Welche Migrationspolitik will die CDU? Mit Thorsten Frei (CDU)

Shownotes

Die Migrationsdebatte spitzt sich zu. Nach dem Attentat von Solingen gibt es seit dieser Woche wieder Grenzkontrollen an allen deutschen Landesgrenzen. Der frisch gekürte Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz, will noch weiter gehen und fordert unter anderem weitreichende Zurückweisungen an den Grenzen. Dabei stoßen schon die aktuellen Maßnahmen auf Kritik, auch aus den eigenen Reihen. Saarbrückens CDU-Oberbürgermeister Uwe Conradt etwa nennt die Grenzkontrollen "symbolisch" und bezeichnet sie als schädlich für die Schengen-Idee.

Im Gespräch mit Anne Will verteidigt der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei, die von der Bundesregierung getroffenen Maßnahmen - und wiederholt die Forderung, noch viel weiter gehen zu müssen. Frei erklärt, welche Migrationspolitik die CDU will und warum der Migrationsgipfel mit der Ampel, bei dem er die Union als Chefunterhändler vertrat, scheiterte.

Das Interview wurde am Mittwoch, 18. September 2024, um 11:15 Uhr aufgezeichnet.

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WICHTIGE QUELLEN:

Deutschlandfunk, Interview zu Grenzkontrollen mit Uwe Conradt (CDU), Oberbürgermeister von Saarbrücken

Der Spiegel, Wie Friedrich Merz eine große Chance verstreichen ließ, 13.09.2024

Süddeutsche Zeitung, Der verpatzte Schulterschluss, 13.9.2024

Die Zeit, Die Migrationswende ist längst da, 16.09.2024

Rundmail von Friedrich Merz mit Forderungen zur Migrationspolitik: “Es reicht!”, 25.08.2024

Der Spiegel, FDP in der Migrationsfrage: Die Sehnsucht nach Schwarz, 15.09.2024

FAZ, Merz stößt an die Grenzen des Asylrechts, 28.08.2024

Der Spiegel, Expertin für Migrationspolitik: “Zurückweisungen sind Sisyphos-Arbeit und haben begrenzte Effekte, 10.09.2024

Süddeutsche Zeitung, Wie Migration das Land fordert, 29.08.2024

Impressum: Redaktion: Felix Schlagwein, Teresa Sickert Executive Producerin: Marie Schiller Audio Producer: Patrick Zahn Sounddesign: Hannes Husten Vermarktung: Mit Vergnügen GmbH Eine Produktion der Will Media GmbH

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00:00:00: Politik mit Anne Will.

00:00:09: Wie geht eigentlich gute Migrationspolitik?

00:00:23: Das wollen wir in dieser Woche wissen und haben die Frage extra beiläufig formuliert.

00:00:27: Denn was eine gute Migrationspolitik ist, wie hart, wie human, wie zurückweisend, wie gerecht sie sein soll,

00:00:35: das wird unterschiedlich ausbuchstabiert, kippt im Moment, aber in der politischen auch öffentlichen Diskussion,

00:00:42: erkennbar in Richtung mehr Härte.

00:00:44: Treiber waren da in den zurückliegenden Wochen seit dem Messerattentat von Solingen sicherlich Friedrich Merz

00:00:51: und dessen CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

00:00:54: Und dass es nun stationäre Grenzkontrollen an allen deutschen Grenzen gibt, nimmt Friedrich Merz auch als seinen Erfolg.

00:01:02: Verhandlungsführer der Union in den Gesprächen mit der Bundesregierung war und ist, wenn die Gespräche denn weitergehen,

00:01:10: Thorsten Frey, erster parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag.

00:01:14: Willkommen, Herr Frey.

00:01:15: Hallo Frau Binn.

00:01:16: Freu mich, dass Sie da sind.

00:01:17: Wir zeichnen dieses Interview am Mittwoch-Vormittag, dem 18. September 2024 auf.

00:01:24: Damit ist klar, was können wir schon wissen, was wissen wir noch nicht.

00:01:28: Wir denken nach über die Frage, wie geht eigentlich gute Migrationspolitik?

00:01:33: Haben Sie das als CDU/CSU in den zurückliegenden Wochen gut gemacht?

00:01:39: Ja, unter dem Sprich, glaube ich schon.

00:01:43: Es ist natürlich ein herausforderndes Thema, das ist überhaupt keine Frage.

00:01:48: Und wir haben uns im Vorfeld unseres Grundsatzprogrammprozesses, das Grundsatzprogramm, das wir im Mai verabschiedet haben,

00:01:57: sehr intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, weil das bestehende Asyl- und Migrationsrecht in Deutschland,

00:02:03: aber auch darüber hinaus in Europa mit Sicherheit den Anforderungen nicht gerecht wird.

00:02:09: Also jenseits der ganz konkreten Situation, in der wir uns jetzt befinden,

00:02:14: muss man sagen, wir haben kein gutes Migrationsrecht, auch kein humanes Migrationsrecht,

00:02:21: weil wir auf der einen Seite zulassen, dass in den letzten zehn Jahren etwa 26.000 Menschen im Mittelmeer ertrumpen sind,

00:02:29: weil wir für diejenigen, die es mal nach Deutschland oder Europa schaffen,

00:02:33: im Grunde genommen Bleibemöglichkeiten haben, unabhängig von ihrer Schutzbedürftigkeit.

00:02:39: Und all die Menschen, die es nicht nach Europa schaffen, aber schutzbedürftig wären,

00:02:44: die bleiben außerhalb unseres Blickfeldes.

00:02:47: Und damit erreichen wir nicht die Richtigen.

00:02:49: Wenn man sich mal anschaut, wer kommt zu uns, dann sind das zu einem ganz hohen Anteil,

00:02:54: Männer, junge Männer, gesund, kräftig, stark und wohlhabend genug,

00:02:59: um Tausende von Euros an kriminelle Schlepper zu bezahlen.

00:03:03: Es ist also nicht die Gruppe von Menschen, die besonders schutzbedürftig wären.

00:03:08: Und deswegen ist es, glaube ich, schon notwendig, dass wir uns insgesamt darüber Gedanken machen,

00:03:14: erstens, wie schaffen wir es, den Grundsatz des Asylrechts beizubehalten,

00:03:19: diejenigen aufzunehmen, die besonders schutzbedürftig sind,

00:03:22: und auf der anderen Seite die Gesellschaft hier nicht zu überfordern.

00:03:25: Interessant, dass Sie erst auf die Schutzbedürftigen kommen.

00:03:28: Das war nicht die Wahrnehmung der zurückliegenden Tage und Wochen bei all dem,

00:03:32: was man von Ihnen auch, aber insgesamt von Ihrer Fraktion,

00:03:36: von Friedrich Merz in Sonderheit gemessen hat.

00:03:38: Frage war, haben Sie das gut gemacht?

00:03:41: Und Sie hatten gesagt, ja, unterm Strich schon.

00:03:44: Ich gucke vielleicht mal mit Ihnen über den Strich.

00:03:47: Messen wir gut gemacht mal Ergebnis, etwa an den Grenzkontrollen,

00:03:51: die es seit dieser Woche gibt für die nächsten Monate,

00:03:54: jetzt auch an den Grenzen zu Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, Belgien und Dänemark.

00:04:00: Was haben Sie damit jetzt an gutem erreicht?

00:04:04: Also es ist vollkommen klar, dass Grenzkontrollen zunächst einmal nichts Gutes sind.

00:04:11: Es ist im Grunde genommen ein Rückschritt in einem zusammenwachsenden Europa.

00:04:17: Und trotzdem ist natürlich vollkommen klar, dass schon Schengen davon ausgegangen ist,

00:04:22: dass man auf die Binnengrenzkontrollen in Europa nur dann verzichten kann,

00:04:26: wenn die Kontrolle der Außengrenzen, wenn die wirklich funktioniert.

00:04:31: Und das muss man eindeutig feststellen, das ist nicht der Fall.

00:04:35: Deshalb war es wichtig von der Bundesinnenministerin zu diesem Mittel zu greifen.

00:04:40: Wir haben sie dabei auch unterstützt.

00:04:44: Und jetzt geht es darum, wie Sie wollen, das muss dann im Grunde genommen werden.

00:04:52: Ja gut, also wir halten das für richtig und wir hätten das auch so gemacht

00:04:57: und wir hätten das im Zweifel auch schon sehr viel früher gemacht.

00:05:00: Und das haben wir natürlich auch öffentlich gesagt.

00:05:03: Also wenn Sie dann sagen, wir haben sie dazu gebracht oder zugetrieben,

00:05:07: dann würde ich dem nicht widersprechen.

00:05:09: Ich werde ja nur ein Beweis dafür, dass man offensichtlich auch in der Opposition

00:05:13: ein gutes bewirken kann.

00:05:15: Aber klar, ja klar, Frau Will ist auf der anderen Seite auch,

00:05:20: dass so etwas nur temporär in Europa funktionieren kann.

00:05:24: Nicht bis zum St. Nimmerleins-Tag.

00:05:26: Und deswegen sind Erstens Grenzkontrollen wichtig.

00:05:30: Wir meinen darüber hinaus, dass man nicht nur Grenzkontrollen machen dürfte,

00:05:35: sondern dass man auch zu Rückweisungen an der Grenze kommen müsste,

00:05:39: damit man das auch wirkungsvoll einsetzt.

