Wem helfen Neuwahlen? Mit Albrecht von Lucke

Shownotes

Mitten in der heißen Phase der US-Wahl hat sich der Dauerstreit der Ampel weiter zugespitzt - besonders seit Finanzminister Christian Lindners Grundsatzpapier zur Wirtschaftspolitik öffentlich geworden ist. Darin stellt Lindner die Wirtschafts- und Finanzpolitik der Ampel massiv in Frage. Es ist deshalb eine Woche der Krisentreffen im Kanzleramt: Von einem “Herbst der Entscheidungen” ist die Rede, die Möglichkeit von Neuwahlen steht im Raum - und das alles zu einem weltpolitisch denkbar schlechten Zeitpunkt. Aber wem würden Neuwahlen helfen? Welche Parteien würden davon profitieren? Was steckt strategisch hinter der Veröffentlichung von Lindners Papier?

Darüber diskutiert Anne Will in dieser Folge mit dem Redakteur der Monatszeitschrift “Blätter für deutsche und internationale Politik” Albrecht von Lucke. Der Buchautor, Jurist und Politikwissenschaftler sieht in der Ampel diametral entgegengesetzte wirtschaftspolitische Positionen, einen Kanzler, der seine Autorität verloren hat, und eine Koalition, die ihren eigenen Transformationsanspruch verfehlt. Er sagt, die Ampelkoalition sei stattdessen ein “Wachstumsprogramm für die radikalen Ränder”.

Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, 5. November 2024, um 15:30 Uhr.

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WICHTIGE QUELLEN:

Christian Lindner: Wirtschaftswende Deutschland - Konzept für Wachstum und Generationengerechtigkeit, 1.11.2024

FAZ: Was taugt Lindners Wirtschaftspapier? 4.11.2024

Hotel Matze: Christian Lindner über seine Verantwortung im Ampelstreit, 4.11.2024

Tagesschau: Was Intels Rückzieher bedeutet, 17.9.2024

Spiegel: Ökonom Hüther fordert Ampel zur Abkehr von “Sparschwein-Mentalität” auf, 5.11.2024

Zeit: Söder fordert von FDP-Chef Bruch der Koalition im Bund, 5.11.2024

Phoenix: Pressekonferenz mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte und Bundeskanzler Olaf Scholz 4.11.2024

Phoenix: Habeck: “Schlechteste Zeit, dass die Regierung scheitert”, 4.11.2024

EMPFEHLUNGEN:

Blätter für deutsche und internationale Politik: Albrecht von Lucke: “Deutschland unregierbar, von Thüringen bis Berlin, Oktober 2024

IMPRESSUM Redaktion: Jana Merkel, Melisa Gürleyen und Gina Enslin Executive Producerin: Marie Schiller Producer: Lukas Hambach und Patrick Zahn Sounddesign: Hannes Husten Vermarktung: Mit Vergnügen GmbH Eine Produktion der Will Media GmbH

Transkript anzeigen

00:00:00: Wir gucken gerade alle gespannt auf den Herbst der Entscheidungen.

00:00:03: Ist jetzt eigentlich noch Herbst oder ist mittlerweile schon Winter?

00:00:07: Ja, das ist die große Frage.

00:00:08: Wenn man die Stimmung in dieser Koalition als Maßstab nimmt,

00:00:11: da kann man den Eindruck haben, es ist schon fast alle Heiligen.

00:00:13: Und es ist knallkalt.

00:00:14: Also insofern würde ich fast von Tieftemperatur entsprechen.

00:00:18: Nun war ja schon alle Heiligen.

00:00:20: Also dann ist fast vorbei, ja?

00:00:21: Sie haben völlig rechtes Wandscherz.

00:00:22: Aber alle Heiligen in dem Sinne der Heilige Geistmöge

00:00:27: über dieses Koalitionkommens ist eiskalt.

00:00:29: Man hat ja den Eindruck, nicht nur die Koalition ist schockenfroren,

00:00:32: sondern das ganze Land.

00:00:34: Also das ist nicht mehr nur Herbst, das ist schon ziemlich bitter Winter.

00:00:37: * Musik *

00:00:40: Politik mit Anne Will.

00:00:45: * Musik *

00:00:58: Hallo und willkommen bei uns.

00:00:59: Freut mich, dass ihr dabei seid.

00:01:01: In dieser Woche übrigens früher als sonst,

00:01:03: nicht erst Donnerstag Mittag, wie ihr das sonst von uns kennt.

00:01:07: Denn ich geb's zu, wir wollten diese Woche eigentlich

00:01:10: allein auf die Wahlen in den USA schauen.

00:01:12: Die sind ja wichtig genug.

00:01:13: Und sie könnten eigentlich auch dazu führen,

00:01:16: dass die Dauerstreiten der Ampelregierung mal kurz innehielte

00:01:20: und abwartete, was da also in den USA denn nun passiert.

00:01:24: Aber so ist es nicht.

00:01:26: Die Streit in der Bundesregierung geht nicht nur munter weiter.

00:01:29: Da werden Gipfel und Gegengipfel, Veranstaltepapiere

00:01:32: und Gegenpapiere geschrieben.

00:01:34: Sondern erläuft mit dem sogenannten Wirtschaftswendepapier

00:01:37: des Bundesfinanzministers auf sowas wie ein Schlussakt zu.

00:01:42: Deshalb will ich in dieser Folge wissen,

00:01:44: wem würden Neuwahlen helfen?

00:01:47: Und ich freu mich, dass der Redakteur der Ehrenwerten Blätter

00:01:50: für deutsche und internationale Politik,

00:01:53: der Buchautor, Politikwissenschaftler und Jurist,

00:01:55: der Eifrecht von Lukke dabei ist,

00:01:57: der Mann im Übrigen, der ohne jedes technische Hilfsmittel

00:02:01: in anderthalbfacher Geschwindigkeit sprechen,

00:02:03: wahrscheinlich noch schneller denken kann.

00:02:05: Herzlich willkommen, Eifrecht von Lukke.

00:02:07: Ich freu mich, lieber Anne Wilk.

00:02:08: Ich freu mich dabei zu sein.

00:02:10: Ich freu mich auch.

00:02:11: Wir zeichnen auf, das müssen wir sagen,

00:02:12: weil im Moment sich alles rasend schnell verändert.

00:02:15: Am Dienstag Nachmittag, den 5. November, ist jetzt 15.40 Uhr.

00:02:20: Noch ist die Bundesregierung im Amt, so weit wir wissen.

00:02:24: Bleibt es auch bis zum September 2025?

00:02:27: Ja, das ist die ganz große, fast ja.

00:02:29: Die Koalitionsfrage schlefft hin.

00:02:31: Ich möchte da keine Urteile abgeben.

00:02:34: Ich sage aber auch die Wahrscheinlichkeit,

00:02:38: ob sie es über die nächsten Tage schafft,

00:02:40: wird eben von dem Intervall abhängen,

00:02:42: was wir heute überbrücken müssen.

00:02:43: Es wird die Frage eine riesige Rolle spielen,

00:02:45: wer in dieser Nacht in der ja wichtigsten Wahl

00:02:47: möglicherweise für die nächsten Jahrzehnte in den USA gewählt wird.

00:02:51: Wenn es so etwas ist wie ein Comeback Donald Trumps,

00:02:54: dann glaube ich, könnte das einen erheblichen Punkt,

00:02:57: einen Realitätsschock noch mal in diese Ampel setzen,

00:02:59: die sich vielleicht wirklich an ihrer Verantwortung gepackt sehen müsste

00:03:02: und sagen müsste, wir können dieses Produkt,

00:03:05: diese Ampel nicht kollabieren lassen in der Situation

00:03:07: der größten Bewährung Europas wahrscheinlich für die nächsten Jahrzehnte.

00:03:10: Das könnte schon einen entscheidenden Ausschlag geben.

00:03:13: Ansonsten muss man durchaus annehmen,

00:03:16: dass Kräfte vor allem innerhalb der FDP

00:03:18: ein großes Interesse daran haben,

00:03:20: den gegenwärtigen Augenblick zu nutzen, um zu sagen,

00:03:23: wenn wir noch einmal mit der Chance aus der Ampel rauskommen

00:03:26: und die 5%-Hürde wirklich schaffen können,

00:03:28: dann eher jetzt als in einem Jahr,

00:03:30: das ist meinem Eindruck nach der gegenwärtige Stand

00:03:33: und das ist auch das Moment um einer gewissen Erpressung,

00:03:35: was wir mit dem neuen Papier von Christian Lindner

00:03:37: gegenüber den anderen beiden erleben.

00:03:38: Was halten Sie also für wahrscheinlicher?

00:03:40: Wir können ja jetzt nicht sagen, wer gewinnt diese Nacht.

00:03:42: Die haben gerade angefangen zu wählen,

00:03:44: die Wählerinnen und Wähler in den USA.

00:03:47: Sie hatten gesagt, wenn Trump gewählt würde,

00:03:50: dann hielten Sie es eher wieder für wahrscheinlicher,

00:03:52: dass die Ampel bestehen bleibt.

00:03:55: Wenn also Kamala Harris gewählt würde, dann nicht.

00:03:57: Ich glaube tatsächlich, wir können ja wirklich nicht absehen,

00:04:00: was passiert.

00:04:01: Selbst die Wahl von Kamala Harris ist ja keineswegs eine Garantie

00:04:05: dafür, dass Amerika irgendwie ruhig bleibt.

00:04:07: Wir könnten es mit Unruhen zu tun bekommen.

00:04:09: Das wird einen Einfluss haben.

00:04:11: Ich glaube tatsächlich, diese Nacht,

00:04:13: vor der wir uns gerade befinden, kann entscheidendes verändern.

00:04:15: Aber grundsätzlich ist natürlich eines auch zugewärtigen,

00:04:19: die versetzständigen Mungen der Diskuse innerhalb der Ampel,

00:04:22: dass auseinanderdriften, die Fliehkräfte,

00:04:25: sind in den letzten Monaten so immens geworden,

00:04:27: dass man sich eigentlich nur hoffen kann,

00:04:29: dass ein Realitätsschock einsetzt.

00:04:30: Eine Garantie ist das überhaupt nicht,

00:04:32: weil es geht um das ist der springende Punkt.

00:04:34: Meinem Eindruck nach,

00:04:35: um zwei völlig unterschiedliche Rechnungen.

00:04:37: Es ist einerseits eine FDP, die um die 5 % Hürde ringt,

00:04:41: die in zweierlei Hinsicht übrigens auch zu tief zerrissen ist.

00:04:44: Es gibt Kräfte innerhalb der SPD, FDP,

00:04:46: da zähle ich Herrn Kubikki dazu, der seit Wochen davon spricht,

00:04:49: dass dieser Ampel toxisch ist für die FDP,

00:04:52: fürs ganze Land, sagt er aber auch sogar.

00:04:54: Herr Gieserei ganz ähnlich argumentierend,

00:04:56: die Grünen sind ein Sicherheitsrisiko,

00:04:58: da wird also die Eskalationsspirale,

00:05:00: die Ausstiegspirale schon seit langem betrieben.

00:05:02: Auf der anderen Seite gibt es Minister wie Herrn Wissing,

00:05:05: die gerne und zu Recht, wie ich finde,

00:05:06: verantwortungsethisch begründet,

00:05:07: ihre Amtszeit über vier Jahre zu Ende bringen wollen.

00:05:09: Und in der Mitte steht ein Christian Lindner.

00:05:12: Der einerseits ein großes Interesse daran hat,

00:05:14: sein Lebenswerk jedenfalls politischer Art,

00:05:16: nämlich die Wiederbelebung der FDP nicht scheitern zu sehen.

00:05:19: Da hat er die große Angst,

00:05:20: wenn wir das noch ein Jahr so weitermachen,

00:05:22: die berechtigte Angst, die Kakophonie geht weiter.

00:05:24: Dann wäre möglicherweise in einem Jahr

00:05:26: diese FDP nur noch in Spurenelementen vorhanden.

00:05:28: Also erinnern wir uns schon bei den letzten Ostwahlen,

00:05:30: ist die FDP auf die Höhe der Tierschutzpartei abgesucht.

00:05:33: Sie war also unter den Sonstigen zu begreifen.

00:05:35: Und von daher ist das Kalkül ganz klar,

00:05:37: diese FDP sieht es so,

00:05:39: wir haben eigentlich nichts mehr zu verlieren.

00:05:42: Deswegen dieser brutale Aufschlag von Lindner,

00:05:44: ein Papier, was mit allem bricht,

00:05:46: was auf Seiten der Grünen in ökologischer Hinsicht,

00:05:48: angedacht, ist auch den Teil erheblich,

00:05:50: mit dem Koalitionsvertrag bricht,

00:05:51: seitens der SPD in ähnlicher Weise,

00:05:53: aber vor allem mit den Grünen, weil er sagt,

00:05:55: wenn ich nicht ein erhebliches Davon durchbringe,

00:05:58: wie also einen wirklichen fundamentalen Neuanfang starten,

00:06:01: dann steige ich lieber aus,

00:06:03: möglicherweise, und das wäre ihm allerdessen,

00:06:05: schmeißen mich die anderen sogar raus

00:06:06: und habe dann die Chance, über 4% zu kommen.

