Wer vertraut noch der SPD? Mit Matthias Miersch
Shownotes
Die Ampelregierung ist gescheitert - und damit auch Olaf Scholz als Bundeskanzler. Nun soll er trotzdem die SPD als Spitzenkandidat in den Bundestagswahlkampf führen - mit laut Umfragen historisch schlechten Beliebtheitswerten für sich und (Stand 14.11.2024) rund 16% Zustimmung für seine Partei. Eine Mammutaufgabe, auch für den Wahlkampfmanager der Sozialdemokraten.
Anne Will spricht in dieser Folge mit Matthias Miersch, der zum Zeitpunkt des Interviews erst 5 Wochen als SPD-Generalsekretär im Amt ist. Es geht um die Herausforderung, die angeschlagene Partei für Wähler wieder attraktiv zu machen. Es geht um die nicht enden wollenden Diskussionen, ob Verteidigungsminister Boris Pistorius nicht der bessere Kandidat wäre. Und es geht um die Positionierung in der Friedenspolitik im Zeichen der neuen Konkurrenz durch das BSW.
Zudem diskutieren Anne Will und Matthias Miersch über die Russlandpolitik der SPD. Hat die Partei wirklich eine Schlussstrich unter die Ära Schröder und die Idee vom Wandel durch Handel gezogen? Oder hat der Generalsekretär selbst mit seiner Aussage, der Altkanzler sei “Teil der Partei", die Diskussion wieder unnötig befeuert?
Der Redaktionsschluss für diese Folge war Donnerstag, 14. November 2024, um 13:30 Uhr.
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Redaktionsnetzwerk Deutschland: Die Chronik des Scheiterns der Ampelkoalition, 7.11.2024
Der Spiegel: Sozialdemokraten in mehreren Ländern wünschen sich Pistorius als Kanzlerkandidaten, 13.11.2024
Der Spiegel: Heute Gegner. Morgen Partner?, 13.11.2024
BILD: Brisante Kanzler-Umfrage: Einer hängt Scholz UND Merz locker ab!, 14.11.2024
Marko Martin: Rede zu 35 Jahre Friedliche Revolution im Schloss Bellevue, 7.11.2024
Vorschlag eines Sondierungspapiers von SPD und BSW Brandenburg, 1.11.2024
Der Spiegel: Die Blockade von Scholz und Merz, 11.11.2024
Bundestag: Regierungserklärung - Bundeskanzler Scholz wirbt für wichtige Gesetze in letzter Minute, 13.11.2024
Friedrich-Ebert-Stiftung: Analyse der Europawahl 2024 in Deutschland, Juni 2024
IMPRESSUM
Redaktion: Sven Knobloch, Florian Barnikel
Executive Producerin: Marie Schiller
Producer: Lukas Hambach und Patrick Zahn
Sounddesign: Hannes Husten
Vermarktung: Mit Vergnügen GmbH
Eine Produktion der Will Media GmbH
Transkript anzeigen
00:00:00: Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was Sie im Moment beruflich gerne machen wollten.
00:00:05: Sie könnten Montag gleich damit anfangen. Was wäre das?
00:00:08: Ich fühle mich als Generalsekretär richtig wohl.
00:00:11: Richtig wohl?
00:00:12: Ja, weil es ist eine Berufung.
00:00:14: Politik mit Anne Will.
00:00:22: * Musik *
00:00:25: Da sind wir schon wieder.
00:00:36: Hallo und Tag zusammen.
00:00:38: Fühlt euch herzlich willkommen zur nächsten Folge unseres Politik-Podcasts.
00:00:42: Ich bin diesmal im Willy Brandt aus der SPD.
00:00:44: Ich bin mit deren Generalsekretär, Matthias Mirsch, zum Interview verabredet.
00:00:49: Hallo, Herr Mirsch. - Hallo, Frau Will.
00:00:51: Ich bin froh, dass Sie da sind,
00:00:53: dass Sie sich die Zeit nehmen, dass wir bei Ihnen sein dürfen.
00:00:56: Denn zu tun haben Sie im Moment genug.
00:00:58: Das stimmt allerdings mehr als genug.
00:01:01: Aber es sind spannende Zeiten.
00:01:03: Für einen Generalsekretär sind auch Zeiten, wo gestaltet werden kann.
00:01:07: Ich habe die Hälfte meines Lebens Politik gemacht.
00:01:12: Jetzt bin ich in einer Funktion, wo ich richtig was gestalten kann.
00:01:16: Gerade den Wahlkampf organisieren, die Schwerpunkte mit Olaf Scholz,
00:01:21: mit Lars Klingweil, mit Saskia Esklinge abstimmen.
00:01:24: Das macht schon augenblicklich Spaß, aber ist tierisch anstrengend.
00:01:27: Sie haben gesagt, es ist eine Berufung.
00:01:30: Als ich Sie fragte, ob Sie lieber einen anderen Job
00:01:32: oder einen anderen Beruf hätten, den Sie Montag anfangen könnten,
00:01:36: ist für wahr eine schwere Aufgabe.
00:01:38: Sie müssen den Wahlkampf der SPD jetzt managen.
00:01:41: Das ist Ihre vornehme und hauptsächliche Aufgabe.
00:01:44: Und die Zeit läuft.
00:01:45: Wir zeichnen am Donnerstag, dem 14. November, auf.
00:01:48: Wie viele Wahl im Februar bleiben noch gut 100 Tage?
00:01:52: Wie stressig ist es?
00:01:53: Das ist absolut stressig jetzt.
00:01:55: Das sind 80 Stundenwochen mindestens.
00:01:58: Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WL Brandhauses.
00:02:02: Aber man sieht ja, es ist auf Zeit.
00:02:04: Deswegen kann man auch hochmotiviert daran gehen.
00:02:07: Weil es geht aus meiner Sicht um ganz viel.
00:02:10: Und ich bin seit 1991 Mitglied der SPD.
00:02:13: Ich bin total überzeugt von diesen Grundwerten.
00:02:16: Dass ich jetzt an oberster Stelle
00:02:18: mehr oder weniger diesen Wahlkampf zu verantworten habe,
00:02:21: das ist eine große Ehre für mich.
00:02:24: Gerade vielleicht auch als jemand.
00:02:26: Bei mir liegt Wenigsen in meinem Wahlkreis.
00:02:28: Wenigsen ist der Ort, wo die SPD nach dem Zweiten Weltkrieg
00:02:32: wieder gegründet worden ist.
00:02:34: Insofern spüre ich eine Riesenverantwortung,
00:02:36: dass diese Partei wirklich erfolgreich abschließen kann.
00:02:39: Erschweren kommt hinzu.
00:02:41: Sie sind es seit fünf Wochen im Amt,
00:02:43: nachdem Kevin Kühnert sehr plötzlich zurückgetreten war,
00:02:46: haben ihn dazu gebracht.
00:02:48: Sie haben wahrscheinlich gerade mal ihr Büro eingerichtet,
00:02:51: sich mit den Abläufen so halbwegs vertraut gemacht.
00:02:54: Und Bums kommen Neuwahlen.
00:02:55: Das haben sich wahrscheinlich so nicht gepünscht, oder?
00:02:58: Als dann die Neuwahlen kamen bzw. die Sache klar war,
00:03:01: da hatte ich die Abläufe schon etwas drin.
00:03:04: Vier Wochen hatte ich da knapp Zeit.
00:03:06: Das Büro ist bis heute nicht eingerichtet.
00:03:08: Das war ja schon am Anfang ein Riesenpunkt,
00:03:11: weil ich alles irgendwie in der Planung hatte,
00:03:14: aber niemals Generalsekretär zu werden.
00:03:16: Kevin hat diesen Job ja hervorragend gemacht.
00:03:19: Sein plötzliches Aussteigen, das war nicht vorhersehbar.
00:03:23: Und deswegen hatte ich auch da,
00:03:25: als Sasuke Eskin und Lars Kling bei mich angerufen hatten,
00:03:28: ich glaube, in zwei Stunden haben wir gesagt, das muss ich bedenken.
00:03:32: Und dann war es für mich irgendwie so was,
00:03:34: tatsächlich wie Schicksal und Berufung.
00:03:37: Und seitdem ist aber auch irgendwie bei mir so ein innerer Impuls,
00:03:41: dass ich sage, das ist jetzt deine Aufgabe.
00:03:44: Und da darfst du nicht zögern.
00:03:47: Und als dann die Neuwahlen kamen, war das natürlich noch mal eine Überraschung,
00:03:50: weil, dass ich Wahlkampfmanager bin, das war mir klar,
00:03:54: aber dass das jetzt alles so kurz zu planen ist,
00:03:58: ist natürlich ein Hammer, sag ich mal.
00:04:00: Aber es ist etwas, wo ich im Inneren spüre,
00:04:03: anders als teilweise die Jahre davor als stellvertretender Fraktionsvorsitzender,
00:04:07: wo man teilweise dachte, jetzt wieder so eine nächte,
00:04:09: lange Verhandlung mit Grünen und FDP über, was weiß ich,
00:04:13: jetzt bin ich irgendwie nur auf Kampfmodus intern
00:04:17: und habe auch eine hohe Motivation.
00:04:19: Also auch die Müdigkeit irgendwie kommt nicht.
00:04:21: Und Sie denken, dass Sie das schaffen können?
00:04:23: Ja, ganz klar. Da bin ich fest von überzeugt.
00:04:25: Ich bin ja seit 1991, wie gesagt, mitgeht der Sozialdemokratie.
00:04:29: Ich brenne für diese Partei und ich will jetzt einfach alles tun,
00:04:32: dass das wirklich gut wird.