00:05:41: Und darüber hinaus brauchen wir schnell auf europäischer Ebene Regeln,

00:05:46: die auch wirklich praktikabel sind, die von einer Mehrheit der Staaten getragen sind

00:05:51: und die dazu führen, dass wir in Europa nicht das Migrationsproblem

00:05:56: von einem Land aufs andere verlagern,

00:05:59: sondern tatsächlich auch eine gesamt europäische Lösung erreichen.

00:06:02: Will ich gleich noch mit Ihnen draufgucken,

00:06:04: zunächst mal kurz bleiben bei den Grenzkontrollen.

00:06:07: Ich habe ein interessantes Interview gehört mit Uwe Konrad,

00:06:10: dem Oberbürgermeister von Saarbrücken im Deutschlandfunk, die Tage.

00:06:14: Und der sieht gar nichts Gutes an der neuen Regelung.

00:06:18: Sie sieht vor allem die europäischen Schäden, die die Grenzkontrollen jetzt anrichten.

00:06:23: Wie gesagt, der Mann ist Oberbürgermeister von Saarbrücken.

00:06:26: Der lebt also in Grenz näher.

00:06:28: Und Uwe Konrad ist aber auch, das sei gesagt, Mitglied ihrer Partei der CDU.

00:06:33: Und er hat jetzt gesagt, bei ihm in seinem Stadtgebiet

00:06:37: gäbe es 13 Grenzübergange nach Frankreich.

00:06:40: Und von diesen 13 würde jetzt genau einer kontrolliert,

00:06:43: der sei an der Autobahn gelegen.

00:06:45: Und er war dann mal da, hat sich das angeguckt

00:06:47: und hat gesehen, dass alle, die dort rausgewingt und kontrolliert wurden,

00:06:51: französische Kennzeichen, Auto-Kennzeichen aus der unmittelbaren Nachbarschaft hatten.

00:06:55: Das können nur Nachbarn sein, nur Pendler sein, mutmaßlich keine irregulären Migranten.

00:07:01: Und deshalb, sagt Uwe Konrad, der Oberbürgermeister von Saarbrücken, CDU-Mitglied,

00:07:06: das Ganze seine reine Symbolaktion,

00:07:09: eine aber, die sich unsensibel gegen die Nachbarn richtet

00:07:12: und die schweren Schaden an der Schengen-ID anrichtet.

00:07:16: Ist es das wert?

00:07:18: Also ich kann jetzt natürlich dem subjektiven Empfinden nicht widersprechen,

00:07:23: weil wenn er das so sagt, dann wird es auch so sein.

00:07:27: Mir selber ist es übrigens nicht unbekannt.

00:07:30: Ich lebe an der deutsch-schweizerischen Grenze

00:07:33: und weiß es deshalb sehr zu schätzen, die Schweiz ist ja auch ein Schengenland,

00:07:37: weil es ist deshalb sehr zu schätzen, dass es sozusagen ohne Probleme über die Grenze geht,

00:07:43: die Grenze also tatsächlich keine Hörde darstellt.

00:07:47: Und so muss es auch für die Zukunft sein.

00:07:50: Aber man kann jetzt nicht sagen, dass es nicht erfolgreich wäre,

00:07:54: denn wir hatten diese Grenzkontrollen zur Zeit.

00:07:56: Aber warum messen Sie dann ein Erfolg?

00:07:58: Er sagt, da werden Pendler erwischt.

00:08:00: Nein, also das geben jedenfalls die objektiven Zahlen nicht wieder.

00:08:06: Also während der Fußball-Europameisterschaft hatten wir solche Grenzkontrollen auch

00:08:10: und allein in dieser kurzen Zeit sind etwa 150 kriminelle Schlepper dingfest gemacht worden

00:08:19: und auch festgenommen worden.

00:08:21: Es sind über 1.000 Haftbefehle vollstreckt worden.

00:08:27: Also es ist tatsächlich so, dass die Polizei das sehr, sehr effektiv und erfolgreich war

00:08:32: und eines ist auch klar, Grenzkontrolle heißt nicht Grenzschließung.

00:08:37: Und ich glaube, da darf man den Menschen auch nichts vormachen.

00:08:40: Natürlich gibt es keine hundertprozentige Sicherheit.

00:08:43: Das würde tatsächlich dazu führen, dass wir überall Rückstaus erleben würden

00:08:47: und dass die Grenze als Würde wahrgenommen würde.

00:08:50: Das wollen wir nicht.

00:08:52: Und ich bin davon überzeugt, das könnte die Bundespolizei auch gar nicht dauerhaft durchhalten.

00:08:57: Also da muss man glaube ich sehr realistisch sein,

00:09:00: aber es geht um die Frage, macht man intelligente stationäre Kontrollen?

00:09:05: Das haben wir schon immer so gesehen.

00:09:07: Die Bundesinnenministerin praktiziert das jetzt auch.

00:09:10: Und wir würden gerne, dass wenn dann jemand aus einem anderen EU-Land kommt

00:09:14: und dort das Wort Asyl sagt, eben tatsächlich auch zurückgewiesen werden könnte.

00:09:19: Das ist nämlich jetzt das nächste.

00:09:21: Sie haben die Verhaftungen beschrieben, aber sie wollen ja umfassende und flächendeckende Zurückweisungen.

00:09:27: Polen und Österreich haben sich sofort beschwert, haben gesagt,

00:09:32: das wollten sie auf keinen Fall mitmachen.

00:09:35: Das solle Deutschland auch gar nicht erst versuchen.

00:09:38: Applaus kam dagegen vom niederländischen Rechtspopulisten Herth Wilders

00:09:42: und dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, der gesagt hat,

00:09:46: Zitat, wer Migranten an der Grenze abgewiesen habe, habe immer als schlechter Europäer gegolten,

00:09:52: aber jetzt ist Deutschland aufgewacht.

00:09:55: Ist das der Applaus, auf den Sie gehofft hatten?

00:09:58: Nein, aber ich würde das alles auch relativieren.

00:10:02: Also auch die Regierungen in Polen und in Österreich drängen auf eine andere Migrationspolitik in Europa

00:10:10: und unterstützen, dass wir einen Pfad beschreiten, wo wir sozusagen wieder zurückgehen

00:10:17: in die Mitte der europäischen Migrationspolitik, denn bislang macht die Bundesregierung eine Politik,

00:10:23: die seinesgleichen sucht in Europa und von vielen Nachbarn wegen der Magnetwirkung auch als Problem wahrgenommen wird.

00:10:31: Ich habe nicht alles verstanden.

00:10:33: Das muss ich ganz ehrlich sagen, zum Beispiel den österreichischen Ebelministerlicht,

00:10:37: auch wenn er von der ÖVP ist, ich gehe mal davon aus, dass das ein Stück weit auch dem Wahlkampf in Österreich geschuldet ist.

00:10:46: Da finden ja diesen Monat noch Nationalratswahlen statt.

00:10:50: Aber es geht ja nicht darum, dass jemand aus Deutschland nach Österreich zurückgeführt werden soll.

00:10:58: Dann hätte er mit seiner Wortmeldung recht.

00:11:00: Es geht darum, dass jemand, der aus Österreich kommt, gar nicht erst nach Deutschland reingelassen wird.

00:11:06: Und insofern gibt es umgekehrt eine völkerrechtliche Verpflichtung, Österreich sich um genau diese Menschen zu kümmern.

00:11:13: Und deswegen glaube ich, dass wenn es so käme, wie wir uns das vorstellen, dann würden alle anderen europäischen Länder ähnlich reagieren

00:11:23: und wahrscheinlich sogar innerhalb weniger Stunden.

00:11:26: Und es würde nichts anderes bedeuten, als dass wir dann sehr schnell an den europäischen Außengrenzen wären

00:11:32: und wir dann vielleicht wirklich zu diesem Quantensprung kämen, nämlich zu einem besseren Schutz europäischer Außengrenzen

00:11:40: mit der Möglichkeit auf Binnengrenzen wieder zu verzichten.

00:11:44: Und das wäre im Grunde genommen das, worauf sich die europäischen Staaten mit Schengen auch verständigt haben.

00:11:50: Wenn es so einfach wäre, Herr Freib Baum, hat man es nicht längst gemacht.

00:11:54: Und sowieso wie müssen wir uns das vorstellen.

00:11:56: Jemand kommt zur Grenze, zur deutschen Grenze, wird gar nicht erst reingelassen ins Land.

00:12:04: Man gibt ihm nicht die Chance, Asyl zu sagen, sondern man schickt ihn sofort zurück, weil man von weitem schon sieht,

00:12:11: dass er wahrscheinlich in einem anderen EU-Land um Asyl nachgesucht hat.

00:12:16: Oder wie wollen Sie das praktisch und konkret machen?

00:12:20: Ja, also die Einreise nach Deutschland ist so lange nicht passiert,

00:12:25: so lange eine Kontrolle an der Grenze passiert.

00:12:29: Und das, was wir fordern, das ist ja nichts anderes als das, was Sie wortwörtlich im Artikel 16a Absatz 2 des Grundgesetzes finden.

00:12:40: Klar. Also jetzt nichts Schlimmeres.

00:12:42: Wissen wir jetzt schon, dass es nicht funktioniert, etwa Italien schert sich nicht darum, dass Menschen, die in Italien um Asyl nachgesucht haben,

00:12:51: dann weiterziehen, zum Beispiel nach Deutschland, die wollen den nicht zurücknehmen, das wissen wir.

00:12:56: Ja, genau. Das sprechen Sie jetzt zum Problem an, über das wir dringend sprechen sollten.