00:06:09: Und sein Kalkül geht dahin, dass er eines ganz genau weiß,

00:06:12: ich sitze am längeren Hebel.

00:06:14: Denn SPD und Grüne haben jetzt wieder überhaupt kein Interesse,

00:06:17: nicht gegenwärtig aus dieser Koalition auszusteigen.

00:06:19: Das ist der große Unterschied, das ist das Machtmittel der FDP.

00:06:22: Und deswegen wedelt nicht nur der Schwanz mit dem Hund,

00:06:25: sondern der Schwanz, könnte man sagen,

00:06:27: hat die Pistole, die er dem Hund auf die Brust setzt.

00:06:30: Wir versuchen ja in der Folge, die Frage zu klären,

00:06:33: wird das gern rausfinden,

00:06:34: wem würden denn Neuwahlen eigentlich helfen?

00:06:36: Sie sagen jetzt, Herr von Lucke,

00:06:39: das ist der Weg, der der FDP bleibt,

00:06:42: der sagen würde, was Gerhard Baum genauso gesagt hat,

00:06:46: sei Selbstmord aus Angst vor dem Tod.

00:06:48: Jetzt rauszugehen, weil man irgendwie nichts mehr zu verlieren hat.

00:06:52: Aber was ist denn das für eine Option?

00:06:54: Das ist doch auch keine.

00:06:55: Nein, ich sehe die Dramatik anders gelagert.

00:06:58: Ich sage, die Kalkulation der FDP ist die.

00:07:02: Der Tod, wenn es so mit dieser Ampel weitergeht,

00:07:06: und das muss man durchaus aus ihrer Sicht ernst,

00:07:07: muss sich der SPD FDP,

00:07:09: wäre im Jahre 2025 im Herbst ausgesprochen wahrscheinlich

00:07:12: vielleicht gar nicht abwendbar.

00:07:14: Wenn wir diese Kakophonie weiter über ein Jahr erleben,

00:07:16: übrigens mit einem Absturz der Wirtschaft,

00:07:18: die Wirtschaft sieht ja wirklich desaströs aus.

00:07:20: Und es gibt kaum Anzeichen bei einem Fortgang,

00:07:22: weil im weiteren Streit, dass sie sich erholt,

00:07:25: dann hätte die FDP kaum reelle Chancen.

00:07:27: Das ist ja der Grund, warum die Panik umgeht innerhalb der FDP.

00:07:30: Insofern ist die Kalkulation der FDP eine andere.

00:07:33: Sie geht dahin zu sagen,

00:07:35: und das war das, was Lindner ja massiv betrieben hat,

00:07:38: in dem Augenblick, wo die Ampel einen der hat,

00:07:40: der sich negatives Image hat, übrigens maßgeblich auch betrieben

00:07:43: von der FDP.

00:07:44: Das wäre der Vorwundendvorwahr,

00:07:45: habe ich ihr seit Monaten, seit Jahren gemischt.

00:07:47: Wenn man immer nur Opposition in einer Regierung spielt,

00:07:50: die anderen quasi auch immer an die Wand zu spielen versucht,

00:07:52: dann wird das Ansehen der Ampel natürlich immer schwächer.

00:07:55: Man wird letztlich in gewisser Weise

00:07:56: selbst zum Opfer dieses Ansehensverlust.

00:07:58: Und an dem Punkt ist die FDP,

00:08:00: wo viele der Bevölkerung längst mit dem Lindner Wort sagen,

00:08:03: dann ist es besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren.

00:08:06: Und diesen Bonus, das ist die Kalkulation der FDP.

00:08:09: Den Bonus derer in der Bevölkerung eines gewissen Teils,

00:08:12: der mittlerweile sagt, dann macht der Sache lieber jetzt ein Ende.

00:08:16: Das hieft euch dann vielleicht auf über die 5%.

00:08:19: Das verbindet Lindner mit einem fundamentalen,

00:08:22: eigentlich schon Wahlkampf getriebenen Aufschlag eines neuen Programms,

00:08:25: das letztlich Neoniberalismus in Rheinkultur ist.

00:08:28: Das ist wirkliches FDP-Programm pur

00:08:31: und natürlich absolute Provokation

00:08:32: für die anderen beiden Koalitionspartner.

00:08:34: Und jetzt gibt es für ihn zwei Chancen.

00:08:36: Entweder die beiden anderen Parteien sind so interessiert

00:08:40: am Fortgang der Regierung, dass sie vieles von dem akzeptieren.

00:08:43: Das wird es sein, was in den nächsten Tagen und Wochen verhandelt wird.

00:08:46: Oder sie sind es eben nicht und dann lässt sich raus schmeißen

00:08:49: oder sagt am Ende, es hat alles nicht gereicht.

00:08:51: Ich ergehe erhobene Faub des Vom Feld

00:08:53: und werde mich dem Wählerwotem stellen und hoffe dann darauf.

00:08:55: Und das hat er übrigens gerade auch in einem bemerkenswerten

00:08:58: Interviewgespräch mit dem Hotel Maxi gesagt,

00:09:01: einem Bodgas. Er sagt, ich bin überzeugt davon,

00:09:04: dass wir für FDP pur dann allemal genug Rückhalt in der Bevölkerung haben.

00:09:09: Also die Angst vor dem Selbstmord ist es nicht,

00:09:11: was ihn treibt. Im Gegenteil erhofft auf eine Regeneration,

00:09:14: wenn er FDP pur entweder in die Regierung durchsetzt

00:09:17: oder dann in Neuwein gehen muss.

00:09:19: Ist eine neue Folge von Hotel Maxi.

00:09:21: Christian Lindner war dazu Gast.

00:09:23: Ist wirklich ein echt anhörenswerte Folge.

00:09:26: Aber Hotel Maxi sowieso immer toll.

00:09:28: Ich will immer gucken, wo wir gerade zeitlich stehen,

00:09:30: damit wir alle mitnehmen.

00:09:32: Es gab und gibt ja gerade mehrere Treffen

00:09:34: zwischen Olaf Scholz, Robert Habeck und Christian Lindner.

00:09:37: Mittwoch, also von uns aus betrachtet,

00:09:40: morgen Abend trifft sich danach

00:09:41: langer Zeit mal wieder der Koalitionsausschuss.

00:09:44: Heißt, da sind dann auch die Parteien und Fraktionsvorsitzenden

00:09:47: der drei Regierungsparteien dabei.

00:09:49: Das ist ein größerer Kreis, der sicherlich schwerer zu kontrollieren ist,

00:09:53: als es diese Dreier treffend zwischen Scholz, Habeck und Lindner sind.

00:09:57: Bislang hören wir nach diesen Dreier treffen,

00:09:59: aber immer wieder, man sei ja gewählt,

00:10:02: man habe große Aufgaben zu erledigen,

00:10:05: auch und gerade in diesen extrem krisenhaften Zeiten

00:10:09: und auch die anstehenden Wahlen in den USA werden selbstverständlich angeführt.

00:10:14: Wenn wir das alles glauben sollen,

00:10:16: warum leistet sich die Ampel in Gänze und ja nicht allein die FDP

00:10:21: all die sandkastenartigen Spielchen und macht nicht einfach ihre Arbeit?

00:10:27: Weil tatsächlich jetzt nach drei Jahren in einer Massivität

00:10:32: die Unterschiede der verschiedenen ökonomischen Ansätze

00:10:35: fundamental aufgebrochen sind.

00:10:36: Das ist übrigens das, worauf sich Christian Lindner

00:10:38: mit einer gewissen Berechtigung sogar immer beruf.

00:10:40: Der Vorwurf, den er gegen Robert Habeck richtet,

00:10:42: ist der, dass er sagt, du hast ja davor mit deinem Deutschlandfondsprojekt,

00:10:46: einem gewaltigen Investitionsprogramm über 100 Milliarden,

00:10:49: hast du eigentlich deutlich gemacht,

00:10:50: dass du von den Vereinbarungen,

00:10:52: die Einhaltung der Schuldenbremse, etc. auch nichts mehr hältst.

00:10:55: Und tatsächlich wird man den Grünen,

00:10:57: wird man Habeck nicht den Vorwurf machen müssen,

00:10:58: aber man wird ihm sagen können,

00:10:59: natürlich hat er damit auch blank gezogen.

00:11:02: Das war eine Vorstellung eines sogenannten unternehmerischen Staates.

00:11:05: Das ist das Bild der italienischen Ökonomen Masucato,

00:11:07: das er ständig als seiner Vordenkerin propagiert.

00:11:10: Die Idee der Staat muss in hohem Maße investigativ tätig werden,

00:11:14: um auf diese Weise auch private Investitionen zu forcieren.

00:11:18: Das wird übrigens mittlerweile von vielen Ökonomenprofessoren

00:11:21: auch aus der eher konservativen Zunft geteilt.

00:11:25: Das ist keine Position, die gewissermaßen Habeck für sich solitär hätte.

00:11:29: Aber es steht natürlich trotzdem in diametralem Kontrast zu dem,

00:11:32: was Christian Lentner jetzt auf den Tisch steht.

00:11:34: Und das macht, das macht ihn natürlich auch gar kein Hehl daraus.

00:11:37: Es sind zwar fundamental unterschiedliche Positionen,

00:11:39: aber ein Drittes kommt hinzu.

00:11:41: Und das ist vielleicht mit das Kalinalproblem.

00:11:44: Und das ist übrigens das, was Gerhard Baum am Allermeisten

00:11:46: und ich finde völlig zu recht kritisiert.

00:11:48: Seit drei Jahren begleitet das, sage ich mal, ein Kanzler,

00:11:51: bei dem man nicht den Eindruck hat,

00:11:52: dass er irgendwie Anstalten gemacht hätte,

00:11:54: diese beiden Streithähne wirklich in Bannzuschlagen

00:11:57: beziehungsweise zum Schweigen oder zu gemeinsam zum Kompromiss zu bringen.

00:12:01: Gerhard Baum sagt ja jedes Mal,

00:12:03: ihm wäre es völlig unvorstellbar und ich finde zu recht,

00:12:05: dass unter einem Helmut Schmidt eine derartiger Streit in aller Öffentlichkeit

00:12:09: ohne eine Autorität eines Kanzlers von Städten hätte gehen können.

00:12:12: Und das scheint mir ein Kalinalproblem sein, es geht sogar noch weiter.

00:12:15: Es geht tatsächlich immer frontal in der Auseinandersetzung

00:12:19: von Lentner sehr stark gegen die grüne Position.

00:12:21: Er streicht gewissermaßen die ganze Investitions

00:12:24: und auch übrigens die ganze Nachhaltigkeitsstrategie der Grünen,

00:12:27: die eine Nationale ist, will er austauschen gegen eine ganz stark europäisch zentrierte,

00:12:32: mit übrigens dann auch Zeitverschub, die vor allem auf CO2-Emissionshandels setzt.

00:12:37: Das ist der Grundansatz, der aber mit allem bricht,

00:12:39: was die Grünen eigentlich im Schilde führen.

00:12:41: Und das ist natürlich etwas, wo sich bisher der Kanzler

00:12:44: in hohem Maße immer rausgehalten hat.

00:12:45: Der Kanzler hat sogar in mancher Hinsicht war ihm Christian Lentner sogar sehr dienlich,

00:12:49: denn Olaf Scholz konnte immer darauf verweisen,

00:12:52: gerade gegen seine linke Inhalte der Partei, wenn er sagte,

00:12:55: das konnte ich alles nicht durchsetzen, weil Christian Lentner etwas dagegen hatte.

00:12:58: So gab es immer einen gewissen Deal, der ist vor geraumer Zeit aufgeflogen.

00:13:01: Aber nach wie vor, und das scheint mir ein Kalinalproblem zu sein,

00:13:04: gibt es keinen Kanzler, der die Autorität noch hat zu sagen, wir befrieden das.

00:13:09: Und da ändert auch nicht das gestrige Wort des Bundeskanzlers,

00:13:12: wo er glaube ich in einem Interview, ich habe es ja, konnte man es hören, auch sagte,

00:13:14: ich bin der Kanzler. Ja schön und gut.

00:13:16: Wenn die Autorität nicht hinterher kommt, dann reicht es offensichtlich nicht mehr.

00:13:20: Find ich lustig, dass Sie sagen, der Kanzler begleitet das Ganze.

00:13:24: Nur er selber versteht sich ja als jemand, der Führung liefert,

00:13:28: wenn man Führung bei ihm bestellt.

00:13:30: Ich wollte noch rausfinden, bevor ich da weitergucke an all das,

00:13:33: was Sie angetippt haben, was ich mir auch überlegt habe,

00:13:36: will einmal noch mal mit Ihnen auf den Zeitpunkt gucken.

00:13:40: Warum leistet sich diese Regierung, diesen inzwischen ja existenziell

00:13:46: wirkenden Streit ausgerechnet jetzt?

