsstimmung, die wir haben in Sachsen und die da ist und

00:34:42: die notwendig ist, in Investitionen.

00:34:45: Wir haben zum Beispiel einen Vorschlag gemacht, dass wir in Investitionsfonds gründen, wo

00:34:49: wir sagen, bitteschön, da brauchen wir nicht mal Schulden aufnehmen.

00:34:51: So sagst du nicht mal, das müssten wir.

00:34:53: Aber diese Bereitschaft, die muss da sein, damit wir starke Kommunen haben, die dieses

00:34:57: Narrativ, die natürlich dann die AfD besetzt.

00:35:00: Weil die sagen, ihr könnt ja gar nicht umschließen, ihr könnt ja gar nicht umsetzen, auch du

00:35:03: Landrat nicht.

00:35:04: Das ist genau die Lücke, in die die reinschlagen.

00:35:07: Und deswegen ist es so wichtig, dass wir die Kommunen stärken, damit die wieder das Gefühl

00:35:10: an, dass sie für uns der wichtigste Partner sind.

00:35:12: Und das sind sie.

00:35:13: Ist die militärische Unterstützung der Ukraine im Angriffskrieg den Putin gegen die Ukraine

00:35:18: führt inzwischen ein Problem für sie als Spitzenkandidatin der SPD.

00:35:23: Denn laut einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen aus dem Juni wünschen sich in Ostdeutschland

00:35:29: 45 Prozent der Befragten inzwischen weniger Militärhilfe für die Ukraine.

00:35:34: Ich will mal vorwegstellen, dass wir auch sehr viel humanitäre Hilfe leisten.

00:35:39: Klar.

00:35:40: Sie sind gerade wieder aus Sachsen.

00:35:41: Hilfstransporte in die Ukraine unterwegs.

00:35:43: Es machen viele Minister übrigens auch im Einzelnen, dass sie Hilfstransporte organisieren

00:35:47: mit hinfahren, das durchführen.

00:35:49: Martin Doolich ist in den nächsten Tagen wieder unterwegs.

00:35:52: Als Privatperson im Übrigen.

00:35:54: Das sind alles Maßnahmen, die wir tun.

00:35:55: Unser Gesundheitssystem in Sachsen hat verbundete ukrainische Soldaten aufgenommen.

00:36:01: Ich durfte jüngst, welche am Flughafen Leitzig, Schgoyditz begrüßen.

00:36:04: Also das will ich auch mal vor sechs sagen.

00:36:08: Das sind Menschen auch wichtig, dass wir wirklich sagen, dass wir neben der militärischen

00:36:11: Hilfe eben auch humanitäre Hilfe leisten.

00:36:13: Das ist so der eine Punkt.

00:36:15: Und das ist immer wieder bei dieser Neidiskussion.

00:36:17: Bei allen natürlich wissen, wie viel Geld das auch kostet, wenn wir die Ukraine unterstützen.

00:36:23: Und wir müssen die Ukraine unterstützen.

00:36:25: Also es ist wieder dieser Punkt.

00:36:26: Für uns reicht es nicht.

00:36:27: Aber für andere Dinge können wir Geld da hernehmen.

00:36:30: Jetzt nochmal zu der Soziale Session der Menschen.

00:36:33: Nein, ich wollte eigentlich wissen, was macht die SPD jetzt daraus?

00:36:38: Denn sie haben ja in Wochen den Landtagswahlkampf und werden auch damit andauernd immer fortkonfrontiert.

00:36:44: Ja, ich bin viel mit Boris Pistorius unterwegs.

00:36:48: Wir führen die Diskussion sehr genau, weil ich glaube, dass man auch wichtig darüber

00:36:52: diskutieren muss, wie notwendig das ist, dass wir die Ukraine unterstützen.

00:36:57: Und da ist Boris Pistorius, glaube ich, eine sehr geeignete Person, als gerade Verteidigungsminister,

00:37:03: das den Menschen auch zu erklären werden erste große Veranstaltungen dresen, wo es schon

00:37:07: noch sehr, sehr kritische Fragen gegeben hat, was man eben aber anerkennt.

00:37:11: Das ist eine Haltung.

00:37:12: Dass er ganz klar sagt, ja, wir brauchen diese Unterstützung und ja, das tut uns auch weh,

00:37:17: das kostet Geld, dass man diese Wahrheit und diese Ehrlichkeit eben auch zum Ausdruck

00:37:21: bringt.

00:37:22: Die zweite Seite, und da bin ich sehr froh, dass es diese Schweizer Konferenz gegeben hat,

00:37:26: dass man auch sieht, dass eben die Friedenskonferenz, genau, dass man eben auch sieht, dass Verhandlungen

00:37:31: geführt werden, dass man versucht, viele Länder zu vereinen, um eben auch Einfluss

00:37:36: zu nehmen auf Russland, weil es eben Deutschland alleine nicht kann.

