Hat Schwarz-Rot das Zeug dazu, gut zu regieren? Mit Melanie Amann
Shownotes
Der Koalitionsvertrag für eine schwarz-rote Regierung liegt seit knapp zwei Wochen vor. Es brauchte lange Verhandlungen, nun müssen als Nächstes die SPD-Mitglieder über den Vertrag abstimmen. Der Vertrag umfasst 144 Seiten, lässt aber große Würfe vermissen: keine Rentenreform, keine Steuerreform, keine Reform des Gesundheitssystems. Und alles, was drinsteht, bleibt unter “Finanzierungsvorbehalt”, denn die Koalition muss sparen. Dadurch wird in der kommenden Legislaturperiode viel Macht beim SPD-geführten Finanzministerium liegen.
Am 6. Mai soll Friedrich Merz dann zum Bundeskanzler gewählt werden. Melanie Amann, stellvertretende Chefredakteurin des SPIEGEL, glaubt, Merz brauche dann viel Unterstützung, damit er seine Rolle gut ausfüllen kann. Ein Jahr ist es her, dass Anne Will und sie zusammen die erste Folge dieses Podcasts aufgenommen haben. Seitdem ist die Ampel zerbrochen und es gab vorgezogene Bundestagswahlen, nach denen die AfD im Bundestag so stark ist wie nie zuvor. Auch die Weltlage ist eine andere, nicht zuletzt seit Donald Trump wieder Präsident der USA ist.
Hat Schwarz-Rot das Zeug dazu, gut zu regieren? Ist die Koalition inhaltlich und personell so gut aufgestellt, dass ihr eine bessere Zusammenarbeit gelingen könnte als der Ampel? Und kann sie die Stabilität und Resilienz bieten, die es in der angespannten Gegenwart braucht? Melanie Amann attestiert Schwarz-Rot zumindest genügend Pragmatismus und Erfahrung, damit das klappen könnte. Sie sagt aber auch: Dass im Koalitionsvertrag vieles vage bleibt, kann Flexibilität bedeuten - oder zu Konflikten führen.
Der Redaktionsschluss für diese Folge war Mittwoch, 23. April 2025, um 17:30 Uhr.
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WICHTIGE QUELLEN:
FAZ: IWF warnt: Staatsverschuldung erreicht besorgniserregende Höhen, 23.04.2025
Handelsblatt: Michael Hüther: “Der Koalitionsvertrag hat einen massiven, blinden Fleck”, 10.04.2025
RND: So könnte ein schwarz-rotes Kabinett Merz aussehen, 15.04.25
SPIEGEL: Es wird laut, keiner will nachgeben. Dann kritzelt Dobrindt auf einen Zettel, 11.04.2025
SPIEGEL: Die Koalition lässt die Beitragszahler im Stich, 23.04.2025
Süddeutsche: Das will die neue Regierung, 09.04.2025
Tagesschau: Was bei der Ressortverteilung überrascht, 10.04.2025
Tagesschau: Senkung der Einkommenssteuer ist “nicht fix”, 13.04.2025
Verantwortung für Deutschland - Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD
IMPRESSUM Redaktion: Gina Enslin, Florian Barnikel Executive Producerin: Marie Schiller Producer: Patrick Zahn, Lukas Hambach Sounddesign: Hannes Husten Vermarktung: Mit Vergnügen GmbH Eine Produktion der Will Media GmbH
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00:00:00: Was ist das Wichtigste, was du aus Krisen in deinem Leben gelernt hast, wenn du denn überhaupt
00:00:05: jemals den Krisen in deinem Leben erlebt hast?
00:00:07: Das ist ja eine schwierige Frage.
00:00:11: Schönen Dank für diese Frage.
00:00:13: Das ist Olaf Scholz, du zitiierst.
00:00:15: Gib mir noch Zeit, zwei Sekunden zu überlegen.
00:00:18: Also, wenn ich meine erste so richtige Jobkrise nehme, zum Beispiel bei der FHZ, da hatte ich
00:00:27: es ziemlich schwer mit so zwei Kollegen, mit denen ich das gleiche Thema hatte, und dann
00:00:31: gab es immer so Reib rein, Zuständigkeitsrangeline.
00:00:34: Und im Nachhinein hat mir das total geholfen, als ich dann zum Spiegel gekommen bin, weil
00:00:40: ich nämlich die Erfahrung und auch das, wie man diese Krise nicht hätte angehen sollen,
00:00:46: total gut verwenden konnte in der nächsten Herausforderung.
00:00:50: Also du warst krisenfester geworden.
00:00:52: Das heißt, ich habe tatsächlich so eine sehr fatalistische Haltung zu Krisen bekommen,
00:00:57: "Everything happens for a reason" und verschwende nie eine gute Krise, oder wie heißt dieser
00:01:02: berühmte Satz.
00:01:03: Und ich habe den Eindruck, man muss irgendwie versuchen, da dann eine Lektion rauszuziehen
00:01:09: und das so judomäßig, sozusagen die Energie, das Angreifers aufzunehmen und umzuwandeln,
00:01:14: in positive Energie.
00:01:15: Und ja, das wäre meine Lektion.
00:01:19: Hallo, Tag zusammen, da sind wir wieder.
00:01:41: Herzlich willkommen bei uns.
00:01:43: Ich freue mich, dass ihr dabei seid, uns zuhört oder aber auch uns via YouTube zuseht.
00:01:49: Das geht ja auch.
00:01:50: Ich freue mich auch deshalb, weil uns heute ein klitzekleines bisschen feierlich zumute
00:01:55: ist, um ehrlich zu sein, denn heute ist der 23.
00:01:57: April 20, 25.
00:02:00: Damit ist es ziemlich genau ein Jahr her, dass wir mit diesem Podcast gestartet sind.
00:02:05: Wir haben also Geburtstag und Melanie Armann, die stellvertretende Chefredakteurin des
00:02:11: Spiegel, die auch in der allerersten Folge zu Gast war, ist auch heute wieder da.
00:02:15: Hallo Melanie, freut mich, dass ihr zum Gratulieren kommt.
00:02:19: Auf dem Schirm.
00:02:20: Herzlichen Glückwunsch.
00:02:21: Ja, danke dir.
00:02:22: Ich freue mich wirklich, dass du dabei bist und ich habe mich zurückerinnert.
00:02:25: Ich fand es wirklich, muss ich sagen, super cool von dir damals.
00:02:28: Ich bin dir auch dafür ewig dankbar, dass du gleich gesagt hast, du machst mit.
00:02:33: Du bist einer unserer regelmäßigen Gäste.
00:02:37: Denn es hätte genauso gut natürlich auch sein können, dass ich hier den 12-Trilliard-
00:02:42: Podcast beginne, den niemand hören will.
00:02:44: Und als ich wusste, du machst mit und auch Anne Hähnig, mit der ich jetzt auch eine Folge
00:02:48: aufgezeichnet habe, macht mit, wusste, es kann irgendwie gut gehen.
00:02:52: Deshalb danke auch noch mal dafür.
00:02:54: Wie toll, aber du hast es ja auch wahnsinnig gut etabliert und hast dich ja im Prinzip
00:02:56: neu erfunden.
00:02:57: Ja.
00:02:58: Seit deiner Sendung und oder bist du jetzt mit einer neuen Sendung?
00:03:01: Ja, genau.
00:03:02: Also ich finde, es ist anders als Fernsehen.
00:03:04: Aber was mir gefällt, ist tatsächlich, dass ich im Thema geblieben bin, also weiter Politikmache.
00:03:11: Das heißt ja der Podcast auch so wahnsinnig intelligent, Politik mit Anne Will.
00:03:16: Und dass ich jetzt aber so eine andere Form dafür finde, übrigens auch natürlich spannend
00:03:23: da reinzufinden, immer mehr das auszuprobieren.
00:03:26: Und dafür war das auch gut, dass ich das mit dir ausprobieren konnte.
00:03:29: Du hast ja auch bei den Piloten sogar mitgemacht.
00:03:31: Das war echt nett von dir, wenn er nicht.
00:03:34: Damals, vor einem Jahr, 17.
00:03:37: April war das, als wir aufgezeichnet haben, haben wir über die Frage gesprochen.
00:03:40: Die eigentlich ist mir jetzt aufgefallen natürlich immer noch aktuell ist, eventuell
00:03:46: aktueller denn je.
00:03:47: Denn wir haben gesprochen, wie wird Deutschland kriegstüchtig.
00:03:51: Und ich habe dich am Ende dieser Folge, wie ich es immer mache, gefragt, was denkst
00:03:56: du, wo wir in einem Jahr in dieser Frage stehen?
00:03:59: Das habe ich jetzt nochmal rausgesucht.
00:04:00: Und da sagst du, ich denke, dass wir nicht signifikant weiter sein werden.
00:04:04: Ich denke, dass wir vielleicht auf der politischen Ebene, um es positiv zu formulieren, vielleicht
00:04:10: ganzheitlicher auf die Herausforderung schauen, strategischer vorgehen, würde ich mir wünschen.
00:04:15: Und jetzt kommt was, was ich wirklich interessant finde, von heute aus betrachtet.
00:04:19: Aber damals auch schon gut fand.
00:04:21: Also du sagst dann, aber ganz am Anfang steht eben die Frage nach dem Geld.
00:04:26: Und das Geld ist da der Stolperstein, vielleicht sogar der Sprengensatz für diese Koalition.
00:04:31: Das heißt, wenn diese Koalition das übersteht, kann sie wirklich da gestärkt das angehen.
00:04:37: Und dann sind wir dann vielleicht bei der Kriegsdüchtigkeit auch weiter.
00:04:39: Nicht schlecht.
00:04:41: Profetisch gerade schon.
00:04:43: Ja, so viel finde ich aber auch.
00:04:45: Sie ruhe in Frieden die Ampel.
00:04:47: Ganz genau.
00:04:48: Denn jetzt wissen wir nach diesem einen Jahr, sie hat es nicht überstanden.
00:04:51: Wir haben damals noch angenommen, ja, dann ist man so langsam in der Vorbereitung für
00:04:55: die Bundestagswahlen.
00:04:57: Aber wie wir alle wissen, die Ampel ist zerbrochen.
00:05:00: Es gab vorgezogene Bundestagswahlen.
00:05:02: Die Koalition aus Union und SPD, die Neue schickt sich jetzt an, die neue Bundesregierung
00:05:09: zu stellen.
00:05:10: Friedrich Merz wird aller Voraussicht nach am 6.
00:05:13: Mai zum Kanzler gewählt werden.
00:05:15: Die Welt- und Bedrohungslage, müssen wir sagen, ist nochmal düsterer geworden.
00:05:21: Deutschland muss sich jetzt irgendwie gegen all das wappnen, verteidigungsbereit sein,
00:05:26: kriegstüchtig werden, sollte bestmöglich vorbereitet sein.
00:05:30: Auf was auch immer da jetzt, sowohl aus den USA als aus Russland, China, sonst wo auf
00:05:36: unser Land einwirkt.
00:05:38: Deshalb würde ich heute gerne mit dir darüber sprechen.
00:05:40: Hat Schwarz-Rot das Zeug dazu?
00:05:42: Hat Schwarz-Rot das Zeug dazu, damit klarzukommen und gut zu regieren und will gucken, ob die
00:05:50: neue Koalition inhaltlich personell das Zeug dazu hat und aber auch fragen.
00:05:56: Deshalb habe ich am Anfang mit den Krisen angefangen, ob sie das Innere gerüstert,
00:06:02: krisenfähig zu sein, widerstandsfähig, wenn du so willst, so weltlagentauglich.
00:06:08: Was denkst du?
00:06:11: Es ist schwer, finde ich, sich bei so einer Frage nicht zu sehr vom Wunschdenken treiben
00:06:18: zu lassen, weil wir wünschen uns, wenn ich jetzt nur für mich spreche, ich wünsche mir,
00:06:23: dass wir eine Regierung haben, die das hinbekommt und die diesen Krisen trotzen kann.
00:06:29: Ich sehe da schon auch eine gewisse Veranlagung dazu.
00:06:33: Ich glaube, da haben wir es mit zwei Partnern zu tun oder drei, wenn man die CSU mitzählt,
00:06:37: die unbedingt regieren wollen, die zusammen regieren wollen und die bei der SPD größten
00:06:43: Teils, bei der CDU zu kleinen Teilen und bei der CSU auch zu ganz ordentlichen Teilen
00:06:51: Regierungserfahrung haben und auch Krisenerfahrung haben.
00:06:56: Und deswegen denke ich, da kann man auch mit einem gewissen Pragmatismus, weil das ist
00:07:02: eine Koalition, die relativ unideologisch bisher an Themen rangegangen ist, ist mein
00:07:08: Eindruck, oder die auch im Fall von Friedrich Merz sehr bereit war, Ideologien über Bord
00:07:12: zu schmeißen und Überzeugung der Notwendigkeit unterzuordnen.
00:07:16: Also ich glaube, da sind Voraussetzungen, die nicht schlecht sind.
00:07:22: Und plus dazu das Negativbeispiel der Ampel, also dieses Bewusstsein hier, was können
00:07:26: wir lernen nach deiner Eingangsfrage, was können wir lernen aus der vorherigen, aus
00:07:31: der Krise der alten Regierung, wir müssen das jetzt irgendwie hinkriegen und was müssen
00:07:35: wir verhindern, das darf nicht passieren.
00:07:36: Das sind ja alles Dinge, die, finde ich, gut sind und wo ich optimistisch wäre.
00:07:42: Aber es gibt eben sehr viele Faktoren, die mich zweifeln lassen, ob es gelingt.
00:07:50: Und da ist zum einen eben diese Vorstellung, wir haben jetzt diesen Koalitionsvertrag,
00:07:56: der ist auf vier Jahre angelegt, ja, offenbar.
00:07:59: Also soweit ich weiß, gibt es keine Klausel, wenn irgendwas schief geht, fanden wir neu.
00:08:03: Oder nach zwei Jahren machen wir wieder Vorlage.
00:08:05: Also da ist auch schon so in einer sich ständig wechselnden, krisenhaften Weltlage, machen
00:08:12: die erstmal einen Plan für einen vier Jahre Plan und wollen ihn durchsetzen.
00:08:16: Das finde ich ist schon mal sehr statisch und sehr unvorsichtig.
00:08:19: Ja, ich glaube auch, dass es diese Klausel nicht gibt, aber ich glaube, dass es trotzdem
00:08:24: natürlich viele Auslassungen gibt.
