War’s das jetzt für Schwarz-Grün? Mit Robert Habeck (Grüne)
Shownotes
Bei Robert Habeck geht es derzeit ziemlich turbulent zu. Er steckt mitten in der heißen Phase des Wahlkampfs, und das Thema Migration dominiert die politische Debatte - ein Feld, auf dem den Grünen von Seiten der Wählerinnen und Wähler traditionell eher wenig Kompetenz zugerechnet wird. Habeck selbst hat kürzlich einen Plan für eine schärfere Migrationspolitik vorgelegt, der allerdings bei vielen in seiner Partei für Kritik sorgte. Darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit Robert Habeck, Vizekanzler, Wirtschaftsminister und Spitzenkandidat der Grünen. Und über allem schwebt die Frage: Kann er, können die Grünen, mit Friedrich Merz nach der Bundestagswahl eine neue Regierung bilden oder war’s das mit Schwarz-Grün? Nach Merz’ gemeinsamer Abstimmung unter anderem mit der AfD hatte Habeck den Kanzlerkandidaten der Union scharf attackiert. Seine Kritik wiederholt Habeck im Gespräch mit Anne Will, betont aber auch, demokratische Parteien müssten gesprächs- und idealerweise auch einigungsfähig sein. Merz müsse dafür aber zurückrudern und Fehler eingestehen, so Habeck. Ohne Kompromissbereitschaft vonseiten der Union seien Gespräche “faktisch nicht denkbar”.
Auch über Habecks Fehltritte und Erfolge als Wirtschaftsminister spricht Anne Will mit Robert Habeck in diesem Interview.
Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 05. Februar 2025, um 12:00 Uhr.
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WICHTIGE QUELLEN:
Süddeutsche Zeitung, Grüne Jugend legt eigenen Zehn-Punkte-Plan vor, 05.02.2025
Der Spiegel, Habeck verlangt Fehlereingeständnis von Merz vor möglicher Zusammenarbeit, 03.02.2025
Süddeutsche Zeitung, Die Grünen streiten über Habecks Migrationspläne, 04.02.2025
WirtschaftsWoche, Diese Arbeitsmarktzahl muss die neue Bundesregierung alarmieren, 31.01.2025
Die Zeit, Einer von Habecks schwersten Auftritten, 29.01.2025
Robert Habeck im WDR 0630 Interview, 03.02.2025
IMPRESSUM Redaktion: Felix Schlagwein, Melisa Gürleyen
Executive Producerin: Marie Schiller
Producer: Lukas Hambach, Patrick Zahn
Sounddesign: Hannes Husten
Vermarktung: Mit Vergnügen GmbH
Eine Produktion der Will Media GmbH
Transkript anzeigen
00:00:00: Wenn Sie ein Kinderbuch über diesen Wahlkampf schreiben müssten oder schreiben dürften, keine Ahnung welchen Titel hätte es.
00:00:06: Der Sprung über den Abgrund.
00:00:13: So würde es heißen?
00:00:14: Ja, glaube ich. Also jetzt fragen Sie mich etwas, aber ich finde schon, dass die Situation in Deutschland oder für Europa
00:00:20: mal jetzt sage ich höflich herausfordernd ist, das meine ich damit. Alle ziehen an Europa und Deutschland mitn drin.
00:00:29: USA meint es nicht gut mit uns, also die Trump-Administration China, Russland führt Krieg gegen die zentrale Idee Europas.
00:00:35: Und wenn wir jetzt nicht uns zusammenreißen, die Dinge anders konsequenter und besser machen, nicht mehr in dieser
00:00:42: in diesem Modus, das geht schon alles von alleine wieder weg agieren, dann droht
00:00:48: da was, aber das ist dann ja die gute Nachricht.
00:00:54: Wir sind ja keine passiven Akteure, wir müssen nur Anlauf nehmen und dann auch den Mut haben zu springen.
00:00:59: Politik mit Anne Will.
00:01:20: Hallo und herzlich willkommen bei uns. Freut mich total, dass ihr dabei seid. Ihr hört die neue Folge unseres prominent besuchten
00:01:27: Podcasts. Vergangene Woche war der Kanzler hier heute.
00:01:30: Der Vizekanzler und Kanzlerkandidat der Grünen, Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck.
00:01:36: Herzlich willkommen.
00:01:37: Hallo Frau Wilde und Hallo.
00:01:39: Die Zudien zu hören und zu hören nach draußen.
00:01:42: Ja, danke, dass Sie da sind. Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen in einem Wahlkampf der
00:01:47: gewiss und das merken wir alle, können wir beobachten, unheimlich fordernd ist.
00:01:52: Wir zeichnen am Mittwoch Mittag auf, will ich sagen, dem 5.
00:01:55: Februar 2025 und in der zurückliegenden Woche ist eine Menge passiert.
00:02:02: Das haben wir alle mitbekommen, darüber diskutieren auch ganz viele Menschen.
00:02:05: Nicht zuletzt im Bundestag ist da was passiert, wo die Unionsfraktion unter Friedrich Merz
00:02:10: einen Antrag mit den Stimmen der AfD durchgebracht hat und beinahe auch noch einen Gesetzentwurf.
00:02:16: Das gab es alles noch nie und es geschah nicht aus Versehen, sondern ganz bewusst.
00:02:22: Denn Friedrich Merz versteht seine Punkte in der Asylpolitik nach wie vor als unverhandelbar.
00:02:28: Vor dem Hintergrund will ich mit Ihnen über die Frage nachdenken, war es das jetzt für Schwarz-Grün?
00:02:35: War das jetzt eine Frage oder einen Aufruf zum Nachdenken?
00:02:40: Das war die Frage.
00:02:41: Und eine Antwort, die einem gewissen Nachdenken entspricht.
00:02:45: Also wenn man es so abstrakt beantwortet, dann muss man sagen, das ist der größte Gefall,
00:02:49: dem man den Rechtsradikalen tun kann, indem man sagt, jetzt schließen wir uns alle gegenseitig alle Optionen weg.
00:02:54: Dann bleibt am Ende nur eine Unregierbarkeit oder eine Regierbarkeit mit den Rechtsvorpolisten,
00:03:00: wie wir es jetzt gerade in Österreich gesehen haben.
00:03:02: Das ist ja ein Land, das uns in der Geschichte und in der politischen Kultur nicht wirklich fremd ist.
00:03:08: Und da ist es nur zur Erinnerung für die höheren und höheren nicht gelungen,
00:03:11: dass eine, in Deutschland würde man sagen, Deutschlandkoalition, die Grünen hatten,
00:03:15: waren da jetzt mal nicht dabei, nicht zusammengekommen ist.
00:03:18: Obwohl sie wussten, also obwohl allen drei Partnern klar sein musste,
00:03:22: dass die Alternative eine Regierung unter der Führung einer rechtsradikalen Partei, der FPÖ,
00:03:28: also dem quasi österreichischen AfD-Pondent, dann stattfinden würde.
00:03:33: Und man muss sich rückblickend fragen, was kann so schwierig sein, dass es unüberwindbar ist,
00:03:38: wenn die Alternative dann die Regierungsführerschaft der FPÖ ist und trotzdem haben die Parteien
00:03:43: historisch versagt.
00:03:45: Und das darf Deutschland nicht tun.
00:03:49: Das hat eine Aufgabe an alle anderen und das heißt, dass demokratische Parteien miteinander
00:03:54: Gesprächs und im besten Fall auch einigungsfähig sein müssen, das gesagt, heißt aber natürlich auch,
00:03:58: dass man jetzt nicht den, das was in Österreich passiert ist quasi zur stillschweigenden
00:04:04: Geschäftsgrundlage für Gespräche machen kann.
00:04:07: Also eine Erpressungssituation.
00:04:09: Entweder ich kriege mein Willen oder ich regiere mit der AfD zusammen oder ich lasse mich von der AfD wählen
00:04:14: oder tolerieren, das ist nicht akzeptabel.
00:04:16: Denn dann hat man es ja quasi schon Realität werden lassen.
00:04:19: Also insofern ist die letzte Woche wirklich ein Tabubuch gewesen und Gespräche unter den Bedingungen sind
00:04:25: faktisch nicht denkbar.
00:04:27: Also Sie könnten sich im Moment nicht vorstellen, inhaltlich, menschlich, auch stilistisch
00:04:33: in eine Regierung mit und unter Friedrich Merz zu gehen.
00:04:37: Nach allem was war oder können Sie es sich wegen des Verweises auf Österreich letztlich immer vorstellen?
00:04:43: Das ist überhaupt nicht meine Frage.
00:04:44: Wir müssen halt sehen.
00:04:45: Meiner aber.
00:04:46: Was das jetzt für was gut ist.
00:04:47: Wie nach der Wahl, wie nach der Wahl die Ergebnisse sind.
00:04:51: Ich glaube, dass diese letzte Woche eine wahrscheinlich dramatische Auswirkung auf die Umfragen haben kann.
00:04:58: Auch auf die Ergebnisse?
00:04:59: Auf die Wahlergebnisse und dann auf die Diskussion innerhalb der Parteien.
00:05:05: Und deswegen ist das einzige und wahrscheinlich auch das Beste und das ist ja auch eine gute
00:05:09: Nachricht für alle, die jetzt überlegen, wen sie wählen.
00:05:13: Belegt euch, überlegen Sie sich, welche Politik sie wollen, welche Parteien, welche Person
00:05:20: vielleicht diese Politik verkörpert und die wählen sie dann.
00:05:24: Das heißt, Sie hoffen auf ein Mobilisierungs-Effekt zugunsten der Grünen?
00:05:27: Ich würde hoffen, dass wir diese Debatte wieder einfangen.
00:05:32: Klar, ich werbe für Stimmen für meine Partei.
00:05:35: Das ist ja logisch.
00:05:37: Das ist jetzt meine Aufgabe im Moment.
00:05:39: Aber ich würde auch auf Prozent für meine Partei verfinden, verzichten, wenn dieser
00:05:44: Bruch der letzten Woche einfach eingefangen wird und nicht Grundlage für weitere politische
00:05:51: Debatten wird.
00:05:52: Also das möchte ich quasi nicht falsch verstanden wissen.
00:05:56: Es ist jetzt kein Zynismus dahinter.
00:05:57: Wir freuen uns darüber und jetzt nutzen wir das.
00:06:00: Das geht schon tief in die Geschichte der Republik rein.