00:13:02: Wir haben ja die Situation, dass sowohl unser Grundgesetz wie auch das Asylgesetz in Deutschland durch europäisches Recht überlagert ist,

00:13:10: nämlich die Dublin-3-Verordnung.

00:13:12: Und was wir feststellen ist, dass die Dublin-3-Verordnung, also das europäische Recht in diesem Bereich,

00:13:19: außer von Deutschland, von keinem anderen für Asylrelevantes Land akzeptiert und wahrgenommen wird.

00:13:28: Am Augenfälligsten ist es bei Italien. Italien lehnt spätestens seit der Regierungsübernahme durch Giorgio Miloni

00:13:36: Dublin rücküberweisungen ab. Andere Länder wie Griechenland und Bulgarien, die machen das nicht auf diese provokative Art und Weise,

00:13:46: die sagen zunächst einmal, okay, bauen dann aber bürokratische Hürden auf, die zur Verunnöglichung führen,

00:13:54: indem sie sagen, nie mit einer Chartermaschine, nur einen Linienflug, nur einmal die Woche,

00:14:00: nur Dienstags zwischen 12 Uhr und 14 Uhr, nicht aus mehreren europäischen Ländern gleichzeitig.

00:14:06: Also am Ende bauen die bürokratische Hürden auf, die zum gleichen Ergebnis führen,

00:14:12: nämlich dass Dublin-Rücküberstellungen nicht möglich sind.

00:14:15: Und jetzt muss man ja die Frage stellen, wenn außer den Ländern, die von diesem Asylrecht gar nicht betroffen sind,

00:14:22: beispielsweise die skandinavischen Länder oder Irland, alle die davon betroffen sind, dieses Recht nicht mehr achten,

00:14:30: ist es dann akzeptabel, dass Deutschland das einzige Land ist, das sich noch daran hält.

00:14:37: Also wir müssen uns die Frage stellen, was stützen wir da sozusagen.

00:14:43: Ich will das mit einer Zahl untermauern, Frau Will.

00:14:46: Wir stellen uns immer die Frage, wie kann man so ein Peripherieland wie Italien unterstützen?

00:14:52: Ja, das ist nämlich der Schmerz, aus dem auch das jetzige Handeln ist.

00:14:57: Italien, Griechenland, diese Staaten haben sich alle jeweils im Stich gelassen gefühlt, haben gesagt, prima,

00:15:02: wir haben diese Dublin-Verordnung, die Menschen kommen zu uns und bleiben dann bei uns.

00:15:07: Jetzt hat man eventuell den Zustand, den sie beschreiben, aber deshalb hat sich die Europäische Union ja auch längst auf den Weg gemacht,

00:15:14: das Ganze zu reformieren und hat es gegossen in das gemeinsame europäische Asylsystem,

00:15:21: nun, dass okay, erst 2/26 in Kraft treten wird, aber das ist ja genau die Idee, das ganze Verfahren besser zu machen,

00:15:28: sowohl was den Schutz der Außengrenzen angeht, als auch was die innereuropäische Verteilung angeht.

00:15:34: Aber zwei Aspekte vielleicht dazu.

00:15:37: Italien war auch in den vergangenen Jahren nie belachteiligt, sondern Jahresdorschritte...

00:15:43: Durch die Lage eventuell schon, da kamen Geflüchtete an.

00:15:48: Klar, aber die Menschen sind ja nie in Italien geblieben und die italienischen Behörden haben auch nie etwas unternommen,

00:15:54: dass sie dort registriert wurden und ihre Verfahren hatten, sondern wenn man sich das mal auch in der Geschichte anschaut,

00:16:01: dann hat Deutschland im Verhältnis zur Einwohnerzahl in den letzten Jahren immer 4 Mal so viele Asylbewerber aufgenommen wie Italien

00:16:11: und wenn man das auf den europäischen Maßstab vergleicht, dann hat Italien in den letzten 10 Jahren 7 Mal weniger Asylbewerber aufgenommen,

00:16:24: als ihm nach der Größe und Wirtschaftskraft des Landes eigentlich hätten zugeordnet werden müssen.

00:16:31: Also Italien hat zu keinem Zeitpunkt diese Sonderbelastung gehabt, sondern ganz im Gegenteil.

00:16:38: Und der zweite Aspekt, den man sagen muss, also das GEAS, es ist natürlich zum einen ein Erfolg,

00:16:45: dass nach vielen Jahren der Fachkräfte... - Das ist dieses gemeinsame europäische Asylsystem in Abkürzung GEAS.

00:16:51: Genau, das ja kurz vor der Europawahl im Mai dann auch verabschiedet wurde,

00:16:58: aber man muss ganz ehrlich sagen auch dieses neue gemeinsame europäische Asylsystem baut auf Dublin auf,

00:17:06: also es ist nichts wirklich Neues, sondern es entwickelt Dublin weiter.

00:17:11: Und da gibt es durchaus positive Dinge wie etwa die Außengrenzverfahren, aber die sind auch nur halbherzig gemacht,

00:17:19: weil die betreffen ja nur Menschen, die aus Ländern kommen mit einer Schutzquote von weniger als 20%

00:17:26: und das sollen auch europaweit nur etwa 30.000 Plätze zur Verfügung gestellt werden an den Außengrenzen.

00:17:33: Wenn ich mir anschaue, wie viele Menschen in den letzten Jahren Schutzsuchend nach Europa gekommen sind,

00:17:39: muss man sagen, ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

00:17:43: Und wenn häufig gesagt wird, mit diesem GEAS,

00:17:47: seien eine verpflichtende Aufnahme von Migranten in ganz Europa verbunden,

00:17:53: muss man sagen, das stimmt einfach nicht.

00:17:56: Es besteht die Möglichkeit, sich frei zu kaufen, viele Länder haben das auch schon gesagt

00:18:01: und sie kaufen sich für einen Preis frei, der deutlich geringer ist als das,

00:18:07: was sie als Aufwand für eine Aufnahme beispielsweise in Deutschland haben.

00:18:12: Schauen wir mal dahin, was sie, was die Union will und wie sich jetzt die ganze Debatte entwickelt hat.

00:18:20: Das interessiert mich sehr, weil ich dahinter kommen will,

00:18:24: worum es Ihnen, Friedrich Merz und der Union wirklich geht in all dem, was in den zurückliegenden Wochen

00:18:32: seit dem Messerattentat von Solingen am 23. August passiert ist.

00:18:38: Da ist ein dringend tatverdächtiger Syrer mit einem Messer auf Menschen losgegangen,

00:18:45: drei Staben, acht wurden sehr schwer verletzt.

00:18:48: Und Friedrich Merz schreibt zwei Tage später in seiner Rundmail,

00:18:52: die Sonntags immer verschickt unter der markigen Überschrift "Es reicht",

00:18:56: Zitat, "Nach Syrien und Afghanistan kann abgeschoben werden,

00:19:01: weitere Flüchtlinge aus diesen Ländern nehmen wir nicht auf

00:19:04: und weiter wir kontrollieren dauerhaft an den deutschen Grenzen,

00:19:08: weisen dort konsequent zurück."

00:19:11: Merz will also keine Syrer und keine Afghanen mehr ins Land lassen

00:19:16: und tut so, als ließ sie sich das durchsetzen.

00:19:19: Hat das in Ihrem Sinne oder haben Sie gleich aufgemerkt und gedacht,

00:19:23: da schießt er klar über das Ziel hinaus?

00:19:26: Nein, das, was Friedrich Merz angesprochen hat, ist einfach die Tatsache,

00:19:31: dass die Hauptherkunftsländer für Migration nach Deutschland, Syrien und Afghanistan sind.

00:19:38: Und deswegen sprechen wir natürlich...

00:19:40: Er sagt, weitere Flüchtlinge aus diesen Ländern nehmen wir nicht auf

00:19:45: und tut dann so, als könnte man Menschen pauschal ihr Recht auf Asyl verweigern,

00:19:50: was sie als Volljurist besser wissen als ich, was nicht geht.

00:19:54: Ja, wenn Sie gestatten, Frau Wildl, vielleicht noch eine Schleife davor.

00:20:00: Also es wäre auch falsch, den Eindruck zu erwecken,

00:20:04: als könne man Attentate wie beispielsweise in Solingen oder auch drei Monate davor

00:20:10: in Mannheim oder auch andere als könne man die allein durch die Migrationspolitik verhindern.

00:20:16: Das wird natürlich nicht gehen.

00:20:19: Das ist gut, dass Sie das sagen, weil oft jetzt vermengt wird,

00:20:24: unzulässig, Migration gleich, Kriminalität, so ist es ja dann auch nicht.

00:20:29: Nein, so ist es nicht. Da haben Sie vollkommen Recht, was wir nur zur Kenntnis nehmen müssen,

00:20:34: ist, dass wir in Deutschland inzwischen ein deutlich niedrigeres Grundmaß an Sicherheit haben.

00:20:42: Da reicht schon ein Blick in die polizeiliche Kriminalitätsstatistik,

00:20:46: wo wir einen Anstieg von 5,5 Prozent zuletzt hatten,

00:20:50: einen besonderen Anstieg von Straftaten in Deutschland.

00:20:54: Und wenn man genauer reinschaut, dann findet man einen besonderen Anstieg bei jungen Tätern,

00:21:00: bei Gewaltdelikten häufig auch mit Messern.

00:21:04: Und Sie haben natürlich auch gesehen, dass der Anteil der nicht-deutschen Tatverdächtigen

00:21:09: auf 42 Prozent angestiegen ist.

