Wie bereiten wir uns auf die Zukunft vor? Mit Florence Gaub

Shownotes

„Wie bereiten wir uns auf die Zukunft vor?“ Wenn man diese Frage politisch stellt, dann scheint sie fast unmöglich zu beantworten - angesichts einer Weltlage voller Krisen und Umbrüche. Doch es ist eine wichtige Frage, auf die sich viele Menschen aus unterschiedlichen Perspektiven eine Antwort wünschen: Wird sich die Lage in Syrien endlich verbessern, nachdem Diktator Assad gestürzt wurde? Wie gestaltet sich die Zukunft der Ukraine, wenn der designierte US-Präsident tatsächlich Militärhilfen kürzt? Und wird nach der anstehenden Bundestagswahl in Deutschland alles besser oder zumindest stabiler?

Anne Will spricht in dieser Woche mit der Frau, die wohl wie kaum eine andere in Europa diese Fragen beantworten kann: Florence Gaub, Zukunftsforscherin, Politikwissenschaftlerin und Militärstrategin. Sie leitet den Forschungsbereich am NATO Defense College in Rom und hat mit ihrem aktuellen Buch buchstäblich eine Bedienungsanleitung für die Zukunft geschrieben.

Wir erfahren außerdem, wie jeder Mensch seine eigene Zukunft in die Hand nehmen kann. Ob im Alltag oder im Konfliktgebiet. “Zukunft ist weder Zufall noch Schicksal” ist die Botschaft von Florence Gaub, die sie in dieser Folge eindrucksvoll erklärt.

Der Redaktionsschluss für diese Folge war Dienstag, 10. Dezember 2024, um 16:30 Uhr.

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WICHTIGE QUELLEN:

re:publica 2024: Florence Gaub – Zukunft: Eine Bedienungsanleitung, 27.05.2024

NBC: President-elect Donald Trump interviewed by "Meet the Press" moderator Kristen Welker, 08.12.2024

Tagesschau: Wie Assad gestürzt wurde - und was das bedeutet, 08.12.2024

BBC: The global players in Syria before and after Assad, 10.12.2024

Spiegel Online: Ich wäre gerade so gerne in Syrien, 10.12.2024

F.A.Z.: Wieso die Verteidigung Europas von Amerika abhängig ist, 07.12.2024

Stiftung Wissenschaft und Politik: Trump-II und die Folgen für die internationale Politik, 03.12.2024

EMPFEHLUNGEN:

Florence Gaub: Zukunft. Eine Bedienungsanleitung. 2023

IMPRESSUM

Redaktion: Sven Knobloch, Melisa Gürleyen

Executive Producerin: Marie Schiller

Producer: Lukas Hambach und Patrick Zahn

Sounddesign: Hannes Husten

Vermarktung: Mit Vergnügen GmbH

Eine Produktion der Will Media GmbH

Transkript anzeigen

00:00:00: Spielst du manchmal Lotto?

00:00:02: Überhaupt nicht.

00:00:04: Überhaupt gar nicht.

00:00:06: Ich kenne einfach die Raten, die Zahlen dazu.

00:00:10: Ich weiß, dass die Chance so gering ist.

00:00:12: Ich denke, das kann man besser anlegen, das Geld.

00:00:14: Politik mit Anne Will.

00:00:16: * Musik *

00:00:18: Neue Folge unseres und eures Politik-Podcasts.

00:00:39: Hallo zusammen.

00:00:40: Freu mich, dass ihr zuhört und alle dabei seid.

00:00:43: Ich möchte euch über was wir bis auf die schöne Frage,

00:00:46: die wir immer am Schluss stellen,

00:00:48: wo siehst du uns in einem Jahr sonst eher nicht machen.

00:00:51: Weil wir uns dann jeweils schnell unterbrechen und sagen,

00:00:54: das ist alles nur Spekulation.

00:00:56: Das bringt uns nicht weiter.

00:00:58: Das führt zu nix.

00:01:00: Aber diesmal wollen wir absichtlich und ganz entschieden

00:01:03: die Zukunft denken.

00:01:05: Wollen die Frage beantworten,

00:01:07: wie bereiten wir uns auf die Zukunft vor?

00:01:09: Wie denken wir sie uns?

00:01:11: Wir haben uns in der Zukunft eine Bedienungsanleitung geschrieben.

00:01:15: Sie ist Zukunftsforscherin.

00:01:17: Zu dem Politikwissenschaftlerin und Militärstrategien,

00:01:20: Direktorin des Forschungsbereichs

00:01:22: NATO Defense College in Rom.

00:01:24: Und Berät Regierungen und internationale Organisationen.

00:01:27: Eben anhand von Zukunftsszenarien und Trendanalysen.

00:01:30: Herzlich willkommen, Florence Gaupp.

00:01:32: Hallo, Lymanne.

00:01:34: Sie freuen mich total, dass du da bist.

00:01:36: Ich habe mich auch gefreut, dass du da bist.

00:01:38: Ich habe dich gefragt, ob du Lotto spielt.

00:01:41: Ich dachte, das ist doch auch eine Art von Zukunftsdenken.

00:01:44: Im Sinne von positiver Zukunftserwartung.

00:01:47: Nach dem Motto, du könntest gut gehen.

00:01:50: Das nennt man Wunschdenken in der Zukunftforschung.

00:01:53: Was man auf keinen Fall verwechseln darf, mit Optimismus.

00:01:56: Optimismus denkt, da gibt es einen konstruktiven machbaren Weg.

00:01:59: Wunschdenken überschätzt das Posten.

00:02:01: Das ist ein

00:02:06: positives Problem.

00:02:08: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:02:11: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:02:14: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:02:17: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:02:20: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:02:23: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:02:26: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:02:29: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:02:32: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:02:35: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:02:38: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:02:41: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:02:44: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:02:47: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:02:50: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:02:53: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:02:56: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:02:59: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:03:02: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:03:05: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:03:08: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:03:11: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:03:14: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:03:17: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:03:20: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

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00:13:17: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:13:20: Das ist ein Problem, das man auf keinen Fall verwechseln kann.

00:13:23: Das weiß man doch noch nicht.

00:13:25: Oder weißt du das?

00:13:27: Ich weiß es auch nicht.

00:13:29: In diesem Sammelsurium, ich sage jetzt mal die,

00:13:32: die uns am nächsten sind, politisch,

00:13:35: sind natürlich die kurdischen Gruppen.

00:13:38: Denn auch in der Zeit, die haben ja auch die Errakka damals mit befreit,

00:13:41: diese ganze Gegend da in Nordostsyrien,

00:13:44: das ist ein kurdisches Gebiet,

00:13:47: wie die das gemanagt haben, auch von, ich sage jetzt mal,

00:13:50: dass das alles sehr viel verspechelt.

00:13:53: Das war quasi das gute Syrien in Anführungsstrichen,

00:13:56: wo man gedacht hat, hier entsteht doch irgendwie so ein Kern.

00:13:59: Aber natürlich, die haben halt auf rein pragmatischen Gründen

00:14:02: sich mit den anderen zusammen getan,

00:14:04: weil genau wie du sagst, was sie gemein hatten, war,

00:14:07: sie wollten auch, als der Westen nicht mehr hingeschaut hat,

00:14:10: sie wollten einfach diese Regierung in Damaskus nicht mehr.

00:14:13: Und die Frage ist jetzt,

00:14:15: die werden sicherlich einen Deal vorher ausgemacht haben.

00:14:18: Mit wem?

00:14:20: Untereinander, wie sie sich arrangieren für die Zeit danach.

00:14:23: Was ich mir vorstellen kann, ist natürlich,

00:14:26: dass die Kurden gesagt haben, sie wollen in ihren Gebieten weit,

00:14:29: dass sie Freiheit haben und deswegen,

00:14:31: das wird wahrscheinlich auch passieren,

00:14:33: dass sie genau wie übrigens auch vorher auch schon sehr viel Autonomie haben.

00:14:36: Aber die Frage, die sich dann stellt,

00:14:38: ist, was passiert da mit den anderen Gebieten?

00:14:40: Was passiert mit Damaskus? Was passiert mit Aleppo?

00:14:43: Was passiert vor allem? Syrien ist ja ein sehr multietnisches Land.

00:14:46: Alle Wieten, also auch die Familie von Assad,

00:14:49: waren ja auch alle Wieten.

00:14:51: Was passiert mit denen?

00:14:52: Dass es eine Minderheit werden, die jetzt irgendwie kollektiv bestraft werden

00:14:56: von diesen Islamisten.

00:14:58: Dann hast du natürlich auch ganz viele Syrer, die so Nieten sind,

00:15:01: aber diese Form von Regierung überhaupt nicht gut finden.

00:15:04: Also da gibt es große Gründe, sich zu sorgen,

00:15:07: dass da ein, ja, ich sage jetzt mal nicht gerade Afghanistan,

00:15:11: aber doch ein politisches System sich aufstellt,

00:15:14: was irgendwo in der Seiben, ich sage jetzt mal,

00:15:17: gedanklichen Familien ist, wie Taliban und der islamische Staat.

00:15:21: Also IS und der HTS sind inhaltlich,

00:15:24: wirklich von ihrem Weltbild her,

00:15:27: möglich nur kosmetisch zu unterscheiden.

00:15:30: Als Kopf der Rebellion tritt im Moment ein Mann auf,

00:15:36: Mohammed Al-Jolani.

00:15:38: So heißt er Mann mit Kampfnamen.

00:15:40: Ist ein ehemaliger Kommandeur der Terrororganisation Al-Qaeda,

00:15:44: von der er sich aber losgesagt haben will,

00:15:47: der sich im Moment gemäßigt präsentiert oder aber auch inszeniert,

00:15:51: der nun eine Art Regierung da einsetzt

00:15:54: und mit den unterschiedlichen regionalen Kräften zusammenarbeiten will.

00:15:58: Der wirkte, so habe ich das heute wahrscheinlich,

00:16:01: gönnt und gelesen, gut vorbereitet.

00:16:03: Der hat noch auf dem Weg nach Damascus sich auch darum bemüht,

00:16:08: zum einen mit dem noch amtierenden amerikanischen Präsidenten Joe Biden

00:16:13: zu telefonieren oder sich den zu informieren,

00:16:16: auf welchen Kanälen auch immer,

00:16:18: um ihm zu sagen, was er vorhat.

00:16:20: Ebenso hat er auch versucht, Donald Trump zu informieren.

00:16:24: Es wird auch nicht als Zufall angesehen, dass er CNN,

00:16:27: also einem US-Fernsehsender und keinem arabischen Sender,

00:16:31: in erstes Interview gegeben hat, in dem er dann unter anderem sagte

00:16:35: oder aber behauptete,

00:16:37: er habe sich von anderen Gehadisten aufhauen, Al Qaeda

00:16:40: wegen deren Brutalität getrennt.

00:16:42: Das klingt jetzt erstmal alles ganz gut, aber manche einer bezweifelt,

00:16:46: wie ich es bei dir gerade rausgehört habe, ob stimmt, wie weit es trägt.

