Wie ist Trump noch zu stoppen? Mit Cathryn Clüver Ashbrook
Shownotes
Donald Trump hat am 4. März zum ersten Mal in seiner zweiten Amtszeit eine Rede vor dem US-Kongress gehalten. Diese Rede war mit 1 Stunde und 40 Minuten rekordverdächtig lang - enthielt aber wenig Neues. “America is back”, sagte Trump und rühmte sich mit den erfolgreichen ersten 43 Tagen seiner Regierungszeit. Die Demokratinnen und Demokraten im Kongress protestierten mit Schildern, auf denen beispielsweise stand: “This is not normal.”
“Flood the zone”, nach diesem Prinzip verfährt die Trump-Administration. Es geht dabei um die komplette Überlastung des Systems mit politischen Entscheidungen und Nachrichten und dieser Zustand überfordert sowohl amerikanische Bürgerinnen und Bürger als auch die Medien und Gerichte. In den ersten Wochen seiner Präsidentschaft hat Donald Trump nämlich sehr vieles angeordnet: Er hat den Notstand an der Grenze zu Mexiko ausgerufen und dort das Militär eingesetzt, ist aus dem Pariser Klimaabkommen und der WHO ausgetreten, will das Staatsbürgerschaftsprinzip der USA verändern und hat Trans-Athletinnen vom Frauensport ausgeschlossen. Zuletzt verkündete er zwei Entscheidungen von massiver Tragweite: Er setzte die Militärhilfen für die Ukraine im Wert von über einer Milliarde US-Dollar vorerst aus und führte Einfuhrzölle von 25 Prozent für alle Produkte aus Kanada und Mexiko ein.
Trumps Entscheidungen haben für die Menschen im Land gravierende Folgen und sorgen zugleich international für Erschütterung. Wie und ob man Trump jetzt noch stoppen kann, darüber spricht Anne Will in dieser Folge mit der deutsch-amerikanischen Politologin Cathryn Clüver Ashbrook. Wo ist eigentlich die Opposition in den USA? Auf wen kann man sonst die Hoffnungen setzen? Cathryn Clüver Ashbrook bezeichnet sich selbst als “transatlantische Übersetzerin” und erklärt, wer sich in den USA gerade gegen Trump wehrt und warum Angst dabei in dieser zweiten Amtszeit eine große Rolle spielt. Außerdem blickt sie auf die Rolle der Medien und darauf, welche Rolle Diplomatie jetzt spielen kann.
Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 5. März 2025, um 17 Uhr.
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WICHTIGE QUELLEN:
The White House: President Trump Addresses Joint Session of Congress, 4.3.2025
ZDF: Rede vor dem US-Kongress: Trumps Behauptungen im Faktencheck, 5.3.2025
Ipsos: Three in five Americans say the cost of living is going in the wrong direction, 5.3.2025
Tagesschau: Streit über Auslandshilfen: Niederlage für Trump vor dem Supreme Court, 5.3.2025
Der Spiegel: US-Demokratin Slotkin kritisiert Präsident Trump, 5.3.2025
Bayerischer Rundfunk: Trump-Zölle: Was sind Strafzölle und wie funktionieren sie? 4.3.2025
Reuters: Trump threatens funding cut to colleges allowing 'illegal protests', 4.3.2025
Tagesschau: US-Vize Vance in München: Eine beispiellose Abrechnung mit Europa, 14.2.2025
IMPRESSUM Redaktion: Gina Enslin, Florian Barnikel Executive Producerin: Marie Schiller Producer: Lukas Hambach, Patrick Zahn Sounddesign: Hannes Husten Vermarktung: Mit Vergnügen GmbH Eine Produktion der Will Media GmbH
Transkript anzeigen
00:00:00: Welche Ihrer beiden Staatsbürgerschaften würden Sie im Moment lieber danken zurückgeben,
00:00:06: die Deutsche oder die Amerikanische?
00:00:08: Ja, ganz klar die Amerikanische.
00:00:09: Es ist gerade schwer, das zu ertragen.
00:00:12: Ich finde, vieles, was in den USA gerade abläuft, ist zutiefst unamerikanisch, jedenfalls so ich,
00:00:17: amerikanisch zu redefinieren.
00:00:18: Politik mit Anne Will
00:00:28: Und da sind wir auch schon wieder.
00:00:40: Ihr hört die nächste neue Folge unseres Podcasts und auch in der wollen wir uns mit den USA beschäftigen.
00:00:47: Ich freue mich, dass ihr zuhört.
00:00:48: Herzlich willkommen bei uns.
00:00:50: Ich habe Mails von euch bekommen.
00:00:52: Das hat mich ohnehin gefreut, hat mich aber besonders auch deshalb gefreut, weil ihr darin was fragt,
00:00:58: was wir uns im Team auch gefragt haben.
00:01:00: Nämlich, wie ist Donald Trump eigentlich noch zu stoppen?
00:01:04: Wer könnte das tun, wo es eigentlich die Opposition in den USA warum hört?
00:01:09: Und sieht man so wenig zum Beispiel von den Demokraten, aber vielleicht auch von dem einen oder der anderen Republikaner in,
00:01:16: die nicht einverstanden ist mit dem Kurs des Präsidenten.
00:01:19: Auf wen kann man sonst Hoffnungen setzen, wenn man denn möchte, dass irgendjemand diesem Präsidenten noch in den Arm fällt?
00:01:28: Und bei mir um all das zu besprechen, ist eine absolute Auskennerin.
00:01:32: Ich freue mich total, eine ausgewiesene Spezialistin, was die Politik der USA und auch was die transatlantischen Beziehungen angeht.
00:01:41: Im Moment ist sie Senior Advisor bei der Bertelsmann Stiftung.
00:01:45: Nach vielen, vielen Stationen einer enorm beeindruckenden Karriere,
00:01:49: Catherine Kluber Aschbrook ist bei uns.
00:01:52: Herzlich willkommen.
00:01:53: Ich freue mich sehr.
00:01:53: Hallo.
00:01:54: Toll, dass Sie da sind und auch sehr interessant, was Sie am Anfang gesagt haben,
00:01:58: dass Ihnen das, was in den USA im Moment passiert, unamerikanisch vorkommt.
00:02:03: Was denn?
00:02:04: Wir hat zum Beispiel auch eine mangelnde Protestkultur, aber eben auch vor allen Dingen einen Nachwirkung
00:02:11: im einem pluralistischen System, für das ich die USA immer gehalten habe.
00:02:16: Pete Hexess, als er neulich in Stuttgart war, der Verteidigungsminister,
00:02:20: musste sich im Übrigen das Gründungsmotto der USA von amerikanischen Soldaten zurufen lassen.
00:02:25: Er wusste es nicht?
00:02:26: Er wusste es nicht.
00:02:27: Also, Eploribus Unum, das mussten eben die amerikanischen Soldaten zurufen.
00:02:32: Denn auch das Militär, und ich bin als Teil einer Militär-Community hier in Wiesbaden aufgewachsen in Deutschland,
00:02:37: also aber eben mit einem stark amerikanischen Einschlag.
00:02:41: Für mich hat das immer bewiesen, also das amerikanische Militär,
00:02:45: aber im Ganzen auch das Verständnis von Amerika, von sich selbst,
00:02:50: dass das in der wirklich der gelebte Melting-Pott ist.
00:02:53: Also, das Land, in dem auch die Fehler der Geschichte korrigiert werden können.
00:02:58: Siehe die Bürgerrechtsbewegung der 60er-Jahre.
00:03:01: Das sind die Bürgerrechtsbewegungen und die Bewegungen, die meine Eltern stark geformt haben,
00:03:06: die die Lieder geformt haben, die sie mir an der Wiegel gesungen haben.
00:03:09: Also "We Shall Overcome", das singe ich heute meinen Kindern noch vor,
00:03:13: jetzt mit einem anderen, einem traurigeren Tonfall,
00:03:16: denn jetzt sind die Probleme noch weit ernster.
00:03:18: Aber das sind die Dinge, die mich stark geformt haben,
00:03:21: in meinem Verständnis Amerikanerin zu sein oder halbe Amerikanerin zu sein
00:03:25: und wie schnell ein System erodieren quasi kollabieren kann,
00:03:30: was ich für viele Jahrzehnte für extrem resilient, robust, belastbar gehalten habe.
00:03:36: Das macht mich doch tief traurig.
00:03:38: Ja, das glaube ich.
00:03:40: Ich will ein bisschen was sagen zu Ihrer Vita, wenn Sie mögen.
00:03:43: Sie sind in Wiesbaden geboren, das haben Sie gerade schon gesagt, in der Aufgewachsen.
00:03:47: Sie machen das Abitur noch in Wiesbaden und sie studieren dann in den Vereinigten Staaten,
00:03:52: zunächst internationale Beziehungen, französische Sprache und Kulturgeschichte.
00:03:57: Dann an der hochrenommierten London School of Economics and Political Science,
00:04:02: ein Masterstudium in European Studies.
00:04:05: Dann studieren Sie immer noch weiter, schließen an ein Masterstudium.