00:21:12: Deswegen muss man darauf mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen reagieren.

00:21:16: Und die Migrationspolitik ist davon nur ein Teil.

00:21:20: Und im Hinblick auf die Migrationspolitik muss man einfach sagen,

00:21:24: dass wir in den vergangenen Jahren ein Maß an Migration nach Deutschland hatten,

00:21:29: das am Ende dazu geführt hat und führt, dass wir eine ordentliche Integration nicht mehr hinkriegen.

00:21:37: Ich komme jetzt gerade von einem Termin mit Vertretern von Caritas, Diakonie, Roten Kreuz,

00:21:44: Stadt, Landkreis, Jobcenter und anderen, die sich mit Migrationsberatung beschäftigen.

00:21:52: Da ging es ganz konkret.

00:21:53: In Dorn-Heuchingen war das jetzt, oder?

00:21:54: Genau, im Schwarzwald-Bahrkreis, in vielen Spendingen war das jetzt

00:21:58: und da ging es vor allen Dingen um die Gelder, die im Haushalt für Migrationsberatung

00:22:03: und für den Jugendmigrationsdienst und anderes zur Verfügung gestellt waren.

00:22:08: Und da hat man schon gesehen, wo die Probleme liegen.

00:22:12: Die Probleme liegen auf dem Wohnungsmarkt, bei der ärztlichen Versorgung,

00:22:16: bei der Beschulung von Kindern, bei der Betreuung von Kindern.

00:22:21: Das ist jetzt in Westdeutschland ein größeres Problem als in den östlichen Bundesländern.

00:22:26: Es sind aber eben ganz viele praktische Probleme.

00:22:29: Die Tatsache, dass man für ein Sprach- und Integrationskurs acht, neun Monate

00:22:34: manchmal sogar über ein Jahr warten muss und in der Zeit im Grunde genommen nichts passiert,

00:22:40: insbesondere auch keine Arbeitsvermittlung stattfindet.

00:22:43: Wir haben es also mit objektiven Problemen zu tun, dass die Integration mit der Migration

00:22:50: nicht mehr Schritt halten kann.

00:22:51: Und deswegen muss man sagen, in einer solchen Situation, in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland,

00:22:58: bringt es ganz objektiv Probleme mit sich.

00:23:01: Und wir müssen das wieder in Deckung bringen.

00:23:03: Und das bedeutet, wir brauchen weniger Migration nach Deutschland.

00:23:08: Und wenn man weiß, dass man das über Rückführungen nicht schaffen kann,

00:23:13: dann ist aus meiner Sicht vollkommen klar, dass man den Zustrom nach Deutschland begrenzen muss.

00:23:19: Und genau dafür haben wir einen praktikablen Vorschlag gemacht.

00:23:23: Ja, aber aus Sicht der meisten Juristinnen und Juristen, auch aus Überzeugung der Regierung,

00:23:29: der europäischen Nachbarstaaten, auch der Bundesregierung ist ihr Vorschlag nicht überzeugend

00:23:35: und auch europarechtskonform gar nicht machbar.

00:23:39: Da waren wir ja gerade.

00:23:40: Wie kann man Menschen pauschal zurückweisen nur in Anführungsstrichen,

00:23:45: wenn sie die syrische oder afghanische Staatsangehörigkeit haben?

00:23:49: Damit ziehen sie los in dieser Diskussion, nicht sie, sondern Friedrich Merz.

00:23:54: Aber eventuell hat er damit schon einen Zungenschlag reingebracht, bei dem man dachte, es ist ihm nicht ernst.

00:24:01: Doch, es ist ihm ernst.

00:24:03: Ich will auf zwei Aspekte eingehen.

00:24:05: Zum einen, was Syrien und Afghanistan anbelangt, ganz spezifisch geht es darum,

00:24:10: dass wir der Auffassung sind, übrigens genauso wie das Oberverwaltungsgericht in Münster,

00:24:15: dass es nicht in Ordnung ist, dass jeder, der aus diesen Ländern kommt, pauschal subsidiären Schutz bekommt

00:24:22: und in Deutschland bleiben kann.

00:24:24: Sondern wir haben die Situation, dass es in Afghanistan überhaupt keine Kriegshandlungen mehr gibt.

00:24:30: Wir haben dort Steinzeit-Islamisten in der Regierung, das stimmt.

00:24:35: Aber es wäre völlig falsch zu sagen, dass für jeden afghanischen Zivilisten das Leben unsicher wäre in Afghanistan.

00:24:43: Das ist es nicht. Das ist für bestimmte Menschen unsicher.

00:24:46: Also Sie und ich möchten da wahrscheinlich nicht leben?

00:24:48: Nein, wir möchten da nicht leben.

00:24:50: Aber Sie und ich möchten in einigen Ländern auf der Welt nicht leben.

00:24:53: Da bin ich mir ziemlich sicher.

00:24:55: Und trotzdem gibt es keine Möglichkeit, sich dann einfach Deutschland als Land dort zu leben auszusuchen,

00:25:01: so wie auch einige andere Länder nicht.

00:25:04: In Syrien haben wir nicht die Situation, dass im ganzen Land und für jeden Zivilisten es diese Gefahr gibt.

00:25:12: Und deswegen muss man einfach genauer hinschauen, dass Asylrecht ist ein Individualrecht.

00:25:17: Das heißt, es geht um die Verfolgung des Einzelnen und das sozusagen ganze Volksgruppen,

00:25:23: dieses Recht pauschal bekommen.

00:25:25: Das ist aus unserer Sicht nicht in Ordnung.

00:25:27: Und deswegen sind es bisher dafür, dass Menschen, die kein Schutzrecht in Deutschland haben, auch in diese Länder wieder zurückgebracht werden.

00:25:35: Bei denen, die jetzt in Deutschland kommen.

00:25:37: Aber ich kann daher, dass Herr Merz so getan hat, als könne man pauschal auch zurückweisen.

00:25:43: Das geht ja nach geltendem Recht auch nach Genfer Flüchtlingskonvention und anderem nicht.

00:25:49: Doch, wir sind der Auffassung, dass man an den deutschen Grenzen übrigens nicht nur Syrer und Afghanen,

00:25:55: sondern jeden, der dort Asyl beantragt, zurückweisen können.

00:25:59: Und das geht selbstverständlich nach deutschen Recht, nach dem europäischen Recht und auch nach internationalem Recht.

00:26:07: Denn wir sprechen da nicht über, so wie das manche geschrieben haben, Pushbacks,

00:26:12: sondern wir sprechen darüber, bleiben wir bei Österreich,

00:26:15: dass jemand, der aus Österreich kommt, nicht nach Deutschland kommen kann, um dort Asyl zu beantragen.

00:26:22: Und das ist im Übrigen auch gar nichts Schlimmes, denn er könnte in Österreich Asyl beantragen.

00:26:27: Oder hätte in einem anderen europäischen Land, bevor er nach Österreich kam, dort Asyl beantragen können.

00:26:34: Und er hätte es nach europäischem Recht aufmachen müssen.

00:26:37: Es wird also niemand in die Rechtlosigkeit zurückgeschickt, sondern ganz im Gegenteil.

00:26:43: Er wird in einem Land sein, wie Österreich oder Schweiz, wo man mindestens genauso gut und sicher leben kann,

00:26:51: wie in Deutschland. Und ich glaube, das muss man einfach mal sehr klar sehen.

00:26:56: Ich will immer noch herausfinden, worum es Ihnen da wirklich geht.

00:27:00: Denn vom Attentat in Solingen bis zu den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen blieb nur noch eine gute Woche.

00:27:06: Jedem war sofort klar, dass dieses Attentat gewiss zusätzliches Wasser auf die Mühlen der AfD,

00:27:12: eventuell auch das BSW, sein könnte.

00:27:15: Ist das der Hauptgrund, weshalb Friedrich Merz und die Union den Ton in der Migrationspolitik seitdem so dermaßen verschärft haben?

00:27:24: Nein, sondern der Hauptgrund, und das hat Friedrich Merz auch zu dieser Überschrift es reicht gebracht, war,

00:27:32: dass wir im Grunde genommen nach Solingen genau die gleichen Politikerrätten gehört haben, wie nach Mannheim.

00:27:41: Und die Frage stellt sich dann wirklich, was ist denn eigentlich passiert nach dem Polizistenmord von Mannheim?

00:27:48: Und die Wahrheit ist, dass es im Grunde genommen nichts passiert.

00:27:51: Man muss auch aufpassen, dass man keine Phantom-Diskussionen führt.

00:27:55: Also die Verschärfung des Waffengesetzes und die Frage, wie lange dürfen Messerklingen sein,

00:28:01: die bringt eben nicht mehr Sicherheit bei dem Messer.

00:28:05: Das von Mannheim, wie das von Solingen, die sind nach gelbendem Recht schon verboten und trotzdem sind sie eingesetzt worden.

00:28:12: Und deswegen war der Ansatz, wir müssen jetzt neue Wege beschreiten, auch Wege, die bisher nicht gegangen worden sind.

00:28:20: Deshalb diese Merz-Mail und deswegen auch das Angebot an den Bundeskanzler, da gemeinsam etwas zu erreichen.

00:28:28: Ich will aber Ihre Frage nicht ausweichen, Frau Will.

00:28:31: Ich finde, also die Wahlen waren für uns kein Aspekt.

00:28:35: Und auch die nächste Wahl in Brandenburg ist es nicht.