00:06:02: Und ich glaube aber, und ich kriege das auch mit, unterschreiben mir Leute, dass viele
00:06:08: Leute, die bisher die Union gewählt haben, sich jetzt fragen, ob ihr Kreuz unter diesen
00:06:15: Bedingungen an der Stelle da richtig aufgehoben ist.
00:06:17: Und ich bin mir sicher, dass ein Teil der Leute sich dagegen entscheiden wird.
00:06:21: Andere sagen, jetzt hat der Mann klare Kante gezeigt, endlich macht mal jemand was oder
00:06:27: behauptet zumindest, was zu machen in der Asyl- und Einwanderungspolitik.
00:06:31: Das werden wir nicht genau rauskriegen.
00:06:33: Moment noch nicht, wie da jeweils die Zustimmung und die Ablehnung verteilt sind.
00:06:38: Ich will aber bei Ihnen bleiben.
00:06:40: Noch die Grünen-Spitze hat Friedrich Merz vorgehen.
00:06:42: Ja, in den zurückliegenden Tagen mehr als einmal als erpresserisch charakterisiert.
00:06:48: Er verfahre nach dem Motto Fris und stirb.
00:06:50: Fris und stirbt, hatte Franziska Brandner gleich mehrfach gesagt.
00:06:55: Ihre Parteichefin ist das Katharina Dröge, die Fraktionschefin der Grünen, hat gerade
00:07:00: im Deutschlandfunk formuliert, wir verhandeln nicht in einer Erpressungssituation.
00:07:05: Deshalb will ich an der Frage dran bleiben.
00:07:08: Ist Schwarz-Grün also gar keine denkbare Machtoption mehr für Sie inhaltlich, menschlich,
00:07:16: stilistisch nach allem, was in den zurückliegenden Tagen offenbar geworden ist?
00:07:21: Wenn Sie sagen Schwarz-Grün, dann müssen wir darauf hinweisen, dass die Grünen und
00:07:25: die Union an vielen Stellen in der Republik zusammenarbeiten.
00:07:29: Ich finde gut regieren.
00:07:30: Mein Bundesland gehört dazu, noch ein Westfalen gehört dazu.
00:07:33: Ihres ist Schleswig-Holstein.
00:07:35: Genau, Schleswig-Holstein.
00:07:36: Baden-Württemberg hat lange eine gut arbeitende Regierung gehabt.
00:07:39: Die ist jetzt auch ein bisschen im Wahlkampfmodus.
00:07:41: Hessen war Schwarz-Grün regiert.
00:07:43: Es gab zusammenarbeiten in den ostdeutschen Regierungen, in Sachsen-Anhalt, in Sachsen.
00:07:48: Also, das ist jetzt überhaupt nichts Unbekanntes.
00:07:52: Und da gibt es auch Vertrauen und eine stabile Verbindung zu vielen Akteuren.
00:07:57: Und die Ministerpräsidenten in der Union sind ja häufig weiser und regierungserfahrender.
00:08:04: Ja, und dadurch auch verantwortungserfahrender, als wir es momentan aus der Unionsfraktion
00:08:10: erleben.
00:08:11: So, deswegen, so wie Sie es fragen, kann man darauf nur sagen, wir werden sehen.
00:08:17: Weil ja, und die Union, die heißt zwar Union, aber ich würde sagen, es gibt momentan keine
00:08:21: Partei, die so zerstritten ist und so auseinander fällt wie die Union, die nur noch so heißt.
00:08:27: Wirklich, der Wahlpartei tagt jetzt Anfang der Woche hat einen ganz anderen Eindruck
00:08:31: gemacht, lang anhalten der Applaus.
00:08:33: Man kann vielleicht sagen, je länger geklatscht wird und so größer ist die Unsicherheit.
00:08:37: Also das darf ich Ihnen als Führender Politiker einer anderen Partei sagen.
00:08:41: Klatschen über Tönt auch manchmal die Angst oder die Unsicherheit.
00:08:45: Sie würden immer so als Freuten, Sie sehen über den Applaus, aber dann denken Sie sowas
00:08:48: gleich mit, ja?
00:08:49: Aha, das übertönt.
00:08:50: Ja, ich denke dann, bei wer es nötig hat, wenn es zu lange ist.
00:08:56: Nein, aber die Frage richtet sich ja an die Union und Friedrich Merz.
00:09:02: Ich spiele jetzt mal ein Szenario, durch das es nicht inhaltlich ist, sollte sich das
00:09:06: wiederholen, was wir im Bundestag letzte Woche erlebt haben.
00:09:09: Friedrich Merz sagt so, ihr könnt mich ja zum Kanzler wählen, Sozialdemokraten oder
00:09:13: Grüne oder ich gehe zur AfD.
00:09:14: Das liegt ja an euch.
00:09:17: Das kann es natürlich so nicht laufen.
00:09:19: Das heißt, es muss schon eingeholt werden, was da passiert ist.
00:09:22: eingeholt heißt, das muss klar sein, dass das nicht die Erpressungssituation sich wiederholen
00:09:28: kann.
00:09:29: Aber bevor diese oder andere Gespräche geführt werden würden, liegt erst mal die Wahl.
00:09:35: Und deswegen ist das jetzt alles Wolkenkuckusheim oder Spökenkigerei.
00:09:38: Mal gucken, wie sich diese Woche und die noch zweieinhalb, die jetzt vor unserer Nase sind,
00:09:43: auf das Wahlergebnis auswirken.
00:09:45: Also erst entscheiden die Menschen und danach wird geschaut, was geht oder nicht wird.
00:09:50: Sie haben an anderer Stelle gesagt, Friedrich Merz müsse zugeben, dass er einen Fehler gemacht
00:09:54: hat.
00:09:55: Dann könne man auch reden.
00:09:56: Sie kennen ihn besser als ich.
00:09:58: Das Tor gibt Friedrich Merz für gewöhnlich Fehler zu?
00:10:02: Bisher nicht.
00:10:03: Und worauf hoffen sie dann?
00:10:05: Es muss halt klar sein, dass Gespräche oder eine mögliche Regierungszusammenarbeit nicht
00:10:14: unter dem Damokless Schwert oder unter der Drohung stattfinden.
00:10:18: Entweder kriege ich mein Willen oder ich laufe zur AfD.
00:10:21: Aber das wird der SPD nicht anders gehen können.
00:10:24: Unter den Bedingungen wird keiner vernünftig reden können.
00:10:28: Sonst wäre es am Mittwoch, am Freitag gelungen.
00:10:31: Als es um den Gesetzentwurf ging.
00:10:33: Der Kapitän ist eine lange...
00:10:34: Bei dem schlimmen sogenannten Zustrombegrenzungsgesetz, obwohl es dabei um Menschen geht.
00:10:40: Genau.
00:10:41: Der Name ist auch schon...
00:10:42: Der Name ist auch schon...
00:10:43: Wir haben es auch schon fragen auf.
00:10:45: Aber da wurde die Sitzung des Parlamentes lange unterbrochen und man hat versucht, nochmal
00:10:50: zumindest ein Weg für ein Gespräch zu finden zwischen den vier Fraktionen.
00:10:56: Das hat nicht geklappt, weil genau dieser Moment nicht zurückgenommen wurde.
00:11:05: Entweder wir einigen uns zu unseren Bedingungen, also ihr stimmt dann zu, dann kann ja noch
00:11:08: was dazugeln oder auch nicht.
00:11:09: Oder wir laufen zur AfD.
00:11:11: Und so geht es halt nicht.
00:11:13: Wahrscheinlich hätte man vielleicht sogar noch in dieser Legislatur noch was hinkriegen
00:11:17: können, denn wir haben ja immer wieder auch...
00:11:19: Also in diesem am gleichen Tag oder in der gleichen Woche wurden 20 verschiedene Gesetze
00:11:24: abgestimmt mit Mehrheit aus Grün, SPD und Union.
00:11:28: Manchmal war die FDP sogar noch dabei.
00:11:30: Also natürlich sind wir einigungsfähig, aber eben nicht unter der Bedingung, die Alternative
00:11:36: ist.
00:11:37: Ich laufe zur AfD.
00:11:38: Das ist schon seit...
00:11:40: Es gab einen Kommon, eine Verabredung zwischen den demokratischen Parteien seit 1949.
00:11:45: Wir schaffen keine Mehrheiten mit Rechtsextremen.
00:11:48: Und das ist gebrochen worden.
00:11:50: Und ich bitte das nicht abzutun.
00:11:54: Ja, weil es eben in Europa permanent passiert und weil wir nicht im Luftleeren Raum und
00:11:59: Zwillen, wir müssen ja sehen, was passiert.
00:12:01: Über Österreich habe ich gesprochen.
00:12:02: Insofern hat Deutschland hier eine wirklich wichtige Entscheidung zu treffen.
00:12:06: Das ist nicht eine Schönheitsfehler oder eine Fußnote, sondern daran hängt die politische
00:12:11: Debattenkultur der nächsten Jahre.
00:12:13: Man sieht sie in manchen Aufnahmen auch aus dem Bundestag vergangenen Freitag mit Friedrich
00:12:19: Merz zusammenstehen.
00:12:21: Mögen Sie den eigentlich?
00:12:22: Wir hatten und haben vielleicht, jetzt haben wir aber seit den Abstimmungen nicht mehr
00:12:29: gesprochen, eine stabile Kommunikationsebene, die jetzt sogar ein bisschen öffentlicher
00:12:35: geworden ist, als es mir eigentlich lieb war.
00:12:37: Denn dieses Foto oder ich wurde in einer anderen Talkshow nach dem Gespräch in Halten gefragt.
00:12:42: Da will ich eigentlich einmal gar nicht darüber reden.
00:12:44: Aber ich hatte das Gefühl, wir können uns politisch treffen und verabreden.
00:12:49: Und das ist dann auch belastbar.
00:12:51: Das ist jetzt, sagen wir mal, wiederum keine große politische Freundschaft oder so.
00:12:55: Also inhaltlich sind wir sehr weit auseinander.
00:12:57: Aber ich hatte ihn immer als, wie soll ich sagen, als Absprache fest und als im Vertrauensraum
00:13:04: bleibt es auch vertraulich erlebt.
00:13:05: Deswegen ist dieser Wortbuch, denn das will man wenigstens nicht infrage stellen können,
00:13:11: dass es eine Rücknahme eines gedebenden Wortes ist, auch vor dem Hintergrund irritierend.
00:13:18: Genug dazu gesagt vielleicht.
00:13:22: Absprache fest heißt das auch, Sie vertrauen ihm, vertrauen Sie ihm auf, frage ich weiter.
