Wie feministisch ist die Gen Z? Mit Salwa Houmsi

Shownotes

Black Lives Matter, #MeToo und der rassistische Anschlag in Hanau: Debatten und Ereignisse wie diese haben die Journalistin Salwa Houmsi politisiert. Und sie glaubt, dass diese Ereignisse viele junge Menschen geprägt haben, auch weil sie dadurch schon früh mit feministischen und antirassistischen Standpunkten in Berührung gekommen sind. Viele Diskurse werden heute anders geführt, Diskriminierung wird präziser benannt. Gleichzeitig steigt in den letzten Jahren die Zustimmung zur AfD bei der jungen Generation und die Studie “Jugend in Deutschland 2024” attestiert der Gen Z insgesamt einen “bröckelnden Zukunftsoptimismus”. Wie geht es also der jungen Generation? Und sind junge Menschen heute feministischer als früher?

Salwa Houmsi, 1996 geboren, spricht mit Anne Will in dieser Folge über Unterschiede zwischen den Generationen, über ihren Anspruch an ihre eigene journalistische Arbeit und darüber, warum sie findet, dass der Feminismus Menschen auch mal müde machen darf.

Der Redaktionsschluss für diese Folge war Freitag, 4. Oktober 2024, um 13 Uhr.

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WICHTIGE QUELLEN:

ZDF: Politbarometer, 8.3.2024

Ipsos: Kleine Fortschritte und neue Brüche: So steht es zum Weltfrauentag 2024 um die Gleichstellung der Geschlechter, 4.3.2024

ProQuote: Frauenmachtanteile in den Leitmedien: Leitmedien bleiben im Ungleichgewicht, 14.4.2024

Simon Schnetzer, Kilian Hampel, Klaus Hurrelmann: Trendstudie “Jugend in Deutschland 2024”, 23.04.2024

Tagesschau: Wahlerfolge der AfD: “Das verfängt bei jungen Männern.”, 26.9.2024

Empfehlungen: ZDF: 13 Fragen mit Salwa Houmsi und Jo Schück

ZDF: aspekte extra: Billie Eilish im Interview, 15.6.2024

Impressum: Executive Producerin: Marie Schiller Producer: Maximilian Frisch, Lukas Hambach, Patrick Zahn Sounddesign: Hannes Husten Vermarktung: Mit Vergnügen GmbH Eine Produktion der Will Media GmbH

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00:00:00: Wie oft passieren dir Dinge, auch blöde Dinge, bei denen du dir hinterher vielleicht sagst,

00:00:04: "Mann, ey, das wäre mir keinesfalls passiert, wenn ich ein Mann wäre"?

00:00:07: Oh, andauernd.

00:00:09: Andauernd.

00:00:10: Andauernd.

00:00:11: Nehmen wir die letzten zwei Stunden, wie oft du das tippst?

00:00:12: Also die letzten zwei Stunden, das ist mir nicht passiert, aber also das ist auf jeden

00:00:16: Fall ein Satz, den ich sehr häufig sage.

00:00:18: Dir selbst?

00:00:19: Ja, oder auch mit Freunden und Freundinnen, wo ich sage, das wäre nicht so, wenn ich ein

00:00:22: Mann wäre, ganz sicher nicht.

00:00:24: Auch so die öffentliche Bewertung als Frau in der Öffentlichkeit, als Journalistin, Moderatorin

00:00:28: in der Öffentlichkeit.

00:00:29: Hallo und hach zusammen, neue Podcast Folge.

00:00:52: Herzlich Willkommen dazu.

00:00:53: Ich freue mich, dass ihr da seid, freue mich übrigens auch sagen zu können, dass wir

00:00:57: neuerdings auch bei YouTube sind.

00:00:59: Ihr könnt uns also auch im Video zuschauen, wenn ihr mögt.

00:01:03: Ich war hier mal ein Fan von reinen Podcast, aber man hat mir längst erklärt, dass es

00:01:08: irgendwie Hasbin macht man nicht mehr.

00:01:10: Also jetzt auch mit Bild.

00:01:12: Angeblich reden im Moment ja alle über Migrationspolitik, über die AfD, über Ostdeutschland,

00:01:17: den Krieg gegen die Ukraine.

00:01:19: Wir nicht, oder seien wir ehrlich, diesmal nicht.

00:01:22: Denn ich will diesmal ein ganz anderes Thema nehmen.

00:01:26: Ich will über Feminismus reden.

00:01:28: Wie weit sind wir da?

00:01:29: Geht es voran oder geht es eher zurück in Richtung Wiederbelebung traditioneller Rollenbilder?

00:01:36: Verfestigungen, vielleicht auch neu, Verfestigung, patriarchaler Strukturen gibt es einen Fortschritt.

00:01:42: Ist die Generation meines heutigen Gastes feministischer, als es meine zum Beispiel war?

00:01:49: Oder gibt es gerade schon wieder diesen echten Backlash, den Rückschlag, an dem zum Beispiel

00:01:54: und zack, da sind wir dann doch wieder die Populisten, die Rechtsextremen, die AfD,

00:01:58: die Vans und Trump-Anhänger*innen ein tätiges Interesse haben?

00:02:03: Darüber will ich mit einer Frau sprechen, die sich, das haben wir ja gerade eben schon

00:02:07: in der Antwort auf die gequält beiläufige Frage, bevor der Beobener gehört, die sich

00:02:13: als Frau zumal als eine, die in der Öffentlichkeit steht, natürlich damit beschäftigen muss.

00:02:19: Denn sie macht und sie kann echt viel.

00:02:22: Bei uns ist die Journalistin, Moderatorin und Podcasterin, Salba Humsi.

00:02:26: Freue mich.

00:02:27: Ich freue mich auch sehr.

00:02:28: Super, dass du da bist.

00:02:30: Was dir da jeweils passiert?

00:02:33: Keine Ahnung, wie alt sind diese Männer vermutlich bei denen du denkst, okay, wenn die das gesagt

00:02:42: hätten zu einem Mann, hätten sie es wahrscheinlich nicht gesagt.

00:02:45: Denn das wäre schon die erste Antwort auf die zugegeben durchaus umfangreiche Frage,

00:02:50: ist deine Generation feministischer?

00:02:52: Also ich glaube in allen Generationen, ich glaube nicht, dass es so dieses Klischee

00:02:58: ist, das sind die Boomer, die haben das nicht so verstanden, wie wir die junge Generationen.

00:03:02: Wir sind ja irgendwie alle so, wir wollen ganz doll die Welt retten und wir sind alle

00:03:05: irgendwie, wir finden es wichtig, dass wir uns mit dem Klimawandel auseinandersetzen

00:03:09: und wir sind alle so antirassistisch und so, ich glaube, das ist so ein altes Narrativ

00:03:14: aus dieser Fridays for Future Zeit, wo dieses Thema sehr präsent war über die Gen Z und

00:03:18: die jüngere Generation, also die jungen Millenials, zu denen ich mich zähle, was wir ja mittlerweile

00:03:23: wissen, was nicht stimmt, einfach weil wir sehen, wie viele junge Menschen die AfD wählen

00:03:27: und irgendwie ist es ja nicht aufgegangen.

00:03:29: Also anscheinend ist es ja eben nicht so einfach sozusagen, dass die Boomer alle irgendwie die

00:03:33: hängen gebliebenen, sexistischen, rassistischen Leute sind und die jungen Menschen sind irgendwie

00:03:38: alle super anti-kapitalistisch, über Rassismus aufgeklärt und Feminismus.

00:03:43: Deswegen glaube ich, es ist durch alle Generationen durch und ich frage mich, ich finde es eine

00:03:48: spannende Frage, die du stellst, ob meine Generation so viel feministischer ist.

00:03:52: Ich glaube, in Teilen ist eine durchschnittlich dollere Aufklärung über diese Themen, die

00:03:57: ich gerade angeschnitten habe, da.

00:03:59: Ich sehe aber auch, dass die Radikalisierung in Richtung rechts auch in meiner Generation

00:04:06: stattfindet.

00:04:07: Also dass es jetzt nicht so ist, so, ah ja, das sind die besseren Menschen in Anführungszeichen.

00:04:10: Nicht, dass ich das so sehe, aber es wurde ja eine Zeit lang irgendwie so geklämt.

00:04:13: Oder wollte ich glaube auch die, meine Generation, die jüngere Generation wollte sich so

00:04:17: klamm, also die besseren.

00:04:18: Ja.

00:04:19: Wozu zählt du dich?

00:04:20: Du hast gerade gesagt, mit Lenni, eigentlich bist du ja, wenn ich es richtig nachgelesen

00:04:24: habe, finde ich das aber übrigens komisch, kann mich gar nicht erinnern, dass es früher

00:04:27: Einteilungen in Generationen gab.

00:04:29: Nee?

00:04:30: Nee, ich weiß das so nicht.

00:04:32: Irgendwann hat man angefangen, ich finde es gut.

00:04:34: Vielleicht hat man früher gesagt, die Nachkriegsgeneration und dann war so.

00:04:38: Hier sind aber, es geht um bestimmte Geburtsjahre.

00:04:41: Genset habe ich gelesen, kannst du mir immer nicht merken, aber hier ist es so 1995 bis

00:04:48: 2010.

00:04:49: Dann gehörst du eigentlich dazu denn?

00:04:51: Du bist in Juli 1996 geboren in Berlin, du bist Kreuzbergerin und bis jetzt 28.

00:04:58: Also ich hätte gedacht, du gehörst zur Genset.

00:05:01: Das ist nett, dass du das sagst, da mache ich mich nämlich immer noch mal ein bisschen

00:05:03: jünger, als ich bin.

00:05:04: Nee, ja, also nach diesen Zahlen, aber das ist ja E-Quatsch.

00:05:09: Also ich halte das auch, wie du für Quatsch, das irgendwie so nach, das ist irgendwie komisch,

00:05:13: es ist jetzt 1995 oder 1996.

00:05:15: Es gibt ja noch mal so Leute, die dann sagen, es gibt noch mal was zwischen 1995 und Nullerjahre,

00:05:20: dass das noch mal so die Zwischengeneration ist.

00:05:22: Da zähle ich mich so ein bisschen dazu.

00:05:24: Okay, das sind aber glaube ich die Millennials oder die?

00:05:26: Die Millennials nehme ich davor noch.

00:05:28: Okay, aber der letzte Rest der Millennials.

00:05:30: Ja, genau, ich bin der letzte Rest der Millennials.

00:05:33: Welcome, Salva.

00:05:34: Ja, ist halt wie es ist.

00:05:36: Aber tatsächlich, ich hätte es genauso angenommen wie du, dass ich gesagt hätte, deine Generation

00:05:42: ist, will ich gleich mit dir ja noch an ganz vielen Beispielen vielleicht durchkauen.

00:05:47: Vielleicht nicht feministischer, vielleicht ist sie es doch.

00:05:51: Ich glaube auf jeden Fall, dass ihr aufgeklärter seid, präziser auch oft in dem, was ihr euch

00:06:00: angewöhnt habt, was man sagt und nicht sagt, wie man sagt, wie feinfühlig, wie aufmerksam

00:06:08: du da bist.

00:06:09: Ich glaube, das seid ihr schon.

00:06:11: Ich glaube, wir waren, ich bin 1966 geboren, wir waren so dann doch nicht so geübt darin

00:06:19: und vielleicht dann letztlich ein bisschen gröber unterwegs.

00:06:22: Ja, ich glaube, es gab einige, auch große, einfach Debatten jetzt, also die ich jetzt

00:06:28: in meiner Lebenszeit erlebt habe, die auch einfach dazu geführt haben, dass man sich

00:06:33: damit sensibil, also mehr mit Sensibilität auseinandergesetzt hat.

00:06:36: Also für mich, was glaube ich mich extrem stark politisiert hat, so doll wie nichts anderes,

00:06:41: war halt #mitoo.

00:06:42: Kurz davor war ja, glaube ich, #aufschrei.

00:06:45: Ja, stimmt.

00:06:46: Also die #mitoo-Debatte war für mich wirklich elementar für meine Politisierung.

00:06:51: Dann kam natürlich diverse Kriege dazu, bei mir jetzt persönlich der Syrien Krieg, den

00:06:55: ich irgendwie von zu Hause aus dem Fernseher mit erlebt habe.

00:06:58: Genau, mein Papa kommt aus Syrien, genau.

00:07:01: Dann Fridays for Future und die ganzen letzten Jahre mit Corona-Inflation brauche ich jetzt

00:07:06: ja nicht alles runterbeten, aber ich glaube genauso auch Black Lives Matter.

00:07:10: Also das sind ja so große Debatten gewesen, in denen es eben darum ging, irgendwie, wie

00:07:15: rassistisch sind wir, was bedeutet Rassismus überhaupt, was bedeutet Sexismus überhaupt.

00:07:21: Also ich finde das so krass, dass meine kleinen Schwestern, zum Beispiel, die sind für mich

00:07:25: immer der Generationenabgleich.

00:07:26: Wie alt sind die?

00:07:28: Die sind 20 und 23 oder so.

00:07:31: Ja, das gibt Ärger zu Hause, glaube ich.

00:07:33: Das gibt Ärger, aber ich hab direkt gedacht.

00:07:34: Naja, auf jeden Fall, die sind jünger als ich und die wussten viel früher, was Sexismus

00:07:39: ist und die wussten auch viel früher, was Rassismus ist.

00:07:41: Ich wusste das nicht.

00:07:42: Ich wusste nur...

00:07:43: Woher hast du das gemerkt?

00:07:44: Was haben die gesagt gemacht?

00:07:45: Die haben, naja, die waren halt jünger, als Black Lives Matter war und dann habe ich

00:07:49: mich mit meiner kleinen Schwester darüber unterhalten, was sie für Erfahrung in der Schule gemacht

00:07:52: hat aufgrund ihrer Haare, aufgrund ihrer Hautfarbe.

00:07:54: Sie sieht ein bisschen anders aus als ich und hat mich geschmerzt, dass sie in so jungem

00:08:00: Alter schon irgendwie besser das artikulieren konnte.

00:08:03: Weil ich hab auch Ausgrenzungserfahrungen gemacht, aber hätte die damals gar nicht so

00:08:07: klar, als das benennen können.

00:08:09: Also nicht mal ansatzweise.