00:16:50: Denn aufgrund von Jolani's Vergangenheit bei Al Qaeda

00:16:54: könnte man natürlich auch befürchten,

00:16:56: dass er mittelfristig so was wie ein Kalifat errichten könnte,

00:16:59: sobald er eben seine Macht gefestigt hat.

00:17:02: Weil wir doch in die Zukunft gucken.

00:17:05: Guckt man dann jetzt misstrauisch, lieber mal misstrauisch

00:17:09: und skeptisch in die Zukunft, oder wie macht man das?

00:17:12: Also, dass er so gut vorbereitet ist, liegt natürlich daran,

00:17:17: dass er auch mehrere Jahre Zeit hatte, sich auf diesen Moment vorzubereiten

00:17:21: und dass er auch wirklich gelernt hat, oder diese Gruppe hat gelernt,

00:17:24: von der aus der Vergangenheit sowohl, was es mit dem IS passiert,

00:17:29: was es mit anderen Organisationen passiert, die ähnliche Couleur waren,

00:17:34: vielleicht nicht ganz so extrem wie der IS, aber, sag jetzt mal,

00:17:38: im weiteren Sinne ist er mystisch, auch in Tunesien.

00:17:41: Und die haben schon verstanden, dass wenn sie dazu stark auf die Tube drücken,

00:17:45: was sie sehr schnell gegenwind bekommen.

00:17:48: Und natürlich, also auch dieses sich loslösen von Al Qaeda,

00:17:51: das hat man ihnen auch einfach gesagt, wir können euch nicht unterstützen.

00:17:55: Der Westen, jetzt gerade die USA, kann keine Terrororganisation unterstützen.

00:17:59: Das ist noch nicht mehr moralisch, das ist einfach rechtlich,

00:18:01: so dürfen sie das nicht.

00:18:02: Deswegen hat man eigentlich auch gedacht, okay, auch wie andere,

00:18:05: ach, Scham, zum Beispiel eine andere Gruppe, die ja schon ganz nah an der Grenze hin

00:18:10: und hergetanzt sind, auch in ihren Formulierungen,

00:18:12: was für eine Zukunft sie sich da vorstellen.

00:18:14: Also, es lässt, weißt du, ich möchte in Giba misstrauisch sein jetzt

00:18:20: und dann hinterher mich beschuldigen lassen, dass ich zu pessimistisch war.

00:18:24: Als Umgekehr, jetzt zu denken, wird schon alles gut werden,

00:18:27: denn jetzt kann man die Dinge noch beeinflussen.

00:18:30: Das ist, glaube ich, das, was die Leute unterstützen.

00:18:32: Syrien ist ein total zerstörtes Land.

00:18:35: Es ist international nach wie vor isoliert, sowohl in der Region selber,

00:18:39: als auch natürlich uns gegenüber im Wesentlichen hat es nur noch mit Russland

00:18:43: und im Iran Beziehungen gehabt.

00:18:45: Und jetzt hat man natürlich Spielraum und kann diesen Post-Artsatsystem anbieten,

00:18:51: international, also internationalere Integration.

00:18:54: Also es gibt wieder volle Beziehungen im Diplomatschik,

00:18:56: können zurück in die Arabische Liga, kriegt wieder Entwicklungshilfe,

00:19:00: gerade von der EU.

00:19:02: Es wird wieder die Märkte aufgemacht, besiegerische Produkte,

00:19:05: unter der Bedeutung, dass ihr ein politisches System aufbaut,

00:19:09: in dem nicht willkürlich und repressiv gehandelt wird,

00:19:12: in dem Minderheiten geschützt sind und so weiter und so weiter.

00:19:15: Und das ist, glaube ich, der Punkt.

00:19:17: Deswegen, das ist ja schön, dass sie das verstanden haben

00:19:19: und dass sie da anscheinend auch willend sind, zu kommunizieren.

00:19:22: Aber ich würde sagen, der Zeitpunkt zu verhandeln

00:19:25: und sicherzustellen, dass diese schlimmen Zukunft,

00:19:28: vor der ich mich fürchte, nicht passiert, der ist jetzt.

00:19:31: Spielraum hast du gesagt?

00:19:34: Ich hatte heute mir überlegt,

00:19:36: dieses Land wirkt für mich immer wie so ein Spielball,

00:19:40: der so von allen möglichen Kräften hin und her gezerrt wird.

00:19:46: Es gibt ja sowieso, dass es dein Spezialfeld dafür bist du Expertin.

00:19:51: Es gibt ja sowieso weniger andere Regionen in der Welt,

00:19:55: in denen die unterschiedlichsten Interessen und Kräfte so ungut,

00:19:59: so vertragt zusammenwirken wie eben in dieser Region.

00:20:03: Und da hatte ich zuletzt das Gefühl, Syrien ist einer dieser Staaten,

00:20:07: der da richtig misthängt und kaum noch rauskommt.

00:20:13: Und deshalb gilt doch jetzt auch für die Phase.

00:20:17: Im Moment versuchen, wenn ich das richtig deutete,

00:20:20: doch alle schnell ihre Freunde zu sichern und auch Tatsachen zu schaffen.

00:20:23: Alle, die dort beteiligt sind,

00:20:25: wenn sie dennoch die Kraft und die Möglichkeiten dazu haben.

00:20:29: Ja, das stimmt natürlich.

00:20:31: Und weißt du, aber deswegen war auch Syrien,

00:20:33: als der Arabische Prüling losging in den 2010,

00:20:37: sind ja die Länder so, als Thunesien und dann Ägypten,

00:20:41: weil Jemen und Kant in Syrien hat es vergleichsweise lange gedauert.

00:20:44: Und wir haben viele Leute gedacht,

00:20:46: dann wird es hier nicht passieren,

00:20:47: eben weil Syrien so multiethnisch ist,

00:20:50: also nur so kurdisch-arabisch und auch multireligös zu nieten

00:20:53: und schieden und Christen und so weiter.

00:20:55: Und da hat man gedacht, na hier,

00:20:57: es gibt auch aus der Forschung wissen wir,

00:21:00: dass eigentlich je diverser ein Land ist,

00:21:02: desto unwahrscheinlicher ist ein Bürgerkrieg,

00:21:04: einfach weil diese Allianzen nicht richtig funktionieren.

00:21:07: Es gibt quasi ein Gleichgewicht der Schwäche.

00:21:11: Und das bedeutet quasi,

00:21:13: dass es dann keine Erstarke, um die anderen irgendwie zu unterdrücken.

00:21:16: Und das hat sich dann als falsch erwiesen.

00:21:18: Und dann wurde es aber auch in Syrien wesentlich blutiger

00:21:21: als in allen anderen arabischen Prülingsstaaten.

00:21:25: Und was natürlich eine Rolle gespielt hat,

00:21:28: ist, dass Syrien schon lange eben Teil dieser Axis ist,

00:21:33: also Hezbollah und Iran.

00:21:34: Und deswegen, du hast mich vorhin gefragt,

00:21:36: was ist damit das Interessieren,

00:21:38: beleuchten die Situation natürlich auch unter der Prämisse.

00:21:40: Okay, was heißt das jetzt nicht nur für Russland,

00:21:42: sondern was heißt es auch für Hezbollah?

00:21:44: Wenn Hezbollah hat seine Waffen

00:21:46: und natürlich auch Gelder aus dem Iran über Syrien bekommen.

00:21:50: Also richtig über die Landbrücke, sage ich jetzt mal.

00:21:53: Und die ist jetzt unterbrochen,

00:21:55: denn die Neuregierung ist in, also die Regierung ist noch nicht,

00:21:58: aber die Gruppen, die rebellen in Damascus,

00:22:00: sind keine Fans von Hezbollah.

00:22:02: Sie haben sich ganz krass bekämpft

00:22:03: und sie sind auch keine Fans von Iran.

00:22:05: Denn Iran hat ja Assad gestärkt.

00:22:07: Das heißt, plötzlich hast du diese Brücke oder diese Achse,

00:22:10: Teheran, Damascus, Beirut, die ist jetzt unterbrochen.

00:22:14: So, was heißt es für Hezbollah?

00:22:16: Könnte heißen zum Beispiel,

00:22:17: dass Hezbollah ist jetzt nicht mehr ein internationaler Akteur,

00:22:20: sondern nur noch ein libanesischer.

00:22:22: Und das heißt natürlich,

00:22:24: dass der Verhandlungsspielrauben

00:22:25: sowohl den anderen libanesischen Bevölkerungsbrücken

00:22:28: gegenüber Hezbollah haben, ist jetzt größer.

00:22:30: Israel gegenüber Hezbollah ist jetzt gestärkt.

00:22:34: Der Iran ist vergleichsweise isoliert.

00:22:36: Dann in Zürich war ihr besser Freund sozusagen.

00:22:39: Jetzt verstehen sie sich noch mit Russland.

00:22:42: Also das könnte auch interessante,

00:22:44: potentiell auch positive Nebeneffekte haben.

00:22:47: Deswegen ist es immer so schwer,

00:22:48: wenn du so was analysierst.

00:22:50: Da kannst du nicht rausgehen und sagen,

00:22:52: das ist jetzt nur gut oder nur schlecht,

00:22:53: sondern das wird gute Nebeneffekte haben

00:22:55: und es wird auch schlechter haben.

00:22:57: Aber was wir natürlich im Auge behalten müssen,

00:22:59: ist, was ist denn gut jetzt für uns.

00:23:01: Wir vertreten natürlich unsere eigenen Interessen

00:23:03: und wie können wir sicherstellen,

00:23:05: dass jetzt aus Syrien eben nicht in Afghanistan

00:23:07: oder den islamischen Staat wird?

00:23:11: Bevor alle zum Atlas rennen oder das Phenomen Google,

00:23:15: ich finde es immer interessant,

00:23:17: wenn man sich kurz einmal anguckt, okay, wo liegt denn da was?

00:23:20: Hier super interessant, woran Syrien alles grenzt.

00:23:24: Syrien grenzt an den Libanon,

00:23:26: woüber du gefordert und gearbeitet hast,

00:23:29: auch an Israel und Jordanien,

00:23:31: im Norden an die Türkei, im Osten an den Irak.

00:23:34: Es gibt diese Landbrücke, die du genannt hast vom Libanon,

00:23:39: wo die Hezbollah sitzt, zum Iran, Iran, Russland

00:23:45: und auch die libanesische Terrormilitz Hezbollah haben.

00:23:49: Das Regime Assad noch unterstützt,

00:23:52: waren aber offensichtlich weder Willens noch in der Lage,

00:23:55: ihm jetzt auch noch zu helfen und zu verhindern,

00:23:58: dass er gestürzt ist und das Land verlassen musste.

00:24:01: Lässt das, ich bleibe bei deinem Gedanken,

00:24:04: Gutes für die Zukunft.