00:28:39: Aber mit einer Frage müssen wir als...

00:28:42: Das wollen wir Ihnen glauben, Herr Frey?

00:28:44: Ja, Sie können es glauben oder auch nicht.

00:28:47: Ich habe keine Chance, ich kann es sozusagen nur begründen und dann finden Sie es glaubwürdig oder nicht.

00:28:53: Ich will aber auf ein Aspekt noch eingehen, vielleicht hilft, dass meine Glaubwürdigkeit etwas zu untermauern.

00:28:59: Ich glaube für alle Parteien der politischen Mitte ist es wichtig, was die Menschen in Deutschland denken.

00:29:07: Ich finde nicht, dass man Politik machen sollte nach Meinungsumfragen.

00:29:14: Das meine ich nicht.

00:29:15: Aber man sollte schon schauen, worüber sprechen die Leute, was sind ihre Themen und was wünschen

00:29:21: sie sich.

00:29:22: Und das muss sich in einer, in der Politik von demokratischen Parteien, muss sich das

00:29:27: abbilden.

00:29:28: Wenn es das dauerhaft nicht tut, dann verliert man Zustimmung und dann hat man auch keine

00:29:33: Möglichkeit mehr, Einfluss zu nehmen auf die Politik.

00:29:37: Also wir schmerzen das als Opposition sehr eindrücklich, dass wir aus unserer Sicht

00:29:42: gute Vorschläge machen, sie aber halt nicht im Praxistest beweisen können.

00:29:46: Dennoch, Sie wissen wie ich, dass man auch eine öffentliche Wahrnehmung und auch öffentliche

00:29:51: Gefühle sogar umfragen mit beeinflussen kann, indem man Themen besetzt, Hochgest, sie

00:29:59: eventuell auch stark vereinfacht darstellt, indem man Begriffe prägt.

00:30:05: Zum Beispiel den, den Sie jetzt wirklich in die Gesamtdiskussion gebracht haben, nämlich

00:30:11: Zurückweisungen an den Grenzen.

00:30:13: Das ist jetzt plötzlich, muss man sagen, in aller Munde.

00:30:16: Das war aber das, was Horst Seehofer, erinnert sich 2018, in dem erbitterten Streit gegen

00:30:23: Angela Merkel wollte, der die Union fast zerrissen hätte.

00:30:27: Seehofer war damals Innenminister und CSU-Vorsitzender.

00:30:30: Markus Söder steckt im Landtagswahlkampf in Bayern.

00:30:34: Er ist dann zwischenzeitlich mal auf den Trip, also Seehofer Forderung nach Zurückweisungen

00:30:40: an den Grenzen aufgesprungen, hat es dann bald bereut, noch bevor überhaupt gewählt

00:30:45: wurde und schwenkt um und hat hinterher gesagt, Markus Söder, unzufrieden mit dem Wahlergebnis

00:30:50: der CSU, 2018 dürfe sich nicht wiederholen.

00:30:55: Denn die Lehre war für ihn und viele andere, dass von überharter Migrationspolitik immer

00:31:00: das Original, in dem Fall die AfD profitiert.

00:31:02: Warum machen Sie denselben Fehler womöglich nochmal?

00:31:05: Wir haben allerdings auch gesagt, dass ich 2015 und 2016 nicht wiederholt lösfe.

00:31:11: Das war ein Zitat von Angela Merkel und deswegen muss man das, glaube ich, Gesamthaft betrachten.

00:31:17: Wenn Sie mal die Wahlergebnisse von Türen...

00:31:20: Aber Sie sehen die Gefahr, oder?

00:31:22: Dass Migrationspolitik immer auf andere einzahlen kann, die da deutlich härter, ruchloser,

00:31:29: sonst ganz ruhig ist.

00:31:30: Haben Sie Recht?

00:31:31: Ich will die Frage auch gar nicht ausweichen.

00:31:34: Ich will einfach nur sagen, in Thüringen sind alle drei Ampelparteien zusammen auf

00:31:40: zehn Prozent gekommen.

00:31:41: In Sachsen sind alle drei Ampelparteien auf 13 Prozent gekommen.

00:31:46: Und das zeig doch einfach, das sind die drei Parteien, die den Bundeskanzler stellen und

00:31:52: den Vizekanzler...

00:31:53: Lachte, Sie gucken nicht auf die Wahlen, Herr Frey.

00:31:55: Nein, das wollte ich Ihnen einfach sagen.

00:31:57: Ich meine, darauf müssen wir schon schauen.

00:31:59: Also wenn die demokratische Mitte aus dem Parteien-Spektrum, also jenseits der Union,

00:32:07: auf zehn oder 13 Prozent kommen.

00:32:09: Und wir haben ein viel besseres Ergebnis, aber auch kein tolles Ergebnis erzielt bei

00:32:14: diesen beiden Landtagswahlen.

00:32:16: Dann muss man das einfach zur Kenntnis nehmen.

00:32:18: Das führt jetzt dazu, dass wir mutmaßlich als CDU dort Landesregierungen anführen

00:32:25: in einer Koalitionskonstruktion, die wir freiwillig nie wählen würden.

00:32:30: Und das wird natürlich...

00:32:32: Mit dem BSW?

00:32:33: Genau, das wird natürlich im Zweifel dazu führen, dass das jetzt nicht die allerstärkste

00:32:39: Landespolitik sein könnte, weil wir im Zweifel viele Kompromisse machen werden müssen.

00:32:45: Also insofern, das ist keine gute Situation.

00:32:49: Und deswegen muss man, glaube ich, schon sagen, wir brauchen für unsere Politik mehr Akzeptanz.

00:32:54: Und deswegen würde ich als Demokrat immer schauen, findet das Unterstützung, was wir

00:33:02: tun und das muss man einfach sagen, die bisherige Migrationspolitik findet keine Unterstützung

00:33:06: in der Bevölkerung.

00:33:07: Beim letzten Deutschland-Grend haben 77 Prozent der Menschen in ganz Deutschland gesagt, sie

00:33:13: wollen eine grundsätzlich andere Migrationspolitik und ich finde, das kann man jetzt zurückweisen,

00:33:20: sozusagen dieses Anzinnen.

00:33:22: Aber dann darf man sich nicht darüber wundern, wenn man beim Wahlen keine Mehrheiten gewinnt.

00:33:27: Und deswegen unter diesem Aspekt braucht man den Seitenblick natürlich schon.

00:33:31: Ich will aber Ihre Frage beantworten, Frau Wilwenz, wenn ich darf, gerne mit zwei setzen,

00:33:39: macht man Extremisten stark, wenn man das Thema Migration bearbeitet.

00:33:44: Ja, ich glaube, wenn das Thema ist, über das alle reden in Deutschland, ohne dass

00:33:52: sich Lösungen ergeben, dann macht man Extremisten stark.

00:33:55: Da haben Sie vollkommen recht.

00:33:57: Und deswegen war der Wunsch von Friedrich Merz auch mit dem Bundeskanzler auszuloten,

00:34:02: ob es eine Möglichkeit gibt, diese Probleme, Herausforderungen zu lösen mit der Zielsetzung,

00:34:10: dass wir nächstes Jahr keinen Flüchtlingsbundestagswahlkampf erleben.

00:34:14: Weil wir ganz genau wissen, dass wir davon als Union nicht profitieren würden, sondern

00:34:20: davon würden vor allen Dingen die politischen Änder profitieren.

00:34:23: Und wir haben im Übrigen auch keine Angst, dass uns ein Wahlkampfthema aus der Hand geschlagen

00:34:28: wird, weil wir können mit der Bundesregierung genauso über Wirtschaftspolitik, über Sozialpolitik,

00:34:33: über solide Haushalte und anderes mehr streiten, als sie genügend Angriffsfläche bietet.

00:34:40: Und deswegen hätten wir ein ehrliches Interesse dran, dieses Thema zu lösen.

00:34:45: Aber eines ist, glaube ich, wichtig, das hat die Vergangenheit gezeigt, einfach nicht

00:34:50: über das Thema Migration zu sprechen, ohne es zu lösen, stärkt die politischen Ränder.

00:34:56: Das heißt, wir erreichen das Ziel nur dann, wenn wir die Herausforderungen wirklich auch

00:35:01: lösen und zwar so lösen, dass die Menschen in Deutschland das auch erkennen.

00:35:06: Und darum geht es uns.

00:35:08: Und deswegen, wir suchen das Thema nicht, aber wir brauchen eine Lösung, und solange wir

00:35:13: die nicht haben, müssen wir drüber sprechen.

00:35:15: Apropos Lösungen, Sie waren Verhandlungsführer in den Gesprächen mit der Bundesregierung über

00:35:21: so etwas wie einen gemeinsamen Migrationspakt.

00:35:25: Und diese Gespräche sind am Dienstag vergangener Woche fürs erste Mal geplatzt.

00:35:29: Jedenfalls sind Sie, ohne dass es eine Einigung, eine Lösung zwischen Union und Ampel gegeben

00:35:35: hätte, da rausgegangen.

00:35:37: Haben Sie die Gespräche gezielt platzen lassen?

00:35:40: Nein, das haben wir nicht.

00:35:43: Im Gegenteil, wir haben Lösungen gesucht.

00:35:47: Deswegen haben wir auch zwei solche Termine gemacht.

00:35:49: Und auch beim zweiten sind wir da ja nicht irgendwie rausmarschiert, sondern das war

00:35:54: terminiert von 15 bis 17 Uhr.