00:08:26: Also vielleicht ist das, kann man das als positiv deuten, an dem wenig konkreten was an vielen
00:08:33: Stellen da beschlossen ist, sodass man sagt, okay, das lässt ja dann immer Platz für Nachverhandlungen
00:08:39: und eventuell ist auch ein Lerneffekt, vielleicht ist das auch mitgedacht worden, dass wenn
00:08:44: nochmal so etwas passieren würde, wie es der zurückliegenden Nondesregierung und unserem
00:08:50: ganzen Land der ganzen Welt widerfahren ist, insbesondere der Ukraine widerfahren ist, dass
00:08:55: Russland ein vollumfänglichen Krieg beginnt, dass du dann ins Haarthalt halt halt halt halt,
00:09:00: jetzt muss alles auf anfangen.
00:09:02: Dafür muss der eventuell gar keine Klausel drin haben, sondern könntest dir dann auch
00:09:06: mal tief in die Augen schauen.
00:09:07: Das stimmt, das ist natürlich auch, man kann jederzeit einen Vertrag neu verhandeln,
00:09:11: dafür muss man ja noch nicht mehr Jurist sein, um das zu wissen.
00:09:13: Aber Offenheit kann Flexibilität bedeuten, Offenheit kann aber auch Unsicherheit bedeuten
00:09:19: und Konfliktpotenzial.
00:09:21: Ja, ja, was wird aus den sozusagen bei den Stellen, wo es sonst eine eckige Klammer
00:09:27: vor, eine eckige Klammer stand, jetzt steht einfach gar nichts mehr da so ungefähr oder
00:09:30: jetzt steht ein Finanzierungsvorbehalt da.
00:09:32: Ja.
00:09:33: Das heißt, es werden auch einige Probleme vertagt.
00:09:36: Und ich glaube, das schwierigste oder gefährlichste ist der Mindset der CDU, die sich einfach,
00:09:42: obwohl sie die Wahl gewonnen haben, nicht als Gewinner fühlen und die ihn irgendwie
00:09:47: vom schlechten Wahlergebnis, am schlechten Wahlergebnis zu knabbern haben, die sich
00:09:51: diesen Koalitionsvertrag anschauen und denken, irgendwie, also so richtig gut sind wir dann
00:09:54: nicht rausgekommen.
00:09:55: Also die SPD kriegt das Finanzministerium, das ist alles unter Finanzierungsvorbehalt,
00:10:01: also wer ist dann da der starke Mann?
00:10:03: Ja, wahrscheinlich dann doch eher der mögliche Finanzminister Klingbeil als jetzt jemals
00:10:07: als unser Kanzler, womöglich.
00:10:10: Merz hat auch, wirkte auch in diesen Verhandlungen ja nicht, soweit man das von außen mitbekommt,
00:10:14: hat nicht immer wie der, der die Dinge unter Kontrolle hatte.
00:10:17: Da gab es ja oft in die CSU einen Gestalt von Alexander Dobrindt, die da offenbar die
00:10:21: Gespräche retten mussten.
00:10:23: Also und jetzt eben diese ganze Personaldebatte auch und diese Entscheidung von Linnemann,
00:10:28: Karsten Linnemann, dieses Wirtschaftsministerium nicht zu wollen, was das ganze Personaltablog
00:10:33: glaube ich durcheinander gebracht hat, weil man merkt ja irgendwie, es werden wie wild
00:10:37: irgendwelche Leute gehandelt, Leute sagen schon mal vorsichtig, vorsorglich ab, dass
00:10:42: sie irgendwelche Posten auf jeden Fall nicht wollen oder dass sie zwar in Posten wollen,
00:10:45: aber nicht diesen oder nicht jenen.
00:10:46: Und ich glaube, dass jetzt die erste Regierung, bei der man mehr weiß, welche Leute welchen
00:10:50: Job nicht haben wollen, als welchen Job sie haben wollen, so ungefähr, bevor sie überhaupt
00:10:54: einen kriegen.
00:10:55: Und dieses Vakuum jetzt, da die Unsicherheit des SPD-Mitglieder entscheidts, es wird durchgehen
00:11:02: denke ich, aber es ist sozusagen diese Hängepartie, das zieht sich ja jetzt doch sehr lange hin
00:11:06: zwischen Koalitionsvertrag, Abschluss, Mitgliederentscheidergebnis, Personalien, die dann bekannt werden.
00:11:12: Ja, es gab schon längere Phasen von Rebuildierungsbildungen, wenn Verhandlungen ganz platzen, wie wir das auch
00:11:18: schon erlebt haben, 2017, aber das ist vergleichbar, dann doch eine der längeren Verhandlungsphasen,
00:11:25: das stimmt und es ist dann doch entgegen der Verabredung oder dem Wunsch, den nicht zuletzt
00:11:32: Friedrich Merz geäußert hatte, ja doch ein relativ detaillierter Koalitionsvertrag
00:11:37: geworden.
00:11:38: Allein das frisst natürlich auch Zeit, wenn du 144 Seiten der ersten Mal aufnotierst,
00:11:43: rüber putzen lässt und piff und puff und jetzt im Moment genau läuft der Mitgliederentscheid
00:11:49: der SPD, da wissen wir noch nicht, wie der ausgeht. Die Spitzen von Schwarz-Rot haben
00:11:56: jetzt auch offensichtlich die Ostertage genutzt, um mal ein bisschen zu Kräften zu kommen
00:12:00: und da laufen die Personalspekulationen, was ich aber eigentlich so ganz gut finde, ist,
00:12:06: das mag ich immer, dass nicht allzu viel rausdringt, dass sich offensichtlich sehr, sehr viele
00:12:11: Menschen da sehr diskret zurückhalten und das ganze Ding dann irgendwann mal komplett
00:12:18: präsentieren wollen, welches Tableau uns da nun begegnet.
00:12:21: Ja, stimmt. Also es ist auch so genau, weder von der SPD, auch noch von der CSU, die im
00:12:25: Prinzip schon alles beschlossen hat, auch bei sich mit Vorstandsabsegnungen des Koalitionsvertrags
00:12:30: und allem.
00:12:31: Wie kanzlertauglich denkst du, ist Friedrich Merz, nach dem was wir über die Phasen,
00:12:38: ne, auch eigentlich über den Wahlkampf von ihm mitbekommen haben, dann über die Phase
00:12:44: unmittelbar nach der Wahl, als es darum ging, dass er mit den Stimmen des alten Bundestages
00:12:49: noch diese gigantischen Schuldenpakete aufsetzen wollte.
00:12:54: Das eine wissen wir alle für die Verteidigung, alles was jenseits von 1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
00:13:01: ist nach oben offen, wird von der Schuldenbremse ausgenommen, das andere das Sondervermögen
00:13:06: für Infrastruktur und Klimaneutralität, worauf die Grünen dann ihnen erst aufmerksam machen
00:13:12: mussten und so wie dann erst verstanden wurde.
00:13:15: Ach, bräuchte am Ende Stimmen der Grünen auch, um das durchzukriegen.
00:13:20: Dann im Zuge der Verhandlung, du hast es eben angetippt, das habe ich bei euch im Spiegel
00:13:25: in der sehr interessanten Titelgeschichte gelesen.
00:13:28: Schien ist ja, dass sich Friedrich Merz eine Weile immer rausgehalten hat, Schien erschöpft
00:13:34: oder an den Details nicht sonderlich interessiert oder aber auch fändig ein Okayenzug, dass
00:13:40: man den Fachpolitikern überlässt, die Details auszuverhandeln, du schaust halt nur drüber.
00:13:47: Dann aber habt ihr berichtet, dass die SPD an einem Sonntag da nochmal ein Papier
00:13:52: rübergereicht hat, wo sie gesagt hat, uns ist aufgefallen, dass es wir doch ein Problem
00:13:56: haben mit den Einnahmen und auch sowieso unserer Programmatik gemäß möchten wir, dass dann
00:14:02: eine Höherbesteuerung reinverhandelt wird, also Steuererhöhungen.
00:14:06: Friedrich Merz muss öden gewesen sein und dann hätte er das fast hingeschmissen und
00:14:12: platzen lassen.
00:14:13: Ich erinnere mich daran, dass wir mal eine Titelgeschichte über ihn hatten, die ihn sehr
00:14:17: geärgert hat, die das Verhältnis sehr belastet hat, seither von Spiegel und Friedrich Merz,
00:14:23: in der wir auch beschrieben haben, dass es schon mal eine Situation gab, in der er
00:14:26: hinschmeißen wollte als Parteivorsitzender und Kandidat, wo er sich über etwas total
00:14:31: geärgert hat.
00:14:32: Ich weiß ehrlich gesagt gerade gar nicht mehr genau was.
00:14:33: Und dass die Leute mit Engels Zungen beschworen haben, Wolfgang Schäuble, seine Frau, der
00:14:41: damals noch lebte und man suchte, wo es Charlotte Merz kann man die irgendwie erreichen, dass
00:14:45: die auf ihren Mann einwirkt, dass der nicht hinschmeißt, also dass da schon was Unstetes
00:14:49: ist.
00:14:50: Ich denke, es gab sicher schon Kanzler, die auch, sie hier Gerhard Schröder, impulsiv
00:14:57: waren, vielleicht auch unüberlegt mal was rausgehauen haben oder so.
00:15:02: Ich glaube, bei Merz haben wir nochmal den besonderen Fall, dass er definitiv, das ist
00:15:06: jetzt so mein Eindruck nach den ganzen Gesprächen, einen Apparat braucht, der ihn trägt und
00:15:10: er braucht Leute, die ihn wirklich stützen auch, weil er einfach diese Verhandlungserfahrung,
00:15:17: diese auch dieses Pokern, dieses politische Pokern und auch die Geduld und die Nervenstärke,
00:15:24: die sowas erfordert.
00:15:25: Das können wir uns glaube ich gar nicht vorstellen, wie auch, wie kompliziert das in den Details
00:15:28: klar teilweise ist.
00:15:30: In welcher, wenn du an dieser Schraube drehst, kommen hier 10 Milliarden mehr oder weniger
00:15:34: raus bei der und der Behörde oder so, das sind halt Sachen, die Konther Olaf Scholz
00:15:37: aus dem FF und die kann Friedrich Merz noch nicht und er hat auch irgendwie nicht den
00:15:41: Nerv, das offenbar so mitzutragen oder das selber zu gestalten, sondern er braucht Leute,
00:15:48: die das für ihn mundgerecht aufbereiten und das kann er dann so tun.
00:15:51: Aber wenn er dann mit einer unvorhergesehenen Situation konfrontiert ist oder einer schwierigen
00:15:56: Situation braucht er die Sherpas, die ihn tragen.
00:15:59: Und das ist finde ich eine schwierige Hypothek für diese Kanzlerschaft.
00:16:03: Finde ich auch und was mir bei diesem Artikel dann auf viel ist auch, es scheint ja so zu
00:16:10: sein, dass ich an der Stelle vielleicht ein letztes Mal oder auch zum Wiederholten Mal
00:16:16: gezeigt habe, dass die SPD jedenfalls besser vorbereitet war auf die Sondierungen schon,
00:16:23: da auch mit erfahreneren Leuten angetreten ist.
00:16:26: Lars Klingbeil zum Beispiel.
00:16:28: Die haben so ein zu viel coole Koalitionsverhandlungen hinter sich.
00:16:32: erfahren auf Unionsseite war dann der Mann, der auch in der Titelgeschichte bei euch plötzlich
00:16:38: die vermittelende Rolle spielt, nämlich Alexander Dobrindt, dem ich das ehrlich gesagt so gar
00:16:43: nicht zugetraut hätte und mit mir die wenigsten, weil er sich in der Öffentlichkeit anders
00:16:47: präsentiert.
00:16:48: Da ist er immer noch, wenn man so will, der CSU-Generalsekretär, der den Waden weiß
00:16:52: er kann, das verlangt das Amt gelegentlich auch und deshalb dachte man, der ist so.
00:16:58: Aber er scheint hier ja so beschreiben, dass deine Kollegen sauer irgendwann mit Zetteln
00:17:03: immer hin und her gelaufen zu sein zwischen der Unionstruppe, wo sich Friedrich Merz langsam
00:17:08: beruhigte und dann doch nicht mehr sofort zum Bundespräsidenten fahren wollte und sagen
00:17:13: ich weiß hin, da muss man sich halt jemand anders suchen.
00:17:15: So, der beruhigt sich und Dobrindt läuft hin und her immer zwischen der SPD und der Union
00:17:21: und setzt so eine Art von Zettel-Diplomatie ein und am Ende steht das Steuerkapitel.
00:17:26: Also da muss ich sagen, das hat mich nicht überrascht.
00:17:29: Also es soll jetzt wirklich nicht irgendwie besser wissrisch klingen, aber dieser Dobrindt,
00:17:35: ich habe den seit 2013 immer erlebt, als so eine Janusköpfige Figur.
00:17:40: Also es gibt den nach außen hin wirkenden Dobrindt, der in der Tat, wie du es beschrieben
00:17:44: hast, so der Hau drauf ist, der mit seinen Sprüchen und seinen, der auch für jeden Termin
00:17:49: mit den Medien irgendein Begriff oder irgendeine Floskel dabei hat und sei es irgendwie konservative
00:17:56: Revolution, wo ihm dann gar nicht klar ist oder egal ist, dass das auch so eine rechtsextreme
00:18:00: Vokabel irgendwie ist, aber der halt immer dir irgendwas serviert für die Schlagzeile.
00:18:04: Der denkt immer gleich die Schlagzeile mit und schaut dem Volk aufs Maul und ist so ein
00:18:08: bisschen der Populist und Wadenbeisser.
00:18:09: So, und dann gibt es den anderen Dobrindt, der Soziologe, kühlanalysierend und auch irgendwie
00:18:18: vermittelnd, also mit erstaunlich empathisch finde ich oft.
00:18:21: Also wenn man so erlebt, wie er Leute charakterisiert und wie er die politische Lage analysiert,
00:18:27: der hat gute Kontakte in andere Fraktionen, der hatte immer zu Olaf Scholz einen guten
00:18:30: Rat, der war auch oft jemand, der auch von Merkel teilweise bei aller, glaube ich, Ablehnung
00:18:37: von ihm so als Person an sich eingesetzt wurde, auch mal um hier und da mit jemandem
00:18:42: zu sprechen und was einzutüten und so.
00:18:44: Also der ist irgendwie so dem Vertrauen, glaube ich, viele dann doch, weil der vertraulich
00:18:49: Dinge behandelt und man muss sich ja auch vorstellen, der hat ja überlebt den Wechsel
00:18:53: von Horst Seehofer zu Markus Söder.
00:18:56: Ja, das muss man hinkriegen.