00:13:27: Dahingehend, dass die gemeinsamen Abstimmungen mit der AfD jetzt, sagen wir so was, wie einmalige
00:13:33: Ausrutscher waren, ohne Sie damit kleinmachen zu wollen, oder würde Friedrich Merz im Zweifel
00:13:38: wieder stimmen von der AfD in Kauf nehmen, Ihrer Einschätzung nach, um Mehrheiten zu
00:13:43: erringen oder aber auch um potenzielle Koalitionspartner unter Druck zu setzen?
00:13:48: Das weiß ich nicht.
00:13:50: Ich weiß nicht, wo ich da stehe und auch nicht genau was ich glauben soll.
00:13:54: Ich finde die Aussagen der Onionsspitze, Karsten Linnemann, auch Friedrich Merz selbst, nach
00:14:00: der Abstimmung am Freitag, lassen alles offen.
00:14:04: Im Grunde sind die gleichen Worte keine Zusammenarbeit, aber das war ja nach Ihren Ausführungen
00:14:11: und nach Ihrer Definition auch schon keine Zusammenarbeit.
00:14:13: Also insofern weiß ich nicht, deswegen fehlt mir da im Moment noch die Klarheit zu sagen,
00:14:19: das wird nicht wieder vorkommen.
00:14:21: Ich erwarte keine Entschuldigung im Sinne von "Ost tut mir so leid und hätte ich das
00:14:25: gewusst", das ist vielleicht eine Überforderung dessen aber doch klarzustellen, nicht "Das
00:14:32: wird nicht nochmal passieren" und zwar "Und da kein Bedingung nicht nochmal passieren",
00:14:38: das finde ich ist nicht erfolgt.
00:14:40: Nee, das ist nicht erfolgt.
00:14:42: Er hat auf dem Wahlparteitag die CDU, den wir eben schon angesprochen haben Anfang der
00:14:47: Woche, da hat er eine Menge gesagt, aber jedenfalls nicht ausgeschlossen, dass er jemals noch
00:14:53: mit der AfD eine Mehrheit suchen könnte.
00:14:55: Wir können hören, was er da gesagt hat.
00:14:58: Diese Partei steht gegen alles, was unsere Partei und unser Land in den letzten Jahren
00:15:06: und Jahrzehnten in Deutschland aufgebaut hat.
00:15:09: Sie steht gegen die Westbindung, sie steht gegen den Euro, sie steht gegen die NATO
00:15:14: und deshalb wollen wir gerade in diesem Wahlkampf alles tun, um diese Partei wieder so klein
00:15:20: wie möglich zu machen.
00:15:21: Es gibt keine Zusammenarbeit, es gibt keine Duldung, es gibt keine Minderheitsregierung.
00:15:26: Sie ist der wichtigste Gegner für uns in diesem Wahlkampf.
00:15:30: Wir wollen sie wieder klein machen, sie wollen wir zu einer Randerscheinung machen, da wo
00:15:34: sie hingehört, liebe Freundinnen und Freunde.
00:15:37: Und da gibt es kein Wenn und kein Aber, gar nichts gibt es da, mit uns zusammen zu machen,
00:15:43: gar nichts.
00:15:44: Wieder der große Applaus, keine Zusammenarbeit, keine Duldung, keine Minderheitsregierung mit
00:15:51: der AfD.
00:15:52: Schließt das aus, dass er sagt, ich greife zurück oder eben doch nicht in der nötigen
00:15:59: Klarheit für sie?
00:16:00: Ist das laut vorgetragen?
00:16:06: Und meine Ansicht nach fällt das alles noch unter das, was die Union letzte Woche gesagt
00:16:11: hat, ist es ja alles nicht.
00:16:13: Also in Skandinavien, wo ja Minderheitsregierung eine gewisse Tradition haben, die kommen
00:16:19: aus einem ganz anderen politischen und gesellschaftlichen Verständnis heraus.
00:16:23: Das würde in Deutschland als reines Krisensyntom gewertet werden in den Influenzwirk und guckt
00:16:28: dann manchmal auf die dänische Seite.
00:16:31: Die haben auch in Dänemark studiert.
00:16:34: In Dänemark gibt es im Moment seit langer Zeit eine Mehrheitsregierung.
00:16:39: Und die Dänen sind gar nicht glücklich darüber und sagen, jetzt können die ja entscheiden,
00:16:43: was die wollen.
00:16:44: Wo ist denn unsere Konsenskultur?
00:16:45: Wo ist denn das Zugehen auf die Opposition?
00:16:47: Wo ist denn das Einbinden der Vereine und Verbände, die jetzt vielleicht nicht repräsentiert werden
00:16:51: durch diese Regierung?
00:16:52: So kann man doch jetzt nicht einfach, man hat die Mehrheit, man hat die Macht, man zieht
00:16:57: das so durch.
00:16:58: Das ist für die deutschen Ohren das ganze Irretierende.
00:17:01: Genau, wir wirst jetzt immer die Stabilität.
00:17:03: Die Skandinavier lieben diesen Gedanken, die Mehrheit muss die Minderheit mit einbinden
00:17:09: und nicht hat die Mehrheit, hat die Macht und zieht dann durch.
00:17:13: Für Deutschland wäre das sehr ungewöhnlich und wahrscheinlich ein Krisensyntom.
00:17:17: Aber die Minderheitsregierung heißt dann, dass es Verabredungen gibt mit denjenigen,
00:17:22: die sie tragen.
00:17:23: Also es ist nicht einfach blindflug.
00:17:26: Und es gibt dann, die Ministerpräsidentin muss ja gewählt werden und dann wird sie
00:17:30: nur gewählt zu bestimmten Bedingungen und die Bedingungen werden vorher verhandelt.
00:17:34: Das friedlich-bers das anstrebt, das glaube ich nicht.
00:17:37: Ich glaube Ihnen, dass er keine Zusammenarbeit im Sinne von einem Koalitionsvertrag, einem
00:17:43: Minderheitenvertrag oder sowas will.
00:17:45: Das ist aber nur die enge Form von Zusammenarbeit und deswegen hadere ich mit dem, was dort
00:17:54: gesagt wurde, wenn man einen Antrag einbringt, wenn man kandidiert, wenn man sich zur Wahl
00:18:00: stellt, wenn man etwas zur Wahl stellt und weiß, die einzige Form eine Mehrheit zu bekommen
00:18:05: ist mit den Stimmen der AfD, dann ist das billigend in Kauf nehmend, sich abhängig davon
00:18:10: zu machen.
00:18:11: Man gibt ihnen etwas, man bietet sich an.
00:18:13: Zumindest macht politisch, macht man sich dann abhängig und deswegen freut sich die
00:18:18: AfD auch so.
00:18:19: Und die Geschichte der konservativen Parteien in Europas erzählt das Gegenteil von dem,
00:18:23: was Friedrich Merz mit großer Lautstärke vorgetragen hat, immer wenn das passiert ist, war das
00:18:28: der Beginn des Endes der konservativen Parteien.
00:18:31: In Frankreich, in Österreich, jetzt wo die FPÖ führt, in den Niederlanden, wo die Wilderspartei
00:18:37: so stark geworden ist, ist es quasi wie ein Muster.
00:18:41: Deswegen ist es meiner Ansicht nach strategisch falsch gewesen, was da getan wurde.
00:18:46: Es ist politisch naiv zu glauben, dass diese ganz schwache Form von Zusammenarbeit oder
00:18:51: enge Form von Zusammenarbeit nicht bedeutet, dass es als Kooperation gelesen, gedeutet wird
00:18:55: und auch machtpolitisch so genutzt wird.
00:18:58: Und dass es geschichtsvergessen ist, gerade in Deutschland, dass sei nur noch angemerkt.
00:19:03: Sie hatten gesagt, Sie glauben Friedrich Merz, dass er keine Zusammenarbeit, keine
00:19:08: Duldung, keine Minderheitsregion mit der AfD irgendwie machen will.
00:19:11: Anton Hofreiter, der grünen Europapolitiker, hat eine große Zweifel.
00:19:16: Ich zitiere den Mal, Herr Merz hat klar gezeigt, sagt er, dass er als Kanzler ungeeignet ist.
00:19:22: Er hat sein Wort gegenüber den anderen demokratischen Fraktionen gebrochen, dass er auch nicht zufällig
00:19:27: bereit ist, mit den rechtsextremen Zusammenmehrheiten zu schaffen.
00:19:32: Er sei deshalb, zitat weiter, nicht mehr sicher, ob sein Wort, das er nach der Wahl nicht mit
00:19:37: ihnen zusammenarbeitet, hält.
00:19:39: Und Katharina Dröge schon angesprochen, Fraktionschefin der Grünen will eine klare Zusicherung,
00:19:45: dass Friedrich Merz nicht mehr mit der AfD stimmt und sagt auch, man qualifiziert sich
00:19:51: nicht, indem man ein Land ins Chaos stürzt und weiterzitat, ich würde Merz die Tauglichkeit
00:19:58: absprechen, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland zu sein.
00:20:02: Daraus höre ich, komme mit meiner Titelfrage, das war es für Schwarz-Grün, weil das Verhältnis
00:20:07: so zerrütet ist.
00:20:08: Noch einmal, ich habe es ja eben gesagt, Schwarz-Grün ist ja mehr als Friedrich Merz,
00:20:14: die Union ist mehr als Friedrich Merz.
00:20:16: Da ist noch die tolle CSU mit Markus Söder dabei.
00:20:18: Und die Ministerpräsidenten, es gibt bestimmt drei oder vier verschiedene Strömungen oder
00:20:24: Lager oder Blöcke innerhalb der Union, die kaum noch zusammenzuhalten sind.
00:20:28: Jeder sieht es am Runde, Markus Söder stenkert, wo er kann.
00:20:34: Selbst auf der Räder beim Parteitag, wie soll ich das sagen, wäre das mir passiert,
00:20:43: beim Grünen-Parteidach, ich hätte sehr schlechte Laune, das ich so vorgeführt, für der
00:20:46: Herr hat glaube ich gesagt, Friedrich Merz, es ist im Schlafwagen losgefahren, dann Schnellzug
00:20:50: und nur Achterbahnfahrt auf offener Bühne nach der Woche, also Solidarität sieht anders
00:20:55: aus, wenn ich das mal so festhalten darf.
00:20:58: Aber Albrecht von Lucke war gestern hier, der interpretiert das genauso, dass der Satz
00:21:01: von der Achterbahn eigentlich das ist, wo Markus Söder später sollte Friedrich Merz
00:21:07: schlechter abschneiden, als er warte, so reinspringen wird und sagen, das war der Einwärts.