00:08:10: Ich hätte nicht gewusst, was das ist und ich hätte auch dir nicht erklären können, was

00:08:14: Sexismus ist.

00:08:15: Da war ich, ich glaube, als ich das richtig verstanden hab, da habe ich ein Praktikum

00:08:21: gemacht, da war ich 18, 19 oder so.

00:08:22: Da war ich so, ja, hier passieren so ein paar Sachen, die sind nicht richtig, die passieren

00:08:26: anscheinend vor allem jungen Frauen.

00:08:27: Und ich glaube schon, dass diese Debatten dazu geführt haben, dass junge Menschen überhaupt

00:08:32: die Chance hatten, diese Themen zu verstehen.

00:08:34: Ja, das glaube ich auch und dass du Wörter dafür findest, dass man eine präzisere Sprache

00:08:38: dafür hat und auch sauberer weiß, okay, Black Lives Matter, nehm ich jetzt mal als ein Beispiel,

00:08:45: dass sich manch einer dann mal echt klar geworden ist, darüber war es ja alltagsrassistisch,

00:08:50: dass man mal eben so alles raushaut, wo du dich vorher vielleicht überhaupt gar nicht

00:08:54: überprüft hast.

00:08:55: Me Too, aufschrei die Debatten über das, was Frauen aus sexistischen Gründen geschieht,

00:09:03: finde ich auch, haben richtig was verändert.

00:09:06: Ja, und das glaube ich, dass das alles eingezahlt hat auf ein Mindset deiner Generation.

00:09:11: Ja, auf jeden Fall.

00:09:12: Also bei mir war auch ganz wichtig noch der Anschlag in Hanau, der recht zirristischer

00:09:19: Anschlag und der hat mir glaube ich um meinen Verständnis von Rassismus und Rechtsextremismus

00:09:27: hat mir auf jeden Fall auch nochmal und auch so mein eigenes Gefühl in dieser Gesellschaft

00:09:32: und welche Rolle nehme ich ein oder was wird mir, wie sehen vielleicht auch andere Menschen

00:09:37: mich, also wie sehr darf ich dazu gehören und wie entscheiden andere Leute, ob ich dazu

00:09:41: gehören darf.

00:09:42: Das hat extrem viel mit mir gemacht, dieser Anschlag.

00:09:45: Der hat mich auch extrem politisiert und ich glaube auch da war ich ja schon älter

00:09:48: und da waren zum Beispiel meine Schwestern oder die Jensi nochmal deutlich jünger und

00:09:52: das sind so viele Sachen, die in ein paar Jahren passiert sind, die dann vielleicht deiner

00:09:58: Generation so nicht passiert sind.

00:10:00: Dafür hattet ihr halt andere Sorgen und Probleme.

00:10:02: Ja, allerdings komme ich aus dieser Generation, die mit so einer positiven Zukunftserwartung

00:10:08: groß geworden ist.

00:10:09: Klar, wir hatten so die Bedrängnis, das erinnere ich mich auch gut, dass ich das gefühlt habe,

00:10:14: auch als da war ich sogar noch ein Mädchen, vielleicht gerade mal junge Frau.

00:10:19: Ich habe stark gefühlt, dass ich Angst vor einem dritten Weltkrieg hatte, durch die

00:10:23: Aufrüstung der beiden Systeme, durch den sogenannten Kalten Krieg.

00:10:27: Dass ich aber nicht als wahr erwies die Abschreibung funktionierte, ein dritter Weltkrieg wurde

00:10:33: nicht begonnen, war ansonsten eigentlich alles, was wir so fühlten von einer positiven

00:10:40: Zukunftserwartung getragen werden.

00:10:42: Wir haben in Westdeutschland aufgewachsen.

00:10:43: Ganz, genau.

00:10:44: Ich bin in Köln geboren und in Westdeutschland aufgewachsen.

00:10:47: Wir dachten groß, also letztlich immer so Gold weiter und wir werden es tatsächlich

00:10:53: besser haben, als unsere Eltern und unsere Eltern wollten auch, dass wir es besser hatten

00:10:57: und investierten viel in Bildung.

00:10:59: Bildung war damals auch noch viel leichter zu haben.

00:11:02: Die Gesellschaft war durchlässiger als sie heute ist.

00:11:04: Das war schon alles so ganz okay und hat uns getragen.

00:11:11: Es gab auch die USA, die sich dann passieren, Dinge erst relativ spät.

00:11:15: Also da arbeit ich schon bei den Tagesthemen der Anschlag des 11.

00:11:19: September 2001.

00:11:20: Das hat was gemacht.

00:11:22: Da haben ja auch die USA verstanden zum ersten Mal nach Pearl Harbor, dass sie auf ihrem

00:11:28: eigenen Territorium verletzbar sind.

00:11:30: Also war einfach dieser in Anführungsstrichen gesprochen erfolgreichste Terroranschlag,

00:11:37: den man je erlebt hat, weil du diese Bilder alle gesehen hast.

00:11:42: Das hat wirklich was verändert.

00:11:44: Hat aber nicht eingezahlt auf unser Thema heute.

00:11:46: Du merkst, ich moderiere ganz viel das Rund.

00:11:48: Ich bin gespannt, darf ich da nochmal ran ecken.

00:11:52: Weil das Ding ist ja auch diese Glaubenssätze von deiner Generation.

00:11:56: Die wurden ja auch an meine weitergegeben.

00:11:58: Dieses Gefühl von ja, ich kann mir was aufbauen oder ich habe irgendwie eine tolle Zukunft,

00:12:04: die mir bevorsteht und ich habe die Chance irgendwie aufzusteigen oder irgendwie auf

00:12:06: ein gutes Leben.

00:12:07: Das haben wir ja von deiner Generation gelernt.

00:12:10: Und ich habe das ja auch in mir drin.

00:12:13: Und die Jüngere Jensie als ich, die hat das ja auch noch so mitbekommen, dass wir irgendwie

00:12:19: German Dream und was aufbauen und irgendwie hart arbeiten.

00:12:23: Und dann wird diese Arbeit entlohnt.

00:12:24: Aber wir merken halt gerade und die ganz jungen merken halt gerade, dass es eben nicht so

00:12:28: ist.

00:12:29: Also dass wir keine Chance mehr haben auf mein Eigenhalt.

00:12:31: Das verändert viel.

00:12:32: Und das Haus ist ja nach Meinung mancher Jugendforscher, Hurelmann habe ich zuletzt dazu gehört im

00:12:37: Deutschen Funk, was wir beide gerne hören.

00:12:39: Aber eben schon gesagt, der hat gesagt, die junge Generation ist von einer großen Zukunftskepsis

00:12:48: getragen und die haben dann eben zum Beispiel eine Sorge, wie "Wird gerne ausziehen, finde

00:12:54: keine Wohnung."

00:12:55: Wie könnte ich das hinkriegen?

00:12:57: Wir hatten natürlich als Chance in irgendeine WG einzuzielen und die war dann auch noch

00:13:01: bezahlbar halbwegs.

00:13:03: Also da haben sich auch viele schwergetan haben, neben dem Studium, echt arbeiten müssen,

00:13:08: um das finanzieren zu können.

00:13:09: Das war jetzt nicht so rosig und so "Hu, alles easy going", wie ich es vielleicht jetzt behauptet

00:13:15: habe.

00:13:16: Aber ich finde, das ist ein neuer Schnack.

00:13:19: Den deine Generation oder vielleicht auch sogar die noch Jüngere erlebt, die nicht mehr

00:13:25: wissen, ob sie mit ihrem Leben, auch mit ihrem Ärger, alles was sie so machen, es besser

00:13:32: haben werden als ihre Eltern.

00:13:34: Das ist frustrierend.

00:13:35: Das darf auch eigentlich so nicht sein.

00:13:37: Also ich habe keinen Bock auf die nächste Wohnungssuche in Berlin.

00:13:40: Die letzte war schon Horror.

00:13:41: Und ich bin ja schon privilegiert.

00:13:42: Ja, weil du machst ganz viel.

00:13:45: Lass mich kurz einfügen, dass wir hier diese super elegante Überleitung zum einen nochmal

00:13:50: zu unserem Thema.

00:13:51: Du bist eine Generation feministischer, aber auch zudem möchte dich vorstellen, was ich

00:13:57: jetzt noch gar nicht gesagt habe.

00:13:59: Ich habe angedeutet, du machst wahnsinnig viel.

00:14:01: Du moderierst und bespielst ganz unterschiedliche Formate und Kanäle.

00:14:06: Du moderierst zum Beispiel die Kultursendung Aspekte im ZDF.

00:14:11: Außerdem machst du ein tolles Format, was ich total interessant finde, nämlich 13 Fragen

00:14:15: auf ZDF Kultur.

00:14:17: Wofür du auch den Fernsehpreis sehr zurecht bekommen hast.

00:14:20: Hast richtig viele Podcasts gewostet.

00:14:23: Da bin ich ja hier der Newbie und lerne von dir.

00:14:26: Bis vor kurzem noch "Hotz und Humzi", "Macchiavelli", den Podcast der Deutschen Bahn vor der Mio.

00:14:32: Du hast in der ARD eine Doku-Serie gemacht, die sehr interessant war.

00:14:36: Unter allemanz.

00:14:37: Da thematisierst du deinen migrantischen Hintergrund auch ein bisschen.

00:14:42: Bis außerdem bei Instagram und TikTok aktiv, worüber ich gleich noch mit dir sprechen will.

00:14:47: Du spielst bei all dem, was ich hier mal so runtergerissen habe, eine Rolle, dass du,

00:14:56: sagen wir die Welt auch mit und durch deinen Tun feministischer machen willst?

00:15:02: Ich würde mir nicht so ein Aktivismus unterstellen.

00:15:06: Also ich würde nicht sagen, dass ich irgendwie eine gewisse Agenda habe.

00:15:09: Für meine Arbeit ist es mir wichtig, dass ich natürlich meinen Blick auf die Welt ernst nehmen

00:15:14: muss und das Selbstbewusstsein haben muss, dass der irgendwie etwas beisteuern kann zur

00:15:18: Debatte und mein Blick auf die Welt ist natürlich von einer feministischen Überzeugung geprägt

00:15:24: und von einer Sensibilisierung über zum Beispiel Rassismus.

00:15:28: Und das ist mir wichtig in meiner Arbeit.

00:15:32: Aber ich will nicht damit die Welt feministischer machen, weil das wäre auch absurd, wenn ich

00:15:36: das schaffen würde.

00:15:37: Du hast einen Anspruch aber kein aufklärerisches, aktivistisches Interesse.

00:15:42: Kann ich so zusammenführen?

00:15:43: Ja.

00:15:44: Und das, dass du aber so viel ...

00:15:46: Also weil ich es auch komplett okay finde, wenn Leute das nervig finden.

00:15:51: Ich glaube, dass viele Menschen sich in der aktuellen Debatte wie sie stattfindet und

00:15:56: eben gerade, weil es viele vielleicht auch ungewohnt ist, dass jetzt so viele junge

00:15:59: Leute nachkommen und sagen, ja, aber das geht so nicht.

00:16:01: Und das kann zu so nicht sagen.

00:16:02: Und das und das sollten wir mal anders machen, dass es manchmal auch overwhelming ist, weil

00:16:06: man es jahrzehntelang anders gemacht hat.

00:16:08: Und jetzt kommen da so nervige junge Leute und erheben die ganze Zeit den Zeigefinger

00:16:12: und ich kann das verstehen, mir ist auch manchmal alles zu viel und zu nervig und alles ist irgendwie

00:16:16: problematisch und ich finde auch in manchen Dingen müssen wir uns lockerer machen.

00:16:19: Also ich wünsche mir schon einen Austausch auf Augenhöhe und auch zu akzeptieren, dass

00:16:25: andere Leute es anders sehen, weil sie anders aufgewachsen sind und weil es für die eben

00:16:29: nicht so einfach war in ihrer Sozialisierung, diese ganzen Themen so anzunehmen, das finde

00:16:34: ich okay.

00:16:35: Deswegen habe ich nicht diesen Anspruch, Leute zu verändern, sondern im besten Fall

00:16:39: es vielleicht einen neuen Denkanstuss zu geben.

00:16:42: Du bist Journalistin, ich auch und ich finde es gehört auch zum, also zumindest zu meinem

00:16:48: Grundverständnis meines und unseres Berufes eben nicht aktivistisch zu sein.

00:16:54: Genau.

00:16:55: Das finde ich schon und auch eben mitzudenken, das muss man, wenn man wie du bundesweit gesehen

00:17:01: und wahrgenommen wird, du musst auch mitdenken, dass du nicht immer mit einer Großstadtperspektive

00:17:06: losziehen kannst zum Beispiel, sondern dass man irgendwie anschlussfähig bleibt ohne

00:17:13: den Gegenstand zu verraten.

00:17:15: Ich habe mich immer konzentriert auf die Themen und weniger auf mich und dann kannst du, glaube

00:17:21: ich, einfacher fast arbeiten.

00:17:23: Will gucken oder wüsste das gerne, was du als deine Superkraft begreifst und als deine

00:17:32: herausragende Begabung, denn du bist jung, du bist 28, hast, was ich gesagt habe, schon

00:17:39: diese vielen, vielen Formate gemacht und du fängst 2016 damit an, du machst ein Praktikum

00:17:47: bei Radio Fritz, das ist ein Jugendradio des Rundfunks Berlin-Brannburg und kaum bist

00:17:54: du da, hast du ein Jahr später eigene Sendung.

00:17:58: Weshalb?

00:17:59: Was kannst du?

00:18:01: Das ist zum Beispiel eine Frage, die glaube ich Frauen ungern gestellt bekommen.

00:18:06: Aber jetzt muss ich dir erzählen.

00:18:08: Und die falsche Antwort für eine Frau wäre?

00:18:10: Ach, das sollen lieber andere beurteilen.

00:18:12: Ja, genau, das sollen lieber andere beurteilen.

00:18:14: Also ich glaube, dass es bei mir immer so schnell weiterging und auch so jung schon so

00:18:21: schnell vorangehen, weil es erstens für mich gar keine Alternative gab.

00:18:24: Also ich war schon immer, ich werde halt Kala-Kolumna und fertig, findet euch alle damit ab.

00:18:29: Wie alt warst du da, du das wusstest?

00:18:32: Fünf oder so.