00:04:34: Wer unseren Podcast kennt und das sind erfreulich viele
00:04:37: und es werden erfreulicherweise auch immer noch mehr,
00:04:40: finden wir super, empfehlt uns bitte weiter, das ist alles klasse so.
00:04:44: Wer unseren Podcast kennt, der weiß,
00:04:46: dass wir uns immer eine Titelfrage überlegen
00:04:49: und aus dieser Titelfrage dann alles weitere ableiten.
00:04:52: Und die Titelfrage diesmal ist, weil ja auch Olaf Scholz
00:04:56: die Vertrauensfrage stellen wird, wer vertraut noch der SPD.
00:05:00: Und an der Stelle können wir eigentlich auch schon aufhören
00:05:03: und können uns die Antwort selber geben und sagen, kaum jemand.
00:05:06: Ja, die 16%, die wir augenblicklich in Umfragen haben,
00:05:09: sind jedenfalls überhaupt nicht zufriedenstellend.
00:05:12: Deswegen kommt es, glaube ich, jetzt auch auf einen sehr prägnanten Wahlkampf an.
00:05:16: Ich sage, wenn ich mit Bürgern und Bürgern in meinem Wahlkreis ja rede,
00:05:19: die auch sagen, warum war so viel Streit in der Ampel,
00:05:23: dass ich dann zum Beispiel auch sage,
00:05:25: ja, vielleicht war bei der großen Koalition nicht so viel Streit,
00:05:28: aber was wir geschafft haben,
00:05:30: leider wird darüber nicht geredet in der Ampel,
00:05:33: kann sich sehen lassen.
00:05:34: Also dieser russische Angriffskrieg beispielsweise
00:05:36: und wirklich die Sicherung der Versorgungssicherheit
00:05:39: alleine im Energiesektor, die Energiepreisbremse,
00:05:42: das Fachkräfteeinwanderungsgesetz.
00:05:44: Das wäre niemals mit CDU/CSU gegangen.
00:05:46: Und wenn man dann ins Gespräch kommt,
00:05:49: dann glaube ich jedenfalls, dass Menschen sagen, okay.
00:05:52: Und dieses zweite Mal nachdenken,
00:05:53: das hoffe ich, dass wir uns das im Wahlkampf geredet haben.
00:05:55: Aber ehrlich gesagt, das machen Sie ja jetzt schon eine ganze Weile.
00:05:58: In so und so vielen niederschmetternden Wahlergebnissen,
00:06:01: bei zurückliegenden Landtagswahlen, aber auch bei der Europawahl,
00:06:04: hat die SPD-Spitze gesagt, wir müssen ganz anders darüber sprechen,
00:06:07: was wir auch an Erfolgen erreichen.
00:06:10: Ich frage mich, es müsste doch jetzt, jetzt, jetzt,
00:06:12: was ganz Neues passieren, damit Menschen sagen, okay,
00:06:17: ich gebe dieser SPD mit diesem Kanzlerkandidaten
00:06:22: nochmal eine Chance. Was wäre denn das Neue?
00:06:24: Ich glaube nicht, dass es jetzt was ganz Neues geben muss,
00:06:27: weil das wäre ja auch nicht authentisch.
00:06:29: Wir konnten nicht alle Dinge durchsetzen in dieser Ampelkoalition.
00:06:32: Dann heißt es aber, Sie machen so weiter wie bisher
00:06:34: und haben wieder ein niederschmetterndes Wahlergebnissen.
00:06:37: Nein, das glaube ich nicht, denn wir haben ja zum Beispiel bei der Wahl 21 gesehen,
00:06:40: oder auch bei der Wahl 2005, dass die Umfragen vor dieser Wahl
00:06:44: auseinandersetzung weit auseinander lagen.
00:06:47: Und dann hat die SPD mit den jeweiligen Kandidaten richtig aufgeholt.
00:06:51: Den Beispiel ist die Europawahl.
00:06:53: Die Europawahl, da werden wir, denke ich, da haben wir Fehler gemacht.
00:06:56: Ich glaube, die thematische Ausrichtung war nicht so,
00:06:59: wie sie eigentlich hätte sein müssen.
00:07:01: Wir werden jetzt eine Zuspitzung erleben hier in der Bundestagswahl.
00:07:04: Da bin ich mir sehr, sehr sicher, schon personell.
00:07:07: Wir haben Olaf Scholz als denjenigen, der wirklich sehr behutsam,
00:07:11: zum Beispiel mit der Frage, wie gehen wir mit den großen Themen,
00:07:15: um zum Beispiel auch die Waffenlieferung.
00:07:18: Wir wollen nicht Kriegspartei werden.
00:07:20: Auf der anderen Seite Friedrich Merz, der gerade wieder erklärt hat,
00:07:23: er könnte sich Taurus etc. vorstellen, fordert es sogar.
00:07:27: Wir haben inhaltliche Auseinandersetzungen.
00:07:30: Herr Merz, der sagt, also dieser 1% die viel verdienen in Deutschland,
00:07:34: das seien die eigentlichen Leistungsträger.
00:07:37: Wir sagen, nein, das sind sie nicht.
00:07:39: Sie kriegen gerne den Respekt.
00:07:41: Aber wir sind eigentlich für die 95% da, die jeden Tag hart arbeiten
00:07:45: und die mindestens genauso viel Leistung bringen wie ein Investmentbrinker.
00:07:49: Aber auch das hört man im Moment nicht,
00:07:52: wenn man Menschen fragt, was sie mit der SPD verbinden,
00:07:55: worauf sie da noch mal vertrauen wollten.
00:07:58: Ich habe jetzt rausgehört, personell wollen sie nichts verändern,
00:08:03: programmatisch, da will ich gleich zu kommen,
00:08:05: auch nicht wesentlich was verändern zu dem,
00:08:08: womit sie bei der Europawahl angetreten sind.
00:08:10: Das war da auch die Friedenspolitik.
00:08:12: Erst mal personell hingeguckt.
00:08:14: Denken Sie wirklich nach allem, was war,
00:08:16: dass die SPD mit Olaf Scholz die Bundestagswahl gewinnen kann?
00:08:21: Ja, weil er durch seine Leistungsbilanz,
00:08:24: gerade wie er aufgetreten ist, dass er im Keinheißsporn ist.
00:08:28: Dass er versucht hat, auch die unterschiedlichen Pole,
00:08:31: dass ja durchaus eine Stärke zwischen Grünen und FDP
00:08:34: auch in wirkungsvolle Beschlüsse tatsächlich zu bringen.
00:08:37: Er ist nicht aufgetreten wie ein Heißsporn.
00:08:40: Ganz viele Menschen haben im Ohr die 14 Minuten,
00:08:43: die er vom Teleprompter abgelesen hat, am Abend des Ampelbruchs.
00:08:47: Und das war Heißsporn.
00:08:49: Aber das zeigt auch gerade, finde ich, eine Person,
00:08:52: die durchaus sagt, ich habe drei Jahre lang hier jetzt Politik formuliert.
00:08:56: Ich habe die unterschiedlichsten Interessen
00:08:59: zwischen FDP und Grünen an ein Tisch gebracht.
00:09:01: Und wir haben Beschlüsse gefasst.
00:09:03: Zum Beispiel habe ich ihm schon gesagt,
00:09:05: die Energiepreisbremse sind schwierige Zeiten.
00:09:07: Wir haben die erneuerbaren Energien so ausgebaut,
00:09:10: wie in den ganzen großen Koalitionen vorher nicht.
00:09:12: Das habe ich alles hingekriegt.
00:09:14: Und ich habe auch Kompromisse geschlossen.
00:09:16: Aber jetzt bin ich an einem sehr entscheidenden Punkt.
00:09:19: Und ich habe jetzt wieder tagelang mit Christian Lindt verhandelt
00:09:22: und merke, wir kommen nicht weiter.
00:09:24: Im Gegenteil, er sticht bestimmte Dinge durch.
00:09:28: Er macht einen parallelen Gipfel.
00:09:29: Er macht einen FDP-Wahlprogramm, was er irgendwie als Antrag mir vorlegt.
00:09:33: Und irgendwann reicht es mir dann auch mit meinem hanseatischen Gefühl.
00:09:37: Und jeder Mensch bis Mensch, auch Olaf Scholz.
00:09:40: Und deswegen glaube ich,
00:09:41: das sind die Reaktionen, die ich durchaus bekomme,
00:09:45: das war auch angemessen.
00:09:47: Und das musste jetzt mal raus.
00:09:49: Sehen Sie ihn nicht als gescheitert an?
00:09:51: Nein, überhaupt nicht.
00:09:53: Aber immerhin ist es ihm nicht gelungen,
00:09:54: seine eigene Regierung über die vollen vier Jahre zusammenzuhalten.
00:09:59: Deshalb darf man fragen,
00:10:01: warum soll man so jemandem ein ganzes Land anvertrauen?
00:10:04: Weil er gerade Prinzipien hat.
00:10:06: Und wir sind jetzt an einer sehr entscheidenden Phase.
00:10:09: Ich glaube auch, dass die Ampel in schwieriges Fahrwasser erst richtig gekommen ist,
00:10:13: als wir die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts
00:10:15: zum Thema Schuldenbremse bekommen haben, zum Thema Haushalt.
00:10:18: Im November 2023.
00:10:20: Das regt eine Weile zurück.
00:10:22: Seitdem hat er auch ganz, ganz viel versucht.
00:10:24: Wir haben dann ja auch den Haushalt tatsächlich noch hinbekommen.
00:10:27: Mit großen, großen Schwierigkeiten.
00:10:29: Aber jetzt war die Frage,
00:10:31: werden die Mittel, die wir für die Ukraine aufwenden,
00:10:34: werden die dazu führen,
00:10:36: dass wir in Deutschland bestimmte Spaltungstendenzen haben?