00:24:06: Erwarten, dass Iran und Russland, darauf legt ihr den Fokus,

00:24:09: hast du eben ausgeführt,

00:24:11: aber auch die von Iran-Unterstütze Hezbollah,

00:24:14: jetzt noch mal mehr geschwächt erscheinen als zuvor schon

00:24:17: und auch, dass keiner mehr Assad schützen konnte oder wollte?

00:24:22: Also ich glaube tatsächlich,

00:24:24: wir haben auch Indizien,

00:24:26: dass mit ein Grund, warum das halt jetzt passiert ist,

00:24:30: die Ukraine ist, also dass Russland Truppen abziehen musste

00:24:34: und nicht nur Truppen,

00:24:36: sondern auch einfach zum Teil ihre wichtigsten Offiziere

00:24:39: in die Ukraine verlegen musste,

00:24:41: eben gerade während der Offensive

00:24:43: und dass wir eigentlich sehen,

00:24:45: dass die Anschlagszahlen und auch die Offensive der Rebellensyrien

00:24:47: dann nach oben gegangen ist.

00:24:49: Also das Ding, was immer so spannend ist

00:24:51: in der internationalen Politik ist,

00:24:53: ist, wir schauen jetzt nur einen Bereich an

00:24:55: und dann schauen wir es nur in die Ukraine

00:24:57: und dann vergessen wir,

00:24:59: okay, wenn Russland was da macht,

00:25:01: dann müssen sie wahrscheinlich Truppen woanders abziehen

00:25:03: und da sitzen dann anderen Wittern eine Gelegenheit in diesem Falle.

00:25:06: Also ich glaube tatsächlich,

00:25:08: dass es für gerade für Deutschland

00:25:10: oder jetzt andere in der Nähte,

00:25:12: das ist eine interessante Einblick

00:25:15: in was Russland eigentlich kann

00:25:18: und was es nicht kann,

00:25:20: weil tatsächlich, also wenn du zurückgehst

00:25:22: und die Regeln fingen an und alle haben gedacht,

00:25:24: also in Europa haben alle gesagt,

00:25:26: das ist jetzt die dritte große Welle

00:25:28: der Demokratie

00:25:30: und jetzt wird der ganze Nahosten demokratisch

00:25:32: und das war ein großes Feiern

00:25:34: und dann plötzlich wurde Mosi gestürzt

00:25:36: in Ägypten, Tunesien auch nicht so easy

00:25:38: und die große Depression setzte ein

00:25:40: und dann Syrien, da hat man ja echt viel getan

00:25:42: am Anfang noch, um die Rebellen,

00:25:44: die demokratischen Rebellen zu unterstützen,

00:25:46: die Free Syrian Army damals,

00:25:48: die sind eigentlich fast komplett inexistent mittlerweile

00:25:51: in Russland.

00:25:53: Russland hatte ja schon die Militärbasis in Tattoos,

00:25:56: also in dieser isuischen Hafenstadt,

00:25:58: die haben wir seitdem ausgebaut

00:26:00: und haben da einfach total draufgehauen,

00:26:03: also militärisch einfach kurz und klein geschlagen

00:26:06: und das hat das Gefühl

00:26:08: bei vielen Europäern gerade hinterlassen,

00:26:10: ja okay, also was die können,

00:26:12: wollen wir nicht und können wir auch nicht,

00:26:14: wir gehen nenn uns rein

00:26:16: und machen einfach alles groß kaputt,

00:26:18: dann sind wir halt Russland jetzt unterlegen

00:26:21: und ich glaube dann, dass es in der Ukranien

00:26:23: noch mal passiert ist, hat bei vielen

00:26:25: gerade in Deutschland glaube ich das Gefühl erweckt,

00:26:27: militärisch können wir sowieso nicht das,

00:26:29: was Russland kann und ich glaube, dass Syrien

00:26:31: die Tatsache, dass man Assad nicht schützen wollte

00:26:34: und konnte glaube ich beides,

00:26:36: lässt jetzt glaube ich schon so ein bisschen

00:26:38: einen Umdenken, Lätscher einen Umdenken ein,

00:26:41: wie stark ist Russland eigentlich,

00:26:43: vielleicht ist Russland gar nicht so stark,

00:26:45: wie viele immer denken.

00:26:47: Und wie lange ist der Türkei jetzt von der Lage?

00:26:50: Die haben eine sehr lange Grenze

00:26:52: und das war ja auch das Problem,

00:26:54: während der IS Hochzeit sind natürlich die

00:26:57: islamischen Stabkämpfer

00:26:59: sind über die jürische Landgrenze,

00:27:01: also die türkisch-ssyrische Landgrenze

00:27:03: einfach wirklich zum Teil über die Grenze gelaufen,

00:27:05: weil die so lange ist, die kann man einfach gar nicht so

00:27:08: absichern und das heißt, in erster Instanz

00:27:11: denkt die Türkei immer diese Grenze muss sich sichern

00:27:14: und die Tätigkeit ist, ich will nicht,

00:27:16: dass hier irgendwas zu mir rüber schroppt

00:27:18: und natürlich denken die Türkei,

00:27:20: denken die totalentrichen Erster Linie an

00:27:22: kurdische Extremisklänge, PKK.

00:27:24: Und das ist total spannend,

00:27:26: weil syrische Kurden, irakische Kurden, türkische Kurden,

00:27:29: diese natürlich haben sie sehr viel gemeint,

00:27:31: aber am Ende haben sie jeweils ihre eigenen

00:27:33: strategischen Interessen und die syrischen Kurden haben

00:27:35: eigentlich bisher die Beziehung mit der Türkei

00:27:37: immer sehr pragmatisch gefahren,

00:27:39: sie haben gesagt, wir versuchen uns weiter ins Raus zu halten,

00:27:42: das ist ja ganz genau hin, also was die auf keinen Fall wollen,

00:27:45: es ist ein unabhängigen Minikurdenstaat

00:27:48: innerhalb von Syrien und sie werden auch in der Hinsicht

00:27:51: auf jeden Fall ganz naheinwirken auf,

00:27:53: was auch immer da jetzt in Damaskus kommt.

00:27:56: Israel fliegt bis jetzt schon mehr als 300 Luftangriffe

00:28:00: auf militärische Ziele in Syrien,

00:28:03: auf Waffenlager, auf Schiffe, Flughäfen,

00:28:06: auch auf ein Forschungszentrum, bei dem der Westen den Verdacht

00:28:09: hat, dass es da Verbindungen zur Chemiewaffenproduktion

00:28:12: in Damaskus gibt.

00:28:14: Offenbar will Israel verhindern,

00:28:17: dass die Anlagen auch in die Waffen,

00:28:20: in die Hände der Hisbollah fallen,

00:28:22: das ist eine der Interessen.

00:28:24: Außerdem hat die israelische Armee

00:28:27: die Pufferzone zu Syrien auf den

00:28:30: annektierten, eh annektierten Golanhöhen

00:28:33: eingenommen, nach Angaben der Vereinten Nation

00:28:36: wird dadurch schon ein zwischen Israel und Syrien geschlossenes

00:28:39: Abkommen verletzt. Israel sagt aber,

00:28:42: dass Vorrückende Armee dienen allein,

00:28:45: dem Schutz der Grenze zu Israel, andere Berichte sagen,

00:28:48: die sind noch weiter vorgedrungen. Weiß ich nicht.

00:28:51: Versucht Israel gerade Tatsachen zu schaffen,

00:28:54: um da die eigene Zukunft abzusichern,

00:28:57: auch vielleicht den eigenen Erfolg abzusichern,

00:29:00: der ja doch im Kampf gegen die Hisbollah auch gelungen ist?

00:29:04: Absolut. Und ja nicht nur gegen die Hisbollah.

00:29:07: Ich glaube, was ich gerade das Kissing Dirt zitat,

00:29:10: genau das denkt Israel jetzt gerade.

00:29:13: Israel war kein Fan, war absolut,

00:29:16: war ja offiziell im Krieg mit Syrien.

00:29:19: Es gab schon ganz lang keine Kampfhandlungen mehr,

00:29:22: wir haben nie einen Friedensschluss gefunden,

00:29:25: bezüglich des Golanens.

00:29:27: Für Israel war Assad ein Problem

00:29:30: und auch der Bürgerkrieg, der jetzt rausgebracht hat,

00:29:33: dann am Ende des Tages können sie aber nicht darauf vertrauen.

00:29:36: Solche Islamisten, diese Werbung, die wir jetzt gerade sehen,

00:29:40: die sind natürlich genauso ein Problem.

00:29:43: Ich glaube noch nicht mal, dass sie nur an Hisbollah denken,

00:29:46: wenn sie diese Ziele bombardieren,

00:29:49: sie denken einfach, egal wer da jetzt an die Macht kommt,

00:29:52: wissen können wir nicht darauf vertrauen,

00:29:54: wir zerstören einfach so viel, wir können, so schnell wir können,

00:29:57: denn wer auch immer das dann kommt, könnte ein Problem werden.

00:30:00: Und wenn man sich das auch, was jetzt den Golanen betrifft,

00:30:03: da einfach direkt Fakten schaffen, so viel Raum absichern, wie man kann.

00:30:06: Es leben ja auch auf der israelischen Seite

00:30:10: Siedler oder israelische Bürger aus dem Golanen,

00:30:13: dass die versuchen einfach so viel wie möglich abzusichern,

00:30:17: wie sie können in dieser Situation

00:30:19: der totalen strategischen Verwirrung, die da gerade in Syrien selber herrscht.

00:30:24: Und die Rebellen sind ja auch jetzt nicht auf dem Golanen,

00:30:26: die sind ja da, wo die syrische Regierung konzentriert war,

00:30:29: nämlich natürlich in Damascus und in der Infrastruktur.

00:30:32: Die USA warnen davor, dass der islamische Staat jetzt wieder erstarken könnte.

00:30:38: Deshalb haben auch die USA am Wochenende, wie sie das nennen,

00:30:42: Präzisionsangriffe gegen Stellungen des IS geflogen,

00:30:45: versuchen also auch die USA auf den letzten Metern der Amtszeit

00:30:49: von Joe Biden noch eine Art von Tatsachen zu schaffen,

00:30:52: um die Zukunft der Region abzusichern,

00:30:55: denn von Donald Trump haben wir schon gehört,

00:30:57: Ihnen interessiert es nicht?

00:30:59: Naja, wobei, also es ist natürlich, das ist ein bisschen Theater, glaube ich,

00:31:06: weil natürlich auch unter Donald Trump sind die USA

00:31:09: sehr aktiv gegen den IS in Syrien gewesen.

00:31:12: Und was man natürlich nicht will, ist die Situation von 2014 und 15,

00:31:18: wie der IS dann Rackert so eine Hauptstadt gemacht hat,

00:31:20: ein Gebiet hatte zwischen Syrien, Irak,

00:31:23: das die größte von Großbritannien hatte,

00:31:25: nicht die gleiche Einwunderzahl, aber trotzdem es war also von der reinen Größe

00:31:28: und natürlich von der Kontrolle der Ölinfrastruktur war das also ein total extremes Problem.