00:18:57: Und das kriegst du nur hin, wenn du irgendwie eine extreme Empathie hast und es irgendwie
00:19:02: schaffst von deinem Söder als deinem Todfeind umzuschalten aus auf Söder dein Chef oder
00:19:08: dein, zumindest der in der Partei, der Parteivorsitzende ist und du musst dich dem jetzt unterwerfen
00:19:14: und du musst dein Vertrauen gewinnen.
00:19:15: Man gewinne das Vertrauen von jemandem, den du jahrelang bekämpft hast, dass er bloß
00:19:20: nicht das wird, was er dann doch geworden ist.
00:19:23: Und dass Dobrindt noch da ist und jetzt Söder sich auch eben auf ihn verlässt, genauso
00:19:26: wie sich Seehofer auf ihn verlassen hat früher, da kann er ja nicht jemand sein, der irgendwie
00:19:31: so einen Haut rauf und so ein...
00:19:33: Nein, nein, das spricht ganz sicherlich für die Qualität.
00:19:36: Er scheint es ja auch gewesen zu sein, der das Gespräch mit den Grünen überhaupt ermöglicht
00:19:41: hat, darüber, dass die noch mit den Stimmen aus dem alten Bundestag mithelfen, um die
00:19:47: Grundgesetzesendungen hinzukriegen und zwar für gleich beide Fälle.
00:19:52: Man hätte ja auch trennen können.
00:19:53: Die Grünen hatten das vorgeschlagen und gesagt, komm, wir können machen Schuldenbremse-Aussetzungen
00:19:58: für Verteidigungsausgaben, aber Infrastruktur kann man auch anders verhandeln, nämlich auch
00:20:02: mit dem neuen Bundestag.
00:20:04: Und da hat Lars Klingmann dann gesagt, auf keinen Fall.
00:20:06: Und da muss Dobrindt in guter Weise vermittelt haben, dass das überhaupt zustande kaum.
00:20:13: Aber was ist nochmal mit Friedrich Merz?
00:20:16: Übrigens bei Dobrindt, wenn ich was noch kurz sagen darf, ich bin gespannt, wie der das
00:20:19: als Innenminister macht, wenn es dann in diese internationalen Verhandlungen geht.
00:20:23: Warum?
00:20:24: Weil er, also na klar macht die CSU-Landesgruppe dann normal eine Delegationsreise nach Irland
00:20:29: oder sonst wohin.
00:20:30: Macht das Söder aber gerade bis nach Indien.
00:20:32: Ja, und er hat gute Kontakte auch nach Österreich, keine Frage und so.
00:20:37: Aber wie gut wird er sein, wenn es darum geht, zum Beispiel sich abzustimmen, wie es ja so
00:20:42: schön heißt, in Abstimmung mit den Nachbarländern über Zurückweisungen an der Grenze?
00:20:46: Das ist ein großes Problem.
00:20:47: Trickt er das hin?
00:20:48: Das wollte ich nachher mit dir mal angucken, wenn wir auf die Themen schauen, die jetzt
00:20:54: in diesem Koalitionsvertrag zu finden sind und die Schwarz und Rot miteinander verhandeln
00:20:59: mussten und irgendwie eine Verabredung treffen wollten und mussten, was sie damit in Zukunft
00:21:04: machen.
00:21:05: Genau, wenn er Innenminister würde, Alexander Dobrindt, der wird dafür gehandelt, dann hätte
00:21:11: er das Thema nochmal auf der Wiedervolllage.
00:21:13: Ich will aber einmal kurz, wenn ich bei Friedrich Merz noch bleiben, denn das hat mich dann doch
00:21:18: erstaunt, muss ich sagen.
00:21:19: Er hat sich wie auch die anderen jetzt tatsächlich mal ein paar Tage Ruhe gegönnt über die
00:21:25: Ostertage.
00:21:26: Ist ja auch anstrengend genug, wenn du einen Wahlkampf machst und danach noch eine Koalitionsverhandlung
00:21:32: vor der Brusthass und dadurch musst.
00:21:34: So, aber noch kurz bevor er sich zurückzieht, gibt er in Interviews mit der Bildzeitung
00:21:40: und sagt dann über zwei Projekte, die der SPD echt wichtig sind und auch sein müssen,
00:21:47: weil das zu ihnen passt wie Faust aufs Auge oder wie sonst was, was richtig gut passt.
00:21:53: Nämlich, ob es Steuersenkungen für kleine und mittlere Einkommen geben wird, das sei
00:21:58: noch nicht abschließend gekehrt, es sei nicht fix, sagt er.
00:22:02: Und die Mindestlohnerhöhung auf 15 Euro pro Stunde habe man so nicht verabredet, sagt
00:22:07: er auch.
00:22:08: So Lars Klingbeil und Saskia Esken, die beiden Vorsitzenden der SPD, waren aber vorher hingegangen
00:22:13: und hatten genau diese Punkte am Koalitionsvertrag gelobt.
00:22:18: Auch ein bisschen überschließend, denn es steht im Vertrag so nicht, dass fest verabredet
00:22:24: ist, dass der Mindestlohn auf 15 Euro steigt, sondern es bleibt der Mindestlohnkommission
00:22:30: überlassen zunächst mal, was damit passieren soll.
00:22:33: Aber die hatten das genutzt und einfach mal gute Stimmung für den Vertrag zu machen.
00:22:37: Warum macht Friedrich Merz das?
00:22:38: Der weiß ja auch, dass die Genossen abstimmen müssen.
00:22:42: Da hängt sein Schicksal auch dran, da muss ja nicht eigens hingehen und nochmal sagen,
00:22:46: ist noch nicht fix.
00:22:47: Ich glaube, es gibt zwei Gründe.
00:22:49: Also zum einen sieht er wahrscheinlich diese Abstimmung doch nicht als große Gefahr bei
00:22:53: der SPD, weil er sagt, die werden das abstimmen, die wollen in dieser Regierung, die haben
00:22:57: 16 Prozent.
00:22:58: Das Letzte, was die wollen, sind Neuwahlen, wo sie dann 14 Prozent kriegen.
00:23:02: Das wird nichts.
00:23:03: Also, das wird was.
00:23:04: Also, diese Abstimmung wird was.
00:23:05: Ich glaube, das zweite ist dieser Mindset der CDU.
00:23:08: Wir haben eigentlich verloren.
00:23:10: Und wir haben der SPD viel zu viel gegeben.
00:23:12: Die haben die beiden Ministerien, die definitiv die Kohle haben oder den sehr kurzen Draht
00:23:18: zu Lars Klingball, also Arbeit und Soziales und Verteidigung.
00:23:22: Das sind die beiden Häuser, wo das Geld besonders vorhanden ist.
00:23:26: Und alle anderen Häuser werden immer wieder bei Herrn Klingball vorsprechen müssen.
00:23:30: Also auch beim Thema Infrastruktur ist nicht ausgemacht, dass der sofort überall den
00:23:35: Geldbeutel aufmacht.
00:23:36: Und also, wenn er Finanzminister wird, muss man immer noch unter Vorhalt sagen.
00:23:39: Aber gehen wir mal davon aus, dass er es wird.
00:23:41: Und diese, ich glaube, dieser Katzenjama dann auch und diese Entscheidung eben von Carsten
00:23:45: Lindemann, dieses Wirtschaftsministerium ist irgendwie blöd und das passt nicht und
00:23:49: das will ich nicht.
00:23:50: Und jetzt will ja irgendwie keiner mehr das Wirtschaftsministerium, das Ministerium, das
00:23:54: für die Kernkompetenz von Friedrich Merz steht, so wie er es selber aufgebaut hat.
00:23:58: Das Ministerium auch, dass sie angegriffen haben wie nichts Gutes, als Robert Habeck
00:24:03: ist noch Führte und im Moment ja noch ein Geschäftsbetrieb.
00:24:05: Wir machen es richtig.
00:24:06: Und jetzt findet er keinen.
00:24:07: Und jetzt ist die Rede Katharina Reiche zurückzuholen.
00:24:10: Eine Frau, die seit Jahren nicht mehr in der Politik war, die bei einem Wirtschaftsverband
00:24:15: gearbeitet hat.
00:24:16: Und also kann auch sein, dass die das gut gemacht wird.
00:24:18: Aber wenn man überlegt, was das Spitzenpersonal der Union ist und keiner will dieses Haus
00:24:23: und sie sind angetreten, damit die Wirtschafts-Mobilisieren.
00:24:26: Und wir sind die, die einzigen von denen wieder die Impulse ausgehen können, dass es hier
00:24:29: Wachstum gibt.
00:24:30: Und jetzt ist das irgendwie so ein Trostpreis oder so ein Schrottpokal, so ein Horror-Wichtelpreis,
00:24:36: den keiner haben will bei der Union.
00:24:38: Das kann ja irgendwie auch nicht sein.
00:24:39: Und ich glaube, dass aus diesem, und das kriegt natürlich Merz mit, das funkt natürlich auch
00:24:43: Linnemann und der Mitgliederbeauftragte Amthor, Philipp Amthor funken ihm das zu.
00:24:49: Und natürlich wieder wie groß der Unmut der Basis ist.
00:24:51: Und ich glaube, das ist dann so ein unbeholfender Versuch, sich zu behaupten und zu sagen,
00:24:57: wir sind doch keine, sozusagen die SPD stellt nicht das Kanzleramt.
00:25:00: Ich bin der Kanzler und ich sage, das wird jetzt oben gemacht.
00:25:02: Wenn wir aber jetzt die Frage stellen, die ich in der Folge mit dir durchgehen will, hat
00:25:07: Schwarz-Rot das Zeug dazu gut zu regieren.
00:25:10: Wenn das am Anfang schon so hakelig ist, wenn also, wie du es beschreibst, die Union da den
00:25:16: Frust vor sich herträgt und auch der Kanzler, der mögliche, zukünftige, wahrscheinliche
00:25:22: den Frust schiebt, dass sich seine Partei nicht in der Weise durchgesetzt hat, wie ihr
00:25:27: das vielleicht gerne gehabt.
00:25:28: Was soll denn daraus werden?
00:25:30: Ich muss dir denn meinen reinischen Optimismus jetzt völlig mitzutrappern.
00:25:34: Der Eisbucket Challenge unterwerfen.
00:25:37: Ja, ich glaube, die Frage ist eine rhetorische fast schon.
00:25:43: Also es ist ein Riesenproblem.
00:25:44: Es ist ein schwacher Kanzler mit einer demoralisierten Partei.
00:25:48: Das kann man leider nicht anders sagen gerade.
00:25:50: Und ob er diesen Herausforderungen dann gewachsen ist, man darf skeptisch sein.
00:25:56: Und doch denke ich, vielleicht sind wir jetzt auch in dieser Zwischenphase, vielleicht lasse
00:26:00: ich mich da auch zu sehr jetzt beeinflussen oder wir uns zu sehr beeinflussen, dass im
00:26:03: Moment so viel unklar ist.
00:26:05: Ich glaube, wenn wir dieses Personal haben, wenn die loslegen, wenn die die Sachen, die
00:26:09: sie konkret vereinbart haben, anfangen, vielleicht wird dann auch, wird man dann auch überrascht
00:26:14: sein, dass da doch was passiert, sozusagen, wenn die Fachleute einfach mal anfangen
00:26:18: zu verhandeln.
00:26:19: Im Moment ist ja so, das steht ja auch die Arbeit still, weil es geht ja nicht nur um die Köpfe
00:26:22: der Ministerien, die müssen sich ja auch ihr Personal zusammensuchen.
00:26:25: Und wer wird dann da Abteilungsleiter für Grundsatzfragen oder Personal und wer wird
00:26:31: den Haushalt verhandeln für welches Ministerium, also wer wird das vorbereiten, wer sind die
00:26:34: Staatssekretärinnen und Staatssekretäre, da hängt ja ein ganzer Apparat hinter.
00:26:38: Wobei es da auch beunruhigend ist, man hat den Eindruck, dass die CDU auch nicht gerade
00:26:43: mit einem riesen Schattenpersonal bereit steht, dass jederzeit übernehmen könnte.
00:26:49: Die sind ja offenbar auch in die Koalitionsgespräche, obwohl klar war, sehr, sehr sicher war, wir
00:26:53: werden Wahlsieger.
00:26:54: Gabs ja dann doch das Phänomen, wir gehen mit einem leeren Blatt irgendwie rein und
00:26:58: die SPD bringt irgendwie 20 Seiten mit Forderungen rein.
00:27:01: Das ist mir aber komplett unverständlich, muss ich sagen.
00:27:04: Und da schalte ich auch Fragen, wäre dafür nicht der Generalsekretär zuständig für
00:27:07: so etwas?
00:27:08: Oder der Bundesgeschäftsführer, es gibt ja auch einen Bundesgeschäftsführer und es gibt
00:27:10: einen Fraktionsgeschäftsführer von der Bundestagsfraktionen, das sind so die Stellen, wo so die Konzepte
00:27:16: zusammenlaufen.
00:27:17: Diese drei, also die jeweiligen Verwaltungsapparatschefs sozusagen, die müssen dann natürlich
00:27:24: strikt getrennt von ihrer Arbeit im Parlament, im Fall dieses Fraktionsgeschäftsführers,
00:27:28: aber die müssen das vorbereiten.
00:27:30: Die müssen dafür die Papiere haben.
00:27:33: Vielleicht gibt es die auch in einzelnen Bereichen, aber offenbar, also das hört man ja wirklich
00:27:37: von den Unionsleuten selber, dass die sagen, wie peinlich, dass wir dann da sitzen und
00:27:41: die SPD hat irgendwie 20 Punkte und wir haben nur zwei oder gar keinen.
00:27:44: Also, nee, das macht keinen guten Eindruck wirklich, weil da kommt es ja dann wirklich
00:27:49: drauf an, dass du was weißt und dass du da auch mit einer klaren Position reingehst,
00:27:56: jenseits dessen, was dann eben von mir im Sofortprogramm steht und da so spiegelstrichartig mal runter
00:28:03: dekliniert ist, daraus kannst du ja noch keine ganzen Kapitel in einem Koalitionsvertrag
00:28:08: machen, das reicht hinten und vorne nicht.
00:28:11: Okay, eine Frage habe ich noch, wenn ich abschließend will, den kleinen Block, dass wir personell
00:28:18: drauf geguckt haben, für wie wahrscheinlich du hältst, ob diese schwarz-rote sich bildende
00:28:25: Regierung das Zeug hat, um gut zu regieren, für wie wahrscheinlich hältst du es, dass
00:28:29: die nicht so viel streiten, wie der Ampel das getan hat oder aber anders, streiten
00:28:33: finde ich ja gar nicht schlecht, dass sie besser streiten, konstruktiver, dass das zu
00:28:38: irgendwas gutem führt.