00:10:39: Und die Verfassung sieht eine Erklärung der Notlage vor.
00:10:42: Das soll über selbst heißen,
00:10:44: dass man ausspielt Geld für die Ukraine
00:10:47: gegen Geld für Sozialpolitik.
00:10:50: Das hat der Bundeskanzler gestern in seiner Regierungserklärung auch behauptet,
00:10:55: dass es darum gegangen sei.
00:10:57: Wir haben einen Haushaltsdefizit gehabt von rund 12 Milliarden.
00:11:01: Und diese Dinge, die zu schließen,
00:11:04: hätte bedeutet, dass wir tatsächlich,
00:11:05: und so hat es Christian Lindner beispielsweise vorgeschlagen,
00:11:08: dass wir den Kommunen Geld nehmen,
00:11:10: die dringend auf dieses Geld angewiesen sind in Milliardenbeträgen,
00:11:14: das beispielsweise auch Rentner gegebenenfalls,
00:11:17: dort nicht so abgesichert gewesen wären.
00:11:21: Und dass wir in die Infrastruktur vorallem nicht investieren können.
00:11:24: Wir haben ja gerade erlebt,
00:11:26: er hat den Wirtschaftskipfel ja gemacht.
00:11:27: Wir brauchen zum Beispiel die Stabilisierung der Energiepreise für die Industrie.
00:11:33: Auch da brauchen wir Geld.
00:11:34: So, und da gibt es die, oder gab es und gibt immer noch die Lösung,
00:11:38: dass man sagt, ja, diese Mittel der Ukraine,
00:11:40: das ist eine sogenannte Notlagensituation,
00:11:43: die die Verfassung nicht vorsieht im regulären Bereich.
00:11:47: Aber hier ist es eine Ausnahmesituation.
00:11:48: Und deswegen ist gemäß der Verfassung die Möglichkeit,
00:11:51: diese Gelder, die zwischen 12 und 15 Milliarden,
00:11:54: jedem, wie man das rechnet, liegen,
00:11:57: die nehmen wir vom Haushalt aus und sparen deswegen nicht in diesen sensiblen Bereichen.
00:12:03: Wir wollen nicht einen Entweder oder,
00:12:04: sondern wir wollen die Stabilität in Deutschland gewährleisten,
00:12:07: den Zusammenhalt, aber auch die Unterstützung der Ukraine.
00:12:10: Und dazu war Christian Lindner nicht bereit,
00:12:12: macht dann noch ein Vorschlag, was ja strotzt von FDP pur.
00:12:16: Also beispielsweise Abschaffung des Solidaritätszuschlags,
00:12:18: auch wieder Milliarden Löcher, die dann entstanden wären.
00:12:22: Und insofern irgendwann muss man dann erkennen, es geht nicht weiter.
00:12:27: Und da hat er die Interessen des Landes vor den Parteien
00:12:30: oder seinen persönlichen Interessen gestellt und stellt sich jetzt einer Neuwahl.
00:12:34: Und das kann meines Erachtens auch eine große Stärke sein,
00:12:39: die man durchaus ihm zubiligt, gerade wo man ihm immer vorgeworfen hat,
00:12:43: du bist eigentlich nicht genug sichtbar,
00:12:46: du moderierst nur.
00:12:47: Und insofern, glaube ich, ist es auch eine Form von Handlungsfähigkeit und Stärke.
00:12:52: Finden Sie wirklich, dass Olaf Scholz ein begabter Kommunikator ist?
00:12:56: Also er ist Hans-Seat und Niedersachse.
00:12:59: Also ich bin ja Niedersachse,
00:13:00: wir wissen, dass wir irgendwie nicht die Büttenredner sind.
00:13:04: Aber die Frage ist, brauche ich da jemanden, der jeden Tag Show macht?
00:13:07: Ich wünsche mir jemanden, auf den Verlass ist.
00:13:10: Und wie gesagt, wir haben, glaube ich,
00:13:11: jetzt äußere Bedingungen für eine Bundesregierung gehabt,
00:13:14: gerade mit dem russischen Angriffskrieg, mit den Post-Corona-Zeiten.
00:13:19: Das war, ich kann mich nicht daran erinnern,
00:13:22: wann es schon mal so eine Situation gab
00:13:23: und dass wir dort jemanden haben, der sehr besonnen ist
00:13:26: und der sehr überlegt ist,
00:13:27: das finde ich als ein Pluspunkt, wenn gleich ich ihn recht gebe.
00:13:31: Ich hätte mir an der einen oder anderen Stelle auch in der Vergangenheit gewünscht,
00:13:34: dass deutlicher noch kommuniziert wird,
00:13:36: dass deutlicher erklärt wird,
00:13:38: dass auch empathischer vielleicht auf die Sorgen eingegangen wird.
00:13:43: Das hat er in einigen Regierungserklärungen, finde ich, hervorragend hinbekommen.
00:13:47: Aber auch hier, glaube ich,
00:13:49: kann er durchaus noch auf was drauflegen.
00:13:53: Ich habe Sie ja gefragt, oder will das als Titelfrage des Interviews verstanden wissen,
00:13:57: wer vertraut eigentlich noch der SPD?
00:14:00: Und wir kamen beide drauf kaum jemanden.
00:14:02: 16 Prozent sagen das im Moment auf Basis der Umfragen,
00:14:06: dass sie für die SPD stimmen wollten,
00:14:07: wenn die dann am Sonntag und dieser Sonntag rückt,
00:14:10: ja näher zur Wahl antreten würde.
00:14:12: Wie kommt man da wieder raus?
00:14:14: Ich hatte gesagt, eigentlich müsste jetzt,
00:14:16: nach dem Empfinden vieler Menschen, glaube ich, nach,
00:14:19: was richtig, richtig Neues passieren, wenn sie,
00:14:22: aber nun sagen sie halten fest an diesem Bundeskanzler
00:14:25: und er ändert sich grundsätzlich nicht,
00:14:27: dann verstehst du nicht genau, wo das Angebot ist.
00:14:30: Denn ich habe sie gestern, ich habe Fernsehen geguckt,
00:14:32: ich habe sie beobachtet, sie saßen im Plenum,
00:14:34: manchmal sah man sie,
00:14:36: ich habe versucht, weil ich ja wusste,
00:14:37: ich treff sie heute rein zu Geheimnissen,
00:14:39: was sie wohl denken und dachte dann,
00:14:42: er wird denken, okay, da muss doch jetzt was passieren.
00:14:44: Rolf Mütze nicht, das Gegenbeispiel,
00:14:47: der Vorsitzende der SPD-Fraktion ist hingegangen
00:14:50: und hat eine Rede gehalten, in der man so was gehört hat,
00:14:53: wie Selbstzweifel, wie Versöhnungsangebote,
00:14:57: wie Demote auch gegenüber auf Zeitverliehenden Ämtern
00:15:02: und Aufgaben.
00:15:03: Das alles hat aber der Bundeskanzler nicht gemacht,
00:15:06: wobei ich mich frage, ist das dann nicht der Rolle gemäß,
00:15:09: eigentlich eher das gewesen,
00:15:11: was der Bundeskanzler hätte machen müssen
00:15:13: und nicht zwingend der Fraktionsvorsitzende?
00:15:15: Nein, ich glaube, dass Rolf Mütze nicht darauf hingewiesen hat,
00:15:19: dass er durchaus ja auch in den letzten Jahren
00:15:22: auch totale Probleme hatte,
00:15:25: Dinge zwischen diesen Fraktionen zusammenzuhalten.
00:15:29: Olaf Scholz hat in der einen Sequenz auch gesagt,
00:15:32: dass er die drei Jahre nicht verdammen will,
00:15:35: also Anerkennung auch der Arbeit.
00:15:38: Aber er sagt nicht, ich habe Fehler gemacht,
00:15:40: ich nehme die Verantwortung für.
00:15:42: Das hätte mich als Bürgerin beeindruckt.
00:15:45: Ich hätte sagen, okay, okay, okay, da lässt jemand erkennen,
00:15:48: ich habe verstanden, ich stehe zu der Verantwortung,
00:15:51: die ein Bundeskanzler als Letzt verantwortlicher
00:15:55: auch für einen Scheitern eine Regierung hat.
00:15:57: Aber so hat er es erklärt.
00:15:58: Er hat allerdings auch sein...
00:15:59: Nein, er hat gesagt, es war richtig und wichtig.
00:16:01: Punkt.
00:16:02: Er hat gesagt, dass er diese Regierung beenden musste,
00:16:04: so in dieser Form und er hat es begründet.
00:16:06: Und ich glaube, diese Begründung ist für mich,
00:16:08: jedenfalls auch stichhaltig, dass Leute sehen,
00:16:11: hier ist jemand, der hat seine Prinzipien.
00:16:13: Aber die SPD auch, der Kanzler hat doch auch Dinge gemacht,
00:16:14: bei denen man sagen kann, muss nicht sein.
00:16:16: Der Wirtschaftsgipfel, den Sie angesprochen haben,
00:16:19: da werden weder der Wirtschaftsminister Robert Habeck
00:16:22: noch der Finanzminister Christian Lindner
00:16:24: vom Kanzleramt eingeladen.
00:16:25: Warum denn nicht?
00:16:26: Aber wenn ich weiß, dass ich die Gipfel,
00:16:28: die ich vorher schon gemacht habe,
00:16:30: oder die Treffen, die ich gemacht habe,
00:16:32: teilweise zur absoluten Selbstdarstellung
00:16:35: wieder dieser beiden genutzt werden mit der Folge,
00:16:38: dass das eher erschwert zu einer Meinung wieder zu kommen,
00:16:41: dann ist es legitim, dass ich in dieser entscheidenden Frage auch sage,
00:16:45: ich habe die Richtlinienkompetenz.