00:21:11: Die lauen alle, man muss nicht Haus auf Cards gesehen haben, um zu verstehen, was da jetzt
00:21:18: gerade passiert und Friedrich Merz hat gesagt, ich gehe all in, ja, das ist er getan, das
00:21:24: kann aber eben auch, die anderen haben es auch gehört.
00:21:27: Ich würde genau von einem anderen Punkt zurückkommen, der jetzt jenseits der konkreten
00:21:32: Debatten und Worte Bedeutung hat, nämlich auf die Materialität der Vorschläge und
00:21:40: jedenfalls das, was am Mitfach abgestimmt wurde, unabhängig davon, dass die Mehrheit
00:21:45: jetzt mit der AfD zusammengekommen ist, würde Europa von innen heraus zerstören.
00:21:53: Ich sage es nochmal, Gott sei das nicht alles mitbekommen hat.
00:21:57: Der Vorschlag, einer der Vorschläge sagt, wir weisen pauschal an den Grenzen zurück,
00:22:04: das wirft auch rein praktische Fragen nach Deutschland, hat 3800 Kilometer Landgrenze,
00:22:09: also ich wohne ja, wie gesagt, in der Nähe zu Dänemark, Dänemark tut das nicht, dass
00:22:14: es falsch was immer behauptet wird, aber sie haben sehr strengen Zeit lang die Grenze
00:22:17: kontrolliert, dann gab es manchmal Staus auf der Autobahn, wenn ich darüber gefahren
00:22:22: bin, hat mir Google gezeigt, welche Straße ich nehmen soll, um drum herum zu fahren,
00:22:25: wenn ich das kann, dann können das irgendwelche Schleuser natürlich auch und wenn die Landstraßen
00:22:28: dann auch noch gesperrt werden, dann nimmst du halt irgendwelche Feldwege und wenn du
00:22:32: die Feldwege nicht nimmst, dann nimmst du die grüne Wiese, also und Dänemark hat mit Deutschland
00:22:36: eine Landgrenze von 65 oder 67 Kilometern, also das ist was anderes als bei Deutschland.
00:22:41: Wir schnappen aber auf, der Klimaschutzminister fährt Auto.
00:22:44: Ja, ja, ja, klar, ich muss auch manchmal Auto fahren, na klar.
00:22:48: Aber jenseits der praktischen Durchführbarkeit ist der Gedanke, wir kümmern uns nur um
00:22:56: uns, machen keine Absprachen mit den europäischen Partnern, geben den Druck, der ohne Frage
00:23:02: da ist, auf den Kommunen, auf den Schulen, auf der Gesellschaft durch die Migration
00:23:08: einfach nach außen weiter unsolidarisch gegenüber Europa.
00:23:14: Nun muss man länger darüber reden, denn das europäische Asylsystem selbst ist unsolidarisch,
00:23:19: das heißt die Außenländer, die eigentlich die alleinige Verantwortung haben für die
00:23:23: Menschen, die nach Europa kommen, haben einen, die wollen die halt auch nicht haben, die
00:23:26: Geflüchteten, die lassen die einfach durchreißen, oder wenn sie registriert sind, dann wollen
00:23:30: sie die gerne nicht zurück haben.
00:23:31: Also das geht noch viel tiefer weiter, aber der Punkt ist eigentlich ein anderer Deutschland,
00:23:36: kann sich da nicht benehmen, wie sich Unwarnung benimmt, also nur auf deutsche Interessen
00:23:41: schauen.
00:23:42: Wir müssen Europa, wir vor allem müssen Europa zusammenhalten.
00:23:45: Und das ist schwierig, weil es eben diese starke Mann-Attitüde verbietet, aber wenn
00:23:53: das passieren würde, würde Europa keine Geschlossenheiten mehr haben.
00:24:01: Und das haben gerade die konservativen Kanzler immer gewusst und Angela Merkel immer beherzichtig,
00:24:09: das war immer die Grenze, die sie nicht überschritten haben.
00:24:12: Und wenn ein Kanzlerkandidat quasi als America First Germany first ruft, oder nicht Europe
00:24:20: United, dann hat er auch materiell nicht verstanden, was die nächste Bundesregierung in jeder
00:24:28: Faser ihres Körpers ausstrahlen muss, nämlich dafür zu sorgen, dass Europa zusammen steht.
00:24:33: Wir werden geopolitisch keine Chance haben, ich habe es bei ihrem Einspieler gesagt, gegen
00:24:39: die Kraft, die auf uns wirken, die amerikanische Regierung meint es nicht gut mit Europa, die
00:24:43: Chinesen meint es nicht gut mit Europa, die Russen muss sich gar nicht ausführen.
00:24:47: Wir müssen den Laden zusammenhalten.
00:24:49: Gerade Deutschland muss es tun.
00:24:50: Und das war jetzt beim ersten Beispiel das Gegenteil dessen, was gesagt werden müsste.
00:24:55: Das ist eigentlich das hauptpolitische Problem, dass ein potenzieller Kanzler sagt, ist mir
00:25:01: egal, Europa ist für mich dann nur interessant, wenn es meinen kurzfristigen deutschen Interessen
00:25:05: dient und so wird es nichts werden.
00:25:07: Wundert einen auch denn Friedrich Merz war ein langer Europaparlament, ich glaube er ist
00:25:12: immer verstanden worden.
00:25:13: Da sitzt natürlich viele im Europaparlament, die Europa nicht lieben und nicht asken.
00:25:18: Da ist nicht so ein Wunder geworden, als jemand, der sich um Europa sorgt.
00:25:21: Er hat den noch amtierenden Kanzler Olaf Scholz ein, ums andere mal dafür kritisiert, dass
00:25:27: der nicht genügend sprechen würde, etwa beim Treffen der Staats- und Regierungschefs der
00:25:32: Europäischen Union.
00:25:33: Aber jetzt geht er anders vor, sagt das System, was wir haben ist dysfunktional.
00:25:39: Wenn die anderen das nicht machen, dann können wir auch nicht länger mitmachen, Menschen,
00:25:43: die bei uns ankommen müssen in der Regel, also kaum einer kommt mit dem Flugzeug, über
00:25:48: den Landweg durch ein anderes EU-Land gekommen sein, indem derjenige, diejenige hätte Asyl
00:25:54: beantragen müssen und können.
00:25:56: Also das läuft alles nichts, deshalb, warum sollten wir uns daran halten an das, woran
00:26:00: sich die anderen auch nicht halten.
00:26:02: Inhaltlich will ich aber nochmal dabei hingucken und es mit einem stylistischen Aspekt, wie
00:26:08: soll ich es sagen, anreicher.
00:26:09: Denn diese Vorschläge, die Friedrich Merz in diesem Entschließungsantrag vergangene
00:26:14: Woche eingebracht hat, seinen fünf-Bunkte-Programm, die will er ja auch am ersten Tag seiner
00:26:20: Amtszeit im Wege der Richtlinienkompetenz umsetzen.
00:26:24: Das hat er gesagt, er hat auch gesagt, dass sei für ihn unverhandelbar, er würde nicht
00:26:28: links, nicht rechts gucken, nur noch gerade außen würde es genau am ersten Tag seiner
00:26:34: Amtszeit.
00:26:35: Inhaltlich, hierin würde er das Bundesinnenministerium im Wege der Richtlinienkompetenz des Bundeskanzlers
00:26:41: anweisen, die deutschen Staatsgrenzen zu allen unseren Nachbarn dauerhaft zu kontrollieren
00:26:46: und ausnahmslos alle Versuche der illegalen Einreise zurückzuweisen.
00:26:52: Es werde ein faktisches Einreiseverbot geben, dies gelte auch ausdrücklich für Menschen
00:26:57: mit Schutzanspruch.
00:26:58: Das könnten Sie auf Basis der Grünprogrammatik auf keinen Fall mitmachen.
00:27:06: So ist es.
00:27:07: Also auch nicht jenes, der Grünprogrammatik, das ist nach allen Urteilen, wir sind ja
00:27:13: nicht im Luftleeren Raum, nach der Rechtsprechung, die das das Europäische Gerichtshof mehrfach
00:27:18: jetzt durchgeführt hat, europarechtswidrig und es ist, ist gehebelt das Grundrecht
00:27:26: auf Asyl aus.
00:27:27: Das heißt, die Menschen, so ist der Plan, dürfen Deutschland nicht mehr betreten, können
00:27:32: also kein Asyl begieren, stellen, ob sich dann erfüllt bekommen ist in einer anderen
00:27:36: Frage, aber können es nicht mehr tun.
00:27:38: Das heißt, es ist auch verfassungswidrig.
00:27:40: So, das wird belegend im Kauf genommen, das heißt, die Entsätze von dem, was ich politisch
00:27:45: für richtig halte, hier ist ein anderes Problem da drin.
00:27:48: Man setzt sich über das Recht hinweg, um dann eine Art Dominoeffekt auszulösen.
00:27:54: Das denke ich ist der Gedanke dahinter.
00:27:55: Hier weisen alle ab, dann weisen die Österreicher alle ab, dann machen wir das in Italiener
00:27:59: alle ab und dann weist am Ende Europa alles ab.
00:28:02: Also um dann das Recht zu ändern.
00:28:03: Davon man abgesehen, dass das Recht schon geändert wurde, denn das in der Tat dysfunktionale
00:28:09: sogenannte Dublin-System ist schon überführt worden in ein neues System, GEAS, das kann
00:28:16: ich gar nicht ein bisschen ausführen, aber sagen wir mal, es ist auf dem Papier besser
00:28:19: und fairer und funktionaler, das muss natürlich auch alles umgesetzt werden.
00:28:23: Aber der Punkt ist ein anderer, wenn man findet, dass das Recht nicht gut ist oder nicht funktioniert,
00:28:30: dann muss man halt dafür werben, das Recht zu ändern und nicht sich über das Recht hinwegzusetzen.
00:28:34: Das wird ja schon im privaten Bereich das Land ins Chaos stürzen, wenn es eine Regierung
00:28:39: tut, dann verlieren wir den Rechtsstaat.
00:28:45: So, und dass Donald Trump sowas tut, sollte uns nicht Vorbild sein.
00:28:51: Wenn das der Gedanke ist, dieser autoritäre autokratische Regierung, der ist uns Vorbild,
00:28:59: was kümmert mich für Abredungen, was kümmert mich für Volkerrecht, was kümmert mich
00:29:02: für Träge, ich mach was ich will, dann soll es halt gesagt werden.