00:35:57: Und gegen 17 Uhr haben wir dann festgestellt, dass die Unterschiede viel zu groß sind, dass

00:36:06: auch das, was die Bundesregierung, namentlich die Bundesinnenministerin uns favisiert hat,

00:36:12: wo der Lösungskorridor liegen könnte, der ist eben nicht erfüllt worden.

00:36:18: Das hat sich dann gezeigt, dass anders als sie das in den Raum gestellt hat, die Bundesregierung

00:36:24: eben nicht so zurückweisungen bereit ist, sondern lediglich die Dublin-Verfahren beschleunigen

00:36:29: möchte.

00:36:30: Da muss man aber ganz ehrlich sagen, das hat die Bundesregierung ja gar nicht selber in

00:36:34: der Hand, wenn es zum Beispiel die Dauer von Formaltungsgerichtsverfahren sind oder wenn

00:36:39: es auch die Abnahmebereitschaft anderer europäischer Länder sind.

00:36:43: Warum soll das jetzt schneller funktionieren als bisher?

00:36:46: Und deswegen sind wir zu dem Ergebnis gekommen.

00:36:49: Die Differenzen sind viel zu groß, als dass man jenseits der parlamentarischen Verfahren

00:36:57: jetzt in diesem Format wirklich zu gemeinsamen Ergebnissen kommen könnte.

00:37:01: Aber so eine Bundesregierung ist natürlich in einer anderen Rolle, als sie Herr Frei

00:37:05: wenn die Bundesinnenministerin als Vertreterin der Bundesregierung klarmacht, es kann solche

00:37:11: umfassenden zurückweisungen nicht geben, weil man damit in europäische Verwerfungen riskiert.

00:37:17: Und im Ernstfall auch, wenn das Ganze nämlich zum Beispiel am Europäischen Gerichtshof anhängig

00:37:23: wird, kann es zu einem Scheitern führen.

00:37:26: So wie es beispielsweise Ungarn ja auch schon verschiedentlich gegangen ist, die sich auf

00:37:30: eine sogenannte Notlage berufen haben, um niemanden ins Land zu lassen und sind beim

00:37:35: Eugehör damit gescheitert.

00:37:37: Sowas steht einer Bundesregierung natürlich deutlich schlechter zu Gesicht als es zum

00:37:41: Beispiel einem Verhandlungsführer der Opposition zu Gesicht stünde, der dann mal sagt kommt,

00:37:46: lass mal probieren.

00:37:47: Ja, vielleicht zwei Bemerkungen dazu.

00:37:51: Also erstens, Ungarn ist überhaupt nicht vergleichbar.

00:37:55: Ungarn ist deshalb gescheitert.

00:37:57: Weil Ungarn versucht hat, über den Artikel 72 des Vertrages über die Arbeitsweise der

00:38:02: Europäischen Union ein ganz anderes Asylrecht in Ungarn zu implementieren.

00:38:08: Darum geht es uns ja gar nicht.

00:38:10: Uns geht es darum, in einer Einzelfrage zu sagen, hier scheitert europäisches Recht.

00:38:17: Das funktioniert ganz offensichtlich nicht.

00:38:19: Und deswegen müssen wir soweit es um die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und der inneren

00:38:23: Sicherheit geht, nationales Recht anbinden.

00:38:26: Das ist also etwas völlig anderes.

00:38:28: Aber Sie hätten eine Notlage behauptet.

00:38:32: Und man darf ja fragen, worin besteht denn diese Notlage, die man nach Artikel 72 des

00:38:39: Vertrags über die Arbeitsweise der EU gelten machen könnte, wenn zum Beispiel die Zahl

00:38:44: der Asylanträge sowohl in der EU, aber auch in Deutschland in diesem Jahr zurückgegangen

00:38:51: sind.

00:38:52: Ja, aber das macht doch überhaupt keinen Unterschied.

00:38:54: Und die Menschen, die wir in den vergangenen Jahren aufgenommen haben, die sind doch immer

00:38:58: noch da.

00:38:59: Die sind auch nicht integriert.

00:39:00: Die sind auch nicht in den Arbeitsmarkt integriert und zwar im ganz großen Stil.

00:39:04: Und da muss man einfach sehen, in den letzten zwei Jahren hat Deutschland an Asylbewerbern

00:39:09: und Ukraine-Flüchtlingen knapp zwei Millionen Menschen aufgenommen.

00:39:14: Dazu kommt die legale Migration, zum Beispiel der Familiennachzug.

00:39:18: In den letzten zwei bis drei Jahren waren das auch über zwei Millionen Menschen, die

00:39:23: nach Deutschland gekommen sind.

00:39:25: Wir reden da jeweils über Städte in der Größenordnung von Hamburg und Berlin.

00:39:32: Und vor diesem Hintergrund muss man einfach sagen, ja, natürlich haben wir eine Notsituation.

00:39:38: In Deutschland fehlen 800.000 Wohnungen.

00:39:41: Es können 25.000 Lehrerstellen nicht besetzt werden.

00:39:45: Es fehlen 400.000 Kika-Plätze und anderes mehr.

00:39:49: Das sind aber nicht alles Probleme, die der Migration oder der nicht gelungenen Integration

00:39:55: vieler Menschen zu danken sind, sondern die einfach auch ausgemacht sind.

00:39:59: Man hat nicht genügend Wohnungen gebaut.

00:40:01: Piff, puff.

00:40:02: Da könnte jetzt ein Euge-H sagen, verstehe nicht, was das für eine Notlage ist.

00:40:07: Die habt ihr selber zu verantworten.

00:40:09: Die können wir aber nicht lösen, weil Lehrer nicht auf den Bäumen wachsen.

00:40:13: Die Begekräfte auch nicht.

00:40:15: Wohnungen schaffen sie nicht innerhalb weniger Wochen und vieles andere mehr.

00:40:19: Und deshalb muss man sagen, Deutschland hat natürlich so viele Menschen aufgenommen

00:40:24: wie in den letzten Jahren, wie kein anderes europäisches Land und im Übrigen auch wie

00:40:29: kein anderes außer-europäisches Land, sofern es um Menschen geht, die nicht aus der unmittelbaren

00:40:35: Nachbarschaft stammen.

00:40:37: Und insofern kann man das sehr wohl begründen.

00:40:40: Es gibt im Übrigen kein Euge-H-Urteil, das etwas Gegenteiliges sagen würde.

00:40:46: Und deswegen rufen wir überhaupt nicht zum Rechtsbruch auf, sondern wir sind der Auffassung,

00:40:51: dass es eben geltendem europäischem Recht entspricht.

00:40:54: Und lassen Sie mich dazu noch ein letztes sagen, Frau Will, die Bundesregierung hat überhaupt

00:40:59: keine Probleme, riskante politische Entscheidungen zu treffen.

00:41:04: Wenn Sie sich mal anschauen, wie oft die Bundesregierung jetzt vor dem Bundesverfassungsgericht geschaltet

00:41:09: ist, etwa mit den 60 Milliarden, die im Haushalt anderweitig verplant worden ist, aber auch

00:41:15: anderen Entscheidungen.

00:41:17: Das kann sein, dass man als Regierung Entscheidungen trifft, die man selber für rechtmäßig hält,

00:41:24: aber von einem Gericht dann anders entschieden wird.

00:41:27: Das ist nur ein Problem, finde ich, wenn das andauernd passiert, wie dieser Bundesregierung.

00:41:32: Dann muss man sich mal Gedanken machen.

00:41:34: Aber ansonsten muss man damit leben und muss selbstverständlich solche Entscheidungen dann

00:41:39: auch respektieren.

00:41:40: Ich will zurück mit Ihnen gedanklich in dieses Gespräch am Dienstag vergangener Woche.

00:41:45: Am Ende des Gesprächs, Sie haben gesagt, 15 bis 17 Uhr dauerte das, hat Justizminister

00:41:50: Bushmann Indian Angebot gemacht, was genau in die Richtung geht, über die wir gerade

00:41:54: sprechen.

00:41:55: Man könne doch ein Modellprojekt versuchen, so hat man das jetzt verstanden.

00:41:59: Man könne an einem kleinen Grenzabschnitt die umfassenden Zurückweisungen, wie Sie

00:42:04: sie wollten, ausprobieren, keine Ahnung, aber das so gesagt hat, aber ungefähr in die Richtung

00:42:08: ging das.

00:42:09: Dann würde sich eventuell ein Gericht damit befassen, man hätte eine Rechtsprechung,

00:42:13: man hätte rechtliche Klarheit.

00:42:15: Warum haben Sie das Angebot nicht angenommen, wenn Sie doch überzeugt sind, dass Zurückweisungen

00:42:20: klappen können?

00:42:21: Weil das Angebot einfach absurd ist.

00:42:25: Also ich möchte es tatsächlich in dieser Klarheit so formulieren.

00:42:28: Sie müssen sich das mal vorstellen.

00:42:30: Die Bundesrepublik Deutschland würde dann beispielsweise an der Grenze zu Frankreich

00:42:35: ein 10 Kilometer langes Stück so zur Grenze erklären, dass es dort Zurückweisungen gibt.

00:42:41: Dann versucht man die Menschen dazu zu bringen, nicht außen rumzugehen, sondern genau an

00:42:46: dieser Stelle über die Grenze zu gehen und dann anschließend zurückgewiesen zu werden.