00:16:47: Das sieht im Übrigen die Verfassung auch so vor.
00:16:49: Und ich kann als Kanzler bestimmte Dinge auch an mich ziehen.
00:16:53: Und dass er die Rettung des Wirtschaftsstandorts Deutschlands
00:16:56: zur Chefsache erklärt hat und gesagt hat,
00:16:57: ich will in dem ersten Format dann jetzt mir alleine ein Bild machen,
00:17:02: damit ich hier nicht gleich wieder die Zankhähne
00:17:04: links und rechts neben mir habe.
00:17:06: Das finde ich eine Entscheidung, die ein Kanzler treffen kann.
00:17:09: Gerade weil man ihm ja an vielen Stellen sonst auch vorgeworfen hat,
00:17:13: na ja, du kommst eigentlich gar nicht mehr vor,
00:17:15: sondern du moderierst nur.
00:17:17: Ja, aber ich habe nicht gehört, dass er sagt,
00:17:21: ich habe Fehler gemacht, ich verstehe,
00:17:24: warum ich in Umfragen so schlecht dastehe,
00:17:26: auch persönlich als Bundeskanzler
00:17:28: hat er sehr schlechte Zustimmungswerte, wie Sie wissen.
00:17:31: Ich verstehe, warum Menschen sich abgewendet haben
00:17:35: von meiner Partei.
00:17:36: Das müsste doch irgendwann mal kommen.
00:17:39: Also ich glaube schon, dass er gesagt hat,
00:17:41: an mehreren Stellen jedenfalls auch öffentlich,
00:17:43: dass er durchaus das Problem gesehen hat,
00:17:47: dass an vielen Stellen dieser Ampel nach außen hin so wirkte,
00:17:51: dass wir nur mit uns selbst beschäftigt waren
00:17:54: und dass ich auch immer in dieser Moderationsrolle war
00:17:56: und eigentlich nicht nach außen hin so handeln konnte,
00:17:59: wie ich es bisher wollte.
00:18:01: Also Erklärung führt ja immer an die schwierige Dreierkonstellation.
00:18:04: Was ja ohnehin der Fall war.
00:18:05: Die ist anderswo gelungen, zum Beispiel in Rheinland-Pfalz.
00:18:08: Da gibt es also Beispiel im Bund noch nicht.
00:18:11: Wenn gleich man sagen kann, CDU/CSU und SPD
00:18:13: war auch auf eine Art ne Dreierkollektion.
00:18:15: Absolut.
00:18:16: Und insofern, ich würde auch nicht sagen, dass sie nicht gelungen ist.
00:18:19: Also die Ampel als solche ist gescheitert jetzt nach drei Jahren.
00:18:23: Und dafür trägt er doch die letzte Verantwortung.
00:18:26: Weil er an einer entscheidenden Stelle sagt,
00:18:29: wir kommen jetzt hier nicht weiter.
00:18:31: Und ich will nicht die Spaltung dieser Gesellschaft riskieren.
00:18:34: Und dieser Finanzminister steht für eine Finanzpolitik,
00:18:37: die alles andere als seriös, sage ich mal, ist,
00:18:40: indem wir dann noch den Soli abschaffen sollten, etc.
00:18:44: Das heißt, das war eine Kampfansage.
00:18:46: Aber dieser Ampel hat inhaltlich an vielen Stellen,
00:18:50: ich wiederhole mich, Dinge gebracht und auch beschlossen,
00:18:54: die wir in dieser großen Koalition niemals hätten beschließen können.
00:18:57: Also ich, das Fachkräfteeinwanderungsgesetz,
00:19:00: was für die Wirtschaft so elementar ist.
00:19:03: Die Reform des Staatsbürgerschaftsrechts
00:19:05: wären mit CDU/CSU nicht gelaufen.
00:19:07: Ich habe jahrelang im Bereich Klimapolitik, im Bereich Erneuerbare,
00:19:11: mich mit meinem guten Kollegen Carsten Dinnemann
00:19:14: als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU
00:19:16: menschlich immer verstanden.
00:19:18: Aber inhaltlich sind wir null weitergekommen.
00:19:20: Wir haben darüber geredet,
00:19:21: wie groß der Abstand zu Windrädern sein durfte.
00:19:25: Und der CDU konnte es gar nicht weit genug sein.
00:19:28: Die Bayern wurden damit weiter verschont,
00:19:31: dass sie auch in den Windausbau mit investieren müssen.
00:19:34: Da haben wir so viel in der Ampel gemacht,
00:19:36: mit dem Windauflandgesetz, mit dem Windaufseegesetz.
00:19:38: Und die Zahlen zeigen, da ist richtig was passiert.
00:19:41: Insofern müssen wir uns da nicht verstecken.
00:19:43: Und deswegen sage ich auch, ich weiß, die Ampel ist verbrannt als Begriff.
00:19:49: Aber wir müssen uns schon ein bisschen Zeit nehmen,
00:19:51: auch zu gucken, wo kann das denn hinlaufen,
00:19:53: wo sind die Alternativen,
00:19:54: beziehungsweise was ist in dieser Ampel passiert in einer Zeit,
00:19:58: wo eine Regierung, wie die Bundesregierung,
00:20:00: wirklich unter massiven äußeren Druckstand,
00:20:02: Stichwort Russischer Angriffskrieg?
00:20:04: Von welcher Koalition träumen Sie eigentlich?
00:20:07: Wenn Sie sagen, das Ampelbündnis ist verbrannt,
00:20:10: ich habe ein Interview gelesen,
00:20:11: das Volker Wissing gegeben hat in der Zeit gerade,
00:20:14: sehr interessanter Teil, wo er sagt,
00:20:18: da ist jetzt richtig was passiert,
00:20:19: dass dieses Ampelbündnis im Bund gescheitert ist,
00:20:23: so dass sich die politische Mitte,
00:20:26: so analysiert er da, letztlich entkernt,
00:20:29: wenn man das jetzt nicht mal mehr für Vorstellbarheit hält.
00:20:32: Also Traumkonstellation nach meinem politischen Leben
00:20:36: bis jetzt, diese 20 Jahre,
00:20:38: da kann ich sagen, in der großen Koalition war das
00:20:41: in keiner Weise besser, inhaltlich vor allen Dingen.
00:20:45: Und deswegen würde ich auch keine Konstellation
00:20:48: in der demokratischen Mitte ausschließen wollen
00:20:49: und Koalition im Gegenteil.
00:20:51: Das, was Volker Wissing sagt, ist ja vollkommen richtig.
00:20:53: Wenn wir nicht in der Lage sind, miteinander zu koalieren,
00:20:57: dann müssen wir, da nehmen wir in Kauf im Zweifel,
00:21:00: dass die Ränder immer stärker werden
00:21:02: und das kann nicht in Interesse sein von der demokratischen Mitte.
00:21:06: Aber ich sage auch, und das habe ich mal 2017 schon gesagt,
00:21:09: als wir die parteienterne Debatte GroKo, NoGroKo hatten,
00:21:14: vielleicht müssen wir in Deutschland auch lernen,
00:21:17: mal ganz anders zu regieren.
00:21:19: Es gibt im Minderheitsregierungen weltweit an vielen Stellen.
00:21:22: Aber das wäre jetzt unfair,
00:21:24: das glaube ich jetzt weiterzumachen.
00:21:27: Insofern war die... - Warum?
00:21:28: Wem gegenüber wäre das unfair?
00:21:29: Ich glaube, dass die Wählerinnen und Wähler tatsächlich entscheiden sollten.
00:21:32: Genauso wie Olaf Scholz ist jetzt entschieden hat für sich.
00:21:34: Die Vertrauensfrage ist ja in der Verfassung vorgesehen,
00:21:37: nur im Ermessen des Bundeskanzlers
00:21:40: oder ein konstruktives Misstrauensvotum,
00:21:42: was Herr Merz nicht macht.
00:21:44: Aus meiner Sicht auch verständlich,
00:21:45: weil im Zweifel wäre er auf die Stimmen der AfD angewiesen.
00:21:49: Aber in dieser Phase ist es meines Erachtens richtig zu sagen,
00:21:52: ich schleppe mich jetzt hier nicht ein Dreivierteljahr weiter durch,
00:21:56: sondern ich versuche, so schnell wie möglich Neuwahlen zu machen.
00:22:00: Aber es gibt auch andere Formen,
00:22:02: zum Beispiel Kooperationen von Parteien, bestimmte Themenprojekte.
00:22:08: Auch da gibt es weltweit Beispiele.
00:22:10: Ich bin damals völlig verlacht worden,
00:22:12: als ich das gesagt habe, so in etwa gut für ein Politikseminar,
00:22:15: aber nicht für die reale Politik.
00:22:17: Und natürlich gibt es ein Unsicherheitsfaktor auch immer,
00:22:19: den man bedenken muss.
00:22:21: Wir werden jetzt vielleicht in den östlichen Bundesländern
00:22:23: die eine oder andere Minderheitsregierung erleben,
00:22:25: das muss man sehen.
00:22:27: Aber generell meine ich,
00:22:30: um auf Ihre Ausgangsfrage zurückzukommen,
00:22:33: wir müssen als Demokratinnen und Demokraten
00:22:36: immer in der Lage sein, auch miteinander zu koalieren.
00:22:40: Will noch einmal nach der Personalentscheidung fragen,
00:22:42: woraus leiten Sie ab,
00:22:43: dass Sie mit Olaf Scholz wirklich Chancen hätten?