00:04:10: Das finde ich im weiteren Verlauf der Folge, glaube ich, interessant,
00:04:13: wenn ich mir das Richtige darunter vorstelle.
00:04:15: Sie machen ein Masterstudium der öffentlichen Verwaltung,
00:04:18: habe ich sicher schlecht übersetzt,
00:04:19: aber Master of Public Administration an der Harvard Kennedy School.
00:04:24: Dann parallel dazu fangen Sie an als Fernsehjournalistin bei CNN
00:04:28: zu arbeiten in Atlanta und in London.
00:04:31: Sind dann bei verschiedenen Thinktanks, ich kürze glaube ich ein bisschen ab,
00:04:35: weil das so viel ist.
00:04:36: Sie sind bei der Unternehmensberatung Roland Berger,
00:04:40: stand zuletzt an der Spitze der Gesellschaft für Auswärtige Politik
00:04:44: und sind jetzt bei der Bertelsmann Stiftung Senior Advisor im Programm Europas Zukunft.
00:04:49: Wir zeichnen auf gemeinsam am Mittwoch, den 5. März
00:04:53: und in der Nacht auf heute hat Donald Trump seine in dieser Amtszeit
00:04:58: zumindest erste Rede vor dem Kongress gehalten, vor beiden Häusern und ich gebe zu.
00:05:04: Ich war heute früh, als ich dann das Handy anmachte
00:05:07: und die ersten Nachrichten gelesen habe, nicht ganz so erschüttert wie zum Beispiel gestern,
00:05:14: als ich da lesen musste, dass die USA die Militärhilfe für die Ukraine
00:05:18: mindestens mal vorerst aussetzen.
00:05:22: Es hat mich nicht so gekriegt, gebe ich zu, wie all das, was an einschneidende Neuigkeiten
00:05:28: und Entscheidungen in den zurückliegenden Tagen so zu uns rüberkram.
00:05:33: Ich hatte mich offensichtlich auf was Schlimmeres gefasst gemacht,
00:05:37: aber eventuell ist das schon die falsche Haltung, oder?
00:05:40: Es ist mit Sicherheit die richtige Einstellung,
00:05:43: weil es gilt immer zu schauen, was passiert eigentlich hinter der offiziellen Maske,
00:05:48: hinter dem, was nach vorne als O-Toden von Donald Trump kommt.
00:05:53: Und während wir hier sitzen, haben wir in den letzten Stunden erfahren,
00:05:57: dass die USA trotz im Übrigen eines von Donald Trump in der Rede verlesenen Briefes
00:06:02: von Volodymy Silenski, der sagt, könne sich sehr wohl vorstellen,
00:06:05: jetzt wieder an den Tisch zu kommen, auch über das ganze Panoply zu sprechen,
00:06:09: also nicht nur über eine Waffenrohr, sondern eben auch über einen möglichen Deal,
00:06:14: über die Abschöpfung von ukrainischen Rohm-Materialien.
00:06:17: Aber trotzdem haben wir dann in den nächsten Stunden nach dieser Rede gehört,
00:06:22: dass auch die Geheimdienstkooperation der USA mit der Ukraine aufgekündigt worden ist
00:06:27: oder vermeintlich aufgekündigt worden wird.
00:06:30: Und wir wissen natürlich aus der, nochmal aus der ganz klar,
00:06:33: aus der Debatte zwischen Kamala Harris und Donald Trump,
00:06:36: wie wichtig genau diese Geheimdienstinformationen waren,
00:06:39: die Ukrainer darauf vorzubereiten, wie ein, ja, wie ein faktischer Angriff
00:06:43: der russischen Föderation auf einer souveräne Ukraine ablaufen würde.
00:06:47: Also wie quintessenziell diese Informationen sind,
00:06:49: damit die Ukraine wehrhaft bleibt?
00:06:51: Ja, das habe ich auch heute mitbekommen,
00:06:55: dass die Ukraine angeblich keine Geheimdienstinformationen mehr bekommt,
00:06:59: was erheblich wäre, weil diese Informationen werden gebraucht,
00:07:03: damit die ukrainische Armee weiß, welche Ziele sie wo wie finden
00:07:08: und dann eben auch ansteuern und im besten Fall aus Sicht der Ukrainerinnen und Ukrainer
00:07:12: auch treffen kann.
00:07:14: Die Armee ist damit praktisch blind, wenn sie diese Informationen nicht mehr
00:07:18: bekommt, so habe ich es verstanden.
00:07:20: Dann hieß es aber jetzt, es mag aber auch wiederum nur für die Öffentlichkeit
00:07:24: und für den Vordergrund gedacht sein, dass die ukrainische Seite sagt,
00:07:28: nein, nein, das stimmt gar nicht.
00:07:29: Sie bekämen die Informationen weiterhin.
00:07:32: Also da ist, glaube ich, jetzt im Moment immer schwer rauszukriegen,
00:07:34: was sollen wir wissen und was, was würden wir alles gerne wissen
00:07:39: und was es eigentlich wirklich war.
00:07:41: Ja, aber nach außen wird telegrafiert, dass die Unterstützung der USA
00:07:45: gegenüber der Ukraine fast stündlich in irgendeiner Weise abzunehmen scheint.
00:07:50: Also wenn die Militärhilfen eingefroren werden,
00:07:52: dann ist das nach dem Gesetz von 1947, nach dem Impoundment Control Gesetz,
00:07:58: also die Tatsache, das unterstreicht, dass immer noch der Kongress entscheidet,
00:08:02: was und wofür amerikanische Gelder ausgegeben werden.
00:08:06: Ist das quasi faktisch illegal?
00:08:08: Schon der ersten Amtszeit Trump haben wir gesehen,
00:08:10: dass nach der Entscheidung damals, die dann zum ersten Amtsenthebungsverfahren
00:08:15: im Übrigen geführt hat, die Javelins, also eine ganz bestimmte Waffengattung,
00:08:20: zurückzuhalten, um dort Informationen über Hunter-Bydens Aktivitäten
00:08:25: in der Ukraine von Wladimir Zelensky abzuschöpfen,
00:08:29: faktisch, dass das auch eben illegal war nach entsprechenden Statuten.
00:08:33: Und man hört das aber immer später.
00:08:35: Diese Bearbeitung dessen, der Effekte, die kommen zeitversetzt.
00:08:40: Sie kommen nicht mit dieser medialen Aufmerksamkeit.
00:08:42: Und nach außen wird mit der Sumierung dieser Botschaften immer weiter telegrafiert.
00:08:47: Hier sitzt ein Mann im weißen Haus, der sich faktisch benehmen kann,
00:08:51: wie ein König Le Rois-Sémoire in irgendeiner Art und Weise.
00:08:55: Und das ist im Grunde genommen, und da sind wir wieder beim Anti- oder nicht-amerikanischen,
00:09:00: das ist im Grunde genommen für mich die Kontakarierung dessen,
00:09:03: was eine amerikanische Verfassung vorschreibt.
00:09:05: Gestern versuchte ich das nachzulesen für die Folge, die ich mit Annette Dittert gemacht habe.
00:09:09: Ob der Präsident das eigentlich da?
00:09:11: Weil irgendwo hatte ich aufgeschnappt. Nein, das geht nicht.
00:09:14: Er muss den Kongress fragen, aber er macht es einfach nicht.
00:09:17: Das ist der Punkt. Wir sehen gerade eine massive Aussetzung von politischen Normen.
00:09:23: Das heißt nicht, dass ihnen das nicht einholen wird.
00:09:25: Im Übrigen, das betrifft auch die Zollfrage und viele andere Dinge,
00:09:28: gerade in der er sich Notstandsgesetzgebungen ermächtigt oder diese benutzt.
00:09:34: Das ist übrigens bei den Zöllen gegenüber Kanada und Mexiko der Fall.
00:09:38: Das ist eine Notstandsproviso aus den 70er Jahren,
00:09:42: als die USA in der Tat wirklich tiefe wirtschaftliche Probleme hatten.
00:09:46: Dagegen wird auch schon vorgegangen.
00:09:47: Und da sind wir auch schon beim Thema gegen diese Ideen.
00:09:50: Zum Beispiel von Tim Cain, dem Demokraten aus Virginia.
00:09:55: Also es wird gegengehalten in der Tat, aber was für ein Eindruck entsteht im Land
00:10:01: und was für ein Eindruck entsteht im Ausland.
00:10:04: Und das ist eben das Bild.
00:10:06: Und da sehen wir Donald Trump den Realities-Star.
00:10:09: Für den klar ist, dass zum Teil gewollte Bilder oder gewollte Aufnahmen,
00:10:14: wenn man so will, oder die Kapazität des anderen, das aufzunehmen
00:10:18: und in eine Realität umzudeuten, manchmal stärker ist,
00:10:21: also eine Wahrnehmung stärker ist als eine Realität.
00:10:24: Damit spielt Donald Trump seit Beginn seiner öffentlichen Karriere.
00:10:28: Eine überlange Rede war das eine Stunde 40 Minuten.
00:10:33: Was war in Ihrem Eindruck nach neu daran?
00:10:38: Wenig.