00:42:52: Dann spricht man die Ahnung und sagt, Sie möchten doch hoffentlich klagen gegen diese Zurückweisung

00:42:59: und dann bringt man die dazu und dann entscheidet irgendwann nach einigen Wochen, vielleicht

00:43:04: sogar nach Monaten erst, das örtlich zuständige Verwaltungsgericht, also nicht ein Bundesverfassungsgericht,

00:43:12: nicht der UGH, sondern ein örtliches Verwaltungsgericht.

00:43:16: Ich will das gar nicht geringschätzen, aber das ist ein Einzelrichter, der vielleicht ansonsten

00:43:21: ganz andere Sachen beurteilt und der trifft dann irgendwann eine Entscheidung.

00:43:26: Mal ganz abgesehen davon, dass das Prozedere für ein Land wie Deutschland wirklich absurd

00:43:31: ist, würde man für die nächsten Wochen und Monate keine Entscheidung haben.

00:43:37: Und zum Dritten, also ich respektiere das Recht, aber es ist doch klar, also Entscheidungen,

00:43:44: die im Deutschen Bundestag getroffen werden, denen wird Einhalt geboten durch Entscheidungen

00:43:50: des Bundesverfassungsgerichts und des UGHs, aber nicht durch eine einfache Verwaltungsgerichtsentscheidung,

00:43:57: gegen die man ja im übrigen Rechtsmittel beim Oberverwaltungsgericht einlegen kann.

00:44:02: Also das halte ich wirklich für absurd, weil ich nicht glaube, dass der einzelne Verwaltungsrichter

00:44:08: zu einer besseren Positionierung kommt als viele Rechtswissenschaftler.

00:44:13: Also wir haben ehemalige Verfassungsrichter, die uns unterstützen bei denen, was wir für

00:44:20: rechtmäßig halten.

00:44:21: Und deswegen, Frau Will, haben wir einen Gegenvorschlag gemacht, wenige Tage später,

00:44:26: den wir gesagt haben, dann lasst uns doch solche Grenzkontrollen machen, und zwar an allen

00:44:32: deutschen Grenzen.

00:44:33: Und nach drei Monaten schauen wir, ob das rechtlich und tatsächlich funktioniert oder

00:44:38: eben nicht.

00:44:39: Denn der Clou ist ...

00:44:41: Haben Sie daraufhin jetzt eigentlich schon was gehört?

00:44:43: Ja, das ist von der Bundesregierung abgelehnt worden, namentlich von der Bundesinnenministerin.

00:44:48: Denn der Punkt ist ja der, die Bundesregierung stellt sich auf den Standpunkt, dass sie den

00:44:53: Artikel 72 dieses ominösen AEU-V nicht zählen kann.

00:45:00: Vertrags für die Arbeitsweise der EU.

00:45:03: Genau, das geht um die Arbeitsweise der Europäischen Union.

00:45:07: Und in diesem Artikel 72 steht ja nichts anderes drin, als dass öffentliche Ordnung und innere

00:45:12: Sicherheit Kernbereich nationalstaatlicher Souveränität ist und dass das durch kein

00:45:17: europäisches Gesetz eingeschränkt werden kann.

00:45:20: Und wenn Sie auch nur an einem zehn Kilometer langen Streifen das Modell Buschmann umsetzen

00:45:26: würden, müssten Sie ja trotzdem begründen, dass die Tatbestandsvoraussetzungen dieses

00:45:32: Artikel 72 AEU-V erfüllt sind.

00:45:36: Also im Grunde genommen haben Sie keine andere Rechtssituation als in dem von uns vorgeschlagenen

00:45:44: Fall.

00:45:45: Sie hätten damit einen Versuch gehabt, der mit der Regierung nach Hause gegangen wäre.

00:45:50: Es wäre dann eben der Vorschlag des Justizministers gewesen.

00:45:54: Die Bundesregierung hätte sich da zu stellen müssen, hätte das machen müssen.

00:45:58: Es wäre nicht mit Ihnen nach Hause gegangen, was Sie als Absurdität hier herausarbeiten

00:46:03: oder benennen.

00:46:05: Haben Sie die Chance nicht gesehen, das denen mitzugeben und damit blöderweise nun ausgeschlagen,

00:46:11: stattdessen halt das Gespräch verlassen?

00:46:15: Nein, also ich glaube, das muss man ganz objektiv sehen.

00:46:18: Wenn man erfolgreiche Politik macht, egal in welchem Politik fällt, dann wird es immer

00:46:24: mit der Regierung nach Hause gehen, nicht mit der Opposition.

00:46:27: Und ich habe damit auch überhaupt kein Problem.

00:46:29: Das ist so und ich akzeptiere natürlich auch, dass wir in der Opposition sind, dass wir

00:46:35: keine Mehrheit haben im Deutschen Bundestag.

00:46:38: Und deswegen kann ich auch jede Entscheidung der Regierung akzeptieren.

00:46:43: Wir setzen uns dann eben im parlamentarischen Verfahren damit auseinander.

00:46:48: Die Aufgabe ist so groß im Bereich der Migration, dass wir das im Kauf genommen hätten, dass

00:46:54: von einer Lösung dieser Frage vor allen Dingen die Bundesregierung profitiert hätte.

00:46:59: Wir waren der Auffassung und sind der Auffassung, dass wir trotz allem auch als Opposition

00:47:04: davon profitieren würden, wenn es zu einer Lösung käme.

00:47:09: Also da muss man einfach auch sagen, da ist das Land wichtiger als die Partei.

00:47:13: Aber jetzt ist was anderes hängen geblieben und das ist dann bei der Partei oder der Fraktion

00:47:19: der Union hängen geblieben.

00:47:21: Denn der Bundeskanzler hat ja dieses Aufstehen von ihnen und ihren Kolleginnen so gedeutet,

00:47:27: dass sie die Gespräche hätten gezielt platzen lassen.

00:47:30: Ist Friedrich Merz und Sie am Tag danach im Bundestag scharf angegangen?

00:47:35: Das haben sehr, sehr viele Menschen natürlich gesehen und gelesen.

00:47:38: Er hat an Friedrich Merz adressiert gesagt, er hätte sich in die Büsche geschlagen.

00:47:43: Es sei reines Sprücheklöpfen gewesen, aber nichts hingekriegt.

00:47:47: Und nach einer aktuellen Vorsage um Frage finden, 69 Prozent der Menschen.

00:47:52: Friedrich Merz sei es nicht um Lösungen in der ganzen Frage gegangen, sondern um Partitaktik.

00:47:58: Haben Sie sich also mit der ganzen Debatte, auch mit den beiden Verhandlungsrunden mit dem Aufstehen

00:48:04: aus der letzten, dann mehr geschadet, als dass das Ihnen oder irgendwem sonst jetzt geholfen hätte?

00:48:12: Ich glaube, die Frage, die kann man nicht abschließend beantworten, zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt.

00:48:19: Uns ging es nicht.

00:48:20: Natürlich wollten wir uns nicht schaden, aber uns ging es um die Sache und wir hätten das gerne zu einem Erfolg geführt.

00:48:28: Aber man muss, glaube ich, zwei Dinge einfach wissen.

00:48:31: Erstens, wir haben über Themen gesprochen.

00:48:32: Aber jetzt hat es Ihnen erst mal geschadet?

00:48:34: Na, ich weiß es nicht.

00:48:35: Ich finde, die Rede des Bundeskanzlers in der Generaldebatte, die fand ich total unsouverän,

00:48:42: wenn ich das so sagen darf.

00:48:43: Ich finde, so redet ein Bundeskanzler nicht, vor allem denen nicht ein Bundeskanzler, der an Lösungen orientiert ist.

00:48:50: Und deswegen, ja, ich muss das zur Kenntnis nehmen, dass die Menschen einem Bundeskanzler mehr zuhören als einem Oppositionsführer.

00:48:59: Das ist sicherlich so.

00:49:01: Aber der Inhalt wird dadurch nicht wahrer.

00:49:04: Und man muss eines sehen...

00:49:06: Ja, Altgrüßrich Merz ist jetzt seit gestern als Kanzerkandidat der Union ins Rennen geschickt.

00:49:12: Die Gremien müssen auch zustimmen, aber das scheint nur eine Formalität zu sein.

00:49:17: Wenn dem nicht vertraut wird, dann haben sie ja auch ein Problem.

00:49:21: Ich komme zurück auf diese Faserumfrage.

00:49:23: Da sagen selbst die Anhängerinnen und Anhänger der Union, sie trauten Merz nicht so ganz in der Frage.

00:49:30: 43 Prozent glauben an taktisches Manöver als wahre Motivation in der Asyldebatte.

00:49:37: Und vor allem die Menschen in Ostdeutschland, so wie AfD und BSW-Anhänger,

00:49:41: seien sehr skeptisch, was Merz wirklich in der Migrationsdebatte antreibt.

00:49:47: Und dazu hat der Forser-Geschäftsführer Thorsten Tierhoff gesagt,

00:49:51: er attestiere Merz eine sehr durchschaubare Politik, so ordnet er die Zahlen ein.

00:49:57: Es braucht aber eine glaubwürdige Reform der Politik, wenn er neues Vertrauen im Osten und bei AfD und BSW-Wähler*innen zurück in den Willen,

00:50:06: von denen man ja, glaube ich, immer noch hofft, dass man ein paar von denen zurück bekommen kann.

00:50:12: Sehen Sie das Problem? Braucht es eine wesentlich glaubwürdigere, auch verantwortungsvollere Politik,

00:50:18: wenn die Union ja die nächste Bundestagswahl gewinnen will?