00:31:34: In Europa, glaube ich, haben wir in erster Linie an die krasse Gewalt gedacht,

00:31:37: die damit einhergegangen, aber für ganz viele Sachen,

00:31:41: auch so Wirtschaft, Wirtschaft vor Ort,

00:31:44: Menschenrechtsverletzung und so war der IS wirklich sehr großes Problem.

00:31:48: Und es hat sehr lange gedauert, also Racker fiel dann eigentlich schon 16 oder 17,

00:31:54: aber das allerletzte Territorium des IS wurde erst 2019 befreit.

00:32:00: Und das heißt also, all das ist unter Donald Trump passiert

00:32:03: und natürlich, er sagt, es interessiert ihm jetzt nicht,

00:32:05: aber das ist vielleicht auch ein bisschen postwahlkampfritorik,

00:32:10: weil natürlich ein wiedererstarkendes IS wäre überhaupt nicht in seinem Interesse,

00:32:14: weil dann wäre ja seine Politik von damals, würde sich dann als verfehlt erweisen.

00:32:19: Der IS ist jetzt das, was alle als schreckensgespenst am schnellsten abkufen können,

00:32:24: aber meine Sorge ist, weißt du, Islamismus, das ist so ein bisschen Luftballon-Effekt.

00:32:29: Weißt du, Luftballon, wenn du den drückst, dann verplatzt er nicht,

00:32:32: sondern die Luft, der verformt sich, die Luft geht einfach woanders hin.

00:32:35: Wenn wir uns anschauen, die verschiedenen Generationen von Islamismus,

00:32:39: die wir schon erlebt haben, da werden dann Namen geändert,

00:32:42: da wird dann so ein bisschen die Richtung geändert,

00:32:44: aber eigentlich ist es am Ende doch immer wieder das Gleiche im Sinne von Erstellung.

00:32:48: Eines autoritären Systems mit ein bisschen religiösem Anstrich.

00:32:53: Und das ist ein Problem, egal ob es ein IS ist oder jemand anders.

00:32:57: Also meinst du, dass die USA auch unter Trump ein Interesse daran behalten werden,

00:33:04: den IS zum Beispiel und auch dann die Luftballonartigen Ausformungen,

00:33:09: die sich an anderer Stelle zeigen, im Griff zu behalten oder da irgendwie einzuwirken.

00:33:14: Absolut. Ich meine, man darf nicht vergessen,

00:33:16: diese Organisation HTS Al Qaeda ist natürlich die Organisation,

00:33:21: die den 11. September verübt hat, die Attentate des 11. September,

00:33:26: wo Tausende von Amerikanern in einem Tag gestorben sind.

00:33:30: Ich war damals ja auch in New York, also ich glaube die Tiefe,

00:33:33: das ist ja auch in der kollektiven Erinnerung der Amerikaner so präsent.

00:33:37: Ich kann mir nicht vorstellen, kein Präsident in den USA kann sagen,

00:33:41: ist das mir eigentlich so ein bisschen egal, was eine Al Qaeda-Ableger ganz weit wegmacht.

00:33:44: Vor allem, weil es so ist, dass da nur eine Frage Zeit wird irgendein amerikanischer

00:33:48: Bürgermeier gekidnäppt oder noch schlimmer, irgendwie schrecklich,

00:33:52: kommt schrecklich zu Todel, dann ändert sich die Stimmung ganz schnell.

00:33:55: Also ich würde das überhaupt nicht ernst in die USA werden,

00:33:57: weiterhin auf jeden Fall ein Interesse daran haben,

00:34:00: dass es nicht so ein wiedererstarkendes IS oder einer Nachfolgeorganisation

00:34:04: in Syrien oder Irak kommt.

00:34:06: Ich habe dein Buch schon angesprochen, das du geschrieben hast,

00:34:09: das hat den schönen Titel "Zukunft, eine Bedienungsanleitung".

00:34:13: Du hast es, glaube ich, so aufbauen wollen, wie eine Gebrauchsanleitung

00:34:17: für einen Staubsauger oder so.

00:34:19: So könnte man also auch die Zukunft angehen.

00:34:22: Und in diesem Buch findet sich ein Satz, der heißt "Zukunft ist weder Zufall noch Schicksal".

00:34:27: Das hat mir gefallen, das heißt ja dann immer, sie lässt sich denken,

00:34:32: diese Zukunft und sie lässt sich gestalten.

00:34:35: Wir haben sie in der Hand oder was ist gemeint damit?

00:34:38: Genau, also eigentlich, wenn du die Zukunft als einen Raum begreifst, den du beeinflussen kannst,

00:34:45: das ist ja eine relativ neue Idee, das gibt es noch gar nicht so lange.

00:34:48: Das gibt es eigentlich erst so richtig, das ist eine 150 Jahre.

00:34:51: Davor war halt so, na ja, Zukunft haben die Könige gemacht

00:34:54: und die Kirche und so als Einzelperson hat man halt gelebt und ist irgendwann gestorben.

00:35:00: wie dieses "ich konstruiere mein Leben", gab es auf individueller Ebene nicht.

00:35:04: Und als politisches System ist die Demokratie das einzige politische System,

00:35:10: was die Zukunft in die Hände der Bürger legt und sagt, ihr dürft entscheiden, was wir damit machen.

00:35:15: Das heißt natürlich nicht, ich weiß jederzeit, was alles passieren kann.

00:35:20: Zufall im Sinne von, klar, 'ne Krankheit, 'n Unfall und so was kann immer passieren.

00:35:24: Aber der Spielraum, den man doch selber hat,

00:35:28: der ist eigentlich viel größer, als man oft annimmt.

00:35:30: Und ich glaube, deswegen nervt es mich dann auch oft, wenn die Leute zu mir sagen,

00:35:34: ja, man kann überhaupt nichts tun, also das ist eigentlich vermessen.

00:35:38: Frag mal jemanden im Jemen, der lebt in einem Bürgerkriegsähnlichen Zustand,

00:35:43: der hat keine finanziellen Mittel, der hat keine politischen Einflusswege,

00:35:48: der hat auch keine sozialen Möglichkeiten, so sehr sich zu verändern.

00:35:52: In Deutschland heute kannst du dir aussuchen, wo will ich leben, mit wem will ich zusammenleben,

00:35:57: wen will ich lieben, was will ich studieren und so weiter.

00:36:01: Also natürlich nicht für alle und nicht in gleichem Maßen,

00:36:03: aber trotzdem jeder Einzelne hat durch Konsumverhalten, Wahlverhalten, Meinungsfreiheit,

00:36:09: haben wir so viel Freiheit, die Zukunft zu beeinflussen.

00:36:12: Und da muss man aber auch was damit machen.

00:36:14: Und ich glaube, viele haben Angst vor diesen Verantwortung

00:36:17: und flüchten sich dann in so defizistische Aussagen,

00:36:20: ja, man kann ja überhaupt nichts tun, in Zukunft.

00:36:22: Du hattest das ja eben schon bezogen auch auf die Situation jetzt in Syrien gesagt,

00:36:28: das sind jetzt Räume, in denen man die Zukunft gestalten kann,

00:36:32: man muss das aber jetzt machen.

00:36:34: Lässt sich die Zukunft von Staaten genauso denken,

00:36:39: wie wir es für unsere persönliche Zukunft könnten, wenn wir es denn können?

00:36:43: Also die Prozesse sind eigentlich ganz ähnlich,

00:36:47: nur natürlich bei Staaten sind viel mehr Leute beteiligt,

00:36:49: es sind natürlich auch viel mehr Ressourcen beteiligt,

00:36:52: deswegen wenn wir Zukunft sagen, denken die Leute natürlich an erster Linie,

00:36:55: an Verantwortung des Staates, wenn der Staat ist,

00:36:58: natürlich also für mehrere Generationen automatisch verantwortlich,

00:37:01: für die Zukunft der viele, hat die Ressourcen und so weiter und so weiter.

00:37:05: Aber eigentlich dieses strukturierte Nachdenken über die Zukunft,

00:37:10: was mache ich, was ist möglich, wo investiere ich, wo schütze ich mich,

00:37:15: das ist im Grunde genommen eigentlich ganz ähnlich.

00:37:17: Und deswegen habe ich das Buch ja auch so geschrieben, dass du es anwenden kannst,

00:37:21: ob du im Kanzleramt sitzt oder jetzt als Einzelpersonen irgendwie in einem Münchner Vorort,

00:37:26: die Patterns oder die Ansatz, weil Ernstes ist immer die gleiche.

00:37:30: Aber da wir den Nahen Osten uns angeguckt hatten und ich auch schon gesagt habe,

00:37:34: also wie der verbandelt, versträgt, miteinander verwoben ist,

00:37:39: und wir die ganzen Anteileigner ja eben auch mal durchgegangen sind,

00:37:43: ist man da nicht an irgendeinem Punkt, wo man sagt, es wird so unübersichtlich,

00:37:47: dass du keine gute Zukunft, sondern vielleicht nur so ein Kompromiss von Zukunft gestalten kannst.

00:37:53: Also natürlich gerade bei so großen Zukunften musst du immer Kompromisse machen,

00:37:58: musst ja auch bei deiner eigenen Zukunft Kompromisse machen,

00:38:01: nur weil ich jetzt irgendwie gerne Rocksängerin wäre in zwei Jahren, wird das nicht so sein.

00:38:05: Eine Nachricht. Da ist Plas hier aber raus.

00:38:10: Genau, damit kannst du antiesen.

00:38:12: Also Bunch, da sind wir beim Thema Wunschdenken.

00:38:15: Also es geht immer darum, die bestmögliche,

00:38:19: nicht unbedingt das, was ich mir alles erträumen kann zu erreichen.

00:38:23: Ich glaube, was dabei hilft, ist erstens die Zeithorizonte zu verlängern.

00:38:27: Weil wenn du, je länger du in der Horizont aufmachst, der Zukunft über die du redest,

00:38:33: desto mehr es natürlich machbar.

00:38:34: Es geht ja nicht nur um Ressourcen, es geht auch darum, wie viel Zeit machst du für diese Zukunft.

00:38:38: Und wenn ich jetzt sage, okay Syrien, ich schaue jetzt auf ein fünf Jahreshorizont

00:38:42: oder vielleicht sogar zehn Jahre.

00:38:44: Was für ein Syrien will ich dann?

00:38:45: Dann hast du sofort einen größeren Korridor.

00:38:47: Während, wenn du sagst, okay, ich will jetzt, dass in einem Jahr

00:38:50: alle syrischen Flüchtlinge wieder in der Maske sind und dann als top politischer System.

00:38:54: Und alles läuft in der Eins.

00:38:56: Das ist natürlich Quatsch.

00:38:57: Also ich glaube auch, wir tun uns keinen Gefallen damit mit diesem Schweinsgelobt.