00:37:39: Sie wissen, dass der Kanzler in Russland gewesen ist.

00:37:41: Er hat mit Putin gesprochen.

00:37:43: Also die Möglichkeiten der Kontaktaufnahme, der vorhandelt, die sind natürlich den Menschen

00:37:48: auch sehr wichtig.

00:37:49: Denn die ukrainischen Geflüchteten, die zu uns kommen, ich mache es mal an einem Beispiel,

00:37:53: weil mir das so nahe gegangen ist, wir hatten in Gürnitz für eine junge Frau mit zwei kleinen

00:37:57: Kindern, deren Mann als Soldat in der Ukraine kämpft.

00:38:00: Eine Wohnung ausgebaut, das haben dort die ehrenamtlichen Kräfte gemacht, die haben

00:38:04: zusammengesammelt, haben eine niedliche kleine Wohnung für sie und für ihre beiden Mädchen

00:38:08: eingerichtet.

00:38:09: Und ich durfte dabei sein, als sie die Wohnung betreten hat.

00:38:12: Und just in dem Moment hat sie den Anruf bekommen, dass ihr Mann gefallen war.

00:38:16: Also das macht einfach so zum Verständnis, dass dieses so grausam ist, das merken auch

00:38:22: die Menschen in Ostwestland.

00:38:23: Sie wollen nicht, dass Menschen sterben.

00:38:25: Und insofern ist dieser Druck, dass man versuchen muss, zu verhandeln, der ist wichtig.

00:38:29: Und das müssen wir auch nach außen zeigen und ganz deutlich sorgen.

00:38:33: Und deswegen bin ich sehr froh, dass es diese Schweizer Friedenskonferenz als großen Auftakt,

00:38:36: so betrachte ich das.

00:38:38: Wie geben hat, an dem man das unbedingt ansetzen muss.

00:38:41: Aber diese Diskussion, das kostet uns viel Geld.

00:38:44: Wo wir überall sagen, wir haben eine Prise.

00:38:47: Das ist natürlich ein Punkt, deren Ostwestland und die Probleme habe ich vorhin genannt.

00:38:51: Wir haben bereits die Transformation hinter uns.

00:38:53: Die hat viel Kraft und Geld gekostet.

00:38:55: Die hat den Menschen aber auch sehr viel abverlangt, dass die einfach die Sorge haben, dass sie

00:38:59: das als zweites Mal nicht ursetzen könnten.

00:39:01: Deswegen auch die Diskussion in den Familien mit den Kindern und Jugendlichen, die sagen

00:39:06: euch, wirst du besser gehen, als ich uns das schaffe, ich nehme mir noch das bisschen,

00:39:10: was wir uns aufgebohrt haben.

00:39:11: Das ist das Narrativ, um das es geht.

00:39:13: Und das ist so leicht.

00:39:15: Als populistische Partei, das hat übrigens Steffen auch in seinem Buch geschrieben,

00:39:18: Triggerpunkte, das ist demokratische Parteien, die ein Stück weit schwerer haben als populisten

00:39:23: und gerade rechtsradikale Parteien, in dem System eben erklären zu müssen und nicht

00:39:28: einfach zu sagen, morgen ist der Krieg zu Ende.

00:39:30: Das kann die AfD nämlich auch nicht.

00:39:32: Ich frage auch deshalb danach, ob die SPD für sie, um sie zu unterstützen bei ihrem

00:39:39: Landtagswahlkampf in Sachsen, was verändern müsste, weil ich beobachte, dass die Union

00:39:46: im Moment die beiden Themen Unterstützung der Ukraine und das Thema Flucht und Migration

00:39:54: versucht neu zu bespielen meiner Wahrnehmung nach.

00:39:57: Friedrich Merz hat im Sommerinterview mit dem ZDF so getan, als habe er nur am Anfang,

00:40:03: so sagt er da, also vor zweieinhalb Jahren auf mehr militärische Unterstützung für

00:40:08: die Ukraine gedrungen und nicht, wie sich aber ja ganz leicht belegen lässt, auch im

00:40:12: März dieses Jahres noch, als es um die Taurus-Marschflugkörper ging.

00:40:16: Und jetzt sagt er, wir schauen nach vorn, wir müssen sehen, dass wir Möglichkeiten eröffnen,

00:40:22: wie dieser Konflikt auch irgendwann mal beendet wird.

00:40:25: Klar, sage ich jetzt dazu, dass es, das wollen alle, das wollen auch sie, das wollen auch

00:40:32: nicht zuletzt die Ukraine und Ukraine.

00:40:34: Aber das Friedrich Merz, das jetzt sagt und so herausstellt, ist neu.