00:22:46: Gab heute eine neue Forserumfrage,
00:22:49: danach finden nur 13% aller Wahlberechtigten,
00:22:52: dass Olaf Scholz wieder Kanzlerkandidat seiner Partei werden sollte.
00:22:56: 57% plädieren für Boris Pistorius.
00:23:00: Und selbst von den SPD-Anhängerinnen und Anhängern
00:23:03: sind nur 30% für Olaf Scholz, aber 58% für Pistorius.
00:23:09: Ich glaube, das sind Momentaufnahmen.
00:23:11: Und wie gesagt, wir haben ja in vergangenen Wahlen auch erlebt,
00:23:15: dass diese Umfragen sich völlig verändern können.
00:23:18: Aber das ist ein bisschen Magisches denken, oder?
00:23:20: Nein, ich glaube, es ist für mich die Gewissheit,
00:23:23: dass ich mit jemandem den Wahlkampf machen kann,
00:23:27: wo ich sehr wohl darstellen kann,
00:23:29: was in drei Jahren geleistet worden ist,
00:23:31: in schwierigen stürmischen Zeiten.
00:23:33: Jemand, der genau, finde ich, das verkörpert,
00:23:36: was davon bin ich überzeugt, die Mehrheit der Deutschen auch wünscht,
00:23:40: dass man eben besonnen an die Sachen geht,
00:23:42: auch die, die sehr, sehr schwierig sind.
00:23:45: Und auf der anderen Seite haben wir jemanden,
00:23:46: der genau das Gegenteil ist,
00:23:48: auch die Frage der programmatischen Inhalte für die er steht,
00:23:53: also Friedrich Merz mit dieser Leistungsträgerdebatte,
00:23:56: dieser 1% mit seinen Vorschlägen,
00:23:58: die noch weiter zu entlasten.
00:23:59: Und Olaf Scholz, der immer dieses soziale Imblick hat,
00:24:03: den Zusammenhalt der Gesellschaft,
00:24:04: dafür stand er schon als Fachanwalt für Arbeitsrecht.
00:24:07: Und dafür stand er in seiner politischen Laufbahn.
00:24:10: Und dazu stand, er finde ich, jetzt auch in dieser Ampelkoalition,
00:24:13: weil wir viele Dinge des Zusammenhalts dort auch weiter gewährleistet haben.
00:24:17: Es melden sich aber jetzt ja auch immer mehr SPD-Politikerinnen und Politiker.
00:24:21: Mehrheit lebt Männer, glaube ich, wenn ich es richtig nachgehalten habe.
00:24:24: Die Boris Pistorius als Kanzlerkandidaten sehen wollen,
00:24:27: teils öffentlich, teils mit Gummeln in der SPD-Fraktion,
00:24:32: wie der Vorsitzende Rolf Mützenich jetzt zugegeben hat.
00:24:35: Wie lange wollen Sie sich das noch anschauen,
00:24:38: dass Olaf Scholz ansehen und Autorität
00:24:41: auch von den eigenen Leuten immer weiter angekratzt wird?
00:24:45: Diese Diskussionen sind erst mal normal angesichts der Umfrageergebnisse,
00:24:49: die Sie ja auch hier anführen.
00:24:51: Und insofern ist die Partei jetzt gehalten, diese Frage zu klären.
00:24:55: Dazu werden wir Gremiensitzungen haben, werden ein Parteitag haben.
00:24:58: Und insofern wird diese Frage dann auch demnächst ganz klar geklärt.
00:25:02: Und warum ist sie es nicht längst?
00:25:04: Denn die SPD hätte ja die Chance gehabt,
00:25:06: genau diese Diskussionen schon längst abzuräumen.
00:25:10: Sie hätte Olaf Scholz offiziell als Kanzlerkandidaten nominieren können
00:25:15: und hätte dann vielleicht ruhiger.
00:25:16: Ja, und das hat Boris Pistorius ja beantwortet,
00:25:19: den er immer gesagt hat, wir haben einen Kanzler.
00:25:21: Und selbstverständlich ist, dass er der designierte Kanzlerkandidat ist.
00:25:24: Insofern müssen wir nicht so agieren wie andere Parteien,
00:25:27: die beispielsweise den Kanzler nicht stellen, wie zum Beispiel die CDU/CSU.
00:25:31: Wir haben eben schon mal über die Europawahl gesprochen
00:25:34: und Sie haben gesagt, da sei der Wahlkampf nicht richtig gut gelungen.
00:25:38: Da ist zum Beispiel Olaf Scholz mit der Aufschrift
00:25:42: "Friedenskanzler oder Frieden plakatiert worden".
00:25:45: War das falsch und werden Sie das so nicht wieder machen?
00:25:48: Aus meiner Sicht war diese Kampagne zu abstrakt.
00:25:51: Ich glaube, wir müssen die Empathie
00:25:53: die wir gegenüber den Bürgern haben, dass wir deren Sorgen und Nöte, die jetzt augenblicklicher
00:26:01: vielfach da sind aufgrund der Unsicherheit, die wir im Äußeren haben, aber teilweise auch in der
00:26:05: eigenen Biografie, Stichwort "wie geht das weiter?" kann ich mir mein Leben so weiter leisten, dass es
00:26:12: eine vielpersönlichere Ansprache geben muss. Und wie kann die aussehen? Haben sie da schon
00:26:18: Slogan im Kopf? Ja, den Slogan habe ich auch schon im Kopf, aber ich will Ihnen ein Beispiel geben.
00:26:23: Sagen Sie den? Wo ich jetzt gerade, nee den noch nicht, aber wo ich jetzt gerne weiter überlegen
00:26:28: will. Wir hatten so etwas mal in der Partei tatsächlich wie Sicherheit im Wandel. Wir haben,
00:26:35: wir erleben einen Wandel und die Menschen sind verunsichert und wir können nur durch, und das
00:26:40: ist mein Antrieb auch als Politiker, deswegen bin ich in die Kommunalpolitik gegangen, wir können
00:26:45: als Staat auf allen staatlichen Ebenen auch Sicherheit geben, wenn wir die entsprechenden
00:26:49: Rahmenbedingungen haben. Und das gilt zum Beispiel für die Absicherung von guter Arbeit. Das gilt
00:26:55: dafür, dass wir in die Gesundheit viel stärker noch investieren, dass wir in die Bildung weiter
00:27:00: investieren, dass wir die Frage stellen, wie wollen wir diese staatliche Gefüge tatsächlich auch
00:27:06: finanzieren, indem wir zum Beispiel die, die viel haben, auch viel mehr beteiligen. Das Thema
00:27:12: Entwicklung, Weiterentwicklung der Schuldenbremse wird ein großes Thema sein, nicht als Instrumentendeparte,
00:27:19: sondern dass wir im Tatsächlich einen Staat haben wollen, der diese Rahmenbedingungen in diesen
00:27:23: Feldern, die für Leute so wichtig sind, dass wir die schaffen können. Und insofern wird es meines
00:27:28: Erachtens da über so eine Ansprache geben. Sicherheit im Wandel. Ich glaube die Grünen,
00:27:35: Ricarda Lang hat das gesagt, die freilich jetzt abtritt als Vorsitzende der Grünen, hat gesagt,
00:27:40: wir müssen mehr das Thema Sicherheit nach vorne bringen, dann würden sie sich da ungefähr...
00:27:45: Wollen wir mal gucken, was die Grünen, die müssen jetzt erst mal am Wochenende glaube ich einiges
00:27:50: klären, ein sehr grundsätzlicher Art, was wir als Sozialdemokratie schon längst für uns glaube
00:27:56: ich geklärt haben an Konfliktpunkten, beispielsweise über die Einnahme seitete Staates etc. Für mich
00:28:02: ist das nicht nur eine äußere Sicherheit, sondern es ist vor allen Dingen die Frage des
00:28:06: Zusammenhalts und das knüpft dann wieder an, an dem Punkt wo die Ampel eben auch nicht mehr weiter
00:28:11: ging, weil wir eine dann durch und durch neoliberale Partei hatten, die nicht mehr bereit gewesen ist,
00:28:18: in diesem Gefüge tatsächlich auch solidarisch zu sein, bzw. ja auch diesen Zusammenhalt politisch
00:28:26: zu gestalten. Im Moment haben sie da aber nicht so viel Kompetenzzuschreibung, was die innere
00:28:32: Sicherheit angeht, was zum Beispiel die Frage der sozialen Gerechtigkeit angebt, eigentlich das
00:28:38: Kernkompetenzthema der SPD in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten eigentlich gewesen,
00:28:44: aber jetzt dann nicht mehr. Bei sozialer Gerechtigkeit nehmen wir ja nur mal die Umfragen oder
00:28:50: Nachweibefragungen, sind das sogar von Infratestima, die wir kennen, bezogen auf die Landtagswahlen,
00:28:57: die in Sachsen und Thüringen stattgefunden haben. Da waren es nicht mal mehr 20 Prozent der Menschen,
00:29:03: die der SPD in der Frage der sozialen Gerechtigkeit die höchste Kompetenz zugeschrieben haben.
00:29:08: Dort hat man die AfD dort vorne gesehen. Was machen sie daraus? Ich glaube, das sind noch mal
00:29:15: auch bestimmte Aufnahmen, wenn wir uns den Osten an einigen Stellen angucken, aber jetzt wird es
00:29:21: ja darum gehen, dass wir zwei unterschiedliche Richtungen haben. Also beispielsweise nehmen wir
00:29:26: das Thema steuerliche Entlastung. Wenn Herr Merz sagt, wir wollen nicht an die 1 Prozent,
00:29:32: die sehr viel haben, dann ist das ein Statement. Im Gegenteil, wenn er dann sagt, der Solidaritätszuschlag,
00:29:38: den wollen wir für diese ganz Reichen auch noch abschaffen, dann ist das ein politisches Statement.