00:29:06: Dann können die Leute darüber abstimmen, ob sie das wollen.
00:29:09: Für mich kann ich sagen, dass der Herr im Prinzip, wenn er sagt, komm, Richtlinien,
00:29:12: Kompetenz ziehe ich am ersten Tag, macht ein Kanzler, wenn er es denn überhaupt macht,
00:29:17: irgendwann am Schluss für eine Streit.
00:29:20: Dann sollten wir nicht über die verschiedenen Gesetzvorschläge vom Asylrecht reden, sondern
00:29:25: ob wir den Rechtsstaat halten wollen.
00:29:28: Denn das ist ja die Debatte dahinter.
00:29:31: Und ich kann für mich nur sagen, dass das nicht die Kultur ist, die in Deutschland aufgebaut
00:29:39: wurde nach 49, das ist nicht das Grundgesetz, das ist nicht die European Bay of Life, das
00:29:43: ist nicht die soziale Marktwirtschaft.
00:29:44: Und jetzt versteht man vielleicht auch, warum diese Frage so dringlich ist.
00:29:48: Wir haben einen massiven Angriff auf die aufgebauten Freiheits- und demokratischen Rechte der letzten
00:29:55: Jahrzehnte.
00:29:56: So groß muss man das machen.
00:29:58: Und so unterschiedlich diese anderen autokratischen Regime, denn ich sehe es hilfweise sind, also
00:30:03: Russland ist ein, Putin ist ein Nationalist, China ist dem Papier nach eine kommunistische
00:30:09: Partei.
00:30:10: Techniardäre um Donald Trump sind liberäre Autoritäre mit rechtsradikalen Einschlägen,
00:30:16: die jedenfalls bei Elon Musk.
00:30:17: Sie haben aber eins gemeinsam, Sie wollen immer Macht entgrenzen.
00:30:21: Sie wollen, dass Macht grenzenlos und unkontrolliert ausgeübt wird.
00:30:26: Entweder finanzielle Macht oder parteiliche Macht und häufig auch beides verbunden.
00:30:32: Autokraten sind ganz häufig Kleptokraten, häufig verbindet sich das auch noch mit den
00:30:35: Interessen der fossilen Lobbys.
00:30:39: Deswegen können sie mit Klimaschutz nichts anfangen, weil die Öl- und Gasgeschäfte
00:30:41: fiese so attraktiv sind.
00:30:43: Aber immer geht es darum, dass Macht nicht begrenzt werden soll.
00:30:47: Und das europäische Friedensprojekt, das deutsche Grundgesetz, die soziale Marktwirtschaft,
00:30:52: die soziale Marktwirtschaft heißt, hat als Kern Gedanken nicht der mächtige Gericht
00:30:57: alles, sondern wir haben Austarierungsmechanismen.
00:31:00: Kriege sind nicht die Machtinstrumente, um Grenzen zu verschieben, wir haben das völkerrecht,
00:31:05: wir haben eine Friedensordnung.
00:31:06: Die soziale Marktwirtschaft sorgt dafür, dass nicht der Erfolgreiche alles kriegt,
00:31:11: sondern dass wir Verteilungsmechanismen haben.
00:31:13: Das Grundgesetz schützt Minderheitenrechte, wir wählen die Mehrheiten, aber das heißt
00:31:16: nicht, dass Minderheiten nicht zu sagen haben.
00:31:18: All das wird angegriffen von innen, durch die AfD, von außen, durch die autoritären
00:31:23: Regime und noch andere.
00:31:24: Und wenn das, ich glaube nicht, dass Friedrich Merz so weit gedacht hat oder dass die Union
00:31:30: sich klargemacht hat, was der eigentliche politische Hintergrund, der Horizont quasi
00:31:35: ist, der gerade zeitgeschichtlich verhandelt wird.
00:31:37: Aber so ist es.
00:31:39: Das ist die Folie, vor der wir die Entscheidung lesen müssen, für die die Deutsche Bundestagswahl
00:31:42: stattfindet, für die die amerikanische Wahl lesen müssen, die Allianzen, die da neu
00:31:47: geschmietet werden.
00:31:48: Die zentrale Auseinandersetzung in unserer Zeit ist, die aufgebauten liberalen Demokratien,
00:31:55: die Freiheitsrechte zu verteidigen, zu schützen und erfolgreich zu gestalten gegen autokratische
00:32:02: Macht entgrenzende Politikvorstellungen, die jetzt von allen Seiten auf uns eintrasseln.
00:32:07: Die Union argumentiert insofern anders, als das sie sagt.
00:32:12: Ihre Vorschläge, die fünf Punkte, die durchgreifende Asylpolitik, als das sie sie begreifen,
00:32:20: ist letztlich eine Antwort auf etwa rechtspopulistische Kräfte und Erfolge dieser Parteien in Deutschland
00:32:27: mindestens mal den Umfragen nach, aber auch den zurückliegenden Wahlen nach Landtagswahl,
00:32:32: Europa-Wahlen nach.
00:32:34: Die sagen, die Menschen sehnen sich nach einer Lösung der Probleme und sie empfinden in
00:32:41: der Migration die Menschen mehrheitlich auch das Problem, dass da was gelöst werden müsste.
00:32:47: Die fünf Punkte, die Friedrich Merz aufgemacht hat, hat auch das Politbarometer den Befragten
00:32:52: vorgelegt und da gibt es mit unter zwei Drittel Zustimmung zum Beispiel zu Zurückweisungen
00:32:58: an den Grenzen eine Mehrheit jedenfalls will auch, dass man wirklich sehr viel mehr abschiebt.
00:33:04: Darf sich Friedrich Merz insofern also als jemand verstehen, der sagt bitte, also es ist so
00:33:10: viel geredet worden, zum Beispiel das gemeinsame europäische Asylsystem tritt erst nächstes
00:33:16: Jahr in Kraft.
00:33:17: Und das ist vergleichsweise langsam dann für die Not, die manch einer auch nach den
00:33:23: zurückliegenden Attentaten gespürt hat.
00:33:25: Also Bums mache ich jetzt mal einen Vorschlag und hemmer den da rein mal sehen, was daraus
00:33:30: wird.
00:33:31: Mir ging es nach Aschaffenburg so, dass ich, das hat mir wirklich den Boot nach den Füßen
00:33:39: weggezogen.
00:33:40: Das war schon nach dem Anschlag von Magdeburg und den Morden und den Polizisten, so dass
00:33:46: ich in Mannheim meinste.
00:33:48: In Mannheim, dass das einem das die Schwache verschlagen hat, aber ein Kind oder Kinder
00:33:54: anzugreifen ist eine Tat, deren Perversität einfach kaum noch zu in Worte zu fassen ist
00:34:00: und dass sich dann Menschen in den Weg stellen und dann auch noch erstochen werden oder schwer
00:34:04: verletzt werden.
00:34:05: Das macht alles so plastisch.
00:34:07: Das heißt und der Mann der helfen wollte starb?
00:34:09: Genau, der Mann der helfen wollte ist erstochen worden.
00:34:11: Familienvater, ein Rentner oder ein Ältere her ist schwer verletzt worden.
00:34:15: Das macht ein wahrberndes Unsicherheitsgefühl auf einmal so konkret und so fürchterlich
00:34:21: und ich verstehe jeden, der zornig ist, der wütend ist, der Angst hat, weil das auf
00:34:30: einmal so in dieser Perversität einem so nahe gegangen ist.
00:34:36: Es ging mir ganz genauso.
00:34:37: Auf Wiedersehen!
00:34:40: Als jemand, der sich bewirbt um einen Staatsamt, muss man aber den Effekt, den Impuls, den
00:34:48: Zorn zu Ende denken und übersetzen.
00:34:51: Und deswegen ist es schon der erste Fehler zu sagen, jetzt folge ich meinem Impuls oder
00:35:02: meinem Zorn.
00:35:03: So verständlich das ist.
00:35:04: Und jede Hörerin und jeder Hörer, der das denkt, hat das Recht, das auch zu tun.
00:35:08: Wenn man sich um den Posten des Bundeskanzlers oder eines Staatsamtes bewirbt, dann muss man
00:35:13: es übersetzen in die politischen Konsequenzen, in die Strukturen, in die Rechtsfragen.
00:35:17: Und ich weiß, das klingt immer wie Ausrede und jetzt zögern und zaudern und ich bin damit
00:35:24: ja auch konfrontiert worden, ihr sagt immer das gleiche.
00:35:26: Aber wir sagen nicht das gleiche.
00:35:30: Erstens ist in den letzten drei Jahren viel geändert worden und viel verschärft worden.
00:35:34: Also, wir sehen Fehler, wo ich Fehler sehe, versuche ich sie auch dann mit den konkreten
00:35:40: Antworten, mit meinen Vorschlägen zu beheben, zu lösen, Mängel im System zu schließen.
00:35:48: Es ist ein neues Flüchtlings- und Asylsystem verabredet worden innerhalb von Europa.
00:35:52: Aber noch nicht in Kraft.
00:35:54: Bitte.
00:35:55: Aber noch nicht in Kraft.
00:35:56: Da muss es halt schneller in Kraft gesetzt werden.
00:35:57: Also wenn die Antwort auf Aschaffenburg gewiesen wäre.
00:35:59: Aber es waren genau die Grünen, die das den ganzen Prozess verlangsamt haben.
00:36:03: Nein, das ist jetzt im Europäischen Parlament beschlossen worden.
00:36:06: Jetzt ja.
00:36:07: Na ja, das ist schon ein bisschen her.
00:36:08: Und wenn Friedrichs Merz Antwort gewesen wäre, jetzt wollen wir das europäische Asylsystem
00:36:14: nicht Ende 25 einführen, sondern bis zum Sommer oder bis Ostern.
00:36:19: Oder das erste, was ich machen werde mit Richtlinien und Kompetenz quasi, ist dafür zu sagen,
00:36:23: dass das System kommt und dann fahre ich zu allen anderen Nachbarstaaten und sage, das
00:36:26: kommt.
00:36:27: Das wäre eine super Antwort gewesen.
00:36:28: Dass wir die Antwort, die total naheliegend ist, alles was wir entscheiden können wir
00:36:32: schnell entscheiden und müssen wir auch schnell entscheiden.
00:36:34: Aber zu sagen und jetzt abstrahiere ich, aber ich meine es schon so, als Reaktion auf schlimme
00:36:43: Dinge, wirklich schlimme Dinge bitte, dass ich meine es nicht abwährend oder so, sondern
00:36:47: es frisst mir die Seele weg.