00:40:39: Außerdem stellt die Union das Bürgergeld für die hier lebenden Ukraine-Innen in Frage

00:40:44: und der Landesgruppenchef der CSU im Bundestag Alexander Dobrindt droht sogar damit, Ukraine

00:40:52: und Ukraine, die bislang nicht arbeiten, in Zitat, sichere Gebiete der West-Ukraine

00:40:58: abzuschieben.

00:40:59: Können Sie von der neuen Ukraine-Politik der Union für Ihren Wahlkampf noch schnell

00:41:05: was lernen?

00:41:06: Also was ich nicht tun werde, ist auf dem Weg, auf dem schwierigen Weg, wo wir sind,

00:41:13: dass wir unsere Menschlichkeit verlieren an dieser Stelle.

00:41:16: Und mit solchen populistischen Plattitüten, wo ich kürzlich etwas bediene, wo ich denke,

00:41:22: dass es in Osterstaaten Thüring-Sachsen und natürlich auch Brandenburg wollen beeinflussen.

00:41:27: Was anderes ist das nämlich nicht, was da erzählt wird.

00:41:29: Sie haben es ja gesagt, gerade CDU-Politiker und CSU-Politiker sind ganz weit vorne dran,

00:41:33: Olaf Scholz ständig zu drängen, auf Nalert zu sein, noch mehr zu nie vor noch größere

00:41:38: Maßnahmen zu ergreifen.

00:41:39: Und dann spaltet sich so ein Teil ab.

00:41:41: Dazu gehört natürlich auch Michael Kretschmatter, das sie ganze Zeit hier schon gemacht hat und

00:41:45: gesagt, nee, nee, man braucht ja nur mal vorhandeln und dann geht das alles noch, wir sind uns doch

00:41:48: alle einig.

00:41:49: Irgendwann wird es Verhandlungen geben und irgendwann wird der Krieg beendigt sein.

00:41:52: Da gibt es sogar keinen Wenn und Aber.

00:41:54: Aber dieses wirklich doppelzüngige, so nenne ich das.

00:41:58: Das ist ehrlich gesagt ein richtiger, sorry, wenn ich jetzt das sozusagen eine Wähler verarsche.

00:42:03: Und insofern glaube ich, dass das wirklich kein guter politischer Stil ist und ist genau

00:42:07: das, was die Menschen eben zurzeit sehen.

00:42:09: Dass wir ehrlich gesagt in Sachsen massiv opportunistische Äußerungen haben, gegen die da eine grüne Partei,

00:42:17: wir als SPD, eine linke Partei, schwere Karten haben, weil wir einfach den Menschen eher

00:42:22: nicht gegenübertreten wollen und nicht mit populistischen Äußerungen.

00:42:25: Für mich eine populistische Äußerung.

00:42:26: Deswegen mein Petitum Friedrich Merz muss jeden Abend dankbar sein, dass er sich gerade

00:42:30: regieren muss, weil er das so nicht umsetzen könnte.

00:42:33: Und das weiß er.

00:42:34: Bleiben wir bei dem Satz von Alexander Dobrindt.

00:42:37: Ich zitiere den mal, es muss jetzt über zwei Jahre nach Kriegsbeginn der Grundsatz gelten,

00:42:43: Arbeitsaufnahme in Deutschland oder Rückkehr in sichere Gebiete der West-Ukraine.

00:42:48: Dazu kann man nachlesen, dass nur 25 Prozent der Ukrainerinnen und Ukrainer arbeiten in

00:42:55: Deutschland.

00:42:56: Das ist in manche anderen Staaten auch europäischen Staaten deutlich anders und da arbeiten mehr.

00:43:01: Na ja, da muss man auch mal hinkucken, wie das so passiert und was da gerade passiert.

00:43:06: Das sind nämlich Länder, die die Ukrainer in jede Menge Hilfsdienste eingestellt haben,

00:43:11: die keine Sprachkurse gemacht haben und wo das sehr kurzfristige Programme gewesen

00:43:15: sind oder Beschäftigung, wo quasi die Zahlen sind, die da runtergehen und wir haben auch

00:43:20: darauf gesetzt, dass die Menschen sich Sprache lernen.

00:43:22: Wir haben in Sachsen allein über 7000 Ukrainerinnen und Ukrainer, die in Sprachkursen gewesen

00:43:26: sind.

00:43:27: Und da bin ich auch der Meinung durch den Jobturbo, dass es jetzt schneller gehen muss, dass

00:43:31: man vermittelt und das ist für alle Seiten notwendig, dass eben auch die Arbeitgeber sagen,

00:43:35: "Okay, ich kriege hier nicht was ganz 100% Perfektes, wie man manchmal sich wünscht

00:43:39: im Arbeitsmarkt, sondern ich habe auch selber noch eine Aufgabe dabei, damit alles funktioniert

00:43:44: in meiner Firma."

00:43:45: Und das stelle ich eine unheimliche Veränderung fest in Sachsen.