00:29:44: Die Bürgerinnen und Bürger können sich dann entscheiden, ob sie unser Konzept tragen, beispielsweise,
00:29:49: dass wir sagen, ja, da muss mehr zu beigetragen werden von den 1 Prozent, aber wir wollen 95 Prozent
00:29:55: steuerlich entlasten. Das sind zwei verschiedene Grundverschiedene Modelle über die Menschen
00:30:00: abstimmen. Nehmen wir das Thema Rente, was für viele eine ganz, ganz wichtige Geschichte ist,
00:30:05: weil sie ihr Leben lang eingezahlt haben, weil sie auf die Rente vertrauen. Herr Merz, der sagt,
00:30:10: dieses Rentenniveau muss sich nicht sichern. Im Gegenteil, es gibt Debatten, wir haben wir sehen,
00:30:15: wie das im Wahlprogramm abgebildet ist, die von einer Erhöhung des Renteneintrittsalter sprechen,
00:30:20: bei der CDU/CSU. Das sagen wir nicht, wir wollen diese Stabilität und insofern wird es Felder geben.
00:30:25: Über Energiepolitik, Außenpolitik, ganz viele Felder, wo zwei unterschiedliche Richtungen da sind.
00:30:31: Ich glaube, ein schwarz-gelbes Gerüst kann man inzwischen sagen, weil Lindner von dem Jahr,
00:30:35: was er gemacht hat, nichts mehr wissen will und auf der anderen Seite wirklich einen sozial-demokratischen Anspruch.
00:30:40: Aber sie werden immer unbeständig mit der Frage konfrontiert sein, warum habt ihr das dann nicht
00:30:45: längst gemacht? Denn das, was Sie jetzt vorgetragen haben, fand sich auch ins rückliegenden Wahlprogramm.
00:30:50: Sie waren auf dem Weg, eine Rentenreform ins Werk zu setzen, es hat nicht geklappt. Sie waren auf dem
00:30:57: Weg, Menschen steuerlich zu entlasten, die nicht zu den Top-Verdinern oder Hochvermögen den gehören,
00:31:02: es hat nicht geklappt. Sie sind nicht hingegangen und haben die Vermögen dran gezogen, um damit
00:31:09: zum Beispiel eine Art von Umverteilung möglich zu machen, die dann niedrig oder geringen
00:31:15: Verdienern zugute gekommen werden. Das wird man Ihnen immer vorhalten können nach dem Motto "Baum
00:31:20: habt ihr es nicht gemacht? Ihr hattet die Möglichkeit." Ja und deswegen muss man dann eben auch in einem
00:31:24: Wahlkampf erklären. Wie gesagt, die Zeit ist knapp, das wissen wir, aber das ist etwas, was ich auch in
00:31:30: den letzten Wahlkämpfen ja schon auch immer wieder erlebt habe, dass man den Bürgern und Bürgern
00:31:34: erklären muss, ja Koalition sind im Koalition und man kann sich nie zu 100 Prozent durchsetzen, umso mehr.
00:31:41: Dann wissen wir aber jetzt schon, dass wir das auch nicht bekommen, was Sie uns gerade entwickelt haben,
00:31:45: weil die in der Koalition sein wird. Umso mehr, ich will noch ganz kurz zum Beispiel, dass wir mit einer
00:31:50: FDP, die alles auf dem Programm haben, aber garantiert nicht die Erhöhung des Mindestlohns,
00:31:56: dass wir das für viele Menschen, Millionen Menschen geschafft haben, die Angleichung der Ost-West-Rennen.
00:32:00: Das sind alles Dinge gewesen, Energiepreisbremsen, wo wir in den Markt Milliarden hineingegeben haben,
00:32:06: damit die Energiepreise nicht explodieren. Das ist alles sozialdemokratische Handschrift gewesen
00:32:11: und dass wir dann nicht 100 Prozent unser Programm durchsetzen können. Das ist eben nun mal so in
00:32:16: einer Demokratie und es wird auch so weiter sein, weil ich glaube, es wird keine Alleinregierung geben,
00:32:21: einer Partei. Auf der anderen Seite kann man dann wieder sagen, wir werden sehen, wie wir uns in der
00:32:26: Wahl dann schlagen, an welcher Stelle wir sind und wir werden wieder, wenn wir die Möglichkeit haben,
00:32:32: in Koalition zu gehen, anhand unseres Wahlprogramms maximal versuchen, die Dinge durchzusetzen. Und das
00:32:39: ist etwas, wo ich glaube jedenfalls, dass wir durchaus sagen können, wie wir dieses Land zusammen
00:32:44: gehalten haben. Ich sage ganz bewusst in den letzten Jahrzehnten, weil wir an vielen Stellen ja mit
00:32:47: regiert haben und wir haben es auch in den letzten drei Jahren wieder weiterentwickelt, im Sinne der
00:32:52: Sozialdemokratie. Die Sache im Mindestlohn habe ich genannt, ich habe sich Sache Energiepreisbremsen
00:32:57: genannt, ich könnte sagen den Ausbau der Erneuerbaren, dass wir jetzt auch klar gemacht haben, wie geht es
00:33:03: weiter mit der Transformation, dass wir trotz des umstrittenen Heizungsgesetzes beispielsweise
00:33:07: das erste Mal überhaupt diesen Gebäudebereich angefasst haben, wo wir bis jetzt immer nicht
00:33:12: die Ziele erreicht haben, aber dass wir das mit einer Förderkulisse von Milliardenprogrammen
00:33:16: versehen haben, dass Menschen nicht die Sorge haben müssen, ich kann mir diese Neuerheizung
00:33:21: und meine irreparabe beschädigt ist, nicht mehr leisten. Das sind riesen Schritte gewesen, die
00:33:25: wir dann auch im Sinne der Programmatik, die wir jetzt haben, dann weiterentwickeln wollen.
00:33:30: Das Ganze hat große Kosten gehabt, etwa ausgedrückt darin, dass Menschen zuhauf oder in großer
00:33:38: Zahl die AfD und auch das Bündnis Sagerwagenknächt gewählt haben bei den zurückliegenden Wahlen in
00:33:44: Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Sie sagen, okay, das ist ein bisschen ein Sonderfall, aber ich
00:33:51: glaube, so kann man es nicht gelten lassen. Es muss für die SPD ja ein extremer Aufmerker sein,
00:33:56: wenn dort aber auch bei der zurückliegenden Europawahl, die eine bundesweite ausgetragene
00:34:02: Wahl war, mehr Arbeiterinnen und Arbeiter die AfD wählen. Absolut und das lässt mich überhaupt
00:34:09: auch nicht kalt und insofern sage ich jetzt auch, es geht um eine bundesweite Wahl und wenn ihr die
00:34:15: AfD stark macht, dann geht das hier an die Grundfeste dieser Demokratie und jeder Arbeiter,
00:34:20: jede Arbeiterin schadet sich eigentlich selbst, weil wir den Wirtschaftsstandort Deutschland auf
00:34:25: diese Art und Weise riskieren. Das wird auch die Kernpunkt einer Auseinandersetzung sein und
00:34:29: das Angebot, dass wir sehr wohl die Wählerinnen und Wähler der AfD einigemöglicherweise, aber die
00:34:35: große Gruppe, glaube ich, ist nicht für andere Parteien verloren, sondern sie wollen eben auch
00:34:40: eine Ansprache, sie wollen auch sehen, dass wir deren Nöte ernst nehmen. Das ist das, was ich mit
00:34:45: Empathie meinte und wenn wir jetzt zum Beispiel um jeden Arbeitsplatz kämpfen gerade und deswegen
00:34:50: zum Beispiel auch sagen, welche Rahmenbedingungen müssen wir verändern, Stichwort Energiepreise
00:34:54: und und und, dann ist das genau dieser Kampf für sichere Arbeitsplätze in Deutschland, wo andere
00:34:59: extreme Parteien meines Erachtens überhaupt keine Antworten haben. Empathie, auch wieder was, was
00:35:05: man nicht mit Olaf Scholz verbindet, ne? Das weiß ich nicht. Also ich merke vielmehr, also ich weiß,
00:35:13: was sie meinen, aber wenn man merkt, wie er zum Beispiel die Bürgerforen absolviert, dann ist
00:35:20: es genau die Empathie. Das heißt, ich glaube, dass wir auch Formate brauchen, wo man durchaus Olaf
00:35:26: Scholz nochmal anders kennenlernt als zum Beispiel, wenn er im Kanzleramt steht. Und deswegen,
00:35:34: das ist Wahlkampf und das hatte er 2021 auch gezeigt. Und diese Empathie, die wird meines Erachtens
00:35:42: jedenfalls, wenn es nach nach mir geht, noch viel, viel stärker dann auch in den Mittelpunkt von den
00:35:47: Formaten herlaufen. 2021 hat die SPD hat Olaf Scholz als ihr Spitzenkandidat stark von den
00:35:55: Fehlern der anderen profitiert. Anna-Lena Baerbock, Armin Laschet haben nicht so gut abgeschnitten,
00:36:00: wie man noch zwischenzeitlich dachte. Hofft er jetzt wieder auf Fehler? Wir dürfen überhaupt nicht
00:36:05: auf Fehler hoffen, sondern wir müssen auf unsere eigene Stärke setzen. Und das ist das, was ich
00:36:11: auch hier sage. Wir haben etwas vorzuweisen. Diese Regierungsbilanz hat etwas vorzuweisen. Wir haben
00:36:19: ein Kanzler, der dieses Land in stürmischen Zeiten geführt hat. Und wir haben jetzt eine
00:36:24: Auseinandersetzung, wo es auch um knallharte Richtungsentscheidung der Bürgerinnen und Bürger
00:36:29: geht. Wie wollen wir zusammenleben? Wie wollen wir diesen Staat gemeinsam gestalten etc. Und
00:36:33: das dann dort ein Gegenkandidat mit Friedrich Merz ist, der so ziemlich in allen Punkten nicht
00:36:40: dem entspricht, was die SPD und was Olaf Scholz vertreten. Das ist dann eine Auseinandersetzung.