00:10:39: Also das war im Grunde genommen eine Wiederauflage von einem Kampagnenauftritt
00:10:46: mit vielen persönlichen Verunkelimpfungen
00:10:49: gegenüber den Demokraten, die faktisch beschimpft worden sind.
00:10:52: Immer wieder kam Joe Biden in der Rede vor.
00:10:55: Ich weiß nicht, was das in einer solchen Präsentation
00:10:57: vor den Vereinten Häusern des Kongresses noch zu suchen hat,
00:11:00: dass man sich ständig auf diese Art und Weise auf den Vorgänger bezieht.
00:11:04: Es gab für ihn humorvolle Momente,
00:11:08: wo er die Unterstützung der USA in der Entwicklungshilfe versuchte,
00:11:12: durch den sprichwörtlichen Kakao zu ziehen,
00:11:15: um Lachmomente aus dem Publikum hervorzubringen.
00:11:18: Also das passte alles ins Bild des Kampagnenauftretenden Donald Trump
00:11:24: an faktischen Informationen.
00:11:26: Und im Übrigen National Public Radio hat versucht,
00:11:29: wie andere auch New York Times, ein Faktencheck zu machen.
00:11:32: Die haben nach 31 Seiten aufgehört.
00:11:34: Da hätte es viel, viel mehr noch gegeben,
00:11:37: Dinge, die mir auch aufgefallen sind, die hätten aufgearbeitet werden müssen.
00:11:41: Vielleicht können die Kollegen und Kolleginnen auch nicht mehr.
00:11:44: Denn da sind so viele Dinge drin, die einfach faktisch nicht gestimmt haben.
00:11:49: Aber darum geht es eben Donald Trump fast nie.
00:11:52: Was mir aufgefallen ist, ist aber auch, glaube ich, ein platter Zugang pro Fahne.
00:11:58: Für mich hat sich einfach dieses Bild, das man die ganze Zeit gesehen hat, verändert.
00:12:05: Man sieht, Donald Trump vorne am Rednerpult stehen dahinter links,
00:12:09: J.D. Vance, der Vizepräsident und rechts davon eben nicht mehr Nancy Pelosi,
00:12:14: die einem ja auch immer so eine Art von gutem Entlastungsmoment beschert hat,
00:12:19: weil die eben dann mit dem Kopf geschüttelt hat,
00:12:22: die damalige langjährige demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses.
00:12:27: An einer Rede 2020 hat sie am Schluss ja, dass man uns krebsverlösen hat.
00:12:32: So, man hatte das Gefühl, okay, da ist irgendjemand,
00:12:35: der zum Beispiel mich als Zuschauerin versteht und der zum Ausdruck bringt,
00:12:40: dass das, was da dargeboten wird, nicht normal ist.
00:12:43: Und auch nicht irgendwie hinnehmbar sein kann,
00:12:47: dass ein amerikanischer Präsident sowas macht.
00:12:50: Jetzt war das Bild an, das man sieht, also den republikanischen Speaker Mike Johnson,
00:12:56: der die ganze Zeit und immer vor Zustimmend nickt, der lächelt, der sich freut
00:13:01: und auch zum Schluss dann nochmal so Daumen hoch,
00:13:04: weil die Rede in seiner Vorstellung tiptop gelungen ist, da ins Bild lächelt.
00:13:09: Ist das jetzt Ausdruck für eine mehrheitliche Stimmung im Land,
00:13:14: dass man zustimmend nickt und wie die republikanischen Abgeordneten es gemacht haben,
00:13:19: jede Gelegenheit nutzt, also fast jeden Satz nutzt,
00:13:22: um aufzuspringen und im Stehen zu applaudieren?
00:13:25: Diese Politisierung dieser Redemomente,
00:13:28: das hat sich schon extrem verschärft über die letzten paar Jahre.
00:13:31: Also bei der letzten beiden Rede haben umgekehrt,
00:13:34: die radikalen Republikanerinnen, Marjorie Taylor Greene und andere dazwischen gerufen.
00:13:38: Das verschärft sich aber in Summe.
00:13:40: Und das haben wir übrigens gestern auch gesehen.
00:13:42: Also immer da, wenn es die White Shots gab,
00:13:44: haben wir die demokratischen Abgeordneten gesehen,
00:13:47: die alle Schilder hochgehalten haben, um nochmal zu kennzeichnen,
00:13:51: was jetzt an Falschinformation oder was falsch war im Redeverlauf.
00:13:54: Im Übrigen, es gab Schilder, die nochmal darauf hingewiesen haben,
00:13:59: dass er nicht der König sei.
00:14:01: No-King, genau.
00:14:02: Es gab eine T-Shirt-Aktion, es sind auch wieder demokratische Abgeordnete rausgelaufen.
00:14:08: Dann haben wir den Repräsentanten L. Greene gesehen, der sich sogar hingestellt hat,
00:14:12: lautstark gegen Donald Trump gewettert hat, an seinem Stockstand
00:14:16: und dann von Mike Johnson,
00:14:18: eben von Mike Johnson dem Sprecher des Repräsentantenhauses des Saales,
00:14:22: verwiesen worden ist.
00:14:23: Man muss dazusagen, dass L. Greene in der Tat
00:14:25: ein sehr alters-schwacher Abgeordneter schon ist.
00:14:28: Also allein das Bild, dass hier quasi
00:14:31: septorgenerische Abgeordnete aus dem Saal geführt werden müssen,
00:14:35: nur weil sie ihr Recht auf zivilen Ungehorsam nutzen,
00:14:38: das ist schon ureng, bitter.
00:14:40: Und dennoch, es war weit aus mehr und zum Teil eben auch leiser Protest interessanterweise,
00:14:45: der sich aber gut verbildlichen Läs im Raum vorhanden.
00:14:49: Das ist jetzt inzwischen eine Hyper-Politisierung.
00:14:52: Aber, das ist eben der Punkt, Trump hat sich genau in diese Dynamik reingelähnt.
00:14:56: Er hat gleich gesagt, so, hier von dieser Seite,
00:14:58: der fanatischen Linken, Radikal, also wieder die ganze Sprache aus dem Wahlkampf,
00:15:02: werde ich ja noch nicht mal ein Lächeln bekommen.
00:15:04: Aber ihr seid alle verrückt.
00:15:05: Also immer diese wahnsinnigen persönlichen Verunglimpfungen,
00:15:09: das ist unpresidential, würde ich mal sagen.
00:15:12: Aber das passt in das Bild von Donald Trump.
00:15:14: Aber es zeigt auch nochmal, dass es eine wahnsinnige Eskalation gegeben hat
00:15:17: zwischen Trump 1 und Trump 2.
00:15:19: Also auch sprachlich fühlt sich dieser Präsident jetzt komplett enthemmt befreit,
00:15:26: weil er das Gefühl hat, durch diesen verstärkten Normenbruch
00:15:29: und jetzt natürlich auch das Angehen der faktischen Kontrollinstanz der Institution,
00:15:34: also was den Kongress faktisch ausmacht, dass er da enthemmt ist.
00:15:37: Er sprach immer wieder von der Größe seines Mandates, also den Anspruch, das Land zu führen.
00:15:43: Das gibt im Übrigen keine Umfrage her.
00:15:45: Und zweitens wissen wir auch, dass es auch die Zahlen im Popular Vote
00:15:48: schlussendlich nicht hergegeben haben.
00:15:50: Aber das ist egal, da sind wir wieder beim Punkt
00:15:52: Wahrnehmung macht Realität für Donald Trump.
00:15:54: Und wenn er es immer wieder sagt und immer wieder behauptet und immer wieder verdreht,
00:15:57: dann glauben es mehr.
00:15:58: Ja, hat mich auch gekriegt.
00:16:00: Daraufhin habe ich nochmal nachgeguckt und dachte,
00:16:02: sag mal, wie viel Stimmen hatte der Mann denn eigentlich?
00:16:04: Ja, das stimmt.
00:16:05: Im Vergleich zur ersten Amtszeit hat Donald Trump ein deutlich besseres Ergebnis geholt
00:16:11: und zwar sowohl bei den Wahlmännerstimmen als auch beim Popular Vote.
00:16:15: Es war aber dennoch 49,8 Prozent zu 48,3 Prozent, die die Demokraten gewählt haben.
00:16:22: Das ist also in der Tat, wie Sie sagen, nicht so rasend viel.
00:16:26: Aber dennoch, die Republikaner haben die Mehrheit in beiden Häusern,
00:16:30: deshalb hat man ja auch dann den republikanischen Repräsentanten hinter Trump gesehen.
00:16:35: Und das alles macht es jetzt leichter für ihn zu behaupten,
00:16:39: dass er der Präsident aller Amerikaner sei mit diesem außerordentlich starken Mandat ausgestattet.
00:16:45: Meine Frage war ja, das, was wir da gesehen haben gestern,
00:16:50: ist das anknüpfbar an das, wie die Stimmung im Land ist und Sie sagen nein.
00:16:55: Ja, nicht unter Republikanern.
00:16:57: Da mein acht von zehn Republikanern noch er mache, sei eine Sache gut.