00:43:47: Also wenn wir früher Integrations, ja, wenn wir früher Integrationsveranstaltungen mit

00:43:53: Unternehmerinnen und Unternehmern gemacht haben, früher, da meine ich vor 5 Jahren,

00:43:58: da saßen so 20 Unternehmer da, die einen guten Willen hatten und die Humanitäre gedacht

00:44:03: haben und und und, wenn sie das heute machen und das haben wir gemacht, kurz und erst

00:44:07: wieder, dass der Saal voll.

00:44:08: Das heißt, die Unternehmen und Unternehmerinnen wollen unbedingt, dass sie Leute einstellen

00:44:12: können, weil sie natürlich auch die Arbeitskräfte fehlen.

00:44:14: Und auf der anderen Seite bringt der durch den Jobturbo, das Arbeitsamt, dass sie die

00:44:20: Menschen regelmäßig einladen, dass regelmäßig Vermittlungsstatt finden, die Menschen auch

00:44:23: in Arbeitswürfen.

00:44:24: In kürzeren eine neue Statistik geben auch aus Sachsen, wo wir quasi gerade bei den

00:44:28: ukrainischen Geflüchteten auch den letzten Platz der Zuweisungen in den Arbeitsmarkt

00:44:32: verlassen und uns nach vorne arbeiten.

00:44:35: Integration ist kein Sprint, es ist ein Machaton.

00:44:37: Und jeder, der solche Sätze sagt, er sollte bitte selber überlegen, bis ihm gehen würde,

00:44:43: wenn er in so einer Situation gewesen ist.

00:44:44: Auch die Ukrainer haben gedacht, dass der Krieg schneller vorbeigeht, als er jetzt ist.

00:44:49: Und insofern brauchen wir jetzt das untereinander des Verständes und nicht eine Angstmacherei,

00:44:54: dass hier Menschen abgeschoben werden, die nicht arbeiten wollen oder ähnliches.

00:44:58: Also insofern bin ich ein großer Verfest, dass wir die Menschen jetzt schnell in Arbeit

00:45:01: bringen.

00:45:02: Arbeit in Menschen in Arbeit bringt auch Anerkennung von Integration.

00:45:06: Und insofern ist das ein Weg, wie in Burgen, aber es sind da nicht schlecht unterwegs.

00:45:11: Noch mal die Zahl, die ich heute auch schon genannt habe, von den 2015 angekommenen nach

00:45:16: Sachsen sind mittlerweile 72 Prozent in Arbeit.

00:45:19: Und das ist eine Größenordnung, die wirklich sich sehen lassen kann.

00:45:23: Und die unsere Wirtschaft und unsere Unternehmen in allen Bereichen hilft.

00:45:26: Mit dem, was Alexander Dobrindt da sagt, macht ja gleich ganz viele Dinge auf einmal.

00:45:32: Denn Union und FDP wollen ja das Bürgergeld in der bisherigen Form nicht mehr, wollen

00:45:38: es geändert wissen.

00:45:39: Die FDP im laufenden Haushaltsstreit der Bundesregierung da noch schnell was rausholen.

00:45:44: Sie sind als Staatsministerin ja auch für soziales Zuständig.

00:45:47: Ist das Bürgergeld tatsächlich zu hoch und verhindert, dass sich Menschen um Arbeit

00:45:52: bemühen?

00:45:53: Ich glaube nicht, dass das Bürgergeld zu hoch ist.

00:45:56: Die Größenordnung des Bürgergeldes wird ja auch nicht einfach mal effektiv bestimmt,

00:46:00: sondern da gibt es Vorgaben auch durch unsere Verwaltungsgerichte.

00:46:03: Das heißt, es ist keine effektive Größe, die mal irgendwie angesetzt worden ist.

00:46:07: Aber und das macht Hubertus Heil ja auch, dass durch AUS bei Menschen, die nicht arbeiten

00:46:12: wollen und die durchaus arbeiten können und sich lustig machen über Menschen, die arbeiten,

00:46:16: dass ein Stück weit härter vorgegangen wird, das halte ich für richtig.

00:46:20: Weil es ist ungerecht, wenn Menschen sich vielleicht sogar noch damit drüsten und

00:46:23: der Sonne legen und sagen, mach doch nicht, mach mal ihr euren Job, ich hab mir geht's

00:46:26: gut.

00:46:27: Sie denken zwar alle nicht an ihre Perspektive, das haben wir ja auch oft bei Menschen, das

00:46:31: da nicht hingedacht wird, aber irgendwann sind sie auch Rentner und dann haben wir die

00:46:34: Diskussion, ich krieg zu wenig Rente und das ist mir oft begegnet, dass ich dann bei

00:46:38: Menschen die hinterherfrage, was hast du denn gemacht die letzten Jahre, wie war denn dein

00:46:42: Arbeitsweg?