00:13:49: Da in den USA gewählt wird, die Ukraine überleben,

00:13:52: kämpft die deutsche Wirtschaft tief in der Krise steckt,

00:13:55: sodass 2024 vermutlich das zweite Rezisionsjahr in Folge sein wird.

00:14:01: Jetzt da die Ampelparteien Landtagswahl um Landtagswahl verloren haben

00:14:05: und die AfD und das BSW zu bislang nicht gekannter Stärke angewachsen sind.

00:14:11: Warum jetzt?

00:14:13: Weil es nach diesen Hauswahlvereinbarungen

00:14:15: kaum mehr eine Möglichkeit gibt, der Bevölkerung plausibel zu erklären,

00:14:19: warum diese Koalition nicht das nicht doch noch ein Jahr miteinander zu Ende bringen soll.

00:14:23: Sie meinen die Haushaltsverhandlungen, die jetzt noch laufen?

00:14:25: Wie jetzt kommen?

00:14:25: Wir haben wir stecken ja mitten in den Haushaltsvereinbarungen für 2025.

00:14:29: 14. November sollte es den geben.

00:14:32: Den sollte es geben.

00:14:33: Und der ist natürlich auch das die Ironie der Geschichte.

00:14:35: Durch die Tatsache, dass die Intel-Milliarden, die ja Intel jetzt nicht bekommt,

00:14:38: Intel hat zurückgezogen, die Subventionierung, die aus dem Haushalt gekommen werden,

00:14:42: ich glaube 9 bis 10 Milliarden Euro, 10 sind es, glaube ich,

00:14:45: die werden frei, das heißt, in dem Kontext ist die Haushaltsbewerkstellung sogar erleichtert.

00:14:49: Und das ist ja übrigens auch die erste Konzession, die Robert Habeck nimmt,

00:14:53: also sofort gemacht hat.

00:14:53: Mit den 10 Milliarden können wir Steuervergünstigung machen.

00:14:56: Wir können also auch gewisse Pläne umsetzen, die haben wir frei.

00:14:59: Das heißt, der Haushalt wäre zuur.

00:15:03: Sagen auch die ganzen Haushälter, aber wie sollte eine Regierung es der Bevölkerung

00:15:07: irgendwie noch plausibel zu erklären, dass man Mitte November ein Haushalt verabschiedet,

00:15:12: damit 2025 quasi in das Jahr kommt und dann auf den letzten Metern die Brocken hinschmeißt.

00:15:19: Das ist also kaum mehr der Bevölkerung zu erklären.

00:15:22: In meinem Eindruck nach ist das quittermaß die innerrente Logik.

00:15:26: Und natürlich kommt eines dazu.

00:15:27: Ich habe es noch nicht verstanden von Lucke.

00:15:29: Warum macht man dann nicht den Haushalt noch?

00:15:31: Wenn man den Haushalt macht und dann sagt, jetzt machen wir Schluss,

00:15:35: ich meine, das ist doch eine Harbourbezüge.

00:15:36: Unterstellen Sie denn, dass das Schluss gemacht werden will?

00:15:39: Ja, das ist natürlich offensichtlich, gibt es Teile und das ist der zweite Punkt.

00:15:43: In einem Augenblick, wo offensichtlich die wirtschaftliche Lage so derartig wirkt, negativ wirkt.

00:15:50: Wir haben ja ein Autoritätsverlust gerade auch des Bundeskanzlers.

00:15:53: Denken Sie an die Äußerung von Herrn Dullger und viele andere Wirtschaftsvertreter,

00:15:56: die den Bundeskanzler auf offener Fläche angegangen sind.

00:15:59: Die Erklärungsnotwendigkeit von Robert H. Haber gleichermaßen wie Christian Nintner

00:16:03: damit die stärksten kommen immer wieder auf dieses Gespräch von Matze oder Matze dazu sprechen.

00:16:08: Der wird sich freuen, ne Matze.

00:16:10: Ja, kann er sich freuen, er hat ja recht.

00:16:11: Es ist ja interessant, weil Christian Nintner aus seinem Herzen keine Mördergrube macht,

00:16:14: weil er plötzlich darstellt, wie es ihn angeht.

00:16:16: Übrigens auch sehr interessanterweise, wenn seine eigene Klientel vor allem die Leute,

00:16:20: für die er sich vor allem verpflichtet fühlt, für die er Politik machen will.

00:16:23: Auch die Produktiven so begreifte er, die Kräfte dieser Gesellschaft,

00:16:26: die mittelstand und viele andere, wenn die ihm sagen, wo ist der Bürokratie?

00:16:30: Aber wo sind die ganzen, wo werden die ganzen Hindernisse weggeräumt?

00:16:33: Das heißt, sowohl der Wirtschaftsminister Robert H. Haber

00:16:36: als auch der Finanzminister stehen natürlich unter einem eminenten Erklärungsnotstand.

00:16:40: Sie müssen der Bevölkerung und noch mehr ihrer eigenen Klientel, Quarmt,

00:16:44: Wirtschaft, wie Finanzen erklären, warum geht es nicht weiter?

00:16:46: Und es ist das Erstaunige, und das scheint mir das große Scheitern zu sein,

00:16:50: dass das, was man bei einer normalen funktionierenden Koalition eben hätte erwarten müssen,

00:16:54: dass man sich zu dritt hinsetzt und mit Unteranleitung gewissermaßen aus Bundeskanzlers

00:16:59: einen konzertierten Plan macht und sagt, so, dieser Krise begegnen wir,

00:17:02: konzertiert, geschlossen und dann auch gemeinsam die Sache vertreten

00:17:05: mit einer klaren, genau das Gegenteil, und das ist ja mittlerweile

00:17:08: dieser Koalition Usus geworden, ist eingetreten. Jeder macht sein eigenes Ding.

00:17:11: Der eine lädt zu seinem Gipfel ein, der andere zum anderen.

00:17:14: Auch deshalb, und das ist das Kernproblem, weil mittlerweile

00:17:17: über diesen ganzen Koalitionszusammenhang, man kann es kaum mehr Koalition nennen,

00:17:22: eigentlich ständig das dammucles Schwert von Neubau schwäbt.

00:17:25: Weil alle Parteien längst wissen, wir sind keineswegs mehr sicher,

00:17:28: ob wir ins nächste Jahr kommen als Koalition, also arbeitet jeder nur für sich.

00:17:32: Und das hat eine eigene Dynamik gewonnen, deswegen ist es ja so absurd,

00:17:36: Lindner hat uns nochmal auf den Punkt zu bringen,

00:17:38: Lindner hat den letzten denkbaren Zeitpunkt erwischt,

00:17:41: um mit diesem Programm überhaupt aus der Hüfte zu kommen.

00:17:44: Es war natürlich eine Unverfrorenheit für mein Verständnis,

00:17:46: dass Herr Lindner uns weiß machen wollte,

00:17:48: diese 18 Seiten seien für den internen Gebrauch geschrieben.

00:17:52: Und er weiß doch ganz genau, wenn er, Robert Habeck,

00:17:55: ein ausgearbeitetes Programm über 18 Seiten zuschickt,

00:17:58: das im Detail analysiert werden muss,

00:18:00: dass Robert Habeck das natürlich in seinem Haus verbreiten muss.

00:18:03: Und dass dann irgendjemand darunter ist, der es geneigterweise der Presse durchschlägt,

00:18:07: das weiß ein Christian Lindner allzu gut, nein.

00:18:10: Dieses Programm war dezidiert noch exakt kurz vor der US-Wahl rausgebracht,

00:18:14: weil er wusste schon drei Tage später,

00:18:16: würde ein solcher Aufschlag möglicherweise unter dem Gesichtpunkt,

00:18:19: ein Donald Trump ist am Start, jetzt ein Eklama genommen wird,

00:18:22: weil jeder sich fragen müsste, habt ihr momentan nichts Besseres im Sinne?

00:18:26: Und in gewisser Weise muss man allerdings auch die drei wieder in Schutz nehmen.

00:18:29: Wir müssen uns auch eines bewusst machen.

00:18:31: Ich habe manchmal auch den Eindruck, auch diese deutsche Bevölkerung

00:18:33: ist gegenwärtig noch nicht auf der Höhe der Möglichkeit,

00:18:37: dass am Dienstag mit einem Comeback Donald Trumps

00:18:40: die europäische Lage fundamental anders sich darstellen würde.

00:18:43: Und diese Regierung hat man hier einen Fehler dahinsicht,

00:18:45: ist gegenwärtig noch nicht sich dessen bewusst,

00:18:47: was das in europäer, europapolitischer Hinsicht,

00:18:49: übrigens auch in finanzieller Hinsicht,

00:18:51: mit Blick auf die Ukraine, mit Blick auf die Ausgaben

00:18:53: in verteidigungspolitischer Hinsicht, was das bedeuten würde.

00:18:55: Insofern hat Lindner gewissermaßen die letzte Exit-Option genutzt,

00:19:00: um diesen Plan offentisch zu legen.

00:19:03: Sie sind Politikwissenschaftler, Herr von Lukke.

00:19:06: Sie schreiben für die Blätter und beschäftigen sich dezidiert

00:19:09: mit diesem Parteienhickback.

00:19:11: Aber wenn man sich davon mal kurz distanziert und guckt drauf,

00:19:14: wird man sagen, okay, taktisch, strategisch finde ich das total interessant,

00:19:19: auch nachvollziehbar, wie Sie es erklären,

00:19:21: dass das der letzte Moment war für Christian Lindner, das noch so zu machen.

00:19:25: Grundsätzlich muss man doch sagen, auch vor dem Hintergrund,

00:19:28: dessen was Sie gerade entwickelt haben,

00:19:30: was mit der möglichen Wahl von Donald Trump auf dem Spiel steht.

00:19:34: Bin ich geneigt zu sagen, wie unernst, wie fahrlässig ist das eigentlich,

00:19:40: wie schädlich für Deutschland auch mit diesen Dauerdiskussionen

00:19:44: und Endlosskrisen treffen, auch den letzten Rest an Vertrauen

00:19:48: in die Handlungsfähigkeit einer Regierung oder dieser Regierung noch zu ruinieren?

00:19:53: Absolut. Ich sage seit Monaten, seit Jahren,

00:19:56: dass diese Koalition fatalerweise ein Wachstumsprogramm für die radikalen Ränder ist.

00:20:01: Natürlich zu allererst, zu der Apel.

00:20:03: Was für ein Wahnsinn ist das denn?

00:20:05: Das ist ein Irrsinn und die Bevölkerung begreift es ja letztlich auch nicht mehr.

00:20:08: Und deswegen muss man natürlich auch in diesem Befreiungsschlag,

00:20:11: so begreift übrigens Lindner, das glaube ich auch.

00:20:13: Es ist ein Befreiungsschlag, der jetzt greift, wo er nochmal auch gewissermaßen

00:20:16: zu seinen Urliberalen, also wenn wir so mein Ding sagen,

00:20:19: Wirtschaftsliberalen, andere würden noch schärfer sagen,

00:20:21: Neoliberalen, Grundüberzeugung kommt.

00:20:23: Es ist ein Befreiungsschlag, um deutlich zu machen.

00:20:26: So hier stehe ich gar nicht an.

00:20:27: Das ist natürlich in der Tat vor dem Hintergrund der wahrscheinlich größten Bewehrungskrise Europas.

00:20:33: Das ist übrigens sogar fast unabhängig von der Tatsache, ob Donald Trump wieder kommt oder nicht.

00:20:37: Wer wenn Camilla Harris kommt, wird die Verantwortung in die Europa eintreten muss,

00:20:41: mit Blick auf die Ukraine.

00:20:43: Und auch in all den anderen Riesenfragen.

00:20:45: Gucken wir uns gegenwärtig an, was an dem Wochenende oder kurz davor passiert ist.

00:20:47: Gucken wir uns den Wahnsinn in Spanien antief.

00:20:49: Probleme sind ja alle weiter da.

00:20:51: Insofern ist tatsächlich das eigentliche fundamentale Versagen,

00:20:54: dass ja die Bevölkerung auch kaum mehr begreift dieser Ampel sich drei Jahre lang als Kackophonie

00:20:59: in einer hochkritischen Zeit nicht bewährt zu haben,

00:21:02: sondern im Gegenteil völlig nicht bewährt zu haben.

00:21:04: Das ist dramatisch und das kann ihr schon heute Nacht, wir sprechen davor,

00:21:09: ungeheuerlich auf die Füße fallen.

00:21:11: Und wir hoffen natürlich sicherlich beide inständig das Gegenteil,

00:21:13: dass Frau Harris eine gewisse Entlastung schafft.

00:21:15: Nur auch das wird eben weiterhin für ungeheure Unusorgung,

00:21:18: die amerikanische Kontinent mag letztlich auch darüber den großen Streit.

00:21:22: Und das wird Unklarheiten geben.

00:21:24: Das heißt, es bleibt eine Phase hochgradiger Herausforderung für Deutschland,

00:21:29: zumal sogar die deutsch-französische Achse fast niederliegt.

00:21:32: Ein Macron sich selbst fast entmantelt,

00:21:34: weil er bürsinnigerweise diese Neubahnanbobel,

00:21:36: eigentlich ein Regierender von Gnaden Marine Le Penz mittlerweile entteilen.