00:36:49: Als Reaktion darauf, handele ich in Zukunft affektgesteuert.
00:36:54: Also bin bereit, mich über Rechtsnorm hinwegzusetzen.
00:36:58: Bin bereit, meine Nachbarländer zu erpressen.
00:37:00: Hauptsache, ich folge meinem inneren Antrieb und Impuls.
00:37:04: Ist falsch.
00:37:07: Das führt uns auf die eine falsche Bahn und deswegen muss man von den Leuten, die
00:37:13: sich für ein Staatsamt bewerben, fordern, dass sie die innere Kraft auffinden, die Ruhe
00:37:20: und die auch gedankliche Stringenz aufzubringen, die Entscheidungen, die dann zu treffen sind,
00:37:28: zu Ende zu denken und auch zu übersetzen in politische Umsetzbarkeit, inklusive den
00:37:34: Konsequenzen, was das mit Europa macht mit den Nachbarstaaten.
00:37:37: Das ist an der Stelle nicht eingehalten worden.
00:37:41: Das ist jetzt eine der ersten Stellen, wo man sich fragt oder wo sich wollt, Leute fragen
00:37:46: okay, als Oppositionspolitiker, da konnte er sich eigentlich zurücklehnen und immer nur
00:37:50: sagen, die Ampel streitet sich nur rum, guck mich mal an, ich könnte es besser.
00:37:53: Wir haben uns ja in der Dauernd rumgestritten.
00:37:54: Aber jetzt auf einmal sieht man ihn als jemand, der dann Dinge auch verantworten muss und ich
00:38:02: sage mir mal so, ich habe ein Störgefühl, das ist der moderne Sprech.
00:38:07: Würden Sie es ausbuchstabieren?
00:38:09: Denn ich habe ja eben Hofreiter zitiert, Katharina Dröge, die Kanzler Eignung von
00:38:14: Friedrich Merz anzweifeln Sie auch?
00:38:16: Das war jetzt kein Beleg dafür, dass man stringent abgeklärt oder als abgeklärt muss keiner
00:38:27: sein in dieser Frage, aber die Dinge politisch, verantwortlich, umsetzbar überprüft hat und
00:38:37: zwar mal so rausgeknallt.
00:38:40: Wahrscheinlich ist es eine mangelnde Regierungserfahrung.
00:38:44: Man merkt wahrscheinlich, dass es eine Situation ist.
00:38:47: Also ich frage mich das ernsthaft.
00:38:49: Aber Kanzler kann.
00:38:51: Ja, aber es gibt ja auch noch andere Kandidaten.
00:38:54: Einer der Kandidaten sind Sie, Sie bewerben sich auch um das Staat.
00:38:58: Sie haben gerade gesagt, wenn man das tut, muss man Dinge auch auf Machbarkeit durchgeprüft
00:39:03: haben.
00:39:04: Sie haben ja jetzt einen eigenen Vorschlag gemacht, wie Sie aus Ihrer Sicht die Asylpolitik
00:39:08: gerne geändert wissen wollen würden.
00:39:12: Sie haben 10 Punkte aufgeschrieben.
00:39:13: Sie nennen das eine umfassende Sicherheitsoffensive.
00:39:17: Da stehen diverse Forderungen aus dem Bereich der inneren Sicherheit drin, aber auch geht
00:39:21: es um Verschärfungen in der Migrationspolitik zu Ihrer Sicherheitsoffensive.
00:39:27: Gehörenschritte, die, ich zitiere das, die irreguläre Migration weiter reduzieren und begrenzen.
00:39:34: Sie fordern, nicht deutsche Gefährder und schwerkriminelle konsequent abzuschieben.
00:39:39: Asylverfahren drastisch zu beschleunigen und das hat mir gerade angesprochen, die Reform
00:39:44: des gemeinsamen europäischen Asylsystems umgehend umzusetzen.
00:39:48: Und kaum hatten Sie diesen Plan veröffentlicht.
00:39:51: Hieß es aus allen Ecken Ihrer Partei, dass Papier entspräche nicht dem Wahlprogramm
00:39:55: der Grünen.
00:39:56: Es sei also mit Nichten geeinte, wie Sie das zu sagen, pflegen, grünen Position.
00:40:01: Sie vermischten die Themen Migration und Sicherheit und bedienten damit rechte Narrative.
00:40:07: Solche Stimmen bringen dann den Generalsekretär der CSU, Martin Huber, sofort zu einem hämischen
00:40:13: Post auf der Plattform X, auf der Sie auch wieder sind, Zitat "Habax Mini-Maßnahmen werden
00:40:19: nach weniger als 24 Stunden von der ideologischen Partei linken kassiert und weiter."
00:40:24: Immer noch Zitat mit den Grünen ist keine Asylwende möglich.
00:40:28: Können Sie sich wirklich vorstellen, dass Sie und Ihre Grünen mit der CSU, hier haben
00:40:34: Sie noch mal erlebt, in Gestalt Ihres immer zu schnell schüssenbereiten Martin Huber
00:40:39: und der CDU, auf einem gemeinsamen Nenner in der Asyl- und Migrationsfrage zu kommen?
00:40:44: Nur um es einzuordnen, das was ich gesagt habe, habe ich vor der Debatte am Mittwoch,
00:40:55: also letzter Woche am Mittwoch, mit einem Video aufgelistet und danach haben wir es noch
00:41:02: mal verschriftlicht.
00:41:03: Das war diese Woche erst, die Verschriftlichung, die gerät dann erst mit.
00:41:06: Die ist das Wochenende, die verschriftlich war.
00:41:09: Es gab eine Mediennachfrage, die gesagt hat, habt ihr eigentlich auch Vorschläge und
00:41:13: dann gesagt, ja klar, das haben 3 Millionen Leute oder 2,5 Millionen Leute gesehen, wir
00:41:18: können es euch aber noch mal schriftlich geben und daraus wurde dann noch mal die Berichterstattung.
00:41:22: Aber es war schon tagelang quasi im Umlauf.
00:41:25: Aber wenn Sie sagen, wir sind es Sie, Robert Habeck und Timm, aber nicht die Grüne Partei.
00:41:30: Kein Parteitagsbeschluss, aber ich habe das natürlich abgesprochen mit verschiedenen
00:41:34: Akteuren und wir haben uns bestimmte auch bekannte Punkte, zum Beispiel die offenen
00:41:41: Haftbefehle und dass wir da den Finger drauf legen in Deutschland für die Höhere und
00:41:44: Höhe sind 170.000 Haftbefehle, also nicht offene Verfahren, sondern abgeschlossene Verfahren.
00:41:50: Haftbefehle nicht vollstreckt, 14.000 davon betreffen Gewalt, Straftäter.
00:41:55: 170.000 oder 117.000?
00:41:59: Ja, 70.000 offene Haftbefehle und 14.000 davon Gewalt, Straftäter.
00:42:06: Das ist eine alte Forderung von uns, dass in dem Gesetz, in den 10 Punkten stehen
00:42:12: zwei Punkte drin, die im Deutschen Bundesrat liegen, die sind schon durchs Parlament durch,
00:42:16: dass die Polizeibehörden oder die Sicherheitsbehörden ihre Daten miteinander abgleichen können,
00:42:21: dass wir also ein besseres Raster haben und muss dazu erkennen, dass biometrische Erkennung
00:42:27: von Straftätern genutzt werden darf.
00:42:31: Also das ist jetzt nicht so, dass Robert H. Weg hat sich mal hingesetzt, sich mal Gedanken
00:42:36: gemacht und dann ich habe systematisiert und ein paar, die mir nach dem Aschaffenburganschlag
00:42:42: notwendig erschienen, ein paar Punkte dazu gefügt.
00:42:44: Ich habe zum Beispiel die Forderung der Gewerkschaft der Polizei übernommen, dass man beim Gesundheitscheck,
00:42:52: wenn Geflüchtete nach Deutschland kommen, auch einen psychologischen Check macht, weil
00:42:57: ja offensichtlich da aus einer jetzt nicht vorsichtiger Liabilität eine Gefährdung werden
00:43:03: kann, dass man das zumindest versucht zu erkennen.
00:43:05: Ihre Frage, ich wiederhole, was ich an einer Stelle gesagt habe, wir werden sehen.
00:43:11: Ob das irgendwie zusammengeht?
00:43:13: So, das wird, kann die Union auch nicht anders beantworten.
00:43:16: Zumal ich wiederhole, mich ist auch da, die die Union ja gar nicht mehr gibt, sondern
00:43:21: es gibt die verschiedenen Stimmen innerhalb der Union.
00:43:24: Und jetzt gibt es vor allem erstmal die Aufgabe für die Wählerinnen und Wähler sich in dieser
00:43:29: unübersichtlichen Lage ein Bild zu machen und eine Entscheidung zu treffen, die dann
00:43:35: ein Wahlergebnis präsentieren wird.
00:43:36: Und dann werden wir nach der Wahl sehen, welche Mehrheiten und welche Dateien wie was zu
00:43:42: sagen haben und vielleicht auch wer was zu sagen hat.
00:43:44: Nur kurz, dass die Grüne Jugend sich beschwert über ihre Vorstellung, dass sie sagt, sie
00:43:49: vermischen da zwei Dinge, die nicht immer im gleichen Atemzug erzählt werden können,
00:43:55: nämlich Migration und Sicherheit.
00:43:56: Damit bedient man oder rechtsextreme Narrative.
00:44:00: Das beschwert sie nicht.
00:44:02: Die Vorschläge sind ja abgeleitet von der Sicherheitslage, also von dem, was in Aschaffenburg
00:44:10: passiert ist.
00:44:11: Das ist auch für mich wichtig, dass man die beiden Debatten, die natürlich miteinander
00:44:17: verschränkt sind, ohne Frage, also Menge von Menschen, die nach Deutschland kommen und
00:44:21: Leistungsfähigkeit von Kommunen und so weiter und aber Sicherheit getrennt.
00:44:28: Und ich habe mich anders als die Union auf die Sicherheitsfrage konzentriert.
00:44:33: Also wie identifizieren wir Täter kann man, wenn man die Täter identifiziert hat, sie
00:44:37: dingfest machen kann man, wenn man sie dingfest gemacht hat und sie nicht, also potenzielle
00:44:41: Täter oder Gefährder und sie nicht deutsche sind oder ihr kein Bleiberechtstatus haben,
00:44:46: die aus Deutschland in die Herkunftsdienste bringen.