00:17:01: Aber über 60 Prozent der Amerikaner und besonders im Übrigen die unabhängigen Wähler,
00:17:05: die sich ja in dieser Wahl zu ganz einem ausreichenden Grad an die Seite von Donald Trump gestellt haben,
00:17:12: die rücken schon stark von ihm ab.
00:17:14: Es geht so schnell, es ist so radikal, das sind so Prozentzätze,
00:17:18: Ypsos-Pole, NPR-Pole, ganz Maris-Pole, Umfragen der letzten paar Tage noch vor der Rede,
00:17:23: aber dennoch, die jetzt raus kamen, die bewegen sich alle im 60 bis fast 70 Prozentigen Raum.
00:17:30: Also in Leuten geht es so schnell, es ist so radikal, sie merken, da kommt was ganz Großes.
00:17:34: Zum Teil wissen sie noch gar nicht genau, wie sich das auswirkt,
00:17:37: aber aus Einzelgesprächen, aus quasi Quaddil, was wir in der Wissenschaft qualitativen Interviews nennen,
00:17:43: da gibt es natürlich auch Stimmen unter Republikanern, die jetzt mit einem merken,
00:17:47: Moment mal, meine Tochter hat im Forest Service ihren Job verloren und so weiter ans Fort.
00:17:51: Also die Kürzungen und das Wegbrechen oder was wir jetzt auch wirklich faktisch einen
00:17:56: administrativen Staatsstreich nach innen nennen können, diese Auswirkungen, die kommen sehr
00:18:00: wohl im Land an. Die werden jetzt vor allen Dingen auch noch viel schneller ankommen.
00:18:03: Es ist die Zeit der Steuererklärungen in den USA, sie können gerade schlecht ihre Steuererklärung
00:18:08: abgeben und darauf hoffen, dass sie relativ schnell ihre Steuerrückerstattung bekommen,
00:18:12: denn auch da hat Elon Musk in Anfangszeichen aufgeräumt die hochsensibelsten Daten der Amerikaner,
00:18:18: die alle mit der Sozialversicherungsnummer verknüpft sind. Auch da hat Elon Musk Zugang.
00:18:23: Denken Sie mal, was Sie alle in Ihre Steuererklärungen reinschreiben. All diese Dinge sind Informationen,
00:18:29: zu denen jetzt ein ungewählter Techno-Oligarch Zugang hat, mit diesen Informationen arbeiten kann,
00:18:35: wie er möchte. Das verlangsamt ganz viele Prozesse auch. Es gibt ganz große Sorgen,
00:18:40: was die Auszahlung von Veteranen Benefits, was Sozialversicherungs, also was faktisch das
00:18:45: ganze Sozialsystem für die Armen und Ärmsten angeht, dass das nicht zeitlich von Statt und
00:18:52: gehen wird, nicht funktional sein wird. Also überall warten viele, viele Amerikaner gerade
00:18:57: auf ihr Geld, mal von anderen Dingen gar nicht zu sprechen. Und umgekehrt natürlich alles, was
00:19:03: nach vorne gerichtet ist, ob es jetzt der Consumer-Confidence Index ist oder die verschiedenen
00:19:07: Indizes, die Wirtschaftswissenschaftler schon formuliert haben oder der Atlanta Federal Reserve
00:19:15: die Notenbank hat unterschiedliche Banken im Land. Und der Arm in Atlanta hat gestern schon
00:19:22: verkündet, dass sie eine Schrumpfung der amerikanischen Wirtschaft schon im ersten Quartal
00:19:25: 2025 feststellen oder sehen. Also es wird ihm ordentlich auf die Füße fallen. Also wenn man an
00:19:33: zu vielen Stellen gleichzeitig in Anführungszeichen nacharbeitet, dann wird es für das Land schwierig.
00:19:38: Aber wer nimmt es in Kauf? Ja, da haben wir aber schon eine Antwort auf die Frage, wie ist Trump zu
00:19:44: stoppen? Er darf nicht zu viel auf einmal machen, weil dann auffällt, was er da bloß behauptet, was
00:19:52: er zum Wohle des amerikanischen Volkes ins Werk setzen wollte, was aber sich so wie Sie es
00:19:58: beschrieben haben an vielen Stellen zum Schaden auswächst. Das können wir uns ja gleich noch
00:20:02: genauer anschauen. Wird gerne mit Ihnen eine Stelle hören. Am Anfang, die will jetzt so gar nicht
00:20:07: zu dem passen, was Sie uns gerade ausgeführt haben, denn Donald Trump sagt, Amerika ist zurück.
00:20:13: So geht die Rede von Donald Trump schon mal los.
00:20:16: Sechs Wochen ago, ich stand unter dem Dom der Kapitel und erklärte der Daumen der goldenen
00:20:23: Jahre Amerika. Von dem Moment an ist es nichts, was für eine schwache und unverlässige Aktion war,
00:20:31: um uns in der größten und die größten Erden in der Geschichte unserer Lande zu veröffentlichen. Wir haben
00:20:37: mehr erreicht in 43 Tagen als die meisten Administrationsanwaltungen in vier Jahren,
00:20:43: acht Jahre und wir haben erst angefangen.
00:20:48: Sie haben mit den Händen gewinnt, irgendwas war falsch?
00:20:52: Ja, da war viel falsch. Aber ich finde es nochmal, ich finde, ich bin natürlich die Tochter von
00:20:58: Teilesprachwissenschaftlern. Was soll ich anderes denken, als wenn das Bild des "Golden Age"
00:21:03: bemüht wird, dann ist es an Amerika. Ja, er hat "Golden Age" gesagt, aber meint "The
00:21:08: Golden Age". Er will es direkt verknüpfen mit einem Amerika von 1870 bis 1890, wo der
00:21:13: Begriff der Räuberbarone Robert Barons das erste Mal in den amerikanischen Sprachgebrauch eintrat.
00:21:20: Das waren die Vandables dieser Zeit. Das war eine Großindustrialisierungszeit für die USA.
00:21:26: Was will er machen? Ah ja, großindustrialisieren, Moment. Wie möchte er das machen? Ah ja,
00:21:31: indem er großindustrialisierende Menschen, in diesem Sinne jetzt die Tech-Oligarchen,
00:21:37: in denen er nicht nur Freiräume für die kreiert, sondern in der Tat über eine Kryptobörse,
00:21:43: auch im besten Fall noch neue Reserves anbaut, also spekuliert mit Steuergeldern der Amerikaner.
00:21:49: Da sind unsere Diskussionen über unsere Pronsionen am Kapitalmarkt in Kinderspiel dagegen. Also
00:21:57: diese Dinge er möchte und das ist ja eben auch das, was wieder in den Botschaften immer wieder
00:22:01: durchsickert. Elon Musk hat das vermehrt gesagt, Donald Trump auch. Ja, das wird Schmerzen bereiten,
00:22:06: dieser Umbau. Das wird Schmerzen für die Gemeinden Amerikaner, aber danach kommt die "Golden Age",
00:22:12: die "Golden Age". Das war damals in der originären "Golden Age" auch schon nicht so im Gegenteil.
00:22:17: Und da hatten wir nicht ein so integriertes Finanzsystem, ein sicherheitspolitisches System,
00:22:22: wie wir es heute haben. Aber deswegen, das sind so Bilder, auch im Sinne der Gesellschaftsstruktur,
00:22:28: des reichen weißen Mannes. Da würde Donald Trump in der Tat sehr gerne wiederhin ohne faktische
00:22:35: Rücksicht auf Verluste. Und das stimmt natürlich, was er gesagt hat. Es hat keine Regierung so schnell,
00:22:40: besonders eben mit Präsidentschaftstekreten gearbeitet, wie er seit Franklin Delano Roosevelt,
00:22:46: also fast genau doppelt so viel, oder leicht mehr als doppelt so viel als Joe Biden in der Zeit
00:22:52: durchgewunken, ob die dann alle Bestand haben. Das ist noch mal eine ganz andere Diskussion.
00:22:58: Ja, genau. Aber was genau soll es heißen, was er in 43 Tagen dann in der Substanz geschafft hat,
00:23:07: er schlägt sich ja ausdauernd auf die Schultern auch im weiteren Verlauf der Rede immer wieder.
00:23:11: Sie sagten, es ist eine Wahlkampfrede, aber auch eine, die ihn selber ausdauernd feiert.
00:23:17: Das verstehe ich auch psychologisch immer nicht, wie man das hin kriegen kann, dass man sich permanent
00:23:23: und immer fort auf die Schultern haut und zwar selber. Also was hat er umgesetzt eigentlich bisher
00:23:29: wenig von dem, was er im Wahlkampf versprochen hat, auch wenn er das natürlich ganz anders verkauft.
00:23:35: Logisch, was stimmt ist, dass er außenpolitisch, das wissen wir, darum haben wir hier auch schon
00:23:39: verschiedentlich gesprochen, das lesen wir auch die ganze Zeit und kriegen es mit, dass er außenpolitisch
00:23:44: richtig viel Porzelladen schon zerschlagen hat. Außerdem, so lese ich und verstehe ich aus den
00:23:51: Zahlen das wohl deutlich weniger Migranten über die Grenze in die USA kommen, dass er da hinbekommen.