00:21:40: Also in einer europäischen Situation,

00:21:42: wo Europa nicht stärker unter dem Angriff,

00:21:44: man kann es sogar poundiert sagen, fast von Trumpisten standen,

00:21:47: denn denken wir nur an den eigentlichen Zeremonienmeister,

00:21:49: der gegenwärtig Europa sein Liedchen vorspielt,

00:21:51: das ist Viktor Orban, ein irrsinniger Vorgang, der nacheinander

00:21:55: erst zu Herrn Putin gereist ist, dann zu Gingbing,

00:21:57: um dann also schon Donald Trump seiner Aufwartung zu machen

00:22:00: und nichts Besseres zu tun hat, als zum georgischen,

00:22:02: wahrscheinlich unter Wahlfeldschungskesichtspunkten gewählten Regierenden

00:22:06: zu reisen, während die eigene Präsidentin in Nürngrothien dagegen ankämpft.

00:22:09: Das ist der Fall, dass wir in der Situation sind,

00:22:11: wo die Putinisten, die Trumpisten in Europa gewissermaßen das Haupt erheben

00:22:16: und zusätzlich noch in Ostdeutschland,

00:22:19: man kaum mehr in der Lage ist, Regierung zustande bringen.

00:22:21: Und da leistet sich diese Amteregierung,

00:22:23: diese Situation, sie haben völlig recht, das versteht kein Mensch mehr.

00:22:26: Und deswegen ist eben auch die ganz große Frage,

00:22:28: gibt es jetzt den großen Klardarer Dutch und das ist der Streit,

00:22:31: der innerhalb meines Erachtens der FDP geht,

00:22:33: lassen wir die Bombe platzen, weil wir nicht genug rausholen,

00:22:36: dann ist Schluss mit der Sache oder,

00:22:38: und da glaube ich, weiß selbst Windner nicht, was er will,

00:22:40: oder machen wir eben doch noch mal weiter in der Wahrnehmung,

00:22:43: während wir jetzt Schluss machen, wäre das Verständnis dafür noch viel geringer.

00:22:46: Sie haben die FDP im Fokus ganz zurecht.

00:22:49: Ich will aber noch einmal, einmal auch hinschauen mit Ihnen gemeinsam

00:22:52: und mit unseren Hörerinnen und Hörern nochmal überlegen,

00:22:55: was da eigentlich uns zurückliegen, da Zeit alles los war von der Gesamtregierung,

00:22:59: auch von dem Bundeskanzler, von dem Sie uns schön beschrieben haben,

00:23:03: dass er den ganzen Vorgang mehr oder weniger begleitet.

00:23:06: Also Robert Habeck und Olaf Scholz haben ja gerade in jüngster Zeit

00:23:10: auch unabgestimmt Pläne vorgelegt wie Robert Habeck,

00:23:14: den sogenannten Deutschlandfonds, den Sie schon angesprochen haben,

00:23:17: oder Sie haben zu Gipfeln eingeladen, wie Olaf Scholz,

00:23:20: Vertreterinnen und Vertreter von Industrie und Gewerkschaften ins Kanzleramt,

00:23:24: ohne allerdings FDP oder aber Grünevoren eingeweiht oder eingeladen zu haben.

00:23:29: Da fragt man sich ja, was soll das eigentlich?

00:23:31: Was sollte es, dass Robert Habeck diesen Plan vorlegt,

00:23:34: den er so oder ähnlich schon mal im Februar vorgeschlagen hatte

00:23:37: und damit auch bei der Koalition durchgefallen war,

00:23:40: jetzt also diesen milliardenschweren Vorschlag des sogenannten Deutschlandfonds,

00:23:45: wonach der Staat unter anderem bei jeder Investition,

00:23:51: die getätigt wird, 10% dazuzahlt und bezuschusst,

00:23:55: egal wie die Investition denn gelagert ist.

00:23:58: Habeck wusste nochmal genau, dass Lindner da nicht zustimmen wird.

00:24:02: Lindner ist zu der Zeit, als Habeck das Vorschläge in New York

00:24:07: und sagt noch auf dem Flugfeld, der Vorschlag sei ein Hammer.

00:24:11: Denn Habeck forderte, zitat, eine fundamental andere Wirtschaftspolitik.

00:24:15: Zurück in Deutschland liegt Lindner dann im Interview mit dem Heute-Journal nach.

00:24:19: Mich überzeugt, dass in der Sache nichts, sagt er.

00:24:23: Zitat nachdem wir gesehen haben, dass bei Intel,

00:24:26: das ist die Schipfabrik, die in Magdeburg gebaut werden,

00:24:29: soll aber jetzt wahrscheinlich nicht gebaut wird.

00:24:31: Nachdem wir gesehen haben, dass bei Intel Subventionen nichts gebracht haben,

00:24:34: soll auf das Scheitern bei Intel jetzt Intel zum Quadrat folgen.

00:24:38: Für ihn sei das ein, hört der Habeck wahrscheinlich auch nicht so gerne,

00:24:42: Zeichen von konzeptioneller Hilflosigkeit.

00:24:46: Hat er da jetzt nicht inhaltlich tatsächlich einen wichtigen Punkt,

00:24:50: dass die Politik der dieser Milliardeninvestitionen,

00:24:54: die Habeck und auch Scholz jeweils pflegen,

00:24:57: augenscheinlich nichts mehr bringt und man echt mal umsteuern müsste?

00:25:02: Naja, das ist ja ein ganz großer Streit unter den Experten, der herrscht.

00:25:06: Und wo keineswegs nur, nennen wir es mal so, die neoliberalen der Meinung wären,

00:25:11: dass das, was Christian Lindner vorschlägt, das richtige wäre.

00:25:14: Ich sage dir bereits, dass selbst ein Herr Hüter,

00:25:17: Institut der deutschen Wirtschaft der Meinung ist,

00:25:20: wir müssen staatlicherseits mit Investitionen weit stärker in die Vorhand kommen

00:25:23: und auf diese Weise die privaten Investitionen in eine Milliardenhöhe auszulösen.

00:25:27: Diesen Streit gibt es schon lange.

00:25:30: Und der ist keineswegs einer, wo übrigens Herr Lindner für sich behaupten könnte,

00:25:33: er hat die Mehrheit der Ökonomien hinter sich.

00:25:35: Das kann man nicht sagen, aber er hat in einem anderen Punkt ganz entscheidend natürlich recht.

00:25:38: Und deswegen war übrigens mit seinem Wort Hammer ein Stück weit fast erleichtert,

00:25:42: weil er nun auch, und das so hat es wahrgenommen, die Staatvorlage bekam

00:25:45: und so beruft er sich ja heute auch drauf, Habeck hat den Anfang gemacht.

00:25:49: Habeck ist mit etwas vorgeprescht und jetzt kommt der entscheidende Punkt,

00:25:52: was in der Tat mit der Vereinbarung der Schuldenbremse, die man ja hat,

00:25:56: die auch im Koalitionsvertrag mit der FDP vereinbart,

00:25:59: ist die übrigens auch ohne eine 2/3 Mehrheit im Bundestag gar nicht zu ändern ist.

00:26:03: Selbst wenn die FDP bereit wäre, was Lindner nie sein wird,

00:26:07: auch übrigens nachvollziehbarerweise, weil er leider genau weiß,

00:26:10: wenn ich diese Schuldenbremse nicht mehr halte,

00:26:13: dann verliere ich mein letztes Zafel silber.

00:26:15: Weil das ist das, was in der Bevölkerung großen Zuspruch genießt.

00:26:18: Wenn ich das feilen lasse, auch wenn es ökonomisch meines Erachtens falsch ist.

00:26:21: Ich glaube, wir brauchen Investition.

00:26:23: Wir sind da in der Sache ganz bei Habeck.

00:26:25: Nur es ist koalitionär vereinbart, dass man es nicht macht.

00:26:28: Und wenn Habeck mit einem solchen Ding nach außen geht,

00:26:31: öffentlich macht es ein ganz eigenständiges Projekt, ohne Absprache,

00:26:34: eben auch nicht ohne interne Beratung,

00:26:36: erteilt er natürlich damit, Herr Lindner, Christian Lindner, den Persilschein,

00:26:40: jetzt komme ich mit meinem Satz-Ding auch aus dem Lüftel.

00:26:43: Das war sicherlich strategisch ein Schatzzug von Robert Habeck,

00:26:46: den er wahrscheinlich, ich kann es mir jedenfalls vorstellen,

00:26:48: dass der Druck auf beiden Partnern, oder Partnern, nicht Partnern,

00:26:52: obwohl ja Lindner immer noch sagt, die emotionale Haltung,

00:26:55: die Chemie stimmen immer noch, man kann sich das kaum hervorstellen.

00:26:58: Also es ginge nur um die Sache.

00:27:00: Na ja gut, wenn dem so ist, dann fragt man sich trotzdem,

00:27:02: warum man es dann nicht einmal einvernehmlich erklären könnte,

00:27:04: auch wenn es um die Sache geht.

00:27:06: Aber es ist offensichtlich der Druck natürlich in beiden,

00:27:08: auf beiden Kesseln so groß gewesen.

00:27:10: Und das nehme ich schon an, ist auch nicht zuletzt.

00:27:12: Erstens der tatsache Geschuld, dass auch Robert Habeck sich längst

00:27:14: in einem Wahlkampf weiß, wir müssen uns auch da bewusst machen,

00:27:17: dass wir auch die Grünen sind ja jetzt gerade so was vom Gelack meiert.

00:27:20: Er müsste, wenn es jetzt platzte, jetzt wissen sie schon gar nicht,

00:27:23: wen sie übrigens zu den Koalitionsverhandlungen einbestellen sollen.

00:27:26: Sollen das eigentlich jetzt, sollen das jetzt,

00:27:28: die ist ja keine Verhandlung noch, aber zum Koalitionsausschuss,

00:27:31: soll es noch der alte Vorstand ist, Frau Lang und Herr Nuribo,

00:27:34: die längst abgetreten sind, sind das die designierten Bannerschak

00:27:37: und die Kolleginnen, die Brandner, die beide jetzt also eine ganz

00:27:41: haltloser Zustand für Habeck, der sich genau in diesen 10 Tagen

00:27:44: zum Kanzlerkandidaten der Grünen ausruben will.

00:27:46: Also er könnte auf dem falscheren, falschen Buch auch

00:27:48: parteipolisch nicht mehr bewirkt.

00:27:50: Das ist die Lage, dass er aber trotzdem davor versucht,

00:27:53: überhaupt Fassong zu gewinnen, um sich in Stellung zu bringen.

00:27:55: Aber in der Tat gebe ich ihn völlig recht, dann kam die Gipfel leider zu.

00:27:59: Er hat ein Irrsinn natürlich, der Kanzler macht einen Industriegipfel,

00:28:04: wenn man ja verzehn würde und dann normalen vorzeichen.

00:28:07: Aber dass er in dieser Situation nicht bereit ist,

00:28:09: seine beiden Minister hinzuzuziehen,

00:28:10: verschwitte auch keiner und daraufhin reagiert Lindner,

00:28:12: wie die beleidigte Leberwurst und macht am Vormittag sein eigenen

00:28:15: Mittelstandsunternehmen Gipfel ein Aberwitz.

00:28:18: Das meine ich ist aber etwas, was sich mittlerweile nach all den

00:28:22: drei Jahren, wir haben es ja immer wieder erlebt,

00:28:24: in ständigen Beschwörungen von Eintracht letztlich so akkumuliert hat,

00:28:29: dass wir jetzt an dem Punkt sind, wo nichts mehr den überhaupt noch

00:28:32: ansteigen macht, selbst den Einlog von Einheit zu schlüpfen.

00:28:35: Der immer wieder geschüftet wurde, aber der nach immer,

00:28:37: denken wir an die ganzen Meseburger Konferenz, das war ja aberwitzig,

00:28:40: da wurde uns jedes Mal propagiert.

00:28:42: Das war das erste Mal, dass wir uns alle einer Meinung und am

00:28:45: nächsten Tag flog das Ding auf.

00:28:47: Aber jetzt ist anscheinend der Lack völlig ab.

00:28:50: Christian Lindner hat ja in den Jamaika-Verhandlungen 2017,

00:28:55: also die Verhandlungen über eine mögliche Koalition aus CDU, CSU,

00:28:58: Grünen und FDP im Bund auch schon mal einen Satz geprägt,

00:29:01: den Sie eben zitiert haben, der ihm wirklich an den Füßen klebt.

00:29:05: Weiß gar nicht, ob er das so mag, nämlich es sei besser nicht zu

00:29:09: regieren, als falsch zu regieren.

00:29:11: Er hat nachdem er diese Verhandlungen hat platzen lassen,

00:29:15: irrsinnig viel Arbeit darauf verwenden müssen,

00:29:18: aller Welt nachzuweisen, dass es inhaltlich absolut

00:29:22: zwingende Gründe gegeben hat, diese Verhandlungen nicht weiter

00:29:26: zu führen und sie platzen zu lassen.