00:39:01: Alles muss immer ganz schnell passieren und viele, ganz fundamentale Veränderungen

00:39:05: brauchen einfach viel mehr Zeit.

00:39:06: Also viele richtig gute Zukunfte brauchen sehr viel Zeit, bis die quasi zur Welt kommen.

00:39:10: Ich glaube, das ist der eine Ansatz und das zweite ist, nur weil du deinen Kurs korrigieren

00:39:18: musst, heißt es aber nicht, dass die ganze Zukunft als solches irgendwie mit dem Bade

00:39:21: auszuschütten ist.

00:39:22: Also dann taust du halt, okay, das ist jetzt alles nicht mehr möglich.

00:39:26: Was ist denn immer noch möglich?

00:39:28: Was ist denn unter diesen Umständen immer noch eine gute Zukunft, die wir anstreben können?

00:39:33: Und was ich immer sage ist, ich glaube gerade, Deutsch tun sich sehr schwer damit mit Entscheidungsfindung

00:39:39: unter Situationen, wo man eben vieles noch nicht genau einschätzen kann und warten dann

00:39:44: gerne drauf, dass diese Lage viel klarer ist.

00:39:48: Aber ich sage einfach mehr Mut zum Risiko.

00:39:51: Du musst einfach ganz oft sagen, okay, das ist jetzt nach bestem Wissen und Gewissen.

00:39:55: Ich setze jetzt alles auf diese Karte und wenn es nicht klappt, das ist besser.

00:39:59: Also mein ehemaliger Chef hat immer zu mir gesagt, der war ein US Marine.

00:40:04: Any decision is better than no decision.

00:40:06: Jede Entscheidung ist besser als keine Entscheidung.

00:40:08: Ich glaube, dass wir halt manchmal ein bisschen zu lange backen, gerade als Deutsche Warp

00:40:12: mir auf den perfekten Moment, der dann nach Verscheinungen kommt.

00:40:15: Gibt ein sehr schönes Teil Kapitel, das mochte ich mit am liebsten, das heißt sich das Beste

00:40:20: vorstellen und handelt eben davon, sagt ja der Name schon, sich die eigene Zukunft positiv

00:40:27: vorzustellen, sie auch zu visualisieren, sie wirklich zu denken.

00:40:32: Und was dann erstmal ganz schön esoterisch klingt, das schreibst du auch selber so und

00:40:37: betrachtes dein eigenes Ton in dem Moment, funktioniert, sagst du.

00:40:42: Warum?

00:40:43: Also es gibt neurologische Hinweise da drauf.

00:40:46: Also man hat natürlich das Gefühl, oh, das ist alles so TikTok Manifest-Ding und natürlich

00:40:49: noch eine Kerze an, Hu-Hu und Klau.

00:40:51: Zink-Klong.

00:40:52: Und jetzt wünsche ich mir einfach ganz stark wie das mit der Rocksängerin, das funktioniert

00:40:56: so nicht, sondern tatsächlich, also erstens, das muss natürlich physisch machbar sein.

00:41:01: Ich hab halt nicht die Stimme von Tina Turner, deswegen diesen Bund kann ich mir wahrscheinlich

00:41:05: direkt abschwingen.

00:41:06: Aber wenn du ein konkretes Ziel formulierst, was auch im Bereich des Möglichen ist, aber

00:41:14: du musst Geduld und Spucke anwenden, dann ist es deshalb machbar, weil dann gehirn diese

00:41:20: Vision, die du dir ausgemalt hast quasi als Vision eine gedankliche Pinwandhefte und was

00:41:27: der Effekt ist, ist, dass du Hindernisse und Frustrationen auf dem Weg dahin, die werden

00:41:33: einfach reduziert.

00:41:34: Also du nimmst das gar nicht mehr so wahr, wo du vielleicht in der Vergangenheit dann

00:41:37: ohne Division gesagt hast, ach, dann geh mich jetzt auf, weil es ist einfach zu schwer,

00:41:41: machst du einfach immer weiter.

00:41:42: Und im Wesentlichen, also die Vision hilft einfach dabei, nicht so schnell aufzugeben

00:41:47: und das ist der ganze Trick, da gibt es auch Studien dazu, dass der Erfolgsgeheimnis von

00:41:52: erfolgreichen Menschen ist einfach, sie lassen sich nicht so leicht in die Niederlage begeben

00:41:58: oder sie geben nicht so leicht auf, sie machen einfach immer weiter.

00:42:01: Und damit hilft, dafür hilft dieses Visualisieren am meisten.

00:42:04: Und zwei Elemente sind entscheidend, schreibst du dann am Ende dieses Teilkapitel 1.

00:42:10: Müssen wir wissen, was wir uns wünschen und 2.

00:42:14: Müssen wir es als erreichbar ansehen.

00:42:16: Der zweite Teil erscheint mir sogar schwerer oder ich kenne mich dafür, ich wünsche mir

00:42:23: was und dann tappe ich mich dabei, dass ich ganz viel aufzähle schon, was dagegen spricht.

00:42:27: So, das ist ja der zweite Teil.

00:42:29: Ich muss es also auch als erreichbar ansehen, sonst mache ich es sowieso nicht, oder?

00:42:33: Genau.

00:42:34: Es muss machbar sein und deswegen sagen wir ja auch, ich weiß nicht, kennst du diese

00:42:39: Anekdote, ich habe sie im Buch beschrieben, aber der erste Mensch, der eine Meile in

00:42:43: unter vier Minuten gelaufen ist, Roger Bannister, der sein Rekord wurde, bin weniger Wochen

00:42:51: schon gebrochen und dann denkt man sich so, hey, wie kann das sein?

00:42:55: Dann hast du so Jahrhundert der laufenden Menschen eine Meile und sie bleiben immer

00:43:00: über einer über vier Minuten und plötzlich kommt dann dieser eine Typ und plötzlich

00:43:03: können das alle, wie ist das möglich?

00:43:05: Hat sich ja irgendwas in der Luft geändert?

00:43:06: Nein, so er hat ja gezeigt, es ist machbar und plötzlich, weil es machbar war, haben sich

00:43:10: dann andere auch inspiriert gefühlt.

00:43:12: Deswegen ist es so wichtig, dass man an die Machbarkeit glaubt, aber natürlich das Problem

00:43:18: ist, das hast du schon angesprochen, das ist ja Arbeit.

00:43:20: Da muss man sich ja reinhängen, da muss man ja...

00:43:23: Ist aber auch selbstbewusst sein, ehrlich gesagt.

00:43:26: Du musst schon auch sagen, okay, ich bring das, ich mach das.

00:43:30: Also das könnte für mich auch im zweiten Teil jemandem dagegen sprechen, dass ich sage,

00:43:33: hm, das kann ich doch nicht erreichen, weil ich dafür einfach nicht taf genug bin oder

00:43:38: nicht entschlossen genug oder weil ich das schon 5, 6, 7 mal versucht habe und dann konnte

00:43:43: ich den Klimmzug immer noch nicht oder so, weißt du?

00:43:45: Also ich habe jetzt hier lächerlich die Beispiele...

00:43:47: Ich glaube an dich und deinen Klimmzug, aber nie, aber doch natürlich...

00:43:50: Ich glaube in deine Stimme, Florian.

00:43:52: Also ich glaube echt, doch du hast so eine Vorzählerreiche, man muss natürlich schon

00:43:57: das Gefühl haben für die Eigenwächsamkeit und ich sage auch immer, also kein Held ist

00:44:04: allein ein Held, du brauchst natürlich auch Leute, die wir sagen, wenn es mal scheiße

00:44:08: läuft, schuldigung, darf man es sagen, mal dir scheiße?

00:44:10: Ja, darf man.

00:44:11: Wenn du Moment hast, ich hatte heute einen Telefonat mit einer Freundin, die schreibt

00:44:16: einen Buch und der Agent hat jetzt gesagt, hm, geh in eine andere Richtung ein, jetzt ist

00:44:19: die erst mal furchtbar deprimiert und habe ich ihr genau das gesagt, ich glaube an dich,

00:44:22: das ist jetzt Teil der Reise, das ist wie ein langen Berg ersteigen, da gibt es Momente,

00:44:26: dann läuft es halt nicht gut.

00:44:28: Und deswegen mit seinen Freunden oder Familie oder anderen, die einem nahestehen, das teilen

00:44:33: und sagen hier, das ist mein Ziel, bitte hilf mir dabei und unterstütze mich, sprich

00:44:37: mir Mut zu, das hilft auf jeden Fall ungemein.

00:44:39: Man ist nicht immer, niemand, auch ich nicht, denkt jeden Tag, ich glaube ich bin das Coolste,

00:44:44: was überhaupt gibt.

00:44:45: Ich schaffe alles, natürlich nicht.

00:44:47: Ich will das mit dir wieder auf die Weltpolitik übertragen, weil das ja dein erstaunliches

00:44:53: Fach ist, dass du da die Verbindung siehst und suchst und sie dir über Indizien, Hinweise

00:44:59: wie du es beschrieben hast, erarbeitet.

00:45:01: Die Ukrainerinnen und Ukrainer, das hast du eben schon mal angesprochen, dass da auch

00:45:06: ein Zusammenhang ist zu dem, was sich in Syrien tut.

00:45:09: Die Ukrainerinnen und Ukrainer wünschen sich ja im Moment mehr als alles andere in Frieden

00:45:16: und Freiheit in ihrem Land leben zu können.

00:45:19: So was braucht es jetzt für den zweiten Teil?

00:45:22: Zweitens müssen wir es als erreichbar ansehen.

00:45:25: Was braucht es, damit die Ukrainerinnen und Ukrainer alle es wirklich als erreichbar

00:45:34: ansehen können, dass sie jemals wieder in Frieden und Freiheit im ganzen Land leben können?

00:45:39: Also ich glaube natürlich die erste Voraussetzung für alles ist ja immer Sicherheit.

00:45:45: Also du kannst, es gibt keine Freiheit ohne Sicherheit.

00:45:50: Es fängt so an mit banalen Sachen, wie du kannst nicht wählen gehen, wenn du Angst

00:45:54: hast, dass du auf dem Weg zum Wahllokal irgendwie umgebracht wirst.

00:45:57: Also du brauchst auf jeden Fall ein gewisses Maß an Sicherheit.

00:46:00: Und das ist natürlich aktuell, sag ich mal, das Hauptproblem.

00:46:05: Ich sag auch so, in der Ukraine sind, im Februar 2022 war ein Maßensterben an Zukunften, weil

00:46:11: die Zukunft hängt in erster Linie.

00:46:12: Oder es gibt keine Zukunft, wenn du nicht mal ein Minimum an Sicherheit hast, weil dann

00:46:16: weißt du ja gar nichts.

00:46:17: Dann gibt ja auch die Minik-Zukunft mit, ich gehe mal kurz zum Ruppermarkt, ist dann

00:46:20: schon in Fragen gestellt.