00:28:39: Ich kann es mir vorstellen, weil die FDP ist ja nicht dabei, also zumindest es gibt ja
00:28:44: nicht diese krassen ideologischen Differenzen, die auch wenn sie teilweise aufgebaut waren
00:28:48: in der Ampel oder vielleicht zu sehr hochgehalten wurden von Einzelnen, aber die sehe ich da
00:28:53: jetzt nicht, es ist schon eine pragmatischere Arbeitskoalition, die sich da anschickt.
00:28:57: Aber was mir aufgefallen ist, ist wie viele Themen Merz auch versucht ins Kanzleramt
00:29:02: zu ziehen, also es gibt ja nicht nur diesen Nationalen Sicherheitsrat, der, wo man sich
00:29:07: fragt, was darf dann eigentlich das Auswärtige Amt noch machen.
00:29:10: Deswegen ist auch das Auswärtige Amt, dass die CDU gezogen hat, gar nicht so attraktiv
00:29:13: außer für die CSU, die sich freut, dass sie da jetzt einen Staatsminister bekommt.
00:29:17: Aber man fragt sich eben, das Kanzleramt hat ohnehin immer schon viel Außenpolitik gemacht
00:29:24: unter Angela Merkel, das heißt da haben die immer die AA-Leute drunter gelitten, die
00:29:28: Diplomaten, dass sie nicht mehr, die waren die großen Ideen hier und die Strategien
00:29:31: entwickeln und jetzt auch noch diesen Teil da rauszuschneiden quasi oder also zumindest
00:29:36: eine Parallelstruktur aufzubauen im Kanzleramt, die das machen soll.
00:29:39: Das ist das eine, da habe ich gelesen, dass der Bürokratieabbau ja auch zu einem großen
00:29:44: Teil über das Kanzleramt laufen soll, dass das auch Merz irgendwie Bürokratieabbau
00:29:47: auch zur Chefsache machen will.
00:29:49: Also dieser ganze Zuschnitt der Ministerien da, also er zieht sehr viel an sich und gleichzeitig
00:29:54: weiß man gar nicht, mit welchen Leuten will er das denn machen.
00:29:56: Also wer steht dafür?
00:29:57: Es ist ja eher so, man hat den Eindruck, es gibt die Personaldecke ist extrem dünn
00:30:03: und sie hatten ja nun wirklich genug Zeit sich vorzubereiten.
00:30:06: Wir können da gleich nochmal hinschauen auf diesen nationalen Sicherheitsrat.
00:30:10: Davon hat die Union ja schon länger gesprochen, zuletzt war Annegret Kramp-Karrenbauer hier
00:30:14: im Podcast und die hat auch gesagt, dass sie seit ewig und drei Tagen für nationalen
00:30:20: Sicherheitsrat wäre.
00:30:22: Das ist ja eine Fortentwicklung dessen, was es im Moment gibt, nämlich den Bundes-Sicherheitsrat,
00:30:27: wo du letztlich alle Ministerien vertreten hast und die dann in Krisensituationen zusammengerufen
00:30:32: werden.
00:30:33: Der Vorteil scheint mehr zu sein, dass du eine feste installierte Gremium dort hast und
00:30:40: der Kanzler, der aber ja sowieso für die Verteidigung zuständig wäre im Ernstfall,
00:30:49: das halt näher bei sich hat, oder?
00:30:52: Also eigentlich ist der Verteidigungsminister der Innerwabe der Befehls- und Kommandogewalt.
00:30:56: Stimmt.
00:30:57: Also ich weiß nicht, ob man das zumindest näher bei sich haben muss, dann ruft er halt den
00:31:01: Verteidigungsminister an und sagt, komm bitte vorbei und mach dann und sage ihm dann mach
00:31:05: bitte das und das.
00:31:06: Also ich hab diesen Sinn, dieses nationalen Sicherheitsrats nie ganz verstanden, aber
00:31:13: andererseits gut, wir haben eine geopolitische Krisenlage nach der anderen, vielleicht kann
00:31:19: das ja helfen wirklich.
00:31:20: Ich hab mich gefragt, warum man das dann nicht im AA gesiedelt hat und dort halt ein starkes
00:31:26: Haus irgendwie gebaut hat.
00:31:27: Warum muss das dann beim Kanzler sein?
00:31:30: Der Kanzler ist ohnehin der Chef, der hat ohnehin die Richtlinienkompetenz, die Leute müssen
00:31:34: grundsätzlich machen, was der März will und also nicht nur seinen eigenen Minister.
00:31:39: Und er hat auch jetzt natürlich schon die Entscheidungsgewalt, wissen wir über Waffenlieferungen
00:31:45: beispielsweise, das ist ja die Vornehmeraufgabe des Bundes-Sicherheitsrats bislang gewesen,
00:31:51: dass die zu entscheiden hatte über Rüstungsexporte, je weder Art.
00:31:55: Und da konnte der Kanzler eben aussagen, nee, Taurus mach ich nicht.
00:31:59: Das haben wir ja nun leidlich mitbekommen.
00:32:01: Stimmt.
00:32:02: Lass uns inhaltlich gucken.
00:32:04: Lass da mal durchbustabieren vielleicht oder uns ein paar beispielhafte Punkte rausgreifen,
00:32:11: um zu sagen, ob Schwarz-Rot das Zeug hat unser Land gut zu regieren.
00:32:16: Und da sind wir mit den Fragen nach den Steuern, die wir eben schon mal angetippt haben, als
00:32:21: wir uns gefragt haben, warum Friedrich Merz so kurz vor der Osterpause noch mal schnell
00:32:28: reinruft, dass da alle möglichen Dinge unter Finanzierungsvorbehalt stehen.
00:32:32: Da sind wir an dem, wenn du so willst, hakeligem Zentrum der zukünftigen Regierungsarbeit,
00:32:38: glaube ich.
00:32:39: Für manche einen wirkte es ja zunächst so, als hätte die zukünftige Bundesregierung
00:32:44: mit diesen beiden riesigen Schuldenpaketen, die sie noch mit den Stimmen des alten Bundestags
00:32:50: ins Werk gesetzt hat und über Grundgesetzänderungen hingekriegt hat, als hätte die jetzt ab sofort
00:32:55: Geld für ihr Heu und als sei das alles so was von lustig da neuerdings zu regieren und
00:33:00: leichtgängig bis zu mich kann ich mehr.
00:33:04: So ist es aber nicht.
00:33:05: Hier in Südekum, mit dem habe ich zuletzt auch eine Folge gemacht, hat noch mal klargemacht,
00:33:09: das muss man sich echt klar machen.
00:33:11: Im regulären Haushalt muss gespart werden.
00:33:14: Da gibt es überhaupt keinen Raum für alle möglichen Extramünsche, die aber sehr wohl
00:33:20: die drei Koalitionäre, wie du richtig rausgearbeitet hast, mit da reingetragen haben.
00:33:25: Wenn also Merz sagt, Projekte seien nicht fix, dann verweist er auf einen ganz wichtigen
00:33:31: Satz, der aber komischerweise erst auf Seite 51 des Koalitionsvertrags vorkommt, irgendwo
00:33:39: versteckt im Kapitel Haushalt und Finanzen und Steuern.
00:33:42: Da geht es um die Grundsätze der Haushaltspolitik und da findet sich drittens, alle Maßnahmen
00:33:47: des Koalitionsvertrags stehen unter Finanzierungsvorbehalt.
00:33:50: Wenn daran so viel hängt, warum schreibt man das eigentlich nicht in der Präambel?
00:33:57: Weil es dann ja doch sehr demonstrativ wären.
00:34:00: Wie viele Leute lesen wie du?
00:34:02: Brav bis Seite, was war es, 54?
00:34:05: 51?
00:34:06: Als gute Staatsbürgerin.
00:34:07: Die meisten lesen dann doch zusammenfassungen bei uns auf der Seite.
00:34:10: Die Tifikusse wie ich machen dann Steuerung F und geben einen Finanzierungsvorbehalt und
00:34:17: dann findest du das ganz leicht in der PDF.
00:34:19: Das heißt, du hast diese 54 Seiten gar nicht in jede Seite, im 144 Seiten gar nicht von
00:34:23: oben bis unten.
00:34:24: Lassen wir das?
00:34:25: Nein, ich habe nicht alles durchgekaut.
00:34:28: Manchmal war ich auch wirklich raus.
00:34:29: Das stimmt, aber ich habe auch die Analysen des Koalitionsvertrags und da taucht das übrigens
00:34:36: auch auf, wo man das findet.
00:34:37: Aber lass uns dabei bleiben.
00:34:39: Da hängt da echt jetzt alles dran.
00:34:41: Und du hast es gesagt, dann ist der Finanzminister immer der letzte Mann.
00:34:45: Ja, und eigentlich, die SPD hat sogar zwei, wenn man so will, Veto-Minister oder Ministerien,
00:34:51: also das Justizministerium, die ja alles prüfen, was gesetzgeberisch gemacht wird.
00:34:54: Und sie hat das Finanzministerium, das den Daumen auf dem Geld hat.
00:34:57: Also das ist schon, das ist schon ein Zanggriff, in dem die Union da steckt.
00:35:02: Und das beim Koalitionspartner, der 16,4 Prozent hat.
00:35:07: Und viele Themen, die der Union ja wahnsinnig wichtig sind, sind eben auch teuer.
00:35:12: Also zum Beispiel Mehrwertsteuer in der Gastronomie senken, dann die Entlastung für die Unternehmen
00:35:19: hier, das war das der Innovationsbooster, also Förderung für den Kauf neuer oder Investitionen
00:35:24: beispielsweise, Kauf von Maschinen oder sonst was, Körperschaftsteuersenkungen, die dann
00:35:29: irgendwann ab 2028 kommen soll.
00:35:33: Aber das war ja auch ein zentrales Versprechen der Union.
00:35:36: Allerdings?
00:35:37: Und auf wichtigem Wettbewerb mit den USA.
00:35:39: Stimmt, kommt aber spät.
00:35:41: Ich glaube, dass sowohl die Vertreter der Wirtschaft, der Unternehmerinnen und Unternehmer, das
00:35:48: sehr viel früher erwartet haben.
00:35:51: Und es war auch eher das Versprechen der Union.
00:35:54: Also an der Stelle ja auch in diesem Kapitel, Haushalt, Finanzen und Steuern, steckt ganz
00:36:01: viel von dem drin, was Friedrich Merz unter Politikwechsel verstarrt hat.
00:36:07: Er ist ja hingegangen und hat gesagt, wir brauchen dringend Wachstum in diesem Land
00:36:11: und wie setzen wir das ins Werk mit der Senkung der Unternehmenssteuern.
00:36:15: Wenn du das aber erst 2028 beginnst, schrittweise soll dann die Körperschaftsteuer abgesenkt
00:36:23: werden, von jetzt 15% auf dann 10%.
00:36:26: Das heißt, du gibst der Nachfolgerin, den Regierung, das hin.
00:36:30: Du bist ein Vollprophet.
00:36:32: Genau.
00:36:33: Was ist das denn?
00:36:34: Das ist auch ein Verhandlungskompromiss, bei dem die Union nicht mehr durchsetzen konnte
00:36:40: offensichtlich.
00:36:41: Also anders kann ich es mir auch nicht erklären.
00:36:44: Es wird ja auch irgendwie im Paket mit diesen Einkommenssteuersenkungen für kleine und
00:36:49: mittlere Einkommen verbunden sein.
00:36:51: Die Märze auch schon wieder halb abgeräumt hat jetzt.
00:36:54: Das wird natürlich auch Herr Klingmann mit Interesse hören und sagen, ach so, aber das
00:36:57: heißt dann, diese Körperschaftsteuersenkung kommt die dann erst 2029 oder?
00:37:01: Nächstes davon ist also fix.
00:37:04: Dennoch, das muss man ja sagen und das knüpft sich auch an die Frage, wenn wir wissen wollen,
00:37:10: hat Schwarz-Rot das Zeug dazu gut zu regieren, meint ja unser Land wieder auf die Füße zu
00:37:16: bringen, was es dringend braucht, das ist ja nun auch ganz unideologisch genauso anzugucken
00:37:22: ist Wirtschaftswachstum.
00:37:23: Und du hast es nicht.
00:37:25: Deutschland hat jetzt gerade zwei Rezessionsjahre schon hinter sich, könnte das dritt in Folge
00:37:29: erleben und das IWF prognostiziert gestern.
00:37:33: Die Weltwirtschaft wächst in 2025 nur noch um 2,8 Prozent, überall große Schwierigkeiten
00:37:39: nicht zuletzt durch die Zoll- und Handelspolitik, die Donald Trump da versucht.
00:37:44: Für Deutschland sagt das IWF Nullwachstum voraus und in 2026 dann plus von 0,9 Prozent,
00:37:54: das ist nicht viel.
00:37:55: Entschuldigung, mit IWF meinst du?
00:37:58: Der internationale wäre nicht so.
00:38:00: Der IWF, oder?
00:38:01: Der IWF war das recht.
00:38:02: Der IWF hat das so prognostiziert, genau.
00:38:05: Also was im Vertrag drin ist oder wo eine Chance ist, ist, dass durch die staatlichen Investitionen
00:38:14: in die Infrastruktur, dass du darüber Wachstum, möglich machst, aber es entspricht nicht dem,
00:38:20: was die Union im Wahlkampf glauben machen wollten.
00:38:23: Die Union hat da ziemlich wenig durchbekommen von dem, was eigentlich ihr Kernversprechen
00:38:31: im Sinne einer Wirtschaftswende und eines damit verbundenen echten Politikwechsels gewesen
00:38:38: wäre.
00:38:39: Oder sie hat die Sachen auf dem Papier durchbekommen, aber dann kommt ein Vorbehalt von Seite 54
00:38:43: und dann ist es auf einmal, sieht es gar nicht mehr so stark aus.
00:38:46: Also bei den Punkten, die eigentlich quasi klipp und klar drin stehen, muss man dann
00:38:50: nachher wieder überlegen, ja, aber wird es dann wirklich umgesetzt.
00:38:54: Und dann gibt es ja auch noch solche Geschenke wie Agrardiesel-Erstattung, die jetzt doch
00:38:59: wieder drin ist.
00:39:00: Das ist auch wahnsinnig teuer und was haben wir noch?
00:39:03: Den Mehrwertsteuersatz hatten wir, also es gibt Pendlerpauschale, genau.