00:18:33: Ehrlich?

00:18:34: Ja, Kala-Kolumna war mein großes Vorbild und ich habe das halt irgendwie, war das

00:18:38: einfach schon immer mein Mindset.

00:18:39: Also ich habe die Schülerzeitung damals gegründet, habe ich eine Online-Schülerzeitung gemacht,

00:18:44: da habe ich der ja schon direkt doch in Erklärt, dass wir ja online stattfinden müssen, weil

00:18:48: ich finde ja, ja genau, wie alt war ich da, 15, ich finde das ober Leute.

00:18:55: Und dann habe ich so selber mit irgendeiner vorgefertigten Website so einen Baukasten,

00:18:59: habe ich so eine Website gebaut und so.

00:19:00: Und dann habe ich immer so getan, jetzt hätten wir ein großes Team an Leuten, die dafür schreiben,

00:19:04: aber es war so literally alles ich, ich habe alles geschrieben, weil niemand mitmachen

00:19:07: wollte.

00:19:08: Aber endlos lang ist die Impression.

00:19:10: Ja wirklich.

00:19:11: So das dann habe ich irgendwie für die Website der AGB damals, meine Lieblingsbücherei in

00:19:16: Berlin geschrieben, Büchertipps auch geschrieben, weil ich so Bock drauf hatte.

00:19:21: Also ich glaube, ich hatte immer diesen Drive und hatte Bock Sachen zu machen und bin dann

00:19:24: einfach zu den Leuten hin, habe gesagt, darf ich.

00:19:26: Und ich glaube, das ist auch einfach so was, was ich gelernt habe, dass mir halt nichts

00:19:30: geschenkt wird, sondern man darf Sachen machen, wenn man den Leuten ganz toll damit

00:19:34: auf den Sack geht.

00:19:35: Und so ist es auch als junge Frau, wenn du irgendwie beim Radio anfängst, dir schenkt

00:19:38: niemand eine Sendung.

00:19:39: Also das wird dich niemand fragen, ob du Lust hast zu moderieren, sondern du musst den

00:19:43: halt so lange auf den Sack gehen und sagen, ich will moderieren, weil ich habe Bock und

00:19:46: vielleicht ist das meine Superkraft, dass ich Drive und Bock habe, dass ich den Job sehr

00:19:51: doll liebe und ich glaube, in Dingen, die ich tue, irgendwie eine Ansprechhaltung finde,

00:19:57: die Menschen abholt, den Bock darauf macht, zuzuhören.

00:20:02: Und mir ist es immer wichtig, empathisch zu sein.

00:20:04: Und ich finde es auch ganz wichtig, was du sagst, mit diesem, also ich nicht in dieser

00:20:08: Berlin-Bubble verlieren, weil es auch ein großes Problem von uns Medienmachenden ist.

00:20:12: Und auch etwas, wo wir auch zum Beispiel bei Aspekte immer wieder einchecken und uns sehr

00:20:16: viel Mühe geben.

00:20:17: Und ich reiß so viel rum für diese Sendung, dass wir wirklich in ganz Deutschland unterwegs

00:20:21: sind und mit allen Leuten sprechen.

00:20:22: War das eine Antwort?

00:20:23: Sehr gut, eine Antwort.

00:20:24: Aber ich will einhaken an der Stelle, du hast gesagt, du kriegst nichts geschenkt.

00:20:29: Das weiß ich gar nicht so genau.

00:20:31: Lass mal hingucken.

00:20:32: Du bist eine Frau, du bist jung, du hast einen Migrationshintergrund.

00:20:36: Was wird im Moment besonders gesucht?

00:20:38: Bei allen auch Moderationsjobs, die so zu besetzen gilt, auch im linearen Fernsehen, die irgendwie

00:20:46: eine jüngere Zielgruppe erobern wollen, dann werden gesucht junge Frauen mit Migrationshintergrund.

00:20:52: Hast du da im Moment nicht gerade einen totalen Vorteil?

00:20:55: Wie viele Frauen, also ich habe jetzt keine Zahlen, aber wie viele Frauen siehst du denn

00:20:59: in meinem Alter mit Migrationsgeschichte, die beim ZDF oder der ARD moderieren und eine

00:21:03: eigene Sendung haben?

00:21:04: Stimmt, also dich sehe ich.

00:21:05: Ich habe keine eigene Sendung.

00:21:07: Aspekte.

00:21:08: Das ist nicht meine Sendung.

00:21:10: 13 Pagen.

00:21:11: Ist auch nicht meine Sendung.

00:21:12: Nur weil da Co-hosts sind.

00:21:14: Nimmst du nicht jetzt deine eigene Sendung?

00:21:17: Naja, ich meine damit Leute, die die Möglichkeit haben, ihre eigenen Ideen umzusetzen und ein

00:21:21: eigenes Format an Start zu bringen.

00:21:23: Und ich sehe schon, dass es irgendwie noch deutlich häufiger bei Männern passiert.

00:21:27: Und ja, ich bin bestimmt, also ganz ganz sicher, sitzen die Produktionsfirmen und Sender

00:21:33: da und wissen, dass sie mittlerweile mehr auf zum Beispiel Diversität achten müssen

00:21:37: in allen Belangen.

00:21:39: Ich weiß jetzt aber ganz ehrlich nicht, ob ich dadurch jetzt irgendwie einen großen

00:21:43: Vorteil habe, weil wir dürfen natürlich trotzdem nicht vergessen, dass, ja, wenn wir jetzt

00:21:48: über die aktuelle politische Lage sprechen, auch das bei den Produktionsfirmen, bei den

00:21:52: Sendern ankommt und das natürlich auch die Leute.

00:21:55: Wie meinst du?

00:21:56: Naja, ich, also es ist ja schon ein großes Thema bei den öffentlich-rechtlichen auch, dass

00:22:01: man darauf achtet, dass wir ausgeglichen sind und dass wir eben nicht diesen Vorwurf

00:22:06: in die Karten spielen, irgendwie linksgrün versifft zu sein.

00:22:09: Stimmt.

00:22:10: Und natürlich auch, und das finde ich auch richtig und absolut wichtig.

00:22:14: Aber es wäre ja dann, also es wäre sehr einfach jetzt zu sagen, dass Frauen mit Migrationsgeschichte,

00:22:21: die vor der Kamera stehen, es jetzt gerade irgendwie so einfach haben, weil die ja gerade

00:22:24: besonders von diesen Rechtsruck betroffen sind und von den Anfeindungen.

00:22:29: Das hätte ich jetzt als Nächstes sofort gesagt.

00:22:31: Umgekehrt bist du als junge Frau mit Migrationshintergrund natürlich gleich mehrfach diskriminiert

00:22:37: und beziehungsweise mehrfachen Diskriminierungsversuchen ausgesetzt.

00:22:42: Wie positionierst du dich da?

00:22:45: Gehst du da voll auf Angriff, lässt die Knallhardt-Feministin raushängen von mir aus, weißt du damit

00:22:52: da noch zusätzlich, provozierst oder tauchst du eher unter der Welle so weg?

00:22:57: Ehrlich gesagt immer so wie ich Bock habe.

00:23:00: Also ich, auf meinen privaten öffentlichen Profilen, was ist schon privat, also jetzt

00:23:05: irgendwie auf Instagram oder irgendwie so, da ist halt meine Meinung und meine Personality

00:23:10: oder wie auch immer man das nennen will.

00:23:12: Wenn ich da Bock habe zu stenkern, dann stenke ich und dann lasse ich vielleicht auch mal

00:23:15: die Feministin raus.

00:23:16: Und dann finde ich es auch okay, wenn es Leute nervt.

00:23:18: Also es ist völlig fair, mich nerven auch manche Leute, mich nerven auch Männer, die

00:23:22: dann das Gleiche machen wie ich und vielleicht in die andere Richtung stenkern.

00:23:25: Das ist okay und das gehört einfach zur Debatte dazu.

00:23:29: Ist das für dich eine Debatte, was du bei Instagram machst?

00:23:34: Es ist vielleicht ein Debattenbeitrag.

00:23:38: Ich habe da ein Video gesehen gerade unter den vielen, die du da machst, was ich super

00:23:44: fand, ehrlich gesagt.

00:23:46: Du schaust dir da an, wie die AfD Frauen klein hält, wer eigentlich zum Beispiel die AfD

00:23:52: in Brandenburg gewählt hat, Männer, auch junge Männer, solche, die sich von feministischen

00:23:58: Frauen erkennbar provoziert fühlen.

00:24:00: Du spielst ein Zitat von Maximilian Kra ein und weil du das alles machst und runter erzählst

00:24:06: und gut zusammengeschnitten präsentierst, machst du dir ein Müsli.

00:24:11: Und zu diesem Müsli gehört eben unter anderem auch, dass du dir ne Banane schälst.

00:24:17: Wir können uns total leicht vorstellen, was dann in den Kommentaren abgeht.

00:24:21: Wenn du so was machst, wie sexistisch du da angegriffen wirst, als was nimmst du das

00:24:26: dann als ein Erfolg, als ein Beleg dafür, dass du genau weißt, wie die Mechanismen

00:24:32: da funktionieren oder kriegst dich irgendwie.

00:24:35: Und die Beleidigung meinst du jetzt konkret, ne?

00:24:38: Es war lustig, weil einer hatte geschrieben, also die Kommentare sind auf den verschiedenen

00:24:43: Netzwerken unterschiedlich, also auf TikTok und Instagram sind unterschiedlich, würde

00:24:46: ich sagen.

00:24:47: Weil auf TikTok bekommst du viel schneller, sehr rechte Leute reingespült.

00:24:51: Echt?

00:24:52: Ja, ja, auf jeden Fall.

00:24:53: Und auf Instagram verändert sich das gerade noch, aber da erreichst du erst mal eher

00:24:58: deine Community oder Leute, die irgendwie auch Bock auf dieses Thema oder auf diese

00:25:03: Art dieses Thema zu bearbeiten haben.

00:25:04: Auf TikTok hatte einer kommentiert, dass es ja schon sehr viel über meine Einstellung

00:25:10: aussagt, dass ich die Banane schneide, während ich über Männer rede.

00:25:14: So einfach so, wo ich so war, so "Hä, also nein, ich will lieber den Penis abschneiden,

00:25:21: keine Sorge.

00:25:22: Ehrlich gesagt, ich kann das irgendwie voll mit Humor nehmen.

00:25:26: Es gibt natürlich Kommentare.

00:25:27: Aber hast du das extra gemacht?

00:25:28: Oder hast du gesagt, oh, ich muss mich beeilen, ich muss gleich los, dass er belastet.

00:25:32: Nein, nein, gar nicht.

00:25:33: Lass das Video machen und das Müsli gleichzeichen.

00:25:35: Ach so, warum ich das miteinander verbunden habe.

00:25:38: Einfach so, weil ich Bock drauf hatte, weil ich so eine Video selber gerne gucke, weil

00:25:41: wenn nebenbei was passiert, dann bleibt man halt eher dran.

00:25:43: Okay.

00:25:44: So, viel mehr steckt da nicht dahinter.

00:25:47: Ach so, ich habe jetzt hier einen riesen Plan vorgestellt.

00:25:51: Du sitzt tagelang an diesem Treatment.

00:25:53: Nein, um Gottes Willen.

00:25:55: Das sind, also ich habe gar nicht so viel Zeit für Social Media, wie es wahrscheinlich

00:25:59: irgendwie cool wäre.

00:26:00: Aber wenn ich irgendein Thema habe, was mich in meinem Job irgendwie beschäftigt oder

00:26:04: was irgendwie so, wo ich so denke, boah, das würde ich jetzt irgendwie gerne nochmal mehr

00:26:07: Leuten erzählen.

00:26:08: Vor allem, wenn man gerade keinen Podcast hat, wo man die irgendwie platzieren kann, dann

00:26:12: mache ich es gerne nochmal da.

00:26:13: Und dann ist es zum Beispiel mal so ein Thema.

00:26:14: Aber dann sind es auch andere Sachen dabei.

00:26:16: Will ich gleich noch drauf zurückkommen?

00:26:18: Ich will mit dir aber erst mal dahin gucken, weil es ja unwahrscheinlich schwer ist, jetzt

00:26:22: eine tolle Antwort auf meine Subifrage zu geben, nämlich ob deine Generation feministischer

00:26:28: ist, als es zum Beispiel meine war.

00:26:30: Ich habe versucht, paar Zahlen zu finden oder irgendwie Belege zu finden.

00:26:34: Klar gibt es Studien und so logisch, qualitative, quantitative.

00:26:38: Aber paar Zahlen fand ich dann doch interessant.

00:26:41: Also das ist eine aktuelle Umfrage aus dem März 2024.

00:26:45: Es gibt 1260 Befragte von 18 Jahren an aufwärts.

00:26:51: Ist die Gleichberechtigung von Frauen und Männern bei uns stark verwirklicht, wird da

00:26:56: gefragt.

00:26:57: Und dann sagen Frauen zu 48 Prozent ja und zu 50 Prozent nein.

00:27:04: Also frage ich mal, ist die Gleichberechtigung von Frauen und Männern bei uns stark verwirklicht?

00:27:09: Aber die Männer sagen zu 59 Prozent ja.

00:27:13: Total verwirklicht und zu 40 Prozent nein.

00:27:17: Das fand ich schon mal interessant.

00:27:19: Dann ging es weiter.

00:27:20: Ich fand, welche der folgenden Aussagen zur Geschlechter-Gleichberechtigung in Deutschland

00:27:26: stimmen sie zu?

00:27:27: Und das ist eine Umfrage, die in Kooperation mit Ipsos gemacht ist.

00:27:31: Auch aktuell, Dezember 23 bis Januar 24.000 Befragte, 16 bis 74 Jahre alt.

00:27:39: Welcher der folgenden Aussagen zur Geschlechter-Gleichberechtigung in Deutschland stimmen sie zu?

00:27:46: Dann kommt diese Aussage.

00:27:47: Wenn es darum geht, Frauen gleiche Rechte wie Männern zu verschaffen, sind die Dinge

00:27:53: in meinem Land weit genug fortgeschritten.

00:27:55: Dem stimmen zu Frauen zu 38 Prozent und Männer zu 60 Prozent.

00:28:02: Die finden also richtig was erreicht inzwischen schon.