00:44:49: Also aus meiner Sicht Sachen, die unmittelbar auf das Antworten, was in Aschaffenburg gefragt
00:44:55: werden muss und beantwortet werden muss und nicht mittelbar, wie es die Union tut.
00:45:00: Und das in dieser so schwierigen Frage, weil ja immer Menschen betroffen sind, die Debatte
00:45:10: emotional geführt wird, das kann ich verstehen.
00:45:13: Aber es ist jetzt gemessen an dem, was in der Union los ist, keine Debatte.
00:45:20: Wir haben das sofort geeint, gestern ist es als Tweet, glaube ich, von der Partei noch
00:45:25: mal dargestellt worden.
00:45:27: Also da gibt es jetzt keine großen Diskussion, kleine Diskussion, ja dem mag es ja immer
00:45:32: geben, wir sind eine vielstimmige Partei und dass die grüne Jugend nicht immer mit allem,
00:45:36: was ich sage, happy ist, das ist okay, trotzdem gibt es da jetzt in der Stelle, also dagegen
00:45:42: ist das, was in der Union los ist, Highlight und Confetti.
00:45:47: Das ist bei uns wirklich sortiert und ruhig und geordnet.
00:45:51: Dass das Thema Migration nun den Wahlkampf dominiert, wo die Grüne eigentlich wenig
00:45:58: bis gar keine Kompetenzvermutung haben, eher die Zuschreibung, dass sie die humanitären
00:46:03: fragen, vor allem im Auge haben, schadet ihnen das jetzt oder kommt es ihnen auch ganz gelegen,
00:46:09: weil jetzt keiner mehr auf die Wirtschaftsdaten guckt?
00:46:12: Nein, die Debatte über die Wirtschaftsfrage führe ich wirklich gerne und mit Leidenschaft.
00:46:17: Die Debatte über die Migration ist eine wichtige Frage, ohne Frage, es ist ein Thema, das
00:46:24: das Land beschäftigt.
00:46:25: Die Frage ist, wie man es richtig führt.
00:46:27: Das Problem bei den Vorschlägen von März und der Union ist ja, dass selbst wenn Friedrich
00:46:32: März allein regieren würde, könnte er sie wahrscheinlich nicht umsetzen oder wahrscheinlich
00:46:37: dass ich wahrscheinlich streiche, ich könnte er, dürfte er sie nicht umsetzen, außer
00:46:40: er setzt sich über das Recht hinweg, inklusive der Verfassung oder er müsste wahrscheinlich
00:46:47: sehr schnell 10.000 Polizisten einstellen.
00:46:49: Ich mache ein anderes Beispiel, der sagt ja, alle ausreisepflichtigen Menschen sollen sofort
00:46:56: inhaftiert werden.
00:46:57: Ausreisepflichtig in Deutschland sind über 200.000 Leute.
00:47:01: Sofort ausreisepflichtig, also da wo die Staaten auch die Menschen zurücknehmen würden, sind
00:47:05: 40, 45.000 ungefähr.
00:47:07: Und ich glaube, wir haben 800 Plätze.
00:47:09: Also wir müssen erst mal Gefängnisse bauen und dann weiß man nicht, wie lange die Leute
00:47:14: da drin sein sollen.
00:47:16: Also wenn gemeint ist, dann eben, wenn es eben zweieinhalb Jahre dauert, dann zweieinhalb
00:47:20: Jahre, wer soll die bewachen, wer soll das bezahlen, ist das wirklich ernst gemeint.
00:47:24: Also selbst wenn er Bundeskanzler wäre und per richtigen Kompetenz und hätte eine absolute
00:47:29: Mehrheit im Parlament, es geht rein praktisch nicht.
00:47:32: Deswegen würde es so oder so zu einer Enttäuschung führen, die Menschen, einige Menschen denken
00:47:38: vielleicht nur, haut mal endlich auf den Tisch und sag mal, wie es geht.
00:47:41: Und dann wird der Tisch wackeln, das sehen wir ja jetzt, aber es wird sich viele Dinge,
00:47:49: die da gesagt wurden, werden einfach nicht passieren können.
00:47:52: Aber je länger ich in ...
00:47:53: Und deswegen ist die Inthaltung davorbereitet.
00:47:55: Aber je länger ich in ...
00:47:56: Denke ich.
00:47:57: Und das wollte ich auch gerade sagen, je länger ich Ihnen zuhöre, desto unwahrscheinlicher
00:48:00: kommt mir, erscheint mir, dass Sie mit Friedrich Merz zum Beispiel in Koalitionsverhandlungen
00:48:07: oder allein nur in Sondierungsgespräche gingen nach einer Bundestagswahl und stand jetzt
00:48:12: ist es ja so, dass Friedrich Merz so Roundabout bei 30 Prozent oder die Union liegt.
00:48:19: Das war Stand vor der Woche.
00:48:21: Ja.
00:48:22: Wir werden sehen.
00:48:23: Wir werden sehen.
00:48:24: Jetzt gab es eine erste Vorsorumfrage, ob die so verlässlich ist.
00:48:27: Wissen wir noch nicht, da minus zwei Prozentpunkte die Union bei 28 Prozent, die Grünen bei
00:48:33: 15 Prozent, die SPD 15, 16 Prozent.
00:48:38: Was wird das denn dann?
00:48:40: Das ist schwer vorherzusagen.
00:48:43: Das muss man so klar sagen.
00:48:45: Es ist ein sehr offenes Feld.
00:48:48: Zumal ja wahrscheinlich die Dynamiken in den letzten zweieinhalb Wochen nicht geringer
00:48:56: werden und die Zahl der Unländschlossenen sehr hoch ist.
00:49:01: Die Zahl der unsicheren Unionzwählerinnen und Unionzwähler, vielleicht ergestiegen
00:49:05: ist, sagt der letzten Woche.
00:49:07: Das weiß man nicht, was daraus wird.
00:49:09: Ich kann nur sagen, was immer daraus wird, ausschließlich so rietes, verbietet sich.
00:49:15: Wir müssen dann, ich meine das Wahlergebnis wird ja ein Einfluss auf die Debattenkultur
00:49:19: haben.
00:49:20: Auch die Fragen, die Sie mir stellen, werden ja nicht im luftlernen Raum entschieden, sondern
00:49:23: man wird schauen, ob diese Debatte der Union geholfen hat oder geschadet hat.
00:49:27: Das lassen sich dann andere Schlüsse ableiten.
00:49:32: Ich glaube, mehr als sonst bei anderen Wahlen werden die Wählerinnen und Wähler in Deutschland
00:49:41: diesmal sich auf das konzentrieren, was ihnen wichtig ist und die Parteien stärken, die
00:49:46: das am besten verkörpern.
00:49:48: Und dann wird man schauen, dass danach mit diesem Votum, das dann ja sich unmittelbar
00:49:55: auch ein Einfluss auf die Inhalte ausdrückt, eine Regierung gebaut werden kann.
00:50:00: Man kann das nicht fahrt, die Blocklage, die Blöcke sind verschwunden.
00:50:08: Es wird keine schwarz-gelbe Regierung geben, es wird wahrscheinlich keine rot-grüne Regierung
00:50:12: geben.
00:50:13: Das war jetzt jedenfalls ein sehr überraschender Weg.
00:50:15: Und dann muss man schauen, wie sich das findet.
00:50:18: Mehr kann ich im Moment nicht sagen.
00:50:20: Was halten Sie für das wahrscheinlichste Moment?
00:50:24: Ich rede über meine Partei, über meinen Wahlkampf.
00:50:32: Das sage ich mit einer gewissen Dankbarkeit überraschend verlaufen, ist auch überraschend
00:50:41: gut.
00:50:42: Wir haben uns von 10-11% von wie wir gestartet sind jetzt auf plus-minus 15 hochgearbeitet.
00:50:48: Bisher als Einzüge der Ampelparteien ist es uns gelungen, wieder bei ungefähr dem Ergebnis
00:50:52: zu landen, wo wir 2021 waren.
00:50:55: Das war 14,8%.
00:50:57: Vertrauen kommt zurück.
00:50:59: Menschen geben uns, schenken auch mir als Personen wieder neues Vertrauen.
00:51:03: Das sehen wir auch an anderen Indikatoren und Veranstaltungen.
00:51:06: Platzen aus allen Nähten.
00:51:07: Wir müssen dauernd größere Hallen buchen.
00:51:09: Ich glaube, dass wir eine Chance haben, mit dieser Dynamik in den nächsten zwei Wochen
00:51:13: noch mal mehr zu punkten und dann unseren Einfluss auf eine Regierungsbildung deutlich
00:51:19: zu erhöhen.
00:51:20: Mit der Aussage, dass wir nichts ausschließen, kann das für die Menschen, die sich überlegen,
00:51:25: mich oder die Grünen zu wählen, eigentlich nur der Appell sein, dann tut es.
00:51:28: Und dann bringen wir unsere Haltung, unsere Position, das, was ich hier ausgeführt habe,
00:51:32: in die Gespräche, in die Verhandlungen ein und haben eine gute Chance, das umzusetzen.
00:51:35: Und vielleicht wird die Dynamik ja noch mal ganz groß.
00:51:40: Und dann werden wir schauen, wer am meisten zu sagen hat in den Gesprächen.
00:51:44: Ich will zurück und auf was sagen zu den Wirtschaftsdaten, die ich eben schon angesprochen habe.
00:51:51: Werfen Sie sich selber auch vor der schlechteste Wirtschaftsminister aller Zeiten gewesen zu
00:51:56: sein, wie es Markus Söder und andere tun?
00:51:58: Ja, Markus Söder ist jetzt ja in vielerlei Hinsicht nicht meine Bezugsgröße.
00:52:04: Nehmen wir Joe Casar, der sagt, er ist der schlechteste, aber auch der sympathischste
00:52:09: Wirtschaftsminister, der E. Malnike Siemens Vorstandsvorsitzende ist das.
00:52:13: Ja, das ist interessant, weil wir mit großer Kraftanstandung das Unternehmen von Joe
00:52:18: Casar Siemens Energy gerettet haben.
00:52:19: Und das hätte er nicht von anderen Wirtschaftsministern bekommen wahrscheinlich.
00:52:25: Also, das ist interessant, dass er das sagt.
00:52:31: Aber in der Tat, Sie kennen die Zahl natürlich viel tausendmal besser als ich.
00:52:35: Sie mussten gerade die Wachstumsprognose für 2025 runter korrigieren.