00:39:07: Mütterrente wird erhöht, all das, da hat die CSU großen Wert draufgelegt und hat es durchbekommen,
00:39:13: wie wohl zum Beispiel Jens Südekum sagt, dafür ist eigentlich gar kein Geld.
00:39:16: Ja, also in dieser soziale Bereich ist, glaube ich, wirklich eine tickende Zeitbombe.
00:39:20: Da hatten wir heute eine sehr gute Analyse von Florian Diegmann, unserem Kollegen da
00:39:23: auf der Seite, wo er nochmal gesagt hat, also das sind Dimensionen, was an Beitragserhöhungen
00:39:32: eigentlich auf uns zukommen müsste, um das System finanzierbar zu halten in den nächsten
00:39:37: Jahren.
00:39:38: Stattdessen garantieren die ja das Rentenniveau bis 2031.
00:39:42: Ja.
00:39:43: Dann kommt die mit von dir schon erwähnte Mütterrente.
00:39:45: Und top.
00:39:46: Dann irgendwie, es gibt, ich fand auch interessant, er hat geschildert, dass in der Arbeitsgruppe
00:39:54: soziales Mittel in Höhe von 63 Milliarden Euro identifiziert worden waren, die zur Zeit
00:40:01: aus den Sozialkassen bestritten werden, die eigentlich aus Steuermitteln gezahlt werden
00:40:05: müssen.
00:40:06: Und die AG hat empfohlen, lass uns das doch rausnehmen, die Kassen entlasten, damit
00:40:10: wir damit ihr Geld für das eigentliche ausgeben und das sind eigentlich alles Sachen, die
00:40:15: der Bund bezahlen müsste, also die man aus den Steuermitteln eben bezahlen muss.
00:40:18: Und davon ist jetzt keine Rede mehr.
00:40:19: Also es ist auch keine Strukturreform angedacht, auch wie man zum Beispiel im Gesundheitssystem,
00:40:24: die Kassen, wie man es schafft, dass die Ausgaben sinken.
00:40:26: Also das ist, glaube ich, der Grund.
00:40:29: große Vorwurf, der überliegende Vorwurf, den man machen kann in diesem Koalitionsvertrag,
00:40:36: dass er die Probleme der Gegenwart nicht wirklich ernst nimmt, dass er ihre Lösung verschiebt,
00:40:43: dass er damit aber keinen belastbaren Plan für die Zukunft vorlegt.
00:40:48: Das ist, glaube ich, das, was auch die Ökonomen und Ökonomin übereinstimmt, sagen, dass
00:40:53: es wirklich daran mangelt, dass man große Strukturreformen jetzt in Werk gesetzt hätte.
00:40:57: Etwa eine Rentenreform, du hast es angetippt, diesen sehr schlanken Satz.
00:41:01: Wir werden die Alterssicherung für alle Generationen auf verlässliche Füße stellen, da würde ich
00:41:06: jetzt ganz doll was erwarten.
00:41:08: Aber danach kommt der zweite Satz.
00:41:11: Deshalb werden wir das Rentenniveau bei 48% gesetzlich bis zum Jahr 2031 absichern.
00:41:18: Also eigentlich sollte da nicht deshalb stehen, sondern trotzdem.
00:41:21: Ganz genau, weil das weiß ja wirklich jeder.
00:41:27: Jedem ist klar, dass es nicht klappen kann, dass wenn immer weniger Beschäftigte immer
00:41:32: mehr Rentner in finanzieren müssen, dass das irgendwie aufgehen könnte.
00:41:38: Größte Wellergruppe.
00:41:39: Ja, ganz genau.
00:41:40: Da merkt man dann, welch geistes Kind oder welche Interessen diejenigen da im Blick hatten,
00:41:47: die den Vertrag verhandelt haben und die sich dann eben hier um eine große Reform herumdrücken.
00:41:53: Vielleicht nur als einen, der was dazu gesagt hat, das war mir aufgefallen, Michael Hüter,
00:41:58: der Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft, den ärgert das massiv und er sagt, der Koalitionsvertrag
00:42:04: hat einen massiven blinden Fleck, nämlich die demografische Alterung.
00:42:08: Dann fragt das Handelsblatt trocken, was fehlt.
00:42:11: Und Hüter?
00:42:12: Alles.
00:42:13: Mich ärgert, dass Union und SPD das bestens prognostizierte Problem ignoriert haben und
00:42:20: sprechen in den nächsten Jahren Millionen von Arbeitskräften weg, die das Rentenalten
00:42:25: erreichen und die künftige Koalition reagiert hier mit nichts weiter als Homöopathie.
00:42:30: Ich glaube, damit ist gemeint, das war es, da hat Ende dann, dass man was hinzuverdienen
00:42:35: kann im Alter als Rentner, wenn du dazu noch die Kraft und die Gelegenheit hast.
00:42:39: Aber das ändert natürlich nichts an dem Grundsatzproblem und genau nach der Tür der
00:42:44: Trabzen, die SPD hat ja nicht zuletzt in den Nachwahlbefragungen gesehen, dass die
00:42:49: wenigen Wähler*innen, die sie jetzt noch hat, zum allergrößten Teil Rentner*innen sind,
00:42:55: sogar Rentner*innen sind, die Frauen wählen sich stark.
00:42:58: Wahnsinn.
00:42:59: Aber interessant, wenn jetzt hier ein Koalitionspolitiker säße, ein Karsten Lindemann würde sagen,
00:43:04: es wird aber auf jeden Fall Kommissionen geben.
00:43:06: Ganz genau.
00:43:07: Es wird in den Bereichen eine Kommission geben.
00:43:09: Ja, 15 Experten-Kommissionen.
00:43:10: Ja, also auf jeden Fall in diesem Sozialbereich.
00:43:13: Ja, da sind die alle diese Fragen, die man beklagen kann, dass sie eben nicht vorkommen
00:43:20: und damit wären aber wirklich große Zukunftsreformen, Gemeindenreform, Steuerreform, Gesundheitsreformen
00:43:27: und so weiter.
00:43:28: Dazu wird es 15 neue Expertenrunden geben, die unter anderem eine Sozialstaatsreform machen
00:43:34: sollen, die Ideen für die Rentenpolitik zusammentragen sollen, eine Reform der Schuldenbremse, auch
00:43:40: das steht aus oder ein Wirtschaftskurs gegenüber China, geht immer so weiter, Strafprozessordnung,
00:43:46: Bildung, Kinder- und Jugendschutz, Medizin, Studium, Gleichstellung von Mann und Frau,
00:43:51: Gesundheitspolitik und gesetzliche Krankenversicherung, Pflege, Entwicklungshilfe.
00:43:55: Eigentlich könnte man doch, also wenn ich jetzt Karsten Lindemann wäre, würde ich sagen,
00:43:59: komm, jetzt setzt mal diesen Yüter, holen wir den in so eine von diesen Kommissionen rein.
00:44:02: Bist du, kann beat him, hire him.
00:44:05: Und dann wird er dann auch einen Bericht machen.
00:44:08: Also erstes dabei, dass ich sage, oh ja, ne, ist klar, wenn ich nicht mehr weiter weiß,
00:44:12: gründ ich den Arbeitskreis, ist aber auch arrogant.
00:44:16: Also natürlich möchte ich auch, dass sich Expert*innen mit solchen Fragen beschäftigen
00:44:21: und dass sie das mal richtig ordentlich...
00:44:24: Aber an Kommissionen ist das Land nicht arm.
00:44:26: Es ist nicht so, dass es bisher einen Mangel gab an zum Beispiel Rentenkommissionen.
00:44:29: Nee, stimmt.
00:44:30: Das ist in die berühmte Rürup-Kommission und Ähnliches.
00:44:34: Also es gibt, die Vorschläge liegen ja alle da.
00:44:36: Also es gibt ja mehr Vorschläge, als wie sie jemals alle lesen könnten.
00:44:41: Stimmt.
00:44:42: Naja, also dann würden wir auf die Frage antworten, nimmt der Koalitionsvertrag die Probleme der
00:44:47: Gegenwart ernst und entwickelt dafür einen belastbaren Plan für die Zukunft?
00:44:51: Nö.
00:44:52: Nee, aber das kann man auch mit allem reinischen Optimismus nicht mehr.
00:44:56: Ist aber hart, sagen.
00:44:57: Zum Zukunft fällt mir natürlich auch ein, dass man...
00:45:00: Ist auch hart für uns, finde ich ehrlich gesagt.
00:45:02: Find ich auch.
00:45:03: Also uns Staatsbürgerinnen.
00:45:04: Ja.
00:45:05: Ich meine, was machen, reservieren die uns da?
00:45:07: Naja, also ich habe ja, wie du weißt, großen Respekt vor Spitzenpolitiker*innen und Sätze,
00:45:14: viel Vertrauen da erstmal rein.
00:45:17: Ich wünsche mir, dass die das schaffen.
00:45:18: Ehrlich gesagt, müssen die das auch schaffen.
00:45:21: Denn das schwarz-rot auf gedeihen verderbt, auf eine einzige Koalitionsoption festgenagelt
00:45:30: waren, das legt ja offen, wie dieser Bundestag zusammengesetzt ist, dass du jetzt die AfD
00:45:36: schon mit 20,6 Prozent da sitzen hast.
00:45:39: Die nicht zuletzt auch, du verstehst mehr davon, als ich ja Nektar daraus saugen, dass sie das
00:45:47: Gefühl bespielen, Politik würde keine Probleme mehr lösen.
00:45:51: Und wenn wir dann hier von mir aus ein bisschen arrogant sagen, das wird auch jetzt nicht
00:46:02: gelöst, dann ist das gefährlich, finde ich.
00:46:06: Wir rackern uns ja jetzt hier seit einer Stunde ab, irgendwie goldene Brücken zu bauen für
00:46:09: diese Koalition, dass man irgendwie doch überlegt, könnte da nicht auch was Vernünftiges
00:46:14: drin sein.
00:46:15: Also ich finde, wir sind da noch ganz gnädig.
00:46:16: Und was ich so schade finde, es ging von März in diesem Wahlkampf oder auch gegen Ende
00:46:23: der Ampel immer so dieses Chaka-Aura irgendwie aus, also die mich jetzt persönlich nicht
00:46:30: so angesprochen hat, aber wo ich das Gefühl hatte, es gibt in Wirtschaftskreisen Leute,
00:46:34: die sowas elektrisiert.
00:46:35: Und es gab auch in der Union so das Gefühl, das ist unser Mann, der zieht es durch, mit
00:46:41: März kommt die Wende und dann hat er diese tollen Reden gehalten im Bundestag und hatte
00:46:45: irgendwie so eine Energie irgendwie als Oppositionsführer und das ist überhaupt nicht mehr da.
00:46:50: Das ist eigentlich schon vor dem Wahltag, hat das eigentlich mit dieser ganzen AfD-Geschichte,
00:46:55: das hat ihn natürlich dann selbst verschuldet, in irgendwie so eine Situation reingebacht,
00:47:00: wo er da und erklären musste, nein, ich bin ein guter Demokrat, ich will nicht mit
00:47:02: Faschisten gemeinsame Sachen machen.
00:47:04: Und so dieses ganze, diese Aufbruchstimmung, die er ja schon für dieses liberal, konservative,
00:47:12: bürgerliche Lager, glaube ich, für viele Leute irgendwie immer wieder verströmt hat,
00:47:15: so, oder die sich auch von ihm einfach phenotypisch angesprochen fühlten.
00:47:18: So, da ist so ein Typ, der versteht aus von Wirtschaft und da wird das jetzt so, hab ich
00:47:21: endlich weg, dieser Müsliesser und jetzt kommt dann da dieser März mit seinem Privatflieger
00:47:26: angeflogen und der versteht uns und der spricht unsere Sprache, der fährt nach Davos und begeistert
00:47:30: da das Volk und so und da die Wirtschaftselite.
00:47:33: Wo ist das jetzt?
00:47:35: Also es ist einfach verpufft und es fehlt so die, auch diese Vorstellung des Koalitionsvertrags
00:47:41: fand ich irgendwie, da ist mir vor allem dann so diese, diese Witzchen von dem Söder so
00:47:46: in Erinnerung geblieben.
00:47:47: Das kann man aber eher Söder anlassen.
00:47:49: Ja, aber da wurde ja auch kein Gegenpunkt gesetzt, jetzt war ja nicht so das März,
00:47:52: ich dahin geschah, da waren sie so, Leute.
00:47:54: Das macht man aber auch nicht.
00:47:55: Das ist unser Koalitionsvertrag.
00:47:57: Jetzt geht Deutschland, jetzt geht es mit Deutschland bergauf.
00:48:00: Also natürlich nicht, dass er jetzt Söder ins Enkel stellt, nee, gar nicht, das ist
00:48:03: Söder.
00:48:04: Nur wenn von dir als Kanzler muss doch irgendwie so der prägnanteste Auftritt ausgehen, wenn
00:48:09: du da den Koalitionsvertrag vorstellst.
00:48:11: Also rhetorisch hat mich das schon mitgerissen.
00:48:15: Nein, ich fand es angemessen, sagen wir so.
00:48:18: Und was ich dir widersprechen würde, ist, dass Friedrich Merz und auch die Union jetzt
00:48:25: nach der Wahl auf Basis eines für sie ja schlechten Ergebnisses nicht was ins Werk gesetzt
00:48:33: hätten.
00:48:34: Und ich habe mich auch schon eingedruckt und meinem Gefühl hat das auch entsprochen nach
00:48:38: dem Rausschmiss von Zelensky aus dem Oval Office oder gleich ganz aus dem weißen Haus.
00:48:44: Und man spätestens da ja wusste, okay, jetzt hat sich wirklich fundamental was verändert
00:48:51: in der Welt.
00:48:52: Das hatte man vorher schon sich andeuten sehen, aber zum Beispiel mich hat das da nochmal
00:48:58: richtig gekriegt, dass ich dachte, okay, da ist eben nicht mehr dieser Partner der transatlantische
00:49:04: Partner, der eine Art Schutzversprechen für uns abgeht.
00:49:07: Jetzt muss Deutschland handeln.
00:49:09: Und was passiert sofort, dass die Neu-Koalitionäre die beiden großen Schuldenpakete aufnehmen.
00:49:16: Das fand ich gut.
00:49:18: Das hat mich beeindruckt.
00:49:19: Und ich glaube, viele haben erst mal gesagt, das ist die richtige Reaktion.
00:49:24: Dann auch ehrlich gesagt, kann man ja auch große Sympathien dafür haben, dass jemand
00:49:29: sagt, okay, das was ich bis eben noch gesagt habe, gilt jetzt nicht mehr.