00:28:05: Nächste Aussage.

00:28:06: Und die hat mich am meisten gekriegt.

00:28:08: Wir sind bei der Förderung der Gleichstellung von Frauen so weit gegangen, dass wir Männer

00:28:14: diskriminieren.

00:28:15: Dem stimmen zu Frauen zu 29 Prozent und Männer zu 45 Prozent.

00:28:23: So, haben wir doch eher ein Backlash.

00:28:26: Ist es inzwischen doch so, dass man sagt, okay, der Feminismus hat so viel erreicht oder

00:28:34: überhaupt die Überzeugung davon, dass Frauen und Männer gleiche Rechte haben und sie

00:28:39: ihnen zustehen, dass man inzwischen schon so weit gekommen ist, dass Männer diskriminiert

00:28:44: werden.

00:28:45: Ich staune Männer sagen das zu 45 Prozent und aber ja, das hat mich überhaupt noch mehr

00:28:50: angewählt.

00:28:51: Frauen zu 29 Prozent.

00:28:53: Empfindest du das auch so?

00:28:54: Nein, ich empfinde das nicht so, aber ich kann es nachvollziehen.

00:28:57: Ich kann das Gefühl nachvollziehen, weil ich ja schon viele Interviews auch geführt habe

00:29:01: und Sendungen zum Thema Männlichkeit gemacht habe und mit allen möglichen Positionen gesprochen

00:29:07: habe und ich glaube, was sich so durchzieht, ist bei vielen Männern das Gefühl, jetzt

00:29:14: Macht abgeben zu müssen.

00:29:15: Und ich ganz ehrlich, also auch bei den Männern in meinem Umfeld, was alles irgendwie feine

00:29:20: Männer sind, die interessiert sind daran sensibel zu sein, sich mit Feminismus auseinander

00:29:25: zu setzen.

00:29:26: Da merke ich auch, dass die manchmal struggling mit "Was ist Männlichkeit 2024?

00:29:32: Wie ist man denn feiner Kerl?"

00:29:34: Ich glaube, das ist wirklich nicht so einfach und da wird es jetzt Leute geben, die dann

00:29:40: sagen "Oh ja, die armen Männer haben es so schwer", aber die leiden auch unter dem

00:29:44: Patriarchat, die leiden auch unter den ganzen Erwartungen, was ein Mann zu sein hat und

00:29:49: jetzt auf einmal sagen den alle, sie sollen weiche Männer sein und so einfach funktioniert

00:29:53: es aber nicht.

00:29:54: Und ich kann mir vorstellen, dass viele Männer ein großes Chaos gerade im Kopf haben.

00:29:58: Einerseits merken wir sind die ganze Zeit schuld an allem und ich verstehe gar nicht

00:30:02: warum und es geht alles so schnell, weil ich bin ja auch einfach nur so geboren und selber

00:30:07: vielleicht sogar so weit gehen, sich mit ihrer Männlichkeit kritisch auseinandersetzen,

00:30:11: vielleicht sogar Therapie machen und so weiter.

00:30:13: Und dann aber in ihrem eigenen männlichen Freundesumfeld merken wir sind alle nicht auf

00:30:18: dem gleichen Level und dann entstehen da Konflikte, also das beobachte ich auf jeden Fall.

00:30:23: Das kann ich verstehen.

00:30:24: Super interessant, aber sind diese jungen Männer auch der Ansicht, dass sie diskriminiert

00:30:31: würden, weil sie Männer sind, bestimmte Chancen nicht mehr bekommen?

00:30:37: Was man übrigens verstehen kann, wenn wir auf unser Beispiel von eben zurück kommen oder

00:30:40: Mainz, wo ich gesagt habe "Na ja, was wird zum Beispiel gesucht im Fernsehen, wo wir

00:30:45: uns beide gut auskennen, auch für Veranstaltungsmoderationen oder so", dann sind das eher nicht weiße Männer,

00:30:53: sondern dann sind es einfach mal junge Frauen, die vielleicht auch noch zusätzliche Migrationshintergrund

00:31:01: haben.

00:31:02: Das war mein Punkt ja eben, aber jetzt das überlegen, ist dann ein weißer, kartoffeliger

00:31:07: Mann benachteiligt?

00:31:08: Nee, würde ich nicht sagen.

00:31:09: Ich würde eher sagen, dass es sich mittlerweile vielleicht so langsam dabei ist, sich so auf

00:31:16: einen Nenner zu kommen und ich glaube aber wirklich sehr, sehr langsam, weil jetzt reden

00:31:21: wir irgendwie so von Veranstaltungsmoderationen und irgendwie ganz konkret unserer Medienbranche,

00:31:25: aber wenn du dir irgendwelche Führungspositionen anguckst, dann sind ja, also an allen Entscheidepositionen,

00:31:30: wir machen gerade eine Aspektesendung zum Thema Frauengesundheit, wo Forschungsgelder,

00:31:34: irgendwie, wo über Forschungsgelder entschieden wird, für welche Krankheiten wird Geld ausgegeben

00:31:39: und für welche nicht, dann siehst du da halt immer noch einen ganz, ganz klaren Unterschied.

00:31:43: Deswegen, ich verstehe, dass es gerade viel ist für viele Männer, ich glaube, dass wir

00:31:46: da auch noch mehr darüber sprechen sollten, aber das zu sagen, dass man diskriminiert wird,

00:31:51: das ist ja einfach, dann hat man sich auch mit dem Wort Diskriminierung nicht auseinandergesetzt.

00:31:55: Also man kann das nicht gleichsetzen mit schwarzen Personen, die Anfeindungen erleben oder ähnliches.

00:32:01: Vorkommen richtig.

00:32:02: Tatsächlich, das hast du gesagt, ich will auch nicht so verstanden werden, dass ich nur

00:32:06: gucke, wer moderiert jetzt eigentlich, das ist ja nur eine Repräsentation, das ist ein

00:32:10: Posten, der vergeben wird, aber wer vergibt den Posten, wer sitzt an den eigentlichen

00:32:17: Schalthebeln in den Führungspositionen.

00:32:20: Ich engagiere mich seit langem bei ProQuote, da bin ich Mitglied, da ist ja der Ehrgeiz,

00:32:25: dass man hinguckt, dass mehr Frauen in Führungspositionen in die Medienhäuser kommen.

00:32:30: Da habe ich gestern nochmal auf die Homepage geguckt, proquote.de und da wird wieder festgehalten

00:32:37: mit den neuesten Zahlen.

00:32:38: Weit sind wir nicht gekommen, das Ziel ist selbstverständlich mal 50 Prozent der Führungspositionen

00:32:43: zu besetzen, aber im Moment liegt der durchschnittliche Frauenmachtanteil, so nennen sie es da in

00:32:50: neuen ausgewählten Redaktionen, das sind die Leitmedien, Tats, Süddeutsche Spiegel,

00:32:56: Stern, Zeitbild, Fokus, Welt, FHZ.

00:32:58: Also der durchschnittliche Frauenmachtanteil ist derzeit bei 39,5 Prozent, das ist nicht

00:33:05: viel und es sind nur 0,2 Prozentpunkte mehr als im Juli des vergangenen Jahres 2023.

00:33:12: Da hat sich also an den Schaltstellen, an den Führungspositionen, hat sich nicht viel

00:33:18: getan, über all die Jahre, die wir auch da bei ProQuote schon unterwegs sind und gesagt

00:33:23: haben, Freiwilligkeit hat es nicht gebracht, deshalb muss jetzt hier die Bitch von Quote

00:33:27: her, damit wir da mal aus dem Quarkommen, aber 39,5 ist immer noch nicht 50.

00:33:32: Ja, man muss auch dazu sagen, dass da jetzt irgendwie mehr draufgeschaut wird und das

00:33:37: vielleicht dann mal mehr Frauen für eine Veranstaltungsmoderation, wenn wir bei dem

00:33:41: Beispiel bleiben, gebucht werden oder für eine Sendung oder so, das ist ja auch noch

00:33:44: eine ganz junge Entwicklung.

00:33:45: Also da jetzt so weinerlich zu werden und das alles zu dramatisieren und zu katastrophisieren,

00:33:50: finde ich auch einfach sehr doll, weil also vor ein paar Jahren, als ich noch angefangen

00:33:54: habe als Reporterin beim Radio, bei meinem damaligen absoluten Lieblingsradiosender,

00:33:58: erinnere ich mich noch an Tage, wo von morgens bis abends in allen relevanten Zeiten nur

00:34:04: Männer moderiert haben.

00:34:05: Und dann hatten wir einmal so ein Treffen, wo ganze Redaktion, das ganze Team, Chef und

00:34:09: Chefin und so, das dann hatten dann ein paar Kolleginnen angesprochen und haben gesagt,

00:34:14: wie kann es eigentlich sein, dass aktuell irgendwie nur Männer moderieren und nachts

00:34:18: darf da mal eine Frau von 1 bis 3, ja es gibt ja keine guten Frauen beim Radio und das

00:34:22: ist nicht viele Jahre her, das sind Glaubenssätze, mit denen ich auch noch aufgewachsen bin

00:34:26: und du vielleicht auch noch.

00:34:27: Naja, also ich war natürlich eine der Frauen, die da moderiert hat und mache sie auch dann

00:34:32: und wann immer noch und ich habe auch profitiert.

00:34:36: Also es ging natürlich darum, bei den Tagesthemen beispielsweise, Gabi Bauer, das war die bisherige

00:34:41: Moderatorin dort, die wurde schwanger bekommen, Zwillinge hat dann für sich gesagt, uff, daneben

00:34:46: den Job zu machen, also wurde der Frauenplatz frei, aber der war gesetzt.

00:34:51: Ja, auch schon vor mir.

00:34:53: Es gab einfach zwei Moderatoren, die die Tagesthemen moderierten und die sich abwechselten.

00:34:58: Ich habe mich dann abgewechselt mit Uli Wickert, später mit Tombouro und das war, da habe

00:35:03: ich natürlich davon profitiert, dass eine Frau gesucht wurde.

00:35:07: Ich war die erste Frau in der Sportschau beispielsweise, da war das auch so, dass die

00:35:12: ID einfach peinlicherweise verstanden hatte, okay, wir sind der einzige Sender, der was

00:35:17: auf sich hält, der immer noch keine Frau an vorderster Front in der bedeutendsten Sportssendung,

00:35:24: die wir da mal haben präsentiert hat, wo es wurde ich, also da habe ich davon profitiert,

00:35:29: zusätzlich zu dem, was ich übrigens dann immer auch, wo ich Wert drauf lege, du auch,

00:35:34: dass ich da natürlich was können musste.

00:35:36: Ja, das ist klar.

00:35:37: Also das versteht sich von selbst, sonst bist du da einmal auf dem Schirm gewesen und auch

00:35:41: ganz schnell wieder runter, das wird auch schnell verstanden.

00:35:44: Aber du hast recht, ich bin nicht sicher, ob es sich zum Guten verändert oder ob wir

00:35:48: jetzt an diesem Punkt sind, wo man sagt, hey, da ist aber schon richtig viel erreicht worden,

00:35:53: mir ist zuletzt die Situation passiert, mir fällt ein Mann andauernd ins Wort und sagt

00:35:57: dann, ja, ja, ich weiß schon, dass es Men's Planing ist, aber ich will es dir trotzdem

00:36:02: erklären.

00:36:03: Ja, okay.

00:36:04: Okay, ja.

00:36:05: Damit machst du es jetzt nicht besser.

00:36:07: Ja, ich meine das nicht so aber.

00:36:09: Ja.

00:36:10: Ja.

00:36:11: Also das ist so ein Fake Fortschritt.

00:36:12: Also wo du so tust, als sei schon wahnsinnig viel erreicht, weil du dir dessen bewusst

00:36:17: bist und machst es dann trotzdem nicht.

00:36:19: Ja.

00:36:20: Es gab am Wahlabend jetzt, als die Brandenburg-Wahl war, habe ich nur Männer gesehen, dann

00:36:26: wollte ich schon bei Ex-Posten dachte, da kann ich ja hier nicht machen, weil das ist

00:36:30: die Idee, das ist irgendwie, da will ich jetzt nicht irgendwie drüber herfallen.

00:36:34: Und als ich gerade posten wollte, kam die erste Frau.

00:36:38: Ja, ja, ja, ja.

00:36:40: Lieber nicht gemacht.

00:36:42: Aber die Frage ist ernst gemeint, kommt der Feminismus gerade eine Art Ende, dass die

00:36:48: Mechanismen verstanden sind, dass die Nervendigkeit klar ist, dass es sowieso verdammt nochmal

00:36:53: verstanden worden ist, dass es unser Recht ist, mal die Hälfte der Welt zu erobern und

00:36:58: dass es sich irgendwie von selbst versteht, aber es trotzdem nicht weiter geht, sondern

00:37:03: auch unter tätiger Mithilfe sagen wir der Rechtsextremen, der Rechtspopulisten, der

00:37:08: neuen Rechten, der sogenannten auch der Trump und Vance dieser Welt, die ein tätiger

00:37:15: dass es ein richtiges Interesse daran haben, dass es eher zurückgeht?

00:37:18: Ob er da deswegen ans Ende kommt?

00:37:20: Ja, also, ist eine gute Frage, die du stellst.

00:37:26: Ich habe schon so ein Bauchgefühl auf so einer popkulturellen Ebene,

00:37:30: um jetzt mal so ein Hot-Tag rauszuhauen,

00:37:33: so Feminismus ist cringe geworden,

00:37:35: oder Feminismus ist an einem Low-Point oder so einen Tiefpunkt.

00:37:38: Das Gefühl habe ich schon häufig,

00:37:42: das würde ich aber nicht auf das beziehen, was du gerade meinst,

00:37:44: sondern eher darauf, dass so ein bisschen dadurch das Thema Feminismus

00:37:47: in den letzten Jahren und im letzten Jahrzehnt so extrem präsent war,

00:37:52: dass es sich so ein bisschen der Begriff auch einfach verwässert wurde.

00:37:55: Und das ist vielleicht auch das, was du meinst oder worauf du anspielst.

00:37:58: Alles und gar nichts ist irgendwie feministisch.

00:38:00: Und das geht mir schon häufig irgendwie auf die Nerven,

00:38:03: weil nicht alles muss immer so mit der Brechstange

00:38:07: so einen feministischen Zweck zum Beispiel haben.