00:46:21: Und ich glaube, dass das in erster Linie ein Ende der Waffen, also ein Waffenstillstand,

00:46:28: also ein Ende der Waffenhandlungen, wird natürlich dabei helfen.

00:46:31: Aber natürlich braucht die Ukraine etwas viel größeres.

00:46:33: Sie braucht nicht nur einen Frieden mit Russland, sondern sie braucht einen Frieden, dem sie

00:46:37: vertrauen können.

00:46:38: Und das ist viel schwieriger zu erreichen und das ist auch viel abstrakter.

00:46:43: Deswegen, wenn die Leute sagen, ja, es verhandelt hat einfach, weil das ist ja ein Gefühl.

00:46:46: Und Vertrauen basiert jetzt nicht nur auf der Vergangenheit, sondern es hat im Teil auch

00:46:50: kulturelle Elemente und also von daher ist es schwierig.

00:46:56: Deswegen kann man eigentlich davon ausgehen, wie auch immer der Krieg zu Ende geht, er

00:47:01: wird für die Ukraine in irgendeiner Form ein Sicherheitsversprechen beinhalten, um ihr

00:47:06: quasi ein Minimum, genau, um ein Minimum an, ich sage jetzt mal, Zukunftshorizont wieder

00:47:11: herzustellen.

00:47:12: Ich glaube, das ist das Aller erste, also das Gefühl der Sicherheit.

00:47:15: Und dann das zweite ist tatsächlich auch wirtschaftlicher Aufbau.

00:47:18: Also ganz oft empfinden wir Zukunft als etwas wirtschaftliches.

00:47:22: Deswegen werden die Leute oft gefragt, also werden ihre Kinder es mal besser haben als

00:47:25: sie.

00:47:26: Aber dieser Aufschwungsgedanke dafür braucht man wieder Sicherheit, man braucht natürlich

00:47:31: auch Investitionen.

00:47:32: Und ich glaube, wenn man diese zwei Sachen so halbwegs beruhigt kriegt, dann kann die

00:47:40: ukrainische persönliche Zukunft oder auch dieische Zukunft langsam wieder anfangen.

00:47:44: Aber wir haben noch einen ganz schönen Weg dahin.

00:47:47: Genau, wir sind im Moment muss man ja sagen auch aus Perspektive der Ukrainerinnen und

00:47:52: Ukrainer, die ich nur halb einnehmen kann, weil ich das nicht bin.

00:47:56: Aber ich versuche mich reinzulängen, die natürlich hoch verunsichernend ist dadurch

00:48:00: auch, weil man überhaupt nicht weiß, was sich nun durch den Wechsel im weißen Haus

00:48:05: von Joe Biden zu Donald Trump da ereignen wird.

00:48:10: Geht ja um zwei große Fragen.

00:48:12: Zum einen werden die USA den Dasmaß an militärischer und finanzieller Hilfe auf dem Niveau halten,

00:48:19: auf dem es die Regierung Biden gehalten hat.

00:48:21: Und das andere immer, das große Versprechen, wird es eine wirklich verlässliche echte Sicherheitsgarantie

00:48:29: geben, was aus Perspektive der Ukraine immer ein NATO-Beitritt wäre.

00:48:34: Das wäre die maximale Sicherheitsgarantie.

00:48:37: So Donald Trump war ja gerade bei der feierlichen Eröffnung der wieder aufgebauten kathedrale

00:48:42: Notre Dame in Frankreich und ist da auch mit dem ukrainischen Präsidenten Zelensky

00:48:47: zusammengetroffen und am Tag danach hat NBC ein verab aufgezeichnetes Interview mit Donald

00:48:53: Trump ausgestrahlt.

00:48:54: Das war das erste Interview, das er nach der Wahl gegeben hat, indem er dann in ziemlich

00:48:59: lapidaren Worten, wie ich finde, sowohl die Ukraine-Hilfe als auch die Zukunft der NATO

00:49:05: in Frage stellt oder jedenfalls unter Bedingungen setzt.

00:49:09: Geführt hat das Interview Kristen Welker und zwei Ausschnitte würde ich mir gerne mit

00:49:14: dir und euch anhören ganz kurz.

00:49:16: Im ersten fragt sie Donald Trump, ob sich die Ukraine darauf vorbereiten sollte, weniger

00:49:21: Unterstützung von den USA zu bekommen, nachdem Trump ins Amt eingeführt wäre.

00:49:28: Er sagt also möglicherweise wahrscheinlich, sicherlich ergänzt er noch, was soll man damit

00:49:45: jetzt anfangen?

00:49:46: Also ich glaube, was bei Donald Trump so interessant ist, ist das eigentlich, was er so sagt.

00:49:51: Er ist eigentlich gar nicht so aussagekräftig, verglichen mit dem, was er da macht.

00:49:56: Weil wenn man sich anschaut, auch in seiner ersten Anzeit war er, das Thema NATO, sehr

00:50:02: kritisch gegenüber der NATO, aber gleichzeitig waren die USA unter Trump eins sehr, sehr

00:50:08: stark in der NATO, haben auch die Truppen hochgefahren, zum Beispiel in Deutschland,

00:50:13: also das geht dann aber, ist dann so eine Schere zwischen dem, was er sagt und was er

00:50:17: tut.

00:50:18: Und jetzt ganz konkret auf die Ukraine bezogen.

00:50:21: Was ich weiß, ist, dass Trump stören oder die amerikanische Regierung stören an der

00:50:27: ukrainischen Situation erstens das Gefühl, dass sie viel, viel, viel mehr machen als

00:50:32: alle anderen, was ja zum Teil auch stimmt.

00:50:34: Und sie denken halt, dass es eigentlich Russland ist mehr ein europäisches Problem als ein amerikanisches

00:50:39: und sie wünschen sich, dass die anderen NATO-Staaten mehr unterstützen, gerade militärisch als

00:50:45: sie es bisher tun.

00:50:46: Ganz interessant ist übrigens, bei Deutschland, da findet man, dass es auch ein bisschen mehr

00:50:48: ist, da finde ich immer so eine lustige, so eine komische Verschiebung, weil Deutschland

00:50:54: macht wahnsinnig viel, aber im Gespräch hast du das Gefühl, in Deutschland ist man

00:50:58: nachts ständig zu wenig, in Frankreich macht fast gar nichts, aber da gibt es auch gar

00:51:03: nicht so eine Debatte darüber.

00:51:04: Also es ist irgendwie, eigentlich ist es aus dem Kopf gestellt.

00:51:07: Aber natürlich, wenn Trump sowas sagt, jetzt gerade mit militärischer Unterstützung denkt

00:51:11: er natürlich an Staaten wie Spanien, wie Frankreich und so weiter.

00:51:14: Also er will mehr Unterstützung.

00:51:15: Das ist keine Nachricht an die, Ukraine ist das eine Nachricht an die anderen NATO-Staaten.

00:51:20: Das ist das eine, was ihn stört.

00:51:22: Das andere, was ihn stört ist, er will einen Exit-Strategy sehen.

00:51:29: Er will sehen, was die Ukraine bereit ist aufzugeben, denn er sieht natürlich so am

00:51:34: Ende ist die Ukraine ihr eigenes Problem.

00:51:36: Er hat nicht das historische Verständnis, dass der Ukraine damals nach dem Ende des

00:51:41: Kalten Krieges versprochen wurde.

00:51:42: Also ihr gebt euren Okayan Waffen ab und dafür beschützen wir euch.

00:51:46: Er sieht da nicht die Kontinuität, dass das auch in Betrifft.

00:51:48: Er sagt halt, wenn ihr diesen Krieg beenden wollt, dann muss ich aber sehen, wofür seid

00:51:52: ihr da bereit für eine Konzession?

00:51:54: Und was ich so gesehen habe oder auch gehört habe, ist, dass die Ukraine sind bereit für

00:52:00: Konzessionen.

00:52:01: Und jetzt ist der Ball aber auf Putin's Seite, sagt Trump.

00:52:06: Und er sagt, jetzt seid ihr am Zug.

00:52:08: Das heißt, ich habe das Gefühl, die Ukraine haben mit Trump ein gutes Gespräch gehabt.

00:52:14: Auch die Ukraine wollen nicht, dass der Krieg ewig so weitergeht.

00:52:17: Aber wenn jetzt von der, jetzt ist es das Russland am Zug, wenn jetzt von russischer

00:52:21: Seite so ein Pushback kommt, so my way or the highway, wir machen es genauso wie wir wollen,

00:52:28: kann man sich durchaus vorstellen, kann ich mir durchaus vorstellen, dass Trump seine

00:52:32: Meinung dazu ändert.

00:52:33: Also ich glaube nicht, dass das Horrorszenario Trump zieht, einfach den Stecker und macht

00:52:39: das Licht aus und geht raus.

00:52:40: Das glaube ich wird nicht passieren.

00:52:41: Aber er will, er ist ein Businessman, er will einen Deal und er will, dass es zu Ende geht.

00:52:46: Und natürlich will er, und das ist jetzt für die Europäer ein bisschen schwierig zu

00:52:51: hören, er will natürlich, dass die Europäer mehr Waffen liefern, mehr in ihre eigene

00:52:55: Verteidigung investieren und auch natürlich am Wiederaufbau der Ukraine sehr viel stärker

00:52:59: beteiligt sind.

00:53:00: Ich glaube, viele wollen das.

00:53:01: Also ich glaube nicht, dass das Horrorszenario ist, was viele sich ausmahlen.

00:53:05: Der zweite Ausschnitt aus diesem NBC-Interview, was Kristen Welker mit Trump geführt hat,

00:53:14: bezieht sich dann auf das, was du jetzt auch schon angetippt hast.

00:53:16: Was wichtig ist auch für die europäischen Staaten, was existenziell ist im Zweifel, nämlich

00:53:21: ob die USA Mitglied der NATO bleiben, weil er dann jetzt im Amt sei, können wir uns auch

00:53:27: anhören.

00:53:28: In where?

00:53:35: In where?

00:53:36: Musstest du auch lachen, habe ich hier beobachtet.

00:53:50: Ja, in der NATO.

00:53:51: Ach so, ja, ach darum geht es.

00:53:53: Er sagt, er verpflichtet sich allein für den Fall, dass die anderen Mitgliedstaaten

00:53:59: des Bündnisses ihre Rechnungen bezahlen.

00:54:02: Schaffen die das aber?

00:54:04: Also Deutschland hat ja jetzt ein bisschen aufgeholt und ist jetzt mal bei 2 Prozent

00:54:08: etwas mehr des Botoinlandsprodukt, aber so richtig weit vorangekommen, war man da zuletzt

00:54:14: erst mal nicht.