00:46:43: Und dann kommen eben tatsächlich auch größere Lücken.

00:46:46: Zu den letzten Jahren im Osten natürlich unverschuldet, aber eben jetzt bei der neuen Zeit eben auch

00:46:51: verschuldet und das müssen wir tatsächliche Stück weit mehr sanktionären und ein Stück

00:46:55: weit mehr verfolgen.

00:46:56: Da bin ich auch dafür, dass wird Hubertus Heil das angekündigt, dass er dann nochmal eine

00:47:00: zweite Stufe nachlegt.

00:47:01: Die erste hat er ja schon gemacht, was mich aber auch noch verblifft.

00:47:03: Das ist tatsächlich Tatsache, dass eben auch eine CDU/CSU das mitbeschlossen hat, auch

00:47:08: eine FDP im Übrigen, dass wir dieses Bürgergeld wollen und plötzlich kommt man dann um die

00:47:13: Ecke, weil es populär ist, weil es Beispiele gibt, wo Menschen tatsächlich dieses ausnutzen

00:47:18: und versucht das dann zum Schlagthema zu machen für eine ganze Gesellschaft.

00:47:22: Und das ist wieder dieses Ausspielen von Arm gegen Arm, von den Leuten, die wenig haben,

00:47:27: von denen Leuten, die wenig verdienen.

00:47:28: Man ist deswegen eine so erholungsreforderung, dem Mindestlohn nach wie vor anzugeben, damit

00:47:32: die Leute ordentliche Verdienst haben, nicht nur aus populistischen Gründen und zu sagen,

00:47:37: dann werden wir 700 Euro, die da aus immer noch im Durchschnitt weniger verdient ausgeglichen,

00:47:41: sondern wo wir weisslich auch dahin denken, was mit den Menschen passiert, wenn sie in

00:47:45: Rente gehen, dann sind sie wieder unter Grundsicherung, dann brauchen sie widerstaatliche Zuschüsse

00:47:50: und das belastet wiederum unsere Kommunen.

00:47:52: Aber diesen Weitblick und dieses Denkensfolissisch bei denen, die da diese Diskussion führen,

00:47:57: und das aber notwendig, wenn man das gesamtheit sehen will.

00:48:00: Da gibt es aber auch Kritiker aus ihren eigenen Reihen.

00:48:03: Der Juse-Chef beispielsweise hat gesagt, der Kanzler hat im Europawahlkampf mal kurz

00:48:07: davon gesprochen, dass der Mindestlohn auf 15 Euro hochgesetzt werden sollte, ist by

00:48:11: the way gar nicht Zuständigkeit des Bundeskanzlers, sondern da gibt es eine Kommission für Wissen

00:48:16: wer alles dann beklagt, aber der Juse-Chef, dass das Thema sofort wieder liegen gelassen

00:48:21: wurde.

00:48:22: Das alles nimmt der als Erklärung dafür, warum die SPD bei der Europawahl so schlecht abgeschnitten

00:48:28: hat.

00:48:29: Und ich will mit Ihnen da nochmal hingucken, denn viel Zeit bleibt nicht mehr bis Anfang

00:48:32: September.

00:48:33: Laut aktuellem Sachsentrenn von Infratest-Demap für den MDR kommt die AfD im Moment auf 30%

00:48:41: ist damit stärkste Kraft vor der CDU, die jetzt bei 29% ist.

00:48:45: Ihre SPD landet bei 7%, die Grünen auch.

00:48:48: Damit reicht es nicht mehr für ihre derzeitige Koalition aus CDU, SPD und Grünen, mit denen

00:48:54: Michael Kretschmer aber eh nur noch ungern zusammenarbeiten will, mit den Grünen hat

00:48:58: ein paar Mal gesagt, da aber das Bündnis Sarah Wagenknecht auf inzwischen 15% kommt, würde

00:49:04: ja rechnerisch eine Koalition aus CDU, BSW und SPD hinkommen.

00:49:10: Würden Sie das machen?

00:49:12: Bei BSW ist wenig bekannt.

00:49:16: Weilprogramme ist ja dünn, wenn ich das so sagen darf, wie gesagt, dass diese populistische

00:49:20: Auseinandersetzung zwischen der Russland-Politik und gleichzeitig oder Außenpolitik würde

00:49:24: ich es sogar nennen.

00:49:25: Und natürlich der Sozialpolitik, die sie will.

00:49:28: Ich sage mal so, wie das finanziell zusammengehen gehört, weiß ich nicht.

00:49:32: Das müssen wir erst mal herausfinden.

00:49:33: Ich habe die ersten spitzenrunden Gespräche mit Vertretern des BSW gemacht und hatte schon

00:49:39: das Gefühl, dass das sicher der eine oder andere gute Mensch ist, der als Ingenieur

00:49:44: gute Arbeit geleistet hat oder eben als Bundespolitikerin keiner von denen hat jemals Verantwortung

00:49:49: getragen.