00:38:10: Und nicht alles muss immer so erklärt werden.

00:38:12: Also das ist eine Sache, die ich popkulturell beobachtet,

00:38:14: die mir extrem auf die Nerven geht.

00:38:16: Auch bei zum Beispiel großen Künstlerinnen oder so,

00:38:19: die dann jeden Schritt irgendwie mit Feminismus erklären müssen,

00:38:21: wo ich mir denke, nein, es ist nicht feministisch,

00:38:23: und es ist auch absolut okay.

00:38:25: Jeder Schritt, den man jetzt als junge, moderne Frau macht,

00:38:27: dann operiert man sich irgendwie, facetune man sich das Gesicht

00:38:31: und macht irgendwelche Sachen, dann ist es feministisch.

00:38:33: Nein, das ist wahrscheinlich nicht feministisch, aber es ist auch egal.

00:38:35: Es muss du nicht feministisch nehmen.

00:38:37: Das ist etwas, was mich in meinem persönlichen Umfeld nervt

00:38:40: und in meinem so alltäglichen Popkulturinteresse,

00:38:42: was ich beobachte, wo ich manchmal denke,

00:38:44: lass uns einen Gang zurückfahren und uns wieder darauf besinnen.

00:38:47: Also auch ob uns das überhaupt was bringt,

00:38:50: wenn alles irgendwie feministisch ist,

00:38:53: im allgemeinen politischen Kontext macht mir das schon Sorge,

00:38:57: dass natürlich alle Rechtspopulisten kein feministisches Interesse haben.

00:39:01: Und wenn man sich rechtsextreme Ideologien anguckt,

00:39:03: die auch alle auf Frauenhasst basieren,

00:39:05: und auch so Themen wie Abtreibungen verbieten,

00:39:10: auch das ein Thema ist, was Rechtspopulisten lieben.

00:39:13: Genau.

00:39:14: Und wenn wir das in, also ja, natürlich macht mir das Sorge

00:39:17: und natürlich habe ich das Gefühl, dass sich das dadurch eher umkehrt,

00:39:21: so wie sich alles irgendwie gerade umkehrt.

00:39:23: Meinst du, alles geht sich um?

00:39:25: Ja, ja, wie schon, also ich weiß nicht,

00:39:27: ja, vielleicht ist das zu drastisch ausgedrückt,

00:39:29: aber ich glaube, es ist so dieses Gefühl

00:39:31: und vielleicht ist es auch ein Narrativ aus den Medien,

00:39:33: was wir irgendwie alle drin haben,

00:39:35: diese Erzählung von, wir haben diese junge,

00:39:38: ein Anführungszeichen, "Vocal", neue Generationen

00:39:40: und die macht jetzt alles anders

00:39:41: und die will jetzt die Welt retten.

00:39:43: Und alle werden jetzt links, grün, versifft,

00:39:45: in Anführungszeichen, um diesen Begriff zu claimen.

00:39:48: Und jetzt auf einmal merken wir so, oh nein, gar nicht.

00:39:51: Irgendwas hatten wir in den letzten Jahren ganz doll nicht unter Kontrolle.

00:39:54: Alle werden immer rechter, die Männer werden immer rechter,

00:39:56: Frauen werden progressiver, zumindest laut Zahlen.

00:39:59: Und irgendwie in dem Sinn dreht sich dieses Narrativ um,

00:40:04: was ich auch, glaube ich, sehr doll in mir drin hatte

00:40:06: und was meine Generation so gelernt hat.

00:40:08: Also es geht ja gerade eher in die komplett gegensätzliche Richtung,

00:40:11: wie ignorieren den Klimawandel

00:40:13: und wollen lieber, dass alles so bleibt, wie es ist.

00:40:15: Stimmt.

00:40:16: Dann haben wir irgendwie keinen Bock mehr auf Frauenrechte,

00:40:18: weil nervt jetzt auch irgendwie faschistische Gender-Rollen

00:40:21: werden vom Parteien wie der AfD hochgehalten.

00:40:23: Also die Männer müssen radikaler und wehrhafter, männlicher werden,

00:40:26: die Frauen sollen zu Hause bleiben, Kinder bekommen.

00:40:28: In dem Sinne, glaube ich, kann man sagen, dass es sich umdreht,

00:40:30: aber wahrscheinlich kehrt sich alles immer wieder hin und her

00:40:33: um in der Geschichte.

00:40:34: Das weiß du besser als ich.

00:40:35: Nein, natürlich auch nicht.

00:40:37: Ich beobachte ja auch nur einen begrenzten Zeitraum.

00:40:40: Aber ich glaube, wie du, dass es eben natürlich keine linearen Verläufe gibt,

00:40:45: sondern dass es da immer Rückschläge gibt,

00:40:47: die auch propagandistisch oder auch tätig herbeigeführt werden,

00:40:53: denke ich ganz genauso wie du.

00:40:55: Ich habe eine Folge mit Tara Wittmar gemacht.

00:40:57: Sind die USA bereit für die erste Präsidentin?

00:41:00: Und da ging es viel auch darum, was da passiert in den USA Project 2025.

00:41:08: Es ist da eines dieser Stichworte unter dem läuft,

00:41:12: dass du eine Rückverwandlung der ganzen Gesellschaft betreiben willst.

00:41:18: Eben auch dezidiert, frauenfeindlich und rückwärtsgewandt.

00:41:23: Es ging aber auch im Gespräch mit Tara viel darum,

00:41:28: wie man dem begegnen könnte.

00:41:31: Allein die Frage zu stellen, sind die USA bereit für die erste Präsidentin,

00:41:34: ist ja schon ein Witz in 2024, denkst du, was?

00:41:39: Hab gerade irgendwas nicht mitbekommen.

00:41:41: Ach so, ihr hattet noch nie eine Präsidentin,

00:41:43: kann eigentlich ja gar nicht wahr sein.

00:41:45: Deshalb, was könnte man besser machen?

00:41:49: Wie könnten Frauen auch vor allen Dingen solidarisch mit anderen Frauen sein?

00:41:55: Darum ging das viel, das war ihr konstruktiver Ausblick.

00:41:58: Und sie hat von sich erzählt, dass sie früher eines dieser sogenannten "Pick Me" girls war.

00:42:05: Das sind also die Mädchen und jungen Frauen,

00:42:08: die sich so darstellen, dass sie sich über andere Mädchen in der Klasse oder wo erheben

00:42:14: und sagen "Hey, Pick Me" profilieren sich auf Kosten der anderen,

00:42:18: um von Jungs attraktiver gefunden zu werden.

00:42:21: Und sie hat für sich zugegeben, dass sie das war,

00:42:23: heute aber der genaue Gegenentwurf sein will.

00:42:26: Und daraus glaubt sie auch, ist der wahre Stoff von geschlechtergerechter Aufstellung

00:42:34: und von einem entsprechenden Mindset, nämlich, dass man ein Girls' Girl ist,

00:42:38: dass man zu Frauen hält, dass man solidarisch mit denen ist.

00:42:42: Bist du so ein Girls' Girl?

00:42:44: Ja, voll.

00:42:45: Ich habe ganz tolle Freundinnen und die sind für mich alles.

00:42:49: Also wir diskutieren jede Woche über alle möglichen privaten und politischen Themen

00:42:54: und sind ein kleiner solidarischer Freund in den Kreis und supporten uns.

00:43:01: Und trotzdem merke ich natürlich auch, dass es nicht immer so einfach ist,

00:43:06: ein Girls' Girl zu sein.

00:43:07: Also nur weil man sich selber dazu entscheidet,

00:43:09: heißt es ja nicht, dass alle anderen Frauen sich so verhalten.

00:43:12: Also ich meine, wenn man jetzt ein extrem Beispiel nennt, Alice Weidel,

00:43:15: könnte auch ein cooles Girls'-Feministisches, antirassistisches Girls'-Girl sein,

00:43:19: ist sie aber nicht.

00:43:20: Im Gegenteil hat sie sogar dieses Girls'-Narrativ,

00:43:22: hat ihr wahrscheinlich sogar Indikaten gespielt,

00:43:24: dass sie jetzt als Frau in der Politik so hoch steht.

00:43:27: Deswegen, ja, ist es natürlich schön.

00:43:30: Naja, du könntest aber trotzdem aber, Alice Weidel, ohne zu sagen,

00:43:33: ich überziehe die mit sexistischen Anwürfen oder so.

00:43:37: Und ohne solidarisch mit ihr sein zu wollen, dass du sagst,

00:43:40: ich finde sie super, das muss man ja nicht machen.

00:43:43: Aber ich glaube, der Witze ist doch daraus, dass du sie nicht fertig machst,

00:43:48: weil sie eine Frau ist, sondern weil sie einfach mal Ansichten hast,

00:43:51: die du nullo wert hälst.

00:43:53: Genau, ja, nicht weil sie eine Frau ist,

00:43:55: aber trotzdem finde ich es völlig okay, unter Frauen enttäuscht zu sein,

00:44:00: der eigenen Girls' Gang in den Rücken zu fallen und zu sagen,

00:44:06: du machst ja gerade Politik, die uns allen schadet,

00:44:09: da darf man auch auf sie als Frau zeigen.

00:44:11: Also das finde ich schon völlig okay.

00:44:13: Also du willst zumindest Politik machen, die nicht dafür sorgt,

00:44:16: dass wir gleichberechtig da werden, sondern eher im Gegenteil.

00:44:19: Aber stellst du sie als Frau in Frage oder nur als Politikerin,

00:44:24: die Haltung hat mit den du?

00:44:27: Nein, ich würde sagen schon als beides, auch als Frau.

00:44:29: Und ich finde, das ist okay.

00:44:30: So klar.

00:44:31: Also ich darf ja von der Frau enttäuscht sein,

00:44:33: dass sie irgendwie nicht in meinem Team spielt.

00:44:36: Weil sie, naja, weil sie ja auch von allen Gleichberechtigungskämpfen

00:44:40: aller anderen Frauen dieser Welt profitiert,

00:44:43: dass sie an dieser Stelle da jetzt steht.

00:44:45: Also es hat ja keinen Mann, also doch natürlich,

00:44:48: aber es sind vor allem Frauenbewegungen gewesen,

00:44:50: die dafür gekämpft haben,

00:44:51: dass sie jetzt da als Frau in dieser Spitze stehen darf.

00:44:54: Und in dem Sinne kann man schon sagen, naja, wenn wir jetzt hier von Girls' Girls spricht,

00:44:58: bist du keins, du bist alles Weile, du bist ein Pickmigirl.

00:45:01: Auf jeden Fall.

00:45:02: Nein, jetzt habe ich deinen Punkt verstanden.

00:45:04: Klar, die vertretene Programmatik, die Frauenfeindlich ist,

00:45:07: die auch queerfeindlich ist.

00:45:09: Und da habe ich auch echte Fragen dran.

00:45:12: Da ist so recht total schwer, aber finde ich.

00:45:15: Deshalb haben wir uns jetzt hier erstmal verständigen müssen,

00:45:18: was meinen wir eigentlich, hinzugucken auf Frauen,

00:45:22: bei denen man das Gefühl hat, okay,

00:45:24: wie die sich präsentieren, was die so machen,

00:45:26: da komme ich nicht so klar mit.

00:45:28: Total schwer auch, finde ich, als Frau andere Frauen zu kritisieren,

00:45:33: ohne dann in den Verdacht zu geraten,

00:45:35: dass man da irgendwie sexistisch oder blöd oder sonst wie unterwegs ist.

00:45:40: Da ist mir aufgefallen, was du gemacht hast.

00:45:43: Du hast zuletzt in einem Video gemacht zu Shirin David.

00:45:46: Ja.

00:45:47: Hast du es auf TikTok und Instagram geteilt

00:45:50: und da hast du gesagt, du warst auf einem Musikfestival,

00:45:55: du warst im Splash bis hingefahren,

00:45:57: hast gesagt, dass du eine superfeine Zeit hattest,

00:46:00: bis Shirin David ihre neuen Song spielte.

00:46:04: Eine Zeile daraus.

00:46:06: Geh ins Jimmy, wer des Skinny macht daraus eine Show.

00:46:09: Wir sind pretty im Bikini, das ist Bauchbeine Po.

00:46:12: Da ist sich drüber aufgeregt.

00:46:14: Da habe ich mich drüber aufgeregt,

00:46:16: weil auch da sind wir wieder bei so Debatten,

00:46:19: die meine Generation und die jüngere Generation geprägt haben.

00:46:23: Ich bin aufgewachsen mit diesem Heroin-Schick,

00:46:26: Nullerjahre, alle müssen ganz genier aussehen

00:46:29: und eigentlich so aussehen, als würden sie sich nur annähern von Zigaretten.

00:46:32: Das war es wahrscheinlich auch so wahr damals.

00:46:35: Low-Waste-Jeans, du weißt Bescheid.

00:46:38: Dann gab es diese große Body-Positivity-Debatte.

00:46:42: Wir wollen das alles nicht mehr so.

00:46:44: Es ist doch cool, wenn wir diverse Körperbilder sehen.

00:46:47: Genauso wie du das mit Frauen in den Medien

00:46:50: angesprochen hast, also dieser vermeintliche Tokenism.

00:46:53: Das gab es ja auch durch diese Body-Positivity-Bewegung.

00:46:57: Dass man auf einmal H&M und alle Kampagnen hatten,

00:47:00: auf einmal waren da dicke Curvy-Frauen.

00:47:03: Und man waren auch schwarze Curvy-Frauen.

00:47:05: Und auch Queere und so weiter und sofort.

00:47:07: Und nonbinäre Personen.

00:47:09: Auf einmal sah alles so mega divers aus.

00:47:11: Dann gab es die Body-Nutrality-Debatte.

00:47:13: Und jetzt auf einmal...

00:47:15: Das war dann der nächste Schritt nochmal.

00:47:18: Jetzt reden wir die ganze Zeit davon,

00:47:20: wir müssen unseren Körper so lieben wie er ist.

00:47:22: Aber vielleicht müssen wir ihn nicht lieben.

00:47:24: Vielleicht können wir ihn auch einfach so akzeptieren.

00:47:26: Da habe ich nicht verstanden, wo ist eigentlich der Unterschied.

00:47:29: Wenn du Body-Positivity sagst, dann ist es mir auch schon wo.