00:36:45: Und das Friedrich Merz möglicherweise dann in der einen oder anderen Aussage auch nochmal deutlicher
00:36:50: macht, wie er eigentlich tickt. Also Stichwort, die 1 Prozent sind die Leistungsträger. Neulicher.
00:36:56: Davor gestern irgendwie gesagt, Windräder sind hässlich. Ich meine, da zeigt sich schon so viel
00:37:01: an politischen Zündstoff, sag ich mal, wo dann Leute dann auch entscheiden können, okay,
00:37:07: wem vertrauen wir hier eigentlich. Das ist die Frage, die wir in diesem Interview nicht zuletzt
00:37:12: klären wollen. Wer vertraut noch der SPD? Wir haben hingeguckt auf die innere Sicherheit,
00:37:17: auf die soziale Sicherheit. Wir haben angeguckt, dass die SPD da echt aufzuholen hat, weil die
00:37:24: Kompetenzzuschreibung nicht mehr zwingend da bei den Sozialdemokraten ist, die äußere Sicherheit.
00:37:30: Die Ampel platzt an dem Abend, an dem klar ist, dass Donald Trump wieder gewählt ist als 47.
00:37:38: Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Damit ist klar, außenpolitisch, auch was die
00:37:44: Ukraine-Politik angeht, muss man sich auf ganz andere Zeiten einstellen. Da hat er ja ausreichend
00:37:51: viel an Gesprächsstoff geliefert. Mal gucken, was daraus wird. Ich komme nochmal zurück auf die
00:37:56: Europawahl. Da sind sie hingegangen und ich komme deshalb zurück, weil es eine bundesweit
00:38:01: ausgetragene Wahl gewesen ist. Da sind sie hingegangen und haben den Kanzler als Friedenskanzler auf
00:38:07: die Plakate gegeben. Und es hat genau gar nicht funktioniert. 14 Prozent holt die SPD da nochmal
00:38:14: 1,9 Prozent weniger als bei der schon katastrophalen Europawahl in 2019. Fast zweieinhalb Millionen
00:38:22: Menschen, die bei der Bundestagswahl den Vergleich hat man dann aufgemacht, noch die SPD gewählt
00:38:27: haben, sind ins Lager der Nichtwählerinnen und Wähler gewandert. Fast anderthalb Millionen sind
00:38:33: zur CDU gegangen, 580.000 zum Bündnis Sarah Wagenknecht. Überall dort finden die Menschen so,
00:38:40: glaube ich, eine klarere Positionierung in der Frage von Krieg und Frieden. Kriegen sie das
00:38:46: nochmal aufgeräumt, dass die SPD bei sehr vielen Menschen immer noch uneindeutig wirkt, was ihre
00:38:54: Russland, Ukraine damit aktuell ihre Friedenspolitik angeht? Also ich glaube, dass wir in den letzten
00:39:01: drei Jahren gezeigt haben, dass wir tatsächlich sehr, sehr sorgfältig mit der Frage umgehen,
00:39:06: wo ist die Eskalation, wo werden wir Kriegspartei, aber auch nicht, ich finde schon, also es ist
00:39:14: nicht substantiiert, es ist unglaubwürdig, wie einige agieren, man braucht nur Putin anzurufen
00:39:22: und dann läuft die Kriste schon. Herr Trump, meinen Sie da? Nicht nur Herr Trump, sondern auch
00:39:27: Sarah Wagenknecht beispielsweise oder auch Teile der AfD oder die AfD insgesamt. Was ja der Wunsch
00:39:36: von ganz vielen ist, macht das doch endlich, dass das aufhört. Und wir haben hier wieder ein Punkt,
00:39:42: wo wir eine polarisierte Debatte haben und das macht es einer Partei, wie der SPD vielleicht
00:39:48: schwer auf den ersten Blick, aber wenn wir diese Fragen in den Fokus rücken, dann ist das sowohl
00:39:53: als auch eine Stärke auch, ich sage das nicht nur in der, ja weil es teilweise eben nicht einfach ist,
00:40:00: Krieg oder Frieden. Aber hätte man nicht gerne eine Orientierung der Frage und heute ist nicht
00:40:06: mehr. Die Orientierung ist ganz klar und das zeigt, hat Olaf Scholz jetzt drei Jahre ja gezeigt,
00:40:10: dass wir die Ukraine absolut unterstützen. Wir sind das zweit. Nicht absolut unterstützen. Die
00:40:16: Ukraine wünscht sich, wie Sie wissen, viel viel mehr. Sie bräuchte weitreichendere Waffen. Sie
00:40:21: möchte die Möglichkeit haben, auch in Stützpunkte im russischen Kernland anzugreifen und und und
00:40:28: und und. Das hat Deutschland nicht. Wir sind weltweit das am zweitgrößte Land, was die
00:40:35: Ukraine unterstützt mit den mit den Größenordnung und wir sagen ganz bewusst aber auch, dass wir
00:40:41: nicht jede Waffe liefern, weil wir schlichtweg nicht Kriegspartei werden wollen und insofern ist
00:40:47: es ein sowohl als auch, was hier durchdefiniert ist, weil wir sehr besonnen sind in dieser Frage
00:40:54: und weil der Kanzler ein Eid auch auf das Wohl der Bundesrepublik Deutschland beziehungsweise
00:40:58: der Bevölkerung geleistet hat und deswegen muss jeder Schritt sehr sehr besonnen abgewogen werden
00:41:03: und gleichzeitig sagen wir auch, es wird dann, wenn es sich irgendwie ergibt, dann auch immer
00:41:10: wieder diplomatische Versuche geben müssen. Im Übrigen nicht nur im Bereich des russischen
00:41:15: Angriffskrieges, sondern generell weltweit. Wir erleben ja, dass wir leider Konfliktherde haben,
00:41:19: die gar nicht mehr bei uns so im Fokus sind, aber wir erleben eine Eskalation eigentlich weltweit
00:41:24: und durch Trump und seine Wahl kann es durchaus sein, dass diese Konflikte eher noch zunehmen
00:41:31: beziehungsweise auf die Europäer gerade noch viel viel mehr zukommt, wenn es um die Verteidigung
00:41:36: unserer Werte geht. Sie sind erst fünf Wochen im Amt, wir haben es eben schon mal angesprochen,
00:41:41: aber gleich zu Beginn haben Sie letztlich ohne Not, glaube ich, den Altkanzler und
00:41:46: Putin-Freund Gerhard Schröder wir da insofern auf ein Schild gehoben, als sie für eine
00:41:50: "differenzierte Sicht" auf ihn plädiert haben und auf die Frage des Sternen, ob Schröder weiter
00:41:57: Teil der Partei sei, haben sie gesagt, ja, sonst hätte Gerhard Schröder aus der Partei
00:42:01: ausgeschlossen werden müssen, das haben die Schiedsgerichte aber nicht getan. Das hat nicht
00:42:06: geholfen, warum haben sie es riskiert? Das habe ich überhaupt nicht riskiert, sondern ich habe,
00:42:11: bin gefragt worden und ich habe das alles vor einem Jahr erklärt, weil ich Gerhard Schröder
00:42:15: geerrt habe für 60 Jahre Parteimitgliedschaft als Bezirksvorsitzender der Bezirkshanover. Wo er
00:42:22: zugehört und dort lebt. Wo er zugehört und wo zwei Schiedsgerichte sich mit einem Ding,
00:42:28: die gegen ihn vorgebracht werden, auseinandergesetzt haben und gesagt haben, er ist weiterhin Mitglied
00:42:33: der Partei. Und das habe ich hier gesagt und ich habe gleichzeitig immer wieder deutlich gemacht,
00:42:39: dass das, wie er zu Putin steht, wie er zu dem russischen Angriffskrieg steht, überhaupt nicht
00:42:44: meine Haltung ist und auch nicht die Haltung der SPD. Insofern muss man einfach differenzieren und
00:42:49: das hat mich ehrlicherweise auch empört, wie teilweise dann einige Journalisten und Journalisten
00:42:56: das so dargestellt haben, als hätte ich seine Haltung in irgendeiner Form verteidigt oder sie in
00:43:03: der SPD wieder als hoffähig erklären wollen. Das ist, fand ich jedenfalls völlig unsachlich und
00:43:11: auch ohne Grundlage gewesen und das dann zum Beispiel jemanden wie Frau Strackzimmermann sagt,
00:43:17: der FDP angehört, einer Rechtsstaatpartei, die einfach darüber hinweggeht, darf jemand noch
00:43:24: Parteimitglied sein, ja oder nein, das haben zwei Schiedsgerichte entschieden und nur darum ging
00:43:29: es um die juristische Frage, ist er weiter Mitglied bzw. ich glaube die Frage war,
00:43:34: hat er weiter Platz oder Raum? Ja, weil er Mitglied ist, aber nicht aufgrund seiner
00:43:40: Haltung zu Putin oder zu Russland. Ich habe es deshalb angeführt, weil es glaube ich nochmal
00:43:45: die Lage ein bisschen verkompliziert hat für die SPD und für die Frage weiß man da genau
00:43:53: mit wem man es zu tun hat. Wie ist die präzise Haltung der SPD in der Russlandpolitik, wie ist
00:44:00: sie in der Ukrainepolitik und ich weiß, sie werden jetzt sofort sagen, nein, wir sind aber die Partei,
00:44:05: die das für uns geklärt hat, die vielleicht als einzige Partei die Frage aufgearbeitet haben,
00:44:12: haben wir allzu lange gesetzt auf das Prinzip Handel durch Wandel, haben wir allzu naiv Putin
00:44:18: gegenüber dargestanden als noch Nord Stream 2 und alles eröffnet wurde und der damalige
00:44:24: Ausminister heute Bundespräsident sich in der Weise präsentiert hat, wo er sich dann heute
00:44:30: für anschreien lassen muss im Schloss Bellevue, dann aber auch wütend reagiert. All das zahlt
00:44:37: ein bisschen ein auf die Frage, ist die SPD da wirklich klar? Also wenn Sie, ich weiß nicht ob
00:44:42: Sie darauf rekorieren wollten, aber wir haben das höchste Parteigremium, der Bundesparteitag hat
00:44:48: im vergangenen Jahr einen Grundsatzbeschluss dazu gefasst und den muss man sich durchlesen und
00:44:54: das ist das, wofür die SPD programmatisch aufgrund dieser Erfahrung steht und da haben
00:45:02: viele andere Parteien überhaupt noch nicht an sich und ihre Vergangenheit gearbeitet. Die SPD
00:45:07: ist an dieser Stelle völlig klar und ich finde sie hat auch in den letzten drei Jahren ja sehr,
00:45:12: sehr deutlich bewiesen, dass wir wie gesagt die Ukraine unterstützen wie mit Ausnahme der USA kein
00:45:18: einziges Land auf dieser Welt, dass wir aber dennoch auch immer wieder versuchen an der Stelle abzu
00:45:23: wegen, wann kommt zu einer Eskalation wo plötzlich Deutschland Kriegspartei wird, davor haben viele
00:45:29: Menschen zur Rechtsorge und das abzu wegen ist ein Kurs, der finde ich jedenfalls derjenige ist,
00:45:36: der jetzt auch hier angezeigt ist, weil wir können kein Interesse haben, dass wir in irgendeiner
00:45:41: Form Kriegspartei werden. Es gab ja mal Philosophieren darüber, dass sogar NATO-Truppen dort kämpfen.