00:49:50: Das ist für mich ein ganz wichtiger Punkt, was mich auch außen ist, wenn ein Kollege

00:49:54: immer im Bundestag war.

00:49:55: Naja, im Bundestag eben.

00:49:57: Im Bundestag trägt man Verantwortung als Parlament, aber nie in der Form, dass man mal als Minister

00:50:01: als Landstrateg, als Bürgermeisterin gearbeitet hat und die feuergedessen, was man dort erzählt

00:50:07: und sagt, überhaupt nicht abschätzt.

00:50:08: Also das war ich jetzt mal sozusagen.

00:50:10: Aber trotzdem sind wir nicht in der Situation, jetzt eine Ausschließung Rhetis zu machen.

00:50:14: Die SPD hat klar gesagt, mit denen sie nicht in der Regierung bilden würde, das ist,

00:50:17: glaube ich, auch keine Überraschung, dass wir mit einer AfD keine Koalition eingehen

00:50:21: würden.

00:50:22: Alles einfach müssen wir abwarten.

00:50:23: Was das Sachsen braucht, ist tatsächlich eine stabile Regierung.

00:50:26: Wir haben es leider im Thüring sehen müssen, als die letzten Jahre, die ja mit einer Minderheit

00:50:30: in der Regierung geregiert haben, wo viele Dinge verbessert worden sind an Beschlüssen,

00:50:35: damit eben möglichst eine Mehrheit bei der Beschlussfassung zustande gekommen ist.

00:50:39: Und das führt zur Verdrossenheit von Menschen, die sagen, das ist noch übrig von denen

00:50:43: ihrem Wahlprogramm, wenn das so verbessert ist und zwar von allen Seiten.

00:50:47: Und das ist eine riesige Gefahr, bis in die Beschlüssen, die man gar nicht treffen konnte.

00:50:51: Und das ist eine riesige Gefahr und deswegen ist es notwendig.

00:50:54: Das ist starke Wirtschaftspolitik.

00:50:55: Wir stellen ja Sachsen übrigens auch den Wirtschaftsminister ohne starke Sozialwürde

00:50:59: zusammengehen.

00:51:00: Und ich hoffe einfach, dass wir noch die Prozentpunkte zusammenbekommen und tatsächlich diese

00:51:05: stabile Regierung aufzustellen.

00:51:06: Das ist mein Ziel.

00:51:07: Es gab ja auch schon Umfragen, muss man sagen, wissen Sie besser als ich, bei denen die SPD

00:51:11: gar nicht mehr im Parlament war.

00:51:13: Dazu passt im Übrigen, was Friedrich Merz im Sommerinterview beim ZDF gesagt hat, er

00:51:17: appelliert an die Wählerinnen und Wähler in Sachsen, Thüringen und Brandenburg, die

00:51:23: Zitat "erwägen die SPD die FDP oder die Grünen zu wählen, stattdessen die CDU zu

00:51:28: wählen, um nämlich zu verhindern, dass die AfD stärkste Kraft wird."

00:51:33: Wie gefährlich ist das für Ihre SPD, dass die Sachsen und Sachsen sich ja auch so was

00:51:38: überlegen könnten und taktisch wählen?

00:51:41: Taktisch wählen heißt, eine stabile Regierung zu bilden.

00:51:45: Und selbst wenn Friedrich Merz was wirklich im Klartys…

00:51:48: Taktisch wählen heißt, dass man alles tut, um die AfD zu verhindern.

00:51:50: Was nützt Ihnen, wenn die CDU stärkste Kraft ist, um keinen Koalitionspartner?

00:51:56: Was nützt Ihnen denn das?

00:51:57: Was passiert denn dann?

00:51:59: Dann reden wir von der Minderheitenregierung, über die ich gerade aus Thüringen erzählt

00:52:02: habe.

00:52:03: Und genau das ist eben der Fehler, der bei dem Denken von Friedrich Merz eingezogen

00:52:07: ist, neben dem, dass er den Ostdeutschen, von denen er keine Ahnung hat, sorry, wenn

00:52:10: ich das so deutlich sagen muss, noch Ratschläge gibt, wie sie zu wählen haben.

00:52:14: Das hatten wir schon mal.

00:52:15: Und die Zeit habe ich auch mit erlebt.

00:52:18: Und insofern halte ich das für total schräg, diese Äußerung zu machen.

00:52:21: Denn die Frage, mit wem die CDU eine absolute Mehrheit erreicht sie nicht?

00:52:25: Mit wem sie dann eine Koalition bilden sollen, die muss aber antworten.

00:52:28: Und die hat dann nicht die Antwort.

00:52:29: Und insofern finde ich das wirklich fatal.