00:47:33: Deshalb wusste ich nicht, wo ist der nächste Schritt zu neutralitieren.

00:47:36: Ich glaube, es war diese Genärvtheit auch von

00:47:39: diesem opportunistischen Instagram-Gehabe von wegen.

00:47:42: Da setzen sich dann Super-Skinni-Gurlz hin

00:47:44: mit Körperkleidergröße 34.

00:47:47: Und versuchen sich dann so hinzukrimmen,

00:47:49: dass dann noch irgendwie eine kleine Minifalte ist

00:47:51: und schreiben dann so #BodyPositivity.

00:47:53: Dass man gerade sagt, wir müssen...

00:47:55: Alles muss nicht immer positiv sein.

00:47:57: Du musst nicht immer...

00:47:58: Also erst mal, naja, ist die Frage, ob ihr Teil dieser Debatte gerade sein solltet.

00:48:01: Und zweitens eben auch zu sagen, man kann auch einfach sagen,

00:48:04: mein Körper ist okay, ich bin dankbar, dass er funktioniert und gesund ist.

00:48:07: Und ich muss nicht alles lieben und Instagram-mäßig aufgesetztes Lachen haben.

00:48:11: Genau.

00:48:13: Und das hat glaube ich schon dazu geführt,

00:48:15: dass da kritischer drauf geguckt wurde,

00:48:17: auch auf diese Schönheitsbilder für Frauen.

00:48:19: Für wirklich real dicke Personen hat sich glaube ich nicht viel verändert.

00:48:23: Also ich bin davon nicht betroffen, aber ich bin mir sehr sicher,

00:48:26: dass es genau genauso scheiße und diskriminierend war wie vorher.

00:48:29: Trotzdem halt das Bild in den Medien.

00:48:31: Naja, und dann kommt halt eine Frau wie Sherin David,

00:48:34: die sich eben, und deswegen kritisiere ich sie auch,

00:48:36: und finde ich es auch fair, sie zu kritisieren,

00:48:38: in die sich als Feministin labelled und feministische Songtexte hat.

00:48:42: Und da drin aber opportunistisch ist, also schon viele, viele Entscheidungen

00:48:46: in ihrer Karriere getroffen hat, die irgendwie immer nur ihr zugutekramen.

00:48:50: Also zum Beispiel hat sie sich in ganzen Körper so operiert,

00:48:55: dass sie eigentlich, naja, komplett wie ein anderer Mensch aussah,

00:48:59: sich so dunkel geschminkt und so selbstbräuner,

00:49:02: selbstbräuner ihrer Haut gefärbt, dass man sie eigentlich,

00:49:05: es gab ein Musikvideo damals, da sah sie aus wie eine schwarze Frau,

00:49:08: hat sich auch die Haare so gemacht wie schwarze Frau.

00:49:10: Also hat sich immer sehr so an Trends orientiert.

00:49:13: Und die dann aber schnell wieder abgeworfen.

00:49:15: Und dann kam der Feminismus-Trend.

00:49:17: Und jetzt macht sie auf einmal aber wieder ein Song,

00:49:19: jetzt wo eben wir bemerken, in, dünn sein ist wieder in.

00:49:23: Ah ja, wir gehen Jimmy, wer das Ginnie macht daraus eine Show,

00:49:26: hat auf Instagram auch schon thematisiert,

00:49:28: wie viel sie abgenommen hat und so.

00:49:30: Und das finde ich problematisch, und das finde ich sollte man auch kritisieren.

00:49:34: Weil sie da nach Vorbildfunktion überhaupt gar nicht gerecht wird,

00:49:37: und weil du es eher auch nicht abnimmst.

00:49:39: Ich nehme es ihr nicht ab.

00:49:41: Und sie hat sich aber auch selber in diese Position begeben,

00:49:43: dass man sie kritisiert.

00:49:45: Weil sie hat sich selbst als feministisch und als Vorbild auch geklämt.

00:49:48: Also sie hat ja schon häufig genug diese Rolle bewusst eingenommen.

00:49:51: Hat gesagt, ich thematisiere das.

00:49:53: Und deswegen finde ich es auch nicht schlimm.

00:49:55: Und ich finde, man sollte es auch irgendwie sportlich nehmen.

00:49:57: Debatte ist für mich irgendwie ein Sport,

00:49:59: dass ich da sage, ich sage auch in dem Video,

00:50:01: ey, ich bin Shirin Fan, ich bin immer noch Fan.

00:50:03: Ich finde, alles muss nicht immer so schwarz-weiß sein.

00:50:05: Ich kann Fan von Leuten sein, die mir manchmal richtig auf den Nerven gehen.

00:50:08: Ich habe trotzdem einen ganzen Sommer einen Ohrwummen davon.

00:50:10: Ich habe den auch einen ganzen Sommer gehört.

00:50:12: Ja, das ist doch mal so, so soll es doch mal laufen.

00:50:15: Ich mauchte das übrigens, wie du das gemacht hast.

00:50:17: Ich hatte erst darüber gelesen,

00:50:19: und dann hatte irgendjemand dazu geschrieben,

00:50:21: und dann rendet sie da wut entbrannt.

00:50:23: Und dann war ich eben so, oh, wut?

00:50:25: Mal gucken, ja, war natürlich gar nicht so.

00:50:27: Wenn eine Frau kritisiert, ist sie immer wut entbrannt und hysterisch.

00:50:30: Und so hast du es natürlich gar nicht gemacht,

00:50:32: sondern du hast es da einfach mal genau auch anerkennen.

00:50:35: So geht es ja los.

00:50:37: Du magst sie, du warst, du hattest diese feine Zeit.

00:50:41: Und so haben wir jetzt schon gesagt.

00:50:43: Ja, ich finde es auch absolut zulässig zu kritisieren.

00:50:47: Aber ich weiß auch, und das weißt du besser, als ich wahrscheinlich,

00:50:51: weil du ganz anders bei Instagram, TikTok und so weiter unterwegs bist.

00:50:54: Das kriegt man zurück.

00:50:56: Oder ist dann daraufhin nichts passiert.

00:50:59: Dann nehmen wir und sagen, wach!

00:51:01: Also sie das zurückbekommen?

00:51:02: Nein, auch ob du dann angefeindet wirst,

00:51:04: und man sagt, wie, lasst man Sharon David in Rober Sol denn das?

00:51:07: Ja, voll.

00:51:08: Und das war tatsächlich interessant zum Thema,

00:51:10: wer wird irgendwie, also wo sind,

00:51:12: wie sind die Leute eingestellt auf den unterschiedlichen Plattformen?

00:51:15: Weil auf TikTok ich extrem viele junge Leute in den Nachrichten

00:51:21: und in den Kommentaren von dem Video hatte, die sich darüber aufgeregt haben.

00:51:24: Es reicht doch jetzt mal mit der Wognes sozusagen.

00:51:26: Also wir brauchen doch jetzt nicht immer aus allem irgendwie eine nervige Debatte machen.

00:51:29: Also so viel dazu zu einer jungen Generation,

00:51:31: die so sensibilisiert ist, dass sie auch teilweise kein Bock mehr hat.

00:51:34: Dass sie so sind, jetzt lass uns doch diesen Song hören, ist doch jetzt egal.

00:51:37: So, und auch zu der Frage werden alle feministischer, weiß ich eben nicht.

00:51:42: Ich glaube, die junge Generation ist sensibilisierter,

00:51:44: aber dadurch, dass die so in so einer Zeit jetzt aufgewachsen sind,

00:51:47: wo alles immer besprochen wird, haben die teilweise kein Bock mehr.

00:51:51: Und das verstehe ich sogar.

00:51:52: Ich verstehe auch, wenn die mein Video nervig finden.

00:51:54: Find ich völlig okay.

00:51:55: Wie präsentierst du dich im Netz?

00:51:58: Und warum machst du das überhaupt?

00:51:59: Muss man das machen?

00:52:00: Könntest du auch ohne, könntest du deine Karriere betreiben,

00:52:05: ohne dass du über ein Gerüttelmaß an Follower*innen verfügst?

00:52:11: Oder verfügt also, die du hast?

00:52:13: Oder ginge das alles gar nicht?

00:52:16: Also mittlerweile ist es leider schon so,

00:52:19: dass die Leute, die irgendwie Sendungen bekommen

00:52:22: oder an irgendwelche Positionen bekommen,

00:52:24: auch in den meisten Dokumentationen,

00:52:26: egal was oder Podcasts, wo man hinschaut,

00:52:29: die Leute, die da stehen, haben entweder in dem Sinne

00:52:32: eine Reichweite oder ein Following,

00:52:34: dass sie einfach einen Standing natürlich in der Branche haben

00:52:36: und einen Namen mitbringen.

00:52:37: Oder auch so Follower haben, die sie mitbringen,

00:52:40: weil viele Sender und Produktionsfilm

00:52:41: und da, wo Entscheidungen getroffen werden,

00:52:43: dann natürlich darauf geguckt wird, was sich auch verstehen kann,

00:52:45: weil sie wollen relevant sein, sie wollen junge Leute erreichen.

00:52:48: In dem Sinne ist es natürlich wichtig,

00:52:50: ist irgendwie auch Teil meines Jobs auf eine Art vielleicht.

00:52:53: Ich muss sagen, ich habe mit den Videos erst vor kurzem angefangen,

00:52:56: aus dem einfach einen Grund, dass ich kein Podcast gerade mehr habe,

00:52:59: in dem ich jede Woche über diese Themen sprechen kann

00:53:01: und einfach viele Sachen liegen bleiben in meiner Arbeit,

00:53:04: weil die Jobs alle sehr formatiert sind,

00:53:06: also 13 Fragenaspekt und so,

00:53:08: wo man nicht mal einfach schnell ein Thema setzen kann.

00:53:10: Und dafür ist halt Social Media toll, auch für uns als Reporter

00:53:13: in den Geschichtenerzähler*innen,

00:53:15: dass man einfach sich hinsetzen, was schneiden und erzählen kann

00:53:18: und Leute über etwas informieren kann,

00:53:20: einfach weil es Spaß macht.

00:53:22: Und tatsächlich ist die meiste meiner Reichweite daraus entstanden,

00:53:25: dass ich diesen Job halt einfach schon immer mache

00:53:27: und mir Leute deswegen gefolgt sind.

00:53:29: Und mein Interesse ist es ja, eine Reichweite zu haben,

00:53:31: damit ich Leute mit meinen Inhalten erreichen, mit meiner Arbeit.

00:53:34: Und wenn das funktioniert, dann ist es für mich perfekt.

00:53:36: Weil du jetzt eben angesprochen hast,

00:53:38: wie da Frauen sitzen, den Bauch einziehen

00:53:41: oder ihnen im Sokrum, dass sie dann eine Falte rausquetschen,

00:53:46: spielt das bei dir eine Rolle.

00:53:48: Also wir können dir ja dabei Dinge zugucken,

00:53:50: wie du das mal auf dem Tisch hast, was du ein Video gesehen mochte ich gern.

00:53:53: Du fährst zum Reparbaren Festival

00:53:55: und du erzählst uns dann die ganze Zeit, was du machst,

00:53:57: du schminkst dich, du siehst grandios aus in der Klamotte.

00:54:00: Die gehört das dann dazu,

00:54:02: dass du dich da auch auf eine Art mit deinem Körper,

00:54:06: mit deinem Aussehen ausstellst

00:54:08: und hast du da für dich manchmal das Gefühl,

00:54:10: jetzt wird es mir eigentlich zu viel?

00:54:13: Also ja und nein, ich habe halt den Körper, den ich habe,

00:54:17: ich habe halt das Aussehen, was ich habe.

00:54:19: Ich mag die Klamotten auch nicht gerne, ich mag Mode gerne.

00:54:22: Ich finde es fernhaft, wenn man irgendwie da kein Bock drauf hat

00:54:25: und das nicht sehen will, mir macht es einfach Spaß.

00:54:28: Natürlich stehe ich vor der Kamera

00:54:30: und soll da auch gut aussehen, weißt du ja auch.

00:54:33: Also setzt sich ja auch nicht,

00:54:35: im Jumpz-Woot hast du ja auch nicht irgendwie deine Sendung moduliert.

00:54:38: Nein, ganz genau, ich wusste immer, es gibt diese Erfordernisse.

00:54:40: Deshalb darüber sprechen wir ja.

00:54:42: Also bei mir war das immer so, ich habe mich darauf konzentriert,

00:54:45: dass ich mir dann was ablenkt von meinem Krempel, den ich da erzählen will.

00:54:49: Außerdem musste mir das gefallen,

00:54:51: das habe ich ja selber ausgewählt, ich wollte da auch gut drin aussehen

00:54:55: und so, aber ich glaube, wesentlich war auch,

00:54:58: dass du achtet hast, darauf stört da nichts im Bild.

00:55:02: Also es gibt jetzt so technische Erfordernisse,

00:55:05: kleinkarriertes funktioniert nicht vor Kameras und so,

00:55:07: das wissen wir alles.

00:55:09: Aber ich finde es gibt auch so softere Erfordernisse,

00:55:12: wo du weißt, das ist jetzt einfach too much,

00:55:14: das steht mir nicht, die werden allen über die Klamotte nachdenken

00:55:17: und keiner wird auch überhaupt einen einzigen Satz von dem hören,

00:55:21: was ich mir da mühse, mit der Redaktion erarbeitet habe und so weiter.

00:55:25: Also deshalb ja, das ist ein Erfordernis von Fernsehen.

00:55:28: Ich habe nicht für mich das Erfordernis gesehen,

00:55:31: dass ich zusätzlich dann noch bei Instagram oder TikTok

00:55:35: oder sonst wie unterwegs sein müsste.

00:55:38: Ich mache X, vormals Twitter, aber alles andere mache ich nicht

00:55:43: und hatte das Gefühl, ich brauche es auch nicht.

00:55:46: Aber ich weiß nicht, wie ich drauf wäre, wenn ich jetzt anfinge.

00:55:51: Dann wüsste ich, wie du das eben Redaktionen,

00:55:55: auch Produktionsfirmen darauf achten, ob du da eine ordentliche Follower schaffst.

00:56:00: Das finde ich aber eigentlich bescheuert,

00:56:02: weil das hat nicht zwingend was mit deinen Qualifikation zu tun,

00:56:05: auch nicht mit deinem und unserem Handwerk.