00:23:57: Das hatte er versprochen. Der Angriff auf das institutionelle Gefüge und die Verwaltung des
00:24:02: Staates mit Sichtentlassungen und Behördenschließungen und andere mehr läuft bereits, hat bisher aber
00:24:09: eher Schwierigkeiten gemacht, als dass es geholfen hätte oder Geld gespart hätte. Es führt
00:24:14: jedenfalls dazu an vielen Stellen, dass der Staat nicht mehr wirklich funktioniert und dass eben
00:24:20: in ersten Umfragen die Mehrheit der Befragten auch der Ansicht ist, der Wirtschaft ginge es nicht
00:24:27: gut, sie bewege sich im Gegensatz zu dem, was man erwartet hatte und hätte und vielleicht aus dem
00:24:33: Golden Age versprechen, auch für sie selber abgeleitet hätte, in die falsche Richtung,
00:24:38: nämlich nach unten. Wird das denn wahrgenommen und besprochen oder ist das Bild, was wir da
00:24:48: gestern vermittelt bekommen haben, eines, was zutrifft, dass man denkt, na gut, jetzt das, den
00:24:53: man erstmal anfangen und der ordentlich was vor. Nee, es wird in jedem Fall wahrgenommen. Also,
00:24:57: ich meine, es klagen alle Bevölkerungsgruppen einmal durch die Bank, ob das Gewerkschaftler sind,
00:25:03: die die Mitarbeiter der öffentlichen Hand vertreten. Da gibt es nicht so starke Gewerkschaften und
00:25:10: dennoch sind sie absolut motiviert, ihre Gerichtsprozesse durchzuziehen und bestimmte Dinge zu
00:25:18: stoppen oder auch zurückzudrehen. Es wird jetzt gemunkelt, dass es oder besprochen in Washington
00:25:24: unter Freunden, dass es auch zur Rückführung im Übrigen oder zur Rekonstituierung der
00:25:28: Entwicklungshilfebehörde natürlich einen großen Class-Action-Suit geben soll, damit er vor dem
00:25:33: Obersten Gerichtshof landet, also das richtig quasi um diese ganzen Bereiche ärger gemacht wird.
00:25:38: Landwirte klagen, sind es, haben sich zusammengeschlossen, weil da große Sektoren oder große
00:25:43: Teile der Landwirtschaft jetzt eben schon subventioniert werden müssen. Also es kommt sehr wohl an,
00:25:47: dass es alles nicht zusammenpasst für die Allermeisten im Übrigen im Supermarkt. Weil wenn da ein
00:25:53: Karton Eier 12 Dollar kostet und sie nur zwei Kartons Eier raustragen dürfen, weil diese inzwischen
00:25:58: beschränkt sind, weil die Inflation weiter nach oben zu wandern scheint, weil die Notenbank auch
00:26:06: gesagt hat, naja, wir werden dann aber unsere Methoden des Einschreitens noch mal stark überdenken
00:26:12: und quasi dem Präsidenten keinen Gefallen tun. Wenn der Präsident natürlich über den, den, die
00:26:18: Struktur der amerikanischen Währung auch nachdenken muss, dann passen eben bestimmte Dinge nicht
00:26:23: zusammen und er muss natürlich schauen, dass er in irgendeiner Weise das Land weiter befriedet,
00:26:29: denn in dieser Summierung kann auch, kann eben relativ schnell, nicht nur im Wirtschaftssystem,
00:26:36: Unternehmen haben alle gesagt, sie halten Investitionen zurück, bis sie Klarheit in
00:26:39: der Zollfrage haben, sie halten sich zurück, was, was bestimmte Ausgaben angeht, was Anwerbungen
00:26:45: angeht, da geht es eben auch um amerikanische Arbeitsplätze, die hat er auch versprochen. Also
00:26:50: bis diese Unsicherheiten, die sich durchs ganze System ziehen und das ist übrigens im Englischen
00:26:55: sprachlich nochmal spannend, weil Unsicherheit ganz oft mit Anxiety übersetzt wird und Anxiety
00:27:00: im Deutschen übrigens mit Angst. So, und das ist aber ein grundsätzlicher Punkt, denn wenn die Frage
00:27:06: ist, was man eigentlich republikanische Kongressabgeordnete für die vielleicht Russland weiterhin
00:27:11: der Erzfeind bleibt, die gibt es übrigens auch, die haben wir in München ganz stark gehört, die
00:27:17: aber dann zu Hause faktisch keine Rolle zu spielen scheinen, dann liegt das daran, weil auch da
00:27:22: im System mit Angst gearbeitet wird, das wird ihnen gesagt, sie bekommen sehr finanzstarke Gegner
00:27:28: in Vorwahlen an die Seite gestellt, alles finanziert von Elon Musk, der greift auch gerade wieder in
00:27:32: eine Wahl, in eine Richterinwahl in Wisconsin ein, finanzstark und/oder sie werden wirklich
00:27:38: physisch und persönlich drangsaliert und das entnehmen wir aus den neuesten Zahlen der Capitol
00:27:44: Police, wo Sortingattacken und das ist nämlich, indem die Polizei in ein Haus gerufen wird,
00:27:50: dazu ein Haus gerufen wird und wo sich dann die, die dort anrufen, davon versprechen, dass dort
00:27:57: Schusswaffen gebraucht, von Schusswaffen gebraucht wird, also dass Menschen da physisch bedroht werden.
00:28:03: Diese Sortingcalls sind um 50 Prozent in die Höhe geschossen von November bis jetzt und betreffen
00:28:09: insbesondere republikanische Abgeordnete. Also es wird wirklich auch mit der Taktik der Angst
00:28:14: im Land gearbeitet, um diese Gegenbewegungen in Schacht zu halten, die in der Tat sehr
00:28:19: willkommen auf unterschiedliche Art und Weise, in den, in im Justizapparat, aber auch eben in
00:28:25: Straßenprotesten und in der Gegenbewegung in der demokratischen Partei. Wie ist Donald Trump zu
00:28:32: stoppen? Wer könnte ihm in den Arm fallen? Die Gerichte haben sie gesagt, dann auch Demokratinnen
00:28:38: und Republikaner*innen, die Bevölkerung. Ich will mal zu den Gerichten gehen. Als erstes,
00:28:45: weil da gab es heute auch eine Nachricht, die ich interessant fand, die ganz bestimmt was Großes
00:28:50: erzählt, denn im Streit über die US-Auslandshilfen in Milliardenhöhe, die Trump per Decret als eines
00:28:58: der ersten auch gestoppt hat, US-8, ist damit gemeint. Die muss er wohl doch wieder einsetzen.
00:29:06: Das Supreme Court hat entschieden, diese eingefrorenen Gelder auszuzahlen und das ist,
00:29:13: erst mal muss man sagen, mindestens mal eine juristische Schlappe, ein Etappensieg, vielleicht
00:29:18: auch nur für die Gegner von Donald Trump. Denn in dieser Auseinandersetzung hätte man ja auch
00:29:24: erwarten können, dass der inzwischen ja sehr konservativ zusammengesetzte Supreme Court,
00:29:32: also zugunsten von Herrn Trump entscheidet, hat er hier aber nicht getan und daraus ziehen
00:29:39: natürlich jetzt sehr, sehr viele Organisationen auch wirklich Hoffnung. Die hatten geklagt,
00:29:43: die sind bis zum Supreme Court gekommen und der hat nun heute gesagt, nein, da muss man auf jeden
00:29:49: Fall die eingefrorenen Gelder doch auszahlen. Vorbei ist der Streit damit vielleicht noch nicht,
00:29:56: da nicken sie, aber ich habe das erst mal als ein gutes Zeichen genommen.
00:30:01: Es ist eine ganz wichtige Signalwirkung. Ein Teil dieser Entscheidung ist auch eine Rückführung
00:30:07: auf Gerichte auf eines unteren Niveaus. Also das heißt, die Gerichtsbarkeit, die muss weiter arbeiten.
00:30:14: Das verlangsamt natürlich etwas. Also wir dürfen uns das nicht so vorstellen,
00:30:19: als ob dann eine Entscheidung kommt und alles das, was Marco Rubio auch in seiner fehlgeleiteten Idee
00:30:26: im Ausnahmen freizugeben, also das berühmte Waiver-Programm, was Marco Rubio versucht hat,
00:30:31: mehrfach zu verkaufen. Wenn es wirklich um Leben ginge,
00:30:34: könne man sich um Ausnahmen bewerben, aber es gab keinen mehr, der diese Ausnahmen faktisch
00:30:38: bürokratisch bearbeitet hat im Übrigen, das wird nicht automatisch sein. Und in der
00:30:43: Zwischenzeit ist es so, das wissen wir jetzt aus allen Berechnungen, dass Menschen sterben werden.