00:52:31: Für drei deutsche Bundesländer, die aus einer Zeit kommen, wo es tatsächlich eine Einheitspartei

00:52:36: gegeben hat, solche Ratschläge zu geben.

00:52:38: Sorry, Friedrich Merz, das war ein klatter Fehlschlag.

00:52:41: Sie wollen Wahlkampferanstaltungen mit dem Bundeskanzler machen.

00:52:44: Wenn Sie sich kurz vor Augen führen, was das in Sachen Europawahl gebracht hat, in Land

00:52:49: auf, Land abzuplakatieren, hilft Ihnen das dann wirklich?

00:52:53: Naja, ich sage es mal so.

00:52:55: Ich habe Olaf erlebt, auch in Bürgergesprächen, wo er unmittelbar auf die Menschen Fragen

00:53:02: zu beantworten hatte, das ist eine Stärke von ihm.

00:53:05: Er kann nur tatsächlich auf die Politik, die er macht, erklären, auch mitnehmen, wenn

00:53:10: er sagt, okay, diese Wahrnehmung, diese Sicht der Dinge, die muss ich mir durchdenken.

00:53:15: Es gibt ja eine Änderung, seit ich mein Buch geschrieben habe.

00:53:18: Das kann man schon sagen, dass es dem Ostdeutschland überhaupt in den Parteien eine Rolle gespielt

00:53:22: hat, wo er bis dahin überhaupt nichts zu verspüren.

00:53:24: Und jetzt, das haben wir auch gerade selbst erwähnt, kommen die Parteien und Ostdeutschland

00:53:30: ist eine Flüsselrolle.

00:53:32: Und ich glaube, dass auch Olaf Scholz auf Ostdeutschland massiv eingehen muss, bei dem,

00:53:37: was er hier in Ostdeutschland macht.

00:53:38: Er muss den Menschen in Ostdeutschland seine Politik erklären und es kann er.

00:53:41: Und deswegen hoffe ich, dass diese Veranstaltung, die wir machen, dass die Bürger gerecht gemacht

00:53:46: wird, dass sie den Bürger erklärt, wie es zu tun ist, dass sie den Bürger auch das

00:53:50: vor Sprechen gibt, dass wir in Berlin die ostdeutschen Bundesländer das in immerhin

00:53:55: 20 Prozent der Wahlbevölkerung ernst nehmen und tatsächlich auch an der Problembesältigung

00:54:00: arbeiten.

00:54:01: Und das sammerte ich mir davon.

00:54:02: Alles andere schöne Wetterreden, die nutzen wir nicht.

00:54:04: Aber finde ich interessant, dass sie sagen, er kann das, er kann sich erklären.

00:54:08: Vielleicht in den Veranstaltungen, die sie mit ihm gemeinsam besucht haben.

00:54:13: Denn grundsätzlich hat man den Eindruck ja nicht.

00:54:16: Sie wissen genau und haben das ganz genau, wie wir beobachtet, dass er auch, sagen wir

00:54:21: mal, selbstkritisch auf das Ergebnis der Europawahl hätte gucken können.

00:54:25: Dazu hätte was sagen können, hat er aber nicht.

00:54:28: Nee, das meine ich so nicht.

00:54:31: Ich meine wirklich einen unmittelbaren Doku-Gesprächen, wo er sich in diesen Foren den Bürgern direkt

00:54:36: stellt.

00:54:37: Da bin ich auch nicht dabei.

00:54:38: Das kann ich auch nur an im Internet oder ebenlichem verfolgen.

00:54:41: Das ist so gut so, dass keine lokalen Politiker dabei sind.

00:54:43: Er hat das in Dresden gemacht zum Beispiel.

00:54:45: Aber erwarten Sie nicht mehr von einem Bundeskanzler?

00:54:48: Naja, ich habe es ja vorhin gesagt, wirklich nochmal zu sagen, dass Investitionen nach

00:54:53: Ostdeutschland gekommen sind und eine Größenordnung, die bisher keine Bundesregierung gebracht

00:54:57: hat.

00:54:58: Das ist eine wichtige Aussage, die er dort machen muss.

00:55:00: Er muss das den Menschen sagen, was er für uns tut.

00:55:03: Es nützt nichts, wenn ich nur die große Politik erkläre, sondern in der Stelle ist es notwendig,

00:55:08: dass er ostdeutsche Politik erklärt.

00:55:09: Und das ist mir wichtig und ich hoffe, er hat zwei Auftritte in Sachsen, ansonsten bin

00:55:14: ich auch mit anderen Politikern unterwegs.

00:55:16: Ich freue mich zum Beispiel auf Boris Pistorius.

00:55:18: Das wissen Sie, dass ich mit ihm ja gemeinsam den Spitzenwahlkampf um die Parteispitze gemacht

00:55:23: habe.