00:49:32: Wo möglich hätte es ihm zugearbeitet zu sagen, ja, ich hätte das auch früher schon sehen
00:49:39: können.
00:49:40: Ich konnte es nur nicht machen.
00:49:42: Aber das fang ich dir schon an, Texte für Friedrich Merz zu empfinden.
00:49:45: Ja, ich bin total fasziniert, weil ich das wirklich ... also ich würde dir zustimmen,
00:49:50: dass die Schockwirkung dieses Oval Office Ereignisses offenbar ... das war was es brauchte, dass Merz
00:49:56: auf einen Kurs einschwenkt, der von so ziemlich allen anderen, also sozusagen von, sozusagen
00:50:03: aus dem links-liberalen Lager, seit Ewigkeiten gefordert wird und auch mit vernünftigen
00:50:08: Gründen.
00:50:09: Und die er selber ja sogar auch, er hat dafür ja schon mal im Wahlkampf auch zumindest so
00:50:13: einen durchblitzen lassen, dass er da zu breit ist.
00:50:15: Und dann wurde er sofort wieder zurückgerissen von den anderen.
00:50:18: Friedrich bloß nicht.
00:50:19: Das heißt, im Prinzip waren die die ganze Zeit auf dem Holzweg.
00:50:23: Ja, die waren auf dem Holzweg und jetzt haben sie endlich sind es jetzt zur Erinnerung kommt.
00:50:27: Ich finde das kein Achievement, das ist irgendwie, es ist eine Erleichterung und es ist, Gott
00:50:30: sei Dank hat es geklappt, würde ich sagen.
00:50:32: Aber also eine Leistung finde ich das überhaupt nicht.
00:50:34: Sondern ich finde, das ist eigentlich eher ... und das Schlimme ist ja, dass es in der Anhängerschaft
00:50:37: von Merz auch diese Katerstimmung erzeugt.
00:50:41: Ja.
00:50:42: Und auch diesen Vertrauensbruch.
00:50:43: Und es gibt da Leute, die fanden das richtig und die haben auch im Vertrauen auf ihn nicht
00:50:47: FDP gewählt, sondern Union, weil sie gesagt haben, dieser Lindner kriegt es nicht hin.
00:50:51: Und jetzt wähle ich den März, der hat mir das selber versprochen, zumindest fiskalpolitisch.
00:50:56: Und dann macht das nicht.
00:50:57: Dann macht das das Gegenteil.
00:50:58: Und was das für einen Verdrossenheitseffekt irgendwie erzeugt und ohne Not.
00:51:03: So, einfach dass man da so diesen Anti-Schulden-Taliban irgendwie spielt, um dann am Ende irgendwie
00:51:10: mit kreischenden Bremsen irgendwie in die Kurve zu, in die 180 Grad Wände einzulegen, die
00:51:14: dann nur mit Alexander Dobrinds Engels Zungen irgendwie bei den Grünen durchgekriegt werden
00:51:18: kann.
00:51:19: Und dann ist das irgendwie, also ist das, finde ich, so, wie kamen wir jetzt da drauf?
00:51:25: Ich bringe auf die Formel, dass ich sage, besser spät als nie.
00:51:29: Ja, das stimmt auf jeden Fall.
00:51:30: Immerhin, das ist versucht worden oder ist ins Werk gesetzt worden.
00:51:34: Das gibt es ja jetzt.
00:51:35: Daraus kann man jetzt was Gutes machen.
00:51:37: Wir suchen ja danach, wo finden wir Hinweise, dass diejenigen, die damit jetzt betraut sind,
00:51:44: auch wirklich was Gutes daraus machen.
00:51:46: Denn auch wenn wir auf die Infrastruktur schauen beispielsweise, na klar kann das unserem
00:51:54: Land wirklich was bringen, wenn endlich wirklich viel Geld in die Hand genommen wird, umbrücken,
00:52:01: Straßen, alles was man übrigens wahrscheinlich braucht, in Stand zu setzen.
00:52:06: Du brauchst immer mit die Leute dazu, du musst die Projekte lostreten und so weiter.
00:52:11: Dennoch, das kann Wachstum bringen.
00:52:13: So, das kann unserem Land natürlich helfen.
00:52:15: Ja, also ich lächle nur so, weil das ja der vorherige Wirtschaftsminister, der angeblich
00:52:19: der schlechteste aller Zeiten war.
00:52:21: Genau so alles.
00:52:22: Dass sich der Union genauso mit der exakt selben Summe vorgeschlagen hat und dafür für
00:52:25: Geisteskrank erklärt wurde.
00:52:27: Ja.
00:52:28: Also ich meine, ich will mich nicht wiederholen, das hast du ja wahrscheinlich hier im Podcast
00:52:32: auch schon tausendmal durchgekaut mit anderen Leuten, aber irgendwie, es ist trotzdem man
00:52:35: steht immer wieder davor und denkt, es ist schon ein starkes Stück.
00:52:38: Es ist auch.
00:52:39: Es ist schon ein starkes Stück.
00:52:40: Und wir haben auch schon ein paar mal rausgearbeitet, auch wir beide, wenn du hier warst, dass
00:52:45: wir gesagt haben, das ist alles nicht lustig.
00:52:49: Weil das richtet einen Schaden an, das befördert Verdrossenheit.
00:52:53: Das hat zum Beispiel den Grünen auch Bedrohungssituationen eingetragen, dass sie geradezu zu politischen
00:53:02: Feinen erklärt worden sind, die überhaupt nicht tragbar sind.
00:53:06: Das geht alles gar nicht.
00:53:08: Da hast du genau den richtigen Punkt.
00:53:10: Na klar.
00:53:11: Ja, also wie du versuche ich ja mit dir gemeinsam irgendwas zu finden, wo wir sagen können,
00:53:16: das lässt mich jetzt hoffen auf die Zukunft.
00:53:19: Gucken wir uns die Migrationspolitik an.
00:53:22: Ja.
00:53:23: Da war dann ja auch, muss man sagen, Friedrich Merz auch hier selbst verschuldet in großer
00:53:28: Not.
00:53:29: Er hatte angekündigt, dass Tag 1, wenn er im Amt ist, zieht er durch mit Richtlinienkompetenz
00:53:35: und setzt im Zwerg, dass ausnahmslos jeder an den Grenzen zurückgewiesen wird und es
00:53:41: ein faktisches Einreiseverbot gibt, selbst wenn jemand Asylgründe gelten macht.
00:53:47: Du hast den Satz eben schon mal angesprochen, auf dem das jetzt zusammengeschnurrt ist.
00:53:51: Der fand sich ja auch schon im Sondierungspapier und da steht im Kapitel Migration und Integration
00:53:58: jetzt im Koalitionsvertrag immerhin noch als erster Satz.
00:54:02: Deutschland ist ein weltoffenes Land und wird es auch bleiben und das Grundrecht auf
00:54:07: Asyl bleibt unangetastet.
00:54:09: Also das ist drin.
00:54:10: Dann kommt aber später, Zitat, wir werden in Abstimmung mit unseren europäischen Nachbarn
00:54:17: zurückweisungen an den gemeinsamen Grenzen auch bei Asylgesuchen vornehmen.
00:54:22: Zitat Ende.
00:54:23: Also es ist drin und der Witz liegt in der Deutung des Wortes Abstimmung.
00:54:28: Was ist denn jetzt darunter zu verstehen?
00:54:30: Da hat Jens Spahn auch ganz früh, als es im Sondierungspapier stand, schon mal schnell
00:54:34: in die Hunde gerufen.
00:54:35: Nein, also damit ist nicht gemeint, dass man eine Zustimmung einholt.
00:54:42: Es reicht, wenn man bloß Bescheid sagt.
00:54:44: Freilich die Nachbarn, die gemeint sein könnten, etwa Poln oder Österreich, haben sofort gesagt,
00:54:49: sie machen nicht mit.
00:54:50: Was ist jetzt geblieben von dem Großversprechen?
00:54:54: Ich denke schon, dass die Ernsten machen werden und das Problem für die CSU ist ja das
00:55:01: Gefährliche, dass sie jetzt wirklich, sie haben das Ministerium und sie haben die Festlegung
00:55:06: im Koalitionsvertrag.
00:55:07: Also sie können sagen, im Koalitionsvertrag steht, es reicht Bescheid zu sagen, so ist
00:55:12: einfach unsere Lesart und das steht auch nicht Zustimmung oder Einvernehmen oder so, sondern
00:55:16: einfach nur Abstimmung.
00:55:17: Und wir verstehen das so und jetzt haben die eben das Haus und die Manpower, das auch durchzuziehen.
00:55:24: Das heißt, wenn sie es jetzt nicht durchziehen, gibt es wirklich keinerlei Ausflucht mehr.
00:55:27: Es gibt keine Angela Merkel mehr, auf die man es schieben kann und sozusagen sie haben
00:55:31: die Herrschaft über die Bundespolizei, sie haben die Herrschaft über, sie sind abkünftig
00:55:36: ist der Bund zuständig für Abschiebungen.
00:55:37: Das wollen sie ja auch einführen, finde ich eine vernünftige Idee, aber wird natürlich
00:55:41: dann auch, dann zählt auch die Bilanz.
00:55:44: Ich finde es gut, dass jetzt diese Bündelung da ist und dass es nicht mehr keine Verantwortungsverschiebungen
00:55:51: mehr geben kann.
00:55:52: Jetzt wird sich wirklich zeigen, ob die Ernsten machen und ich denke, sie werden Ernst machen.
00:55:56: Und so wie wir den Dobrind erlebt haben in den Koalitionsgesprächen, wie er geschildert
00:56:00: wurde, vielleicht schafft er das ja auch, dann reist er nach Warschau, dann reist er nach
00:56:05: Österreich und auf einmal sagen die doch ja.
00:56:08: Und später erfährt man, dass er ihnen nicht weiß ich wie viele Milliarden von irgendwas
00:56:11: angeboten hat oder dass da irgendwie ein Trump-Chadil irgendwie gemacht wurde, aber
00:56:15: sagt, dass das nicht klappt.
00:56:16: Und ich meine, man muss ja auch sagen, ich glaube es gibt bei den Leuten da draußen,
00:56:20: auch wenn das kein juristisches Argument ist, so dieses Gefühl, alle brechen das Recht,
00:56:23: alle schicken die alle zu uns, alle schicken die Geflüchteten zu uns ins Land, wollen
00:56:28: die nicht haben und wir sind die Deppen, wir sind die einzigen, die sich es ans Recht
00:56:31: halten.
00:56:32: Also die kommen ihrer Registrierungspflicht nicht nach oder schnappen diese Leute nicht,
00:56:36: sondern lassen die geben denen noch, wünschen denen noch eine gute Reise zu uns und wir
00:56:40: sind die Idioten Europas, die, also so die Lesart glaube ich bei vielen Menschen da draußen
00:56:44: und warum, jetzt halten wir uns halt auch mal nicht an die Regeln.
00:56:47: Ist eine schwierige Erhaltung, aber ist eine nachvollziehbare Haltung finde ich oder zumindest
00:56:52: ist eine die, glaube ich für die Union gefährlich ist, weil wenn sie die nicht bedienen, dann
00:56:57: besteht einfach die Gefahr, dass Leute auf Dauer irgendwie nach noch weiter Rechts abwandern.
00:57:01: Ja, also das muss jetzt eigentlich mindestens mal aus Sicht der Union klappen.
00:57:06: Das stimmt, ob es im Sinne der Menschen ist, wage ich zu bezweifeln, weil die Lösung
00:57:12: dann ist aber auch ein No-Brainer, kannst du natürlich nur europaweit suchen für dieses
00:57:18: große, ich will nicht sagen Problem, aber doch nur eine europäische Lösung ist wirklich
00:57:24: nachhaltig und kann das...
00:57:26: Das steht auch drin immer, Vertrag, dass man darauf dringend will das gemeinsame europäische
00:57:31: Asylsystem schon in diesem Jahr einzuführen, also da ein bisschen früher in den Start zu
00:57:35: kommen als wie geplant 2026.
00:57:39: Lass uns auf die Verteidigung kommen, damit haben wir die Folge ja auch angefangen, weil
00:57:43: ich mich erinnert habe, dass du vor einem Jahr schon mal da warst und wir da über die
00:57:47: Frage gesprochen hatten, wie wird Deutschland kriegstüchtig?
00:57:52: Die Frage stellt sich immer mehr, muss man sagen, auch dadurch.
00:57:57: Wir haben es schon eben angetippt, dass wir uns von den USA nicht mehr so geschützt sehen,
00:58:02: wie wir uns da sehr gemütlich über die zurückliegenden Jahrzehnte eingerichtet hatten.
00:58:08: Ich habe dich damals mit dieser Einstiegsfrage, die ich immer stelle, vor der Folge gefragt,
00:58:14: ob dir das Wort Kriegstüchtigkeit eigentlich behagt und da hast du gesagt, nee, also das
00:58:20: magst du für dich eigentlich gar nicht annehmen, du hast da ein Riesenproblem mit, weil du
00:58:26: da gesagt hast, das würde für dich bedeuten, du müsstest akzeptieren den Krieg irgendwie
00:58:31: in unser Leben zu lassen, als Gesellschaft auch irgendwie anzunehmen.
00:58:36: Denkst du heute immer noch so oder anders?
00:58:40: Ja, ich denke immer noch so, weil es immer noch klingt nach, baue deinen Grabe, deinen
00:58:47: eigenen Schützengraben im Garten oder besorge dir eine, besorge dir, weiß nicht, eine Schutzweste
00:58:55: und einen Helm, mit dem du zur Not deinen Straßenblock verteidigen kannst oder so.
00:59:00: Das finde ich schon immer noch, also das geht mir irgendwie immer noch zu weit und ich denke
00:59:05: immer, also ich glaube, dass unser Landkriegstüchtig sein sollte und eine Bundeswehr haben muss,
00:59:11: die auf Bedrohung dieser Art vorbereitet sein muss, aber dass wir alle das werden sollen,
00:59:18: das finde ich, ich glaube, wir alle müssen einfach bereit sein, diese Bundeswehr auf
00:59:22: diese Weise zu unterstützen und in diesen Zustand zu bringen, nur dass, also bis wir
00:59:26: selber jetzt die Flak bedienen, sozusagen, ist, das ist für mich noch ein Zuweiterweg
00:59:30: und ich glaube, es geht vielen so, weil sich ja nur so auch dieser Bestseller erklären
00:59:35: lässt von diesem Ole Nümün, ich weiß nicht, wie man ihn ausspricht.