00:29:28: Er wollte eben nicht den Eindruck hinterlassen,

00:29:30: er und seine FDP sein, davor der Verantwortung,

00:29:33: davon gelaufen.

00:29:34: Manche, einer hat ihm geglaubt, andere haben ihm nicht geglaubt,

00:29:37: zumal es eine Vorgeschichte gab.

00:29:39: Linda ist 2011, als es für die FDP in der damaligen

00:29:43: schwarz-gelben Bundesregierung ganz ungemütlich wurde,

00:29:47: ist er hingegangen, hat das Amt des Generalsekretärs im Bund

00:29:50: niedergelegt und ist nach Nordrhein-Westfalen zurückgegangen.

00:29:54: Er war also nicht in Charge, als die FDP 2013 dann aus dem

00:29:58: Bundestag flog.

00:30:00: Er muss immer aufpassen, so glaube ich,

00:30:02: dass er nicht wie der ewige Wegläufer wirkt.

00:30:05: Wenn es denn nun aber jetzt stimmt, was Sie ja auch vermuten,

00:30:08: dass Christian Lindner die Koalition platzen lassen will,

00:30:12: dann hat er es diesmal ja, muss man sagen, anders,

00:30:16: nämlich für alle Welt nach lesbar inhaltlich vorbereitet.

00:30:21: Er hat Freitag Nachmittag diese schon angesprochene

00:30:24: 18-seitige Papier vorgelegt, das jetzt für so viel Aufregung sorgt.

00:30:28: Ist das jetzt der Unterschied?

00:30:30: Und ist das der Vorgang, den er braucht,

00:30:35: um diese FDP überhaupt noch mal zu so was wie einem seriösen,

00:30:40: verlässlichen Partner machen zu können, nach allem,

00:30:45: was ja schon war?

00:30:47: Absolut, letzteres unbedingt, ich will es mal so sagen,

00:30:50: es ist der Versuch, den Markenkern der FDP wieder in

00:30:54: Reinheit quasi darzustellen.

00:30:56: Das ist natürlich in doppelter Hinsicht nützlich,

00:30:59: aber auch im Bereich der Verhandlungsmasse,

00:31:02: um maximales Gegenüber den beiden im unterlegenen Koalitionen

00:31:05: herauszuholen, die eigentlich beide zwingend das nächste Jahr

00:31:08: noch brauchen, um überhaupt zu versorgen zu kommen.

00:31:11: Er weiß, ich habe diesen Hebel, ich bin am längeren Hebel,

00:31:14: weil ich weiß, ich könnte jetzt sogar eher heraus,

00:31:17: weil mehr Schaden als anrichten als das nächste Jahr drinnen,

00:31:20: dann kann ich möglicherweise nicht.

00:31:22: Das heißt, er kann gleichermaßen eine fundamentale

00:31:24: Wahlkampfansage machen, das ist FDP pur, so würden wir es machen.

00:31:27: Wir haben auch die Zeit, die wir in der FDP,

00:31:30: die wir in der FDP haben, die wir in der FDP,

00:31:33: die wir in der FDP, die wir in der FDP, die wir in der FDP

00:31:36: haben, die wir in der FDP haben, die wir in der FDP haben.

00:31:39: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:31:42: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:31:45: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:31:48: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:31:51: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:31:54: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:31:57: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:00: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:03: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:06: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:09: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:12: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:15: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:18: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:21: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:24: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:27: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:30: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:33: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:36: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:39: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:42: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:45: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:48: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:51: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:54: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:32:57: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:33:00: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:33:03: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:33:06: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:33:09: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:33:12: Das ist das Problem, dass die wir in der FDP haben.

00:33:15: Ampelkoalition zu gehen, die nicht zu nichts anderen wird, als zum Ende.

00:33:20: der Existenz der FDP im Bundestag. Und dass diese Existenz im Bundestag, wenn sie noch einmal rausfliegen würde,

00:33:24: wahrscheinlich auf Dauer vorbei wäre, dafür spricht sehr vieles. Das ist noch mal eine solchen Hussar,

00:33:29: das muss man hinten ja sehr zugute halten, eine solchen Hussarenritz braucht oder noch mal

00:33:34: gelingen konnte, das wird man nicht erwarten. Es geht für ihn und diese Partei schon um die

00:33:38: dauerhafte Existenzfrage. Das Papier. Wir haben es jetzt schon ein paar mal angesprochen, was da so

00:33:44: alles drin steht. Überschrieben ist es mit Wirtschaftswende Deutschland, Konzept für Wachstum

00:33:49: und Generationengerechtigkeit und wo, dann kommen 18 Seiten daher, durch die man sich erst mal

00:33:54: durcharbeiten muss. Erlindenheim beschreibt darin zuerst mal die Probleme, die es gibt,

00:33:58: wie ein zu geringes Produktivitätswachstum, zu wenig Investitionen, einen deutschen Sonderweg

00:34:03: beim Klimaschutz, bei dem Deutschland eben schon 2045 klimaneutral sein will, derweil sich die EU

00:34:10: bis 2050 Zeit lässt. Lindner schlägt jetzt vor, dagegen zu steuern, indem er zum Beispiel die

00:34:16: Körperschaftsteuer senken will, Bürokratie abbauen will. Sie haben es gesagt in der Klimapolitik,

00:34:23: das Ziel der CO2-Neutralität nach hinten, auf 2050 zu verschieben, also den europäischen Weg zu gehen.

00:34:30: Dann zum Beispiel auch die 25 Jahre alte EEG-Umlage für den Ökostrom abzuschaffen,

00:34:38: fracking zu erlauben, dann das Bürgergeld zu reformieren, die Rentenpolitik anzupassen,

00:34:44: sodass wer früher in Rente will, auch höhere Abschläge in Kauf nehmen muss. Außerdem will

00:34:49: Lindner den Solidaritätszuschlag auch für die verbleibenden 10 Prozent abschaffen, die ihn

00:34:55: noch zahlen und die geplante Subvention für die von uns jetzt schon verschiedenke, angesprochene

00:34:59: Firma Intel, die also in Magdeburg diese Schipfabrik bauen wollte, das Vorhaben aber jetzt gestoppt

00:35:05: hat, die will er ganz entfallen lassen. Das sind 18 Seiten. Sind das Vorschläge für eine neue

00:35:11: Ausrichtung der Wirtschaftspolitik über die eine Bundesregierung, die ja gerade in Haushaltsverhandlungen

00:35:17: ist, nicht wenigstens mal nachdenken sollte? Oder ist es tatsächlich eine Art Scheidungspapier und

00:35:23: die Ergänze? Sie hatten Michael Hüter angesprochen vom Institut der Deutschen Wirtschaft. Der

00:35:29: Präsident des IFO-Instituts Clemens Fust hat gesagt, das ist ein gutes Papier, das Papier von Christian

00:35:35: Lindner legt schlicht dar, hat er gepostet bei X, was zu tun ist, wenn Deutschland wieder auf Wachstumskurs

00:35:43: kommen und Deutschland europäische Schuldenregeln einhalten will, sollte kein Scheidungspapier sein

00:35:48: Schreibt er, sondern Leitlinie der Wirtschafts- und Finanzpolitik der Ampel. Bäm. Also der sagt

00:35:55: zum Beispiel gute Sache, vielleicht nicht in allem, aber viel Gutes drin. Naja, das ist ja

00:36:00: auch nicht verwunderlich. Man muss sich bewusst machen, wo das IFO-Institut steht. Das ist

00:36:04: ein klassisches, ja, das ist ein klassisches Wirtschaftsliberales von der ganzen Grundanlage,

00:36:09: all diesen Punkten für Pflicht des Instituts. Wenn man aber mal auf einen versucht, einen Nenner

00:36:13: zu bringen, dann ist der Grundgedanke natürlich der und deswegen geht es so frontal gegen die

00:36:18: Grünen, dass der Kerngedanke, der es wir müssen, um die wirtschaftliche Belebung wieder zu schaffen

00:36:23: von ökologischen Ansprüchen massiven Abstriche, massive Abstriche machen. Das ist der Kerngedanke.

00:36:28: Also mal hart gesprochen. Ökonomie geht für Ökologie. Das ist natürlich und so wird ja auch argumentiert

00:36:35: mit der, das ist die Grundphilosophie, wenn wir nicht ökonomisch stark bleiben, dann werden wir

00:36:39: ökologisch nicht reißen können. Die Grundfrage ist nur dabei und das ist die Frage, die sich dann

00:36:44: die ganze Koalition richtet. Können wir dann den Anspruch, den wir ja mal ursprünglich hatten,

00:36:48: nämlich eine Transformation in ökologischer Hinsicht zu betreiben? In der Weise ist die

00:36:53: Koalition angetreten, überhaupt noch Aufrechterheiten. Der auch so etwas sein sollte wie der Anspruch,

00:36:57: letztlich in Europa nicht schlusslich zu sein, sondern manche Dinge eben noch zu befördern. Diese

00:37:02: Grundfrage steht hinter diesen Projekten. Das heißt nicht, ich will damit gar nicht behaupten,

00:37:06: dass nicht einzige, einzelne Fragen sehr berechtigt sein könnte. Es ist ja nicht alleine Herr Lindner,

00:37:10: der an der Rentenfrage große Kritik übt oder auch an der Bürgergeldfrage. Das sind Dinge,

00:37:15: die sich dann wieder auf der sozialen Flanke abspielen. Also damit rennt er, glaube ich,

00:37:19: bei manchem Wirtschaftsliberalen oder auch manche überhaupt eine ökonomisch interessierten

00:37:22: auf eine Tür ein, weil er feststellt, da sind Dinge notwendig, die bisher mit Grünen und SPD

00:37:28: nicht zu machen gewesen sind. Aber es geht im Kern um die Gesamtphilosophie. Und da ist die große

00:37:33: Frage und ich bin mir gar nicht sicher, wo die Grünen stehen. Die Grünen sind ja bisher fast in

00:37:37: Schockstarke meinem Eindruck nach. Sie versuchen dieses Projekt zu nivellieren, indem sie manchmal

00:37:43: sagen, das ist wieder eines der Projekte und Papiere, die die FDP auf den Markt geschmissen. Das

00:37:47: geht an dem Kern der Sache völlig vorbei. Wenn man ein solches Papier, die die FDP auf den Markt

00:37:52: dürft, wird man danach natürlich daran gemessen. Die FDP legt die Latte so hoch und der Beifall der

00:37:59: CDU/CSU hat ja auch einen gewissen Haken. Wenn nämlich diese anderen, die sagen großartig,

00:38:04: da sind wir dabei, feststellen die FDP, holt nur Bruchteile davon heraus, dann wird das natürlich

00:38:09: nicht mit Lindner nach Hause gehen, sondern er wird sich dann gewissermaßen den Vorwurf

00:38:13: gefallen lassen, du bist als Tiger gesprungen und bist als Bettvordiger gelandet. Das heißt,

00:38:17: diese Frage ist im Raum und deswegen ist es für die Grünen jetzt enorm schwierig zu schauen und zu

00:38:22: überlegen, was von dem können wir auf die lange Bank schieben? Womit müssen wir dann brechen? Und

00:38:26: letztlich geben wir das Transformationsprojekt, dass dieser Ampel mal wahrgeben wird, sich damit

00:38:30: auf. Ja, Markus Söder hat genau das gesagt, was Sie gerade gesagt haben, der bayerische

00:38:34: Ministerpräsident. Er hat heute nach der Kabinettssitzung in München, hat Christian Lindner

00:38:40: offen zum Bruch der Koalition aufgefordert und ich zitiere mal, da sagt er, die Frage ist jetzt

00:38:45: in Berlin, ob der Bundesfinanzminister am Ende als Tiger oder dann doch als Schmusekätzchen landet,

00:38:51: meine Empfehlung, lieber Christian, spring, spring, denn es braucht Neuwahlen fürs Land,

00:38:57: sonst kommt da nichts raus. Wow, lieber Christian, spring, spring. Ja, klar, man muss ja absolut,

00:39:06: nun kommt noch eines hinzu, ich hatte das Tieter nicht Lust, dass ich nun quasi Otto und Söder

00:39:10: gesprochen habe, aber das ist ja ironischerweise tatsächlich ganz tief, ganz tief, aber ich will nur

00:39:15: sagen, ich will nur sagen, es liegt ja interessanterweise auf der Hand und Söder ist natürlich so

00:39:19: ausgebufft, dass er das sofort gesehen hat, dass Lindner sich ein gewisserweise, aber ich glaube

00:39:24: sehr bewusst, eine gewisse Falle gestellt hat. Weil er natürlich, wenn er selber jetzt nicht

00:39:29: ziemlich Maximales rausholt, eben genau das Schmusekätzchen oder der Tisch der Bettvorläger

00:39:34: sein wird, als den ihm jetzt quasi Söder präventiv schon erhöht. Wenn eben die FDP jetzt nicht aus

00:39:39: dieser Ansage mit etwas hervorgeht, mit einer Trophäe ist es kaum zurechtfertig, aber da das

00:39:45: auf der anderen Seite so sehr zu lasten der Grünen, und das sind vor allem die Grünen, die getroffen