00:30:47: Und da kann er sich hinstellen und sich lustig machen über Hilfen für Lesotho und für andere
00:30:53: Teile der Welt. Das sind bittere Realitäten, die den ganzen Globus umfassen, faktisch,
00:30:59: in der amerikanischen Entwicklungshilfe. Das heißt, das sind Etappensiege,
00:31:03: aber es sind immer noch langsame Etappensiege dafür, dass er sich wie ein Elefant im Porzladen
00:31:09: aufführt und jedenfalls versucht, eben über diese Sendungskapazität der Präsidentschaftsdekrete
00:31:16: für neue Realitäten und für neue Warnung zu sorgen. Und das ist ermüdend für eine amerikanische
00:31:21: Öffentlichkeit, das alles auseinanderhalten zu können, was dann funktionale Politik ist und
00:31:27: was erstmal Ansage ist. Das merken wir auch, das merken wir übrigens auch im internen Streit
00:31:31: unter den Demokraten. Sollte jetzt eine quasi richtige Resistance geben oder sollte man gucken,
00:31:36: dass man die Wähler der Mitte pö apö zurück gewinnt? Das haben wir übrigens in der Antwort
00:31:40: gestern gesehen auf Donald Trumps Rede. Elissa Slotkin ist eine gemäßigte Demokratin, die aus
00:31:47: einem sehr geteilten Teil Michigans kommt, die wirklich noch mal motivierend gesprochen hat,
00:31:53: besonders zu unabhängigen Wählern. Denn in der Tat der Wahlkampf und die Midterms,
00:31:57: wenn sie denn im Übrigen so stattfinden, wie man sich das vielleicht erhofft, der geht
00:32:02: faktisch schon morgenlos oder der geht in nächster Zeit los. Und da muss es eben darum gehen,
00:32:08: auch Menschen wieder abzuholen, die gegebenenfalls vom vermeintlich elitärenlos gelösten Ansatz der
00:32:14: Demokraten, die irgendwie nicht verstehen wollten, was Supermarktpreise und Benzinpreise im
00:32:18: Einzelnen für Schmerzen bereiten den Amerikanern, die das angeblich nicht verstanden haben oder
00:32:24: nicht faktisch nicht verstanden haben in der Realität nicht verstanden haben, die gilt es
00:32:27: natürlich erst mal als Wähler zurück zu gewinnen. Und da ist sich die eine demokratische Partei auch
00:32:31: noch nicht einig. Aber genauso ist Elissa Slotkin gestern aufgetreten, die hat geantwortet auf die
00:32:37: Rede des Präsidenten eine 48 Jahre alte Senatoren aus Michigan, die ist erst seit Januar dabei.
00:32:44: Im Senat, aber sie war vorher drei Mal drei Touren im Kongress. Aber ich fand, dass sie da wirklich
00:32:51: sehr mitreißend und energetisch aufgetreten ist. Und sie hat das gemacht, was sie angedeutet haben.
00:32:57: Das ist ja den Demokraten als Großfehler angelastet worden, dass sie im Wahlkampf eben nicht danach
00:33:03: geschaut haben, dass die Lebenshaltungskosten für die Amerikanerinnen und Amerikaner so hoch
00:33:08: geworden sind, dass der Druck so groß war, dass man darauf eine Antwort finden wollte,
00:33:13: die Donald Trump behauptet hatte, geben zu können. Und jetzt kommt es an, dass sie hat also gesagt,
00:33:19: die Preise für Lebensmittel und Wohnungen gehen hoch, nicht runter. Und er, also Trump, hat noch
00:33:24: keinen Plan vorgelegt, wie er mit beiden umgehen will. Trump wolle auf Kosten der meisten Amerikaner
00:33:30: Milliarden von Dollar an die Reichsten umverteilen. Seine Zollpolitik im Streit mit Ländern wie China,
00:33:37: Kanada und Mexiko werde zu steigenden Preisen etwa für Energie und Autos führen. Und außenpolitisch
00:33:43: versuche Trump sich bei Diktatoren wie Russlands Präsident Vladimir Putin einzuschmeicheln,
00:33:48: während er verbündete wie die Kanadier vor den Kopf stoßen. Und bei den Zölln, das fand
00:33:54: ich interessant, viel der Beifall im Vergleich zum Rest des Abends sehr verhalten aus und nur
00:33:59: die Hälfte der Republikanerinnen und Republikaner hat dann auch applaudiert, obwohl man zwischenzeitlich
00:34:05: den Eindruck hatte, die hören gar nicht mehr zu, die warten immer nur auf die Pause, wo sie dann
00:34:09: applaudieren können. So kann ihm das jetzt gefährlich werden. Das kann ihm sehr gefährlich
00:34:14: werden und interessant war zu sehen, wie sein Finanzminister Howard Lutnick sofort darauf
00:34:21: reagiert hat und heute Morgen schon als in den frühen amerikanischen Morgenstunden sagt, ja,
00:34:25: es könnte sein, also dass die Zölle gegenüber Kanada und gegenüber Mexiko jetzt auch wieder
00:34:31: zurückgenommen werden, weil man könnte sich ja vielleicht einigen und das mit den Fentanylzahlen
00:34:34: und so weiter. Also all die Vorwände, die ins Feld geführt worden sind, um über ein Notstandsgesetz
00:34:41: diese Zölle aufzuerlegen, die und wir kommen gerade aus einer Periode der sitzungsfreien Zeit,
00:34:47: die den Republikanern zu Hause im Übrigen sehr stark um die Ohren geflogen sind, in sehr,
00:34:53: sehr ländlichen Teilen der USA zum Teil, aber auch da, wo die produzierende Industrie noch vorhanden
00:34:59: ist, also in einer Kombination aus Auswirkungen auf die Landwirtschaft, auf die Industrie und
00:35:05: natürlich große Ängste im Übrigen bei den Abnehmern von Stahl und Aluminium, denn die
00:35:11: Zölle sollen ja noch kommen. Also diese Unwirksamkeiten, die fallen sehr wohl den Republikanern,
00:35:16: die da nicht mehr geklatscht haben, in genau diesen Town Halls, also da wo sie wieder in den
00:35:21: Nachkampf gehen müssen, um den, in den Wahlkampf, um den fortzubereiten, den das fällt ihnen jetzt
00:35:27: schon auf die Füße. Und wenn ein chinesischer Zollsatz von 10 auf 20 Prozent hochgehen soll,
00:35:34: dann betrifft das natürlich die klassischen Konsumgüter, die die Amerikaner kaufen. Wir
00:35:40: haben auch, apropos Consumer Confidence, Target, der wahnsinnig große ja alles Supermarkt in den
00:35:46: USA schon gesagt, das werden wir nicht kompensieren, das werden wir nicht auffangen können, also
00:35:50: Spielsachen, Waschmaschinen, alles was schlussendlich in China gefertigt wird. Diese Verdopplungen zum
00:35:58: Teil in Preisen, die wir jetzt dann sehen könnten, das wird alles an den amerikanischen Konsumenten
00:36:02: weitergegeben, also das wird nicht besser, sondern schlimmer. Und würde das Donald Trump beeindrucken,
00:36:08: also oder baut er den Staat jetzt so um und umgibt sich mit den Tech-Milliardärden,
00:36:14: die in da so weit stützen, dass ihm das alles wurscht sein kann?
00:36:19: Ja, man würde vielleicht sagen, up to a point. Also so lange wie er seinen Anhänger noch
00:36:26: telegrafieren kann, diese Schmerzpunkte haben ein Ziel. Aber auch da scheinen in jedem Fall
00:36:32: die unabhängigen Wähler oder eben die die Neuwähler nochmal der ganze Gewinn von Donald Trump,
00:36:38: der stützt sich auf sogenannte 012 Wähler, also Wähler, die noch nie gewählt hatten,
00:36:42: inkonsistente Wähler und so halbkonsistente Wähler für die Republikaner oder Wechselwähler,
00:36:48: das sind diese, da gibt es internen Kampagnen solche Zuordnungen. Wenn diese Neubasis, die er für
00:36:54: sich akquiriert hat und die er hat motivieren können, wenn die wegbricht oder numerisch wegbrechen
00:37:00: könnte, dann wird er in der Tat große Probleme haben. Ah, kleiner Asterix. Wenn das Wahlsystem,
00:37:05: das System so bleibt wie es ist. Und das ist eben der Punkt, wie man in dieser Trump-Regierung immer
00:37:11: darauf schauen muss, was passiert eigentlich im 119-Tranquark Kongress parallel. Da werden schon
00:37:16: verschiedene Gesetzesvorhaben zur Abänderung des Wahlrechts eingebracht, um natürlich genau
00:37:21: solche Dinge zu beeinflussen, wer wann, wie und noch wie frei an eine Wahlohren ertreten kann.