00:45:48: Das kann nicht unsere Haltung sein und insofern uns zu unterstellen, dass wir da nicht klar sein,
00:45:55: das kann ich nicht nachvollziehen. Wie denkt die SPD in der Ukraine und Russland Politik? Die Frage
00:46:03: ist auch neu aufgeworfen worden durch die Sondierungsgespräche zwischen dem BSW,
00:46:09: dem Bundes-Sahra Wagenknecht und der SPD nicht zuletzt in Brandenburg. Da haben sich Dietmar
00:46:15: Woidke, der Brandenburgische Ministerpräsident, von dem wir wissen, dass Olaf Scholz nicht im
00:46:20: Wahlkampf dabei haben wollte und das BSW geeinigt auf ein Papier, aus dem letztlich Sprach, dass
00:46:29: man mit der Ukraine-Politik des Kanzlers bricht, aber es sprach auch daraus, dass es nicht richtig
00:46:38: ist, amerikanische Mittelstreckenraketen in Deutschland zu stationieren. Auch das ist
00:46:43: Haltung des Kanzlers, er will das so, Rolf Mützenich, der Vorsitzende der Fraktion will es nicht. Wer
00:46:50: soll der SPD vertrauen, wenn sie sich da so uneindeutig präsentiert? Erstens ist es ein Papier,
00:46:57: was von zwei Parteien erstellt worden ist, die in einer Frage ganz, ganz unterschiedliche Auffassung
00:47:04: haben, denn die Brandenburger SPD steht selbstverständlich, das haben sie auch immer wieder erklärt
00:47:09: zu der Stationierung und insofern muss man, glaube ich, auch den Wortlaut nochmal sehr genau
00:47:13: angucken. Da stehen wir kritisch, meinest ihr Erachtens. Und kritisch heißt nicht, lehnen wir
00:47:18: ab, sondern ist eine Formel, die sowohl der Haltung der SPSW wie der SPD entspricht, dass man sagen
00:47:26: kann, okay, wir haben da unterschiedliche Meinungen drüber, aber dass die SPD Brandenburg den Kurs
00:47:31: der Bundes-SBD in irgendeiner Form nicht unterstützen würde, das kann ich daraus nicht lesen.
00:47:38: Der Text heißt, wir sind übereingekommen, dass wir uns im Sinne der Karte der Vereinten Nationen und
00:47:43: das Budapester Memorandums auf Bundesebene und auf Ebene der Europäischen Union dafür einsetzen,
00:47:49: eine diplomatische Lösung des Ukraine-Konflikts und den Abbau der damit verbundenen Spannungen
00:47:55: innerhalb Europas durch Verhandlungen mit den Konfliktparteien, mit dem Ziel von Waffenstillstand
00:48:01: und dauerhaft im Frieden vorantreiben. Wir sehen vor diesem Hintergrund die geplante Stationierung
00:48:07: von Mittelstrecken und Hyperschallraketen auf deutschem Boden kritisch. So geht er also in Gänze
00:48:12: dieser Text Waffenstillstand. Wer das will, der liefert die Ukraine einer Art Diktatfrieden aus,
00:48:19: von dem der Bundeskanzler immer gesagt hat, geht gar nicht. Nein, natürlich ist das auch,
00:48:23: das steht ja kein Zeitpunkt drin, aber dass wir immer wieder auch diplomatische Versuche haben,
00:48:29: ja auch in den letzten Jahren, das liegt ja auf dem Tisch und insofern ist das eine Perspektivbeschreibung,
00:48:37: so würde ich es jedenfalls lesen und in keiner Weise in irgendeiner Form das Konterkarieren des
00:48:43: Vorgehens der Bundesregierung. Ich will am Schluss, kurz Sie nochmal fragen, weil Sie gesagt haben,
00:48:49: Sie sagen uns zwar nicht, welcher Slogan auf den Plakaten steht, Sie können uns auch nicht sagen
00:48:55: und wollen jetzt, nein, kann man gerne sagen. Ich könnte es sagen, aber ich sage es noch nicht. Nein.
00:48:59: Das müssen Sie mir einfach zubeliegen, dass ich das jetzt nicht in Ihrem Podcast sage.
00:49:05: Rausgehört haben wir auch nicht, auf welche Regierungskoalition Sie sich ausrichten,
00:49:11: weil Sie sagen, wir nehmen was möglich ist, wenn Sie es richtig verstanden haben.
00:49:15: Was die meisten Schnittmengen für unsere Programmatik hat.
00:49:19: Der letzte Punkt, haben Sie ein Ziel, wie viel Prozent es mindestens sein müssten,
00:49:25: damit Sie sagen, mein Wahlkampf, der erste, den ich zu bestreiten hatte, ist gelungen und erfolgreich gewesen?
00:49:32: Nein, auf Prozente würde ich mich nicht festlegen wollen, aber ich bin fest davon überzeugt,
00:49:37: dass wir stärkste Kraft werden können. Jetzt lächeln vielleicht einige, aber wir haben das bewiesen
00:49:42: 2021/2025, 2005 war es ganz knapp, aber wir haben da einen Riesen-Rückstand aufgeholt und das ist in der Tat mein Ziel.
00:49:51: Es ist nur ganz wenig Zeit, um diesen Rückstand aufzuholen. 16 Prozent im Moment,
00:49:57: die Umfragen aktuell bei der SPD die Union fast doppelt so hoch, nee mehr als doppelt so hoch sogar.
00:50:02: Es kommt auf die Umfragen an. 32 und 34 Prozent, das wollen Sie aufholen.
00:50:07: Ja. Ich will noch mal zum Anfang zurück, gäbe es nicht doch ein freutvolleren Job noch,
00:50:13: als ausgerechnet jetzt den Wahlkampfmanager der SPD geben zu müssen?
00:50:18: Nee, ich habe als Anwalt schon immer auch Herausforderungen aufgenommen, habe mit ganz miesen Urteilen in einer Saatgutsache,
00:50:28: würde ich jetzt nicht tiefer sagen, da geht es um Kartoffelsorten etc. Total spannende Geschichten,
00:50:32: wo die Landgerichte erst gesagt haben, was wollt ihr da eigentlich? Überhaupt keine Chance.
00:50:36: Und dann haben wir vier Jahre, tausend Landwirte und ich, durchgehalten und wir haben am Ende nach vier Jahren
00:50:41: eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs bekommen, die all das widerlegt hat, was da Landgerichte entschieden haben.
00:50:47: Und das sind so Dinge, wo ich sage, ja, da lohnt sich das kämpfen und das spüre ich jetzt gerade und deswegen werde ich alles geben.
00:50:54: Matthias Mirsch, vielen Dank für das Gespräch. Echt klasse, dass Sie sich die Zeit genommen haben.
00:50:59: Und Ihr lasst uns doch gerne ein Like da, aktiviert die Glocke, empfehlen uns weiter, wenn ihr mögt, was wir so machen.
00:51:05: Das freut uns und das hilft uns auch. Redaktionsschluss für diese Folge war Donnerstag der 14. November 2024 um 13.30 Uhr.
00:51:13: Ungefähr Redaktion haben Sven Knoblauch und Florian Barnickel, Executive Producer und Marie Schiller,
00:51:19: Producer Luca Sambach und Patrick Zahn, Sound Design Hannes Husten.
00:51:24: Die Vermarktung macht für uns die Mitvergnügen und das Ganze ist eine Produktion der Willmedia.
00:51:28: Dankeschön. Ich danke Ihnen.
00:51:29: [Musik]
00:51:44: Copyright WDR 2020