00:39:49: sind, die ohnehin schon um ihren linken Rand, man darf ja auch die Drang, das Problem der Grünen

00:39:53: nicht übersehen, die jetzt schon mit Abgängen nach links zu tun haben, die also für viele Anhänger

00:39:58: ohnehin schon viel zu wenig links und zu wenig grün sind, wenn das einhergehen muss mit Verzichten

00:40:02: der Grünen, ist das eine Basis, eine Kompromissbasis, die eigentlich kaum herzustellen, so haben wir

00:40:07: von der SPD noch gar nicht gesprochen, die vielleicht sogar aber tatsächlich in dem Kontext

00:40:10: noch die kleiner betroffene Kraft ist, und der ganz oder war, wir haben ja auf dem Festgestellt,

00:40:15: haben ja zu allergrößten Konzessionen bereit, wie ohnehin die SPD, meiner Meinung nach, nicht

00:40:19: zuletzt das Interesse hat, vor allem die Etappe mit Scholz noch länger werden zu lassen. Aber

00:40:23: dieser Konflikt ist völlig ungeklärt und deswegen wird der Poker jetzt, meinem Eindruck, nach über

00:40:28: die nächsten Tage weitergehen. Wir werden einen Abtasten haben, es wird nicht knallen, das kann

00:40:33: so schnell auch nicht gehen, das wäre dann sehr schnell mit dem Vorwurf der Verantwortlichen,

00:40:36: aber jetzt werden sukzessive, vermute ich, Lockerungsübungen gemacht, vielleicht auch

00:40:40: tastenderweise, um zu gucken, wie geht die einzelne Nikli eigene Klientel damit um, dass man die

00:40:44: Grünen beispielsweise mehr an Konzessionen macht, weil man ja die Koalition fortsetzen will. Das ist

00:40:49: das, was ich erwarte. Auch die SPD zeigt sich aber getroffen von den Vorschlägen, denn da sind

00:40:56: ja auch ein paar drin, die natürlich die Sozialdemokraten jetzt überhaupt gar nicht mitmachen können,

00:41:01: zum Beispiel das Tariftreuegesetz gar nicht erst zur Aufführung zu bringen, da hatten die

00:41:05: zuletzt noch gesagt, das muss jetzt aber ganz schnell auf den Weg gebracht werden, sonst haben wir in

00:41:10: dieser Regierung eigentlich überhaupt keinen Arbeitsnachweis mehr, der irgendwie was auf sich

00:41:15: halten könnte. Die Rentenpolitik des Bürgergeldes haben wir angesprochen, Saskia Esken, eine der

00:41:21: Vorsitzende, also die Kurvorsitzende von Las Kling, weil der Sozialdemokraten hat gesagt, in dem Papier sei

00:41:28: genau nichts drin, nichts, das mit der Sozialdemokratie zu machen sei. Lässt mich fragen, legt es

00:41:35: Christian Lindner mit diesem Papier wirklich darauf an, entlassen zu werden oder worauf arbeitet er

00:41:44: damit Blick auf die SPD und auf den Bundeskanzler hin? Ja, man kann es genau so lesen, wenn man eben

00:41:51: genau das fürbare Münze nimmt, vielleicht ist Frau Esken aber dann auch nicht die ganz entscheidende

00:41:55: Kraft, denn bemerkenswerterweise sagt der neue Generalsekretär, Herr Mürsch, sofort, ach, da sind

00:42:00: etliche Punkte über die man reden kann, mit Quirokratie, aber können wir leben, es gibt also

00:42:04: völlig unterschiedliche Herangehensweise und wenn Frau Esken sich derartig aus dem Fenster lehnen

00:42:08: zu sagen, nichts davon ist akzeptabel, wird ihr der Kanzler schon das Gegenteil beweisen. Es ist

00:42:12: natürlich so, dass Scholz großes Interesse hat, jetzt zu gucken, was können wir alles machen,

00:42:17: um nur auf irgendeinem Wege die Kanzlerschaft Scholz fortzusetzen. Ich bin der Kanzler und will

00:42:22: es ja gerne bleiben, so ist sein Satz, den wir weiter denken müssen. Aber sie haben völlig

00:42:25: recht die Grundfrage und wer von uns steckt denn im Kopf? Christian Lindner, keiner, zum Glück

00:42:29: möchte man was sagen, also den Martin Kopf muss er sich schon selber machen, keiner von uns weiß,

00:42:33: doch wirklich, ob er quasi schon vorab sich gesagt hat, das ist alles so inakzeptabel für die

00:42:41: beiden Koalitionäre oder ob er sich und das vermute ich durchaus. Ein Winder of Opportunity,

00:42:47: ein Fenster der Möglichkeit offen gelassen hat, indem er sagt, warten wir doch mal ab,

00:42:51: wenn die bereit sind in großen Teilen zu mir über zu laufen und ich es weiter meinen Leuten,

00:42:56: den Kubikis, den Jisaray und meiner Parteibasis verklickern kann und übrigens auch die Weltlage

00:43:01: vielleicht eine ist die dazu drängt zu sagen, so jetzt ziehen wir dieses Jahr noch durch,

00:43:05: dann mache ich das. Aber und das ist mit Sicherheit die die Exit Option, wenn eben nicht dann nicht,

00:43:10: wenn es nicht reicht und da bin ich ganz sicher, das ist immer mitgedacht, wenn es nicht reicht und

00:43:15: das Programm nicht eingehalten wird, dann mache ich halt das, was ich quasi auch angekündigt hat,

00:43:20: ich mache auch rhetorisch vollziehe nach, ich gehe ins Lager der CDU/CSU, denn das ist doch

00:43:25: ganz klar, dieses Papier ist eigentlich eines mit dem Lindner ganz deutlich gemacht hat,

00:43:30: wir sind falsch in dieser Koalition, wir gehören, er hat das von Anfang an immer wieder beschrieben,

00:43:35: aber jetzt ist es so radikalisiert, wir gehören nicht zu SPD und Grünen, eigentlich gehören wir

00:43:39: zur CDU/CSU und das ist übrigens und sonderweise auch das, was er schon seit geraumer Zeit mit Blick

00:43:43: auf den nächsten Wahlkampf immer wieder intoniert, er sagt, die Ampel ist das denkbar unbeliebteste

00:43:49: Koalitionsangebot, man könnte sagen dazu hat Lindner auch maßgeblich beigetragen und seine

00:43:54: FDP in den letzten Jahren, weil sie permanent gegen die Ampel geschossen haben, sie haben sie quasi

00:43:57: runtergewirtschaftet, aber was durchaus mittlerweile eine gewisse Reputation genießt, ist schwarz-gelb,

00:44:02: so unmöglich es ist, dass sie zustande kommt, aber ergibt ein Zeichen schon zu den Wahlkampf,

00:44:06: das ist unser Programm und damit könnt ihr uns wählen, das heißt es ist immer mitgedacht und

00:44:11: vielleicht ja vielleicht viel intensiver als wir es beide denken, dass das Ding tatsächlich in

00:44:14: kürzer vorbei sein kann, weil er den anderen so sehr die Pistole auf die Brust lässt und eigentlich

00:44:18: auch weiß, das können sie in weiten Teilen eben nicht annehmen und dann reicht es eben nicht.

00:44:22: Wem würden Neuwahlen helfen? Die Frage versuchen wir zu klären, in dieser Frage wir können schon mal

00:44:27: locker beantworten, der Union würden sie helfen. Den bayerischen Ministerpräsidenten habe ich

00:44:34: zitiert, der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat verschiedentlich schon auch in Richtung FDP

00:44:40: rüber gewunken und hat sowieso jetzt die Tage gesagt, naja, also die Vorschläge, die Herr Lindner in

00:44:46: diesem Papier machte, die gefielen ihm schon und die seien letztlich ja aus den Anträgen der

00:44:51: Unionfraktionen abgeschrieben. Das ist natürlich dann immer so ein feines Lob, das gleich mit so

00:44:58: eine Art von, naja, Tadel verbunden ist, dass man da einfach nur abgepinnt hat, was man aufgeschrieben

00:45:04: hat. Außerdem wird der Generalsekretär der Union auch interessant, finde ich, Karsten Lindemann,

00:45:10: ja nicht müde zu sagen, man sei aus dem Stand kampanienfähig, die CDU hat angeblich sogar

00:45:16: schon, habe ich gelesen, mit der Reservierung von Werbeflächen für den Wahlkampf ab Januar

00:45:20: begonnen. Wenn denn der Wahltermin der vorgezogenen am 9. März wäre, dann ist man da also spitzenmäßig

00:45:27: vorbereitet. Lindner selbst, ich will auf das eingehen, was Sie gerade überlegt haben, ist natürlich

00:45:33: ja clever genug, öffentlich nicht zu sagen, was er denn genau vorhat und auch jetzt nicht alles auf

00:45:39: diese eine Karte des Wirtschaftswendepapiers zu setzen. Andere aus seiner Partei sind da klarer

00:45:45: oder man könnte auch sagen unvorsichtiger. Der Fraktionsvizepforsitzende der FDP,

00:45:50: Bundestag Lukas Köhler, hat im Deuternfunk den Fortbestand der Ampel durchaus vom Ausgang der

00:45:56: jetzt laufenden und anstehenden Gespräche mit SPD und Grünen abhängig gemacht und hat gesagt,

00:46:01: wenn man die Wirtschaft voranbringen könne, habe er Hoffnung, dass die Koalition halt und dann

00:46:07: Zitat, wenn nicht, dann nicht. Und der Generalsekretär der FDP, Bijan Jir Sarei, den Sie schon

00:46:14: verschiedentlich angesprochen haben, hat gesagt, die FDP erwarte, dass jetzt sehr konkrete Dinge bei

00:46:21: der Sitzung vereinbart werden und damit ist mutmaßlich der Koalitionsausschuss gemeint. Zitat,

00:46:26: es wäre unvorstellbar, dass wir diskutieren und weiter diskutieren. Wem würden vorgezogene Neuwahlen

00:46:35: helfen? Über die FDP haben wir nachgedacht, was es mit Olaf Scholz und der SPD, die aktuell bei

00:46:40: 16 Prozent in den Umfragen liegen, denen doch nicht, oder? Absolut nicht, weil vor allem Olaf Scholz

00:46:47: ein einziges Kalkül hat. Ich kann aus meinen miserablen Werten nur rauskommen, indem ich den

00:46:52: ja auch nicht gerade sonderlich beliebten Friedrich Merz weiter runterziehe. Deswegen braucht er einfach

00:46:57: faktisch das nächste Jahr, das ist eine Kalkulation und deswegen kommt für die SPD eine Neuwahl zu

00:47:06: uns seit, zumal, man muss es ja mal deutlich sagen, für jeden neutralen Beobachter die Vorstellung aus

00:47:11: der SPD-Zeit könnte eine Epoche werden, bei Werten von 16 Prozent und diese Epoche hat Olaf Scholz

00:47:16: einmal versprochen, das war seine Handgönigin, wollte eine neue sozialdemokratische Epoche einleiten,

00:47:20: das wäre Adakt, es wäre für ihn der Gau und Friedrich Merz hätte in der Tat Hauptprofiteur

00:47:25: der ganzen Angelegenheit, wenig Zeit in die Fettnäpfchen zu treten, in die er alle nah so lang

00:47:30: tritt, das wäre also für ihn das größte Geschenk in kürzester Zeit, wäre eigentlich so viel gar

00:47:34: nicht anzurichten, was anzurichten Friedrich Merz von Zeit zu Zeit dann doch immer bewerkstelligt,

00:47:38: also das wäre ein Geschenk für die Union, die Bereitschaft zu sagen, jetzt weg mit Schaden,

00:47:44: kürzer Wahlkampf wäre übrigens und das kommt auch noch hinzu, es wäre glaube ich für eine erheblichen

00:47:49: Teil der Wahlbevölkerung eine Befriedigung, ich sage ganz auch unumwunden, die Vorstellung,

00:47:54: dass eine derartige Kackophonie sich noch ein Jahr lang weiter gestaltet, wäre natürlich eine

00:48:00: Hypothek, wenn eine Ampel es jetzt eben nicht schafft und das ist ja die reelle Frage, die sich alle

00:48:05: drei stellen müssen, bei allem was sie beschließen, ist es etwas mit dem wir wirklich ein Jahr lang

00:48:11: wirklich geschlossener auftreten können oder geht es so weiter, dann wäre das für die FDP,

00:48:16: wer für die FDP nichts gewonnen, vielleicht sind die anderen mittlerweile auch so am Boden ihrer

00:48:21: Stammwäder schafft, wobei ich bei der SPD immer noch Möglichkeiten sehe, dass man unter 16% noch

00:48:25: wandern kann, die Grünen sind vielleicht bei den 9% wirklich am Ende dessen, was sie überhaupt noch

00:48:29: verlieren können. 11% haben sie im Moment aber ja. 11%, naja es schwankt, sie waren schon zum

00:48:33: Teil mal bei 9% verschiedene Umfälle, also es ist aber jedenfalls eine solche minimal Währlerschaft,