00:54:15: Also Deutschland ist natürlich der Staat, der Trump am meisten immer aufgestoßen hat

00:54:19: in der Hinlicht, weil Deutschland so in diesen Industrienationen ist und dann einfach

00:54:23: noch nicht mal die 2 Prozent schafft, lange sind wir da irgendwie krebs bei 1,3, aber

00:54:27: er denkt natürlich nicht nur an Deutschland, auch Italien zum Beispiel ist bei 1,3, glaube

00:54:31: ich, bei 1,2 und dann haben wir Belgien, also gibt einige NATO-Mitgliedstaaten die, und

00:54:36: ich kann auch die Perspektive verstehen und das war ja nicht nur Trump, das war ja auch

00:54:40: Obama, na es fing unter Obama an genau, dieses so eure Sicherheit kann nicht einfach nur

00:54:45: über uns laufen und die USA sind natürlich bei weitem sehr größte Mitgliedstaat in

00:54:51: der NATO und es geht ja nicht nur um Größe, es geht ja auch darum, dass sie ihre nukleare

00:54:56: schützende Hand quasi über uns halten, Deutschland kann sich erlauben, keine Atomwaffen zu haben

00:55:01: eben, weil sie alliiert sind mit den USA.

00:55:04: Also ehrlich gesagt finde ich verglichen mit dem, was wir in den letzten Jahren, in den

00:55:10: letzten Jahren befürchtet hatten, was da alles kommt, ich finde, dass es nur fair, also

00:55:15: es kann nicht sein, gerade weil die USA, ich habe es ja vorhin schon gesagt, schon lange

00:55:19: nicht mehr denken, dass Russland ihr Problem ist, sondern unser ist und dass sie mit dem

00:55:25: militärischen Auge nach Asien schauen, es kann nicht sein, dass die USA für unsere

00:55:30: Sicherheit verantwortlich ist, und ich glaube für Deutschland, gerade sieht man auch so

00:55:34: ein bisschen, woran ist die Ampel jetzt auch zerfallen, Deutschland wird Prioritäten

00:55:38: setzen müssen, also dieses Ausgeben für alles, was wir uns wünschen, dafür ist die Decke

00:55:42: zu kurz und du hast gefragt, können wir das?

00:55:46: Natürlich können wir es, aber das heißt nicht, dass wir alles können, können wir,

00:55:50: also was für Optionen haben wir da, ich glaube, da muss man sich jetzt mal hinsetzen und

00:55:55: drüber nachdenken, aber für mich ist das nicht das Horse Case Szenario, ich finde das

00:56:00: ist ein Szenario, auf das ich gehofft hatte, im Falle einer Trump-Präsidentinenschaft,

00:56:04: aber übrigens es wäre auch unter Harris gekommen, also es wäre nicht mit der gleichen Rhetorik

00:56:08: gekommen, aber auch die Demokraten haben gesagt, das geht einfach über unseren eigenen Wähler

00:56:13: nicht, ich meine, stell dir mal vor, Deutschland würde eigentlich, weiß ich es jetzt nicht,

00:56:16: die Sicherheit von Malta die ganze Zeit finanzieren, das finden deutsche Wähler auch nicht gut,

00:56:20: also ich glaube, das ist was, denn die nächste Regierung muss der deutschen Bevölkerung

00:56:26: wirklich glaubhaft vermitteln, das ist eine Priorität, das ist nicht nice to have, ist

00:56:30: auch schön, wenn man eine Bundeswehr hat, sondern alles andere, ich habe vor uns so

00:56:33: in Sicherheit gesprochen, alles andere fängt mit Sicherheit an, also das ist eine Entscheidung,

00:56:38: die wir treffen müssen.

00:56:39: Deshalb will ja der ukrainische Präsident auch unbedingt perspektivisch in die NATO

00:56:45: aufgenommen werden, ist auch Teil der ukrainischen Verfassung, das ist nicht einfach mal dahergesagt,

00:56:50: das ist ein seit langer Zeit verfolgter Wunsch und Plan, er hat das jetzt auch wieder gesagt,

00:56:57: als zunächst Olaf Scholz und dann Friedrich Merz in Kiel waren, beide haben ihm wenig Hoffnung

00:57:02: gemacht auf einen baldigen NATO-Beitritt, Friedrich Merz hat im Interview darauf hingewiesen,

00:57:07: dass die NATO keinen Staat aufnehmen könne, der sich im Krieg befinde, das hatten wir auch

00:57:12: schon ganz so oft gehört, aber darauf eingehend hat Zelensky von der Walli auch schon mal

00:57:17: angeboten und danach gefragt, dass mindestens mal in die Debatte geworfen, ob man nicht Teilgebiete

00:57:23: der Ukraine in die NATO aufnehmen könnte.

00:57:26: Ist es nicht ein Gedankenwert, er wurde sofort abgeschmettert, als er jetzt Außenminister

00:57:31: in Treffen der NATO war, als ginge nicht, aber ist es wirklich gar nicht denkbar?

00:57:37: Also schauen wir erstmal die Rechtslage an, weil der Artikel 5, also ich fange mal

00:57:43: vor mal an, aber der NATO basiert in erler erster Linie auf den Nordatlantischen Vertrag

00:57:48: von 1949 und der Artikel 5 darin beschreibt eben, dass ein Angriff auf einen Mitgliedstaat

00:57:54: wird gewertet als ein Eingriff auf alle, das heißt und da wird auch definiert, wo dieser

00:58:00: Angriff stattfinden muss, damit der also Angriff auf alle gilt und da steht halt auch

00:58:04: drin das Territorium auf das Territorium des Mitgliedstaates.

00:58:08: So, das heißt dann müsste man sagen, okay, also wo ist denn dann das Territorium der Ukraine?

00:58:13: Weil wenn man nur sagt nur ein Teil, da müsste die Ukraine rechtlich gesehen den Anspruch

00:58:18: auf die besetzten Gebiete von Russland abtreten, damit es rechtlich gesehen sauber in die

00:58:24: NATO eintreten könnte.

00:58:26: Also das geht wahrscheinlich nicht, oder ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ukraine

00:58:30: das wollen.

00:58:31: Ja, sagt Zelensky, sagt das könnte man ja dann später diplomatisch verhandeln, was

00:58:35: mit ihnen dann noch besetzten Gebiete ist.

00:58:38: Der Nordatlantische Vertrag, das ist quasi die Bibel, also der ist nie geändert worden

00:58:42: seit 1949, da müsste man jetzt hingehen und sagen, wir verändern jetzt diesen einen Vertrag

00:58:46: und sagen, man kann jemanden auch nur so aufnehmen, also ich glaube, dass es nicht geht, das rechtlich

00:58:51: gesehen, wer müsste die Ukraine dafür diese besetzten Gebiete als russisch anerkennen

00:58:56: und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie es tun.

00:58:58: Aber andere Optionen sind natürlich, was hat mir letztens jemand gesagt, Deutschland

00:59:02: ist ja auch in die NATO gekommen, 1955, als es nicht das geeinte, ja und auch das ist

00:59:10: natürlich die DDR, nicht durch Teil Deutschland und so weiter, aber da war es eben genau diese

00:59:16: Situation ein rechtlicher Fall, wo diese Gebiete nicht offiziell, also Deutschland selber hat

00:59:21: nicht gesagt, Deutschland, die BRD hat nie den Anspruch aufgegeben bis zu Anerkennung

00:59:26: der Oder-Neiste-Grenze.

00:59:27: Aber die anderen haben schon gesagt, das hier ist eine rechtliche Einer, also da müsste

00:59:31: man wahrscheinlich einen rechtlichen Weg finden, aber was Friedrich Merz sagt, stimmt

00:59:34: natürlich insofern, dass wenn es dann zu einem Clash kommt zwischen Russland und der Ukraine,

00:59:39: jetzt weiß ich mal in einem der besetzten Gebiete, dann würde sich die Frage natürlich

00:59:42: so vorstellen, okay, heißt das jetzt die gesamte NATO, ist jetzt plötzlich hier mit drin, sollte

00:59:46: man nicht erst einen Frieden finden, der Stabilität hat und dann kommt der NATO-Beitritt, das

00:59:51: ist eigentlich das, worauf die meisten jetzt hinarbeiten, was man erst so strukturisierte

00:59:55: Stabilität kreiert und dann irgendwann kommt diese Option.

00:59:58: Und dann vergiss nicht den dritten Punkt, Verhandlungsmasse.

01:00:01: Also wenn Zelensky in Verhandlungen gehen will mit Putin, ist natürlich NATO-Mitgliedschaft

01:00:07: ein Pfund, mit dem er wuchern kann, er könnte zum Beispiel sagen, ich verschiebe die NATO-Mitgliedschaft

01:00:13: auf, sagen wir mal 2045, dann mache ich das, aber bis dahin hast du Frieden.

01:00:20: Das könnte eine Option sein.

01:00:21: Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin auch kein Fan von der Idee, das jetzt einfach schnell

01:00:26: zu machen, in der Hoffnung, dass das dann alle Probleme löst.

01:00:30: Ich kann die Ukraine komplett verstehen, aber ich denke, wenn man das große Ganze im Auge

01:00:34: behält, nämlich man will Stabilität und Sicherheit herstellen, dann glaube ich, dass man mit

01:00:38: der NATO-Mitgliedschaft noch mehr machen kann, auch in der Zukunft.

01:00:41: >> Hm, wobei du, Daniel, immer noch die Frage hast, was ist bis zu dieser Zukunft, wer

01:00:50: oder wo raus bestehen, dann Sicherheitsgarantien für die Ukraine, um den Frieden, von dem

01:00:55: du gesprochen hast, zu stabilisieren und wirklich zu halten.

01:00:58: Denn dass man sich jemals noch darauf verlassen wollte, wie es vielleicht in den Minska-Abkommen

01:01:04: noch gegangen ist, dass man mit Putin in irgendeiner Weise umgehen kann, das wird ja keiner

01:01:08: mehr tun, oder?

01:01:09: >> Nee, also ich glaube auch, damit die Ukraine sich sicher fühlen kann, in der Zukunft wird

01:01:13: sie mindestens eine Truppe im Land brauchen, eine internationale Friedens-Truppe, die eine

01:01:23: eventuelle Waffenstillstandslinie patrouilliert, die also auch wirklich substanziell ist und

01:01:27: groß und auch wirklich glaubhaft vermitteln kann.

01:01:30: Man greift hier nicht an.

01:01:31: Das ist das eine, ich glaube das zweite ist natürlich ganz substanzieller Aufbau der

01:01:36: Ukraine schon Armee.

01:01:37: Das ist kein Instrumentär, das war natürlich schon vor dem Krieg im Aufbau begriffen war,

01:01:42: aber wenn man das weiter aufbaut und noch mehr Stärke investiert, ich glaube, dass das

01:01:47: werden andere Optionen.

01:01:48: Dann natürlich die dritte Option, die Sieleński selber ins Spiel gebracht hat, ist halt im

01:01:52: Wesentlichen, die Ukraine sagt, okay, dann holen wir uns einfach auch nukleare Waffen,

01:01:55: entweder ihr helft uns mit der Sicherheit oder wir holen uns die Atombombe, dann greift

01:02:00: uns niemand mehr an.