00:59:39: Also es ist ja erstaunlich, dass diese Haltung und ich wäre auch überhaupt nicht bereit
00:59:44: für Deutschland zu kämpfen und ihr könnt mich alle mal, das finde ich wiederum auf
00:59:47: andere Weise, sprich mich auf andere Weise nicht an, weil ich denke, wenn es tatsächlich
00:59:52: zu einem Krieg käme, bei dem Deutschland angegriffen wird, muss ich wahrscheinlich
00:59:57: wirklich jeder irgendwie gucken, was ist meine Rolle, die ich beitragen kann, um so einen
01:00:02: Angriff abzuwehren.
01:00:03: Also was kann ich als die Ukraine, hat auch keiner gefragt, ob die irgendwie kämpfen
01:00:08: wollen und wenn der Krieg zu dir kommt, sozusagen, dann kannst du nicht sagen, ich bleibe aber
01:00:14: zu Hause, mach die Tür zu und halt mit die Finger in die Ohren und sage, la, la, la,
01:00:17: passiert gar nicht, sondern dann, ja, musst du mitmachen.
01:00:21: Ja.
01:00:22: Das ist, ja, aber das ist, finde ich, ein Szenario, das so weit weg ist trotzdem und
01:00:26: das ist halt das absolute Extremszenario.
01:00:29: Und ich weiß gar nicht, ob das Szenario so weit weg ist, denn wir sehen uns ja schon
01:00:39: mit einer echten Bedrohung insofern konfrontiert, als längsten Cyberkrieg auch gegen Deutschland
01:00:45: geführt wird, unsere Infrastruktur wird angegriffen, all das.
01:00:50: Die Militärstrategen sagen in wenigen Jahren wird Russland in der Lage sein, einen weiteren
01:00:58: NATO-Staat anzugreifen, der jetzige und mutmaßlich auch zukünftige Verteidigungsminister Boris
01:01:06: Pistojus, hatte ja immer von fünf bis acht Jahren gesprochen, hohe Militärs sprechen
01:01:12: von 20, 29, dann sei das der Fall.
01:01:15: Das heißt, das ist nicht mehr lange.
01:01:17: Und ein Land will sich ja vorbereiten, indem es gar nicht erst dazu kommt, dass jemand
01:01:26: wie Vladimir Putin es riskiert, einen weiteren NATO-Staat und sei es Deutschland angreift.
01:01:33: Deshalb ist man ja auch hingegangen und hat gesagt, wir definieren keine Obergrenze für
01:01:38: die Verteidigungsausgaben, sondern wir sagen, alles was mehr als ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts
01:01:45: ist und alles was es braucht, das werden wir investieren in Verteidigungsausgaben.
01:01:51: Um auch jemandem wie Vladimir Putin gar nicht die Rechengröße zu geben, auf deren Basis
01:01:59: du ausrechnen kannst, zu was wird denn Deutschland dann mit dem Sohn so viel Geld und sei es
01:02:05: 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts oder so in der Lage sein, um das zu finanzieren.
01:02:10: Also das nehme ich schon alles sehr ernst.
01:02:12: Ich habe gerade ein Film gemacht für die ARD darüber und dann fügt sich aber auch
01:02:17: das da ein, was du angetippt hast.
01:02:19: Wir haben Infratestima Umfragen gemacht, wer wäre denn bereit, unserem Land zu dienen
01:02:25: und zur Waffe zu greifen, dann sind das 19 Prozent.
01:02:28: So wenige wenige, kaum einem anderen Staat.
01:02:31: Denn dieses Denken haben wir uns abgewöhnt über die zurückliegenden Jahre.
01:02:35: Das zeichnet uns irgendwie aus, dass wir grundpazifistisch denken.
01:02:38: Das macht uns aber auch angreifbar, dass wir so denken, weil wir eventuell das Risiko
01:02:43: nicht richtig sehen.
01:02:44: Ich finde es richtig, dass wir als Land bereit sein müssen, dafür einen hohen finanziellen
01:02:49: Preis zu zahlen und uns dafür vorzubereiten.
01:02:51: Ich will auch überhaupt nicht die konkrete Kriegsgefahr, die von Putin ausgeht, irgendwie
01:02:56: herunterspielen, nur ich finde es eigentlich auch nicht schlecht, dass wir ein Volk sind,
01:03:03: die erst mal nicht kämpfen wollen.
01:03:05: Ich finde, wir sind deswegen jetzt keine Feiglinge oder wir sind vielleicht auch nur ein Teil
01:03:11: der Leute, die sagen, ich würde nie für Deutschland kämpfen, sind jetzt irgendwie naiv oder leben
01:03:16: auf Kosten anderer oder so, sondern wollen das nicht, weil sie sagen, es muss ein Leben
01:03:21: in einem Jahrhundert oder in einem Jahr, in einer Ära, in der es möglich sein muss,
01:03:25: andere Wege zu finden, Konflikte zu lösen.
01:03:27: So und das finde ich schön, dass unser Land irgendwie so weit gekommen ist und diese Haltung
01:03:32: hat und wünschen mir eben, dass das bewahrt wird irgendwie oder zumindest jetzt nicht
01:03:38: so verächtlich gemacht wird, dass Leute sagen, ich habe, ja, dass nur so wenige Leute
01:03:44: tatsächlich kämpfen wollen.
01:03:45: Ich will es auch gar nicht verächtlich machen.
01:03:47: Habe ich wollte nicht jetzt nicht gemeint.
01:03:49: Ich wollte es ja nur beschreiben.
01:03:50: Es ist aber so, dass du, wenn du davon sprichst, dass unser Land sich vorbereitet, verteidigungsbereit
01:03:57: oder sei es, nehmen wir das Wort, was ja auch Pistolius nur noch mit aller Vorsicht benutzt,
01:04:03: kriegstüchtig werden soll, dann meint es ja mehrere Bereiche auch, dass du in den Zivilschutz
01:04:09: investierst, dass du dich vorbereitet, dass es Schutzräume gibt, die übrigens auch bei
01:04:14: Naturkatastrophen und anderem helfen.
01:04:16: Ganz günstig sind.
01:04:17: Ganz günstig sind, wenn du irgendwo weißt, wo du hingehen kannst.
01:04:21: Da ist zum Beispiel Finnland glänzend ausgestattet hat, deutlich mehr Plätze als die Einwohner
01:04:26: haben.
01:04:27: Da haben wir hier verschwindend geringe Zahlen, weil wir Bunker für Museen und all möglichen
01:04:33: schönen Zeug genutzt haben.
01:04:35: Und das war auch toll so.
01:04:37: Da bin ich ja auch bei dir.
01:04:38: Aber jetzt, glaube ich, ist eine neue Realität.
01:04:40: Und das andere ist, wenn du sehr viel Geld für Verteidigung ausgibst, wenn du Waffen
01:04:45: kaufst, wenn du Dinge ins Werk setzt, brauchst du dafür auch immer Menschen.
01:04:49: Das geht nicht ohne.
01:04:50: Du musst hinkommen, dass du die Personalstärke der Truppe höher kriegst, als wir im Moment
01:04:58: haben.
01:04:59: Wir haben nur noch mehr als 180.000 Soldatinnen und Soldaten.
01:05:03: Die Solstärke der NATO-Läge bei 203.000.
01:05:07: Und das ist jetzt gesprochen vor dem NATO-Gipfel, den es im Juni geben wird, wo man ganz sicherlich
01:05:12: nochmal andere Anforderungen auch an Deutschland stellen will.
01:05:16: Jetzt hätte man sich als Verhandler von Schwarz-Rot Gedanken machen können, darüber haben die
01:05:22: auch getan, wie kriegt man das hin, dass sich mehr Menschen für die Truppe engagieren,
01:05:28: als das bislang auf Basis bloßer Freiwilligkeit, weil die Wehrpflicht ausgesetzt ist, passiert.
01:05:35: Was haben sie gemacht?
01:05:36: Freiwilligkeit.
01:05:37: Das ist ein gutes Modell, das schwedische Modell, das Boris Bistoyus da denkt.
01:05:42: Aber es wird auch bei uns jetzt nicht voll umfänglich ins Werk gesetzt.
01:05:47: Du müsstest erstmal hingehen, alle jungen Menschen, Frauen wie Männer zu erfassen,
01:05:51: sie anzuschreiben, so machen die Schweden das.
01:05:54: Und dann aus dem, was zurückkommt, Leute sagen, ja, wäre ich eventuell bereit, bin ich
01:05:58: übrigens total fit und so weiter, sucht man sich ein weniger aus, die man überhaupt einlädt
01:06:04: zu einer Art von Musterung.
01:06:06: Und davon werden auch, wird auch nur ein Teil genommen.
01:06:09: So, darüber stellst du auch sicher, dass du später, du bist ja Juristin, nicht klagen
01:06:13: hast, wo du das hörst.
01:06:14: Klagen ist öh.
01:06:15: Gar keine Wehrgerechtigkeit mehr, hier werden Menschen gegen ihren Willen gezogen.
01:06:18: Ich habe das Gefühl, auch die, die was verstehen, sagen, dass was da jetzt verabredet worden
01:06:23: ist im Koalitionsvertrag, ist wirklich zu kurz gesprungen.
01:06:27: Es wird nicht helfen, dass wir auf eine erkleckliche Zahl von Soldatinnen und Soldaten kommen.
01:06:32: Schon allein das nicht.
01:06:33: Wenn das Problem mit der Wehrpflicht, der Wiederaktivierung wäre, dass die Leute ja dann
01:06:39: auch aus Gewissensgründen wieder verweigern könnten.
01:06:41: Das heißt, wir hätten dann wieder einfach den schönen Nebeneffekt, dass wir ganz viele
01:06:44: Zivildienstleistungen wieder hätten.
01:06:46: Also, ich meine, es ist auch eigentlich, wenn die Frauen nicht gefragt werden, das fände
01:06:53: ich auch unter feministischen Gesichtspunkten überhaupt nicht mehr richtig.
01:06:56: Also, sie gar nicht zu fragen, hielt ich auch für absurd.
01:06:58: Also, das ist wirklich, das fände ich auch schon fast eine Beleidigung.
01:07:01: Also, da muss man ja auch nicht das Grundgesetz verändern, wenn man jemanden fragt.
01:07:04: Nein, das nicht.
01:07:05: Aber wenn du hingingst und sagst, wir setzen die Wehrpflicht jetzt wieder ein, dann fände
01:07:10: ich das auch den Zeitpunkt, um zu sagen, übrigens neu zentlich werden, auch wenn die für Männer
01:07:15: Unfrauen gelten würden.
01:07:17: Ja, wahrscheinlich wäre es wirklich gerecht, das für alle einzuführen.
01:07:20: Aber dann auch zu sagen, also, ich finde eben, die Frage ist, ob es möglich wäre, das zu
01:07:25: machen, dass es keine Verweigerung gäbe.
01:07:28: Weil, ich meine, wenn du es wirklich ernst meinst, müsstest du auch eigentlich sagen,
01:07:32: wir müssen alle kommen, oder?
01:07:33: Ja, bei uns in der Stufe damals haben alle Jungs verweigert.
01:07:37: Ich glaube, es gab keinen oder einen, der zur Bundeswehr gegangen ist.
01:07:40: Doch, ich kannte auch eine gemeiner Freundin, die dann doch zur Bundeswehr gegangen sind
01:07:46: oder die erst verweigert hatten und dann gesagt, hoch, man kann ja da einen Lkw-Führerschein
01:07:51: machen und sind dann doch gegangen und haben sie sogar für zwei Jahre verpflichtet, denn
01:07:55: dann konntest du das da machen.
01:07:57: Und dann spricht die übrigens Lars Klingbeier, dass er sagt, man muss das einfach attraktiver
01:08:01: machen.
01:08:02: Das hieß aber auch, du müsstest den Sollt erhöhen beispielsweise, auch dass es nicht
01:08:05: vorgesehen von dem, was da bislang verabredet worden ist.
01:08:09: Verteidigungspolitik haben wir uns angeguckt, die von den Weltlagen natürlich herausgefordert
01:08:14: ist.
01:08:15: Die Außenpolitik hast du eben kurz angetippt.
01:08:18: Du warst gerade in Harvard.
01:08:20: Du hast einen Eindruck davon, was in den USA abgeht im Moment.
01:08:25: Was denkst du, hat Schwarz-Rot-Dades Zeug dazu, uns gut zu regieren und auch gegen,
01:08:33: weil man denkt ja gar nicht mal so sehr, mit den USA zu positionieren?
01:08:37: Also was Harvard angeht, denke ich, dass wir ganz große Chancen haben da und das ist
01:08:43: ja offenbar schon in Arbeit, diese ganzen Wissenschaftler anzulocken, die sonst Deutschland
01:08:48: verschmät haben.
01:08:49: Also ich glaube, das könnte für uns noch ganz attraktiv werden, weil ich habe ja auch
01:08:54: in Frankreich studiert und meine Universität dort hat so ein Programm gestartet, "Ace
01:09:01: Haven for Scientists" oder so und dann hatten die glaube ich 15 Plätze oder so und da haben
01:09:06: sich 150 Leute darauf beworben.
01:09:08: Wow.
01:09:09: Also alle US-Based und Exo-Provost ist vielleicht auch schöner als in Marburg oder so, aber
01:09:15: ich meine ernsthaft, also die Chance, Spitzenforschung hier wieder anzuschauen und sozusagen aus
01:09:20: dieser, muss man ja sagen, dramatischen Situation, aus diesem Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit
01:09:25: und die Meinungsfreiheit.
01:09:26: Man soll es wirklich jetzt nicht sich daran erfreuen oder so, aber wenn es irgendeinen
01:09:29: positiven Nebeneffekt hat, ist es dann eben denen, dass diese Leute vielleicht zu uns
01:09:35: kommen könnten.
01:09:36: Aber klammer zu, generell diese, also was ich dort, ich war nur sehr kurz jetzt da, aber
01:09:43: diese Unsicherheit, die da war, schon bevor dieser Trump-Berief bei denen eintrudelte und
01:09:48: dieses, sehr besagte, dass man die Mittel glaube ich um 2,2 Milliarden Dollar kürzt.
01:09:53: Und vor allem Kontrolle abgibt oder staatliche Kontrolle auf die, auf universitäre Einrichtungen
01:09:59: akzeptiert, also über universitäre Einrichtungen akzeptiert und sich ein bisschen so unter
01:10:05: Kautel der Trump-Regierung stellt und die eigenen Studenten irgendwie strenger an
01:10:12: die Kandaren nimmt, deren Meinungsfreiheit einschränkt und so.