00:48:38: man muss sich das immer wieder bewusst machen vor dem Hintergrund, dass die Jahrhundertfrage ja

00:48:41: weiter die Ökologische bleibt, das ist ja auch der Aberwitz, schauen wir nach Spanien und

00:48:45: der Antzeiches, so aber vor dem Hintergrund sagen manche natürlich wiederum eigentlich auch,

00:48:49: das ist dann fast die Gegenrechnung die aufgemacht, ich teile es aber nicht, vielleicht wäre es selbst

00:48:54: für die Wählerschaft von Grünen und SPD eine Erleichterung, wenn Schluss wäre, weil dann die

00:48:59: Möglichkeit an der Regierung immer weiter das Programm verwässern zu müssen, eines wäre,

00:49:04: was ihnen vorenthalten bleibt und das werden die beiden Parteien, die Grünen,

00:49:08: alle mal ganz stark berücksichtigen müssen, die Frage wird sein, können wir uns von der FDP so

00:49:14: über den Tisch ziehen lassen, welche Konzessionen sind überhaupt möglich und deswegen ist dieses

00:49:18: Papier von Lindner eines, was die maximale Zumutung für diese Ampel in Gänze ist, letztlich eigentlich

00:49:24: für alle Parteien, weil er selber für seine eigene Partei die Latte maximal hochgelegt hat,

00:49:28: das wird, er muss vieles rausholen, um überhaupt noch zu erklären, warum es weitergehen soll und

00:49:34: die anderen beiden werden umgekehrterweise erklären müssen, wie sie diese Konzession an

00:49:38: die FDP machen können, das heißt insofern ist der Begriff des Scheidungspapieres schon eigentlich

00:49:43: sehr treffend, ich würde noch in Zudessen eine Erpressungspapier, die Frage ist nur,

00:49:47: wer am Schluss diese Scheidung aussprechen soll und da ist der Punkt, dass die FDP,

00:49:50: wenn irgend möglich das vermeiden will, nach dem alten Satz, man liebt den Verrat,

00:49:54: aber nicht den Verräter, wer dem Ding in einer solchen historischen Situation,

00:49:57: von der wir am Anfang gesprochen haben, mit einer Krise ganz Europas gegenüber einem desolaten

00:50:01: möglicherweise vom Trump wiedergeführten Vereinigten Staaten, wer in einer solchen Situation der Sache

00:50:06: ein Ende macht, muss auch ein Backdash befürchten, das ist das Problem.

00:50:09: Olaf Scholz hat in einer ersten öffentlichen Reaktion auf die Regierungskrise, auf das Lindnerische Papier,

00:50:17: zunächst nochmal kurz gesagt, was er beruflich so macht.

00:50:21: Ich bin der Kanzler, es geht darum, dass wir in ernsten Zeiten die Herausforderung bewältigen

00:50:28: wird, denen wir stehen, es geht um Wirtschaft und Arbeitsplätze, es geht um Pragmatismus und nicht

00:50:32: um Ideologie und das ist das, was gegenwärtig verhandelt wird. Koalitionsregierung sind ja

00:50:38: nicht nur in Deutschland bekannt und manchmal etwas herausfordernd, aber die Aufgaben stehen

00:50:42: und die Regierung ist gewählt im Amt und wird ihre Aufgaben erledigen.

00:50:47: So wenn er betonen muss, der Kanzler zu sein, dann hat Olaf Scholz doch nicht mehr die

00:50:54: Autorität, die Koalition wieder an zur Arbeit zu bekommen, oder?

00:50:57: Ja ganz offensichtlich nicht und das ist auch das Ironische, man könnte das ja fast psychologisch

00:51:02: deuten, wie er überhaupt zu dem Schluss kommt und sagen zu müssen, vermeintlich sagen zu müssen,

00:51:07: ich bin der Kanzler, während er gar nicht gewahr wird, dass die FDP ihm tatsächlich die

00:51:13: Bistone auf die Bruste und sagt, ja das bist du aber möglicherweise nicht mehr lange, denn es ist

00:51:17: ja auch bei all diesen Überlegungen, denken wir mal einen Schritt weiter, gar nicht ausgemacht,

00:51:21: das führt mittlerweile natürlich längst bei Grünen und SPD durchdacht, wenn die FDP sich

00:51:25: wirklich vom Acker machen sollte oder rausgeschmissen würde, dass man irgendwie weiterregieren wird.

00:51:30: Man müsste einen, man müsste einen, man müsste mit als Minderheitenregierung einen Haushalt

00:51:34: zu bewerkstelligen, das ist keineswegs leicht, man muss Mehrheiten erzielen, man muss immer wieder

00:51:39: Projekte und dann käme ein Kanzler, der bis dato nicht gerade durch Führung aufgefallen ist,

00:51:44: in die Verlegenheit, dass er plötzlich sogar mit großer Werte bei anderen Parteien für Lösungen

00:51:49: werben muss, für Koalitionen, bei denen bisher schon kaum eine Partei bereit war mit ihm zu stimmen,

00:51:54: eine völlig arberwitzige Vorstellung. Kurz mal angeguckt, wie das jetzt eigentlich

00:51:58: alles gehen könnte, wie man es umgesetzt bekäme und damit auch im Einklang mit dem Grundgesetz

00:52:04: handelte, man kann ja nicht einfach weder ein Kanzler noch ein Bundespräsident kann das machen,

00:52:09: einfach mal Neuwahlen ausrufen, so geht das nicht. Ein Kanzler kann seine Minister entlassen,

00:52:16: dass es selbstverständlich möglich und das könnte in dem Fall auch machen, sodass die SPD und die

00:52:21: Grünen alleine darstimmen und sich also ja überlegen könnten, was sie gesagt haben,

00:52:26: eine Minderheitsregierung zu machen. Wenn man dann aber aufgefordert ist,

00:52:30: einen Haushalt durchzubekommen, könnte das ja die Gelegenheit sein, für Scholz die Vertrauensfrage

00:52:36: zu stellen, das ist eine Möglichkeit, die der Kanzler selbst hat, um zu Neuwahlen zu kommen.

00:52:43: Da wäre ja bei der Verabschiedung des Haushalts natürlich eine Gelegenheit geboten und sollte

00:52:49: er die Vertrauensfrage stellen und dann keine Mehrheit mehr zusammenbekommen, dann kann er den

00:52:54: Bundespräsidenten bitten das Parlament aufzulösen und Neuwahlen anzusetzen, denn eine verlorene

00:52:58: Vertrauensfrage wäre der Beleg dafür, dass eine Bundesregierung nicht mehr handlungsfähig ist und

00:53:03: dann hätte man diese Neuwahlen. So hingeguckt, würde Scholz das machen? Würde Scholz eine

00:53:09: Minderheitsregierung machen? Die Vertrauensfrage, Scholz er ja weder Teufel, das Wahlwasser,

00:53:15: weil er genau weiß, wenn ich die Vertrauensfrage stelle und sie valiere. Wir hatten ja diverse

00:53:19: fingierte Vertrauensfragen, denken wir an den Abgang von Gerhard Schröder, damals interessanterweise

00:53:23: von besagten Ostköder, mit großen Bauchschmerzen dann bewilligt, wo immer die Frage war,

00:53:27: kann man so gewillt ein Parlament auflösen, obwohl man eigentlich weiter die Mehrheit hat? Bei Olaf

00:53:32: Scholz ist die Lage genau anders herum, er hat die Mehrheit in dem Augenblick, wo die FDP nicht

00:53:36: mehr mitmachen will, nicht mehr. Er müsste sehen in Auges, in eine Neuwahl gehen, die er eigentlich

00:53:40: gar nicht will. Insofern wird die Lage eine andere sein. Es gab in der Geschichte der Bundesrepublik

00:53:44: immer wieder Konstellation, in denen eine Partei, meistens übrigens war es, die FDP ausgezogen ist

00:53:49: aus einer Konstellation. Damals als die große Koalition begründet wurde, war es die FDP, die

00:53:55: auch die Adenau-Regierung verließ. Das heißt, es gab Situationen, in denen der eine Teil sich vom

00:54:01: Acker gemacht hat, nur, und das ist das Nurum, bisher hatten wir nie die Situation, dass wir

00:54:04: danach keine Mehrheiten zustande gemacht haben. Und jetzt ist die historisch einzigartige Situation

00:54:08: eben die, und das muss man ja auch wiedersehen, in einer solch historisch global betrachtet,

00:54:13: dramatischen Situation, dass wir es plötzlich mit einer so schwachen Minderheitsregierung aus

00:54:17: Roten und Grün zu tun hätten. Eine völlig, völlig schwierige Situation. Und insofern ist

00:54:22: doch klar, das sind ja übrigens jetzt die Gespräche, die manches Mal schon der Bundespräsident führt.

00:54:26: Er hat jetzt ja gerade Friedrich Merz eingeladen, und da geht es natürlich um die Frage,

00:54:30: die Friedrich Merz übrigens schon im Vorfeld beantwortet hat. Herr Steinmeier könnte Herrn Merz

00:54:34: anraten oder fragen. Herr Merz, wären Sie nicht in der Lage, wenn die FDP vom Acker geht zur Stärkung

00:54:39: einer Koalition mit Grünen und SPD oder sogar nur mit der SPD einzutreten und sagt natürlich

00:54:43: Friedrich Merz sofort mit Verlau per Bundespräsident, wir sind geneigend Neuwahlen abzuhalten,

00:54:48: aber werden doch natürlich nicht einem gescheiterten Kanzler zu neuen Kräften verhelfen. Das ist

00:54:52: natürlich machtstrategisch völlig nachvollziehbar. Also insofern kann ich mir beim besten Willen

00:54:57: nicht vorstellen, dass selbst wenn die FDP tatsächlich wie auch immer das sinkende Boot verlässt,

00:55:02: dass wir dann lange Zeit mit einer rot-grünen Minderheitskoalition über die Bühne kommen.

00:55:09: Das wäre... Also wir haben jetzt rausgefunden Vertrauensfrage. Das hat Olaf Scholz schon

00:55:13: verschiedentlich gesagt, das wird er nicht machen ohnehin, wo soll es hinführen. Zu Neuwahlen,

00:55:18: bei denen er nichts zu gewinnen hat, die SPD gerade bei 16 Prozent, er braucht eigentlich noch die

00:55:23: Zeit dieses eine Jahr in der, wie Sie unterstellen, Friedrich Merz, der Kanzlerkandidat der Union,

00:55:29: vielleicht auch den einen oder anderen Fettenapf erwischt und sich daraus irgendwie wieder eine

00:55:35: Art von Vorteil ableiten ließe. Also er will das nicht machen. Die Neuwahlen kommen nicht in

00:55:40: Frage. Sie würden der SPD nicht helfen. Was kann er denn dann machen? Dann kann er nur weiter

00:55:44: vorstellen oder was kann er? Ja, wenn man ihn überhaupt lässt, muss ich deutlich zu sagen,

00:55:49: wir haben ja herausgearbeitet, dass es sowieso davon abhängig ist, ob die FDP mit dem, was man

00:55:55: ihr bewilligt, am Ende zufrieden sein wird. Wenn das nicht der Fall ist und übrigens vielleicht auch

00:55:59: seine eigene Partei sagt, die Kröten, die uns die FDP schlucken lässt, werden wir nicht schlucken.

00:56:04: Oder die Grünen sagen, diese Kröten schlucken wir nicht. Dann wird es am Ende zu dem kommen, was

00:56:10: vielleicht talentner als tatsächlich die Exitoption im Kopf hat und Herr Kubicki mit Sicherheit

00:56:14: längst, dann wird es zum Knall kommen und dann wird es auf absehbare Zeit tatsächlich zu besagten

00:56:19: Neuwahlen kommen. Aber was ist der Knall? Geht die FDP dann raus? Also dann hätten wir aber den Job des

00:56:26: Verräters. Ja, das ist die Frage. Das ist genau der Punkt. Da habe ich mir auch viele Gedanken

00:56:30: darüber gemacht. Wer wird am Schluss das aussprechen müssen? Das ist ja das spannende

00:56:34: Phänomen. Das ist wirklich die spannende Frage. Kommt man einvernehmlich zum Schluss, das ist alles

00:56:40: gar nicht mehr möglich oder schmeißt der Kanzler eine FDP raus und danach auch sagen zu müssen,

00:56:44: wir können auch nicht weiter. Es kann ja die Option geben und das werden Grüne und das tun

00:56:48: sie jetzt bereits. Das hat übrigens Frau S. genau sofort angedeutet. Die Fragen sind ja im Raum.