00:37:27: Sie hatten es eben so fast weggesprochen, als sie sagten, wenn es diese Mit-Trump-Wahlen gibt,
00:37:34: also 2026 sollen die eigentlich sein, dann kann sich die Zusammensetzung der Häuser
00:37:40: noch mal verändern zu Ungunsten der republikanischen Partei und damit, wenn das denn einen
00:37:45: Fluss hat, danach suchen wir ja noch zu Ungunsten auch der Trump-Administration. Zweifeln Sie,
00:37:50: dass es die geben wird? Ich zweifle nicht an der Tatsache, dass die Wahl geben wird,
00:37:54: natürlich wird es sie geben. Die Frage ist, wie wird es sie geben? Und wenn wir uns anschauen,
00:37:59: dass in der ersten Woche des 119. Kongresses eben schon ein Gesetzesvorschlag eingebracht wurde,
00:38:05: um die Wahlrechtsreform von 93 abzuschaffen, in der, umgrund genommen, ein Clinton-Vorschlag damals.
00:38:11: Da geht es darum, dass man in vielen Bundesstaaten sich am Tag selbst zur Wahl anmelden kann und
00:38:15: dann auch wählen kann, wenn es da Erinnerungen gibt. Und das haben Sie eben über diese vier Jahre,
00:38:20: also kumulativ, die vier Jahre am Amt, die vier Jahre in der Opposition und jetzt eben gelernt. Und zwar
00:38:25: nicht die Republikaner selbst, sondern die Magerstratiken, die Steve Bannins, die Steve
00:38:29: Millers, die Russ Vowts, die Autoren von Project 2025, die haben genau das gelernt, experimentell
00:38:36: zu arbeiten, gucken was geht, Nomenbruch nach vorne zu treiben, let's see what sticks. So,
00:38:41: und half the time sehen wir, more sticks than not. Und das ist die Gefahr. Und wenn das weiter geht,
00:38:48: Scheibchen für Scheibchen, Breadcrumming, dann erhoffen sich die Republikaner daraus einen
00:38:54: gewissen Erfolg, bestimmte Gruppen von einer Wahl aus dem System heraus auszuschließen.
00:39:02: Das alles ist ja eigentlich folgt demselben Prinzip. Es ist dieses "Flat the zone with shit", das
00:39:12: stammt, glaube ich, von Steve Bannon, ist aber ja auch hier dann, bei dem was Sie uns beschreiben,
00:39:18: schnell nachweisbar, also ganz, ganz viel machen, gucken was funktioniert und was hängenbleibt und
00:39:25: auf der Strecke ist ja total viel Unsicherheit entstanden. Sie haben eben auch davon gesprochen,
00:39:33: das ist im Grunde genommen ein Staatsstreich, der hier administrativ und auch durch die Schiere
00:39:39: Anzahl an Moves, an Decreten, an dem was der Präsident andeutet, was die dienen umgeben machen,
00:39:48: wie Sie es beschrieben haben. Annika Brockschmidt, die auch hier schon mal zweimal im Podcast war,
00:39:53: die Historikerin und Publicistin nennt das auch so und sagt, es wird dazu führen, über kurz oder
00:39:59: wahrscheinlich schon eher kurz als lang, dass die Bevölkerung auch verwirrte ist und sagt, komm,
00:40:05: lass mich in Rom mit dem Mist und zieht sich zurück ins Private und will sich damit nicht mehr befassen.
00:40:11: Das sehen wir schon, das ist so eine Wiederauflage des Biedermeier, wenn man es so will. Also so
00:40:15: einen Rückzug, das sehen wir auf TikTok, wir sehen einerseits Demokraten, also die sich als
00:40:21: Influencer positionieren die einen, die eben noch rumlaufen und sagen told you so, weil ja klar,
00:40:27: dass das so kommt und die anderen sagen, ich kann nicht mehr. Also wo man Fakt ist, TikTok-Videos
00:40:31: sehen von Menschen, die sich ins Bett legen und sich die Decke über den Kopf ziehen. Also das gibt
00:40:35: es auch, aber das ist eben eine Taktik, die Sie genau richtig beschrieben haben, das eines ist
00:40:39: Flat de Sône, die andere Kapazität da ist die, ist nochmal die Geschwindigkeit, also Steve Mann
00:40:45: nennt es Muscle Velocity, also Maulkorbgeschwindigkeit, also dass Sie auch eine gestandene Journalie und
00:40:52: eine journalistische Arbeitsweise so reizüberfloten, dass selbst wenn Sie genau arbeiten wollen,
00:40:59: diese Dinge nachweisen wollen, diesen Dingen nachgehen wollen, dass die Geschwindigkeit so ist,
00:41:04: dass das fast nicht mehr, dass es nicht mehr im Verhältnis steht zu dem, was an Arbeit geleistet
00:41:08: werden kann und im übrigen wird ja auch im freien Journalismus nicht nur nachgebessert,
00:41:13: sondern der faktisch abgeschafft, der Kollege, der in Anfangszeichen das Project 2025 Kapitel für
00:41:21: den FCC geschrieben hat, also der die Broadcastrechte dann verwaltet. FCC? Das ist die Federal
00:41:28: Communications, das fehlt mir ein C, aber faktisch das sind die Verwalten, die die Sendelizenzen,
00:41:35: also was früher mal die Sendemaste waren, wenn man so will, der hat natürlich gleich angestrengt,
00:41:41: dass im klassisch öfflichen, rechtlichen Fernsehen und im Radio nochmal nachgebohrt wird, ob die
00:41:47: denn wirklich eine Bildungsinstitution sein, also da läuft ein ganz innovativer Prozess,
00:41:52: um Lizenzen abzusprechen und auf der anderen Seite zwingt Donald Trump die kapitalistischen
00:41:59: Besitzer von großen Medienhäusern und sofern indikier, als dass er ihn außergerichtliche
00:42:03: Prozesse aufzwingt, CBC, CBC, also auch da den Journalismus in gewisser Weise einzuschränken
00:42:10: und so entmachten in der vollen Funktion. Wären sich denn die Amerikanerinnen und Amerikaner auf
00:42:16: der Spur bin ich noch. Wir haben gesagt, es führt dazu auch dann bald zu einer Ermüdung, wenn so
00:42:24: viel gleichzeitig passiert, was ehrlich gesagt ja auch von einer echten Ruchlosigkeit ist,
00:42:30: mit der man sich wahrscheinlich auch nicht andauernd und immer fort beschäftigen will. Zudem
00:42:35: kommt hinzu der wirtschaftliche Druck der Wächstin, haben wir uns angeschaut, nicht zuletzt über die
00:42:41: Zölle, die die Trump-Administration alle verhängen will oder schon verhängt hat. Was ja alle wissen,
00:42:49: das ist hier jetzt auch verschiedentlich immer gesagt worden, man müsse das Herrn Trump mal sagen,
00:42:53: das weiß der aber ja wahrscheinlich auch alles, dass Zölle immer von denenjenigen gezahlt werden,
00:42:58: die dann die Waren importieren. Das ist hochproblematisch für in den USA produzierende Firmen,
00:43:07: die zum Beispiel den Standort in Mexiko haben. Das Beispiel ist ja weitverbreitet der Zulieferer
00:43:14: Industrie der Autobauer. Ein Stück Aluminium reist im Zweifel sechsmal über die Grenzen zwischen
00:43:20: Mexiko und USA und Kanada hin und her, bis es dann im Automotor schließlich verbaut ist. Die
00:43:26: Landwirtschaft wird unter anderem unter teuren Düngeimporten leiden, sodass die Lebensmittelpreise
00:43:32: im Land steigen. Und es gibt Berechnungen, dass das einen durchschnittlichen Haushalt mit jährlich
00:43:39: rund 1200 Dollar an mehr Kosten treffen könnte. So, das kombiniert mit der Müdigkeit. Ist das,
00:43:49: ja ich verstehe es eigentlich nicht, weil ich hätte erwartet, dass mehr Amerikaner und Amerikaner
00:43:54: tatsächlich auf die Straße gehen, so wie wir das in der ersten Amtszeit gesehen haben und ich warte
00:43:59: drauf. Denn das, was ich jetzt gerade über die Preise gesagt habe, dann sind ja handfeste Nachteile,
00:44:05: die man erleidet durch diese Regierung und man würde doch wahrscheinlich gerne sagen,
00:44:10: ich bin dagegen. Es gab, das fällt mir dazu ein, erst am Samstag Demos auf dem Time Square nach der
00:44:19: superverunglückten Pressekonferenz, nach der Abfolge von Demütigungen gegen den ukrainischen
00:44:25: Präsidenten bei der Pressekonferenz im Oval Office. Da habe ich gedacht, ach guck, da sind sie jetzt
00:44:30: doch mal. Aber das ist doch nicht das, was wir generell waren. Na ja, da muss man ja natürlich
00:44:37: jetzt auch gucken, wie überfordert ist eine Presse damit hinter ihm protest herzulaufen. Also,
00:44:41: sie sind natürlich nicht großflächig, wie damals die Frauen auf Märsche direkt nach der
00:44:48: Abeneinführung waren. Das ist ganz klar. Zum Teil, weil diese Organisationen auch in der Auflösung
00:44:54: waren, da gibt es ganz grundsätzliche Punkte. Aber es gibt die Bewegung 50 50 and one, also 50
00:45:00: Staaten, 50 Proteste an einem Tag. Das waren die Proteste zum Presidents Day. Da liefen in der Tat
00:45:06: fast in allen Hauptstädten der USA Proteste und Protestmärche. Kommen die, schaffen die es alle
00:45:13: in die Tages- und Abendnachrichten kommen.