00:56:07: Aber deswegen bin ich da voll gechillt, weil ich weiß, was ich kann

00:56:10: und das hat überhaupt nichts mit Instagram zu tun.

00:56:13: Und jetzt gerade habe ich eine Zeit, da habe ich mal Lust,

00:56:15: ein paar Videos zu machen.

00:56:16: Und ich hatte auch so viele Zeiten, wo ich einfach,

00:56:18: also wenn ich viel unterwegs bin, habe ich kein Zeit für Social Media

00:56:21: und das ist mir auch egal.

00:56:22: Und bei einer Sendung wie Aspect oder so, also ich kenne das voll,

00:56:25: ich finde dies Klamotten-Thema.

00:56:26: Übrigens, das wird man vielleicht bei mir nicht glauben, extrem nervig.

00:56:29: Ich hasse das, weil ich hatte noch nie eine Stylistin,

00:56:32: auch nicht für die Sendungen, die ich im Fernsehen moderiere.

00:56:34: Das heißt, wenn sich irgendjemand darüber beschwert,

00:56:36: was ich anhab, dann soll meine Stylistin bezahlt werden,

00:56:38: ganz im Ernst.

00:56:40: Weil ich das alles mir selber raussuche.

00:56:42: Und bei Sendungen wie Aspect oder so,

00:56:44: da ziehe ich ein T-Shirt und eine Jeans an.

00:56:46: Und da gut ist, da wenn ich als Reporterin unterwegs bin,

00:56:49: laufe ich halt so rum, wie ich privat rumlaufe.

00:56:51: Aber du darfst keine Marken draufhaben und bla bla bla.

00:56:53: Wenn ich irgendein Moderationsjob habe auf einer Bühne,

00:56:56: da habe ich Bock, ein cooles Outfit zu rocken.

00:56:58: Das macht mir einfach Spaß.

00:56:59: So habe ich dich kennengelernt, im übrigen kleiner Disclaimer,

00:57:02: beim All-Ears Festival von Spotify in Berlin im April.

00:57:06: Da haben wir uns kennengelernt.

00:57:08: Genau, da hattest du auch eine echt coole Klamotte an.

00:57:10: Ich fand dich auch super.

00:57:12: So, aber lass uns hingucken, was du machst in T-Shirt und Jeans.

00:57:15: Genau, habe ich gesehen, eine Folge von 13 Fragen.

00:57:18: Da ging es um TikTok, um den Algorithmus, die Funktionsmechanismen,

00:57:24: die Gefahren.

00:57:25: Ich fand es eine echt gute Folge dieses Jahr.

00:57:28: Musste uns noch mal die, die es nicht kennen,

00:57:30: kann man aber nachgucken in der ZDF-Mediathek,

00:57:32: sagen, wie das Format funktioniert.

00:57:34: Man sieht da, was du kannst, was auch die Jury des Fernsehpreises

00:57:39: besonders bemerkenswert fand, was ihr gefallen hat.

00:57:42: In der Begründung heißt es da, mit souveräner, ruhiger Gesprächsführung

00:57:46: und präzisen Fragen hat sie auch schwierige und anspruchsvolle

00:57:50: Diskussionen jederzeit im Griff.

00:57:53: Den Eindruck hatte ich auch.

00:57:55: Danke schön.

00:57:56: 13 Fragen an, wie geht das?

00:57:58: Also, man kann sich es vorstellen wie ein Schachbrett.

00:58:01: Und an jeder Seite steht eine, also man teilt ein Thema auf im Pro und Kontra.

00:58:06: Dann haben wir zum Beispiel, wie war da die Fragestellung,

00:58:08: wird TikTok gefährlich für unsere Gesellschaft oder ist TikTok gefährlich

00:58:11: für unsere Gesellschaft?

00:58:12: Und dann haben wir drei Leute, die sagen ja und drei Leute, die sagen nein

00:58:14: und die stellen sich gegenüber.

00:58:16: Und die Idee ist sie zusammenzubringen durch die Diskussion.

00:58:19: Also, dass ich ihn fragen stelle und im Wieso durch das Gespräch moderiere

00:58:23: und sie auch in den richtigen Punkten darauf hinweise,

00:58:25: dass sich vielleicht in den Dingen einig sind,

00:58:27: dass sich auf genau diese Punkte auch irgendwie konzentriert.

00:58:31: Daran sind wir uns einig und am Ende auch versucht ein Kompromiss zu finden.

00:58:34: Und wenn man der Aussage eines derjenigen aus dem anderen Team zustimmt,

00:58:39: dann geht man einen Schritt nach vorne.

00:58:41: Ziel ist, glaube ich, dass du zum Schluss in der Mitte stehst

00:58:43: und den Kompromiss gefunden hast.

00:58:44: Sie kommen also dehe immer näher.

00:58:46: Genau. Manchmal auch gar nicht.

00:58:47: Also, manchmal laufen sie auch aus dem Feld raus.

00:58:49: Das ist auch schon passiert.

00:58:50: Wirklich?

00:58:51: Ja, es ist auch schon passiert,

00:58:52: sodass man sie in den Kameras nicht mehr sehen kann.

00:58:53: Sie werden teilweise sehr wütend.

00:58:55: Aber häufig sind sie auch im Kompromissfeld.

00:58:57: Das ist eine besondere Form der Debattenführung, finde ich.

00:59:00: Die ist, ich würde fast sagen, einzigartig,

00:59:04: weil du ja illustrierst auch durch diesen Draufblick,

00:59:07: den man die meiste Zeit hat, wie du in einem Thema dir doch,

00:59:12: wenn du denn so eingestellt bist, das musst du aber sein,

00:59:15: recht geben kannst an ganz vielen Punkten.

00:59:18: Das mag ich wirklich gerne daran.

00:59:19: Aber du sagst, es geht nicht immer gut.

00:59:21: Also, im Sinne von, man findet den Kompromiss.

00:59:23: Nee, es geht nicht immer gut.

00:59:25: Aber das ist ja etwas, was du viel besser weißt als ich.

00:59:27: Es gibt Leute, die gehen in Talkshows

00:59:29: und die haben eben kein Interesse auch bei uns,

00:59:32: offen da reinzugehen und ihre Meinung,

00:59:34: vielleicht nicht unbedingt zu ändern,

00:59:36: aber sich von einem neuen Punkt überzeugen zu lassen.

00:59:38: Und die haben teilweise auch sehr gute Gründe dafür,

00:59:40: weil sie sich entweder schon lange mit diesem Thema beschäftigen

00:59:42: und Expert*innen dafür sind

00:59:44: oder weil sie Betroffene sind und einfach keinen Bock haben

00:59:46: und sagen, nein, das ist mein Standpunkt

00:59:48: und ich bleibe hier stehen.

00:59:49: Und das sind dann die Momente, wo es kläscht.

00:59:51: Und ich finde das auch so toll,

00:59:53: dass in unserer Sendung es den Raum gibt,

00:59:55: dass Leute vielleicht auch mal ein Fehler eingestehen

00:59:58: oder eben sagen, ja, da stimme ich dir zu,

01:00:00: weil ich sehe das viel zu selten in aktuellen Debatten

01:00:03: in der Berichterstattung, dass Leute auch vielleicht mal sagen,

01:00:06: da weiß ich jetzt, da habe ich jetzt nicht so viel Ahnung zu.

01:00:08: Weiß ich nicht genau.

01:00:09: Oder ja, voll der gute Punkt von dir.

01:00:11: Da denke ich nochmal darüber nach.

01:00:12: Wir haben die Woche noch eine Folge gedreht.

01:00:14: Da war genauso ein Moment.

01:00:15: Und das finde ich so toll,

01:00:16: weil so will ich auch selber diskutieren mit meinen Freund*innen.

01:00:18: Dass ich sage, ah, stimmt.

01:00:20: Das ist jetzt blöd.

01:00:21: Ich hasse das, wenn ich nicht recht habe, aber du hast recht.

01:00:23: Ja, ich glaube, du willst, also ich würde sagen,

01:00:26: ich will nicht nur mit meinen Freund*innen so diskutieren,

01:00:29: sondern ich würde gerne innerhalb der Gesellschaft

01:00:32: so diskutiert haben.

01:00:34: Ich wünsche mir, dass alle das so täten,

01:00:37: dass du eine Meinung eines anderen mal stehen lassen kannst.

01:00:41: Und du hast das, glaube ich, als Kind schon für dich entwickelt,

01:00:46: wie man debattiert im Departierclub, oder?

01:00:48: Ja, ich war im Departierclub.

01:00:49: Das war ganz toll.

01:00:50: Englisch im Departierclub auch.

01:00:52: Und wir hatten jede Woche, also es waren dann halt,

01:00:54: was hat man da so für Themen irgendwie so,

01:00:56: Schuluniform, ja oder nein,

01:00:58: und dann vielleicht auch mal politischere Themen.

01:01:00: Und dann hatten wir auch so, sind wir gegen andere Schulen angetreten.

01:01:03: Und so, das war echt cool.

01:01:04: Hat sich eine gute Zeit.

01:01:05: Kann man das, was du da für dich erfahren hast,

01:01:08: was du auch bei 13 Fragen ansiehst

01:01:11: und uns jetzt gerade auch anempfohlen hast,

01:01:14: was wir beide, glaube ich, mögen,

01:01:16: kann man solche konstruktiven,

01:01:19: erkennnisorientierten, wertschätzenden Debatten im Netz aufführen?

01:01:24: Nee.

01:01:26: Nee, ne?

01:01:27: Also ich wüsste wirklich nicht, wo.

01:01:29: Also ich glaube, es gibt vielleicht auf Reddit, da bin ich zu wenig,

01:01:32: ich glaube, da findet manchmal auch ein richtiger Diskurs statt.

01:01:35: Und ja, ich habe das Gefühl, es ist sehr einseitig.

01:01:41: Also sind wir jetzt mal beim Beispiel von einem Video,

01:01:43: was ich zum Beispiel poste.

01:01:44: Dann hast du ganz viele Leute, die es ganz toll finden

01:01:47: und ganz viele Leute, die es ganz scheiße finden.

01:01:49: Und zwischendrin hast du vielleicht auch mal so eine kleine Kritik,

01:01:51: aber irgendwie, so dass so ein richtiger Austausch passiert,

01:01:55: ich glaube, die Leute haben sich schon so krass in zwei Lager geteilt, leider.

01:01:59: Und haben auch irgendwie Bock da drauf.

01:02:02: Also haben auch irgendwie Bock, in zwei Lagern zu sein,

01:02:04: das ist manchmal mein Gefühl.

01:02:05: Wobei es gibt so wenige Fragen eigentlich, die du so stellen kannst.

01:02:10: Das wird ja euer redaktioneller Auflag an erster Stelle sein.

01:02:13: Dass du ja und nein, dass du sagen kannst, wie machst du zwei Lager

01:02:17: bei den meisten Fragen, die uns beschäftigen, die komplex sind.

01:02:22: Und die also mindestens drei oder acht unterschiedliche Antworten bereithalten.

01:02:27: Und auch Lager dann.

01:02:28: Es entspricht auch nicht unserem System.

01:02:30: Wir haben ein parlamentarisches System,

01:02:32: in dem du mehrere Parteien vertreten sehen willst und kannst.

01:02:36: Wir haben nicht das System wie in den USA oder in Großbritannien,

01:02:40: dass ich finde, eine totale Debattenverengung schon mit sich bringt,

01:02:44: weil du dich für eine von beiden und dazwischen ist wenig,

01:02:47: jedenfalls nichts Aussichtsreiches entscheiden musst.

01:02:50: Ich finde es doof.

01:02:51: Und trotzdem gibt es auch Leute, die dann bei uns kritisieren,

01:02:53: die Fans von unserem Format sind und sagen,

01:02:55: wie konntet ihr jetzt eine Person einladen,

01:02:59: zum Beispiel die extrem doll gegen Feminismus ist.

01:03:04: Und irgendwie and rotate.

01:03:06: Wenn eine Bühne, lasst mich warten, wie oft ich das von Latz geknallt bekommen.

01:03:11: Dann darf man keine Bühne geben.

01:03:13: False Balance.

01:03:15: False Balance.

01:03:17: Und ich finde das auch da, bin ich wieder gechillt und sage mir so,

01:03:20: ja klar, es wird, also die Art, wie wir aktuell miteinander sind,

01:03:24: hat dazu geführt, dass wir alles in der Frage und alles diskutieren.

01:03:27: Könnt ihr machen, finde ich voll gut.

01:03:28: Ich würde es wahrscheinlich auch machen, wenn ich das Format diskutiere.

01:03:30: Würde mich wahrscheinlich auch voll viel daran stören.

01:03:32: Machen wir in der Redaktion auch.

01:03:33: Aber auch da denke ich mir, naja, das sind aber Leute,

01:03:36: also wenn wir das mit diesem Format ernst meinen,

01:03:38: dann müssen wir ja Leute dahinsetzen, die eine Meinung vertreten,

01:03:42: die ganz viele Leute haben.

01:03:44: Und leider ist es ja so, wenn wir zum Beispiel uns anschauen,

01:03:47: wie viele junge Männer die AfD wählen,

01:03:49: dass viele Männer sich radikalisieren.

01:03:51: Dann musst du das auch in so einem Format irgendwie sehen.

01:03:54: Ja, da wird jetzt gerade wieder gesagt,

01:03:56: man gibt ihnen dann zu oft eine Bühne.

01:03:58: Du verängst die Debatten.

01:04:00: Ich habe es am Anfang in der Anmoderation gesagt,

01:04:02: ich hatte es gerade gelesen tatsächlich über die Talkshows,

01:04:05: dass man sagt, bitte, das ist eine totale Verengung der Debatte,

01:04:08: wenn wir immer nur Migrationspolitik machen, AfD, Aussage.

01:04:11: Ja, ich habe da lange gearbeitet.

01:04:14: Ich weiß, dass du dich natürlich auch von Aktualität zu Recht tragen lässt,

01:04:18: weil du davon ausgehen kannst, wenn gerade drei Landtagswahlen sind,

01:04:22: dass im Publikum ein Interesse an den Ergebnissen dieser Landtagswahlen hat

01:04:26: und auch an den Erklärungen dafür.