00:56:52: Frau Esson hat mit großer Werbe gleich gesagt, natürlich überlegen wir alle Eventualitäten. Wir

00:56:56: denken drüber nach, dass wir auch als Rote und Grüne weitermachen können. Vielleicht ist das auch

00:57:00: eine Option, die sehr ernsthaft durchdacht wird, wenn man nicht bereit ist, das, was die FDP einem

00:57:04: abverlangt zu schlucken. Aber trotzdem ist mir die Vorstellung eben kaum nachvollziehbar, wie man es

00:57:12: schaffen will. In einer Situation, in der die Stimmung gegen die Ampel schon verheerend wäre,

00:57:18: bei einem Scheitern der Ampel nur noch mit Roten und Grün weiter zu machen. Das hielt ich für eine

00:57:24: Autoritätsanmaßung fast, bei der ich mich wundern würde, wenn das diese beiden lange

00:57:29: durchhalten können. Also insofern wird die große Frage sein und das werden wir die nächsten Tage

00:57:33: erleben. Ist dieses Spiel, und es ist ja in dem Fall wirklich ein Nullsummspiel, bei dem die eine

00:57:40: gewinnen muss, was der andere verliert. Also die Grünen, der hat die Konzession an die FDP machen

00:57:45: müssen, damit die FDP irgendwie ihre 18 Seitenprogramm zumindest in Teilen erfüllt. Und die

00:57:51: SPD, wie wir gehört haben, auch ist das ein Spiel, bei dem letztlich alle noch ohne Gesichtsverlust

00:57:56: rauskommen. Und das wird die Antwort der nächsten Tage sein. Anders kann ich es mir nicht vorstellen.

00:58:03: Und die zweite Frage ist eben die, kommt man vielleicht sogar noch über den Haus sein. Das ist

00:58:07: vielleicht das, wie wir rausgearbeitet haben, und auch Linda übrigens sagt, das ist zum

00:58:11: Zweifel fast das kleinste Problem. Die Milliarden sind es nicht. Es geht um ganz grundlegende Fragen.

00:58:16: Sind diese verschiedenen fundamentalen wirtschaftspolitischen Ansätze überhaupt kompatibel? Und wenn man Linda

00:58:21: ernst nimmt, dann muss man einfach sagen, ehrlich gesprochen, sagt Linda selber, es ist so

00:58:27: incompatibel, was Robert Habeck und ich im Schild geführen, dass man sich dann wirklich fragen muss,

00:58:31: wie soll das eigentlich weitergehen? Wie soll man da zusammenkommen? Dennoch, die Grünen können

00:58:37: eigentlich auch kein Interesse an Neuwahlen haben. Das haben wir uns ja auch schon angeguckt. Die

00:58:42: stehen blank da. Der Vorstand ist gerade zurückgetreten. Die Partei will und muss sich Mitte November

00:58:48: erst mal wieder neu aufstellen. Vorgezogene Neuwahlen kämen da, muss man ja sagen. Viel zu früh. Man sagt,

00:58:54: ja, wenn es die Neuwahlen am 9. März gibt, dann hat man bis dahin vielleicht noch die Zeit

00:59:00: sich vorzubereiten. Eigentlich wollen die Grünen aber erst Ende März ihr neues Bundestagswahlprogramm

00:59:09: beschließen. Allein organisatorisch, also wären Wahlkampf für die Grünen in der jetzigen

00:59:16: Situation und in den nächsten Monaten wirklich, wirklich schwierig. Und das mag auch ein Grund

00:59:21: sein, weshalb Robert Habeck den Zeitpunkt für eine vorzeitige Trennung gerade als echt falsch

00:59:27: bezeichnet hat. Dies ist die schlechteste Zeit, dass die Regierung scheitert. Wirklich die schlechteste

00:59:34: Zeit mit Blick auf das, was in der Ukraine passiert, mit Blick auf die wirtschaftliche Lage in Deutschland,

00:59:39: mit Blick auf die amerikanische Wahl. Und ich verstehe alle Bürgerinnen und Bürger, die mit

00:59:44: Kopfschütteln auf das Regierungstreiben schauen. Heißt das dann, die Grünen machen letztlich

00:59:52: alles mit? Denn mir viel gestern auf, als der Bundeswirtschaftsminister dieses Statement

00:59:58: abgegeben hat bei sich im Ministerium, er war außergewöhnlich nervös. So habe ich ihn ganz

01:00:04: selten wahrgenommen. Ich habe das auch so wahrgenommen. Wir haben ja quasi implizit schon einen

01:00:09: Zusatz hinzugefügt. Es ist eben tatsächlich für die Grünen auch die denkbar schlechteste Lage. Ich

01:00:14: will Robert Habeck gar nicht unterstellen, dass er nicht wirklich die anderen Kategorien, tatsächlich

01:00:18: glaube ich, auch wirklich die weltistorische Lage als die erste Fragestellung im Raum sieht. Aber es ist

01:00:23: ironischerweise eben tatsächlich für die Grünen ein einziges Desaster. Wir müssen uns vorstellen,

01:00:28: die Grüne Partei hat gerade einen erheblichen Teil, ich sage es mal, der utopisch überschiezenden

01:00:34: Grün-Jugend verloren. Es gab trotzdem einen Grünen-Partei-Kongress, bei dem sich viele,

01:00:39: die Grüne Partei immer noch als viel zu wenig links begleifend artikuliert haben. Wo also letztlich

01:00:45: auch der neue Grüne Jugendvorstand von den Grünen eher ein linkes und ein grüneres Agieren erwartet.

01:00:51: Und nun muss Robert Habeck sich eine Situation stellen, da ihm von der FDP genau das Gegenteil

01:00:57: abflaggt wird. Er muss also quasi in der Situation Konzession an einen wütchersibaralen

01:01:01: Flügel machen, während seine Grüne Jugend und erhebliche andere Teile der Partei längst

01:01:06: das Gegenteil erwarten. Und selbst wenn es eben jetzt zum Knall käme, das was er ja hier als das

01:01:10: verteilt für die Welt, aber eben ich sage zu auch für die Grüne Partei wird man sagen müssen

01:01:14: auswählen, dann wäre er mit einer gespeitenen Partei unterwegs. Und er muss sich jetzt auch da

01:01:18: ganz genau fragen, habe ich überhaupt reelle Chancen in den Verhandlungen mit Lindner mit

01:01:24: Scholz überhaupt etwas Vertretbares rauszuholen oder muss ich irgendwann den Schalter umlegen

01:01:29: und den Versuch machen, wieder sehr deutlich, genau wie Lindner es mit seinem Programm gemacht

01:01:32: hat, knallhart und sehr deutlich die Grünen, Inhalte nach vorne zu stellen. Denn das wird

01:01:36: ja von weiten Teilen seiner Partei verlangt. Und man könnte als Wirtes hinfügen, genauso wird es

01:01:40: ironischerweise von der SPD verlangt, dass der Kanzler, dass diese Partei endlich sozialdemokratisch

01:01:44: das Profil zeigt, was sie in dieser Koalition verfässert hat, so die Kritik. Das heißt, es kommen

01:01:51: jetzt drei Parteien zusammen, die in maximaler Form zur Eigenprovidierung veranlasst sind, aber die

01:01:56: genau das Gegenteilige in Koalitionsverhandlungen leisten müssen. Und das ist eigentlich die

01:02:00: Quadratur des Kreises, bei der man sich eigentlich wirklich fragen kann, wie soll das

01:02:05: bewerkstelligt werden. Und dann noch die super Aufgabe, dass diese drei Herren und übrigens der

01:02:10: ganze, da hat Lindner ja völlig recht, der ganze Hinteranhang dann geschlossen über das nächste

01:02:15: Jahr. Ohne die Geschlossenheit ist der Beste befunden nichts. Wenn das alles wieder aufgekündigt

01:02:21: wird und leider, da bin ich merklich, wie definitistisch man geworden ist, man kann eigentlich

01:02:24: gar nicht mehr die Vorstellung, dass diese Ampel geschlossen regieren könnte. Dann können die

01:02:28: heute so viel beschließen, wie sie wollen, sie werden es dann auf dem nächsten Gipfeln

01:02:32: beziehungsweise im Laufe des nächsten Jahres wieder umstoßen. Also insofern ist das ein

01:02:38: Unterfangen, was eigentlich wenn man böse ist, in erheblichem Maße zum Scheitern. Ja, man muss

01:02:42: ja auch sagen und das wäre meine letzte Perspektive, auf die schauen will, nicht die, die ich am

01:02:49: wenigsten wichtig finde, sondern auf die ich nochmal gucken will. Am Schluss unserer Folge,

01:02:54: 54 Prozent der Deutschen sind laut, aktuell im Deutschland-Trennen der ARD von Ende Oktober

01:03:01: dafür vorgezogene Neuwahlen zu machen. Ohnehin wissen wir seit längerer Zeit, wie wenig

01:03:10: gut gelitten die Ampel ist. Seit April 2022 geht die Covid-Sachen zu Friedenheit immer nur in

01:03:16: eine Richtung und zwar bergab. Jetzt ist sie auf einem neuen Tiefpunkt angekommen, nur noch 14 Prozent

01:03:22: der Deutschen bewerten die Arbeit der Ampelkoalition als positiv. 85 Prozent sind weniger oder gar nicht

01:03:29: zufrieden. Daraus würde ich gerne die konstruktive Frage machen, steckt in der Neuwahl eine Chance,

01:03:36: Vertrauen in die Politik zurück zu gewinnen? Ich befürchte und das ist eigentlich schon ein

01:03:41: dramatischer Befund, dass wir dem zustimmen müssen, weil es ja gleichzeitig beinhaltet,

01:03:47: dass ein Mandat, das ist ja unser demokratisches Grundverständnis, was über vier Jahre erteilt

01:03:52: wird, letztlich wenn es in Gänze durchgeführt zu einem ungekommen Politikverduss führt. Und das ist

01:03:58: meine Befürchtung seit geraumer Zeit. Wir erleben ein Wachstum des rechtsradikalen Randes. Die AfD

01:04:03: hat sich in der Zeit der Ampelkoalition verdoppelt in ihren Werten. Und das ist ein Teil, ist das

01:04:08: auch diesem desaströsen agierende Ampel geschuldet. Nicht jeder der AfD-Wählerinnen und Wähler ist

01:04:14: plötzlich rechtsradikal geworden. Es gibt eine enorme Abwehr. Wagenfächt fährt zum Teil auf

01:04:18: dem gleichen Ticket. Das heißt, diese Tatsache, dass diese Ampel es nicht geschafft hat, es in sie

01:04:26: gegebenen Vertrauen zu bewähren, ist ein enormer Rückschlag vor allem vor dem Hintergrund,

01:04:31: dass ja die Lage nicht völlig anders wird. Auch wenn man noch, ich mittlerweile muss man ja sogar

01:04:36: fast sagen, hoffen, das ist ja auch so aberwitzig. Man muss mittlerweile schon fast hoffen, dass die

01:04:40: nächste Koalition noch einmal eine große Koalition, die übrigens längst schon keine große Mails

01:04:43: ist, nicht? Was wir mittlerweile als CDU/CSU-SPD Koalition begreifen, ist ja ein Winss, die ist

01:04:48: die letzte, ich sage mal die letzte kleine Koalition. Weil es ist, die können froh sein, wenn sie die Mehrheit

01:04:53: gerade noch erreichen. Könnten sie schaffen, wenn die SPD ihre 15/16 hält und die CDU bei 32

01:04:57: lang, dann reicht es gerade noch. Das würde mittlerweile, glaube ich, in weiten Teilen der

01:05:01: Bevölkerung als eine Form der Befreiung wahrgenommen, obwohl vor vier Jahren die große

01:05:04: Koalition auf niedrigstwerten statt. Aber wir müssen uns bewusst machen, erstens reicht das nicht,

01:05:09: werden solche Konstellationen, wie wir es mit der Ampel erlebt haben, zum normalen Zustand. Wir

01:05:14: erleben es ja auch gerade im Osten, wo wir noch viel dramatisch und schwierigere Koalitionsbildungsbesuche

01:05:18: haben. Oder wir kommen in eine Zeit, die letztlich auch mit der großen Koalition es vielleicht

01:05:23: nicht schafft. Aber trotzdem bin ich der Meinung, so wie es gelaufen ist, kann es nicht weitergehen.

01:05:29: Und wenn es nicht den großen Turnaround gibt, an dem wir nun heute wieder große Zweifel erarbeiten

01:05:34: mussten, wenn es den nicht gibt, dann wäre es tatsächlich in meinem Verständnis besser,

01:05:38: tatsächlich einen Ende mit Schrecken zu machen. Und damit der Demokratie etwas Gutes zu tun.

01:05:43: Albrecht von Lucke war bei uns. Vielen Dank dafür. Redaktionsschluss für diese Folge war

01:05:49: Dienstagnachmittag, der 5. November gegen 15 Uhr. In der Redaktion haben mitgemacht Jana Merkel,

01:05:55: Melissa Görleyen und Gina Enzlin, Executive Producer, dann ist Marie Schiller, Producer sind

01:06:02: Lukas Hambach und Patrick Zahn, Sounddesign Hannes Husten, die Vermarktung macht für uns die

01:06:07: mit Vergnügen GmbH und das Ganze ist eine Produktion der BIMedia GmbH. Und wenn ihr mögt, was wir machen,

01:06:13: dann abonniert uns gerne, empfehlt uns weiter, macht was immer ihr mögt. Wir freuen uns darüber.

01:06:20: Danke und Tschüss.

01:06:21: [Musik]

01:06:35: [Beifall]