00:52:39: Die lag bei 1,1 Prozent jetzt.
00:52:42: Es ist nur noch ein Minivachstum, was Sie erwarten von 0,3 Prozent in der Industrie
00:52:47: in jedem Monat rund 10.000 Arbeitsplätze verloren, sagt man.
00:52:52: Zwei Rezessionsjahre liegen schon hinter unserem Land.
00:52:55: Ein Drittes könnte vor uns liegen.
00:52:57: Das gab es ja noch nie.
00:52:58: Insofern stimmt der Vorhalt doch, dass Sie der schlechteste Wirtschaftsminister gewesen
00:53:03: sein könnten.
00:53:04: Erst einmal nur ganz kurz, und dann gehe ich auf die Frage richtig ein.
00:53:08: Die Neuwahl nützt da überhaupt nichts.
00:53:11: Wir hatten ja ein Wirtschaftsimpulspaket geschnürt, das ungefähr ein halbes Prozent
00:53:15: Wachstum gebracht hätte.
00:53:17: Das kommt jetzt nicht, sondern nur in ganz kleinen Humbampartischen Dosen.
00:53:22: Das heißt, dieses halbe Prozent fehlt uns.
00:53:24: Und jetzt in dieser Übergangsphase des Wahlkampfes.
00:53:26: Das ist immer eine schlechte, wenn ich so sagen kann, Entschuldigung.
00:53:29: Nein, das ist gar keine Entschuldigung.
00:53:31: Es ist nur eine Erklärung, warum wir ...
00:53:33: Das hat ja niemand außer der Ampel verursacht.
00:53:37: Das ist rechtlich.
00:53:38: Das stimmt natürlich.
00:53:39: Das Land hat mehr Möglichkeiten, kurzfristige wirtschaftlichen Aufschwung zu setzen, wenn
00:53:47: wir die Gesetze machen würden und die Entlastung für die Wirtschaft und die Entlastung von
00:53:50: Bürokratie umsetzen würden.
00:53:52: Das heißt, wir haben jetzt im Moment mehr in unserer eigenen Hand, als wir im Moment
00:53:56: tun können, weil wir die Mehrheiten nicht mehr haben.
00:53:59: Das gesagt, ist die Herausforderung für Deutschland wirklich immens, weil jetzt verschiedene Faktoren
00:54:05: zusammenkommen, die die Beschreibung zu einer wirklich strukturellen wirtschaftlichen Krise
00:54:14: machen.
00:54:15: Nicht nur, wie wir es in der Vergangenheit immer wieder hatten.
00:54:17: Und das hat die politische Aufmerksamkeit die letzten Jahre gebunden, nämlich aus der
00:54:22: Corona-Delle, auf dem Corona tief uns wieder hoch zu kämpfen und die Energiekrise abzuwenden.
00:54:27: Wir haben die strukturellen Voraussetzungen für Wachstum seit 10, 15 Jahren permanent
00:54:33: vernachlässigt.
00:54:34: Das ist in Teilen wahrscheinlich übersehen worden wegen der Größe der anderen Krisen.
00:54:37: Jetzt schlägt es allerdings voll zu Buche.
00:54:39: Wir haben seit 2018 kein Wachstum mehr in Deutschland.
00:54:42: Wir haben einen wahnsinnigen Stau in die Investitionen, in die öffentliche Infrastruktur.
00:54:47: Wir sind digital weit hinter dem auch europäischen Durchschnitt zurück, von den Schulen, über
00:54:52: die Brücken bis zur Bundesbahn.
00:54:54: Überall gibt es Nachholbedarf.
00:54:58: Und jetzt nicht nur, dass die Hausaufgabe im eigenen Land lange nicht vernünftig gemacht
00:55:04: worden.
00:55:05: Jetzt ändern sich auch noch die Bedingungen, die davor unser Wachstum quasi trotzdem
00:55:10: garantiert haben, nämlich das günstige Gas, die günstige Energie aus Russland ist weg.
00:55:14: Wir müssen es zu höheren Preisen auf dem Weltmarkt einkaufen.
00:55:16: Und China, unser verlängerte Werkbank der Vergangenheit, der ewig freundliche Absatzmarkt,
00:55:22: ist aggressiv unterwegs, Märkte zu übernehmen bei den E-Autos.
00:55:26: Das ist jetzt, glaube ich, allen bekannt.
00:55:27: Solarpanele wissen alle sowieso schon, aber nicht nur da auch in allen anderen Bereichen
00:55:31: des Maschinenbaus und der Technikunternehmen sind sie auf dem Vormarsch und die USA machen
00:55:36: ihren Markt dicht oder drohen damit, ihren Markt dicht zu machen.
00:55:39: Das heißt, der Export, von dem wir unseren Wohlstand abhängig gemacht haben und die
00:55:45: günstige Energie für die Industrieproduktion, auf die die Industrieproduktion abgewiesen
00:55:49: ist, ist frutsch oder droht, frutsch zu sein.
00:55:52: Und jetzt kommt alles drei zusammen, die fehlende Attraktivität des Standortes durch die Vernachlässigung
00:56:00: in die Investition der Infrastruktur, fehlende Exportchancen und höhere Energiepreise.
00:56:05: Heißt, wir müssen die Dinge anders machen, ich würde sagen grundsätzlich anders machen.
00:56:12: Wir müssen alle Regeln in Frage stellen, die in der Vergangenheit aufgebaut wurden, um
00:56:16: wieder zu Wachstum zu kommen.
00:56:17: Das ist die Frage des Föderalismus.
00:56:22: Also Daten werden ja nicht so unrecht, als das neue Gold oder Öl bezeichnet.
00:56:26: Wir haben den Datenschutz auf Länderebene organisiert, wenn ein Unternehmen in Deutschland
00:56:31: KI-Modelle erproben will, Pharmadaten nutzen will für die Forschung der Zukunft.
00:56:36: Es muss sich mit allen Bundesländern abstimmen.
00:56:38: Das ist unattraktiv.
00:56:39: Nur ein Beispiel dafür, ähnliches könnte ich über Bildung sagen.
00:56:42: Die europäische Notifizierung dauert zu lange, es ist zu bürokratisch und die Schuldenbremse
00:56:47: in der rigiden Form, wie sie da ist, passt nicht zu der Zeit.
00:56:51: Was davon, Herr Habek, ist Ihnen jetzt ganz neu und hätten Sie in den zurückliegenden
00:56:56: dreieinhalb Jahren nicht längst anpacken können.
00:56:59: Jetzt mal rausgerechnet, das wissen wir alle, welche Herausforderung das zunächst mal war,
00:57:06: als Russland den vollumfänglichen Angriffskrieg begonnen hat und damit die Frage der Energieabhängigkeit
00:57:14: ganz anders, ganz neu, ungeahnt dramatisch auf dem Tisch lag.
00:57:18: Die Dramatik der vielen Investitionen ist im letzten Jahr erst richtig klar geworden.
00:57:28: Wirklich.
00:57:29: Ich meine mich zu erinnern, dass Sie das auch gleich zu Amts beginnen, als Sie sich
00:57:33: wahrscheinlich eingearbeitet durchgewühlt hatten, schon gesagt haben, Wahnsinn, was
00:57:38: hier alles liegen geblieben ist.
00:57:40: Was die politische Vorgabe für Digitalisierung und Ausbildung erneuer war, und da geht es
00:57:47: um, das ist so.
00:57:49: Aber die Antworten, die die Ampel gegeben hat, waren Antworten auf den Preis der Energie.
00:57:56: Also wir haben diese Gas- und Strompreisbremse eingeführt.
00:57:59: Und damals war die Hoffnung, wenn die Preise wieder sinken, dann wird wieder investiert
00:58:04: in Deutschland.
00:58:05: In Deutschland.
00:58:06: Die Unternehmen investieren, die Deutschen Unternehmen investieren, aber eben im Moment
00:58:09: nicht ausreichend in Deutschland schaffen, also nicht hier die Arbeitsplätze oder hier
00:58:13: die Wertschöpfung, sondern woanders, in anderen Ländern.
00:58:15: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:58:20: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:58:21: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:58:22: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:58:23: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:58:24: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:58:25: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:58:26: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:58:27: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:58:28: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:58:29: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:58:30: Und dann sind die Preise runtergegangen.
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00:58:37: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:58:53: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:58:54: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:58:55: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:58:56: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:58:57: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:58:58: Und dann sind die Preise runtergegangen.
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00:59:00: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:59:01: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:59:02: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:59:03: Und dann sind die Preise runtergegangen.
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00:59:08: Und dann sind die Preise runtergegangen.
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00:59:20: Und dann sind die Preise runtergegangen.
00:59:21: Und dann sind die Preise runtergegangen.
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01:05:42: Und dann sind die Preise runtergegangen.
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01:06:40: Und dann sind die Preise runtergegangen.
01:07:09: Und dann sind die Preise runtergegangen.
01:07:36: Schlussfrage ist bei uns immer, wo stehen wir in der Titelfrage, die wir aufgeworfen haben, in einem Jahr?
01:07:43: Ich reize tot, war es das mit schwarz-grün oder für schwarz-grün?
01:07:47: War die Frage, wo sind wir dann in einem Jahr wohl?
01:07:54: In einem Jahr hat Deutschland zur politischen Ruhe gefunden, es gibt eine eingespielte Regierung.
01:08:07: Deutschland wird die Schuldenbremse reformiert haben, Deutschland wird bei den Klimaschutz-Zielen auf Kurs geblieben sein und die europäischen Partner werden sagen.
01:08:20: Deutschland hat verstanden, dass es sich in den Dienstherr gemeinsame Sache stellen muss, damit Europa nach vorne geht und das wird am Ende Deutschland am meisten mitnutzen.
01:08:30: Also diese dienende Führung, die wird gelebt werden.
01:08:34: Das klingt gut. Robert Habeck war bei uns. Vielen Dank für das Gespräch.
01:08:39: Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, der 5. Februar 2025, so gegen 12 Uhr.
01:08:46: Wir haben auch mit dem Programm gemacht Felix Schlagwein, Melissa Görlein, Executive Producerin Marie Schiller, Producer Lukas Hambach, Patrick Zahn, Sounddesign Hannes Husten,
01:08:56: die Vermarktung macht für uns die Mitvergnügen und das Ganze ist eine Produktion der Webmedia.
01:09:01: Danke!
01:09:02: Danke Ihnen und Grüße an alle!
01:09:05: [Musik]
01:09:17: [Pfiff]