00:50:24: Ja, also zunächst einmal akzeptiere ich natürlich all das, was Sie vorgetragen haben.

00:50:31: Ich glaube, umfragen ja nicht nur, wenn Sie für uns günstig sind, sondern auch umgekehrt.

00:50:39: Ich will vielleicht nur sagen, was unsere Überlegungen auch waren, um sozusagen das Ganze verständlich zu machen.

00:50:46: Also man muss, glaube ich, wissen, erstens für all das, worüber wir gesprochen haben,

00:50:50: braucht man keine Grundgesetzänderung.

00:50:52: Das heißt, wir sind als Opposition nicht konstitutiv gewesen und sind es auch nicht.

00:50:59: Dort, wo man uns dringend braucht, will in aktuellen Fall ansprechen.

00:51:02: Wir werden jetzt in einer der nächsten Sitzungswochen über das Grundgesetz sprechen

00:51:08: und die Resilienz des Bundesverfassungsgerichts.

00:51:11: Da haben wir uns mit der Koalition zusammengesetzt.

00:51:14: Wir werden gemeinsam eine Änderung des Grundgesetzes vornehmen,

00:51:18: um das Bundesverfassungsgericht im Verfassungsgefüge zu stärken.

00:51:23: Daran mögen Sie sehen, dass wir mit der Regierung in vielen Fragen eben auch eng zusammenarbeiten,

00:51:30: insbesondere dann, wenn es auf die Opposition ankommt.

00:51:33: Und wenn wir auch eine staatspolitische Verantwortung zu übernehmen haben.

00:51:38: Das ist in diesem Fall nicht so, sondern da geht es eher um die Frage,

00:51:42: Lassen wir uns für die Migrationspolitik, die gemacht wird, in Mithaftung nehmen,

00:51:47: in eine politische Mithaftung nehmen.

00:51:49: Und auch dazu waren wir bereit, aber nicht indem man Drittel Schritte in die Zukunft macht.

00:51:57: Das kann man auch machen und man kann sich, wenn man Teil der Koalition ist,

00:52:00: auf den Standpunkt stellen, auch kleine Schritte in die richtige Richtung sind gut,

00:52:05: weil es in die richtige Richtung geht.

00:52:07: Für uns als Opposition war klar, wir können uns nur in Mithaftung nehmen,

00:52:12: wenn es einen großen Schritt in die richtige Richtung gibt.

00:52:16: Weil die Menschen müssen erkennen, dass das danach etwas anderes ist als das davor.

00:52:22: Und wenn die Menschen das nicht erkennen, wenn sie das Gefühl haben,

00:52:25: da haben sich Parteien verständigt, aber an der Migrationspolitik ändert sich gar nichts,

00:52:31: dann hätten wir für unser Land nichts erreicht

00:52:35: und wir hätten auch für uns als Partei, wenn sie den Nebenfluss betrachten, auch nichts erreicht.

00:52:42: Und deswegen muss man wirklich sagen, nein, tatsächlich für diese Drittel Schritte,

00:52:47: die wir vielleicht als Viertere Koalitionspartner mitgemacht hätten,

00:52:52: für diese Drittel Schritte können wir als Opposition nicht zur Verfügung stehen.

00:52:56: Und deswegen würde ich zu den von Ihnen zitierten Umfragen sagen,

00:53:00: ich glaube, wenn wir damit gemacht hätten zum jetzigen Zeitpunkt,

00:53:05: dann wären vielleicht die kurzfristige Zustimmung größer gewesen.

00:53:08: Wenn die Menschen dann aber gemerkt hätten, es ändert sich ja überhaupt nichts in der Migrationspolitik,

00:53:13: wäre die Enttäuschung umso größer gewesen, und zwar nicht nur über die Ampel, sondern auch über uns.

00:53:18: Und das hätte den Zulauf zu den Extremen mit Sicherheit weiter gefördert.

00:53:24: Herr Freil, meine erste Frage im Interview war,

00:53:26: hat die Unionsfraktion das nun in den zurückliegenden Wochen gut gemacht,

00:53:31: was die Migrationspolitik angeht und wir suchen ja danach, was wäre eine gute?

00:53:38: Was passiert ist, dass sich die Debatte nun klar in Richtung Ablehnung von Migranten verschoben hat.

00:53:44: Ich vermute, dass nehmen sie ähnlich war, wie ich auch.

00:53:47: Ich habe schon gesagt, Zurückweisungen an den Grenzen ist nun vielleicht das viel zitierteste Wort

00:53:53: oder der viel zitierteste Ausdruck geworden.

00:53:55: Menschen mit Migrationshintergrund fühlen sich auch deshalb zunehmend abgelehnt in Deutschland.

00:54:02: Halten Sie das dann abschließend für eine gute Entwicklung?

00:54:09: Nein, wenn es darum geht, dass Menschen mit Migrationshintergrund sich in Deutschland abgelehnt

00:54:15: oder auch stigmatisiert fühlen sollten, dann wäre das etwas Schlechtes.

00:54:21: Ich würde allerdings auch in Abrede stellen, dass das Ergebnis der von uns vorgetragenen Politik wäre.

00:54:27: Wir müssen glaube ich ganz klar unterscheiden,

00:54:31: Deutschland ist als eilkonte Gesellschaft auf Migration, auf Zuwanderung angewiesen.

00:54:37: Wir brauchen Migration in den Arbeitsmarkt, nicht zuletzt deshalb haben wir mit der SPD

00:54:42: in der vergangenen Legislaturperiode auch das erste Fachkräfte Einwanderungsgesetz

00:54:47: in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gemacht und es war richtig und gut so.

00:54:51: Im Gegenteil, wir müssen uns darüber unterhalten, wie wir für Leistungsträger,

00:54:57: die nach Deutschland kommen wollen, attraktiver werden.

00:55:01: Auf der anderen Seite müssen wir sehen, dass die humanitäre Migration, also die Fluchtmigration

00:55:07: inzwischen alle Grenzen sprengt.

00:55:10: Und ich will das ganz offen sagen, ja, ich finde, das ist so viel, das überfordert.

00:55:16: Staat, Gesellschaft und Kommunen in Deutschland und ich stehe für eine Politik,

00:55:21: die nicht nur ordnet und steuert, sondern für eine Politik, die diese Fluchtmigration auch begrenzt.

00:55:28: Ich halte das für dringend notwendig und deswegen, wenn es darum geht, dass Deutschland ein Signal

00:55:35: in die Welt sendet, also nicht jeder, der es irgendwie nach Deutschland schafft, der ist ja auch willkommen

00:55:43: und kann hier bleiben, unabhängig davon, ob er verfolgt wird.

00:55:47: Wenn es dieses Signal zukünftig nicht mehr gäbe, dann würde ich das für richtig halten

00:55:52: und für ein gutes Ergebnis der Debatte.

00:55:55: Da muss man, glaube ich, wirklich differenzieren.

00:55:59: Wir müssen am Ende schauen, dass wir insgesamt eine Situation bekommen,

00:56:04: wo Migration auch zu Integration führen kann und wir in dieser Gesellschaft, in unserer Gesellschaft,

00:56:11: gut zusammenleben können, zum Wohle aller, zum Wohle derer, die schon immer da waren

00:56:17: und zum Wohle derer, die zu uns kommen und die das tun, in dem Bewusstsein ein aktiver Teil unserer Gesellschaft zu werden.

00:56:27: Das ist sicherlich schwer dann ein Land noch attraktiv aussehen zu lassen, wenn klar wird,

00:56:33: man will da auch nur ganz bestimmte Menschen haben.

00:56:37: Aber Sie haben den Punkt gemacht, ich habe Ihnen auch verstanden, was Sie meinen

00:56:41: und es war gut am Schluss des Interviews nochmal klar zu machen,

00:56:45: was ist der Unterschied zwischen Zuwanderung und Migration und Flucht?

00:56:49: Wenn Sie sich die Einwanderungsländer der Erde anschauen, dann verhalten die sich genauso.

00:56:55: USA, Kanada, Australien, natürlich sind es Einwanderungsländer

00:57:00: und die wollen diese Einwanderung auch, aber die sagen ganz genau,

00:57:04: was sie mitbringen müssen und was sie können müssen, damit sie in die Länder können.

00:57:09: Wenn Sie einfach nur sagen, ich möchte jetzt zu Euch, dann geht das erstens nicht

00:57:14: und zweitens kriegen Sie 0,0 soziale Leistungen in Ländern wie Kanada oder den USA.

00:57:20: Insofern, ich finde, Deutschland ist ein Einwanderungsland

00:57:24: und ehrlicherweise finde ich, wir sollten uns jetzt endlich auch mal so verhalten wie ein Einwanderungsland.

00:57:31: Thorsten Frey, danke für das Gespräch.

00:57:34: Und dieses Interview haben wir am Mittwoch Vormittag, dem 18. September 2024 aufgezeichnet.

00:57:42: Die Redaktionen hatten Felix Schlagwein und Theresa Sickert,

00:57:45: Executive Producerin ist Marie Schiller, Audio Producer Patrick Zahn,

00:57:50: Sounddesign macht Hannes Husten, die Vermarktung, die mit Vergnügen

00:57:53: und das Ganze ist eine Produktion der Wilmedia GmbH.

00:57:56: Danke, Herr Frey.

00:57:56: Sehr gerne, Frau Will.

00:57:57: [Musik]

00:58:12: [Musik]

00:58:14: Äffend das man wieder vieloria macht.