00:45:17: kommt ein bisschen auf den Sender an, kommt auf die Überforderung an. Auch das ist da.
00:45:19: Aber umgekehrt ist der Protest zum Teil ist auch einfach besser organisiert, weil Straßenprotest
00:45:24: ist die eine Sache und in Summe haben wir auch eine Evolution gesehen der Protestbewegungen.
00:45:29: Wir erinnern uns an die Frauenaufmärsche zu Anfang der ersten Amtszeit.
00:45:33: Dann erinnern wir uns an die zum Teil brutal endenden Proteste, die im Übrigen ja auch
00:45:38: noch viel schlimmer hätten enden können, wenn Donald Trump sein Willen durchgesetzt hätte
00:45:44: gegen Mark Milley, den obersten General, den er jetzt nicht nur in die Arbeitslosigkeit geschickt
00:45:49: hat, sondern den auch den Schutzstatus abgesprochen hat, der sich damals dagegen verwehrt hat,
00:45:55: um die Black Lives Matter-Proteste, um die George Floyd-Proteste herum, übrigens inmitten
00:46:02: einer Pandemie, wo Tausende von Amerikanern auf die Straße gegangen sind, davon abgehalten
00:46:08: hat, damit militärischer Macht einzuschreiten. Jetzt geht es wieder um Signalisierung auch
00:46:13: nach vorne. Ich sage noch mal ganz kurz, Sie sind sehr organisiert, weil Sie sehr konkret
00:46:18: den Kongress ansprechen. Auch da gibt es inzwischen Technologie dafür. Sie müssen fünf Anrufe
00:46:23: am Tag, ist die App, die Ihnen den Protest im Kongress erleichtert, plus das eigentlich
00:46:29: arbeiten an und mit dem Kongress, also wenn Kongress-Abgeordnete nach Hause kommen, und
00:46:33: klagen, klagen, klagen, sammel klagen, ACLU klagen, also große Menschenrechtsorganisationen,
00:46:39: die klagen, das ist eine Klagewelle, sondern gleiche, weil das natürlich dann faktisch
00:46:46: eigentlich für noch mehr, also für eine Rücknahme der Sachen sorgt, die oder noch nicht, oder
00:46:53: der Gruppen sorgt, die jetzt entrechtet worden sind. Aber und das ist das Wichtige, es wird
00:46:57: ganz stark mit dem Faktor Angst gearbeitet und Einschüchterung gearbeitet. Wir haben
00:47:02: gestern nochmal gehört, dass Donald Trump vor allen Dingen jetzt eingreifen möchte
00:47:05: auf universitären Campusen. Es ist natürlich für mich, die ich lange, lange auch auf einem
00:47:11: Universitätscampus gelehrt gearbeitet habe, 13 Jahre lang an der Harvard, ist das natürlich
00:47:18: eine ganz schwierige Situation, weil ist da dann wieder eine umkerne Umlegung und wir haben
00:47:24: es eben von J.D. Vance gehört, der die Meinungsfreiheit einer auf der einen Seite hochhält. Aber dann
00:47:29: sollen amerikanische Studenten aus amerikanischen Universitäten herausgezogen werden, ausländische
00:47:34: Studenten sollen das Landes verwiesen werden, wenn sie protestieren, entweder gegen die
00:47:38: Regierung oder gegen außenpolitische oder über außenpolitische Verhältnisse, Entscheidungen,
00:47:43: Stichwort Gaza, Stichwort Palästinenser, Rechte, Stichwort Israel. Also das, was wieder an
00:47:50: amerikanischen Universitäten richtigerweise im Diskurs aufzuflammen scheint, das will
00:47:55: er quasi unterdrücken und er hat natürlich im Wahlkampf schon gesagt, er möchte ein
00:47:59: Ermächtigungsgesetz aus dem 18. Jahrhundert wieder bemühen, um amerikanisches Militär
00:48:06: gegen die eigenen Leute einzusetzen. Auch das wird im Pentagon, wenn man so will, auf
00:48:10: eine bestimmte Art und Weise vorbereitet. Es wird besonders in der obersten Ebene ziemlich
00:48:17: ist, oder es gibt gerade ein ziemliches Stühlerücken, es wird geschaut, kann man besonders oberste
00:48:22: generell und das ist zutiefst nicht nur antiamerikanisch, aber es widerspricht auch der amerikanischen
00:48:29: Verfassung. Jeder Militärangehörige schwört ein Eid auf die Verfassung und nicht auf
00:48:34: den Menschen, der im weißen Haus sitzt, auch wenn er der Kommandant in Schief ist, um
00:48:38: die Verfassung zu schützen. Früher liefen amerikanische Militärs mit einer kleinen
00:48:43: Kopie der Verfassung in der Uniform herum und wurden so auch trainiert. Das widerspricht
00:48:49: grundsätzlichen amerikanischen Prinzipien und auch Gesetzen. Aber das ist die Idee, dass
00:48:53: man dann gegebenenfalls amerikanisches Militär auch im Inland einsetzen würde. Auch das
00:48:57: wird immer telegrafiert und gebreadcrumbt, wie man weiter sagen würde.
00:49:01: Mit dem Brotkrumm.
00:49:02: Genau, mit dem Brotkrumm und zwar zum Beispiel, als es darum ging amerikanische Entwicklungshilfe
00:49:06: aus dem Ausland zurückzuholen. Die sollten erst innerhalb einer Woche wieder da sein.
00:49:11: Stellen Sie sich vor, was das heißt. Ehepartner, Kinder aus Schulen ziehen, ganze Häuser zusammen
00:49:17: packen etc. Dann sollten Sie innerhalb eines Monats zurückkommen und wenn Sie das nicht
00:49:22: täten, dann käme das amerikanische Militär. Also die Ankündigung, dass ein amerikanisches
00:49:26: Militär gegen amerikanische Zivilisten im Ausland vorgehen würde. Das ist zutiefst nicht
00:49:32: nur antiamerikanisch, aber und entspricht jeder Ethik, aber eben auch jeder Gesetzeshalt
00:49:39: unkfaktisch.
00:49:40: Aber das ist eine sehr gute Erklärung, die Sie da geben. Warum wir jetzt in der zweiten
00:49:45: Amtszeit weniger Proteste sehen, weil sie unterdrückt werden. Also das war ja gestern,
00:49:52: dass Donald Trump by Truth Social angekündigt hat, dass allen Colleges, Schulen oder Universitäten,
00:49:59: an denen illegale Proteste stattfinden, definieren sie illegale Proteste. Das kann man natürlich
00:50:05: weitziehen. Dass denen die staatliche Unterstützung gestrichen werde und Protestierende festzunehmen
00:50:10: oder aber, Sie haben es gesagt, das Landes verwiesen werden, wenn das denn möglich ist.
00:50:17: Ein Wahnsinn finde ich alles. Und dann vor dem Hintergrund dessen, den Sie auch angedeutet
00:50:22: haben, wir haben uns zufällig getroffen bei der Münchner Sicherheitskonferenz, JD
00:50:26: Vans ist da aufgetreten und hat da ja schon mal diesen Flock eingeschlagen, der bei einer
00:50:31: Sicherheitskonferenz nicht zwingend notwendig gewesen wäre, dass man sich ausführlich dazu
00:50:36: einlässt, dass man die angeblich auf dem Rückzug befindliche Meinungsfreiheit in Deutschland
00:50:45: vor allem, aber eben auch in Europa anprangert und dann selber solche Sachen macht. Und in
00:50:51: der Rede vor dem Kongress in der Nacht auf heute hat sich auch Donald Trump wieder dessen
00:50:57: gerühmt, was er ja offensichtlich im glatten Gegenteil tut, nämlich, dass er jede Form
00:51:04: staatlicher Zensur gestoppt habe und die freie Meinungsäußerung nach Amerika zurückgebracht
00:51:12: habe.
00:51:13: Also jeder Satz irgendwie ein Treffer muss man sagen und es ist ein
00:51:43: bisschen unerwartet. Ich finde nichts amerikanischer als die Möglichkeit in zivilen Ungehörigen,
00:52:12: um zu sagen, dass es nicht so viel zu viel zu viel zu viel zu viel zu viel zu viel zu
00:52:36: viel zu viel zu viel zu viel zu viel zu viel zu viel zu viel zu viel zu viel zu viel zu
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01:29:53: Nina Enstlin und Florian Barnickel gemacht, Ex-Producerin Marie Schiller,
01:29:58: Patrik Zahn und Lukas Haynbach, Sound-Design Hannes Husten.
01:30:02: Wenn ihr Werbung bei uns schalten soll, könnt ihr das gerne machen.
01:30:06: währendt euch an, die mit Vergnügen gehen.
01:30:07: BH, die Machti-Vermarktung für uns, und das Ganze ist eine Produktion der Wilmedia.
01:30:11: Danke.
01:30:12: Ganz ganz herzlich, vielen Dank für die Zeit.
01:30:14: [Musik]
01:30:27: [Verspielte Musik]