01:04:28: Aber ich finde auch, da haben die Kritiker in einen Punkt,

01:04:32: du musst aufpassen, dass du nicht so tust,

01:04:36: als würde die ganze Welt nur über Migrationspolitik

01:04:40: und alle in Deutschland darüber nachdenken.

01:04:42: Das stimmt nicht.

01:04:43: Und das stimmt auch auf Basis,

01:04:45: kannst du ja nachweisen, der Nachwahlbefragungen nicht.

01:04:48: Das ist eine Verengung eines Diskurses, die nichts Gutes tut.

01:04:52: Das ist Mist.

01:04:53: Beziehungsweise ist ja auch so eine Henne-Eye-Situation.

01:04:55: Wenn in allen Sendungen und überall, wo Politiker reden,

01:04:59: über Migration gesprochen wird, dann führt es natürlich auch wieder dazu,

01:05:03: dass Bürger*innen sich denken, Friedrich Merz sagt, Notlage,

01:05:07: das muss ja schlimm sein, die stürmen bald alle ins Land,

01:05:10: Deutschland geht unter.

01:05:12: Natürlich hat man da eine Verantwortung, da haben wir auch eine Verantwortung.

01:05:15: Ich würde sagen, dass wir bei 13 Fragen versuchen, gut mit umzugehen.

01:05:20: Aber wenn du eine Folge zum Beispiel zum Thema Männlichkeit hast,

01:05:22: dann kannst du nicht sagen, da setzen wir jetzt nur mega-sensible, weiche Männer hin.

01:05:26: Das ist halt einfach gerade leider nicht die aktuelle Situation,

01:05:29: wie sie halt ist.

01:05:30: Aber genau, du hast recht, man soll es nicht in jeder Folge machen.

01:05:33: Deshalb sprechen wir in dieser Folge über Feminismus.

01:05:39: Ich will zum konstruktiven Teil kommen, den wir uns immer vornehmen

01:05:42: in unserem Podcast und wir fragen, also wie geht das besser?

01:05:46: Wir waren ja bei der Frage, denkst du,

01:05:48: dass deine Generation feministischer ist

01:05:50: und wir haben uns ein paar Sachen angeguckt, wo wir sagen,

01:05:53: auch schwierige Entwicklungen, läuft nicht alles gold, weiß Gott nicht.

01:05:58: Wie geht es besser?

01:06:00: Dachte ich, du hast glaube ich eine richtig tolle Begegnung gehabt,

01:06:05: an der du uns hast teilhaben lassen, weil du Billy Eilish getroffen hast.

01:06:10: Ja.

01:06:11: Für Aspekte eine Sonderausgabe, Aspekte extra.

01:06:15: Es gibt allein dieses Interview,

01:06:18: aber da lohnte jede Minute, ich fand es super.

01:06:21: Dankeschön.

01:06:22: Ja, sie ist einfach super.

01:06:25: Ja, das ist toll, ne?

01:06:26: Es musste doch so gegangen sein auch, also ich meine, da kommt Billy Eilish.

01:06:30: Du triffst das Idol der Genset und die fällt ja als erstes mal um den Hals.

01:06:35: Du musst dir da schon verliebt gewesen sein, oder?

01:06:38: Ja, also die war schon toll.

01:06:39: Aber ja, ich weiß nicht, sie, ja, da fehlen mir die Worte.

01:06:44: Es war einfach toll.

01:06:46: Was war die Frage, ob ich schockverliebbar?

01:06:49: Nein, ja genau, das hat man dir angesehen.

01:06:51: Das kann man auch sein.

01:06:53: Ich meine, da merkt man auch immer, dass wir einen tollen Beruf haben.

01:06:56: Ja, voll, es ist ein großes Privileg, wie viele tolle Leute.

01:06:59: Ey, ich habe dieses Jahr Billy Eilish kennengelernt, letztes Jahr Sophia Coppola.

01:07:03: Wow, so toll, so eine tolle Frau.

01:07:06: Ich habe Oli Kahn kennengelernt, vielleicht in der Reihe, vielleicht auch.

01:07:10: Der ist ja auch ein Atemberühmter Feminist.

01:07:11: Aber was ich damit sagen will, das ist ein großes, aber auch da.

01:07:14: Mit Oli Kahn habe ich ganz doll über Männlichkeit gesprochen.

01:07:17: Und der hat überraschendes Daten uns rausgehauen.

01:07:20: Also der hat ganz überraschend kritisch über seine Vergangenheit gesprochen.

01:07:24: Und ganz weich und hat von seiner Depression erzählt und so.

01:07:27: Und da war ich total überrascht.

01:07:29: Also auch dem sollte man mehr zutrauen, als man denkt.

01:07:31: Und das ist ein großes Privileg mit solchen Leuten,

01:07:33: diese Gespräche führen zu dürfen.

01:07:35: Du stellst?

01:07:36: Ja, Billy Eilish.

01:07:37: Ja, Billy Eilish.

01:07:38: Also ich war beeindruckt.

01:07:39: Du stellst dich vor in dem Off-Teil dieser Sendung als Antipopster.

01:07:44: "I don't give a fuck", diese Attitude hätte sie.

01:07:48: Und das finde ich ist eventuell schon der Clou.

01:07:52: Also für die Frage, wie kann man das besser machen.

01:07:57: Dass du, aber hilft mir, dass man sagt, auch jetzt noch müssten wir alle,

01:08:05: aber das geht ja auch an mich und meine Generation,

01:08:08: ganz viel noch hinter uns lassen, was sie zum Beispiel gut macht.

01:08:12: Weil sie sagt, ich bin permanent damit konfrontiert,

01:08:16: als öffentliche Frau, als Weltstar zu dem, dass ich beurteilt werde.

01:08:23: Und sie entzieht sich dem, indem sie über große Klamotten trägt und sagt,

01:08:28: "I don't give a fuck".

01:08:30: Ich will mich nicht beurteilen lassen.

01:08:32: Ist das der Weg?

01:08:33: Ich will jetzt deine schöne These nicht kaputt machen.

01:08:36: Aber ich glaube sogar, dass es, na ja,

01:08:39: weil ich weiß nicht, ob es dann in diesem Zusammenhang konkret

01:08:42: dieses "I don't give a fuck" passt.

01:08:44: Weil, dass sie sagt, sie zieht sich breite Klamotten an,

01:08:47: damit ihr Körper nicht beurteilt wird, ist ja eher das Gegenteil davon.

01:08:50: Es ist ja eher ein, ja, ich gebe sehr doll ein fuck.

01:08:53: Und um mich zu schützen, mache ich das.

01:08:55: Weil ich weiß, die Gesellschaft ist so, wie sie ist.

01:08:57: Und weil ich weiß, ich als junger Popstar werde durchgehend für mein Aussehen bewertet.

01:09:02: Und ich glaube, dass es in den Momenten, da gab es so Paparazzi-Schots von ihr,

01:09:05: wo sie privat unterwegs war, enge Klamotten anhatte.

01:09:07: Da werden bis heute Memes draus gemacht, wo ihr Körper so auseinandergezehrt wird,

01:09:10: dass er breiter aussieht und so.

01:09:12: Also ich glaube, es muss schrecklich sein.

01:09:14: Und ich glaube eher, dass es das Gegenteil leider ist,

01:09:17: in dem Fall, dass sie sich halt schützt.

01:09:19: Und ich weiß nicht, ob dieses hundertprozentige "I don't give a fuck"

01:09:23: wirklich funktioniert für irgendeinen Popstar dieser Welt.

01:09:26: Also mir würde keiner von den aktuell großen einfallen.

01:09:31: Aber was dann?

01:09:33: Du stellst ihr ja auch die sehr, sehr schöne Frage, wie ich finde.

01:09:36: Du sagst, ihr gehörtet beide einer Generation an, die sich oft hoffnungslos fühlt.

01:09:41: Aber wir lebten nun mal in einer Zeit, die die Hoffnung wirklich braucht.

01:09:46: Wo liegt denn dann die Hoffnung?

01:09:48: Wo liegt die Hoffnung, Anne?

01:09:51: Okay, Salva, lass uns doch mal ein Bäter trinken.

01:09:54: Du guckst mich einfach an.

01:09:56: Da würde ich mich nochmal Bier zu aufklanken zu der Frage.

01:09:58: Ja, wo liegt die Hoffnung?

01:10:02: Ich finde es wirklich schwer, ich habe das Gefühl, ich werde immer pessimistischer.

01:10:06: Ich glaube, sie liegt irgendwie da drin, dass man auch eine Freude im Zusammenhalt findet.

01:10:11: Oder dass es einem auch einfach Selbstfreude und Hoffnung gibt,

01:10:15: dafür zu sorgen, dass man irgendwie unterstützen kann und solidarisch ist.

01:10:20: Ich finde jetzt vielleicht ein bisschen verflossgelt,

01:10:22: aber das gibt mir Hoffnung.

01:10:23: Mein Freund in den Kreis gibt mir Hoffnung.

01:10:25: Und Zusammenhalt und Austausch und gemeinsam Lachen und Wein, so kitschig das klingt.

01:10:29: Ich glaube, sie antwortet so ähnlich.

01:10:31: Ja, sie hat doch auch gesagt, die Hoffnung liegt in der Liebe und so weiter.

01:10:36: Aber irgendwie ist es ja so, oder?

01:10:38: Du kannst sagen, ja, das ist verflossgelt.

01:10:40: Man kann auch sagen, das ist ganz schön kitschig.

01:10:42: Aber eigentlich ist es schon so.

01:10:45: Also was genau hält eine Gesellschaft zusammen,

01:10:48: außer dass sie sich mag, sich liebt, was zusammen will

01:10:53: und hoffentlich dann alle Teile dieser Gesellschaft dabei auch sein lässt

01:10:59: im Sinne von, sie dürfen machen, was sie wollen.

01:11:02: Also ja.

01:11:03: Bock, sich zuzuhören.

01:11:05: Also ich bin Reporterin so.

01:11:07: Also dass man Leuten mit offenen Augen und offenen Ohren begegnet

01:11:11: und Lust hat, einander zuzuhören

01:11:13: und nicht aufeinander zeigt, weil der will den und der will den

01:11:16: und Leute verurteilt, sondern wirklich versucht in Austausch zu gehen.

01:11:19: Also das wäre, aber ich sehe halt gerade nicht, wo und wie das passieren soll,

01:11:23: weil ich irgendwie nur sehe.

01:11:25: Und da bin ich jetzt wieder so negativ, dass alles gerade irgendwie schlimmer wird.

01:11:29: Ja, damit drückst du aus, das Gefühl derer, die als verzweifelt,

01:11:34: als zukunftspessimistisch beschrieben werden in den entsprechenden Studien

01:11:39: über junge Menschen, die es gibt.

01:11:41: Findest du es schade und furchtbar?

01:11:43: Ich möchte gerne, dass da irgendwie mehr Aussicht auf, ja,

01:11:50: auf eine richtig tolle Perspektive eines großartigen Lebens vorein liegt.

01:11:55: Aber...

01:11:56: Gibt es ja gerade.

01:11:57: Also sag du doch mal, wie drückst du denn in die Zukunft?

01:12:00: Was gibt dir denn Hoffnung?

01:12:02: Also mir gibt es schon Hoffnung, dass ich glaube, dass wir viel verstanden haben,

01:12:08: dass große Debatten auch, wir haben das am Anfang auch thematisiert geführt sind

01:12:12: und auch in guter Weise beantwortet sind.

01:12:14: Wir leben natürlich auch eigentlich in, und auch uneigentlich,

01:12:18: in einer total aufgeklärten, freien, offenen Gesellschaft,

01:12:23: die es zu bewahren gilt, zweifelos.

01:12:26: Deshalb haben wir auf ganz viele Punkte geguckt,

01:12:30: bei denen wir das Gefühl haben, da hängt was schief, so wollten wir es eigentlich nicht.

01:12:35: Ich glaube auch, dass ein Kampf um Gleichstellung nicht zu Ende erzählt wird

01:12:41: und dass der Weitergeführte, ich habe ja auch am Anfang gleich gesagt,

01:12:44: ich habe bei deiner Generation das Gefühl, dass ihr präziser unterwegs seid,

01:12:50: dass ihr ganz viel schon durch habt, auch durch die Debatten, die ihr mitbekommen habt,

01:12:55: die geführt worden sind, die ihr aber auch selber mitgeführt habt und weiter treibt.

01:12:59: Das gibt mir totale Hoffnung.

01:13:01: Also ich glaube schon, dass es eine Menge, wirklich eine Menge Menschen in unserem Land gibt,

01:13:08: die wirklich Bock drauf haben, da was Gutes draus zu machen und das auch tun.

01:13:13: Ich habe so viele auch Freundinnen, die ehrenamtlich tätig sind, zum Beispiel.

01:13:18: Das finde ich einfach immer großartig und denke doch, das gibt es schon

01:13:23: und wir sollten uns jetzt irgendwie vielleicht auch nicht total ins Boxhorn jagen lassen.

01:13:28: Ja, da hast du recht.

01:13:30: So, pass auf. Wo stehen wir in der Frage in einem Jahr?

01:13:33: So hören wir immer unseren Podcast auf.

01:13:35: Da musst du jetzt auch noch eine Antwort darauf geben.

01:13:37: Wie jetzt kommt schon wieder eine negative?

01:13:39: Ist deine Generation feministischer?

01:13:41: War die Grundfrage so, wo stehen wir in einem Jahr?

01:13:43: In einem Jahr ist alles perfekt.

01:13:45: So, toll. Sei mal, um sie war hier.

01:13:50: Wir haben die Folge aufgezeichnet am Nachmittag des 4.10.2024.

01:13:55: So, und mitgemacht haben in der Redaktion und als Executive Producerin Marie Schiller,

01:14:00: Audio und Videoproducer ist Lukas Hambach, Sounddesign Hannes Husten,

01:14:04: die Vermarktung macht ihm mit Vergnügen und das Ganze ist eine Produktion der WMWD@MWH.

01:14:09: Salva, danke dir.

01:14:10: Danke dir.

01:14:11: Danke dir.

01:14:14: [Musik]

01:14:18: [Musik]

01:14:21: [Musik]

01:14:24: [Musik]

01:14:27: Copyright WDR 2021

01:14:29: [Auslösen und M zwenten, aufgerüstet]