01:10:15: Das ist schon richtig übel und schon bevor eben diese Forderungen eingegen, gab es da
01:10:20: eine gewaltige Unsicherheit, sollen wir jetzt in die Offensive gehen, sollen wir irgendwie
01:10:23: lobbyieren oder sollen wir uns lieber zurückhalten und erstmal abwarten.
01:10:27: Es gab ja auch gibt ja den Plan, gibt auch Gesetzentwurf schon dafür, dass diese Endowments,
01:10:33: also diese Vermögen der Universitäten besteuert werden sollen wie bei politischen Einrichtungen
01:10:39: und dass die Steuersätze da ist die Rede von bis zu 35 Prozent und das wäre also auch
01:10:43: für eine Universität Harvard, die einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag
01:10:47: da hat in diesen Endowments, könnte das wirklich auch gefährlich werden.
01:10:52: Und eben da die Frage wie sehr sollen wir diesen Kampf führen, schon bevor überhaupt
01:10:56: dieser Trump-Brief eingengen, sollen wir da erstmal abwarten und uns wegducken und hoffen,
01:11:00: dass die das so schnell nicht machen.
01:11:01: Die Antwort wurde dann gegeben, sie müssen kämpfen und ich finde, wenn jemand kämpfen
01:11:06: muss, dann ja Harvard, die haben das Geld dafür und die haben, also das haben auch Vorbildfunktionen,
01:11:11: finde ich für andere Unis da sich zu behaupten, gerade für kleinere Unis, die ja die nächsten
01:11:16: sind.
01:11:17: Das ist ja nur eine Frage der Zeit bis die das im ganzen Land ausrollen.
01:11:20: Aber was es offen liegt, ist, was diese Administration da umfassend mit dem Institutionengefügel
01:11:30: der USA macht.
01:11:32: Ich will ja wissen, wie begegnet man dem als neuer Bundeskanzler beispielsweise?
01:11:38: Ich denke, man kann, ein Friedrich Merz kann ja nur den Themen begegnen, die uns selber
01:11:47: sozusagen, bei denen es einen Anlass gibt, darauf zu antworten.
01:11:50: Ich glaube, wir werden eine ähnliche Situation erleben, wie wenn Angela Merkel früher nach
01:11:53: China gereist ist und dann Fragen im Flugzeug, die gibt es ja immer diese Hintergrundgespräche,
01:11:58: wo dann der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin dann von uns alles Mögliche gefragt wird,
01:12:02: was werden sie dort tun?
01:12:03: Werden sie die Menschenrechtslage ansprechen?
01:12:05: Werden sie Dissidenten treffen?
01:12:08: Werden sie irgendwie?
01:12:09: Und dann kommt die Frage, oder wer ist der Olaf Scholz Russlandreise, als ich dabei
01:12:13: war.
01:12:14: Da war ja auch die Frage, wie wird er dieses Thema Ukraine ansprechen, womit er ja offiziell
01:12:18: jetzt gar nichts zu tun hat sozusagen.
01:12:20: Wie sehr wird er das thematisieren?
01:12:21: Wie sehr, wie kritisch wird er sein?
01:12:23: Und wie hier dieses Ermorden und Unterdrucksetzen der Oppositionellen, wie wird er das angehen?
01:12:31: Und ich meine, es ist jetzt fast schon eine vergleichbare Situation in den USA.
01:12:35: Also wird ein Kanzler Friedrich Merz dort die Lage der Universitäten ansprechen oder
01:12:40: der Medien oder wird er sich da ganz raushalten?
01:12:42: Das wäre ihm ja zu raten, wahrscheinlich zurückhalten zu sein, sich auf die Themen zu
01:12:47: konzentrieren, wo er einen Anknüpfungspunkt hat als Deutschland oder eben als Europäische
01:12:51: Union mitgliedt.
01:12:53: Und ja, das Gute ist ja, dass Friedrich Merz durch seine amerikanischen Kontakte und
01:12:59: seinen Hintergrund mit BlackRock und aus geschäftlicher Hinsicht ein gewisses Verständnis
01:13:05: auch für diese Denkwelt vielleicht mitbringt oder eine gewisse Offenheit und Flexibilität.
01:13:12: Und also zumindest er hat diese amerikanische Art zu verhandeln und zu, ja, einfach so zu
01:13:18: kommunizieren, hat er ja mitbekommen aus der Nähe.
01:13:22: Und das macht ihn vielleicht aber auch für jemanden wie Trump für ein unangenehmeres
01:13:27: Gegenüber, weil ich glaube jemand wie Scholz hätte Trump wahrscheinlich sowieso einfach
01:13:30: nicht ernst genommen und hätte sowieso gesagt, ja, was will ich mit diesem Olaf und so
01:13:35: ein Bürokrat irgendwie, der da kommt.
01:13:37: Und bei dem März ist jetzt so, der hat diesen Business Background wie er selber auch.
01:13:42: Er ist auch sehr groß.
01:13:44: Ich glaube, das findet Trump auch nicht gut, wenn dann jemand neben ihm steht, der größer
01:13:46: ist als er selbst.
01:13:47: Er sitzt noch immer.
01:13:48: Ja, stimmt, jetzt sitzt er jetzt im Problem gelöst.
01:13:50: Und ich könnte mir vorstellen, dass es da vielleicht sogar er ist, dass er dann dem
01:13:54: erst mal zeigen muss, was eine Hake ist.
01:13:55: Das hat ja Angela Merkel auch gesagt über Trump.
01:13:58: Er ist ja immer der, der gewinnen muss.
01:14:00: Er muss immer der Stärkere sein.
01:14:02: Das heißt, wenn da jemand kommt, der sagt, hey, ich kenne Amerika, hey, voll cool.
01:14:05: Ich kenne auch die Businesswelt und so.
01:14:07: Und er so, ja, ja, das werde ich dir jetzt hier mal zeigen, wie gut du die kennst.
01:14:11: Also, dass er sozusagen erst mal klarmachen muss, wer da der Boss ist im Weißen Haus
01:14:14: und wer nur der kleine Besucher.
01:14:15: Und dann hoffe ich, dass März, ja, im richtigen Moment geistesgegenwärtig und schlagfertig
01:14:24: ist, aber eben auch zurückhaltend, wenn es darauf ankommt.
01:14:27: Also, zum Beispiel Macron und Kirstaarmer haben das ja gut hingekriegt, als sie da waren.
01:14:32: Und haben das mit so einer Mischung aus, so ein bisschen lächeln und so einer leichten
01:14:38: Ironie, aber auch also sozusagen ganz sanft korrigieren, aber nicht zu offensiv sein,
01:14:43: auch mal was stehen lassen, einfach nur so lächeln und Kopf nicken.
01:14:46: Also wollen wir hoffen, dass März das mit so einem Kurs auch hinkriegt, weil Deutschland
01:14:52: ja auch im Fokus ist von Trump sehr.
01:14:53: Und Deutschland ist ja auch irgendwie neben besonders einem Dawn im Auge mit unserer Autoindustrie.
01:14:59: Ja, das war ja enorm, was man aus diesem geleagten, oder nee, musst du mal gar nicht leagten,
01:15:05: aus dem Signal Chat herauslesen konnte, wo dann zufällig und dummerweise ein Journalistenkollege
01:15:13: mit im Chat war, wie groß offensichtlich die Verachtung bis hin zum Hass auf Europa bei
01:15:22: Donald Trump ist.
01:15:23: Das ist ja, das fand ich echt krass, muss man sagen.
01:15:27: Also wie alles an Donald Trump immer einen Fassungslos macht, aber das gehörte für
01:15:33: mich dazu.
01:15:34: Und dann genau ist es schwer.
01:15:37: Kirstaarmer, da habe ich eine Folge mit Annette Ditter zugemacht.
01:15:40: Das fand ich schon bemerkenswert.
01:15:43: Er muss sich absolut detailliert und sehr, sehr umfangreich über Wochen auf den Besuch
01:15:51: vorbereitet haben und hatte als besonderes Gudi dabei.
01:15:53: Den Brief vom König.
01:15:55: Genau.
01:15:56: So, das haben wir jetzt nicht.
01:15:58: Bei uns.
01:15:59: I have an invitation von Frank Walter Steinmeier in so Castle of Bellevue.
01:16:03: It has the signature of the Adler, Bundesadler, nicht mehr Reichsadler, Bundesadler.
01:16:12: Ist nicht so cool.
01:16:14: Aber hier, Invite you to Schloss Neuschwanstein.
01:16:17: Ja, das ist schön.
01:16:18: Das wäre natürlich mal.
01:16:19: Das ist natürlich eine feine Sache.
01:16:20: Du, lass uns konstruktiv gucken.
01:16:22: So mache ich es ja immer gerne am Schluss der Folgen.
01:16:26: Du weißt das.
01:16:27: Und habe nachgedacht, wo eigentlich sowas wie eine Widerstandsfähigkeit und Belastbarkeit
01:16:34: angelegt ist in der Regierung.
01:16:36: Hab gedacht, vielleicht ja sogar in der fehlenden Konkretion, die der Koalitionsvertrag, wir
01:16:43: haben es angeguckt offenbart, weil dann hast du Platz, um zu sagen, lass uns reagieren
01:16:48: auf Neues.
01:16:49: Platz für ihre Notizen.
01:16:50: Das heißt doch dann oft, hier ist Raumpflege notizen.
01:16:53: Aber hier wäre Platz für ihre Entscheidungen.
01:16:55: Die weißen Flecken des Koalitionsvertrags.
01:16:58: Ja, ich hatte es ja vorhin mal gesagt, das meiner Meinung nach eigentlich diese Offenheit
01:17:07: oder diese Leerstellen, eine Stärkung der Schwäche zugleich sein können.
01:17:11: Das kann entweder heißen, dass man flexibel ist oder es kann heißen, dass man ständig
01:17:15: diskutieren muss.
01:17:16: Aber vielleicht bedeutet es mehr Flexibilität.
01:17:20: Und das Wichtigste ist ja, dass die schaffen, was die Ampel nie geschafft hat, nämlich einen
01:17:26: Arbeitsmodus zu finden, in dem auch Konflikte gelöst werden.
01:17:29: Also dort ist es vorhin auch kurz gesagt.
01:17:32: Also wenn man, dass dieser Koalitionsausschuss funktioniert, dass das Kanzleramt, der wahrscheinlich
01:17:41: derkünftige Kanzleramtschef eine Strategie hat, wie er diese Konflikte, sondern mal
01:17:48: zwischen CSU und SPD irgendwie entschärft.
01:17:50: Das ist so ein Mediationsverfahren, irgendwie gibt das vorbereitet ist.
01:17:54: Wenn denen das gelingt, dann können die Leerstellen Flexibilität bedeuten.
01:17:59: Guckt, das passt zudem, was ich nachgeguckt habe.
01:18:01: Ich wollte nochmal wissen, was meint man eigentlich, wenn man von Resilienz spricht,
01:18:07: zum Beispiel, was schaut man dann an, was muss gegeben sein, damit ein Mensch einer
01:18:14: Krise standhält ihr trotz, was Gutes daraus macht, so wie du es für dich beschrieben
01:18:19: hast.
01:18:20: Resilienz findest du dann ausbuchstabiert für Individuen, aber ich versuch's mal mit
01:18:25: dir zu übertragen auf die schwarz-rote Koalition.
01:18:29: Und da kommt zum Beispiel vor deinen Punkt Lösungsorientierung.
01:18:33: Das macht Menschen oder eben auch von mir aus Koalitionen resilient.
01:18:38: Dann gewisse Optimismus gehört dazu.
01:18:40: Hoffen wir, dass der vorlegt.
01:18:42: Was meinst du?
01:18:43: Das Sternzeichen könnte auch eine Rolle spielen.
01:18:46: Ja, komm, das steht dir nicht.
01:18:48: Also, lass nochmal einmal gucken.
01:18:49: Emotionale Stabilität und Impulskontrolle.
01:18:52: Das könnte hören, das ist ungünstig.
01:18:55: Das ist ungünstig, glaube ich auch.
01:18:56: Beziehungskompetenz, naja, das hast du gesagt, das ist gar nicht mal so schlecht.
01:19:02: Du hast gesagt, die sind unideologische unterwegs.
01:19:05: Das kann helfen so weit.
01:19:07: Ist auf die CSU vielleicht.
01:19:09: Ja, das stimmt.
01:19:10: Das möchte ich mich korrigieren.
01:19:11: Und dann würde aber einzahlen darauf der letzte Punkt, den ich mir rausgesucht habe, nämlich
01:19:17: Anpassungsfähigkeit.
01:19:18: Auch das macht einen resilient.
01:19:20: Das würden wir dann jetzt von allen erhoffen.
01:19:23: Ja, einmal Anpassungsfähigkeit hat Merz ja nun wirklich unter Beweis gestellt.
01:19:26: Nämlich.
01:19:27: Naja, kehrt Wende bei der Schuldenpolitik.
01:19:30: Also, ist besser später als nie.
01:19:31: Das hatte ich ja schon.
01:19:33: Only Nixon could go to China.
01:19:34: Also, vielleicht konnte auch nur Merz die Schuldenbremse auf diese Weise torpedieren.
01:19:38: Vielleicht werden wir noch Großes von ihm sehen.
01:19:41: Letzte Frage.
01:19:43: Wo stehen wir bei der Frage, hat Schwarz-Roteszeug dazu gut zu regieren in einem Jahr?
01:19:48: Und seid ihr gewiss, das leg ich dir in einem Jahr wieder vor.
01:19:52: Was du jetzt sagst.
01:19:53: Ich hab grad ein bisschen Angst.
01:19:54: Ich bleibe beim reinischen Optimismus und sage, ich denke, es wird einiges erreicht
01:20:02: worden sein.
01:20:03: Ich hoffe, es wird einiges erreicht worden sein.
01:20:04: Ja, doch.
01:20:05: Da leg ich mich mal fest.
01:20:09: Melanie, danke, dass du da warst.
01:20:11: Danke dir.
01:20:12: Redaktionsschluss für diese Folge war der 23.
01:20:15: April so 17.30 Uhr.
01:20:17: Die Redaktion hatten Gina Enzlin und Florian Barnickel, Executive Producerin Marie Schiller,
01:20:23: Paterik Zahn und Lukas Hamburg, Sounddesign Hannes Husten.
01:20:27: Und wenn ihr übrigens bei uns Werbung schalten wollt, denn Journalismus muss auch finanziert
01:20:32: werden, dann macht das gerne.
01:20:34: Wendet euch an die Mitvergnügen, die macht für uns die Vermarktung und das Ganze ist
01:20:38: eine Produktion der Willmedia.
01:20:40: [Musik]
01:20:54: [Musik]
01:20:56: Wzig, wie ihr alles gut possibly macht,