00:55:24: Wir ticken sehr, sehr ähnlich, weil wir aus der kommunalen Ebene kommen.

00:55:26: Und das sind alles Dinge, wo ich nicht als jemand, der Propaganda machen möchte, auftreten

00:55:32: will, sondern der die Probleme in Ostdeutschland ansprechen möchte.

00:55:35: Das ist das Ziel.

00:55:36: Ich habe auch Karl Lauterbach eingeladen, auch den, wo ich gesagt habe, du kommst in

00:55:40: unsere ostdeutschen Krankenhäuser, guck dir das an.

00:55:42: Sprech mir den Leuten dort vorab mit den Pflegerinnen und Pflegerinnen und Pfleger heim, was da

00:55:46: gerade alles los ist.

00:55:47: Rede mit denen und triff die Entscheidung, die das abendet.

00:55:50: Das ist die Erwartung, die ich habe.

00:55:51: Nicht nur reden, sondern auch dann noch handeln.

00:55:53: Die Wahlergebnisse, damit meine ich vor allen Dingen das Europawallergebnis, die Umfragen,

00:55:59: die Sie da alle angucken müssen und kennen, wenig bis nichts deutet darauf hin, dass

00:56:04: alles, was Sie gemacht haben, Frau Köpping, Ihre vielen Gespräche, Ihr zuhören jetzt zu

00:56:08: einem echten Wahlerfolg, für die SPD führen könnten.

00:56:12: Nun sind Sie im Moment unterwegs und sind nicht in Sachsen.

00:56:16: Denken Sie in Ihren düsteren drei Minuten manchmal, okay, der Osten bleibt anders und

00:56:21: Sie wo anders?

00:56:23: Wir hatten ja jemand gesagt, ich werde ein unheilbarer Optimist.

00:56:28: Ich glaube, das bin ich auch.

00:56:31: Das glaube ich einfach nicht.

00:56:33: Ich mag die Menschen in Sachsen.

00:56:34: Ich verstehe Ihre Probleme.

00:56:36: Und nochmal, wir sagen viele, ja, Frau Köpping, Sie sind ja in Ordnung, aber die ganzen anderen.

00:56:41: Und das ist genau das, was wir transportieren müssen, was ich keine Einzelkämpferin bin,

00:56:45: sondern dass wir ganz viele haben.

00:56:46: Ich kenne so viele.

00:56:47: Ich habe jetzt auch im Kommunalwahlkampf sehr viel mit unterstützt, die dort eine tolle

00:56:51: Arbeit leisten.

00:56:52: Wir haben jetzt Bürgermeister und Bürgermeister, die nicht mehr am Amt sind, aus unterschiedlichsten

00:56:57: Gründen auch zum Beispiel aus dem Grund, weil sie aufgegeben haben, weil sie diese Anfeinde

00:57:01: nicht mehr tragen haben.

00:57:02: Die wollen sich jetzt zusammenschließen und wollen quasi Bürgermeister und die in dem

00:57:07: Amt sind Mut machen, dass man gemeinsam was erreichen kann.

00:57:10: Das sind alles gute Ansätze, gute Beispiele.

00:57:12: Ob Sie bis September fruchten und halten, ich hoffe das auch im Interesse für unsere

00:57:17: Menschen in Sachsen.

00:57:18: Ich werde auch alles dafür tun, dass das gelingt, dass wir weiter mitreagieren können.

00:57:24: Und das ist mein Optimismus, den ich habe und den ich immer trage aus den vielen Gesprächen,

00:57:28: die auch positiv sind in Sachsen und nicht noch negativ.

00:57:31: Wir haben tolle Menschen in Sachsen und auf die vertraue ich im Moment.

00:57:34: Frau Köpping, vielen Dank für das Gespräch.

00:57:36: Dieses Interview haben wir am Mittwoch Mittag, dem 26. Juni 2024 aufgezeichnet.

00:57:42: Die Redaktion hat Jana Merkel und Olga Puttlern, Executive Producerin Ismarie Schiller, Audio

00:57:49: Producer Lukas Hambach und Maximilian Frisch, Sounddesign Hannes Husten, Vermarktung, die

00:57:54: mit Vergnügen und das Ganze ist eine Produktion der Willmedia.

00:57:58: Empfehle uns bitte gerne weiter, wenn ihr mögt, was wir machen.

00:58:01: Das würde uns jedenfalls riesig freuen.

00:58:04: Bis bald.

00:58:05: Tschüss, Frau Köpping.

00:58:06: Tschüss.

00:58:07: Vielen Dank.

00:58:08: Hat mir Spaß gemacht.

00:58:09: Danke.

00:58:10: Danke.

00:58:11: Danke.

00:58:13: Danke.

00:58:15: Danke.

00:58:17: Danke.

00:58:19: Danke.

00:58:21: Danke.

00:58:22: [Musik]

00:58:24: Danke!