01:02:01: Das will natürlich keiner, also deswegen kann ich mir vorstellen, das ist wie so ein

01:02:05: Schachbrett, da bewegen sich so viele verschiedene Elemente, schwer für mich jetzt zu sagen,

01:02:09: dass es genau am Ende rauskommt, aber es gibt verschiedene Sachen, mit denen man spielen

01:02:14: kann.

01:02:15: Also diese Truppe, der Aufbau, der militärische auch, sowohl als auch der wirtschaftliche

01:02:20: und dann eben wie gesagt eine Vertagung und man könnte ja zum Beispiel auch sagen EU-Mitgliedschaft,

01:02:26: aber nicht NATO-Mitgliedschaft.

01:02:27: Was kann das also sagen?

01:02:28: Die EU wird direkt nicht so militärisch wahrgenommen mit die NATO, aber die EU hat auch so eine

01:02:31: Art Artikel 5, nämlich den Artikel 42,7 und der ist quasi im Wortlaut quasi identisch.

01:02:37: Das heißt, wenn die EU-Karriere dann EU-Beitritt hat, sie eigentlich fast die gleichen Sicherheitsgarantien

01:02:42: und die USA sind natürlich nicht in der EU und das es am Ende geht, dass sie in Primium

01:02:46: die USA zum uns nördte.

01:02:48: Die USA, die haben den Anspruch, den du als fair bezeichnest und da kommt man ja auch sofort

01:02:55: mit, dass sie sagen bitte die Europäer müssen sich mehr kümmern um die europäische Sicherheit,

01:03:00: deshalb heißt sie wahrscheinlich auch so.

01:03:02: März war in Kiew, will aber auch von dort aus und insgesamt eine Kontaktgruppe bilden,

01:03:09: um für den Fall vorbereitet zu sein, dass die USA ihre Hilfe auch zurückfahren, eine

01:03:14: Kontaktgruppe will er bilden aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Polen und

01:03:20: so schlecht es um die Beziehungen zu Frankreich und Polen inzwischen steht, ist das doch muss

01:03:25: man sagen tatsächlich höchste Zeit oder dass das endlich anders angegangen wird als bislang?

01:03:30: Weißt du, dass das am Ende sind auch Politiker nur Menschen und wenn kein Handlungsdruck besteht,

01:03:37: dann wird halt auch ganz oft nicht gehandelt, genauso wie man seinen Zahnarzttermin auch

01:03:42: da in Erstmacht und man Zahnschmerzen hat.

01:03:44: Ich glaube, dass Frankreich redet ja schon seit fast zehn Jahren von der strategischen

01:03:49: Souveränität oder strategischer Autonomie, also die europäische Fähigkeit eigenbestimmt

01:03:55: zu handeln, unabhängig davon was unsere Partner jetzt in den USA oder auch anderswo tun und

01:04:01: ich weiß noch als er damit anfing, als Macron damit anfing, hat AKK also ihn ganz stark

01:04:05: zurückgewiesen und als anti-amerikanisch quasi bezeichnet, natürlich den Franzosen

01:04:11: ist es schon lange in Anliegen und auch da, dass es jetzt meine französische Hälfte die

01:04:15: spricht, bin ich das auch absolut richtig, weil man kann nicht etwas so existenzielles

01:04:20: wie Sicherheit einfach auslagern, das geht einfach nicht und wir jetzt in Deutschland

01:04:25: hatten natürlich, ich glaube nicht nur, dass das Fauleid war und auch nicht nur, ja ich

01:04:32: war gesagt, Geiz, man wollte es nicht, es geht nicht nur darum, dass man das Geld nicht

01:04:35: ausgehen wollte, es war einfach so eine Welt, sehe ich, dass man gedacht hat, der kalte Krieg

01:04:39: ist ohne Waffengewalt zu Ende gegangen, die Lehre die man daraus in Deutschland gezogen

01:04:44: hat war, Kriege bringen nichts, Militär bringt nichts, am Ende bringt es nur der Dialog warse

01:04:49: und das hat natürlich in ganz langer Sicht gestimmt, aber jetzt merken wir nie, das stimmt

01:04:55: jetzt nicht mehr und das Umdenken ist unfassbar schmerzhaft, das ist wie wir das Wunsch denken,

01:05:00: was halt am Ende, ja die Hoffnung stirbt zuletzt, heißt es ja nicht umsonst, was man loslassen muss.

01:05:06: Guck mal, damit bist du zum konstruktiven Teil unseres Podcasts rüber gelitten,

01:05:12: wahnsinnig elegant, die Hoffnung stirbt zuletzt, wir sind also bei der Hoffnung, was könntest du dir

01:05:19: als Bestes für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik vorstellen, die jetzt vielleicht wirklich was

01:05:26: Neues verstanden hat. Mit welchem Zeithorizont? Sehr gut, die nächsten vier Jahre. Die nächsten

01:05:35: vier Jahre, also ich glaube die nächsten vier Jahre werden unfassbar entscheidend werden,

01:05:40: deswegen ist es auch so wichtig, dass die nächste Regierung das verstanden hat, dass die nächsten

01:05:43: vier Jahre sind nicht aber noch die nächsten vier, sondern sie werden quasi rausstrahlen über die

01:05:47: nächsten 20. Ich glaube, dass der positive Korridor ist total weit offen, aber wir müssen halt die

01:05:53: Erne hochkrempeln und loslegen. Das erste, was ich mir total vorstellen kann, ist natürlich eine

01:06:00: Rekalibrierung der Bundeswehr, das ist mich in vier Jahren abgeschlossen, aber die berühmte

01:06:04: Zeitenwende, also wirklich voll Gas voraus und nicht nur, ich glaube in Deutschland wird dann immer

01:06:10: gedacht, wir müssen mehr kaufen, das geht nicht nur mehr kaufen, das geht auch um mehr denken und

01:06:14: sich anders aufzustellen und auch ein bisschen mutiger zu sein in diesen Fragen. Ich glaube,

01:06:18: das ist das allererste. Das zweite ist, ich glaube tatsächlich, dass Trump 1 und 2 bei vielen

01:06:25: Europäern, auch gerade bei Deutschland eben sie der Erkenntnis herbeigeführt haben, was machen

01:06:29: wir eigentlich, wenn die USA entweder nicht wollen oder auch nicht können? Denn viele wissen es nicht,

01:06:34: aber die USA sind nicht in der Lage, einen Zweifrontenkrieg zu führen. Also wenn es jetzt zu

01:06:38: einem Konflikt zwischen NATO und Russland kommt und gleichzeitig beschießen die Chinesen jetzt

01:06:43: Hawaii mit einer Rakete, aus welchen Gründen auch immer USA kann das nicht leisten. Das heißt,

01:06:49: es geht nicht nur um sie wollen nicht, sondern sie können auch nicht. Ich glaube, das ist die

01:06:54: große Aufgabe, die Deutschland gemeinsam mit seinen Partnern lösen muss. Natürlich wünsche ich mir,

01:06:59: und nicht nur weil ich Deutsch-Französin bin, ich wünsche mir natürlich, dass die deutsch-französischen

01:07:02: Beziehungen da entscheidend nach vorne gebracht werden, denn ohne die wird es nicht gehen. Also das

01:07:08: ist, glaube ich, eine stärkere EU, eine stärkere europäische Sicherheitsarchitektur, nicht gegen

01:07:13: die USA, aber doch im Notfall ohne die USA, das ist absolut machbar. Aber es muss halt einiges passieren

01:07:19: in deren Richtung. Auch mit Polen, glaube ich. Und Polen sowieso, voll übersehen lange Zeit, glaube ich.

01:07:25: Ja, das Weimarer Dreik ist auf jeden Fall entscheidend. Die letzte Frage ist, wo siehst du uns in einem

01:07:32: Jahr in der Titelfrage, die wir gestellt haben, die war, wie bereiten wir uns auf die Zukunft vor?

01:07:37: Das ist also dann eine Frage in sich selbst. Wo siehst du uns in einem Jahr?

01:07:41: In einem Jahr haben wir eine neue Regierung auf jeden Fall. In einem Jahr werden wir auf jeden

01:07:47: Fall eine klare Maßrichtung haben, wenn es um unsere Beziehungen mit den USA geht. Also was passiert,

01:07:52: wie gesagt, ich saub auch nicht, dass Trump aus die USA aus der NATO rausholt. Aber die Beziehungen

01:07:58: werden sich verändern. Ich denke, die ersten Anzeichen werden dann auch schon sichtbar sein. Also

01:08:02: mit, weiß ich jetzt nicht, ich glaube nicht, dass die USA im nächsten Jahr ihre Truppen schon abziehen,

01:08:06: aber es wird auf jeden Fall schon Pläne geben, wie sie es runterfahren werden, gerade aus Deutschland.

01:08:10: Muss man aber jetzt nicht unbedingt Angst davor haben, sondern es kann man ja aushanden, wie man

01:08:14: das machen wird. Ich glaube auch, ich hoffe es sehr, dass in einem Jahr, auch um die Weihnachtszeit,

01:08:20: wir sagen können, die Ukraine können dann endlich in Frieden feiern. Es ist, ich würde jetzt nicht

01:08:25: alles drauf wetten, aber ich glaube schon, dass es im Bereich des Möglichen ist, dass es zu einem

01:08:30: Waffenstellstil stand in nächsten Jahr kommt. Und ob es dann ein richtiger Frieden wird,

01:08:33: dass es noch abzusehen, dann habe ich glaube schon, dass wir im nächsten Jahr weniger Kampfhandlungen

01:08:37: in der Ukraine gesehen werden als in diesem Jahr. Was sehe ich noch? Ja, vielleicht haben wir andere

01:08:44: europäische Partner, aber ich glaube insgesamt denke ich, dass die deutsche Außenpolitik wird

01:08:51: noch viel mehr als vorher sehr nach Europa gehen im kommenden Jahr und hoffentlich auch die

01:08:56: deutsch-französischen Beziehungen sind dann wieder im Lot. Aber von einem Sauerländer,

01:09:00: was ja auch nicht weit weg von Frankreich ist, erwartet das dann doch. Florence, danke, dass

01:09:05: du bei uns warst. Florence, gau mit ihrer schönen Stimme. Was wolltest du werden noch gleich?

01:09:10: Rocksängerin. Richtig. Also ich bin dafür, vielen Dank dafür, dass du dir so viel Zeit genommen

01:09:17: hast. Redaktionsschluss für die Folge war am 10.12.24, so um 16 Uhr und danach haben wir aufgezeichnet,

01:09:24: die Redaktion hatten Sven Knobloch und Melissa Görleien, Executive Producerin,

01:09:30: Ismarie Schiller, Producer Lukas Hambach und Patrick Zahn, Sounddesign Hannes Husten,

01:09:34: die Vermarktung macht für uns die Mitvergnügen und das Ganze ist eine Produktion der Webmedia Game

01:09:39: Baird. Danke Florence, grüßt mir rum. Danke Anne. Tschüss.

01:09:43: [Musik]

01:09:58: [Musik]